[Kult] Der blutige Pfad Gottes

Uaah, ist ja kaum auszuhalten die ganzen positiven Meinungen hier. Zeit, dagegen zu halten! :p

Der Film ist ziemlicher Schrott. Nervig, laut, dumm und so penetrant auf "Kult" getrimmt, daß es schon weh tut. Killer mit dicken Knarren, die mit Bibelsprüchen hantieren sind ja als abgedrehter Einfall unter vielen in einem Tarantino-Film vielleicht noch ganz witzig, einen Film zu tragen vermögen diese aber anscheinend nicht, zumal die beiden Protagonisten in Boondock Saints auf mich absolut unsympathisch und selbstgerecht wirken. Dazu dann noch das schreckliche Gezappel und Over-Acting von Defoe und Rocco...einfach nur nervend.

Nee, nee, ist in meinen Augen alles andere als Kult; eher eine miese Zelluloidverschwendung mit unsympathischen Charakteren, aus der Feder eines unsympathichen Regiesseurs, der bisweilen seine eigenen Fans heftigst beschimpft, die immerhin sein Machwerk zu einem "Kult"-Film gemacht haben.

C.
Da ist meiner Meinung nach viel Wahres dran.
Mein Interesse an Filmen ist mehr oder minder ausschließlich in den Randgebieten, also entweder im Trash oder im Avantgarde, angesiedelt und ich erlaube mir zu behaupten, dass das hier mit Sicherheit kein Kult-Film ist.
Vielmehr besteht die Hauptintention des Films darin, dem Zuschauer vorzugaukeln, dass es sich um den Kult-Film schlechthin handeln würde, indem man sich allerlei bewährter Ideen aus Pulp Fiction & Co. bedient und diese auf Filmlänge ausschlachtet.
Zudem halte ich die oberflächlich herübergebrachte Botschaft des Films, mit der Selbstjustiz eindeutig befürwortet wird, für mehr als fragwürdig.
Viele andere indizierte und beschlagnahmte Filme stellen Gewalt zwar dar, aber prangern sie gleichzeitig auch an, während dieser hier sie einfach nur glorifiziert.
Im wesentlich härteren "Battle Royale" wird die Kette der Gewalt beispielsweise symbolisch durchbrochen, indem 2 statt der vorgesehenen 1 Person überleben - "The Boondock Saints" hingegen hat nichts dergleichen.

Alles in allem sicherlich kein unterdurchschnittlicher Film und Geschmackssache, aber einen derartigen Hype hat er wohl auf keinen Fall verdient.
 
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100%ig zufrieden bin ich nicht, aber "Boondock Saints 2" konnte zum Ende hin immer mehr überzeugen - trotzdem bleibt der Gesamteindruck eher durchwachsen.
Das erste Drittel ist einfach öde, birgt keine Überraschungen und wirkt nicht wirklich wie ein Sequel. Der neue Ersatzcharakter für Rocco ist leider schlecht eingebunden und wirkt sehr aufgesetzt. Auch die beiden Zwillinge sind bei weitem nicht mehr so smart und cool wie im ersten Teil. Sie wirken müde und unsicher - irgendwie nochmals in die Rolle reingezwungen.

Man merkt schon deutlich an, dass man bei der Produktion große Angst hatte was falsch zu machen und sich daher lieber stark am ersten Teil orientiert hat. Das führt leider dazu, dass einige Stellen fast 1:1 kopiert wurden. Der komplette Film wirkt eher wie eine Parodie des ersten Teils.
Erinnert fast ein wenig an "Tanz der Teufel 2", eigentlich das Selbe nur ein wenig anders. Paar Beispiele?

- Die Brüder streiten sich bevors zur Schießerei kommt.
- Es geht wieder ums berühmte Seil.
- Der "Ist wie im Fernsehen" Witz wird wieder aufgegriffen.
usw.

Davon gibt es haufenweise. Und was im ersten Teil noch so schön spontan war (z.B. das Streiten + Seil + Schießerei) geht hier total unter.
Generell besticht der zweite Teil nicht mehr so durch Situationskomik, sondern versucht fast schon penetrant in jeder zweiten Szene irgendwie noch einen coolen Spruch zu bringen.
Die neue FBI-Ermittlerin, die den grandiosen Charakter von "Willem Dafoe" ersetzen soll, nervt leider total. Sie versucht zwanghaft in jeder Einstellung lustig und cool zu wirken und treibt dies im Mittelteil auf die Palme. Hinzu kommen deutliche parallelen zum alten "Agent Smacker" - Gestik, Mimik...einfach alles wirkt schlecht kopiert.

Zum Ende hin hat der Film dann wieder qualitativ stark zugenommen - vielleicht auch deswegen, weil man sich endlich vom Original lösen musste, um die (kleine) neue Handlung abzuschließen. Wenn der Schwung aus dem Finale mit in einen neuen dritten Teil genommen wird, dann könnte dieser wieder richtig stark werden. Dazu muss man sich aber endgültig vom ersten Teil lösen und definitiv mehr Hang zu frischen Ideen zeigen.

So bleibt insgesamt nur ein durchwachsener Eindruck stehen. Der Einstieg ist öde, der Mittelteil kopiert und das Ende einfach grandios.

Hab ihn auch erst im Originalton gesehen und muss sagen das er mir da wesentlich besser gefallen hat.
Mit den Dialekten hab ich mich schwer getan aber manche Witze und Sprüche sind einfach ******** übersetzt.
Bei der deutschen Synchronisation des Gebetes ist z.B. ein Fehler unterlaufen.
Im Original heisst es:

"Als Hirte erlaube mir, zu dienen mein Vater Dir!"

Und im Sequel:

"Als Hirte erlaube mir, Vater zu dienen Dir!"

Was jetzt da grammatikalisch richtig ist hab ich keine Ahnung, aber wenn man das Original undgefähr 100x gesehen hat :D dann fällts einem schon auf.

7,5-8/10
 
Habe ihn shcon vor einer Weile gesehen, Hier mein Urteil

Der Blutige Pfad Gottes 2:

Short Review:
Der Anfang des Films lässt Böses ahnen.
Die erste Freude, als man die beiden Brüder und ihren Vater wieder sieht ist schnell verflogen. Zu aufgesetzt wirken einige der Gags und zu viel der lockeren Coolnes haben die beiden Jungs verloren. Sie wirken reingequetscht und nicht so lebendig wie in Teil 1.
Erschwerend hinzu kommt dann noch das Schema F. Man spult einfach Teil 1 nochmal ab. Sogar der erste Überfall ähnelt Teil 1. Sie haben ein Seil dabei, sind in einem Engen raum zusammen gedrängt und streiten sich. Der ganze Plan geht schief. Das zieht sich durch das gesamte erste Drittel des Filmes und gerade dann wenn sich endlich die langeweile einstellt ... PENG... der Film verlässt das Gleis des Vorgängers und bringt die vorher nur als aufhänger dienende Handlung nun endlich richtig ins Rollen.
Das Gefühl nur eine billige Kopie des Erstlings zu sehen verfliegt und er fühlt sich endlich an, wie eine konsequente Fortsetzung.
Dazu ein wirklich gelungener Subplot um Ill Duce, der seine Vergangenheit näher beleuchtet und später recht gut in den Hauptplot eingefädelt wird.
Auch die erhofften "Kultmomente" die Teil 1 groß machten lassen sich endlich blicken. Traute man sich im ersten drittel, wie oben erwähnt, nur die Momente aus 1 zu kopieren und es nicht wagte etwas neues zu probieren, scheint der Schwung aus dem Storyteil mitgenommen worden zu sein und man Versucht auch hier neues.
In Erinnerung bleiben da, eine wirklich spannende Variante von russisch Roulette und eine Traumsequenz mit Rocko, welche zwar irgendwie Sinnlos ist, aber den Geist und die Echtheit aus Teil 1 wieder spüren lässt. Wen wunderts, wurde sie am Set doch im prinzip Improvisiert.
Das Ende, welches natürlich einen dritten Teil andeutet, hat wirklich Potential und lässt darauf hoffen, dass man in einem eventuellen dritten Teil, gleich von Anfang an den Mut hat, sich vom Vorgänger zu lösen.

Fazit:
Schade, hätte man sich gleich zu beginn getraut die Pfade von Teil 1 zu verlassen und die Aufhängerstory auszubauen, wäre der Film um länger besser geworden und hätte es evt. auch mit Teil 1 aufnehmen können.
So hat man, besonders wenn man Teil 1 und 2 hintereinander guckt, einen Film mit einem wirklich lauen ersten, dafür aber 2 wirklich geniale folgende, Drittel.
Das der Film als Sequel scheitert, wäre übertrieben, denn immerhin tut er das auf hohem Niveau und wer hätte schon erwartet, dass er den Erstling übertrumpfen kann.
Im Vergleich zu den meisten anderen Fortsetzungen schneidet der Film im Verhältnis "Original zu Sequel" aber noch überdurschnittlich gut ab.


8 von 10
 
Ich habe den zweiten Teil lange nach hinten geschoben, weil die für mich verläßlichen Meinungen einfach zu schlecht waren. Letztendlich mußte ich mir aber mal ein Bild machen:

- Was um alles in der Welt ist mit dem Gesicht von Sean Patrick Flanery passiert? :crazy Ich habe bis zum Abspann gerätselt, ob man die Rolle nicht umbesetzt hat. Aufgedunsen, kaum noch Mimik, Flanery ist nicht mehr zu erkennen. Drogen? Alkohol? Botox? Zu viele Facelifts? Auf jeden Fall schrecklich.

- Die Saints wirken über weite Strecken lächerlich, die Charaktere sind kaum noch zu erkennen.

- Die ohnehin schon hohlen Dialoge bestehen praktisch nur aus F****, F****n, Sch**** , Eingesch*****, Schwanz und Arsch. Anal- und Fäkalsprüche in höchst peinlicher Überdosierung.

- Norman Reedus wirkt gelangweilt. Wahrscheinlich hat er bemerkt, worauf er sich eingelassen hat...

- Nach 25 Minuten habe ich überlegt, ob ich den Player abschalten soll.

- Der Klischeemexikaner ist ein erbärmlicher Ersatz für Rocco.

- Die Rolle von Julie Benz funktioniert überhaupt nicht.

- Überzeichnete Charaktere (fast alle).

- Die Darsteller spielen schlecht, und zwar fast alle. Speziell das Polizistentrio und Julie Benz.

- Die Story ist ein Abklatsch des Originals, jedoch ohne Ideen, öde und zäh. Aufgesetzte Coolness, langatmige Action.

- Die Schießereien sind seelenlos und langweilig. Hirnloses Geballer ohne jeden Stil.

Ein furchtbarer Film, der so aussieht, als wäre er das böse Gegenstück des Originals aus einer bizarren Parallelwelt. Es ist kein Wunder, warum diesen Film jahrelang kein Mensch finanzeren wollte. Das einzige, was einen an diesem Film in staunen versetzt, ist Gesicht von Sean Patrick Flanery.

2 von 10 Bibelversen, weil noch ein paar schöne Kameraschwenks der Stadt drin sind.
 
Ich meine mal gelesen zu haben, dass Flanery an einer Augenkrankheit leidet. Dadurch sind zumindest seine Augenlider extrem aufgedunsen. Was ich aber genau wie du, Master Kenobi, wirklich als sehr störend empfinde... Denn dadurch steht quasi ein ganz anderer Mensch vor der Kamera. Und das finde ich schade, denn eigentlich mochte ich Flanery stets. Aber selbst ohne seine Augenkrankheit hätte er diesen Film nicht retten können :D
 
Ist schon länger her, dass ich mir den zweiten Teil angetan habe. Erst hatte ich mich gefreut, dass es nun endlich einen Nachfolger gibt, hatte aber schon das Gefühl, dass die Story des ersten Teils eigentlich kein Sequel erlaubt. Denn was soll ein zweiter Film bieten?

Den ersten Teil finde ich nach wie vor genial, der zweite ist nur ein billiger Abklatsch. Master Kenobi hat in allen Punkten recht. Es machte mir zu keiner Zeit Spaß, den Film anzuehen. Aber da ich mir die DVD gekauft hatte (oO), hab ich auch bis zum Ende durchgehalten.
 
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