Lianna

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Immer mehr bekam Angelique das unrühmliche Gefühl, das Meister Agoch nicht sonderlich erfreut über ihre Anwesenheit war. Doch letztlich konnte sie ihm keinen Vorwurf machen. Sie würde es sicherlich auch nicht so berauschend finden, wenn man sie bei einer wichtigen Sache unterbrechen würde.
Das Training war bereits gestört, sicherlich, doch sie wollte ja nur nett sein.

"Verzeiht mir, Meister. Ich wollte lediglich meine Bereitschaft ausdrücken, noch zu warten, was natürlich selbstverständlich ist, da ich hier nur Gast bin. Doch dadurch, das Meister Taphon mir eine Frage gestellt hatte, ging ich davon aus, das man von mir erwarten würde, dass ich diese auch beantworte."

Kaum waren die Worte ausgesprochen, hoffte sie auch schon, das man diese nicht fehlinterpretieren würde. Sie wollte niemanden vor den Kopf stoßen, deshalb war sie sicherlich nicht hier.


"Ich möchte deshalb noch einmal um Verzeihung bitten, wenn ich in eine wichtige Angelegenheit hereingeplatzt sein sollte!"


Sie machte abermals einen entschuldigenden Knicks.
Als der Jedi dann begann, von einem Test zu sprechen, stieg in ihr die Nervosität.


"Oh...aber natürlich, Meister!"


Was auch immer man von ihr verlangte, sie würde ihr Bestes versuchen, das war sie ihrer Familie schuldig.
Widererwartend stellte man ihr aber keine kniffligen Aufgaben, sonder fragte sie zunächst nach Herkunft und Familie.


"Nun, meine Familie stammt ursprünglich von Chandrila, Sir. Mein Vater war ein relativ bekannter Koch, Jean Malado, vieleicht habt ihr ja einmal von ihm gehört. Meine Mutter hingegen war eine Politikerin. Sie hieß Geraldine. Doch ich selbst kam erst in späteren Jahren nach Chandrila, denn geboren wurde ich auf Kashyyyk, wo ich auch größtenteils aufgewachsen bin. Erst später, ab meinem zehnten Lebensjahr, reiste ich von Zeit zu Zeit nach Chandrila, um selbst den Beruf der Köchin zu erlernen"


Dies dürfte im Groben die Informationen enthalten, die der Jedi erfragen wollte.
Die Frage nach anderen machtbegabten Personen in ihrer Familie war da schon schwerer zu beantworten.


"Ähm...ich muss leider gestehen, das ich über meinen Familienstammbaum nicht komplett im Bilde bin. Meine Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits stammten beide aus chandrilanischen Familien. Der Unterschied lag lediglich in ihren Besitztümern. Während meine Mutter aus einer eher reichen und vornehmen Familie stammte, war die Familie meines Vaters nicht ganz so wohlhabend. Aber von Machtbegabungen innerhalb der Familien wurde mir von keiner Seite aus berichtet."


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Satrek überließ es Bru-Th für den Moment, die junge Frau etwas zu löchern. Sein erster Instinkt war zwar, einzuschreiten und Angelique das augenscheinliche "Verhör" zu ersparen, weil es sich irgendwie unpassend für einen angehenden Jedi anfühlte, aber er konnte nicht leugnen, dass der Meister irgendwie Recht hatte. Immerhin hatte die Anwärterin sich selbst - vielleicht auch unwissentlich - in keinem guten Licht dargestellt, spätestens indem sie den Mord an einigen Piraten als für Behörden uninteressant abgetan hatte. Es war nicht unbedingt der Weg der Jedi, andere lebende Wesen als zweitklassig zu deklarieren, und von einem gewissen Standpunkt aus hatte sie das getan.
Dazu kam natürlich auch, dass sie offen und ehrlich einen Akt der Rache zugegeben hatte, und das machte ihren Fall noch komplizierter. In einer vom Krieg zerrütteten Galaxis gab es kaum jemanden, der nicht im Familien- oder Freundeskreis Verluste zu beklagen hatte, und sicherlich gab es auch jede Menge Leute, die spätestens nach ein paar Ales von Rache sprechen würden. Aber diese Pläne dann auch umzusetzen, nicht im Afekt, sondern kühl geplant, war etwas völlig anderes - und bedenkliches.
Satrek begrüßte eine weitere Schülerin (Visas), von der er sich nicht sicher war, ob er sie bereits kannte, mit einem Nicken. Sie schien Qui-Gons Schülerin zu sein, und der Advisor meinte zu hören, wie ihr Meister davon sprach, etwas mit ihm besprechen zu müssen. Warum hatte er das nicht schon früher angesprochen?


Es geht hier nicht um deinen Stammbaum, Angelique,

hakte er schließlich bei Angelique ein,

Wir sind schließlich kein Nerfzüchterverein. Ich denke es geht Meister Agoch eher darum, ob du weißt, ob jemand in deiner Familie die Macht nutzen konnte, und ich nehme an, davon hättest du erfahren, selbst wenn dir Namen und Besitzstand entfallen wären.

An Bru-Th gewandt meinte er,

Entschuldige mich einen Moment.

Damit ging er zu Qui-Gon herüber und fragte,

Gehe ich recht in der Annahme, dass du etwas auf dem Herzen hast? Zumindest machst du so den Eindruck, und ich fürchte im Moment ist es müßig zu warten, bis wir unter uns sind. Ich denke in einem der Meditationsseparees wären wir ungestört, wenn es wirklich um etwas streng vertrauliches geht.

Satrek fragte sich zwar, um was es gehen mochte, das der andere Jedi nicht vor seinen Ordenskollegen ansprechen wollte, aber tatsächlich konnte er Qui-Gon irgendwie verstehen - immerhin waren mehrere Anwärter im Raum, die er nicht kannte, und in Zeiten wie diesen konnte man wohl leider nicht vorsichtig genug sein.

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"Natürlich, Meister",

entgegnete Bru-Th dem ranghöheren Jedi und deutete zugleich eine kurze Verbeugung an. Was immer Satrek mit Meister Qui-Gon zu besprechen hatte, es duldete offenbar keinen Aufschub, vermutete der hochgewachsene Corellianer. Einen Augenblick ließ Bru-Th sich Zeit, dann setzte auch er sich auf eines der Sitzkissen. Kurz schwankte er bedrohlich, dann fand er eine stabile Position.

"Wie Meister Taphon bereits ausführte, ging es darum herauszufinden, ob du einer Blutlinie der Jedi entstammst oder eben nicht",

begann Bru-Th dann erneut, wobei er Angelique weiterhin mit strengem Blick ansah. "Es ist eine Prüfungssituation, nicht mehr, nicht weniger."

"Nur die wenigsten Jedi entstammen einer Blutlinie, muss dazu gesagt werden, aber wie dem auch sei, ... da keine deiner Verwandten machtbegabt waren oder du zumindest es nicht sicher weißt, gehen wir mal davon aus, dass auch du keiner speziellen Blutlinie entstammst."

Wieder wurde es einen Moment still. Angeliques Hintergrund stellte für Bru-Th kein Hindernis dar, sie zu einer Schülerin zu machen und auch an ihren Worten hegte er keinen Zweifel. Eine Lüge wäre ihm aufgefallen, da war er sich mehr als sicher, und nicht nur, weil er viel auf seine Menschenkenntnis gab. Interessanter jedoch als die Vergangenheit der zierlichen, jungen Frau, war für Bru-Th ihre Zukunft bzw. ihre Vorstellungen davon. Von dieser Antwort hing viel ab, auch wenn man ehrlicherweise sagen muss, dass nur die wenigsten Jedi zu Beginn ihrer Ausbildung wirklich eine Vorstellung davon hatten, wie stark sich ihr bisheriges Leben ändern würde. Die Frage dahinter war, ob sie nicht vielleicht schon zu alt waren, solche Veränderungen zu tolerieren.

"Du willst eine Jedi werden. Deine Gründe hast du ordentlich vorgetragen. Warum aber glaubst du, bist du geeignet dafür nach dem Kodex zu leben? ... Ich frage dich, bist du dir im Klaren darüber, was dein Wunsch - bis in die letzte Konsequenz - bedeutet? ... Das ist keine Frage, in der es darum geht, mich zu beeindrucken, junge Anwärterin",

mahnte Bru-Th, doch wurde sein Blick zugleich weicher. Beurteilt oder gemessen zu werden, war niemals eine angenehme Situation und auch ihm schmeckte es nicht, potentielle Freunde und Verbündete so kühl abzufertigen. Viel lieber hätte er die junge Frau vor sich bei einem guten Glas corellianischem Whiskey kennengelernt, doch seine eigenen Vorlieben spielten hier ebenso wenig eine Rolle. Nichts desto trotz verstand er Angeliques Situation, doch ihre diese zu ersparen, das konnte der fast zwei Meter große Jedi Meister nicht. Bru-Th faltete die Hände und wartete abermals gespannt auf die Antwort Angeliques.


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Hallo Antillis.

Wir sind noch dort.
Wenn ihr kommen wollt, Skir und ich sind beim Gefängnis außerhalb der Hauptstadt.
Ich freu mich!

Grüße Utopio
 
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Ganz klar war der jungen Frau nach wie vor nicht, was die Jedi mit Blutlinie meinten. Doch sie wollte nicht nachfragen, da Meister Agoch scheinbar bekommen hatte, was er wollte; er formulierte sogleich eine neue Frage, über die sich Angelique den Kopf zerbrechen sollte. Ob sie sich über ihren Schritt klar war? Wusste sie denn eigentlich überhaupt nur annähernd, was es bedeutete, ein Jedi zu sein.
Wenn sie ehrlich war, hatte sie eigentlich nur wenig Wissen über den Orden. Alles was sie wusste, hatte sie aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, die nicht umbedingt seriös sein müssen.
Doch es gibt einen Satz über die Jedi, an den sie sich erinnern kann, als hätte sie ihn gerade zum ersten Mal vernommen. Ihre Mutte hatte es ihr einst gesagt:


"...und auch wenn sich die gesamte Galaxies verfinstert und alle Kräfte, die etwas zu bedeuten haben, dem Bösen dienen, so wird es immer ein Licht geben, das den Weg weisen kann. Dieses Licht ist der Orden der Jedi..."

Schon immer hatte sie dies fasziniert, auch wenn es über Jahre hinweg die einzige Aussage zum Orden war, die sie bewusst vernommen hatte. Klar, wenn man so unterwegs war, hörte man allerlei Geschichten. Doch der Wahrheitsgehalt dieser ist nirgends belegt worden, von daher gab Angelique nicht fiel auf irgendwelche Märchen, die einem von den Leuten erzählt werden.

"Nun... wenn ich ehrlich zu bin, habe ich eigentlich keine Ahnung, Meister. Ich könnte jetzt behaupten, ich wäre über alle Zweifel erhaben und mir jeglicher Konsequenzen bewusst. Doch das wäre schlichtweg gelogen. Nein, ich denke mal, das man als Außenstehnder die gesamte Tragweite der Bedeutung des Jeditums nicht erfassen kann. Man kann noch so viel theoretisches Wissen mitbringen, man kann noch so viel Erfahrung in Kämpfen haben, ich denke, das trotzdem niemand sich dem gesamten Ausmaß einer Entscheidung wie dieser Bewusst sein kann.
Doch einer Sache bin ich mir bewusst; und diese Sache ist mein Wille, Gutes zu tun. Mir ist ein tragischer Fehler unterlaufen, den ich bis heute nicht wirklich verarbeiten konnte. Doch ich denke, das mir die Lehren der Jedi dabei helfen können, mein ungestümes Wesen zu bändigen und somit meine Energie sinnvoller zu nutzen, als es bisher der Fall war.
Nun, wie gesagt, Meister, ich habe prinzipiell nur den Hauch einer Ahnung, auf was ich mich einlasse, doch wenn ich auf mein Leben zurückblicke, konnte ich mich auf meine Ahnungen immer verlassen. Wenn ich zu viel nachdachte, kamen nur miese Mordpläne dabei heraus."


Die junge Frau beendete ihren Redeschwall. Wenn sie erst einmal in Fahrt war, war sie nur sehr schwer auszubremsen. Sie wunderte sich selbst darüber, was sie gerade gesagt hatte, denn sie fand, dass sehr viel Wahrheit in ihren Worten lag und es war ungewohnt mutig für sie, solch Dinge auszusprechen. Sie war sich nicht bewusst, auf was sie sich einlies, aber wie konnte sie auch? Wie sollte es einem Außenstehenden denn auch möglich sein, die Komplexität des Jedi-Ordens komplett zu durchschauen.

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Nicht schlecht staunte Bru-Th, als er Angelique zuhörte, wie sie zugab, nur wenig über die Jedi zu wissen, im Folgenden aber ihre Motive noch einmal wahrheitsgemäß unterstrich. Der corellianische Jedi Meister staunte weniger über die gesagten Worte, als über die Offenheit und Zielstrebigkeit der jungen Frau. "Beides Eigenschaften, die ein Padawan benötigt", summierte Bru-Th gedanklich, doch war die Prüfung noch nicht vorüber.

"Nicht zu wissen, was einen Jedi ausmacht, ist kein Grund, einen Schüler abzulehnen, musst du wissen. Padawane sind so gesehen ja 'Lerner'. Wichtig für dich zu wissen ist nur, dass ein Leben als Jedi einen starken Einschnitt zu deinem bisherigen Leben darstellen würde. Meister Satrek und ich müssen daher wissen, ob du bereit bist, gewohnte Pfade, alte Bande und Traditionen zurücklassen zu können."

Es war die entscheidende Frage, die - und da sah sich der noch junge Jedi Meister in der Pflicht - keinesfalls leichtfertig beantwortet werden durfte. Eines der größten Problemfelder stellten hier wohl die alten Freunde dar oder der Kontakt zur eigenen Familie. Was war, wenn man sich zwischem dem Leben eines Freundes oder Familienmitgliedes entscheiden musste oder zwischen dem Leben vieler? Für einen Jedi gab es hier nur eine Entscheidung. ... Persönliche Gefühle, die Angst vor dem Verlust eines guten Bekannten, etc. schwächten einen Jedi, machten ihn verwundbar und gerade dies nutzte die Dunkle Seite erbarmungslos aus, wusste Bru-Th. Nur vollausgebildete Jedi mit der Macht als Verbündeten verstanden, dass nicht die Helle Seite oder die Macht ansich schwach war, sondern das Individuum selbst dies sein konnte. Eben das machte das Leben als Jedi so schwierig.

Bru-Th riss sich selbst aus seinen Gedanken und fixierte wieder Angelique. Er spürte, wie viel es sie gekostet hatte, so offen zu sein. Aber es war nötig. ...


"Du sprachst von Ahnungen, Angelique. ... Ich schlage vor, du berichtest mir mehr davon, jedoch sollten wir das Gespräch nicht hier zwischen diesen toten Mauern fortführen. Ich meine zu wissen, dass es hier einen recht prachtvollen, botanischen Garten gibt. Das wäre der richtige Ort, um sich mit 'Ahnungen' und der Macht allgemein zu beschäftigen",

erklärte Bru-Th gelassen und machte Anstalten aufzustehen. Satrek war bestimmt noch einige Minuten mit Qui-Gon beschäftigt, dachte er und versuchte einen Blick in das Separée zu erhaschen, jedoch vergeblich. Was Angelique anging, so gedachte Bru-Th näher herauszufinden, wie stark sie in der Macht bereits war. Ahnungen waren ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie es - wenn auch unterbewusst - verstand, die Macht zu nutzen. "Vielleicht spürt sie sie sogar", mutmaßte Bru-Th heimlich, stand nun auf und bot Angelique seine Hand an, um sie hochzuziehen.

"Gehen wir spazieren!"


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Angelique lauschte den Worten des Jedi Meisters. Gewohnte Pfade...alte Bande...Traditionen. Sie hatte ihre gewohnte Pfade schon lange hinter sich gelassen, bereits, als sie Kashyyyk zum ersten Mal für längere Zeit verlassen hatte, um sich in der Galaxie für Sklaven einzusetzen. Bereits damals wusste sie nicht, wann sie zurückkehren würde und schon damals, war es nicht einfach für sie gewesen. Doch mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt, die dichten Baumkronen Kashyyyks nur noch selten zu Gesicht zu bekommen.

"Mein Leben war in den letzten Jahren so turbulent, dass ich gar keine wirkliche Linie mehr in meinem Leben habe. Gewohnheit ist nicht umbedingt die Eigenschaft, die meine Pfade kennzeichnet. Und alte Bande... nun ja, die existieren seit dem Tod meiner Familie nur noch vage"


Jedoch musste sie sich selbst einräumen, das sie sehr an gewissen "Traditionen" hing. Wenn man unter Wookies aufwuchs, wenn man täglich von Traditionen wie der Lebensschuld umgeben ist, gewöhnt man sich daran.
Doch es war eben doch nur Gewohnheit. Und eine Gewohnheit konnte man ablegen. Dies mag zwar nicht immer einfach sein, doch es ist möglich.

Dann ging Meister Agoch auf die Ahnungen ein, die sie erwähnt hatte und schlug zu ihrer Freude vor, dass sie das Gespräch im Garten vorsetzen könnten. Während der Jedi ihr aufhalf, begann sie zu erzählen:

"Nun, es waren wirklich nie mehr als Ahnungen, mehr Reflex in vielen Fällen. Doch eine Geschichte gab es, die mir bis heute keine Ruhe lässt."


Sie konnte sich noch hervorragend daran erinnern, was an diesem Tag damals geschehen war.

"Ich war noch sehr jung, ungefähr zölf oder dreizehn Jahre alt, als ich mit Golowook...das war mein Babysitter und gefühlter großer Bruder... in die Schattenlande von Kashyyyk herabstieg. Eigentlich war es mir von meinen Eltern aus verboten, sie zu berteten, da es dort sehr gefährlich war. Doch Golowook konnte mir selten einen Wunsch abschlagen..."

Als sie an ihren zotteligen Freund zurückdachte, musste sie kurz schlucken. Sie waren nun in den Gängen auf dem Weg zum botanischen Garten.


"...doch ich schweife ab. Wir sind also in die Schattenlande herabgestiegen. Ich empfand es als ein sehr abenteuerliches Unterfangen, durch das dunkle Dickicht zu steigen, doch Golowook wollte nicht, das wir so tief hinein gehen. Als er darauf bestand, wieder nach oben zurückzukehren, hatte ich eine merkwürdige Ahnung. Ich hatte das Gefühl, es war wichtig, das wir noch ein Stück weiter gingen. So überredete ich Golowook dazu, noch ein wenig zu laufen. Als wir es dann sahen, war ich nicht einmal erschüttert. Es war, als hätte ich es schon gewust, bevor ich es gesehen habe. Ein schwer verletzter Wookie lag dort am Boden. Golowook versorgte ihn notdürftig und gemeinsam brachten wir ihn nach oben."

Sie hatten großen Ärger bekommen dafür, dass sie in die Schattenlande geganngen waren. Jedoch war man auch froh, dass der Wookie gefunden wurde.

"Der Verletzte unterlag seinen Wunden jedoch nach einer Woche. Er hatte Gift im Körper."

Es war eine bittere Erinnerung, doch sie brachte Angelique auch jedesmal ins Grübeln.

"Verzeiht, Meister Agoch, doch aus diesem Geschehnis ergibt sich für mich eine Frage: Wenn es die Macht gewesen war, die mich den Wookie finden lies, warum musste er dann sterben? Warum verhilft die Macht mir dazu, jemanden retten zu können und lässt ihn dann kurz darauf doch sterben?"


Sie wusste nicht, ob der Jedi-Meister ihr weiterhelfen konnte, doch wen hätte sie sonst fragen sollen? Wenn die Macht so vollkommen war, wieso passierten dann solche Dinge? Vieleicht steckte ein tieferer Sinn dahinter. Vieleicht gab es auch gar keine Erklärung, zumindest keine, die die Jedi kannten. Sie wusste ja nicht, wie komplex das Mysterium der Macht wirklich ausschaute. All dies würde sie noch lernen müssen...wenn sie überhaupt dazu fähig sein sollte.

[Lianna City - Jedi Basis - Gänge zum botanischen Garten - Bru-Th, Angelique]
 
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[Lianna City - Jedi Basis - Meditationsraum] Tasa, Satrek, Bru-Th (R2), Qui-Gon, Angelique, Massai und weitere Jedi


Sie beide verließen den abgedunkelten Meditationsraum und Bru-Th übernahm die Führung, auch wenn sich der hochgewachsene Corellianer eingestehen musste, dass er kaum mehr über die Örtlichkeit wusste, als die junge Angelique. R2 - Bru-Ths kleiner Astromech-Droide und treuer Begleiter - folgte ihnen, leise vor sich hin pfeifend. Gemeinsam durchquerten sie einige Korridore, kamen vorbei an Trainingshallen, einer Bibliothek und gelangten nach einigen Minuten Suche dann doch zu einer Drucktür, die sie augenscheinlich nach Draußen führte.

"Das ist gut",

murmelte der Jedi Meister ein wenig unverständlich, nachdem er von Angelique erzählt bekommen hatte, wie sie zu ihrer Familie stand und überhaupt, wie sie gelebt hatte. Um jedoch kein Missverständnis aufkommen zu lassen, fügte er rasch hinzu:

"Es ist gut, dass deine ... Bindungen an andere Orte oder Menschen gegenwärtig nicht sehr stark sind. Das ist auch der Grund, warum die meisten machtbegabten Individuen besser früher als später in den Orden geholt werden. Desto älter man wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ... Komplikationen",

führte er etwas vage aus, um nicht länger nur von den Gefahren des Jedidaseins sprechen zu müssen. Natürlich war Angelique nicht mehr zehn oder fünfzehn, doch soweit er die Anwärterin einschätzte, bestand noch die Möglichkeit, sie mit Erfolg auszubilden. Dass dies aufgrund der vielfachen Lebenserfahrungen, die Angelique bereits gemacht hatte, nicht einfach werden würde und einen Meister mit viel Geduld und Erfahrungen voraussetzen würde, war ebenso klar, doch möglich war es.

Mit einem stereotypischen Zischen öffnete sich die Tür und gab den Blick frei auf, nunja ... einen Garten. Es war nicht viel mehr als eine gläserne Kuppel, dessen Scheiben bereits sehr milchig waren und die teilweise die wild wuchernden Pflanzen und Gewächse in ein ehr diffuses Licht hüllten. Gepflegt konnte man dieses kleine Arboretum nicht bezeichnen, doch machte vielleicht dies die Anlage aus, denn alles wirkte sehr ursprünglich, unberührt und lebendig. Während Angelique von ihrem einschneidenden Erlebnis in den Schattenlanden von Kashyyk erzählte, gingen sie vorsichtig hinein.


"Das muss ein sehr prägendes Erlebnis gewesen sein",

pflichtete Bru-Th der jungen Frau bei, hielt an und drehte sich zu ihr um. Mit seinen graugrünen Augen fixierte er Angelique, doch war ein Großteil der Strenge aus ihnen entwicken.

"Die Macht ist eine Art Energiefeld, das alle lebendigen Dinge umgibt, sie sogar durchdringt, Angelique. Sie ist ein Teil des Lebens, genauso wie die Geburt oder der Tod ein Teil des Lebens sind. Die Macht leitet dich, doch kannst du sie auch kontrollieren. Was in den Schattenlanden geschehen ist, zeigt deutlich, dass deinem Wookie-Freund ein anderes Schicksal bestimmt war, als dir, junge Anwärterin. ... Doch trauere nicht um ihn! Dein Freund hat sich mit der Macht vereint, ist ein Teil von ihr geworden. Wenn du sein Andenken ehren willst, dann freue dich für ihn und lebe im hier und jetzt weiter. Richte den Blick nicht rückwärts!"

Die Frage, die Angelique ihm gestellt hatte, war keine einfache und selbst für erfahrene Jedi war die Auseinandersetzung mit dem Tod einer befreundeten Person immer noch schwierig. Doch der Macht hier eine Motivation zu unterstellen, ging für Bru-Th zu weit. "Die Macht tut nicht dies oder das, sie ist", pflegte ein alter Meister von Bru-Th stehts zu sagen und diese Auffassung teilte er. Doch kontrollierte die Macht nicht das Schicksal einer jeden Person? ... Schwierig waren solche und ähnliche Fragen, so schwierig, dass auch Bru-Th sich auf viele Probleme keinen Reim machen konnte. Letztlich musste man daran glauben oder es eben nicht tun, doch das Wesen der Macht, so schätzte der hochgewachsene Jedi Meister, würde sich vollends wohl nur den weisesten und ausgeglichensten Jedi Meistern vollends offenbaren und dazu zählte er sich selbst noch nicht.


[Lianna City - Jedi Basis - Arboretum] Bru-Th (R2), Angelique
 
[Lianna--Lianna-city--Jedi-Basis--Zimmer]Antillis

Antillis merkte, dass es ein wenig länger dauern könnte mit der Rückmeldung.
Jedis waren eben sehr beschäftigt. Daher wollte er noch einmal in der Basis herum zulaufen.
Dort könne er noch einmal etwas relaxen. Er fühlte sich sowieso viel wohler wenn er nicht ganz alleine ist.

Also packte er seine Robe bei der Hand und ging zur Tür. Er guckte sich noch einmal um, um sicher zu gehen, dass er nichts vergessen hat. Dann ging er durch den Türrahmen und verschloss die Tür wieder mit seiner ID.

Schnell kamen ihm die Gedanken,: Wo er jetzt hin gehen solle. Eine Möglichkeit wäre: wieder in den Garten, der Basis, zu laufen. Eine andere wäre: Einfach in den Meditationsraum zugehen.

Diese Möglichkeit empfand er am schönsten. Also machte er sich auf den Weg dorthin. Er begegnete vielen Jedis, die gerade nichts zu tun hatten. Genau wie Antillis. Der Kel´Dor hatte sowieso im Gegensatz zu den anderen Jedis nicht viel zu tun.
Er hatte sich aber vorgenommen: Mehr zu tun. Im Meditationsraum angekommen, setzte er sich auf einen Sessel und meditierte.

[…]

Doch dann piepte sein Datapad. Schnell zog er sein Gerät aus der Tasche und guckte auf dem Display.Utopio hatte zurückgeschrieben.Endlich, dachte Antillis

Hallo Antillis.

Wir sind noch dort.
Wenn ihr kommen wollt, Skir und ich sind beim Gefängnis außerhalb der Hauptstadt.
Ich freu mich!

Grüße Utopio



[Lianna--Lianna-city--Jedi-Basis--Meditiationsraum]Antillis
 
[Lianna City - Jedi Basis - botanischer Garten - Bru-Th, Angelique]​

Die junge Frau stuzte.

"Komplikationen? Redet ihr...von der dunklen Seite?"


Sie wusste nicht viel über die Spektren der Macht, doch ihr war bekannt, das es eine helle und eine dunkle Seite davon gab. Wie sich diese Seiten äußerten, wusste sie nur vage.
Sie wusste jedoch, das der Orden der Sith die Vereinigung der dunklen Seite darstellte, und was dieser Orden an Greueltaten begangen hatte, war ihr durchaus bewusst.


"Ihr meint also, dass Bindungen zum Bösen führen?"


Angelique wusste nicht, ob sie das richtig verstanden hatte. Sollte das bedeuten, das alle Wesen, die in Gemeinschaften zusammen leben, Gefahr liefen, der dunklen Seite zu verfallen.
Doch sie erkannte, das es wahr war. Als sie Rache schwor an den Mördern ihrer Eltern, da hatte sie diese starken Gefühle des Hasses nur, weil sie eine tiefe emotionale Bindung zu den Menschen gehabt hatte, die sie verloren hatte.


"Ich verstehe. Ich kenne dieses...dieses Gefühl. Als ich sie getötet habe...die M-Mörder... da hatte ich das Gefühl, irgendeine unbekannte, aber doch so vertraute Kraft würde durch mich fliesen, die meine Sinne verstärkte und mich auf unbekannte Art...nun ja...gefühlt unbesiegbar gemacht habt."

Es schauderte sie beim Gedanken daran. Es war der schaurigste Moment ihres Lebens. Die junge Frau war damals wie von Sinnen gewesen.

"Ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Ich will so etwas nie wieder fühlen müssen, nie wieder tun müssen."


Meister Agoch begann nun, ihr das Wesen der Macht genauer zu erläutern.

"Soll das heißen, das man gar nicht wirklich sterben kann? Meint ihr das, wenn ihr sagt... Eins mit der Macht werden?"

Sie kannte verschiedene Geschichten über ein Leben nach dem Tod. Fats jede inteliegente Spezies im Universum hatte solch eine parat. Warum sollte ausgerechnet dies dann war sein?
Doch ging es nicht gerade darum? Alte Ansichten musste man aufgeben, wenn man das Leben einer Jedi führen wollte.


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Qui-Gon ging mit Satrek und bedeutete seiner Padawan Visas zu warten.

Als die beiden Jedi etwas abseits waren setzte der Ritter sich und wartete bis Satrek ebenfalls saß. Er began zu gleich seine erläuterung.

Meister Taphon ich brauche euren Rat, ich hatte vor einiger Zeit kontackt mit den Sith sie provozierten mich und ich gab nach und ließ meinen Hass und Zorn freien lauf. Ich weis das ich dies unterdrücken muss aber in letzter Zeit habe ich immer wieder das Gefühl von Hass vorallem auf diesen Sith.

Der Jedi wartete kurz damit Satrek seinen Worten folgen konnte und sprach weiter.

Ich versuchen es immer wieder zu unterdrücken aber ich weis nicht ob es mich doch wieder übermannt und ich so weiter in den Sog gezogen werdxe.

Nun wartete auf die Worte seines gegenüber.

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[Lianna City - Jedi Basis - Arboretum] Bru-Th (R2), Angelique


Bru-Th überlegte einen Moment, um der zierlichen Frau dann zu entgegnen:

"Nein, das habe ich so nicht gesagt! ... Stell dir lieber selbst die Frage, was bedeutet Leben, was bedeutet sterben?"

Konkreter werden wollte er nicht, was erstens daran lag, dass er sich selbst mit dem Thema eines Fortbestehens nach dem Tode in der Macht noch nicht sehr intensiv beschäftigt hatte und er zweitens Angelique nicht leichtfertig Ideen in den Kopf setzen wollte, die sie ohne ein tieferes Verständnis der Macht ohnehin nicht ansatzweise begreifen konnte. Aus diesem Grund wiegelte Bru-Th auch die weiteren Fragen der Antwärterin ab, indem er leicht den Kopf schüttelte und freundlich, aber bestimmt erklärte:

"Ich weiß, du hast viele Frage und erwartest mindestens ebenso viele Antworten, doch lass sie einen Moment fallen und mach deinen Geist frei."

Bru-Th trat einen Schritt zurück, sodass Angelique die Flora und Fauna in all ihrer natürlichen Pracht in Ruhe ansehen konnte. Alles war voll mit Leben, nicht etwa mit bunten Farben oder sorgsam gepflegten Anlagen und Gewächsen, doch überall sprühte es nur so vor Natürlichkeit. Vielleicht war es ein Fehler von ihm, sich überhaupt auf eine Diskussion rund um die Macht, ihre Fassetten, Gefahren und Möglichkeiten eingelassen zu haben, dachte der große Corellianer, wie er selbst einen Blick in das Arboretum warf und mit seinem Blick hier und da hängen blieb. Es tat gut, einfach mal nur zu beobachten, zu fühlen und zu riechen. Erst wenn man sich seiner Sinne bewusst war, konnte es auch gelingen, sich der lebendigen Macht bewusst zu werden.

Bis jetzt hatte die junge Frau, die auf Kashyyk aufgewachsen war, die Macht immer nur im Affekt kennengelernt, sie als unheimliches Gefühl beschrieben oder war sich ihrer bewusst geworden in Situationen größter Anspannung, wie auf dem Piratenschiff, von dem Angelique gesprochen hatte. Diese Erfahrung hier würde anders verlaufen, hoffte Bru-Th und sah wieder herüber zu seiner Begleiterin.


"Die Macht ist überall hier. Sie umgibt uns, durchdringt uns. Wenn du nur leise genug bist, deinen Gefühlen und Sinnen Raum gibst, dann kannst du sie wahrnehmen. Alle lebenden Dinge erzeugen die Macht, selbst du und ich. Genauso aber der Baum dort, die Gräser in dem Tümpel oder die Steine unter deinen Füßen. Die Macht ist omnipräsent, doch gibt es immer Orte, an denen sie leichter zu verstehen und zu spüren ist. ... Deshalb mach dich frei von allen Gedanken und allem, was du mitgebracht hast. Hier! Jetzt! In diesem Moment ... sind sie ohne Bedeutung."

Angelique war stark in der Macht, dies konnte Bru-Th deutlich spüren. Ihr Potential war groß, doch was brachte einem dies, wenn man sich dessen nicht bewusst war? Ihre ersten Kontakte mit der Macht waren denkbar ungünstig verlaufen und nicht selten prägten diese Erkenntnisse einen so stark, dass viel bereits verloren war. Doch letztlich lag es an jedem selbst, wie man die Macht wahrnahm, wie man auf sie reagierte und letztlich auch nutzte.

Bru-Th setzte sich. Die Steine auf dem Boden hier waren angenehm warm. Kurz konzentrierte sich der Jedi Meister, dann schwebte ein wenige Kilo schwerer Stein zu Angelique herüber und schwebte griffbereit über ihren Händen. Aufmunternd nickte er der jungen Frau zu.



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Satrek hörte sich das Bekenntnis des Jedi geduldig an, und fragte sich im Stillen, ob es nicht an der Zeit wäre über dieses Thema ein Buch zu schreiben. Immerhin hatten viele Jedi dieses Problem gehabt, und es würden immer mehr werden, wie es aussah. Dass sich daraus Probleme ergeben würden war abzusehen, auch wenn sie einfacher Natur waren, weitaus weniger gefährlich als es die meisten Jedi glaubten.

Was meinst du damit, du hast dich provozieren lassen? Was genau hast du getan?

Er zögerte einen Moment, bevor er hinzufügte,

Allerdings, egal was es war, solltest du das Erlebte nicht unterdrücken, sondern akzeptieren und loslassen. Sonst wird es dich bestimmen, und dann haben die Sith gewonnen.

Seine Worte erschienen ihm jetzt, wo er sie ausgesprochen hatte, ziemlich pathetisch, aber in diesem Fall war etwas Pathos wohl angebracht, wenn auch nur, um Qui-Gon zu beruhigen. Seine Unsicherheit und Angst schienen das größere Problem zu sein, unabhängig von dem, was er tatsächlich getan hatte.

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Als Meister Agoch der jungen Frau sagte, sie solle ihren Kopf von Fragen leeren und ihren Geist frei machen, wusste sie, das dies nicht einfach für sie sein würde. Für sie war dies alles sehr spannend und aufregend.
Jedoch konnte sie auch ein Stück weit nachvollziehen, das der Jedi-Meister nicht zu viel verraten wollte. Immerhin waren es harte Zeiten, in denen es nicht klug war, sein Wissen einfach so an fast Fremde weiterzugeben. Außerdem verwies er sie darauf, sich selbst einmal mit der Frage nach Leben und Tod zu konfrontieren.


"Nun, es ist wahrlich nicht einfach zu definieren...wenn jemand zum Beispiel seinen Glauben oder seinen Willen im Leben verloren hat, kann er in gewisser Weise ja auch innerlich gestorben sein, auch wenn er körperlich noch weiterlebt. Es ist dann fast, als wäre der Betreffende eine neue Person."


Sie hatte dies selbst erlebt. Zu den Zeiten, wo sie durch die Galaxies gereist war, um mit Gleichgesinnten Sklaven zu befreien, da hatte sie manches Grauen gesehen, auch Leute, die innerlich so zerstört waren, so verbittert, dass die Persönlichkeiten, die sie einst waren, praktisch nicht mehr vorhanden waren.
Dann riss sie der Jedi wieder aus ihren Gedanken, als er das Wesen der Macht abermals erläuterte. Die Macht war also überall, durchdrang und umgab jedes lebendige Wesen. Doch war denn ein Stein lebendig?


"Ihr meint also, dass die Macht jede Materie durchdringt? Verzeiht mir die Frage, Meister, aber ein Stein soll lebendig sein?"


Angelique mochte sich selbst nicht für diese Frage, da es wieder einmal zeigte, wie festgefahren doch ihre Denkstrukturen waren. Wenn Pflanzen Lebewesen waren, warum dann nicht auch Steine? Prinzipiell machte dies durchaus Sinn und langsam, aber sicher, konnte Angelique annähernd nachvollziehen, was Meister Agoch versucht hatte, ihr zu erläutern.

"Nun...ich denke, ich kann...nun ja...nachvollziehen...nein, nachvollziehen wäre das falsche Wort...ich kann erahnen, was ihr meint!"


Nachvollziehen wäre wahrlich zu viel des Guten. Wenn sie es nachvollziehen könnte, würde sie die Macht ja verstehen. Und davon war die Köchin noch weit entfernt.
Sie sollte sich frei von ihren Gedanken machen. Es war nicht einfach, all dem zu Lauschen, all diese Eindrücke zu verarbeiten und dabei keine Fragen zu stellen.
Angelique seufzte. Es hatte ja doch keinen Zweck sich länger den Kopf mit Fragen zu belasten, die man ihr sowieso nicht beantworten würde. So holte sie tief Luft und versuchte, wie man ihr gesagt hatte, ihren Geist zu leeren, versuchte, eine Art Energiefeld wahrzunehmen.
Doch schon allein aus dem Versuch heraus, keine Fragen zu stellen, stellte sich ihr die Frage, inwiefern dies einen Unterschied machte.


"Es ist nicht einfach, Meister Agoch."

Doch warum sagte sie ihm das? Er würde das ja wohl selber wissen. Immerhin war er ja nicht als Jedi vom Himmel gefallen, sondern hatte irgendwann einmal genau wie sie versucht, ersten Kontakt zur Macht herzustellen.
Der Gedanke, das der Meister einst vielleicht ähnlich damit zu kämpfen hatte wie sie, bestärkte die junge Frau in ihrer Konzentration, denn schlieslich hatte er es ja geschafft, sonst würde er es heute nicht von ihr erwarten.

Sie schloss die Augen und versuchte nur zu fühlen. Sie konnte den Duft der verschiedenen Pflanzen riechen, konnte den zarten Hauch eines leichten Windes auf ihrer Haut spüren. Sie konnte Insekten krabbeln hören, die weit entfernt waren. Überhaupt kam ihr plötzlich alles sehr weit entfernt, aber doch sehr nahe vor. Es war seltsam. Wieder hatte sie das Gefühl, das gleich etwas passieren würde, das sich etwas verändern würde, das der Zustand, der genau in diesem Moment vorhanden war, in ein paar Momenten verändert sein würde.
Und tatsächlich; sie konnte sich nicht genau erklären wie, doch sie nahm eine Bewegung war. Nicht mit den Augen oder dem Gehör, es war ein anderes Gefühl. Ein Gefühl, das sie erahnen lies, das sie zugreifen musste.
Sie öffnete ihre Augen wieder und sah vor sich in greifbarer Nähe einen Stein schweben.
Die Frau erschrack. Hatte sie das etwa bewirkt? Doch ihr war schon bald klar, das sie für das Schweben des Steins nicht verantwortlich sein konnte, denn ihre Konzentration war wieder abgeflaut und sie konnte sich nicht vorstellen, das der Stein einfach mal so in der Luft hängen bleiben würde.

Doch da war es schon wieder. Sie konnte es sich nicht vorstellen. Aber das war ja noch lange kein Grund, das etwas nicht sein konnte. Vor wenigen Stunden hätte sie nicht gedacht, das Steine fliegen können oder das diese überhaupt lebendig sind.


"I-ich habe etwas gespürt. Es war...nun ja, wie ich bereits sagte, eine Ahnung, doch sie war deutlicher als jemals zuvor. Es war nicht mehr nur eine Ahnung, es war...mehr ein Bewusstsein. Ich wusste, das sich etwas auf mich zubewegt!"

Das alles war doch sehr verwirrend für die Frau von Kashyyyk, die den Großteil ihres Lebens zwischen Bäumen verbracht hatte und nie zuvor in diesem Stärkegrad etwas gespürt hatte.
Sie griff nach dem Stein, der sich angenehm warm anfühlte. Um so länger sie den Stein betrachtete, umso skuriller schien ihr die ganze Situation. Man erzählte ihr doch tatsächlich, das Steine lebendig wären. Und was die ganze Sache noch komischer machte, was die Tatsache, das sie es glaubte, da sie gerade eben sowohl Steine, als auch Pflanzen und alle anderen Lebewesen hier gespürt hatte, wenn sie sich auch nicht auseinander halten konnte, den Stein jedoch hatte sie expliziter wahrgenommen.
Sie konnte sich ein Grinßen nicht verkneifen. Wie wenig ein durchschnittliches Wesen doch begriff. Sie selbst hätte, wenn sie ehrlich zu sich war, jeden, der ihr früher erzählt hätte, sie könne Steine herumschweben lassen, für bekloppt erklärt. Und dabei hatte sie sich ja bewusst dafür entschieden, zu den Jedi zu gehen. Wie Ungläubig musste da erst jemand sein, der überhaupt nicht an die Macht glaubte?
Und wenn sie in dieser kurzen Zeit schon so viel an Erkenntniss gewinnen konnte, wie viel gab es dann denn noch, was sie ergründen konnte?
Angelique hatte ein Glitzern in den Augen. Der Furcht vor diesen Kräften war einer Faszination dafür gewichen, zumindest für den Moment.


[Lianna City - Jedi Basis - botanischer Garten - Bru-Th, Angelique]​
 
[Lianna City - Jedi Basis - Arboretum] Bru-Th (R2), Angelique


"Natürlich ist es nicht einfach", hätte Bru-Th fast laut gedacht, als Angelique damit begonnen hatte, sich stärker auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Auch dachte sie zuviel nach, versuchte jedes seiner Worte genau zu sezieren und den Sinn dahinter zu verstehen, doch war die Macht nicht rein rational zu erklären. Rationalität stellte in vielfacher Weise sogar ein Hindernis dar, denn sie störte die Konzentration und flutete den Geist mit Zweifeln und imaginären Fragezeichen.

Während der warme Stein langsam in die Hand der jungen Frau schwebte, beugte Bru-Th sich langsam herüber und flüsterte ihr leise zu:


"Denk nicht zuviel nach, Angelique. Ich weiß, du willst verstehen, wie es funktioniert, ... wie alles funktioniert. Doch zuerst musst du lernen dich zu entspannen, Dinge geschehen zu lassen und dir selbst und deinen Sinnen zu vertrauen. Rationalität bringt dich nicht weiter, vertrau mir!"

Die nächsten Minuten verbrachten beide mit Stillschweigen. Erst als die junge Anwärterin den Stein fest in der Hand hielt, ihn vorsichtig betastete und von dem Erlebten berichtete, wandte sich der hochgewachsene Jedi Meister Angelique wieder zu.

"Das ist gut",

ermunterte er sie und lächelte zugleich wohlwollend.

"Du hast den ersten Schritt in eine größere Welt gemacht! Dies sagte mir auch mein Meister damals!"

Sein Lächeln wurde breiter. Obwohl die Worte reichlich abgegriffen erschienen, erfüllten sie doch ihren Zweck, denn sie beschrieben treffend, was geschehen war. Sich der Macht bewusst zu werden, zu fühlen, dass die Welt um einen herum lebte und existierte, war ein bedeutender Schritt. Es überschrieb die Vorstellung von der Macht als etwas temporärem, das hier und da an die Oberfläche drang, ansonsten aber in einem selbst schlummerte. Zu wissen, dass man selbst nicht die Ursache, sondern nur ein Rad in einem gigantischen Uhrwerk war, durfte in Bezug auf die weitere Ausbildung nicht unterschätzt werden. Erst wenn man diese Lektion nicht nur erfahren, sondern verinnerlicht hatte, konnte ein Training, wie man es Padawanen angedeien ließ, überhaupt Wirkung zeigen.

"Dennoch sei gesagt, dass es nicht einfach werden wird für dich, Angelique. Du bist sehr begabt und hast großes Potential, doch sind die Zeiten für Jedi keine einfachen. Ich war zu Beginn nicht gerade freundlich zu dir, das hast du sicherlich bemerkt, doch will ich nicht, dass sich Anwärter falsche Hoffnungen machen oder gar auf schnelle Erfolge hoffen. Nur ein voll ausgebildeter Jedi, der sich im Umgang mit der Macht versteht, kann sich der dunklen Seite widersetzen und den Kampf gegen die Sith aufnehmen. Was passiert, wenn man die Macht nicht beherrscht und nicht versteht, hast du selbst erlebt",

schloss er seine kurze Ansprache und strich sich unbewusst eine störrische Strähne aus dem Gesicht.

"Du würdest Wochen und Monate in dieser Basis hocken, täglich Übungen in vielen Fächern ablegen müssen und dein Leben komplett in die Hände deiner Meister und Mentoren legen müssen. Zugleich ist es ein Schritt ohne Wiederkehr. Es gibt nur die Option es zu tun oder es nicht zu tun, wobei letzteres bedeuten würde, dass du versagt hast. Und dich auf die Probe stellen, das würden wir ... immer und überall. Und egal welche Umstände auch bestünden, sei dir darüber im Klaren, dass stets Höchstleistungen von dir verlangt würden, nicht weil man dich schikanieren oder ärgern wollte, sondern aus Schutzgründen und weiser Voraussicht, was aus Nachlässigkeit in der Ausbildung erwachsen kann."

Bru-Th sah Angelique direkt in die Augen:

"Es gibt kein Versuchen! Es gibt keine zweite Chance!"


[Lianna City - Jedi Basis - Arboretum] Bru-Th (R2), Angelique
 
[Lianna City - Jedi Basis - botanischer Garten - Bru-Th, Angelique]​


Der erste Schritt in eine größere Welt also. Angelique hoffte, es würde nicht auch gleichzeitig der letzte sein. Doch nach ihrer ersten bewussten Erfahrung mit der Macht war sie zuversichtlich, dass noch einiges mehr möglich war.
Die junge Frau war zufrieden. Die Macht war für sie nun nicht mehr nur eine Sache, an die sie glaubte, sondern eine Sache, von der sie wusste, das sie exestierte. Und was mit Hilfe der Macht alles möglich war, das konnte sie gerade einmal im Groben erahnen. Man konnte unter dieser Fülle an Unwissenheit zusammenbrechen, das war ihr bewusst. Sie war von Natur aus eine eher zurückhaltende Person, die nicht versuchte, jedes Fünkchen Wissen aus seinem Gegenüber herauszuquetschen. Jedoch minderte diese Zurückhaltung nicht umbedingt das Interesse und die Neugierde.


Als der Jedi-Meister darauf zu sprechen kam, das er zu Beginn etwas forsch war, musste Angelique lächeln.


"Freundlichkeit liegt immer im Ermessen des Betrachters. Und da es für mich vollkommen verständlich ist, das ihr in solchen Zeiten misstrauisch seit, kann ich es absolut nachvollziehen, das ihr mir nicht sofort alle Geheimnisse offenbaren wollt. Und auch das Anliegen, keine falschen Hoffnungen erwecken zu wollen, ist ja durchaus löblich. Von daher kann ich euch dies gerade noch verzeihen!"


Sie grinßte breit, signalisierte, dass sie den letzten Satz nicht ganz Ernst meinte.
Ihr Geischtsausdruck wurde wieder ernster, als sie Meister Agoch weiter lauschte. Den Kampf mit der dunklen Seite...der Kampf gegen die Sith. Angelique wusste nicht, ob eine Frage dazu im Moment angebracht war, schließlich hatte man ihr gerade erklärt, dass es nicht auf jede Frage eine rationale Antwort gibt. Und eine andere Antwort würde sie nach ihrem momentanen Wissensstand wohl nicht verstehen, ja wohlmöglich sogar falsch interpretieren.
Daher beschloss sie, es darauf beruhen zu lassen.


"Es gibt keine zweite Chance? Meint ihr, wer einmal den Pfad des Bösen eingeschlagen hat, kann nicht mehr zurückkehren? Aber kann sich ein Wesen denn nicht auch ändern?"

Angelique wollte keinesfalls die Methoden der Jedi hinterfragen, jedoch bereitete ihr dies wieder einmal Kopfzerbrechen. Das man ihr Höchstleistungen abverlangen würde, um sie davor zu schützen, aus Unwissenheit Fehler zu begehen, leuchtete ihr dafür vollkommen ein.
Auch, dass es kein Versuchen gab, konnte sie verstehen. Entweder man kann etwas oder man kann es nicht. Und wenn man es nicht kann, sollte man alles daran setzen, es zu können. Das war ein Prinzip, das man auch beachten musste, wenn man als Köchin arbeitet. Es ist nicht möglich, halbherzig etwas zu Essen zuzubereiten, entweder man macht es richtig oder gar nicht, sonst kommt nichts Gutes dabei heraus.


"Ich versichere euch, das es mir nicht Fremd ist, Anderen zu vertrauen. Ich weiß es durchaus zu schätzen, wenn jemand etwas besser beherrscht als ich und bin dazu fähig, mich diesem dann auch unterzuordnen."


Sie wusste, dass ein Schüler im Normalfall immer von einem Meister unterrichtet wurde, dessen Weisheit und Kenntniss er vertrauen musste, ansonsten wäre seine Ausbildung zum Scheitern verurteilt. Zumindest hatte die Anwärterin es so verstanden, als sie einst einem alten Mann lauschte, den sie in einer Spelunke auf Nar Shadda kennen gelernt hatte.

"Wenn ich das richtig verstanden habe, so kann die Macht ein starker Verbündeter sein, wenn man nicht versucht, sie sich Untertan zu machen."


Zwar war ihr jetzt noch nicht wirklich klar, wie sie es schaffen sollte, nicht all die Dinge, die ihr im Moment unerklärlich waren, zu hinterfragen, doch sie war guten Mutes, dass sie es schaffen konnte, nein, dass sie es schaffen würde. Denn schließlich gab es kein Versuchen und kein Vieleicht, wie ihr Meister Agoch gerade erklärt hatte.
Sie merkte schon jetzt, das eine erhebliche Portion Selbstvertrauen notwendig war, um die Prinzipien der Macht zu verstehen. Und um Selbstvertrauen zu entwickeln, musste man vollständig mit sich im Reinen sein.
Gleichzeitig konnte zu viel Selbstvertrauen aber auch zu Arroganz umschwenken. Und diese führte wahrscheinlich zur dunklen Seite.
Angelique wusste nicht, ob sie sich das richtig zusammengereimt hatte, doch sie wollte nicht noch eine weitere Frage stellen. Schließlich sollte der Jedi nicht glauben, dass sie das, was er ihr erklärte, überhaupt nicht wahrnahm.


[Lianna City - Jedi Basis - botanischer Garten - Bru-Th, Angelique]​
 
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[Lianna City - Jedi Basis - Arboretum] Bru-Th (R2), Angelique


Bru-Th Augen verengten sich zu feinen Schlitzen und sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich verzerrt, unmittelbar nachdem Angelique die Frage gestellt hatte, ob es denn keinen Weg zurück gäbe. Mehr in der Vergangenheit schwellgend, als der jungen Frau wirklich eine Antwort zu geben, raunte er:

"Nein! ... Es gibt keinen Weg zurück! Wer einmal den Pfad der Dunklen Seite beschritten hat und zuließ, dass sie sein Handeln durch Furcht, Zorn und negative Gefühle kontrollierte, der ist verloren. ... Verloren!"

Die irritierten Blicke der Anwärterin entgingen Bru-Th, so vertieft in seine Gedanken war der corellianische Jedi Meister von jetzt auf gleich. Erst als R2 plötzlich aufschrie, weil er mit einem seiner Triebräder an einer Wurzel hängengeblieben war und weder vor noch zurück konnte, erwachte Bru-Th aus seiner Lethargie. Was er jedoch gesagt hatte, entstammte zu einhundert Prozent seiner festen Überzeugung. Viele Jedi hatten sich im Laufe der Zeit der Dunklen Seite zugewandt, doch einige waren ebenfalls zurückgekehrt, hatten ihre Taten bedauert und ihren schrecklichen Irrtum eingestanden. Bru-Th vertrat jedoch die Meinung, dass eine solche Erfahrung Narben zurückließ, die kein noch so tüchtiges Leben im Sinne des Kodex heilen konnte. Solche 'grauen Jedi' waren gefährlich für sich und ihre Umgebung.

R2 war schnell geholfen. Kurzerhand war Bru-Th aufgestanden und hatte einfach die Wurzel ein Stück zur Seite gebogen, bis sein metallischer Gefährte wieder munter umher rollen konnte, diesmal jedoch mit größerer Vorsicht. Bru-Th lächelte müde und wandte sich dann wieder Angelique zu:


"Sich unterzuordnen ist in kritischen Situationen notwendig, das ist richtig. Jedoch beruht das Miteinander im Orden hauptsächlich auf gegenseitigen Respekt. Auch das Wort eines Padawans wird gehört und geachtet. Durch Respekt entsteht dann Vertrauen. Es muss jedoch verdient werden."

Wieder lächelte Bru-Th matt. Ähnliche Worte über die Grundsätze des Ordens und des Miteinanders hatte er schon oft gesprochen. Es waren keine besonderen 'Regeln' oder Verhaltensformen, die er da predigte, sondern ganz normale Grundsätze des Umgangs miteinander. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass man bei den Jedi diese Grundsätze achtete und darauf vertrauen konnte. Oder zumindest sollte man das können.

"Was die Macht angeht, so darfst du - junge Anwärterin - gerne versuchen, sie dir Untertan zu machen, doch es wird dir nicht gelingen. ... Wie soll ich es beschreiben, ... die Macht gehorcht deinen Befehlen. Sonst hätte ich wohl auch nicht vermocht den Stein dort zu heben oder gegen Meister Satrek mit dem Lichtschwert zu kämpfen. Doch im Gegenzug kontrolliert sie gelegentlich auch dein Handeln, leitet dich, oftmals, ohne dass man es direkt merkt."

Den noch kritischen Blick in den Augen Angeliques versuchte Bru-Th mit einer Frage zu begegnen, die an einem ganz praktischen Beispiel angelegt war:

"Hast du schon einmal von den Reflexen eines Jedi gehört?"

Zunächst nicht auf eine Antwort wartend, meinte der große Corellianer direkt im Anschluss:

"Denk mal darüber nach. Du kannst das tun, während wir uns auf dem Weg in die Cantina machen. Ich bin mir nicht sicher, ob es dein Bauch war oder mein Bauch war, der gerade geknurrt hat, doch im Zweifel sollte man auf seinen Bauch und sein Bauchgefühl hören."

Angelique hatte für heute genug gelernt, entschied Bru-Th daher und drehte sich bereits Richtung Ausgang. Was ihn anbelangte, war der Test beendet und es galt nun den Jedi Rat davon in Kenntnis zu setzen. Dieser würde darüber entscheiden, ob die neugierige, junge Frau in den Status eines Padawans erhoben werden konnte oder nicht. Er würde sich für sie einsetzen, hatte Bru-Th für sich bereits entschieden. Die Gründe dafür lagen auf der Hand.


[Lianna City - Jedi Basis - Arboretum] Bru-Th (R2), Angelique
 
[Lianna City - Jedi Basis - botanischer Garten - Bru-Th, Angelique]​

Angelique
überraschte die Reaktion des Jedi-Meisters. Sie konnte es nicht wirklich glauben, dass es nicht möglich war, sich wieder zu ändern. Konnte man nicht immer zur Einsicht gelangen, das der Pfad, den man eingeschlagen hat, ein falscher war?
Sie entschied sich dazu, es nicht weiter anzusprechen, den Meister Agoch wirkte nicht, als hätte er Lust, darüber zu reden.


Als der Astromechdroide aufschrie, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Er hatte sich scheinbar in einer Wurzel verhakt.


"Es ist manchmal verblüffend, wie lebensnah manche Droiden doch sind. Man könnte fast meinen, er hätte sich gerade weh getan!"

Interesiert musterte Angelique den Droiden, als der Jedi ihn aus seiner misslichen Lage befreite.

"Respekt wird zu Vertrauen... ich verstehe."

Die junge Frau konnze den Gedankengang nachvollziehen. Respekt sollte man jedem entgegenbringen, auch seinen Feinden. Jedoch vertrauen konnte man bei weitem nicht jedem. Es bedurfte einem hohen Maß an Menschenkenntniss, bevor man jemandem bedingungslos vertrauen konnte. Und selbst dann war es noch möglich, verraten zu werden. Diese Erfahrung musste sie machen, als sie auf der Suche nach den Mördern ihrer Eltern nach Tatooine gekommen war, wo ihr Begleiter sie als Sklaven verscherbeln wollte. Dieser Vorfall hatte ihre Suche um Monate verzögert.
Angelique's Blick verfinsterte sich. Es kam ihr vor, als wär all das schon Jahrzehnte her. Sie hatte beschlossen, mit ihrer Vergangenheit abzuschliesen, ein neues Leben bei den Jedi zu beginnen, ein sinnvolles Leben.
Doch war es überhaupt möglich, seine Vergangenheit komplett hinter sich zu lassen? Und war es überhaupt sinnvoll? Es waren doch die Erfahrungen, die einen prägten.


Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Meister Agoch begann, ihr zu erläutern, dass es ihr durchaus möglich sein würde, sich die Macht Untertan zu machen, jedoch würde einen die Macht in vielen Fällen auch leiten.


"Die Macht nimmt Einfluss auf die Reflexe?"

Angelique konnte sich erinnern, so etwas in der Art schon einmal erlebt zu haben. Sie konnte als Kind einmal, durch wie sie damals dachte einfache Geistesgegenwärtigkeit, einen kleinen Wookie vor dem Absturz von einem Baum bewahren, als sie blitzschnell nach seinem Arm griff. Sie hatte es kaum gesehen, das er herunterrutschte, da hatte sie ihn schon am Arm gepackt.

Als der Jedi es ansprach, fiel ihr wieder ein, dass sie ziemlichen Hunger hatte.


"Ja, ich könnte jetzt auch einen Happen vertragen"

Sie warf noch mal einen Blick auf die wild wuchernden Pflanzen, dann machten sie sich auf den Weg in die Cantina.
Die Macht konnte also durch jedes Wesen handeln, manchmal sogar ohne die Einflussnahme der betreffenden Person selber.
All das machte das Wesen der Macht noch interesanter. Es war in gewisser Weise wie ein Geben und Nehmen. Wenn man die Macht kontrollieren wollte, musste man zulassen, das sie einen kontroliert.
Eigentlich eine simple Sache, dachte sich die junge Frau. Doch oft hörten sich Dinge simpler an, als sie es in der Praxis waren.


Als sie die Cantina erreichten, überließ sie es Meister Agoch, einen Tisch auszusuchen. Als sie saßen, wusste sie gar nicht, was sie überhaupt essen wollte. Überhaupt war es fremd für sie, Essen zu bestellen, anstatt es selbst zuzubereiten.

"Das ist wahrlich ungewohnt. Normalerweise war ich immer die, die kochte, und nicht die, die bestellte."


Aber dieses Leben war nunmal vorbei, das musste sie sich immer wieder vor Augen führen. Ihre Vergangenheit war die größte Hürde, die sie zu bewältigen hatte. Sie wusste nicht, wie lange es dauern würde, das Geschehene aufzuarbeiten, doch es war notwendig. Sie wollte mit sich ins Reine kommen, sie wollte mit der Macht in Einklang kommen, egal, was dies auch für Mühen kosten würde.

"Verzeiht, Meister, aber ich hätte noch eine Frage: Ist es möglich, dass ich vieleicht vor meiner eventuellen Aufnahme bei den Jedi hier übernachten könnte? Ich habe mein gesamtes Hab und Gut verkauft und das Geld abgegeben, von daher kann ich mir zu meinem Bedauern kein Hotel finanzieren."

Es machte bestimmt nicht den besten Eindruck, gleich um Unterkunft zu bitten, doch leider blieb ihr nichts anderes übrig.

[Lianna City - Jedi Basis - Cantina - Bru-Th, Angelique]​
 
[Lianna City - Jedi Basis - Cantina] Bru-Th (R2), Angelique


Die Cantina war nicht gerade groß und gut besucht war sie zudem auch nicht. Hinter dem Ausschank stand ein fülliger Sullustaner, der sich liebevoll um das Anrichten der Speisen kümmerte und immer wieder damit beschäftigt war, seine droidischen Kollegen von der Anrichte zu verscheuchen, welche er ganz klar als sein eigenes Werk deklariert haben wollte. Lediglich eine weitere Person saß hier bereits, als Angelique und Bru-Th hereintraten. Bru-Th kannte sie nicht, weswegen er dem Mann nur kurz zunickte. Ansonsten machte der Ort einen einfachen, aber sauberen Eindruck. Es war einigermaßen hell und die glatten Duroplast-Möbel luden zumindest zum zeitweisen Verweilen ein.

Bru-Th wählte den erstbesten Tisch aus und nahm Angelique gegenüber Platz. Dass es für sie als Köchin ungewohnt sein musste, hier nun einfach so zu sitzen und nicht einmal in die Töpfe gucken zu können, konnte Bru-Th sich lebhaft vorstellen.


"Ungewohnt sein werden noch einige Dinge mehr, wenn der Rat beschließt, dich in den Status eines Padawan-Lerners zu erheben",

entgegnete er schließlich und wollte - angetrieben von seinem knurrendem Magen - gerade einen Blick in die überschaubare Karte werfen, als Angelique ihn mit einem sehr essentiellen Anliegen konfrontierte. Bru-Th hielt darauf hin inne, legte die Karte jedoch nicht beiseite.

"Hm, es war ziemlich leichtgläubig, all deine Sachen zu verkaufen",

lautete seine kritische Antwort und er zog nachdenklich eine Augenbraue hoch. Noch war die Entscheidung nicht durch, ob sie aufgenommen werden würde. Sollte sich der Rat dagegen entscheiden, stand die junge Frau mit nichts außer ihrer Kleidung am Leib da, resümierte Bru-Th gedanklich und fragte sich, wie Angelique auf diesen Einfall gekommen war. 'Leichtgläubig' war da ehr noch eine nette Formulierung gewesen. Er seufzt leise und legte die Karte dann doch zur Seite.

"Ich kann dich aber beruhigen. Irgendeine Möglichkeit wird sich hier finden lassen, wo du unterkommen kannst. Dass hoffe ich zumindest, denn ich bin selbst erst vor wenigen Stunden vom Äußeren Rand hierher gekommen. Für mich ist die Basis ebenso neu wie für dich, Angelique. ... Notfalls bringe ich dich in der Fat Trader unter. Mein Schiff ist groß genug, auch wenn es nach der Flucht von Coruscant einige Kerben abbekommen hat",

meinte Bru-Th erzählen zu müssen und hob schließlich wieder die Karte, um nun doch etwas auszuwählen. Just in dem Moment rollte auch bereits ein Servierdroide heran, der mit blechern klingender Stimme auf Basic nach ihrer Bestellung fragte und sich auch einen glucksenden Kommentar von R2 in Bezug auf seine Fortbewegungsart einfing. Der Droide balancierte nämlich nur auf einem einzigen Rad.

"Der sullustanische Sandmadeneintopf klingt verlockend",

räusperte sich Bru-Th schließlich, grinste dabei leicht hilflos und war sich fast sicher, dass sein Magen das Gericht nicht halb so verlockend finden würde, wie Bru-Th den Namen. In Wahrheit war es auch mehr die Neugierde, die den hochgewachsenen Jedi Meister trieb, als kulinarische Kenntnisse. Dann blickte er zu seiner Tischnachbarin herüber und warte, was sie bestellen würde. Angelique als Kochexpertin würde wohl etwas anderes - etwas bekömmlicheres - bestellen, vermutete Bru-Th und bereute bereits, was er bei dem einräderigen Droiden bestellt hatte.


[Lianna City - Jedi Basis - Cantina] Bru-Th (R2), Angelique
 
[Lianna City - Jedi Basis - Cantina - Bru-Th, Angelique]​

Die junge Frau horchte auf, als der Jedi ihr sagte, es wäre unklug gewesen, all ihren Besitz abzutreten.


"Aus meiner Sicht ging das durchaus in Ordnung. Mein Restaurante habe ich einem Freund überlassen. Zu diesem könnte ich wieder zurückkehren, die endgütlige Eigentumsübereignung ist erst in einem Jahr abgeschlossen. Und meinen sonstigen Besitz habe ich verkauft, weil ich ihn Leid war."

Die alte Wohnung ihrer Eltern konnte sie nicht mehr ertragen. Auch wenn sie das Restaurante ebenfalls von ihrer Familie geerbt hatte, so war der Aufenthalt in ihrer Küche nie bedrückend gewesen.
Angelique lächelte, als Meister Agoch ihr zusicherte, das sich eine Möglichkeit finden würde.


"Ich muss mich abermals bei euch bedanken, Meister!"


Dann warf sie einen Blick auf die Karte. Ihr Blick sprach Bände, als sie über die bescheidenden Gerichte hinweg laß.

"Sullustanischer Sandmadeneintopf? Ich weiß ja nicht... Wenn man Sandmaden in einer Soße kocht, ohne sie vorher separat abgekocht zu haben, behalten sie ihren Eigengeschmack...und ich kann euch versichern, das dies kein Qualitätsmerkmal ist."

Sie wusste, dass die Sullustaner auf diesen Geschmack abfuhren, aber für einen Menschen war es ungenießbar, auser sie wurden anders zubereitet.

"Ich hoffe nur für eure Geschmacksnerven, dass euer Koch nicht streng sullustanisch kocht."

Sie lächelte matt und ging noch einmal die anderen Gerichte durch.

"Lendenbraten vom Shaak... da kommt es auch darauf an, ob er im natürlichen Fettmantel gebraten wurde oder in Kräuterbutter gedünstet wurde..."


Angelique seufzte. Es hatte keinen Sinn, sich Sorgen zu machen. Ein Koch würde seiner Linie folgen, egal was man ihm sagte.

"Es hilft ja doch nichts. Ich werde ihm einfach mal vertrauen. Ich nehme dann den Lendenbraten."

Sie klappte die Karte zu und beobachtete den Droiden, wie er surrend zur Theke rollte und dem Koch die Bestellung übermittelte.

"Wenn ich nicht als Jedi taugen sollte, dann kann ich vieleicht euern Koch bei seiner Arbeit unterstützen. Wenn zwei verschiedene Esskulturen aufeinander treffen, dann können unter Umständen völlig neuartige und großartige Speisen dabei herauskommen."

Angelique plapperte munter vor sich hin. Es war angenehm, nach den ganzen fremdartigen Lektionen über etwas sprechen zu können, von dem SIE Ahnung hatte.

"Ein bisschen Gepäck habe ich doch noch bei mir, unter Anderem mein Notfall-Kochset. Davon konnte ich mich dann doch nicht trennen."

Es war immer gut, eine minimale Anzahl an Kochgeschirr und Utensilien dabeizuhaben.
Während sie nachdachte, fiel ihr Blick auf das Lichtschwert des Jedi-Meisters.
Es wirkte so harmlos wenn es am Gürtel eines Jedi hing, doch wie schnell diese damit umgehen konnten, hatte sie vorhin bereits im Training beobachten können.


"Tragen alle Jedi Lichtschwerter? Oder kommt das auf die...ähm...Klasse an?"

Sie wusste nicht, wie der Jedi-Orden im Detail aufgebaut war. Vieleicht unterteilten sie ja zwischen Kriegern und Gelehrten. Jedoch machte Meister Agoch nicht den Eindruck, als wäre er in der Macht besonders ungebildet, noch hatte er im Training gewirkt, als wäre er der schlechteste Schwertkämpfer.
Jedoch, dachte sich Angelique, war sie keine Kampfexpertin, von daher war ihre Einschätzung eines Schwertkampfes mit Vorsicht zu genießen. Und von ihrer Einschätzung von Machtfähigkeiten brauchte man gar nicht sprechen, was man nicht kannte, konnte man auch nicht beurteilen.


[Lianna City - Jedi Basis - Cantina - Bru-Th, Angelique]​
 
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