Lianna

Lianna | NRSJK-Militärraumhafen Leth-II | Straßenrand auf dem Basisgelände | Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Major Chonda

Sehr zur Irritierung des Corellianers folgte sein Kollege nicht seinem Beispiel und schenkte Major Chonda tatsächlich reinen Wein ein darüber, was aus seiner Sicht heute passiert war. Fayr ließ von seiner Irritation nichts nach Außen dringen, zumindest nicht, bis ihr Staffelführer außer Sicht- und Hörweite war und Neelyn Gelegenheit gehabt hatte, seine Beweggründe darzulegen.

„Es geht doch nicht um heute Abend, Vandrik. Wenn es sein muss lasse ich mich auch den ganzen Tag von einem Vorgesetzten anschreien. Das ist nicht das Problem.“

Fayr hob verärgert die Schultern und rümpfte auch seine Nase, um seinen Unmut auszudrücken.

„Mit ein wenig Pech wird uns diese Affäre aber mehrere Wochen beschäftigen. Wenn nicht mehr. Aussagen bei der Militärpolizei, anschließende Gerichtsverhandlung...all' das dauert und das nur, weil einer nicht seine Klappe halten konnte.“

Jetzt schnalzte der Corellianer sogar ungehalten mit seiner Zunge.

„Und was unsere Beteiligung angeht? Ihnen ist offenbar entgangen, dass wir uns vom Tatort entfernt haben, ohne auf die Militärpolizei zu warten. Das kann man uns nachteilig auslegen. Und die Verteidigung der Infanteristen wird alles daran legen, uns die Schuld an der Affäre anzuhängen, um die eigenen Mandanten zu entlasten.“

Fayr schüttelte missbilligend den Kopf.

„Sie hatten sich doch über Ihren alten Job beklagt. Je nachdem, wie es läuft, werden Sie vielleicht bald wieder Zivilfrachter fliegen dürfen. Hoffen wir, dass es stattdessen bei einer Verwarnung, eventuell einer Woche Arrest – hoffentlich auf der Stube und nicht in der Zelle - und vielleicht einem Monat Soldeinbehalt bleibt oder dergleichen.“

Kurz darauf waren sie dann auch schon vor Major Chondas Büro angekommen. Der Corellianer strich seine Uniform glatt, atmete tief durch und klopfte dann an die Tür, um sich anzukündigen. Nachdem er hereingerufen wurde, trat Fayr ohne zu zögern ein, schloss die Tür hinter sich und salutierte zackig vor dem Schreibtisch, hinter dem der Pantoraner saß.

„Melde mich wie befohlen, Major!“

Der Staffelführer ignorierte Fayr zunächst komplett. Stattdessen widmete er sich ganz dem kleinen Hologramm auf seinem Schreibtisch, das den vorläufigen Bericht der Militärpolizei verlas. Erst als sich Chonda von der jungen Offizierin verabschiedet hatte und das Hologramm erlosch, schaute der Pantoraner auf und nahm Fayrs Salut ab.

„Rühren Lieutenant. Also, was haben Sie mir zusagen?“

Fayr nahm Habachtstellung ein und starrte einen imaginären Punkt an der Rückwand des kleinen Büros an.

„Ich habe der Aussage von Lieutenant Vandrik nichts hinzuzufügen, Sir.“

Major Chonda verengte die Augen und starrte Fayr still an. Er ließ die Stille erdrückend werden, bevor er wieder die Stimme erhob, die eiskalt und gefährlich ruhig war.

„Führen Sie mich Schritt für Schritt durch Ihren Tag Lieutenant. Und fangen Sie ja nicht an, meine Zeit zu verschwenden. Überspringen sie alles triviale und verkaufen Sie mich nicht für dumm.“

Innerlich verfluchte Fayr seinen Kollegen noch einmal, ließ von seiner Verärgerung aber nichts nach außen dringen.

„Nachdem Lieutenant Vandrik und ich unsere Arbeiten für heute beendet haben, haben wir uns einen Gleiter vom Fuhrpark ausgeliehen und damit die Basis verlassen, um im nächst gelegenen Ort ein Steak zu essen und uns auszutauschen. Kaum hatten wir aufgegessen, ist dann das passiert, was Lieutenant Vandrik Ihnen bereits beschrieben hat.“

Damit verstummte der Corellianer wieder. Er hatte nicht vor, Major Chonda mehr mitzuteilen als unbedient nötig. Der Pantoraner hatte sich bisher nicht gerade als Menschenfreund gezeigt, also wollte Fayr ihm nicht mehr Munition geben als unbedingt nötig. Außerdem gewährten Verfassung und Militäregularien jedem Soldaten gewisse Rechte, darunter das Recht zu schweigen, um sich nicht selbst zu belasten. Erwartungsgemäß nahm Major Chonda diese Schweigsamkeit alles andere als gut auf.

„Sie haben mich wohl nicht richtig verstanden, Lieutenant Ced! Ich habe gesagt, Sie sollen meine Zeit nicht verschwenden! Also Rücken Sie schon raus mit der Sprache, verdammt!“

Der Rücken des Corellianers versteifte sich noch mehr, wenn das überhaupt möglich war. Innerlich fluchte Fayr seinen Staffelführer. Chonda war viel zu versessen auf Regularien für seinen Geschmack und offensichtlich erkannte er weder, gegen eine Wand anzurennen noch das riesige 'Fick dich!', das er sich rhetorisch auf die Stirn gemalt hatte. Er atmete einmal tief durch, bevor er weitersprach.

„Sie wollen also die ganze Wahrheit hören, Major?“

Jetzt schlug Chonda mit der Faust auf den Tisch.

„Da haben Sie verdammt nochmal recht, Lieutenant! Endlich macht es Klick, also reden Sie schon!“

Damit fühlte sich der Corellianer nur in seiner Entscheidung bestätigt, Chonda reinen Wein einzuschätzen. Sollte er ihn und Vandrik doch ein Strafverfahren anhängen und sie aus dem Dienst entfernen, mittlerweile war es ihm tatsächlich egal.

„Sagen Sie später nur nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt, Sir. - Nach Dienstschluss haben wir die Basis verlassen, um in einem der örtlichen Lokale ein Steak zu essen. Während wir überlegt haben, was wir zum Nachtisch essen wollen, kamen ein paar betrunkene Infanteristen zur Tür herein und fingen an die Gäste zu belästigen. Als sie an unseren Tisch kamen, forderten sie all' unser Geld und sonstige Wertsachen ein. Alle unsere Beschwichtigungsversuche wurden ignoriert, stattdessen wurden wir weiter verspottet und es wurde sogar ein Bier über meine Hose gekippt und vor meine Füße gespuckt, um mich zu provozieren. Selbst dann haben wir noch versucht zu deeskalieren, doch als die Trunkenbolde sich Lieutenant Vandrik vornehmen wollten, da ich nicht auf ihre Provokationen eingegangen bin, habe ich präventiv zugelangt und einen Twi'lek mit beherztem Griff in seinen Lekku zu Boden befördert, bevor Lieutenant Vandrik zu Schaden kommen konnte. Danach brach eine Schlägerei zwischen den anwesenden Piloten und den Infanteristen aus und ich kann nicht ohne Stolz vermelden, dass das Raumjägerkorps den Schlammstampfern ganz schön den Arsch versohlt hat, Sir!“

So laut das Geschrei in dem kleinen Büro bis zu diesem Punkt gewesen war, so bedrückend war die Stille, die sich nun ausbreitete. Man hätte ganz sicher die sprichwörtliche Stecknadel fallen lassen können. Major Chonda schienen einfach die Worte zu fehlen und der Pantoraner blieb so lange still, dass Fayr schließlich argwöhnte, der Mann habe einen Herzinfarkt erlitten, sodass er einen Sekundenbruchteil runter zu dem Pantoraner zu schauen. Und Chonda schien tatsächlich mit einem Tobsuchtsanfall zu ringen oder was für seine Spezies dafür durchging.

Plötzlich ging die Tür auf und die stellvertretende Staffelführerin Lieutenant Lannah Sartori stürmte in das kleine, mittlerweile fast überfüllte Büro herein. Sie kam gar nicht dazu, irgend etwas zu sagen, bevor sie von Chonda angeherrscht wurde.

„Ich will für Sie hoffen, dass das wichtig ist. Ich hatte gesagt, dass ich nicht gestört werden will!“

Die Corellianerin zuckte sichtbar zusammen. Mit diesem Anschiss hatte sie so offenbar nicht gerechnet.

„Das ist es, Sir! Schalten Sie bitte Kanal 42 ein. Es gibt Nachrichten aus dem Imperium!“

Der Pantoraner tat wie geheißen und drehte den Ton an seiner Konsole auf, damit alle hören konnten, wie die frisch gebackene Imperatorin verkündet wurde und anschließend den Jedi so einiges vorwarf und dann Forderungen an die Republik stellte. Die Frau auf dem Ton hatte kaum ausgesprochen, da piepten die Datapads aller anwesenden Piloten. Jede der Nachrichten besagte dasselbe. Der Status der Basis war von Alarmbereitschaft auf erhöhte Alarmbereitschaft heraufgestuft worden und sämtliche Freigänge oder Urlaube waren bis auf weiteres ausgesetzt. Alle höheren Zustände fanden nur im Kriegsfall Verwendung, die Lage war verdammt ernst.

Lianna | NRSJK-Militärraumhafen Leth-II | Major Chondas Büro | Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Major Chonda, Lieutenant Sartori
 
[Lianna | NRSJK-Militärraumhafen Leth-II | Auf dem Weg zum Büro des Staffelkommandanten der Mynock-Staffel] Fayr Ced, Neelyn Vandrik

„Es geht doch nicht um heute Abend, Vandrik. Wenn es sein muss lasse ich mich auch den ganzen Tag von einem Vorgesetzten anschreien. Das ist nicht das Problem. Mit ein wenig Pech wird uns diese Affäre aber mehrere Wochen beschäftigen. Wenn nicht mehr. Aussagen bei der Militärpolizei, anschließende Gerichtsverhandlung...all' das dauert und das nur, weil einer nicht seine Klappe halten konnte.“

Neelyn nahm mit einer eigenartigen Mischung aus Trotz und Schuldgefühlen zur Kenntnis, dass Ced ihm seine ehrliche Antwort an Chonda übelnahm. Aber was genau hatte er erwartet? Der Pilot hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm Offenheit und Professionalität wichtig war und auch in der Cantina hatte er angemerkt, dass es Zeit gewesen wäre, die Militärpolizei selbst zu benachrichtigen, was Ced gepflogen ignoriert hatte. Von der eigenartigen Meldung des Corellianers ganz zu schweigen: „Diese Meldung wollen Sie nicht hören!“ Was genau erwartete er, wenn er dem Major eine derartig alberne Aussage präsentierte? Gleichzeitig stellte Vandrik fest, dass es ihm leid tat seinen Staffelkameraden in – vielleicht? – unnötige Schwierigkeiten gebracht zu haben und ihm eine Menge an Papierkram aufgehalst zu haben. Er mochte Ced, auch wenn sie wohl beide gänzlich unterschiedliche Herangehensweisen an ihr Offizierspatent hatten.

„Denken Sie eigentlich Chonda ist ein Idiot, Ced?“ fragte Neelyn halb irritiert, halb ahnend, was die Antwort des Corellianers auf diese rhetorische Frage sein würde. „Wir kommen mit demolierten Gesichtern hier an und Sie antworten dem Major auf seine Nachfrage, dass er – der mir in Pedanterie in wenig nachsteht – die Details nicht hören will? Haben Sie ihm eigentlich in den diversen Briefings auch einmal zugehört? Damit haben Sie ihm quasi den perfekten Vorwand geliefert den harten Kath-Hund zu spielen!“

Ced merkte an, dass es Fragen aufwerfen würde, dass sie den Tatort vor dem Eintreffen der Militärpolizei verlassen hatten. Da hatte er ohne Zweifel recht – Neelyn hatte zuvor nicht darüber nachgedacht, was dieser Fakt für Sie bedeuten würde. Gleichwohl sah er nicht ein, wieso er sich von dem wütenden Trandoshaner die Gesichtsknochen hätte rearrangieren lassen sollen, nur um in diesem Fall den Regeln zu entsprechen, in dem er darauf wartete, dass die Militärpolizei seine Überreste vom Cantina-Boden abkratzte. Selbst seine Vorliebe für Dienst nach Vorschrift hatte Grenzen. Noch dazu gab es genügend Zeugen - Personal, Service-Droiden, andere Piloten – die ihre Version des Ablaufs des Geschehens bezeugen konnten. Dementsprechend war er – vielleicht naiverweise, wie er bereit war einzuräumen – wenig besorgt.

„Ich mag vielleicht regelverliebt sein, aber auch ich lasse mir nicht von einem wütenden Trandoshaner die Fresse polieren, damit die Militärpolizei mich retten kann, wenn sie denn irgendwann einmal eintrifft,“ antwortete Neelyn trocken. „Vielleicht wäre sie ja sogar rechtzeitig unterwegs gewesen, wenn Sie meinen Hinweis beachtet hätten und sie selbst alarmiert hätten …“ Vandrik seufzte unzufrieden. Sie legten die letzten Meter auf dem Weg zu Chondas Büro zurück. „Bevor Sie da rein gehen, Ced,“ begann er in versöhnlicherem Ton. „Denken Sie dran: wir arbeiten seit Wochen unter Alarmbereitschaft und die politische Lage ist beschissen. Ich bezweifle, dass Chonda es sich leisten kann uns ernsthaft aus dem Dienst zu entfernen. Auch wenn er niemand ist, mit dem ich gerne Ale trinken würde – im Gegensatz zu Ihnen – hat er uns alles in allem anständig geführt. Sie hat er sogar erfolgreich für einen Orden vorgeschlagen, auch wenn sie fliegen als gäbe es kein Morgen mehr und ich mir ziemlich sicher bin, dass er weiß, das Sie gelegentlich unerlaubt am Antrieb Ihres XJ-Flüglers rumbasteln. Chonda weiß, was wir können. Ganz abgesehen davon: er braucht uns gerade. Also machen Sie sich da drin nicht unglücklich.“

Die Tür öffnete sich. Vandrik, Sie warten einen Moment vor der Tür, bis ich Sie dazu bitte. Ced, Sie kommen rein. Ich würde zu gerne Ihre volle Meldung hören …“ Ein schuldiges Lächeln huschte über Neelyns Gesicht, während der Corellianer seine Uniform zurecht zog. "Viel Glück," flüsterte er leise. Und damit verschwand Ced in Chondas Büro. Neelyn seufzte abermals und ließ sich langsam an die kalte Metallwand zurückfallen, wo er versuchte sich einigermaßen bequem anzulehnen. Aus dem Büro ihres Staffelkommandanten war nichts zu hören, also blieb ihm wenig anderes als zu warten. Es war kühl hier tief im durastählernen Bauch des Wolkenkratzers, der an seiner abgeflachten Spitze ihren Militärflugplatz beherbergte. Immerhin: im Gegensatz zu den sterilen Gängen der zahlreichen Trägerschiffe der Republik war die Luft hier frisch und schmeckte nicht trocken und abgestanden auf der Zunge. Mit einem ungeduldigen, leicht gelangweilten Grummeln schaute er sich um. Was hier fehlte waren eindeutig ein paar Pflanzen. Der Stützpunkt hatte wenig Dekoration jenseits von einigen republikanischen Siegeln und den Wappen der hier stationierten Militäreinheiten, die vereinzelt aushangen. Neelyn schreckte auf, als er plötzlich laute Stimmen durch die geschlossene Tür dringen hörte. Zwar konnte er keine Sätze oder auch nur mehr als einzelne Worte ausmachen, aber er hörte zuerst Chonda dann Ced Schreien. Mit einem Seufzen legte er seine Hand in den Nacken und massierte langsam seine Muskeln. „Ach verdammt, Ced …,“ brummte er unzufrieden. Dann hörte er eilige Schritte.

Im Laufschritt kam ihr XO, Lt. Sartori den Gang lang gelaufen. Auch wenn die blonde Corellianerin deutlich lockerer war als ihr Staffelkommandant, war Neelyn überrascht, dass sie seine unerwartete Präsenz und auch die geplatzte Lippe in seinem Gesicht komplett ignorierte. Im letzten Moment bevor sie die Tür zu Chondas Büro aufreißen konnte, drehte sie sich kurz zu ihm um, die Miene gespenstisch, das Gesicht bleich. Vandrik, nehmen Sie Ihr Pad zur Hand und verbinden Sie sich über das Netz des Stützpunkts zum Nachrichten-Livefeed. Kanal 42!“ blaffte die stellvertretende Staffelkommandantin, bevor sie ins Büro verschwand. Ein weiterer Aufschrei von Chonda war zu hören, ehe mit einem Mal gänzliche Stille zu herrschen schien. Irritiert beschloss Neelyn zu tun wie geheißen und nahm sein Datapad zur Hand. Die Transkription der Übertragung im Nachrichtenfeeds des Senders ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Der Imperator war tot – und seine Nachfolgerin, warf dem Jedi-Orden vor ihn ermordet zu haben, stellte der Republik gar ein Ultimatum. Da war er also, der Grund für die Nachrichtensperre im Imperium, der Grund, wieso die Streitkräfte und Sektorverteidigungskräfte überall mobilmachten und sie nach dem Ende von ‚Schwarzer Nebel‘ unter Hochdruck ins republikanische Gebiet zurückverlegt worden waren. Könnte das Alles etwas mit dem plötzlichen Verschwinden des C-Virus zu tun haben?! Das bittere Krisensüppchen, das tage-, ja wochenlang vor sich hin geköchelt hatte, war nun bereit gegessen zu werden. Und Neelyn war sich ziemlich sicher, dass es beschissen schmecken würde.

Wie um seinen Gedanken zu untermalen, piepte sein Pad und er sah, dass die Alarmbereitschaft noch einmal hochgestuft worden war. Krieg. Der Gedanke jagte ihm ein kaltes Schaudern über den Rücken. Gleichwohl spürte er auch eiserne Entschlossenheit irgendwo tief aus seinem Unterbewusstsein aufsteigen. Wenn sie Krieg wollten, würden Sie ihn bekommen! Es war vermutlich das Erste mal seit ihm seine Eltern Heldengeschichten von den Jedi, den heldenhaften Kriegern der Republik, erzählt hatten, dass er eine gewisse Bewunderung für den Orden verspürte. Endlich einmal sprangen sie über ihren verdammten Schatten, hörten auf mit dem ewigen Schwadronieren von Frieden und Gerechtigkeit und taten wirklich etwas dafür, dass die Menschen dieser Galaxis eine Chance auf echte Gerechtigkeit hatten! Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Sartori mit ernstem Gesicht die Tür zum Büro aufstieß und ihn hineinwinkte. Es war eng in dem kleinen Büroraum und nur der Major selbst schien es auf seinem Sessel einigermaßen bequem zu haben. Ceds Blick war kaum zu deuten, während Sartori irgendwo zwischen Aufregung und Entschlossenheit zu schwanken schien. Chonda selbst schien die Wut, die er noch Minuten zuvor hörbar aus sich herausgeschrien hatte, wie auf Knopfdruck beiseitegeschoben zu haben. Sein Gesicht war hart, kühl und kontrolliert.

„Gentlemen, angesichts der Situation ist nicht davon zu reden, dass es angesichts des heutigen Vorfalls zu einem großen Verfahren kommen wird,“ sagte er in seinem besten, distanzierten Tonfall, mit einem Hauch von Bedauern in der Stimme. „Was nicht heißt, dass es keine Konsequenzen haben wird, aber ich bin sicher der Captain der Militärpolizei wird mir nicht widersprechen, wenn ich ihm sage, dass er die Ermittlungen auf Eis legen soll.“ Ein mürrisches, hauchdünnes Lächeln stand in seinem blauen Gesicht. „Meine Herren, Ihre noch ausstehenden Urlaubstage sind gestrichen – ja, auch die, die an die Sie mich seit Ihrer Ankunft bei der Staffel zuverlässig jede Woche erinnern, Lieutenant Ced – und bis auf weiteres werden Sie die Basis nicht verlassen.“ Das Lächeln wurde ein wenig breiter, als er sah, dass es bei Neelyn Klick gemacht hatte: erhöhte Alarmbereitschaft hieß im Wesentlichen ohnehin genau das, was er ihnen gerade als „Strafe“ aufgedrückt hatte.

„Und jetzt sammeln Sie die Piloten Ihrer Rotten. Erwarten Sie ein Briefing in einer Stunde auf Hangarebene Forn-3. Ich bin sicher unsere Marschbefehle werden nicht auf sich warten lassen …“ Sein strafender Blick traf beide ein letztes Mal. „Weggetreten!“
[Lianna | NRSJK-Militärraumhafen Leth-II | Büro des Staffelkommandanten der Mynock-Staffel] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Major Layo Chonda & Lieutenant Lannah Sartori (NPCs)
 
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