Kashyyyk, Trandosha (Kashyyyk-System)

[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Eingangsbereich / Gunno (NSC), Pumpkin

Nicht ohne eine gewisse Skepsis musterte Gunno mit seinen großen runden Augen den orangefarbenen Attentäterdroiden. Der Sullustaner hielt nicht wirklich viel davon, Droiden als Kämpfer einzusetzen. Sicher, sie kannten weder Furcht noch Gnade und hatten auch nicht mit Müdigkeit, Moralproblemen oder Alkohol zu kämpfen, aber dafür fehlten ihnen Leidenschaft und Kreativität, dieses Feuer, das in einem echtem Krieger brannte. Aber das spielte jetzt keine Rolle, er musste diesen Pumpkin ja nicht mögen, um ihn in seinen Job einzuweisen. Da hatte er es schon mit schlimmeren Gestalten zu tun gehabt, dachte sich der Söldner mit einem Grinsen und schlenderte weiter die große Halle der Festung entlang. Der Droide war nicht sonderlich gesprächig und hatten lediglich mit einem knappen Satz bestätigt, dass er in der Tat auf der Suche nach Arbeit war und ebenso knapp erkundigte er sich danach, was genau sein Auftrag. Gunno unterdrückte ein Lachen. Noch so etwas, was ihn an Droiden störte. Für ein richtiges Gespräch waren besonders die Kampfmodelle einfach nicht zu haben. Immerhin aber sah der HK-47-Droide so aus, als könnte er kämpfen und töten, und darauf kam es schlussendlich hier an. Für einen Moment fragte sich der Sullustaner, warum man überhaupt einen Droiden angeheuert hatte und keine organischen Söldner, aber diese Dinge wurden jenseits seiner Gehaltsstufe entschieden und eigentlich war er auch ganz froh darüber, für Verwaltungskram hatte er wirklich weder Lust noch Begabung.

„Tja, die Aufgabe ist recht simpel: Bewach die Festung, genauer gesagt den Bereich, in dem die Sklaven und Diener untergebracht sind. Gab ein paar Fluchtversuche in letzter Zeit und so was können wir nicht tolerieren.“


Gunno grinste, als er daran dachte, wie wütend Vigo Zasshis gewesen war, als man ihm von dem Sklaven berichtet hatte. Der Trandoshaner hatte prompt seine besten Jäger um sich geschart und hatte die geflohenen Sklaven gnadenlos zur Strecke gebracht, ihre Köpfe und Häute zierten nun die Wände der großen Halle, und zur Abschreckung hatte er persönlich noch einige weitere Diener mit seinen Krallen und Zähnen bearbeitet, vor den Augen der übrigen. Danach war eine ganze Weile Ruhe gewesen, doch jetzt brodelte es wieder etwas. Dumme Sklaven, wann verstanden die endlich, dass sie hier nie im Leben wieder rauskommen würde, und unterwarfen sich endlich? Innerlich schüttelte der Sullustaner den Kopf, manche lernten es eben nie.


„Gib mir eine Übersicht über deine Fähigkeiten, Droide. Der Vigo und ich wollen wissen, was du kannst.“


Verlangte Gunno, während er Pumpkin zu seinem Arbeitsbereich führte. Nachdem sie die große Halle verlassen hatten, fuhren in einem Aufzug drei Stockwerke tiefer und marschierten durch einen langen Korridor, bis sie an einem Tor ankamen. Zwei Trandoshaner hielten Wache, sie waren mit den typischen Projektilgewehren bewaffnet und nickten ihm zur Begrüßung knapp zu, dann öffneten sie das Tor. Dahinter befand sich ein weiterer langer Gang, rechts und links mit Zellen für die Sklaven gefüllt. Einer von ihnen, ein älterer Mensch, putzte gerade den blutverschmierten Boden und warf sich demütig auf die Knie, als sie an ihm vorbeimarschierten. Sie gingen weiter und erreichten einen Raum, in dem es einige Holobildschirme und Konsolen gab, hier befanden sich weitere Wächter und mehrere Türen führten zu weiteren Gängen mit Zellen.


„Das hier ist der zentrale Kontrollraum des Sklaventrakts. Von hier aus überwachen wir die Zellen und gehen Patrouille. Wo wir gerade davon sprechen, ich zeig dir, wie das hier abläuft.“


Auf ein Nicken hin öffnete einer der Wächter mit einem Tastendruck eine Tür und schnappte sich ein großes Tablett mit Essen. Gunno, Pumpkin und er betraten den Gang und die Zellentürern wurden geöffnet, der Wächter warf das Essen einfach auf den Boden, woraufhin sich die hungrigen Sklaven darauf stürzten. Gunno grinste und trat einem, der sich zu nah an ihn herangewagt hatte, in die Rippen.


„Willkommen an deinem neuen Arbeitsplatz, Droide!“


Meinte der Sullustaner mit einem lauten Lachen, verschränkte die Arme vor der Brust und verfolgte mit Genugtuung, wie sich die Sklaven um das Essen balgten. Armselige Kreaturen waren das...

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Gunno unterwies den Droiden, was er genau zu tun habe, war aber immer noch recht unkonkret, worauf der Blechkopf nur erwiderte:

"Roger, Roger. Frage: Welche Maßnahmen stehen mir zur Verfügung? Bin ich gezwungen, bei Fluchtversuch sie einzufangen oder kann ich sie lethal ... daran hindern?!"

Das Eindringlinge so oder so getötet werden, musste Pumpkin nicht groß erwähnen, weil er dies ungefragt tun würde. Doch diese Frage war ihm wichtiger. Pumpkin hätte kein gesteigertes Interesse, die Organischen zu verfolgen, worauf er auch nur bei dem FluchtVERSUCH die Person über den Haufen schießen würde. Nur duch Angst und Terror würde er die Organischen daran hindern können, nicht zu fliehen.

Weiterhin folgte er dem Sullustaner. Pumpkin bemerkte, wie gut befestigt die Anlage war, wie weit der Weg und wie viel Wachpersonal der Bereich besaß.

Auf die Fähigkeiten seiner Fähigkeiten, schlüsselte er auf:


"Aussage: Ich besitze ca. 600 Sprachen, inklusive lokale, regionale, planetare und galaktische Dialekte und Slangs. Die Liste ist nicht abschließend, doch decke damit ein Großteil aller benötigten Sprachen in der Galaxie ab. Ich besitze die gleichen Fähigkeiten, wie ein Protokolldroide, dazu bin ich Mechaniker und kann große, wie kleine Schäden an Stationen und Schiffen reparieren. Darüberhinaus bin ich bewandert im Fernkampf. Dies beinhaltet das Bedienen verschiedene Feuerwaffen wie Blaser und Projektilwaffen. Programmierfähigkeiten sind mir auch eigen, doch diese sind nur rudimentär und ausbaufähig."


Endlich unten angekommen, schaute sich Pumpkin genau um und analysierte jede Person mit Waffe genau, um somit einen Eindruck von möglichen Gefahren zu bekommen, falls sie sich entscheiden sollten, ihn auseinander zu nehmen. Dem Droiden konnte man es zwar nicht ansehen, doch sein Vertrauen in Organische war gleich 0.

Unten, im zentralen Kontrollraum angekommen, überblickte er die Konsole und speicherte die Daten, die er sehen konnte. Gunno zeigte ihm, die Konsole und was sie hier taten, sprich die Zellen überwachen und Patrouillen, worauf der Droide nochmal nachfragte:

"Aussage: Meine primäre Aufgabe besteht darin, den Zellentrakt vor Eindringlingen zu bewachen und Fluchtversuche der Insassen zu unterbinden. Frage: Wer ist die koordiniierende Einheit hier unten, um mich ins Arbeiterkollektiv zu integrieren?"

Sichtlich sehr droidenhaft, fragte er nach weiteren Spezifikationen, wo er stehen sollte, wann er bis wohin gehen sollte und was er genau tun sollte. Es schien wirklich so, als wäre er eine hirnlose Drohne, der man ihr sagen muss, was er wann, wo konkret tun soll. Nach der Erläuterung, bestätigte er die Aussage mit einem "Roger, Roger.", worauf er Gunno weiter folgen würde.

Im Gefängnistrakt selbst angekommen, beobachtete er, wie sich eine Tür öffnete. Gunno, der Droide und ein Wärter mit einem Tablett traten ein, worauf die Wache das Essen in die Zelle warf. Die Insassen stürzten sich hungrig drauf, wobei Gunno gefühlslos einen Sklaven trat, weil dieser zu nahe war, doch die roten Photorezeptoren starrten nur bedrohlich und gefühlskalt auf die Situation. Ohne eine Mine zu verziehen, beobachtete Pumpkin das Verhalten Gunno's. Wie könnte Pumpkin auch, er hat ja nicht mal Gesichtszüge, die er verziehen könnte – vorausgesetzt, ihm würden die Sklaven etwas bedeuten. Schlussfolgernd konnte man keine Gefühle, keine Regung oder Gedanken aus Pumpkins Gesicht ablesen. Dem Droiden war das Verhalten unter den Organischen relativ gleich, seiner Meinung könnten sie sich ruhig gegenseitig auslöschen, dies würde seinem finalem Ziel nur gerecht werden.

Mit einem "Willkommen", wies Gunno den Droiden in seinem Arbeitsplatz ein, worauf dieser seinen Blaster zog und somit seine Einsatzbereitschaft symbolisierte.

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Droiden waren schon seltsam, dachte sich Gunno zum wiederholten Mal. Nun, vielleicht war das nicht das richtige Wort, ihre Handlungen ergaben ja Sinn. Ergaben eigentlich immer Sinn, vielleicht war es das, was den Söldner störte. Pumpkin erkundigte sich ohne große Umschweife, ob die Anwendung tödlicher Gewalt zur Vereitelung der Flucht erlaubt war, was sich im Kopf des Sullustaners so bürokratisch anhörte, als würde er auf Mon Calamari arbeiten. Die Frage hatte natürlich ihre Berechtigung, immerhin waren die Sklaven de facto Eigentum von Vigo Zasshis und das Eigentum des Bosses beschädigte oder zerstörte man nicht ohne guten Grund, das war eine der grundlegenden Regeln in ihrem Metier. Allerdings war es nicht so, als hätten sie einen Mangel an Sklaven oder Schwierigkeiten, Nachschub zu beschaffen, und es war wichtig, dass dieses Gewürm nicht auf dumme Gedanken kam und Flucht oder sogar einen Aufstand wagte. Wobei letzteres wohl recht unterhaltsam wäre, Gunno wäre über eine Gelegenheit, seinen neuen Blaster zu testen, nicht unglücklich. Die Pistole hatte eine Menge Credits verschlungen, doch seine Ausrüstung war ihm eben etwas wert, nur ein dummer Söldner sparte am falschen Ende. Und die Black Sun zahlte nicht schlecht, im Gegenteil, seit seinem Aufstieg zum Pateessa gehörten finanzielle Sorgen der Vergangenheit an. Er hatte sogar schon etwas zur Seite gelegt, doch ans Aufhören dachte er noch lange nicht, dafür machte ihm der Job zu viel Spaß.

„Knall sie beim geringsten Problem ab. Juckt keinen, ob wir ein paar mehr oder weniger haben, aber lass sie auf keinen Fall entkommen Keine Sorge, für Nachschub ist gesorgt..“


Erwiderte der Sullustaner und hörte dann aufmerksam zu, als der Droide seine Fähigkeiten nannte. Übersetzer, Protokolldroide, Mechaniker, Kämpfer...dieses Modell konnte ganz schön was. Gunno lachte.

„Teeparties haben wir hier nicht so oft, aber deine Sprachkenntnisse sind vielleicht nützlich. Wir haben hier Leute aus der halben Galaxis. Und solange du triffst, reicht das.“

Meinte der Söldner jovial. Im Kontrollraum des Zellentrakts sah sich Pumpkin aufmerksam die Konsole und Monitore an und der Droide erkundigte sich, wer die koordinierende Einheit hier unten war. Gunno blinzelte verwirrt und sah zu einem der trandoshanischen Wächter, der lediglich mit den Schultern zuckte, dann dämmerte es dem Sullustaner.


„Die koordinierende Was? Also...ach so, wer hier unten der Boss ist. Tja, das bin ich. Habt ihr das gehört, „Arbeiterkollektiv“?“


Das sorgte für lautes Gelächter unter den Wachen. Pumpkin löcherte ihn mit weiteren Fragen und Bitten um Anweisungen, und Gunno ereilte sie ihm zunehmend genervt. Dummer Droide, alles musste man ihm sagen. Und nicht einmal Spaß am Job hatte er, wie im Gang dann zu sehen war. Der Droide zückte einfach seinen Blaster und stand da, das Schauspiel der ums Essen kämpfenden Sklaven ließ ihn vollkommen kalt. Gunno stieß verächtlich Luft aus, da entbrannte ein besonders erbittertes Duell um eine Scheibe Brot, eine Twi´lek und eine Zabrak prügelten sich erbittert darum. Gunno grinste über beide Ohren und sah zu seinem Kollegen, einem Trandoshaner, der ebenfalls belustigt war.


„Immer feste drauf, Ladies. Zwanzig Credits auf die Twi´lek!“


Die Wachen wetteten immer ganz gerne auf diese Art von Kämpfen.


„Zzzzanzig Creditsssss auf die Zzzzabrak.“

Hielt sein trandoshanischer Kollege im typischen zischendem Klang dagegen. Gunno sah zu Pumpkin.


„Wie sieht´s mit dir aus, Blechkamerad?“


Gunno war neugierig, ob der Droide auch wetten würde und wenn ja, auf wen er setzen würde.


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Auf die Aussage, er könnte bei Fluchtversuch die Sklaven einfach "abknallen", kam dies dem Droiden gut entgegen. Dies ersparte ihm einiges an Scherereien. Der Droide verstand nicht ganz, wie sich die Organischen gegenseitig sowas antun konnten, doch das sollte nicht sein Problem sein. Ihm ging es um seine Zielerreichung und dafür würde er ganze Zivilisationen und Völker vernichten, wenn es sein sollte, geschweige denn, würde er dies eh tun. Doch glücklicherweise wusste niemand von seinem Master-Plan und somit sollten ihn die Organischen ruhig unterschätzen, bis der Tod vor ihrer Tür stand.

Auf das indirekte Lob seiner Fähigkeiten, zwecks Sprache und "Treffen", erwiderte er nur metallisch:

"Aussage: Das werde ich."

Dies hörte sich zumindest sehr selbstbewusst an. Schießtraining war zwar für Organische etwas trainierbares, doch für Droiden war alles reine Programmierung und mathematische Berechnung. Er würde zwar nicht damit angeben wollen, doch nen Blaster halten und ihn benutzen, das konnte er – ohne Frage.

Dass sich Gunno mit seinen "Kollegen" über den Droiden lustig machten, wie er das "Arbeitskollektiv" bezeichnete, störte den Droiden selbst wenig. Sollen sie ihn ruhig weiter unterschätzen. Schlussendlich entbrannte ein Kampf zwischen einer Twi'lek und einer Zabrak um eine trockene Scheibe Brot. Wie groß das Elend hier doch war, doch Pumpkin besaß kein Mitleid für diese Kreaturen. Sie waren zu schwach und hatten es sich selbst zu verschulden. Immerhin könnten sie versuchen sich den Weg freizukämpfen. Lieber ein Versuch und dabei drauf gehen, anstatt sich das hier gefallen zu lassen. Was ist das für ein Leben, hier nur zu existieren?!

Während der Kampf entbrannte, wetterten Gunno und die Wachen, wer gewinnen würde, wetteten sogar und feuerten die Kontrahenten an. Pumpkin hatte wenig Sinn für solche Zeitvertreibe. Organische waren Unberechenbar und solange die Wette zu viele unkalkulierbare Faktoren besaß, wäre es nur rausgeworfenes Geld. Davon ab, empfand Pumpkin keine Freude, geschweige Gefühle für sowas. Doch er antwortete:

"Aussage: 40 auf die Twi'lek.",

dann richtete er recht zügig den Phaser auf die Zabrak und erschoss sie mit einem Zipp-Geräusch, dass der Blaster von sich gab.

Kalt: "Aussage: Scheint so, als hätten wir gewonnen. Ich hasse es zu verlieren."

An den Trandoshaner gewandt:

"Aussage: Behalt deine Credits. Ich will sie nicht."

Pumpkin senkte den Blaster und wandte sich dann gen Gunno:

"Frage: Wieso sortiert ihr die Ware nicht mehr aus?! Körperlich attrakive Exemplare bringen auf dem Schwarzmarkt bestimmt bessere Preise, als robustere Exemplare. Bordelle würden gewiss einen hohen Preis für Twi'leks bezahlen und Erzminen mehr für widerstandsfähige Zabraks. Der Umsatz würde sich somit um ein Vielfaches potenzieren?!"

Es scheint so, als hätte der Droide nicht nur Schrauben im Kopf, sondern hätte auch ein gewisses Gesprüch für Geschäfte machen. Aufgrund seiner Protokolldroiden-Fähigkeit und seiner Vorgeschichte, musste er das Handeln drauf haben.

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Belustigt und lauthals lachend verfolgten Gunno und der andere Wächtern den Kampf und drückten jeweils ihrer Favoritin die Daumen. Es war jedes mal ein Heidenspaß, die Sklaven so untereinander kämpfen zu sehen, und neben dem Unterhaltungswert half das auch, sie unter Kontrolle zu behalten, indem man sie gegeneinander aufwiegelte. Der Sullustaner johlte lautstark, als die Twi´lek einen Treffer landete und ihrer Gegnerin ein blaues Auge verpasste, die aber dennoch nicht aufgab. Wenigstens ein bisschen Kampfgeist hatten diese armseligen Kreaturen, auch wenn es nicht wirklich viel war. Die Aussicht auf eine Scheibe Brot trieb sie an und außerdem wussten sie, dass die Wächter einen guten Kampf sehen wollten, waren sie zu zaghaft, würden sie beide Ärger bekommen und als blutige Bündel auf dem dreckigem Boden enden. Bei dieser Aussicht grinste Gunno, es wurde mal wieder Zeit, jemanden ordentlich zu Brei zu schlagen, schließlich musste man in der Übung bleiben und wer rastete, der rostete.

„Na komm schon! Ihr kämpft wie Hutten!“


Rief der Söldner, seine großen Augen glommen zufrieden. Es ging ihm eigentlich auch nicht um die Credits, aber der Kampf, das war wichtig. Ein guter Kampf und er würde die Siegerin sogar belohnen und ihr noch ein zweites Stück Brot hinwerfen, man musste ab und an ja auch gnädig sein. Er war gespannt, ob auch Pumpkin in die Wette einsteigen würde, den Droiden schien die ganze Sache recht kalt zu lassen. Natürlich, Gefühle waren in seiner Programmierung nicht vorgesehen. Was für ein armseliges Dasein, dachte sich Gunno, er empfand fast ein wenig Bedauern für die Blechbüchse. Aber nur fast. Der Droide war für eine Überraschung gut, er verkündete, dass er ebenfalls auf die Twi´lek setzte, sogar 40 Credits. Gunno sah ihn erstaunt an und wollte gerade etwas sagen, da richtete der HK-47 ohne Zögern seinen Blaster auf die Zabrak und verpasste ihr einen sauberen Kopfschuss, die Gehörnte fiel wie ein nasser Sack zu Boden und ihre Gegnerin hielt erstaunt im Schlag inne.


„Was zu...“


Brachte der Söldner ungläubig hervor, mit mechanischer Kälte meinte der Droide, dass sie wohl gewonnen hatten und er Niederlagen nicht leiden konnte, dem trandoshanischen Wächter sagte er, dass er seine Credits behalten konnte. Pumpkin senkte seine Waffe und fragte den überraschten Sullustaner, warum sie die Sklaven nicht selektierten und so höhere Gewinne erzielten. Gunno, der immer noch ganz baff war angesichts der Aktion, kratzte sich nachdenklich am Kopf und hielt mit einer Geste den Trandoshaner zurück, der sich über diese Sache ärgerte und bedrohlich zischte. Der Droide schien ja ein richtiger Geschäftsmann zu sein und wenn Gunno so darüber nachdachte, ergab das schon Sinn. Allerdings kannte Pumpkin ja nicht das ganze Ausmaß der Operation.


„Erstens: Das nächste Mal, bevor du einen Kampf unterbrichst, fragst du vorher. Und zweitens...na ja, die Sklaven, die wir hier unten halten, sind nicht gerade Premium-Ware für den Export. Die wirklich wertvollen Sklaven werden in einem anderem Bereich der Festung verwahrt. Was du hier siehst ist sozusagen die Resterampe. Hab ich recht?“


Er lachte und verpasste der Twi´lek einen Tritt, die sich an das Stück Brot klammerte und schluchzte, als sein Stiefel ihre Rippen traf..


„Los, verschwinde! Sonst nehm ich dir das auch noch weg! Das Geheule dieser Sklaven macht einen ganz krank...“

Rief er ihr zu und sie kroch davon, dann kehrten die Wächter in den Kontrollraum zurück. Gunno schnappte sich eine Tasse Caf und machte es sich auf einem der Stühle bequem. Es stand nun eintöniger Wachdienst an und er vertrieb die Zeit, indem er einen schmutzigen Witz erzählte, in dem ein Hutte und eine Tapani-Prinzessin vorkamen, was für reichlich Gelächter sorge.


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Der Schuss löste sich und die Zabrak ging zu Boden wie ein nasser Sack. Gunno und auch der Trandoshaner guckten sichtlich baff, was Pumpkin da abzog. Daraufhin musste Gunno den Droiden maßregeln, dass er beim nächsten Mal, ihn fragen solle, ob er den Kampf unterbrechen dürfe.

Aus Pumpkin's Sicht, war es keine Kampfunterbrechung. Er hat nur die Chancen für seinen Favoriten künstlich erhöht. Daher war er sich keiner Schuld bewusst. Weiterhin folgte die Erklärung, dass die Sklaven vor Ort nur "Resterampe" war und die Besseren schon aussortiert waren. Auf einen Rippentritt, schluchzte die Twi'lek auf und kroch davon, wobei Gunno die Sklavin verscheuchte und sich dann gen Kontrollraum verzog, wo er einen dreckigen Witz erzählte.

Pumpkin stand nur seelenruhig – in 5 Metern Entfernung – da, wie eine Stehlampe und fragte dann:

"Frage: Wenn dies nur Resterampe ist, warum gefangen nehmen?! Die kosten doch nur unnötig Proviant, Energie und Platz?!",

wahrscheinlich wüsste Gunno dies nicht und würde nur hirnlos Befehle befolgen, doch aus Sicht des Droiden wäre diese "Minderware" Platzverschwendung. Für den Droiden würde es keine Mühe bedeuten, diese armseeligen Kreaturen aus der Galaxie zu wischen.

Während Pumpkin den Blaster in beiden Händen locker runter hielt, starrte er förmlich gen Gunno, wie selbstgefällig er dort saß. Man konnte sehen, wie Pumpkin mit seinen roten Photorezeptoren Gunno fixierte und dort stand wie ein Möbelstück. Diese Ruhe, Regungslosigkeit und die Unfähigkeit, Emotionen auszudrücken, bzw. lesen zu können, würde den einen oder anderen Organischen nervös machen.

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Es war ein gutes Gefühl, sich wieder setzen zu können und eine gute Tasse Caf zu trinken, das weckte die Lebensgeister und außerdem musste Gunno erst einmal die Aktion von Pumpkin verdauen. Der Droide hatte diese Zabrak getötet, aber das war es nicht, was ihn störte. Nein, es war diese emotionslose Art. Der Sullustaner hatte selbst schon einige der Sklaven auf dem Gewissen und hatte dabei jedes Mal eine Menge Spaß gehabt, er liebte diesen Moment, wenn sich sein Finger um den Abzug krümmte und die Augen seiner Opfer von der Erkenntnis erfüllt wurden, dass ihre erbärmliche Existenz nun enden würde. Das war ehrlich, das war direkt, und vor allem war es vergnüglich ohne Ende, aber der Droide konnte kein Vergnügen empfinden, er konnte überhaupt nichts empfinden. Das war irgendwie nicht richtig, es nahm der ganzen Sachen ihren Reiz. Mit den anderen Wächtern verstand sich Gunno gut, sie waren Leute wie er, aus dem selben Holz geschnitzt, aber dieser Droide war anders, er war kalt und nur von Logik getrieben. Erschossen, um die Wettchancen zu erhöhen, das war fast schon beleidigend logisch, nicht einmal angekündigt hatte der Droide das und damit hatte er es versäumt, seinem Opfer noch einmal richtig Angst zu machen. Nein, mit dieser Maschine hatten Gunno und die anderen wirklich nichts gemeinsam. Der Sullustaner nahm einen tiefen Schluck Caf und wandte sich dann den anderen Wächtern zu.

„...und da sagt der Hutt:“Normalerweise benutzt man Ketten aber anders!“, und fängt an zu röcheln.“


Schallendes Gelächter war die Antwort, es war ein Klassiker, aber eben einer von guten guten Klassikern. Nachdem das Gelächter verstummt war, meldete sich Pumpkin zu Wort, der Attentäterdroide war steif wie eine Statur da gestanden und Gunno könnte schwören, dass seine Photorezeptoren die ganze Zeit auf ihn gerichtet gewesen waren. Selbst der hartgesottene Söldner fühlte sich dabei irgendwie unwohl und er räusperte sich, als er über die Frage der Maschine nachdachte.


„Weil Vigo Zasshis es so will. Dieser Leute sind nicht nur Sklaven, sondern auch Trophäen. Statussymbole, wenn man so will. Der Vigo bringt immer was von seinen Jagden mit, ob tot oder lebendig. He, Hoati, erinnerst du dich noch an die Ithorianer-Sache vor einem halben Jahr und die ganzen Köpfe, die wir tragen mussten?“


Der angesprochene Wächter war einer der wenigen Nicht-Trandoshaner im Raum. Hoati war ein Mensch, dessen kahlköpfiges Haupt von zahlreichen Narben verziert war, er trug schlichte graue Kleidung und einen leichten Brustpanzer und an seinem Gürtel baumelten ein DL-44er und an seinem Bein ein Vibromesser.. Er und Gunno waren ziemlich gute Freunde, denn Hoati hatte ebenfalls zur „Blutigen Kompanie“ gehört und sie waren zusammen der Black Sun beigetreten. Für einen Menschen war er echt in Ordnung, er hatte früher in der Imperialen Armee gedient, war aber aufgrund schwerster Verstöße gegen irgendwelche dummen Kriegsregeln in ein Militärgefängnis gesteckt worden. Als die Neue Republik den Planeten attackiert hatte, war er abgehauen und hatte sich als Söldner verdient. In der „Blutigen Kompanie“ hatte man ihn den „Fußmann“ genannt, weil er Gefangenen stets die Füße abgeschnitten hatte.


„Natürlich. Je mehr Stimmbänder, desto mehr Schreie.“

Die Stimme des Menschen war jovial und klang so, als würden sie sich über das Mittagessen unterhalten. Beide lachten herzhaft, dann wandte sich Gunno wieder Pumpkin zu.


„Und du, Blechkamerad? Was hast du gemacht, bevor du hier eingetroffen bist? Dich einölen lassen?“


Erneut brach Gelächter aus und Gunno grinste breit.


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[Trandosha, Varic, Steppe, Deira, Hybris und Sharoh(außer Gefecht)]

Im ersten Moment schien es als würde der Sith Lord überhaupt nicht auf das reagieren, was Deira ihm gerade erzählt hatte, doch dann sprach er sie direkt darauf an und verlangte eine genauere Beschreibung dessen, was sich in dem kleinen Schiff zugetragen hatte. Allerdings nicht, ohne ihr zuvor zu erzählen, was er für gewöhnlich mit denen tat, die sein Eigentum schändeten. Kurz schaffte es die Togruta, sich über die Bezeichnung „Eigentum“ zu wundern, dann wurde ihre Welt kalt und sie hatte das Gefühl zu ersticken. Das war nichts, nichts im Vergleich zu dem, was Rake ihr gezeigt hatte. Darth Hybris war zweifelsohne viel stärker als Deira es sich hatte vorstellen können und die junge Togruta ging davon aus, dass das, was er gerade mit ihr tat, längst nicht alles war, was er tun konnte. Doch dann ließ er wieder von ihr ab und sie atmete tief durch. Mit nach wie vor vollkommen ruhiger Stimme berichtete sie, was sich auf dem Schiff zugetragen hatte, naja jedenfalls so ungefähr.

"Ihr wollt genau wissen, warum er in dem Lagerraum ist? Wir waren noch keine drei Tage unterwegs, da hat er begonnen, mich als seine Gespielin sehen zu wollen. Er hat mich bewusstlos geschlagen und unter dem Tisch angekettet. Als er mich frei ließ und mich wieder angefasst hat, habe ich mich gewehrt. Niemand fasst mich an"

der letzte Satz klang beinahe wie ein Fauchen, obwohl keinerlei Emotionen aus ihrer Stimme herauszuhören waren. Kurz räusperte sich die junge Togruta bevor sie im gleichen ruhigen Tonfall fortfuhr. Man könnte meinen, sie spreche über das Wetter.

"Der Wicht War kein guter Kämpfer, er ließ sein Leben im Kampf. Dabei hat er eine ziemliche Sauerei hinterlassen, ich habe sicher drei Tage gebraucht bis ich sein Blut und die Flüssigkeiten des Spawns einigermaßen beseitigt hatte. Seitdem liegt er in dem Lagerraum und er liegt dort auch jetzt während wir reden und müffelt vor sich hin."

Es gelang ihr nicht ganz ihr Schulterzucken zu unterdrücken. Er War tot was kümmerte es sie noch. Danach sah sie in das Gesicht des Lords hinauf und schwieg. Eine Weile sagte er gar nichts, doch als er dann sprach hätte sie es besser gefunden, wenn er sie angeschrien hätte, das hätte seine Worte auch nicht schlimmer gemacht. Doch eine Antwort blieb der Violetten erspart, da genau in diesem Moment ein recht großes Raumschiff hinter einem der Hügel auftauchte.

"Das also hat er da gerufen“

fuhr es ihr durch den Kopf. Sie beobachtete fasziniert, wie Darth Hybris mit der Macht den Trandoshaner anhob und in Richtung des Schiffes verfrachtete, dessen Triebwerke einen Heidenlärm veranstalteten. Deira verzog das Gesicht, solche Geräusche waren in ihren Montrals unangenehm. Als sich die Türen des Schiffes schlossen, wurde sie angewiesen zu warten und so blieb sie im Aufenthaltsraum auf der Stelle stehen, wo sie stand. Dieses Schiff war definitiv größer als das, was sie hergebracht hatte, doch Deira war nicht gut darin Unterschiede in Raumschiffen an bestimmten Dingen festzumachen.

Sie wartete nicht lang, vielleicht fünf Minuten, da kam der Lord zurück und setzte sich. Wieder begann er zu sprechen. Er schien nicht wirklich wütend darüber zu sein, dass sie den Alchemisten getötet hatte, zumindest war sie sich dessen nicht sicher. Als jedoch sein nächster Satz und seine Aufforderungen kamen, wäre die Togruta am allerliebsten im Erdboden versunken. Demütigungen mochte sie wirklich nicht besonders. Es behagte ihr nicht, dem Lord erzählen zu müssen, wovor sie sich fürchtete, doch sie wollte noch weniger, das er es aus ihr herausholte. Sich ausziehen? Was sollte sie daran stören? Innerlich hoffte sie, dass ihr Rücken die Zeit ohne Halt überlebte und das sie nicht allzu lange ohne die Korsage stehen musste. Kurz atmete sie durch, dann begann sie sich zu entkleiden und gleichzeitig zu sprechen.

„Ich habe keine Angst davor vergewaltigt zu werden, es wäre nicht das erste Mal gewesen. Ich habe auch keine Angst vor Schmerzen, dazu habe ich in den letzten Jahren schon zu viele ertragen, wie ihr gleich erkennen werdet“

mit diesen Worten zog sie sich das Oberteil über den Kopf und offenbarte die ersten dunklen Narben auf ihrer violetten Haut.


„Ich habe Angst davor schwach zu sein, niemals die Kraft zu haben mich wehren zu können. Ich habe Angst davor, die letzten Jahre meines Lebens zu wiederholen ohne etwas dagegen machen zu können. Ich will nie wieder eine Sklavin sein! Nie wieder angekettet in einem kleinen, stinkenden Raumschiff darauf warten, wann meine Peiniger wieder Lust auf mich haben. Ich will mich dafür rächen können, was sie mir angetan haben“

ihre Stimme war immer noch ruhig, doch ihre grünen Augen glühten. Letztendlich landete auch das letzte Kleidungsstück auf einem Haufen am Boden und die junge Togruta tat wie geheißen und drehte sich einmal um die eigene Achse, sodass Darth Hybris jede einzelne der schwarzen Narben auf ihrer violetten Haut sah. Die schlimmste war die auf ihrem Rücken. Sie verlief einmal quer von ihrer rechten Schulter über ihre Wirbelsäule bis zu ihrer Hüfte und sie war der Grund, warum sie nicht lange ohne die Hilfe der stützenden Korsage stehen konnte. Auch jetzt schon nach einer Drehung merkte sie das Ziehen in ihrem Rücken und hoffte tief im Innern, dass sie nicht über Stunden so stehen sollte. Noch stand sie ruhig, wenn auch mit leicht glühenden grünen Augen und sah wieder den Sith Lord an, der noch immer dort saß und sie zu begutachten schien.

[Trandosha, Varic, Steppe, an Bord der Fury, Deira und Hybris]
 
Auf die Frage, warum man die Sklaven nicht einfach tötete, erklärte Dunno, dass sie Trophäen vom Vigo waren, worauf der Droide – mit seiner kalten Logik – nicht verstand, warum der Vigo die "Beschädigung" seiner Trophäen zuließe. Der Droide schüttelte leicht den Kopf und verstand dieses Verhalten nicht. Als dann die Frage kam, was Pumpkin alles gemacht habe, bevor er hier her kam, ob er sich "einölen" ließ, lachte der Droide:

"Ha... Ha... Ha.... Ha... Ha..."

mit blächernder, metallischer Stimme aus seiner Sprachbox. Ob dies für den Droiden wirklich amüsant war oder fast verhöhnend über diesen schlechten Witz, ließ er im Raum stehen. Alleine, ein Droide der lachte, hörte sich aufgrund seiner Sprachbox so komisch und verkehrt, gar falsch an. Es sollte einfach nicht sein, dass Droiden lachten, da dies fast etwas unheimliches hatte.

"Aussage: Gekürzte Version aus dem Protokoll nach Reaktivierung:..",

Pumpkin schaute ins Leere und schien ein inneres Programm abzuspielen:

"... Reaktivierung vor 1 Jahr, 3 Monaten und 524 Stunden von heute aus gerechnet. Die HK-47-Einheit wurde auf Corusant von einem Schrotthändler – Hebron, einem Menschen – reaktiviert. Die Einheit "HK-47" wurde als Protokolleinheit programmiert und diente einen Monat als Gehilfe im Geschäft des Besitzers.


1 Jahr, 1 Monat von heute an: ein republikanischer Senator kauft HK-47-Einheit als Protokolldroide ab und nimmt ihn mit nach Bothawui. Dort arbeitet er als Protokolldroide für 2 Monate.


11 Monate von heute an: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wird HK47-Einheit gestohlen und umprogrammiert. 24 Stunden später liquidiert HK-47-Einheit den Senator und schaltet sich nach Zielerreichung ab.


11 Monate, 3 Wochen, 5 Tage von heute an: HK-47-Einheit wird reaktiviert und dient nun Sith-Anhängern als Hacker-Droide. HK-Einheit dringt in fremde Schiffs-, Stations- und Wartungssysteme ein, um Informationen zu sammeln.


9 Monate von heute an: HK-Einheit wird als Attentäterdroide programmiert und hat binnen 6 Monaten 53 bestätigte Morde ausgeführt. Einsatzgebiet: Bothawui-Sektor.


3 Monate von heute an: HK-Einheit entwickelt ein eigenes Bewusstsein. "Pumpkin" erwacht als autonom handelnde und denkende Einheit. Tötet alle 6 Sith-Anhänger und flieht von Bothawui nach Nal Hutta. Pumpkin will eine freie, autonome Einheit bleiben ohne Meister.


2 Monate, 3 Wochen, 4 Tage, 23 Stunden von heute an: Pumpkin gelangt auf Nal Hutta und stellt sich Hutten – namens Slarg – vor, bietet sich selbst als Söldner an, um als freie Einheit Credits für Upgrades zu verdienen.


1 Monat, 2 Wochen, 2 Tage von heute an: Pumpkin bekommt Gespräch von Slarg mit, dass Pumpkin nur ein Werkzeug ist und liquidiert wenig später durch eine Sprengbombe den Hutten. Flieht nach The Wheel.


1 Monat von heute an: Eintritt in die Black Sun. Pumpkin reist nach Vergesso, wo er einen Autrag bekommt, einen Xiad auf Excarga ausfindig zu machen, einen Datenstick sicher zu stellen und Zielperson auszuschalten.


3 Wochen, 5 Tage von heute an: Pumpkin bricht in Excarga durch ein Dach und deaktiviert sich.


1 Woche von heute an: Pumpkin reaktiviert sich und erkennt zwei Wochen Deaktivierung. Auftrag gescheitert, Spur verloren. Geht zurück nach The Wheel.


3 Tage von heute an: Pumpkin bekommt Auftrag als Wächter-Einheit auf Kashyyyk.


Heute: Pumpkin gelangt auf Kashyyyk, trifft Gunno, seine Kontaktperson und wird eingewiesen."


Nun schaute er wieder konzentrierter auf Gunno und beendete somit seine Aufnahme.

"Frage: Noch weitere Fragen?"

Aufgrund der Informationsflut muss dies erstmal sacken, da der Droide kaum mit Punkt, Komma oder Sprechpause geredet hatte.
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]

Die Worte der Togruta überraschten den Lord nicht wirklich. Sie sprach wie so viele Anwärter davon nicht mehr schwach, nicht mehr das Opfer sein zu wollen. Wie fünfundneunzig Prozent aller Neulinge im Orden hatte sie eine blutgetränkte Vergangenheit, hatte wirklich schlimme Dinge erlebt, war körperlich wie geistig angegriffen und nicht selten zerschmettert worden. Dann war da dieser Hoffnungsschimmer am Horizont erschienen, man hatte ihnen gesagt sie seien in der Lage die Macht zu nutzen. Oft wussten sie nicht einmal genau was das bedeutete. Nur das diese Macht ihnen eine Chance bot. Die Gelegenheit sich zu rächen oder allgemein stärker zu werden. Jedes Kind träumte davon, denn fast jedes von ihnen kannte andere Kinder oder Erwachsene, welche sie beneiden konnten. Es gab eben immer jemanden der mehr Geld besaß, dessen Eltern sie mehr liebten oder die einfach nur weniger zu erdulden hatten. Auch Deira war so. Wenn Hybris so ihren Rücken betrachtete und ihren Worten lauschte, konnte er sich recht gut vorstellen was sie erlebt hatte. Dafür bedurfte es freilich nicht allzu viel Phantasie. Im Holonet konnte man alles finden und als er noch auf Coruscant gelebt und sich dort – wenn auch unregelmäßig und nicht allzu oft – den Partydrogen hingegeben hatte, hatte er sich auch Holovids über Folter, Exekutionen und Vergewaltigungen angeschaut. Nicht dieser gestellte Kram, sondern der wo du die echte Angst und den echten Schmerz in den Gesichtern der Opfer hattest erkennen können. Die Galaxie war ein furchtbar ungerechter Ort, so voller Grausamkeit auch Perversion, dass jeder halbwegs geistig gesunde Mann die Togruta verstanden hätte, ihre Beweggründe nachvollziehen konnte. Selbstverständlich irrte sie sich wie so viele Sith Anwärter. Sie war keinesfalls aus der Hölle gekrochen und hatte irgendeinen heiligen Tempel erreicht. Der lag irgendwo dort wo die Jedi gerade lebten und lehrten. Nein. Sie war zu den Sith gekommen und erzählte nun davon, dass sie keine Furcht vor Folter – und Vergewaltigung war in Hybris Augen nichts anderes – und Schmerz hatte und kein Opfer mehr sein wollte. Jeder Mann und jede Frau wusste, sobald /ersie auch nur eine Woche im Orden gewesen war, wie naiv Deira doch war.

„Tust du das nicht, hm?“

Da stand sie nun. Nackt, von Narben gezeichnet und doch ihre inneren Stärke erfüllt. Nicht viele würden im Angesicht eines Sith Lords derart ruhig bleiben können. Vor allem nachdem sie in und unter der Pyramide der Alchemisten derart viel gesehen und sogar am eigenen Leib erfahren hatte. Sie schien von sich überzeugt zu sein, so sehr, das sie sich tatsächlich nicht zu fürchten schien. Wie töricht. Hybris erhob sich, schob die Ärmel beider Arme nach hinten, sodass seine von schwarzen Adern durchzogenen, leichenblassen Unterarme sichtbar wurden und ließ dann seine Finger einen Tanz aufführen. Macht entströmte ihnen, wirbelte unsichtbar durch die Luft und legte sich schließlich um den Körper der Anwärterin. Der hatte bis eben leicht gezittert, erstarrte jedoch im nächsten Augenblick und sie wusste auch sofort was geschehen war.

„Ähnliches erzählen sie alle. Sie haben ja so viel durchmachen, ja so große Schmerzen erdulden müssen und deshalb fürchten sie sie nicht mehr. Und dann geraten sie an einen Sith und der hört das, denkt kurz nach und lacht sie dann aus. Nur weil du geschändet und auf ein Dutzend Arten verletzt worden bist, glaubst du nun du kennst alles und würdest dich nicht mehr vor ihnen fürchten müssen. Ist es das? Fürchtest du nur die Opferrolle die du so oft hattest einnehmen müssen? Glaubst du alle Anwärter halten an diesen Gedanken fest, nachdem sie eine Weile im Orden gewesen waren? Was glaubst du eigentlich was wir hier tun?“

Inzwischen hatte er sie zweimal umrundet und stand nun vor ihr. Da sie ihren Kopf aus eigenem Antrieb nicht mehr anheben konnte, übernahm Hybris dies, indem er einen Finger unter ihr Kinn brachte und es hoch drückte. Danach verschwand die Hand jedoch nicht, sondern legte sich auf ihre Brust, fast mittig, ein Stück weit nach rechts versetzt. Direkt auf die Stelle über ihrem Herzen.

„Wir sind Sith, keine Jedi. Ich werde dich nun in das Loch stoßen und falls du glaubst, dass dich dein altes Leben darauf vorbereitet hat, nun, dann wirst du schon sehr bald feststellen, dass es zwei Arten von Phantasien gibt. Jene auf die deine früheren Peiniger zurückgreifen können. Sie sind primitiv, denn gefangen in ihre langweiligen, höchstens zweidimensionalen Welt. Und dann gibt es die der Sith. Meine.“

Hybris beugte sich leicht zu ihr hinunter, sah ihr mit seinen glühenden Sith Augen direkt in die ihren.


„Du machst dir keine Vorstellung darüber was dich in diesem Loch erwartet, was du auf dem Weg nach unten erdulden musst. Der Aufprall und dann das nach oben kämpfen. Ich reiße dich nun aus deiner zweidimensionalen Welt in die Realität. Und die ist um ein vielfaches grausamer als das was du kennst.“


Er kam noch näher, so nah das sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. Doch das taten sie nicht. Stattdessen sickerte wieder diese unnatürliche Kälte aus dem Sith heraus, legte sich über die Togruta und drang bis zu ihren Knochen vor. Hätten sie zittern können, sie hätte es getan. Als Hybris nun weiter sprach, war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern, ein Flüstern so bedrohlich, so voller schrecklicher Verheißung, das Deira doch noch Furcht empfand.


„Fürchte den Schmerz. Er wird dich aufgeben lassen wollen, wird dich dazu treiben sterben zu wollen. Und … wenn du tot bist … dann gehört deine Seele mir … für immer.“

Die letzten Zentimeter wurden überwunden. Hybris Kopf glitt an ihrem vorbei, sodass er sozusagen in ihr Ohr hätte flüstern können.


„Ich lass dich nicht mehr gehen. Stirb und du verlierst die Kontrolle über deinen Körper und dann ...“


Er ließ den Satz offen. Seine auf ihrer Brust ruhende Hand hob sich leicht an, sodass nur noch die Fingerkuppen auf der violetten Haut ruhten. Gleichzeitig zog er seinen Kopf zurück, sah ihr wieder in die Augen und seine zuvor nur zu einem zum Teil geöffneten Lider schossen in dem Augenblick nach oben als seine Macht freigesetzt und in ihren Brustkorb geleitet wurde. Die glühenden Kohlen in seinen Augenhöhlen schienen noch heller zu leuchten, die Kälte noch tiefer zu dringen. Und dann spürte die Togruta es schon. Ranken, zwar nicht greifbar, aber doch mit mehr Kraft ausgestattet als ein zweihundert Jahre alter Feeorin aufbringen konnte, drückten auf ihr Herz und ihre Lunge, zogen das Netz immer enger zusammen. Deiras Augen machten einen Satz, zuckten umher, als wollten sie entkommen. Doch es gab kein Entkommen. Hybris nahm seine rechte Hand weg, legte sie um eine der Lekku. Funken blitzten auf, krochen aus den Fingernägeln des Lords und sprangen auf die Togruta über, drangen dort in die Haut ein und stürzten sich gierig auf die Nerven. Nicht ihre Haut oder ihr Fleisch wurde verbrannt, sondern nur ihr Nervensystem angegriffen, was aber nicht minder schmerzhaft war. Doch noch bevor sie diesen Schmerz zur Gänze erfassen konnte, glitt bereits Hybris andere Hand über ihren entblößten Rücken und erneut platzten die weißen, in einem blauen Schimmer eingehüllten Blitze aus den Fingern heraus und fegten wie ein Gewittersturm über die Narben. Deira konnte nicht schreien, konnte sich nicht winden. Und während ihr Geist schrie und die bittersüße Ohnmacht herbeisehnte, sahen ihre Augen etwas das ihr Verstand im Augenblick nicht begreifen konnte. Hybris Hand streckte sich nach etwas aus, wieder wurde Macht gewirkt und plötzlich hielt er etwas in seinen leichenblassen Klauen. Ein Bild, eine Erinnerung, zuckte durch ihren in Flammen stehenden Geist, eine Erinnerung an seine Worte. An eine Geschichte, vor nicht einmal einer Stunde erzählt. Gleichzeitig wurde ihr Gesichtsfeld immer kleiner, Schwärze breitete sich aus und das überforderte Nervensystem kapitulierte ebenso wie ihr Gehirn. Doch dann, kurz vor der endgültigen Niederlage, presste Hybris den Gegenstand gegen ihren Hals und ein Druck baute sich an dieser Stelle kurz auf, nur um dann zu verschwinden. Und mit ihm verschwand ihre Rettung.

„Der Weg nach unten führt an keinem Schutz, keiner Flucht vorbei … mal schauen was noch von dir übrig ist wenn du unten abgekommen bist.“

Und mit diesen Worten ließ er sie nicht nur körperlich los, sondern befreite ihren Leib auch von seinen ätherischen Fesseln. Nun konnte sie endlich schreien, um sich schlagen, zu Boden gehen und darum betteln sterben zu dürfen. Während sie dies oder ähnliches tat, setzte sich Hybris einfach wieder hin und beobachtete die unbekleidete Togruta bei ihrer Pein. Gerne hätte er die Augen geschlossen und der dunklen Seite gestattet sich an diesem Schmerz zu laben und ihm damit Macht zu verleihen, doch er musste klaren Geistes sein. Ihr Sturz mochte tief sein, doch das hieß nicht das sie auf dem Weg nach unten nicht auf Vorsprüngen aufschlagen, an den Wänden abprallen und sich dabei alle Knochen brechen konnte. Und Hybris würde eine jeder dieser Zwischenstationen genaustens beobachten. Bis sie schließlich zerbrochen sein würde, wollte er die sich verlängernden Risse bestaunen. Keine Furcht vor Schmerz? Das er nicht lachte...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]
 
[Trandosha, Varic, Steppe, an Bord der Fury, Deira und Hybris]

Die Stimme des Lords war ruhig, fast schon bedrohlich als er auf ihre Worte einging. Sie wusste, dass die meisten in einer solchen Situation Angst hatten, aber auch Rake hatte schon gemerkt, dass es wenige Dinge gab, die Deira wirklich zum Fürchten bringen konnten. Ihr von langen Jahren der Folter entstellter Körper begann unkontrolliert langsam und kaum sichtbar zu zittern. Das Stehen ohne die Korsage zerrte an ihm, doch die Togruta blieb aufrecht. Plötzlich erhob sich Darth Hybris und krempelte seine Ärmel hoch. Seine Haut war blass, eher weiß, durchzogen von dunklen, schwarzen Adern. In Deiras Augen kein schöner Anblick. Sie beobachtete mit interessierten Augen den Tanz, den seine Finger aufführten, doch das Ergebnis gefiel ihr überhaupt nicht. Plötzlich legte sich etwas wie unsichtbare Seile um ihren schmalen Körper und sie konnte keine Faser dessen mehr bewegen. Alles, was sie noch bewegen konnte, waren ihre Augen und die beobachteten mich, noch immer, ruhigem Ausdruck den Sith Lord vor ihr. Die unsichtbaren Fesseln waren kalt und unangenehm auf ihrer nackten, geschundenen Haut, doch sie schwieg. Mal ganz davon ab, dass sie jetzt, gefesselt von der Macht, sowieso nicht mehr sprechen konnte.


Wieder begann der Lord zu sprechen, erzählte ihr wie jämmerlich er doch eigentlich ihre Geschichte fand und umrundete sie dabei wie ein Raubtier seine Beute. Die Togruta schwieg, sie hätte jetzt so oder so nichts gesagt. Als der Lord wieder vor ihr stand, hob er ihren Kopf an, die Fesseln erlaubten es ihr nicht, ihn von selbst zu heben und sie sah mit ihren grünen Augen in seine orange-glühenden.


„Was hab ich hier eigentlich wieder angerichtet?“

Schoss es ihr durch den Kopf, als sich die kalte Hand von Darth Hybris auf ihre nackte Brust senkte und über ihrem Herzen verharrte, das definitiv nicht so schnell schlug, wie er es wohl erwartet hatte. Er redete weiter, die Stimme noch immer leise und bedrohlich, seine Worte nicht weniger. Er wollte, dass sie Angst hatte, doch noch war sie standhaft, konnte sie doch momentan eh keinen Muskel rühren.


Dann ganz plötzlich spürte sie diese Kälte wieder, sie drang durch sie hindurch in sie hinein und legte sich über jede nur erdenkliche Faser ihres schmalen Körpers. Die junge Togruta schluckte. Sie hatte Angst, Angst vor dem, was er tun würde, Angst davor, schwach zu sein. Auch wenn er ihr das wohl nicht glaubte, es war ihre größte Angst. Innerlich wurde sie auch wütend, wütend, weil sie Angst hatte. Wer Gefühle zeigte war schwach!


Erst kam der Lord ihr immer näher, sodass sie sogar seinen Atem neben ihren Lekku spüren konnte, doch dann zog er sich zurück. Der unheilvolle halbe Satz dröhnte durch ihren Kopf und ließ weder die Kälte, noch die Gesamtsituation erträglicher werden.


Und dann, von jetzt auf gleich, griffen unsichtbare Ranken nach ihrer Lunge, ihrem Herzen, ihrem Körper und drückten unbarmherzig zu. Sie konnte nicht schreien, sie konnte sich nicht rühren, doch sie konnte alles fühlen. Er berührte ihren Lekku und schien sich daran zu laben, wie der Schmerz offensichtlich in ihren grünen Augen brannte. Als er ihren Lekku umschloss, hatte sie das Gefühl, sämtliche Nerven auf ihrem Kopf stünden in Flammen. In ihrem Innern schrie Deira vor Schmerz, doch davon drang nichts nach außen. Dann wanderte die Hand de Sith Lords auf ihren Rücken und fuhr die lange, ohnehin immer schmerzende Narbe nach. Wäre sie nicht gelähmt, sie hätte so laut geschrien wie an dem Tag, als sie die Narbe erhielt. In ihren Augen sammelten sich Tränen, die nirgends hin konnten und die Ränder ihres Blickfeldes wurden langsam dunkel. Lange würde ihr Körper das nicht mehr aushalten.


Da erschien ein Bild vor ihrem sich langsam verdunkelnden Gesichtsfeld an die Geschichte, die der Lord ihr vor nicht einmal einer Stunde erzählt hatte. Doch mit den Schmerzen kam es Deira vor als wäre es eine Ewigkeit her. Irgendwo in ihrem Kopf führte ein kleiner Rest ihres vor Schmerzen schreienden Verstandes an, das in Säure getaucht werden auch nicht mehr schlimmer sein konnte als das hier. Der Lord presste die Macht gegen ihren Hals, der Druck war schlimmer als ertrinken, schlimmer als die Fessel, die einem die Luft abschnürte, wenn man in die falsche Richtung ging.


Und dann, von jetzt auf gleich, schwanden die Fesseln. Ihr vor Schmerzen brennender Körper konnte die Togruta nicht halten und sie brach vor den Augen des Lords in die Knie. Sie kauerte sich zusammen, Tränen flossen aus ihren grünen Augen über ihr violettes Gesicht und sie schrie. Sie schrie all die Schmerzen hinaus, die in ihrem Innern tobten, zusammen mit ihrer Wut. Der Wut auf sich und ihre Angst. Die Angst vor der Schwäche, vor der Schwärze, vor dem Nichts sein. Ihre Narben schienen in Flammen zu stehen und jede einzelne von ihnen schmerzte wie an dem Tag, an dem sie sie erhalten hatte. Das Luftholen fiel ihr schwer und ihr Herz raste. Mit der rechten Faust schlug sie auf den Boden, wieder und wieder, während ihre Schreie langsam verebbten, der Tatsache geschuldet, dass sie kaum Luft bekam. Die Schreie verkamen zu einem Wimmern, die Tränen liefen stetig und waren kalt und schmeckten salzig, wenn sie die ein oder andere von ihrer Nasenspitze leckte.


„Was habe ich getan, die zu verdienen? Es ist die Strafe für den Mord an seinem Eigentum. Wird er mich töten? Ich. Bin. Nicht. Schwach!“

Wieder und wieder schossen halbe, unfertige Gedanken durch ihren schmerzenden Kopf ohne dass sie einen lange halten konnte. Sie wusste nicht, wo Darth Hybris sich gerade aufhielt, sie hatte ihre Augen geschlossen. Sie spürte, dass ihr Körper kapitulierte, die Schmerzen nicht mehr in wachem Zustand ertrug, doch das ließ sie einfach zu. Sie würde kämpfen, bis er endgültig aufgab doch sie würde nicht betteln. Sie hatte noch nie gebettelt und wenn das ihren Tod bedeutete, dann war das eben so, sie hatte weder Angst vor den Schmerzen, die sie empfand, noch vor dem Tod. Nur davor, dass er sah, wie sehr sie das an früher erinnerte und wie schwach sie einst gewesen war.

[Trandosha, Varic, Steppe, An Bord der Fury, Aufenthaltsraum, Deira und Hybris]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]

Sie war eine harte Nuss, das musste Hybris ihr zugestehen. Anstatt alle paar Meter wie ein Sack fauler Früchte auf Vorsprüngen zu knallen, dort einen Teil von sich zu verlieren und dann weiter abzustürzen, klammerte sie sich wie besessen an ihrem früheren Leben fest. Keine Früchte, sondern Steine. Sie bröckelten, sie wurden zerkleinert, doch sie verlor nichts davon. Noch war ihre äußere Hülle intakt. Wut, Zorn, Hass. Blutigen Tränen gleich sickerten diese aus ihr heraus und obwohl sie tatsächlich auch Furcht empfand, war diese nicht so stark ausgeprägt wie erwartet. War sie sich so sicher das sie überleben würde, dass sie darüber keine Angst verspürte? Vielleicht hätte Hybris sie nochmals daran erinnern sollen. Bei seiner Ausbildung war das Überleben kein Garant, nichts auf das man sich verlassen konnte. Ihr Herz durchlitt gerade einen Infarkt, in die Länge gezogen und deshalb nicht in dem Sinne tödlich, doch wenn der Stress es nicht zur Aufgabe zwang, dann würde es das Netz um es herum irgendwann tun. Irgendwann gab es keinen Raum mehr um sich auszudehnen, irgendwann würde es einfach nur noch stehenbleiben können. Und ihre Lungen gaben ebenso nach, ließen immer weniger Luft hinein. Sie erstickte qualvoll, sich vielleicht sogar bewusst das es geschah. Darüber hinaus brannten ihre empfindlichsten Stellen wie Feuer, nein, eher wie Säure. Und da er ihr wie Darth Sikarius keine Ohnmacht zugestand, würde sie bis zu ihrem Tod hellwach bleiben. Die paar Minuten reichten nicht aus um ihren Verstand in den Wahnsinn zu treiben, so wie es dem Krieger beinahe ergangen war. Und sie schrie einfach nur, wand sich wie es jemand tat der gerade auf drei verschiedene Arten gefoltert wurde, welche jeder für sich schon tödlich enden würde. Aber sie bettelte nicht. Hybris gab zu, es war nicht leicht in dem Zustand überhaupt zu sprechen, doch das brauchte sie auch nicht. Es reichte wenn sie es in der Macht signalisierte. Wenn ihr Geist nach der Erlösung des Todes schrie. Doch sie tat es nicht, sie gab nicht auf. Und Hybris wusste anfangs, also die ersten drei Minuten, nicht wie er damit umgehen sollte.

Hat sie tatsächlich mehr gelitten als all die anderen Jünger? Oder ist sie einfach nur fähig sich ihre Hoffnung nicht nehmen zu lassen? Oder … fürchtet sie den Tod nicht? Wartet sie nur ab?


Ein unvorstellbarer Gedanke. Höllenqualen einfach nur zu erdulden, darauf wartend das man starb. Doch er konnte sich nicht sicher sein. Wäre er es, wüsste er das sie nichts gegen den Tod hatte, er würde ihr auf der Stelle ihr Herz zerquetschen. Wer den Tod nicht fürchtete, der besaß keinen Ehrgeiz. Denn der Tod war die Endstation. Wer nicht mehr lebte, der konnte nichts mehr erreichen. Wünsche, Träume, Ziele. All das wurde bedeutungslos. Und besaß man diese nicht, besaß man nicht irgendetwas wofür man kämpfte, wofür man all diese Schmerzen und Rückschläge im Leben erduldete, dann hatte all das keinen Sinn. War es also so? War sie nicht ehrgeizig genug um zu betteln? Würde sie lieber sterben? Er konnte ihr auf einen Schlag alle Schmerzen nehmen, so wie er sich auch selber davor bewahren konnte, war er zu schwer verletzt. Doch dieses mal nicht. Er würde sie stattdessen sterben lassen.

Zwei weitere Minuten vergingen und inzwischen waren die in ihren Körper gejagten Blitze ebenso verschwunden wie die Schmerzen die sie verursacht hatten. Nun ja, nicht völlig, doch da die Schmerzen in der Brust immer weiter anschwollen, verblassten die anderen. Hybris erhob sich nun und schritt auf die auf den Rücken liegende Togruta zu. Sie konnte sich inzwischen kaum mehr bewegen, japste und keuchte, griff sich an die Brust, trommelte mit ihren Fäusten auf den Boden, immer schwächer werdend. Fast ihr gesamtes Gesicht wie auch der Boden unter ihrem Kopf glänzte vor Schweiß, Tränen und Speichel. Der Lord sah auf sie herab und wartete darauf das sie ihn erkannte und als sie es tat, als sie Augenkontakt herstellte, kniete er sich zu ihr hinunter. Als würde ihr Körper inzwischen allergisch auf seine Nähe reagieren, fing er an zu zucken. Zuckungen die sehr schnell in Krämpfe übergingen und all ihre Bewegungen einen mechanischen, gestörten Ausdruck verliehen. Hybris Rechte, noch immer vom Ärmel befreit, glitt wie auf Wind reitend zu ihr hinab, legte sich um ihr Kinn und hielt damit ihren Kopf fest. Macht entströmte der Klaue, sickerte wie ätzendes Gift in ihren Schädel.


„Wer den Schmerz und Tod nicht fürchtet, der lebt ohne jeden Sinn und Zweck. So jemanden kann ich nicht gebrauchen.“


Das „Gift“ hatte ihren Geist kurze Zeit vom Schmerz befreit, sodass sie die Worte hatte akustisch verstehen und dann noch eine Hand voll Sekunden gehabt hatte, um darüber nachzudenken. Doch dann drang es tiefer vor und tat dort etwas, wofür Hybris es erschaffen hatte. Er hatte Jahre gebraucht um es zu perfektionieren, doch nun konnte er ein fast jedes humanoides Wesen, welches den Menschen ähnelte – Torguta zählten dazu, Hutten aber zum Beispiel nicht – so manipulieren, das der Schmerz eine unvorstellbare Intensität annehmen konnte. Ihr vor dem Zusammenbruch stehendes Nervensystem erstarkte plötzlich, wurde aber im selben Augenblick auch sensibilisiert. Aus einem Stich mit einer Nadel wurde ein in den Körper gerammtes Messer und aus einem Herzinfarkt … Hybris wusste es nicht. Bisher hatte er nie jemanden danach fragen können. Deira merkte es sofort und der Lord war dabei, war dabei als die neue Dimension des Schmerzes ihre Sinne erreichte. Sie hielten Augenkontakt, während ihr Körper krampfte und weiter Körperflüssigkeiten verlor, nun auch Blut, da sie sich wohl auf die Zunge gebissen hatte. Sie verlor völlig die Kontrolle und hätte Hybris nicht standardmäßig ihren Magen-Darm-Trakt ausgekoppelt, es wäre sogar eine noch größere Schweinerei geworden. Doch er wollte sie öfter töten, wollte sie öfter zu Boden schicken und da konnte er es nicht gebrauchen das sie sozusagen auslief. Dann hätte er sie ja wieder aufpäppeln müssen.

Ein letztes mal spritzten Hybris Blutstropfen und Speichel ins Gesicht, dann erschlaffte das Gesicht der Togruta und ihre Aura verschwand aus der Macht. Sich wohl bewusst, dass er Minuten hatte, bevor er sie wiederbeleben musste, nahm er sich Zeit sein Gesicht mit dem Ärmel seiner Unterbekleidung zu säubern. Dann stand er auf, ging zu dem größten Tisch des Raumes und nahm von dort einen handelsüblichen Defibrillator. Da alle Zimmer der Fury für Forschungen und Experimente umgebaut worden waren, lagen die meisten Gegenstände nicht mehr dort wo sie eigentlich hätten liegen sollen. Medikamente und eben dieser Lebensretter lagen nun zum Beispiel im Aufenthaltsraum, Nahrung wurde zum Teil im Cockpit und Werkzeuge irgendwo in den ehemaligen Schlafquartieren gelagert. Hybris Labor auf Bastion war beinahe schon auf pedantische Weise aufgeräumt und ordentlich, doch irgendwie schaffte er es nicht diese Ordnung auch auf die Fury zu übertragen. Und Rope durfte daran nichts ändern, denn sonst fand der Lord ja nichts mehr wider. Hybris nahm also den Defibrillator und legte ihn neben Deira ab. Da dieser alleine nicht ausreichen würde, ging er nochmals zum Tisch zurück und nahm sich dort eine kleine Kiste mit Ampullen, welche er ebenfalls zur Jüngerin trug und sie ebenfalls rechts neben sie ablegte. Die Injektionspistole lag noch in Reichweite, also streckte er sich danach, bekam sie gerade so mit dem Mittelfinger gegriffen und füllte sie sofort nach. Zuerst injizierte er der Togruta eine klare Flüssigkeit, setzte danach die beiden kabellosen Pflaster des Defibrillators auf ihre Brust und aktivierte mit der Kontrolleinheit des Geräts dieses. Es gehörte nicht zur neusten Generation, doch es tat wofür es gemacht worden war. Nur zwei kurze Schocks später schlug Deiras Herz wieder und die Chemikalie in ihrem Blutkreislauf wurde daraufhin zum Herzen getragen, wo es dieses für eine gewisse Zeit stärken würde. Hybris Blick wanderte kurz zum Chronometer an der Wand, dann wieder zurück zum Gesicht seiner – vielleicht – zukünftigen Schülerin. Die hatte bereits die Augen geöffnet, wusste aber offensichtlich nicht so recht wo sie war oder was geschehen war. Um dies zu ändern packte der Lord sie erneut am Kinn und schüttelte sie ein wenig. Als dies nicht half, schockte er sie mit der Macht, ganz so als hätte er ihr Hirn mit der Macht wachgerüttelt. Kurz fuhr ein Schmerz durch ihr Gesicht, doch dann war sie wieder wach und sah ihren Mörder und Retter an.


„Ich hatte dir ja gesagt was es bedeutet wenn du bei mir stirbst. Der Tod ist keine Endstation in dem Sinne, er ist nur ein weiterer Wegstein am Rande. Und du wirst noch viele davon sehen.“

Hybris sah hinunter auf die Pflaster, zögerte absichtlich kurz und nahm sie dann von ihrer Brust. Danach sah er erneut in ihre Augen. Ihr Brustkorb und Rücken musste immer noch furchtbar schmerzen, doch es war erträglich, wie er an ihrem Gesichtsausdruck erkennen konnte.

„Jemand der den Tod, oder den Schmerz, welcher einen sterben lassen will, nicht fürchtet, der hat keine Ziele im Leben, der besitzt nicht den Ehrgeiz um alles zu tun was nötig ist, um genau diese zu erreichen. Um aber die Ausbildung zu überstehen, nicht aufzugeben, brauchst du genau diesen Ehrgeiz. Und deshalb wirst du weiter fallen, so lange bis du unten aufschlägst.“

Er gab ihr noch kurz Zeit um zu verstehen, dann richtete er sich wieder auf, schüttelte kurz seine rechte Hand, als wolle er seine Gelenke oder Knochen richten, dann zeigte er mit der offenen Hand auf ihre Brust. Und schloss sie daraufhin.


„Während du langsam erstickst, solltest du gut darüber nachdenken was du im Leben erreichen willst. Und was du bereit bist dafür zu zahlen.“


Wie schon zuvor wurde ihre Lunge zusammengedrückt. Ganz langsam, sodass sie keinen Schaden nahm, aber doch so weit um sie daran zu hindern das lebensnotwendige Stickstoff-Sauerstoff-Gemischs in ausreichenden Mengen aufzunehmen. Die meisten Sith drückten ihren Opfern einfach nur die Luftröhre zu, was im Prinzip nichts anderes war als jemandes Kopf unter Wasser zu drücken. Doch das hielten die wenigsten zwei Minuten lang durch. Deira erstickte fünf Minuten lang, ein stetig stärker werdendes Brennen in den Lungen als treuen Begleiter an ihrer Seite. Und neben ihr Hybris, der sie mit gleichgültigem Gesichtsausdruck ansah, tatsächlich aber angestrengt nachdachte. Jemand ein Dutzend mal, im Optimalfall auf zwölf unterschiedliche Arten, umzubringen war gar nicht so leicht, wollte man den Körper dabei nicht zerstören. Doch er würde es schon irgendwie hinbekommen. Was ein Inquisitor konnte, konnte er schon lange...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]
 
[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Sklaven

Nur langsam verebbte das Gelächter der Söldner im Kontrollraum. Droiden, Hutts und Frauen, wenn diese Dinge in einem Scherz vorkamen, war Belustigung garantiert. Man musste sich hier ja auch irgendwie beschäftigen und unterhalten, selbst das Quälen und Töten von Sklaven verlor seinen Reiz, wenn man nicht ab und an auch was anderes machte. Gunno grinste zufrieden, er wusste eben, wie er seinen Leute etwas Gutes tun konnte, einer der Gründe, warum der Vigo auf ihn vertraute. Und das, obwohl er nicht einmal ein Trandoshaner war, die Echsen sahen normalerweise recht auf Angehörige anderer Spezies herab. Aber er hatte bewiesen, was er drauf hatte, bei Dutzenden von Jagden und jeden Tag bei der Bewachung der Sklaven. Der Sullustaner war ein gutes, produktives Mitglied, zwar nicht der Gesellschaft, aber der Black Sun. Gunno wollte gerade einen weiteren Scherz bringen, da erklang mechanisches, monotones Gelächter. Es war der Droide! Pumpkin...lachte. Bei dem Geräusch lief es ihm, der schon zahllose gefährliche Situationen überstanden hatte, eiskalt den Rücken runter. Es klang...falsch. Falsch und unheimlich, wie eben eine Maschine klang, die ein Lebewesen imitierte. Auch den anderen Söldnern war dabei nicht wohl, sie tauschten unruhige Blicke aus und ihr Gelächter war vollkommen verstummt.

„Lass das, Maschine.“


Befahl Gunno energisch und nervöser, als ihm lieb war. Ein Teil von ihm bereute, den Witz gemacht zu haben. Dieser Pumpkin war ihm irgendwie unheimlich, unheimlicher als alles, was er bis jetzt gesehen hatte. Angespannt kaute der Sullustaner auf seiner Unterlippe und gab sich dann einen Ruck. Er war ein Mitglied der Black Sun, ein Veteran der „Blutigen Kompanie“! So eine Maschine machte ihm keine Angst. Zumindest redete er sich das überzeugend ein. Als Pumpkin schließlich monoton berichtete, was er getan hatte, hörte Gunno mit morbider Faszination zu. Er war ursprünglich als Protokolldroide eingesetzt worden, hatte dann einen Senator ermordet, für die Sith gearbeitet und mehr als 50 Leute liquidiert, und dann hatte er sich selbständig gemacht und seine Besitzer ermordet. Die Sorge war prompt wieder da, nun sogar stärker als zuvor. Der Rest seines Lebenslaufs half nicht gerade, die Beunruhigung zu mildern, und Gunno war froh, als der Droide endlich schwieg. Er musste das erst mal verdauen.


„Nein...nein, keine weiteren Fragen.“


Antwortete er, unsicherer, als er gewollt hatte. Er durfte vor seinen Leuten nicht so ängstlich wirken! Also drehte er sich zu ihnen um und hob die Stimme.


„Genug gequatscht, zurück auf die Posten!“


Kurz zögerten die Wächter, dann folgten sie der Anweisung. Eine ganze Weile herrschte Schweigen, da meldete sich Hoati zu Wort, der konzentriert auf einen der Holobildschirme starrte.


„Hey, Boss...Tor 12 sollte geschlossen sein, oder? Sieh dir das mal an.“


Gunno straffte sich und trat neben den Wächter, er kniff die Augen zusammen. Tatsächlich, eines der Tore zum Sklaventrakt stand sperrangelweit offen. Der Sullustaner stieß einen Fluch aus und packte sein Komlink.


Matzo, Humka, meldet euch, ihr Idioten! Ihr habt das Tor wieder aufgelassen!“


Die einzige Antwort war Rauschen. Erst verärgert, dann besorgt versuchte er es noch einmal, da fiel ihm auf dem Bildschirm etwas auf. Eine Pfütze...Blut!


„Verdammt! Hoati, Jilma, Pumpkin, mit mir! Scheint Ärger da unten zu geben.“


Die Gruppe eilte mit gezogenen Waffen los. Beim Tor angekommen sahen sich alle suchend um. Jemand war weg geschleift worden, und als sie der Blutspur folgten, fanden sie die beiden Wächter in einer der Zellen, tot. Man hatte sie verprügelt und ihrer Waffen und Rüstungen beraubt. Und ihrer Schlüssel. Was zur Hölle war hier unten passiert?


„Schwärmt aus! Durchsucht die übrigen Zellen!“


Gunno marschierte los, die Blasterpistole im Anschlag. Er bemerkte nicht, wie sich in den Zellen Leute bereit machten und primitive Messer, Stöcke und andere Waffen gezogen wurden. Schon bald würden sich die Türen der Zellen öffnen...


[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven (verborgen in Zellen)
 
Der kurze Lebenslauf verfehlte nicht seine Wirkung. Gunno, der zuvor noch so raubeinig wirkte, schien jetzt um einiges stiller geworden zu sein, genauso wie die anderen Wachen. Pumpkin bemerkte die Anspannung, Furcht und Angst der Organischen mit. Könnte Pumpkin grinsen, würde er es tun. Zu glauben, der Droide sei ein harmloser Protokolldroide, der täuscht sich gewaltig.

Nachdem die Antwort kam, dass keine weiteren Fragen folgten, stellte er sich wieder neben einen Eingang, die Waffe herunterhängend aber bereit und wartete auf weitere Instruktionen.

Nun kam etwas bewegung auf. Hoati und Gunno schienen sich über einen Sachstand an einer Konsole anzuschauen, worauf Gunno etwas energischer zwei Wachen rief, diese aber sich nicht meldete. Schnell kam der Befehl zum Ausrücken gen Gefängnistrakt, worauf die Aufgerufenen runter marschierten.

Unten angekommen, waren nur noch blutige Schleifspuren und zwei totgeprügelte Wachen in einer Zelle ausfindig zu machen. Als dann der Befehl kam zum Ausschwärmen, schalteten sich bei Pumpkin prompt alle Sensoren an, wobei er blutige Fußabdrücke in einige der Zellen verfolgen konnte. Auch hörte er mit seinen "Ohren" leises Flüstern über einen möglichen Angriff, doch aufgrund der Menschenmenge, konnte er die Quelle nicht ausmachen:

"Warnung: Die Gefangenen sind unruhig."

Anstatt in den ersten Zellen zu gehen, begab sich Pumpkin an den Ausgang des Abteils, zog die Waffe gen Zellen und zielte in die Erste:

"Aufforderung: Alle Gefangenen, Hände an die Wand, Reih an Reih.",

doch es schien so, als wollten sie sich nichts von einem Droiden sagen lassen, worauf Pumpkin schnell zwei Sklaven erschoss, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.

"Aussage: Jeder, der nicht der Aufforderung nachkommt, wird postwendend exekutiert."

Pumpkin schaute sich aus seiner Perspektive etwas um, versuchte mit Zoomblick – soweit es ging – Waffen jeglicher Art oder gar Blutspuren ausfindig zu machen, um somit mögliche Täter ausfindig zu machen, doch wieder war kaum was zu erspähen, einmal durch die Entfernung und durch das enge Gedränge. Weiterhin versuchte er den Trakt zu untersuchen, ob er hier die Beleuchtung abschalten könne, um somit einen taktischen Vorteil erringen zu können. Immerhin hat er eine Infrarotsicht und könnte selbst bei tiefster Dunkelheit sehen.

Dann begann das Spektakel. Einige Sklaven preschten durch die Türen und stürmten in Überzahl auf die Wärter, wobei der Killerdroide nicht sonderlich zögerte und jeden umnietete, der sich bewegte. Einpaar präzise Schüsse verhinderten sogar einen mortalen Angriff gen Hoati und Gunno. Man erkannte gut die tötliche Präzision und Leichtigkeit des Droiden, wie er ohne eine Wimper zu zucken, die Sklaven – einen nach dem Anderen – über den Haufen schoss.
 
[Trandosha, Varic, Steppe, an Bord der Fury, Aufenthaltsraum, Deira und Hybris]

Die Schmerzen waren die Hölle und doch, sie gab nicht auf. Sie kannte Schmerzen, Schmerzen waren nichts Neues, nichts Besonderes mehr. Ihr Körper hatte sich verselbstständigt, war auf den Rücken gerollt, zuckte und krampfte ohne das sie es anhalten konnte. Deira war wütend, wütend auf ihren kapitulierenden Körper und wütend auf sich, dass sie die Angst zuließ. Da kam Lord Hybris wieder in ihr Sichtfeld und kniete sich neben die zuckende, nach wie vor nackte Togruta. Sie schwitzte und weinte noch immer. Blut sammelte sich in ihrem Mund und lief an ihrem Gesicht herunter, da sie sich in einem Krampfanfall auf die Zunge gebissen hatte.

Sie verstand die Worte des Lords, verstand die Bedeutung, den Inhalt und konnte doch nicht antworten. Von einer Sekunde auf die andere steigerten sich die Schmerzen zu einer Intensität auf, die ihr schmaler, violetter Körper nicht mehr aushalten konnte und es wurde dunkel.

Doch es blieb nicht lange dunkel. Plötzlich flackerten ihre Augen und die junge Togruta sah in das Gesicht des Mannes, der nach wie vor vor ihr kniete. Die Schmerzen waren abgeklungen, ein unterschwelliges Pochen im Hintergrund. Unangenehm, aber aushaltbar. Ihre grünen Augen fixierten den Sith-Lord so gut es ihr möglich war. Erst jetzt registrierte sie, dass er sie wiederbelebt hatte. Sie war gestorben, gestorben und zurückgekommen. Er hatte sie getötet und zurückgebracht und - er würde es wieder tun.


Plötzlich legte sich die Macht wie eine Fessel um ihre Lungen und drückte unerbittlich zu. Unerbittlich aber quälend langsam wurde der Luftstrom, den sie zuvor noch gierig in sich aufgesogen hatte, weniger und weniger. Sie würde ersticken, erneut.


„Für was kämpfe ich? Was will ich? Träume? Hoffnung? Worte, die ich lange nicht gehört habe...“


schoss es ihr durch den Kopf. Mit aller Kraft, die sie aufzubringen im Stande war, drückte sie sich auf die Knie hoch und kauerte sich zusammen. Ihre linke Hand umklammerte ihre nackte Brust, ihre rechte lag neben ihr auf dem Boden. Sie saß auf ihren Unterschenkeln, den Oberkörper so nah zum Boden gebeugt, dass sie die Unterarme auf dem Boden ablegen konnte. Ihr Gesicht war dem Boden zugewandt und wieder begannen die Tränen zu fließen. Tränen, die sich nicht mehr zurückhalten konnte und auch nicht wollte.



„All die Jahre habe ich gelernt, Gefühle zeigen macht mich schwach. Doch auch Rake hat mir schon gesagt, dass Gefühle einen Sith stark machen… auch der Sith, der mich zum Tempel brachte hat so etwas gesagt...“


die Gedanken drehten sich in ihrem Kopf, der langsam zu schmerzen begann, was dem zunehmenden Luftmangel geschuldet war. Sie hob ihre Hände und griff damit an die Vertiefung zwischen ihren blau-weißen Montrals, ein Mensch hätte an dieser Stelle seinen Scheitel gehabt, doch Deiras Körper war völlig unbehaart. Mit dieser Geste konnte die junge Togruta ihren Kopf noch weiter gen Boden neigen, so weit, dass die Spitzen ihrer Montrals und Lekku am Boden lagen.

„Ich bin nicht schwach. Ich habe keine Angst vor Schmerzen und jetzt da ich ihn kenne, fürchte ich auch den Tod nicht. Tod und Schmerz nicht zu fürchten heißt nicht schwach zu sein! Es bedeutet alles geben zu wollen für das, wofür man kämpft! Ich kämpfe für meine Rache! Ich will nie wieder schwach sein! Und wenn ich meine Rache bekommen habe, dann werde ich weiter kämpfen, es wird immer Wesen geben, die den Tod auf grausame oder auch schnelle Weise verdient haben und ich werde ihr Todesengel sein! Das ist mein Traum, dafür werde ich alles geben und mehr!“

Ein trockenes Husten entrann der Kehle der gequälten Togruta, Deira bekam kaum noch Luft. Ihr Atem ging stockend und wurde von Sekunde zu Sekunde weniger.

„Ich hoffe, dass ich eure Schülerin werden kann, dass ihr mich lehrt stark zu sein. Das ihr mir beibringt wie ich ein Todesengel werden kann!“

Wieder musste Deira husten. Nicht ein einziges Wort hatte sie laut gesagt. Jeder dieser Gedanken schoss ihr wieder und wieder durch den Kopf, während ihr Körper sich am Boden zusammen kauerte, so klein, wie sie sich auf Knien machen konnte. Noch immer lag kein Betteln in dem Ton ihrer Gedanken, kein Flehen. Doch sie verbarg ihre Gefühle nicht mehr. Die Angst ihr Ziel nicht erreichen zu können war inzwischen genauso sichtbar in ihr wie die Wut, die sie auf sich und die Welt empfand. Mit jedem Husten zuckte ihr violetter Körper, ohne dass sie es kontrollieren konnte und ihr blass gezeichnetes Gesicht war dem Boden zugewandt. So konnte Hybris nicht sehen, wie die Tränen und die Schmerzen ihre Gesichtszüge entstellten. Außer in ihrem Gesicht, hatte die junge Togruta nirgends an ihrem Körper die für ihr Volk typischen Zeichnungen, etwas, das dem Sith-Lord nun sicher nicht mehr entgangen war, wenn auch Deira sich nicht sicher war, ob es ihn überhaupt interessierte. Die einzigen Zeichnungen ihrer Haut waren die schwarzen Narben, die nach wie vor wie Feuer brannten und die Aussicht auf einen erneuten Tod, der nicht endgültig sein würde, nicht endgültig sein sollte, nicht besserten.

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Noch immer nach außen hin teilnahmslos, sah Hybris weiterhin zu. Deira veränderte ihre Position, vielleicht weil das Ersticken dann nicht so schlimm war, vielleicht aus einem ganz anderen Grund. Den Lord interessierte ohnehin eher wie die Togruta sich emotional schlug. Und in der Hinsicht wollte sie sich einfach nicht von ihrem alten Leben abwenden. Die Furcht die sie verspürte war keine Todesangst, sondern beschäftigte sich mit etwas anderem. Was genau, das konnte einem die Macht nicht sagen. Nur das es einen signifikanten Unterschied zwischen instinktiver Todesangst und anderen Arten von Ängsten gab. Sie würden es ihm aber wohl nicht sagen, so viel hatte der menschliche Sith bereits mitbekommen.


Nun gut, dann muss ich sie eben weiter töten.

Hybris würde am Ende bekommen was er brauchte. Entweder sie würde zerbrechen, dabei all die Altlasten ihres vorangegangenen Lebens abstreifen und dann mit seiner Hilfe auferstehen oder, und danach sah es im Augenblick aus, sie würde sich derart zwanghaft an ihre Furchtlosigkeit festklammern, das er sie mit psychischer Gewalt umdrehen musste. Laut Rake war sie eine gute Kämpferin, so wie er selbst und wie auch Sharoh. Also würde Hybris sie auch so einsetzen wollen. Doch das konnte er schwerlich, fürchtete sie sich nicht vor Schmerz und Tod und ging deshalb zu rücksichtslos vor. Es war erstrebenswert wenn man nicht gleich wegen jeder Schramme herum jammerte und auch verlorene Körperteile in kauf nahm, erreichte man dadurch sein Ziel. Doch sollte sie den Tod weiterhin bereitwillig annehmen wollen, dann musste er ihr die Kontrolle über ihren Körper entziehen. Er würde niemanden ausbilden, der den Tod willentlich oder aus Fahrlässigkeit zu sich einlud.

Irgendwann reichte ihre Kraft nicht mehr aus um sich in ihrer jetzigen Position zu halten und sie fiel zur Seite weg. Dort hauchte sie ihre letzten Atemzüge aus, die Augen geschlossen, auf ihr Ende wartend. Hybris stellte sich neben sie, stieß sie mit dem Fuß an und drehte sie somit wieder auf den Rücken. Er war kein Illusionist und besaß im Schiff auch keine Drogen, mit denen er Deira irgendwelche Dinge vortäuschen konnte. Um sie also auf ein Dutzend verschiedene Arten töten zu können, würde er ihr also auf seine ganz eigene Weise etwas vormachen müssen. Die Manipulation des Nervensystems hatte sich schon bei dem Ritual mit Sharoh als äußerst nützlich erwiesen. Den Körper glauben zu lassen, dass man gehäutet wurde, obwohl dem nicht so war, war für diesen genau so tödlich als würde man jemanden tatsächlich ein Leid antun. Irgendwann kollabierte der Organismus einfach. Im Prinzip durfte das Opfer dabei sogar wissen das der Schmerz auf keine echte Wunde zurückzuführen war, doch in diesem speziellen Falle wollte Hybris Deira im Unklaren lassen. Deshalb lähmte er wieder ihre für die Bewegung zuständigen Muskelgruppen, belebte sie wieder, was dieses mal schneller ging, und kniete sich dann zu ihr hinunter. Ihre Augen konnte sie noch bewegen, sprechen ebenso, wenn auch letzteres nicht mehr lange.


„Du hältst also weiter an deinem Entschluss fest, das Schmerzen und der Tod Dinge sind, die du nicht zu fürchten brauchst. Wenn das deine Entscheidung ist, so wird sie darin münden, das genau das geschehen wird, was du ja so sehr hasst und fürchtest. Meine Schüler müssen sich vor dem Tod fürchten, denn sonst werden sie zu leichtsinnig, denn sonst entwickeln sie nicht den Ehrgeiz der notwendig ist um die Ausbildung zu überstehen. Also. Entweder du entdeckst deine Instinkte wieder oder du endest als Marionette. Du WIRST mir dienen.“


Seine rechte Hand verschwand aus ihrem starren Sichtfeld und kam kurz darauf mit einem Laserskalpell zurück. Er hielt es ihr direkt vor die Augen und aktivierte es kurz. Dann verschwand es wieder und der Lord sah demonstrativ nach unten. Er hatte sich bereits dazu entschieden ihr vorzumachen das er sie häuten würde. Nur wo er anfangen würde, das wusste er noch nicht. Seine kalten Finger strichen ihren rechten Oberschenkel hinauf, umgingen ihren Intimbereich, verharrten dort aber kurz, so als würde er darüber nachdenken dort anzufangen, wanderten dann aber weiter nach oben und umkreisten schließlich wie Aasgeier ihren Bauchnabel. Angeschlagen wie sie war, würde sie eine komplette Häutung ohnehin nicht überstehen. Um ihre Ohren zu täuschen aktivierte er das Skalpell wieder. Den einzigen Punkt, den Hybris nicht kontrollieren wollte, weil er nicht glaubte das es notwendig war, war der Geruchssinn der Togruta. Im Prinzip würde dieser die Scharade durchschauen, doch bezweifelte der Lord das sie darauf achten würde. Ob sie nun verbranntes Fleisch und Blut roch oder nicht, der Schmerz würde sie überfordern.

Hybris fing dann ohne weitere Worte einfach an. Sein Finger würde nur scheinbar sein Messer sein, denn in Wirklichkeit kroch seine Macht aus seinem gesamten Körper und begann das Nervensystem anzugreifen. Würde er sich dabei lange genug Zeit lassen, der Körper der Togruta würde die Täuschung durchschauen. Dadurch würden die Schmerzen nicht weniger werden, doch sie würde zumindest nicht sterben. Doch so sah nicht sein Plan aus. Bevor Deiras Gehirn bemerkte, dass sie gar nicht wirklich verletzt wurde, würde ihr Herz bereits ausgesetzt haben. Als er den rechten Zeigefinger ansetzte, lähmte er auch gleichzeitig ihre Stimmenbänder. Bis eben hatte sie noch etwas sagen können, nun würde sie nicht einmal mehr schreien dürfen. Einer gedachten Linie folgend fuhr der Finger vom Bauchnabel nach rechts bis zu dem Punkt wo Brust und Rücken aufeinander traf. Dort fuhr er nach oben bis zur Achsel, dann über ihre Brüste hinweg nahe am Hals entlang zur anderen Achsel und von dort nach unten. Mal von den Antrieben der Fury abgesehen, hörte man in diesem Augenblick nur die Umweltkontrollen. Selbst das Atmen der beiden Machtnutzer war nicht zu hören, weshalb die Szenerie auf einen Beobachter wohl merkwürdig gewirkt hätte. Wäre dieser theoretische Zuschauer jedoch Machtnutzer, er würde spüren wie die Togruta litt. Und wie ihr Herz bereits nach einer Minute überfordert war. Nachdem die Runde geschafft war, setzte Hybris die Finger seiner linken Hand am unteren Schnitt an und täuschte der Togruta nun vor er würde den Hautlappen nach oben ziehen und währenddessen mit dem Skalpell die Haut von den Muskeln trennen. Ein Funken Unsicherheit stahl sich dabei in seinen Verstand, denn diese Art der Manipulation hatte er bisher nur bei Menschen und Feeorin angewandt. Er wusste nicht mit Sicherheit das alles so funktionieren würde wie er glaubte, doch mit jeder weiteren vergangenen Sekunde wurde er zwar nicht selbstbewusster, dafür aber von mehr und mehr Gleichgültigkeit eingenommen. Selbst wenn ihr Verstand die Täuschung jetzt noch durchschauen würde, der Schaden war bereits angerichtet. Noch bevor der Lord sein Werk vollenden konnte, versagte das eh schon geschwächte Herz der Jüngerin. Womit auch der Angriff auf das Nervensystem eingestellt wurde und wie Rauch verpuffte. Dieses mal wartete er nicht, sondern belebte sie sofort wieder. Als sie sich mehr oder weniger gefasst hatte, beugte er sich erneut zu ihr hinunter. Sprechen konnte sie wieder, bewegen aber immer noch nicht.


„Dir fehlt ein Ziel, ein Sinn im Leben. Rache an deinen Peinigern wird nicht ausreichen, schon gar nicht für den Preis den du zahlen musst, willst du das ich dir die Mittel gebe um dich zu rächen. Also was sonst? Kein Opfer willst du mehr sein, sagtest du. Nun, dafür musst du nur mächtiger sein als alle Sith zusammen. Wird nicht passieren, also was dann?“


Er hatte wieder ihr Kinn gepackt und drehte ihren Kopf nun mal nach rechts, dann wieder nach links, so als würde er ihren Wert beurteilen.


„Im Prinzip ist es deine Sache, deine ganz persönliche Geschichte und es interessiert mich herzlich wenig. Doch wenn du kein Ziel hast, besitzt du auch nicht den Ehrgeiz um es zu erreichen und DAS wiederum wird zu meinem Problem, sollst du meine Schülerin werden. Wenn du ausgebildet werden willst, heißt das erst einmal opfern, zahlen, Vorschuss leisten. Du gibst vieles auf, steckst ein und dein Leben wird beschissen sein. Und das über Jahre hinweg. Bevor sich deine Investitionen das erste mal in deiner Ausbildung auszahlen, wird diese schon zu Ende sein. Denn erst dann lasse ich dich deine Rache nehmen oder sonst was tun. Bis zu diesem Zeitpunkt gibst du nur und erhältst im Gegenzug so wenig … das schafft man nicht ohne Ehrgeiz.“

Hybris lehnte sich zurück, sah über die Togruta hinweg und streckte dann seine Rechte nach dem Wasserspender aus. Er würde nun eine Weile mit ihr reden und sie schonen müssen, denn sonst würde ihr Körper in Sekundentakt kollabieren und damit richtete er dann mehr Schaden an als er hier auf Trandosha heilen konnte. Also nahm er sich einen Becher voll Wasser, in welchem unzähligen Mineralien und andere wichtigen Zusätze aufgelöst waren, und flößte es der Togruta langsam ein. Sie brauchte inzwischen sicherlich über einen Liter davon, doch ein Schluck nach dem anderen.

„Sobald ich der Meinung bin, dass dein Leben dir nicht mehr das wichtigste Gut ist, muss ich davon ausgehen das du zu willensschwach bist um den Weg der Sith zu Ende zu gehen. Und dann werde ich keine weiteren Stunden und Tage in dich investieren. Stirbst du, irgendwo, durch irgendwen, dann war es das. Du kannst nichts mehr erreichen. Keine Wiedergeburt, kein Paradies, du hörst auf zu existieren. Doch offensichtlich willst du existieren, sonst hättest du es längst beendet.“

Er holte ihr noch einen Becher, doch gleichzeitig öffnete er auch einen der Gefrierschränke und levitierte einen kleinen Behälter aus diesem heraus. Nachdem sie getrunken hatte, hielt er ihr den vor die Augen.

„Nun kannst du nicht mehr sterben, nicht mehr aufhören zu existieren. Du wirst meine Schülerin oder du wirst mir mit Hilfe von dem hier dienen. Ich habe es einem Mann aus dem Sith Orden entnehmen lassen, einem Mann mit dem größten Machtpotenzial welches ich je bei irgendjemandem gespürt habe. Seine Nachkommen könnten theoretisch sogar noch mächtiger werden.“

In dem Behälter befand sich nicht wirklich das Sperma des niederen Sith, denn das lagerte noch immer auf Bastion. Doch das musste er Deira ja nun nicht unter die Nase reiben. Für seine Argumentation reichte dieses Gift, welches nur eingefroren oder in Zusammenspiel mit anderen Komponenten wirksam blieb. Auch würde er der Togruta nicht erzählen, dass er sie nicht wirklich damit schwängern würde. Das wäre viel zu aufwendig und ineffektiv. Andererseits musste er auch noch Daten darüber sammeln, ob Föten im Mutterleib einer Machtsensitiven besser reiften als wenn man sie wie bei Klonern üblich in Tanks aufbewahrte. Also würde er sie vielleicht doch als Brutmutter missbrauchen. Doch noch gab es die Chance das Deira es sich anders überlegte und endlich aufwachte.


„Kloner können ausgewachsene Humanoide in … wenigen Jahren züchten. Doch wir Alchemisten in Monaten und wenn wir die Mutter nicht brauchen, dann kann ich es auf Tage reduzieren.“

Das war glatt gelogen, denn selbst mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln konnte er kein vollständig entwickeltes Baby in nur ein paar Tagen entstehen lassen. Doch Deira wusste so gut wie nichts über die Sith, hatte dafür aber schon so manche Abscheulichkeit gesehen. Sie würde es schlucken.

„Ich werde dich weiter leiden lassen und weiter töten, so lange bis du leben willst, weil es etwas gibt das du erledigen willst. Und sei es weil du mich töten willst. Du brauchst es nicht aussprechen, nur davon überzeugt sein musst du. Solltest du es nicht schaffen, werde ich dir innerhalb eines Monats ein Dutzend Kinder aus dem Bauch holen und deine Seele danach mit meinem Schwert an mich binden.“

Womit sie dann auf ewig die Opferrolle einnehmen würde. Wenn das nicht Anreiz genug war, dann war sie wahrlich verloren...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]
 
[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven (verborgen in Zellen)

Unruhig nestelte Gunno an seiner Blasterpistole, die schwer in seiner Hand lag und ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit gab. Es war eine gute Waffe, sie hatte ihm schon in vielen schwierigen Situationen aus der Patsche geholfen und besaß auch einen nostalgischen Wert, er hatte sie damals bei der „Blutigen Kompanie“ erhalten. Der Sullustaner hatte das Gefühl, dass er diese Waffe heute noch würde einsetzen müssen, wer auch immer die beiden Wächter getötet hatte, konnte auf keinen Fall ungestraft davonkommen. Wenn nötig würde er den ganzen Zellentrakt hinrichten lassen, um ein Exempel zu statuieren, wer seine Jungs angriff, bekam es mit ihm zu tun. Aber erst einmal musste geklärt werden, was hier geschehen war, denn es war auch möglich, dass die beiden Wächter sich im Streit gegenseitig getötet hatten. Alkohol, unterschwellige Aggressionen und Spannungen gab es auch in seiner Truppe. Solange man diese auf einen externen Gegner wie die Sklaven projektieren konnte, war alles in Ordnung, aber wenn das nicht mehr gelang, waren Schlägereien und schlimmeres schon vorgekommen. Vorsichtig ging der Söldner vorwärts, seine großen runden Augen sahen sich aufmerksam und er versuchte, etwas zu hören. Waren das Stimmen? Pumpkin meldete sich zu Wort und verkündete, dass die Gefangenen unruhig seien, woraufhin Gunno nickte, seine Blasterpistole an die Decke richtete und abdrückte.

„Dazu haben sie auch allen Grund. Hergehört, Abschaum! Macht ihr Ärger, seid ihr tot! Ihr kommt jetzt raus und erzählt mir, was mit den Wächtern passiert ist!“


Keine Reaktion. Grimmig nickte Gunno den anderen Wächtern zu.


„Wie ihr wollt! Jungs, zeigt ihnen, was für Konsequenzen dieses Verhalten hat.“


Die anderen Wächter legten ebenfalls ihre Waffen an und näherten sich den Zellen. Pumpkin ging mit gutem Beispiel voran und forderte die Sklaven auf, sich in einer Reihe mit den Händen an der Wand aufzustellen. Doch sie gehorchten nicht. Kein gutes Zeichen. Normalerweise taten die Sklaven das, was man ihnen sagte. Der Droide erschoss daraufhin zwei Sklaven und kündigte entsprechende Konsequenzen an, was Gunno zu einem zufriedenem Lächeln veranlasste.


„Gut so. Zeig diesen Maden, dass sie...“


Er kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden. Mit einem ohrenbetäubendem Gebrüll stürmten dutzende Sklaven aus ihren Zellen, improvisierte Messer, Keulen und Stöcke in den Händen, manche sogar nur mit blanken Fäusten bewaffnet, und stürzten sich wie eine Flutwelle auf die überraschten Wächter. Einer von ihnen bekam eine Art Speer in den Bauch und ging schreiend zu Boden, woraufhin er eingekreist und mit Händen und Füßen traktiert wurde. Gunno riss die Augen auf, Adrenalin schoss durch seinen Körper und seine Reflexe übernahmen die Oberhand. Er legte an, zielte und schoss, und einer der Sklaven, ein dürrer Twi´lek, fiel. Erneut drückte der Söldner ab und streckte einen weiteren Sklaven nieder. Neben ihm tat Hoati mit militärischer Präzision das selbe.


„Zurück! Zurück!“

Rief Gunno und taumelte rückwärts. Er schoss so schnell er konnte, wäre aber wohl überrannt worden, wenn nicht Pumpkin mit unnatürlicher Ruhe und Effizienz in seine Richtung gefeuert und Sklaven um Sklaven getötet hätte. Ein weiterer Wächter, der das Pech gehabt hatte, direkt neben einer Zelle gestanden zu haben, wurde von der Menge gepackt und in die Zelle gezogen, und kurz darauf fielen Schüsse von Seite der Sklaven, die erbeutete Blaster gegen die Wächter einsetzten. Ein Schuss streifte den Sullustaner am Bauch und nur seine Rüstung verhinderte schlimmeres.


„Durch die Tür!“


Brüllte er und rannte los, die übrigen Wächter zogen sich ebenfalls zurück und eilten durch die große Tür, hastig schlossen sie sie hinter sich. Nur Sekunden später hämmerten dutzende Fäuste gegen die Tür und versuchten, sie einzudrücken. Schwer atmend ging Gunno in die Knie, strich über seine Rüstung und griff dann nach seinem Komlink.


„Achtung, es gibt einen Sklavenaufstand! Ich brauche hier unten sofort mehr Leute! Hallo? Hört mich jemand?“


Das Gerät rauschte bloß und verärgert schleuderte Gunno es zu Boden. Verdammte Technik! Sie würden erst einmal eine Weile ohne Hilfe auskommen müssen. Und die Tür würde nicht ewig halten...


[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven
 
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Der Tumult war ziemlich heftig. Gewaltiger, als Pumpkin alle Sith-Anhänger erschoss, um sich somit seine Freiheit zu "erkaufen". Während die Sith-Anhänger nicht wussten, was auf sie zukam und schnell fielen wie die Fliegen, warn der Sklavenaufstand eine Nummer größer. Egal wie viele Sklaven Pumpkin erschoss, es rückten prompt zwei weitere nach.


Während er immer wieder in die Menge feuerte, um den fliehenden Wachen Rückendeckung zu geben, kroch ein Sklave auf ihn zu und versuchte sein Bein zu fassen. Eiskalt blickte der Killerdroide runter, nur um dann noch herzloser den verwundeten Sklaven ins Gesicht zu treten und sich als Schlusslicht auch zurück zu ziehen.

Kaum schlossen sich die großen Türen zum Gefängnistrakt, hämmerten unzählige Fäuste gegen diese, wobei Gunno wohl verwundet schien und auf die Knie sank. Fast hysterisch brüllte er in den Kommlink nach Verstärkung, die aber ausblieb und nur mit einem Rauschen quittiert wurde. Somit flog es auch scheppernd in die Ecke.

"Aussage: Wenn noch Wachen am Beobachtungsterminal sind, werden diese die Situation beobachten und Gegenmaßnahmen einleiten können.",

eine kurze Sprechpause setzte ein, bis er nachsetzte:

"Doch ich bezweifle, dass wir Unterstützung bekommen werden."

Organische, so schwächlich und verletztlich. In Pumpkin's Augen war kein Platz und Ausdruck für Mitleid oder Mitgefühl. Er registrierte Gunno's Verletzung, widmete dem aber keiner weiteren Beachtung und drehte sich um, ging einige Meter von der Tür weg. Was würden die Organischen nun Planen? Wie würden sie sich verteidigen wollen?! Pumpkin schaute sich im Raum etwas um und erkannte einiges an Kisten, Geräten und sperrigen Material, dazu die Beleuchtung und entwickelte einen Plan, doch diesen musste er nicht unaufgefordert mitteilen. Eher schaute er gen Gunno und fragte – fast schon provokant – nach:


"Frage: Wie ist dein Plan, Anführer?"


Die einzige Stärke der Sklaven war, dass sie in der Überzahl waren und die paar Sklaven, die bewaffnet waren. Doch wenn man taktisch ihre Überzahl nahm, waren sie recht einfach auszuschalten. So könnte man einen engen Korridor bilden, worauf die Masse sich entlang schieben müsse. Am Ende dieses künstlichen Ganges, würde der Ansturm viel geringer werden und im dichten Gedränge würden sich einige zu Tode trampeln. Dazu könnte man die Beleuchtung ausschalten, um in der Verwirrung noch mehr hinzurichten.
 
[Trandosha, Varic, Steppe, an Bord der Fury, Deira und Hybris]

Irgendwann kippte sie um und ihr Körper versagte, erneut. Doch auch dieses Mal nicht für lange. Als Deira wieder ins Leben zurückkehrte lag sie wieder auf dem Rücken und starrte an die metallene Decke des Raumschiffes. Wenn irgendwann mal jemand behauptete sterben werde leichter, wenn man es öfter hinter sich hatte, den würde sie postwendend erschlagen. Es wurde nicht leichter, es wurde immer und immer schlimmer. Das Erste, was sie dieses Mal registrierte war, dass sie sich nicht bewegen könnte. Einzig ihre grünen Augen zuckten wild hin und her. Darth Hybris begann mit ihr zu sprechen und trotz der Tatsache, das sie inzwischen mehrere Male gestorben war, verstand sie jedes seiner Worte und konnte sogar dessen Bedeutung immer noch erfassen.

„Eine Marionette? Nie, nie wieder!“

schoss es der Togruta durch den leicht schmerzenden Kopf, doch viel Zeit darüber nachzudenken oder gar sich zu äußern bekam sie nicht. Ein Laserskalpell tauchte in ihrem Sichtfeld auf und verschwand kurz darauf wieder. Sie konnte nicht sehen was der Sith Lord damit machte, doch nach wenigen Sekunden konnte sie es spüren. Als die ersten Schmerzen durch ihren geschundenen Körper schlugen wollte Deira laut schreien, doch – das ging nicht mehr. Sie bekam kein einziges Wort heraus. Wieder liefen vereinzelte Tränen über ihr hübsches Gesicht. Tränen der Wut, Tränen der Hilflosigkeit. Langsam, ganz langsam begann sie daran zu zweifeln, dass sie aus dieser Situation jemals wieder herauskommen würde. Irgendwann würde ihr Körper endgültig kapitulieren und sie würde nackt und tot in diesem verdammten Metallkasten liegen. Eine Vorstellung, die der violetten Togruta ganz und gar nicht behagte. Doch mit jedem Millimeter, den das Skalpell durch ihre Haut schnitt, wurde das Denken schwerer. Sie konnte sich weder bewegen noch schreien, hätte sie es gekonnt, sie hätte beides getan. Sie wollte zucken, davon kriechen, so laut schreien, dass ihre Stimme versagte, doch stattdessen lag sie still und nur ihre Augen tanzten in ihren Höhlen und Tränen liefen über ihr Gesicht. Irgendwann kapitulierte ihr schmaler Körper erneut vor den Schmerzen und es wurde wieder dunkel.


Dieses Mal blieb es noch weniger lange dunkel. Noch immer lag sie auf dem Rücken und das Maß an Schmerzen war auf ein Level herunter geschrumpft, dass sie beinahe ignorieren konnte. Bewegen allerdings konnte sie sich noch immer nicht. Da tauchte das blasse Gesicht ihres Peinigers wieder in ihrem Sichtfeld auf und er drehte ihren Kopf mit einer Hand mal nach links und mal nach rechts. Sofort musste Deira an die Begutachtungen auf den Sklavenmärkten denken, eine Erinnerung und ein Gefühl, dass ihr absolut nicht passte. Doch, noch immer wartete sie ab und schwieg. Sie war sich auch nicht sicher, ob sie ein Wort herausbekommen hätte. Ihre Kehle war trocken und fühlte sich wund und rau an, obwohl sie nicht einmal wirklich geschrien hatte.


Wieder begann der Lord zu sprechen und auch dieses Mal fiel es ihr nicht schwer der Bedeutung seiner Worte zu folgen, doch was er sagte, versetzte die Togruta einen Zustand, der es ihr schwer machte ihre Gefühle noch weiter unter der Kontrolle zu halten und zu verschließen, wie es ihr, wunderlicherweise, zumindest teilweise, auch nach drei Toden noch gelang. Ja, er hatte Recht, sie kämpfte, kämpfte für ihr Leben, so wertlos und leer es auch all die letzten Jahre gewesen war. Sie war eine Kriegerin und Krieger geben niemals auf. Darth Hybris gab ihr etwas zu trinken und gierig trank die Togruta die beiden dargebotenen Becher aus. Sie hätten auch Gift enthalten können aber, irgendwo in ihrem Geist, wusste sie, warum auch immer, das dem nicht so war.


Plötzlich hielt er ihr eine kleine Ampulle vor die Nase und stellte ihr ein Leben in Aussicht, das blanke Panik in der Togruta weckte. Sie wollte frenetisch den Kopf schütteln und so weit von dem Alchemisten weg robben, wie ihr geschundener Körper es noch erlaubte, doch sie konnte sich nach wie vor nicht bewegen. So blieb ihr nur zu schlucken und in das blasse Gesicht des Alchemisten zu starren, das rasch wieder aus ihrem eingeengten Sichtfeld verschwand. Unbewusst registrierte die junge Togruta, dass es im Schiff weder nach Blut noch nach verbranntem Fleisch roch, was bedeutete, dass er sie bei ihrem letzten Tod nur durch die Macht gefoltert hatte. Was das Ganze allerdings nicht zwangsläufig angenehmer gemacht hatte und im Nachhinein betrachtet auch nicht machte. Doch viel Zeit darüber nachzudenken blieb Deira wieder nicht. Von jetzt auf gleich hatte sie das Gefühl, tausende und abertausende von winzigen Nadeln würden an ihren Beinen in ihren Körper gerammt werden. Nadeln, deren Einstichlöcher brannten wie Feuer, als ob er ihr Tropfen für Tropfen Säure in den Körper injizierte. Langsam, quälend langsam wanderten die Nadeln ihren Körper hoch und ließen keinen Millimeter unbedacht. Wieder wollte sie laut schreien, wieder ging es nicht. Und wieder begann sie zu weinen.


„Ich komm hier nie wieder raus...“

schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Die Schmerzen wurden schlimmer als die Nadeln ihren Oberkörper erreichten, sie wusste, sie hielt das nicht mehr lange durch bevor sie erneut sterben würde.

„Nicht endgültig, nein, endgültig sterben werde ich nie wieder können. Und eigentlich will ich auch nicht sterben! Ich will kein Nistkasten für irgendwelche seltsamen Mutanten werden und schon gar keine körperlose Seele in einem verfluchten Schwert! Ich will hier raus!“

doch allein das zu denken half ihr nicht weiter. Die Schmerzen steigerten sich in eine Sphäre die sich niemand vorstellen konnte, der sie nicht schon erreicht hatte. Noch bevor die Nadeln ihre Lekku erreichten wurde es wieder dunkel.


Wieder blieb es das nur wenige Sekunden. Wieder spürte sie die Schmerzen nur noch schwach, ein dumpfes Wummern und Pochen wie nach einem Sturz von einem hohen Baum wenn man sich gerade so noch keine Knochen gebrochen hatte. Sie konnte nicht sehen, was der Sith Lord tat, konnte hören, dass er aufstand, fortging und wiederkam und jede Sekunde, die verstrich, versetzte die eigentlich recht gefühlskalte Togruta in Panik und blanke Todesangst.


Sie wollte nicht mehr sterben, nie wieder und nie wieder so. Nackt und hilflos auf einem metallenen Boden liegend ohne die Möglichkeit sich zu wehren. Deira wollte kein Opfer mehr sein, wollte nie – niemals als Seele in dem Schwert ihres Meisters enden. Sie wollte aufstehen, rennen, ihr nutzloses Trainingsschwert greifen und es dem Sith an jede erdenkliche Körperstelle rammen, nur damit er endlich damit aufhörte sie wieder und wieder umzubringen. Doch stattdessen lag sie flach auf dem Rücken und ihr Atem ging schnell. Ihre grünen Augen zuckten wild in alle Richtungen um den Lord ausmachen zu können. Doch das gelang ihr nicht. Und dann kamen sie wieder, die Schmerzen. Es fühlte sich an wie ein Messer, das langsam und nur gerade tief genug das es blutete, in ihren rechten Unterarm schnitt und sich langsam, ganz langsam in Richtung ihres Ellenbogens bewegte. Sie meinte das Blut zu spüren, dass über ihre kalte Haut floss, konnte es aber nicht riechen und war sich deshalb auch nicht ganz sicher. Doch das brauchte sie auch nicht zu sein, der Schmerz war schlimm genug.

„Aufhören! Ich will nicht mehr! Ich will nicht mehr sterben! Ich will kein Opfer mehr sein!!!“

noch immer konnte sie nicht reden und an Blutverlust zu sterben konnte quälend lange dauern. Sie hatte den Alchemisten im kleinen Raumschiff immerhin auf diese Art getötet und das hatte recht lange gedauert. Wieder liefen heiße Tränen über ihre violetten Wangen und langsam, ganz langsam wurde ihre Haut immer und immer kälter.

„Hört auf damit! Hört auf mit den Schmerzen! Ich will alles tun um die Ausbildung zu bestehen! Ich will nicht mehr sterben! Ich will meine Rache! Ich will ein Todesengel sein! Ich. Bin. Nicht. Schwach!“

Entschlossenheit zog sich wie ein leichter Schatten durch die Aura der violetten Togruta, gemischt mit ihrer Panik, der Angst vor dem erneuten Sterben und ihrer Verzweiflung, das es Darth Hybris egal war, ob sie ihre Meinung änderte.

[Trandosha, Varic, Steppe, an Bord der Fury, Deira und Hybris]
 
[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Sklaventrak / Gunno (NSC), Pumpkin, Wächter, aufständische Sklaven

Rasselnd holte Gunno Luft, der Sullustaner war so schnell gerannt wie selten zuvor in seinem Leben, um die rettende Tür zu erreichen, und entsprechend kräftig arbeiteten seine Lungen. Unangenehm hinzu kam der Schmerz durch den Streifschuss, glücklicherweise hatte sein Brustpanzer den Großteil abbekommen. War eben doch eine gute Entscheidung gewesen, das Ding anzuziehen, man konnte nie vorsichtig genug sein. Ein guter Kämpfer zeichnete sich durch eine gewisse gesunde Paranoia aus, und in diesem Fall war sie vollauf berechtigt gewesen. Rasch überprüfte der Söldner den Sitz des Panzers und anschließend seine Blasterpistole, er straffte seine Haltung etwas, richtete sich wieder auf und versuchte, wieder Autorität und Führungsstärke auszustrahlen und so die dezimierten Wächter wieder anzutreiben. Das war angesichts der dutzenden Fäuste, die gegen die Tür hämmerten, gar nicht so einfach, denn schon bald war auch das Geräusch von Schüssen zu hören, die Sklaven versuchten offenbar, die Tür mit den erbeuteten Waffen aufzuschießen. Gunno stieß eine Reihe huttischer Flüche aus und fuhr sich über die Stirn, die schweißnass war. Diese Sklaven hätten niemals an die Waffen gelangen dürfen! Und überhaupt, warum bei den schwarzen Knochen des Imperators rebellierten sie ausgerechnet jetzt und so heftig? Es war in diesem Abschnitt nach ein paar vorbeugenden Hinrichtungen ziemlich ruhig gewesen. Zu ruhig, wie man im Nachhinein wohl feststellen musste. Hatte es Anzeichen gegeben, die die Wächter übersehen hatten? Gunno schluckte. Sollte er diese Sache überleben, würde er sich ein paar sehr unangenehme Fragen vom Vigo anhören müssen. Am Besten fand er möglichst schnell einen Sündenbock für diesen ganzen Mist, doch jetzt musste die Lage erst einmal wieder unter Kontrolle gebracht werden.

Der Söldner warf einen kurzen Blick auf die rauchenden Reste seines Komlinks, das er mit großer Wucht auf den Boden geworfen hatte. Als hätte er seine Gedanken gelesen, meldete sich Pumpkin zu Wort, mit elektronischer Gelassenheit meinte er, dass die anderen Wachen über die Kameras wohl sahen, was hier unten los war. Das stimmte, die Maschine setzte allerdings gleich nach, dass sie wohl trotzdem kaum Unterstützung bekommen würden. Wütend bleckte Gunno die Zähne und funkelte den Droiden an, aber er hatte wohl recht, sie mussten auch die anderen Trakte im Auge behalten und vielleicht waren die Kameras auch gestört. Und selbst wenn nicht, es war fraglich, ob man zusätzliche Wächter riskieren würde, vielleicht würde man einfach die Türen schließen, abwarten und dann ein Aufräumkommando rein schicken. Vigo Zasshis hielt wenig von Versagen und Schwäche, und als solche würde er diesen Zwischenfall sicher werten.


„Wir kriegen das hin, alleine. Wir kriegen das hin.“


Verkündete der Sullustaner und versuchte dabei selbstsicherer zu klingen, als er war. Die überlebenden Wächter sahen ihn mit einer Mischung aus Hoffnung und Sorge an, einzig Hoati blieb gelassen und zog in aller Seelenruhe sein Kampfmesser. Der Droide war noch nicht fertig, fast schon provozierend fragte er, wie denn Gunnos Plan aussah. Der sah sich hektisch um und versuchte, den Höllenlärm zu ignorieren.


„Also...“


Setzte er an und wirkte unschlüssig, was die Sorge seiner Leute nicht gerade minderte. Gunno ahnte, dass ihm die Situation zu entgleiten drohte, und gab rasch Anweisungen.


„Ihr zwei! Schafft die Kisten und das übrige Gerümpel an die Tür. Das verschafft uns Zeit, und dann...dann halten wir hier die Stellung.“


Damit war der Sullustaner mit seinem Latein auch schon wieder am Ende, denn der Lärm und das Gebrüll der Sklaven machten ihm eine Heidenangst. Wenn die ihn in die Finger bekamen...


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