Waffen sind nun mal Waffen. Sie alle können Schmerzen zufügen, verletzen oder töten. Was sie tun und wie intensiv, liegt letztendlich allein bei der Person, die die Waffe führt.
Auch Taser sind nicht gerade unumstritten. Soweit ich weiß, gab es in Kanada schon den ein oder anderen Todesfall nach Taser-Einsatz. Generell könnte bei solchen Waffen die Gefahr bestehen, dass man sie für "ungefährlich" hält und deswegen zu unbedacht einsetzt und es dabei dann eben häufiger zu "Unfällen" kommt.
Knüppel empfinde ich als ausgesprochen brutale und primitive Waffe. Wenn man damit jemanden ausschalten will, muss man schon ziemlich heftig und "direkt" zu Werke gehen und da gibt es auch leicht mal größere Schäden.
Natürlich sind beide weniger tödlich bzw. verstümmelnd als ein LS, aber Jedi sind nun mal auch keine normalen Streifenpolizisten, die sich im Alltag mit besoffenen Randalierern und Kleinkriminellen herumschlagen, sondern sie haben es in aller Regel mit wesentlich gefährlicheren Gegnern zu tun, die selbst schwer bewaffnet sind. Sie da mit Knüppel, Taser oder gar Pfefferspray

loszuschicken, ist ein vollkommen unrealistischer und alberner Gedanke.
Und
wenn sie sich mal in harmlose Alltagsstreitereien einmischen, stehen ihnen über die Macht (oder ggf. einen auf Betäubung gestellten Blaster, den zu tragen sich die neuen Jedi ja nicht mehr zu schade sind) genug Möglichkeiten zur Verfügung, die Situation ohne das LS zu lösen.
Das trifft es eigentlich ziemlich genau. Mein Gedankengang war eben jener, dass ich dachte, dass Jedi im Allgemeinen sinnvollen Gebrauch von ihrer Waffe machen und es eben nicht zu groben Verletzungen kommt. Aber wenn doch, dann sind die Verletzungen fast immer äußerst gravierend und somit dachte ich, ich könnte mal anfragen, ob es nicht sinnvolle Alternativen gibt und ob ich mit dem Gedankengang alleine dastehe (was wohl der Fall zu sein scheint

).
Doch, das Problem der Verhältnismäßigkeit und die Gefahr, dass auch ein Jedi mal über die Stränge schlägt, sehe ich durchaus auch. Aber sie sind diszipliniert genug, dass das auf Einzelfälle beschränkt bleibt. Wesentlich häufiger als unnötiger Schaden tritt der Fall ein, dass gerade durch das LS Schaden vermieden wird und Leben gerettet werden. Daher denke ich, dass die Vorteile des LS-Tragens die Nachteile überwiegen (mal abgesehen davon, dass die Anwendung von Waffen und Gewalt grundsätzlich ein Nachteil ist, aber das wollten wir hier ja nicht diskutieren

).
Und wie eben schon geschrieben, die Alternative für kleinere Zwischenfälle hat ein Jedi in Form der Macht schon "eingebaut", da braucht er keine separate Harmlos-Waffe mehr mit sich herumzutragen.
Wenn jemand einen Jedi töten will, kann man fast immer davon ausgehen, dass der Jedi dem Angreifer im Kampf überlegen ist. Dementsprechend sollte der Jedi, gemäß seiner Moralvorstellungen, den Angreifer nicht als Freiwild ansehen, mit dem er beliebig verfahren kann, sondern er sollte auch in diesem Fall versuchen, die Konfrontation so "friedlich" wie möglich zu überstehen. Ist es ein gleichwertiger Gegner bleiben solche Finessen sicherlich auf der Strecke, da man damit rechnen muss bei einem kleinen Fehler mit dem Leben zu büßen.
Da schließe ich mich zu 100% an und bin bis zum Beweis des Gegenteils der Meinung, dass die Jedi es prinzipiell (unrühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel) auch genau so handhaben.
Von der Szene in AOTC habe ich nicht geredet (wobei man vielleicht auch da darüber diskutieren könnte). Was aber ANH angeht: Wer als Jedi (wie schon gesagt wurde) den meisten konventionellen Gegnern überlegen ist, sollte nicht gleich zu einer der äußersten Verteidigungsmöglichkeiten greifen. Ein Gedankentrick hätte es vermutlich auch schon getan, und wenn nicht das, dann ein Machtschubser. Und es ist schon sehr seltsam, sich in einer Stadt mit imperialer Präsenz als einer der seit 20 Jahren gesuchten und verfolgten Jedi-Verräter zu outen, wenn es nicht notwendig ist (und man ebendie 20 Jahre erfolgreich darin war, nicht auf sich aufmerksam zu machen).
*lol* Ja, diese Szene wirft in so mancher Beziehung kein allzu gutes Licht auf Obi-Wan...
Andererseits, beim Gedankentrick weiß man nie, ob er beim Zielobjekt (schnell genug) wirkt, ein Machtschubser hätte vielleicht zu einer schwer zu kontrollierenden Prügelei geführt. Mit dem LS konnte er sicher sein, dass er auch bei dem ziemlich hartgesottenen Publikum in der Kantina auf der Stelle Ruhe und Respekt erreicht. Vielleicht war ihm das das "Coming-Out" wert.
Dennoch stimme ich Dir zu, dass er mit den hochpräzisen Sinnen und Kontrollmöglichkeiten eines Jedi eine andere Möglichkeit hätte finden müssen, als gleich einen ganzen Arm abzuhacken. Irgendein Äquivalent zum "Schuss in die Decke", den man in Western u.ä. sieht bzw. hört. Aber vielleicht wollte man ihn ja auch nach all den Jahren als etwas "eingerostet" darstellen (moralisch wie technisch).
Realistisch glaube ich allerdings, dass man sich bei dieser Szene überhaupt nicht so viele Gedanken gemacht hat, sondern schlicht und einfach einen "der Tattergreis ist ja eine richtig coole Sau"-Wow-Moment schaffen und die Waffe, Fähigkeiten und Gefährlichkeit der Jedi in Aktion zeigen wollte...
George Lucas ist also prinzipiell mal an allem schuld

.
Das sowieso!
Ja, aber sie sind weniger tödlich (bzw. nur mit sehr viel mehr Aufwand/Pech) als Schusswaffen

. In England ist man offensichtlich der Meinung, die täten es auch, also kann man auch argumentieren, dass auch für Jedi das ständige Mittragen von Lichtschwertern nicht notwendig ist.
Sicher gibt es Situationen im Alltagsleben, in denen das Mittragen des LS eigentlich überflüssig ist. Andererseits wird von den Jedi aber auch erwartet, dass sie jederzeit auf entsprechende Bedrohungen reagieren können (die natürlich auch ständig über sie hereinbrechen, insbesondere über gewisse Unheilsmagneten

) und wenn nötig vom romantischen Dinner stante pede auf eine gefährliche Mission starten können. Und da wäre es doch äußerst unpraktisch, erstmal das LS vom heimischen Regal holen zu müssen...
Dazu kommt noch der Symbolfaktor. Das LS weist einen Jedi als Jedi aus, und wenn man schon Vergleiche zu Polizisten zieht, könnte man auch diskutieren, ob die nicht ihre Dienstuniformen ablegen sollten (die können immerhin auch einschüchternd wirken

).
Wenn ein Jedi gebeten wird, seine Waffe(n) vorübergehend abzulegen, sollte er diesem Wunsch natürlich nachkommen, wenn es für die eigene Sicherheit und die der anderen Beteiligten verantwortbar ist (und wenn es das nicht ist, sollte er sein Gegenüber argumentativ davon überzeugen, dass es besser ist, wenn er sie behält). Und ich sehe nicht, dass ein Jedi in der Beziehung herumzicken würde, das ist eher Hans Spezialgebiet.
Micah