S
Samba
Gast
Da Diktatur und Zensur nicht der richtige Weg sind, erneut:
Also, eure Meinung, wieso ist ROTJ ein solches Desaster?
Aber Vorsicht:
- Begründungen werden verlangt!
- Wenn begründete Kritik an Star Wars in diesem ach-so-kritischen Forum nicht geduldet wird, dann muss man mich als kritischen Menschen wohl sperren.
Denn ja, es gibt sie. Es gibt tatsächlich schlechte Star Wars-Filme. Doch damit meine ich gewiss nicht Die dunkle Bedrohung, sondern vielmehr Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Die Probleme beginnen schon ganz am Anfang.
Es gibt nun wirklich nicht viele elementare Regelns des Erzählens einer Geschichte wie z.B. der Anforderung, dass es einen oder mehrer Protagonisten zu geben habe, ein Konflikt besteht und dies schließlich in eine neue Situation mündend aufgelöst wird. Doch eine ist noch wichtiger und gegen die verstößt ROTJ fatal: Es sollte überhaupt eine kohärente Geschichte vorliegen!
Der Film schafft es nicht eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Vielmehr wird fast ein Drittel des Filmes mit der zusammenhanglosen Rettung Han Solos vergeudet, welche der Cliffhanger aus Das Imperium schlägt zurück hinterließ. Der Film verplempert also geschätzte 40 Minuten mit Belanglosigkeiten ohne Bezug zur Folgehandlung und übergeordneter Relevanz a la Rancor-Kampf, Alien-Tanzshows (für die ganz anspruchsvollen!) und Rülpsmonster-Hinrichtungen.
Und natürlich, wie kann man es vergessen, für die jugendlichen oder spätpubertären Zuschauer: Leia im knappen Bikini! Oberflächlicher geht's nimmer...
Noch unerträglicher und trauriger macht diesen Sachverhalt die vollkommene Langeweile, in der Tatooine in dieser Episode hierbei dargestellt wird - erstmals in der Saga ohne jede Inspiration. Eine der großen Leistungen von Episode V lagen darin, dass es auf bewährte Errungenschaften baute und dem Universum dennoch Stück für Stück neue Dimensionen hinzufügte - sei es Bespin oder Dagobah, eine Asteroidenschicht oder die Eiswelt, außerdem die Enthüllung über Lukes Familienstrategie.
Episode VI gelingt nichts davon, stattdessen quält man sich im Anschluss durch eine plumpe weitere, mit och mehr Effekten ausgestattete Neuauflage der Schlacht um den Todesstern: ebenso einfalls - und kreativlos wie der Film im Gesamten.
Nach diesem Fiasko fragte man sich zwangsläufig, was nur aus der optischen und emotionalen Qualität der vorigen fünf Episoden geworden ist. Im Anschluss verführt uns der Film dann sogar kurzzeitig dazu, an eine Rückkehr zu gewohnter Star Wars-Qualität zu hoffen, da mit Yodas Sterbeszene eines der wenigen Highlights aufwartet. Leider hält die Hoffnung nur kurze Zeit, denn besonders auf Ebene der Charaktere enttäuscht der Film in seiner Restlaufzeit auf allen erdenklichen Ebenen. Unglücklicherweise ist es nämlich so, dass die Figuren aus den beiden Vorgängern gar nicht mehr existieren. Die Charaktere in Die Rückkehr der Jedi-Ritter, lustloser verkörpert als je zuvor, haben mit ihrer vergangenen Persönlichkeit einfach nichts mehr gemein:
Han: dessen Funktion im Film nach seiner deplatzierten Rettung ohnehin völlig erlischt, wird urplötzlich zum zahmen Kätzchen. Keine Spur von Groll gegenüber dem Mann, der ihn nicht nur an Vader und Jabba the Hutt verraten hat, sondern auch noch seinen treusten Gefährten (Chewbacca) sowie seine große Liebe (Leia) in Lebensgefahr brachte. Stattdessen vertraut er ihm sofort, entgegen seinem sonstigen Alphatier-Männlichkeits-Gehabe, sein "Baby", den Millenium Falken, an.
Leia: bekannt als aufmüpfige und scharfzüngige Rebellin, verkommt in Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu einer emotionslosen Schlaftablette. Erst erfährt sie, dass Luke ihr Bruder und damit Darth Vader - welcher sie folterte - ihr Vater. Anschließend teilt ihr Luke mit, dass er sich ihm lebensmutig entgegenstellen möchte. Und wie reagiert Leia?
Im Prinzip gar nicht, sie nickt einfach alles ab. Anstatt in diesem Moment Initiative zu zeigen und beispielsweise Luke entschieden (!) beizustehen, fügt sie sich in ihr Schicksal und folgt Han Solo in die komplette Nutzlosigkeit. Was für eine grandios verpasste Chance.
Schließlich Luke: der als einziger der Truppe wenigstens noch etwas zu tun bekommt, ist zu einer Art Psycho verkommen, welcher sich zunächst ohne jegliche Legitimation eigenmächtig zum Jedi erhebt (ja ja, die grandiose Sequenz um Jabba), um im Anschluss einer derart lächerliche Rettungsmission durchzuführen (übersetzt: in den Feindespalast marschieren und sich entwaffnen lassen!), die aus reinem "Glück" (bekannt als: "Die Handlung verlangt es.") gelang. In der Folge glaubt er dann urplötzlich ohne jede Darstellung einer Erkenntnisfindung an das "Gute" in Darth Vader (immerhin durch das Finale in Die Rache der Sith etwas ledigitmiert) - wir haben es einfach hinzunehmen. Der Zuschauer soll bloß nicht nachdenken, geschweige denn kritisch.
Überhaupt scheint sich in Die Rückkehr der Jedi-Ritter jeder mit jedem bestens zu verstehen. Es herrscht - im Gegensatz zu allen anderen Episoden - vollkommene Harmonie zwischen allen Figuren, fast wie bei den Teletubbies - keinerlei charakterbildende Spannung, alle haben sich lieb. Wie schön...langweilig.
Schließlich kommen wir zu unseren berüchtigten Ewoks. Was soll man sagen? Teddybären, die mit Pfeil und Bogen die besten Truppen des Imperium besiegen. Klingt logisch? Na klar. Noch unlogischer ist jedoch, wieso die Ewoks den Helden überhaupt zu Hilfe kommen?!?!?!
Es geht aus dem Film nicht hervor, dass die Ewoks unter der Präsenz des Imperiums in irgendeiner Form leiden. Sie werden weder gefoltert oder bedroht, noch ist ihr Lebensraum in Gefahr.
Es macht schlicht keinen Sinn, dass sie völligen Fremden ohne eigenes Anliegen helfen sollten. Oder wussten die Ewoks etwa, dass sie als Spielzeug verkauft werden sollten??? Nicht doch!
Insofern sind die Ewoks, so lustig es klingt, an ihrer eigenen Motivlosigkeit zur Plage geworden.
Traurig... Trauriger...
Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Also, eure Meinung, wieso ist ROTJ ein solches Desaster?
Aber Vorsicht:
- Begründungen werden verlangt!
- Wenn begründete Kritik an Star Wars in diesem ach-so-kritischen Forum nicht geduldet wird, dann muss man mich als kritischen Menschen wohl sperren.
Denn ja, es gibt sie. Es gibt tatsächlich schlechte Star Wars-Filme. Doch damit meine ich gewiss nicht Die dunkle Bedrohung, sondern vielmehr Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Die Probleme beginnen schon ganz am Anfang.
Es gibt nun wirklich nicht viele elementare Regelns des Erzählens einer Geschichte wie z.B. der Anforderung, dass es einen oder mehrer Protagonisten zu geben habe, ein Konflikt besteht und dies schließlich in eine neue Situation mündend aufgelöst wird. Doch eine ist noch wichtiger und gegen die verstößt ROTJ fatal: Es sollte überhaupt eine kohärente Geschichte vorliegen!
Der Film schafft es nicht eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Vielmehr wird fast ein Drittel des Filmes mit der zusammenhanglosen Rettung Han Solos vergeudet, welche der Cliffhanger aus Das Imperium schlägt zurück hinterließ. Der Film verplempert also geschätzte 40 Minuten mit Belanglosigkeiten ohne Bezug zur Folgehandlung und übergeordneter Relevanz a la Rancor-Kampf, Alien-Tanzshows (für die ganz anspruchsvollen!) und Rülpsmonster-Hinrichtungen.
Und natürlich, wie kann man es vergessen, für die jugendlichen oder spätpubertären Zuschauer: Leia im knappen Bikini! Oberflächlicher geht's nimmer...
Noch unerträglicher und trauriger macht diesen Sachverhalt die vollkommene Langeweile, in der Tatooine in dieser Episode hierbei dargestellt wird - erstmals in der Saga ohne jede Inspiration. Eine der großen Leistungen von Episode V lagen darin, dass es auf bewährte Errungenschaften baute und dem Universum dennoch Stück für Stück neue Dimensionen hinzufügte - sei es Bespin oder Dagobah, eine Asteroidenschicht oder die Eiswelt, außerdem die Enthüllung über Lukes Familienstrategie.
Episode VI gelingt nichts davon, stattdessen quält man sich im Anschluss durch eine plumpe weitere, mit och mehr Effekten ausgestattete Neuauflage der Schlacht um den Todesstern: ebenso einfalls - und kreativlos wie der Film im Gesamten.
Nach diesem Fiasko fragte man sich zwangsläufig, was nur aus der optischen und emotionalen Qualität der vorigen fünf Episoden geworden ist. Im Anschluss verführt uns der Film dann sogar kurzzeitig dazu, an eine Rückkehr zu gewohnter Star Wars-Qualität zu hoffen, da mit Yodas Sterbeszene eines der wenigen Highlights aufwartet. Leider hält die Hoffnung nur kurze Zeit, denn besonders auf Ebene der Charaktere enttäuscht der Film in seiner Restlaufzeit auf allen erdenklichen Ebenen. Unglücklicherweise ist es nämlich so, dass die Figuren aus den beiden Vorgängern gar nicht mehr existieren. Die Charaktere in Die Rückkehr der Jedi-Ritter, lustloser verkörpert als je zuvor, haben mit ihrer vergangenen Persönlichkeit einfach nichts mehr gemein:
Han: dessen Funktion im Film nach seiner deplatzierten Rettung ohnehin völlig erlischt, wird urplötzlich zum zahmen Kätzchen. Keine Spur von Groll gegenüber dem Mann, der ihn nicht nur an Vader und Jabba the Hutt verraten hat, sondern auch noch seinen treusten Gefährten (Chewbacca) sowie seine große Liebe (Leia) in Lebensgefahr brachte. Stattdessen vertraut er ihm sofort, entgegen seinem sonstigen Alphatier-Männlichkeits-Gehabe, sein "Baby", den Millenium Falken, an.
Leia: bekannt als aufmüpfige und scharfzüngige Rebellin, verkommt in Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu einer emotionslosen Schlaftablette. Erst erfährt sie, dass Luke ihr Bruder und damit Darth Vader - welcher sie folterte - ihr Vater. Anschließend teilt ihr Luke mit, dass er sich ihm lebensmutig entgegenstellen möchte. Und wie reagiert Leia?
Im Prinzip gar nicht, sie nickt einfach alles ab. Anstatt in diesem Moment Initiative zu zeigen und beispielsweise Luke entschieden (!) beizustehen, fügt sie sich in ihr Schicksal und folgt Han Solo in die komplette Nutzlosigkeit. Was für eine grandios verpasste Chance.
Schließlich Luke: der als einziger der Truppe wenigstens noch etwas zu tun bekommt, ist zu einer Art Psycho verkommen, welcher sich zunächst ohne jegliche Legitimation eigenmächtig zum Jedi erhebt (ja ja, die grandiose Sequenz um Jabba), um im Anschluss einer derart lächerliche Rettungsmission durchzuführen (übersetzt: in den Feindespalast marschieren und sich entwaffnen lassen!), die aus reinem "Glück" (bekannt als: "Die Handlung verlangt es.") gelang. In der Folge glaubt er dann urplötzlich ohne jede Darstellung einer Erkenntnisfindung an das "Gute" in Darth Vader (immerhin durch das Finale in Die Rache der Sith etwas ledigitmiert) - wir haben es einfach hinzunehmen. Der Zuschauer soll bloß nicht nachdenken, geschweige denn kritisch.
Überhaupt scheint sich in Die Rückkehr der Jedi-Ritter jeder mit jedem bestens zu verstehen. Es herrscht - im Gegensatz zu allen anderen Episoden - vollkommene Harmonie zwischen allen Figuren, fast wie bei den Teletubbies - keinerlei charakterbildende Spannung, alle haben sich lieb. Wie schön...langweilig.
Schließlich kommen wir zu unseren berüchtigten Ewoks. Was soll man sagen? Teddybären, die mit Pfeil und Bogen die besten Truppen des Imperium besiegen. Klingt logisch? Na klar. Noch unlogischer ist jedoch, wieso die Ewoks den Helden überhaupt zu Hilfe kommen?!?!?!
Es geht aus dem Film nicht hervor, dass die Ewoks unter der Präsenz des Imperiums in irgendeiner Form leiden. Sie werden weder gefoltert oder bedroht, noch ist ihr Lebensraum in Gefahr.
Es macht schlicht keinen Sinn, dass sie völligen Fremden ohne eigenes Anliegen helfen sollten. Oder wussten die Ewoks etwa, dass sie als Spielzeug verkauft werden sollten??? Nicht doch!
Insofern sind die Ewoks, so lustig es klingt, an ihrer eigenen Motivlosigkeit zur Plage geworden.
Traurig... Trauriger...
Die Rückkehr der Jedi-Ritter.