Lianna

Lianna City - Raumhafen - vor dem Linienfrachter nach Mon Calamari - Raiken

Raiken erreichte nach mehreren Minuten den Raumfhafen von Lianna City. Dank seiner Karte hatte er sich nicht verlaufen. Das hinterlegen des Tickets hatte wunderbar funktioniert und er stand auch schon vor dem Schiff, dass ihn von diesem Planeten bringen würde. Es herrschte reger Betrieb. Viele Menschen und andere Lebensformen tummelten sich um die Schalter , blockierten die Wege oder stießen sich dabei fast gegenseitig zu Boden. Raiken musste aufpassen, dass er nicht niedergetrampelt wurde. Endlich öffneten sich die Türen des Frachters und über Lautsprecher war eine belcherne Stimme zu vernehmen.

" Der Flug nach Mon Calamari wird in wenigen Minuten starten. Bitte bewahren sie Ruhe und eine gute Reise."

Raiken war froh, als er endlich auf dem Schiff war und sich setzen konnte. So bestand nun auch keine Gefahr mehr anrempeln oder mitgerissen zu werden. Der Frachter begann zu starten und erhob sich senkrecht vom Boden. Ihm bot sich ein gewaltiger Anblick von Lianna City. Er hätte nie einschätzen können wie groß diese Stadt eigentlich war. Er lehnte sich zurück und versuchte sich zu entspannen.


Lianna City - Raumhafen - vor dem Linienfrachter nach Mon Calamari - Raiken
 


Lianna City - Jedibasis - Neues Gebäude - Eowyn, Raiken, Imperatrice und Talery

Nachdem sich der in Lumpen gekleidete und entsprechend riechende junge Mann verabschiedet hatte, um sich zu waschen und umzuziehen - was Talery sehr gut nachvollziehen konnte - stießen sie also zu dritt in das neue Gebäude des Jedi-Ordens vor. Einladend sah es derzeit dort ja wirklich nicht aus, besonders der Turboliftschacht nicht. Dieser entsprach in den Gedanken der Caamasi viel mehr einem tiefen, dunklen Schlund, der sie verschlingen konnte, wenn sie nicht aufpasste. Umso entsetzter musterte die Vogelfrau Zimtgras als diese ein Gerät mit einer kleinen Kabeltrommel hervorholte.

Das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?

Fragte Talery im ersten Moment ungläubig. Wollte diese tatsächlich, dass sie sich in den Schacht abseilten? Als die braunhaarige Jedi dann jedoch durch den zurückkehrenden Wüstenpilz abgelenkt war, welcher frisch geduscht und umgezogen gleich einen viel besseren Eindruck machte, hatte die gefiederte Möchtegernhändlerin etwas Zeit nachzudenken. So gesehen war es nicht verwunderlich, dass Zimtgras darauf bestand weiterzuforschen, fand Talery. Alles andere wäre auch wirklich zu schön gewesen. Einerseits hätte die Caamasi natürlich gerne einen guten Grund sich zu entschuldigen und wie Wüstenpilz eine Erfrischungszelle aufzusuchen - und mit dem Drang zu kämpfen ihre Klamotten statt sie zu waschen gleich wegzuwerfen. Aber das hieße zu kneifen und ihre Eltern wollten, dass sie dies tat, dass sie eine Jedi wurde. Und da ihr Talent die Macht zu nutzen nunmal schon bekannt war, was blieb Talery übrig? Ihr Stolz ließ nicht zu, dass sie ihrer Feigheit nachgab, so dass Talery sich weiterhin mit aller Kraft an das bisschen Mut klammerte, dass sie soeben hatte hierher gehen lassen.

Aber wir werden doch nicht mal die Turbolifttür aufbekommen...

Murmelte sie missmutig. Auch war weit und breit kein Stemmeisen oder Ähnliches zu sehen, soweit dies in dem bisschen Licht erkennbar war. Da Talery ohnehin auch nicht die Kräftigste war, was man schon allein an ihrer filigranen Gestalt erkennen konnte, war sie damit auch tatsächlich am Ende ihrer Möglichkeiten. Sich etwas unnütz fühlend sah sie sich in ihrer unmittelbaren Umgebung um. Da es jedoch relativ finster war konnte sie nicht allzu viel erkennen. Da es auch hier vermutlich auch sehr schmutzig war, war sie irgendwo auch dankbar darüber. Umso deutlicher war dafür der fremdartige Geruch, der auf die Anwesenheit anderer Wesen hindeutete.

Irgendwann schließlich verabschiedete sich der junge Mensch, wohl um nach Mon Calamari zu reisen, wohin ihn Zimtgras geschickt hatte. Sie beneidete sie ihn dafür. Mon Calamari roch wunderbar, so nach feuchter Seeluft und die Aussicht auf den schwimmenden Städten war auch nicht zu verachten. Betrübt rief die Caamasi sich ins Gedächtnis, dass diese Reise aber nur für Raiken gedacht war, nicht für sie. Sie musste hier diese Bruchbude ausräumen und renovieren helfen, eine Aussicht, die nicht gerade zur Verbesserung ihrer Stimmung beitrug. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Talery Wüstenpilz so lange sehnsüchtig nachblickte, bis er wirklich nicht mehr zu sehen war.


Und was jetzt?

Fragte sie schließlich Zimtgras, da Duftwolke ebenso unschlüssig herumstand wie Talery.

Lianna City - Jedibasis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice und Talery
 
: Lianna :: Jedi Basis : Neues Gebäude :: Kastalla :

Die Streunende durchzog erneut das kahle Gewölbe, doch es war ihr anzumerken, dass sie keinesfalls weich gebettet ihre Nacht verbracht hatte. Das erste, was es für die Melodie zu verändern galt, war die Einrichtung würdiger Quartiere, sofort gefolgt von einem anständigen System, um jene auch ohne große Vorkenntnisse über das Betonlabyrinth finden zu können. Doch mit jedem Blick kam mehr Arbeit in Sicht, zugleich aber auch ein Grund, länger verweilen zu können.

Eleonores Worten zufolge sollten doch bereits mehrere Grüppchen durch das Gebäude ziehen, weshalb hatte sie dann bis nun noch keine einzige getroffen?
Kastallas Gedanken verflochten sich in ungeahnte Dimensionen, während sie darauf wartete, dass der Turbolift endlich hier angelangen würde. So groß war das alles hier auch wieder nicht. Ein weiteres mal drückte sie den Rufknopf des Lifts tief in seine Vorrichtung, wenig später schlug sie bereits mehrmals darauf, in der Hoffnung, die Maschine würde mit der Zeit nachgeben. Doch nichts schien sich hinter der Türe zu bewegen.

: Lianna :: Jedi Basis : Neues Gebäude :: Kastalla :
 
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Vor dem Erweiterungsgebäude - Kastalla, Eleonore

Kastalla wirkte recht eifrig, fast schon übereifrig. Eleonore hätte sie auch zu einer der Gruppen begleitet, doch bis die Rätin überlegte, wo diese sich wohl befanden, war das Mädchen bereits verschwunden. Schulterzuckend ging die erfahrene Jedi ihrer Wege, immerhin hatte sie selbst genug zu tun. Sie besichtigte die Räumlichkeiten – im Erdgeschoss würden viele der Zwischenwände weichen müssen, um Platz für die vergrößerte und viel hellere und freundlichere Bibliothek zu schaffen, wobei ein angenehmer Nebeneffekt darin bestand, die öffentlichen und privaten Bereiche der Basis besser zu trennen. Die Schwertkampftrainingsgruppen hatten sich mehrmals darüber beschwert, dass Besucher auf dem Weg in das schon fast modrige Abstellkämmerchen im Keller sich in die Übungseinheiten verlaufen hatten. Zum Glück hatte es noch keinerlei nennenswerte Unfälle gegeben und wenn die Macht mit ihnen war, würde das die restliche Zeit auch so bleiben.

Man hätte die Umbaupläne auf Flimsiplast ausgeben können (ein Datapad war bei weitem zu technisch für die Cereanerin), doch Eleonore zog es in der Tat vor, alles im Kopf zu behalten. Einige Jedi mutmaßten, ihr gutes Gedächtnis könnte von den dualen Gehirnen herrühren, doch wahrscheinlicher war, dass es am Training durch den permanenten Verzicht auf elektronische Gedächtnisstützen lag. Wie sie so durch die Gänge schritt, grauste ihr schon ein wenig vor den zahlreichen Trockenbauarbeiten, die ihnen bevorstanden, aber wenn sie sich vor Augen hielt, dass moderne Baudroiden dies in Windeseile erledigten, sobald man ihnen erst einmal halbwegs das Feld bereitet hatte, war es vielleicht nicht so schlimm, und solange sie mit den Geräten an sich nichts zu tun bekam, ging es auch in Ordnung

Eine ganze Weile lief sie herum, bis sie mitten in dem ringförmigen Gebäude eine einzelne Präsenz spürte. Seltsam, denn hier sollte niemand alleine herumlaufen. War das Kastalla? Oder etwa irgendwelche Landstreicher? Sicherheitshalber eilte sie in die Richtung und fand die rothaarige Menschin tatsächlich alleine vor der Turbolifttüren stehen.

»Wartest du schon lange?«

Fragte sie.

»Es gibt hier zwar vier Turbolifte, einen an jeder Gebäudeseite, doch sie sind bis zur Wartung außer Betrieb. Sicherheitsvorschriften – auch wir Jedi müssen uns an sowas halten.«

Eleonore schmunzelte – sie benutzte die Lifte sowieso nicht, sondern die Feuertreppen.

»Komm mit, wir suchen eine der anderen Gruppen!«

Meinte sie und setzte sich in Bewegung. Sie war etwa die halbe Strecke den Korridor entlang, als sie etwas in der Macht spürte.

»Da vorne, gleich um's Eck müssten sie sein! Ich denke, das ist Großmeisterin Eowyn mit ihren Schützlingen.«

Tatsächlich fanden sie die Gruppe vor einer weiteren Turbolifttür stehen. Offenbar hatten sie dasselbe Problem wie Kastalla zuvor. Zunächst begab sich die Rätin allerdings zu der Großmeisterin und deutete eine Verbeugung an.

»Hallo, Eowyn! Ihr könnt doch sicher noch eine weitere helfende Hand gebrauchen?«

Fragte sie und überlegte, ob es einen Grund gab, dass sie unbedingt den Turboliftschacht benutzen wollten. Vielleicht war es eine Übung, die die erfahrene menschliche Jedi den Padawanen stellte, und deshalb erwähnte sie die Feuertreppen nicht. Bestimmt wusste Eowyn ohnehin von ihnen. Im Ernstfall würden sie sich auch nicht immer auf funktionierende Turbolifte oder überhaupt auf Technik verlassen können – das sollte eigentlich sowieso niemand.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Erdgeschoss des Erweiterungsgebäudes - Eowyn, Imperatrice, Talery, Kastalla und Eleonore
 
|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || Jedi-Basis || Krizz, Kadajj ||


Was für ein Geraffel. Nicht nur das seine barhäuptige Begleiterin mittlerweile tratschte wie ein Wasserfall, nein der nächste Speedertaxi-Fahrer war genauso inkompetent, wie sein unrühmlicher Vorgänger. Und während der Fahrt sinnierte Krizz kurz darüber nach, ob es wirklich sinnvoll war, zur Jedi-Basis zu fahren. Möglicherweise erkannte ihn dort jemand wieder. Sicher, seine ursprüngliche Ausbildungszeit lag weit zurück - doch wenn ihn einer der älteren Jedi erkannte? Vielleicht waren sie nicht alle fernab von Gut und Böse. Zudem kam der erschwerende Fakt, das seine neue Profession nicht unbedingt jedi-kompatibel war. Immerhin hatte er schon den einen oder anderen Ordens-Diener ans Messer geliefert. Krizzlain führte nicht Buch darüber, wen er wann bereits gejagt hatte. Er lieferte die meisten seiner 'Ziele' auch wirklich lebend ab. Meistens.
Kadajj erzählte derweil von ihren Bekanntschaften mit den Jedi und den Eigenartigkeiten derselben. Eine Ansicht, die der Kopfgeldjäger im Grunde teilte. Jedi waren seltsam. Sie waren verschroben. Und nicht selten waren sie komplett realitätsfern. Aber, sie waren und blieben Teil seiner Vergangenheit. Als die kahlköpfige Lady sich eine kleine verbale Keilerei mit dem Taxifahrer lieferte, schmunzelte Krizz. Es waren zwischenmenschliche - oder zwischenexistentielle - Momente wie dieser, die er bisweilen in seinem einsamen Berufsstand vermisste. Bisweilen, nicht immer. Der Speeder hielt - und die Dame übernahm dieses Mal die Rechnung. Sehr zum Missfallen des Kopfgeldjäger, der gerade im Begriff war, nach einigen Credits zu greifen. Ein gemurmelter Fluch folgte, dann trat Krizz aus dem Speeder und spielte wieder einmal den Galan.


"So, da wären wir also. Da Du ja unbedingt ausfechten willst, wie ein Duell ausgehen würde zwischen uns ... könnten wir ja im Orden nachfragen, ob sie uns Lichtschwerter geben, verehrte Rattataki."

Der Spitzbube grinste und deutete eine demütige Verbeugung an. Das nutzte er jedoch für einen schnellen Seitenblick zur Basis der Jedi. Denn innerlich zog sich einiges bei ihm zusammen. Ohne Ausrüstung in dieses Gebäude zu marschieren kam einem Sturm auf den Imperialen Palast auf Bastion gleich - zumindest vom Gefühl her. Dennoch konnte und durfte er sich nichts anmerken lassen.

"Eine Führung? Nun, ich hoffe doch das es zumindest einige Informationen gibt. Ich, als angesehener Sicherheitsfachbeauftragter und Du als Chauffeur-Fach-Zurechtweisungs-Ministerin ... wir sollten schon entsprechend empfangen werden."

Wieder bot er Kadajj den Arm an und hoffte inständig, das sie nicht merkte, wie er sich kurz streckte. Die Vibroklinge in der getarnten Scheide zwischen seinen Schulterblättern strahlte ein Gefühl der Sicherheit aus - allerdings kam es ihm unbedeutend vor im Angesicht von möglicherweise einem Dutzend gezündeter Lichtschwerter. Innerlich bereitete sich der Kopfgeldjäger auf ein Fiasko vor. Allerdings konnten die Daten und Archive des Ordens wirklich mehr als hilfreich sein. Und vielleicht war das Schicksal - und das Glück - ja auch einmal auf seiner Seite.

"Hm, dann schauen wir mal, was uns diese Basis so alles bietet."

Mit einem eher unguten Gefühl steuerte der Mann mit der modischen Kurzhaarfrisur konsequent das Gebäude an. Schon von weitem erkannte er einige Gestalten in den typischen Trachten des Ordens. In erster Linie erdfarbene Töne der Roben und Tuniken - und alle waren sie behaftet mit dem Hauch der Vergangenheit. Bilder entstanden vor seinem inneren Auge. Bilder und Gesichter. Namen, Geschehnisse, Unterrichtsstunden. Alles ballte sich zu einem kollektiven Kloß, der dem sonst so wortgewaltigen Zeitgenossen sprichwörtlich im Halse stecken blieb. Nein, der Plan diese Basis aufzusuchen, war kein guter. Zumindest nicht derart 'nackt'


|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || Jedi-Basis || Krizz, Kadajj ||
 
[Lianna City - Lola Curich, Jedi-Basis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice und Talery]

Während Talery darüber rätselte was für ein Wesen denn zu dem von ihr wahrgenommenen Geruch passte,trat ein Junge zu der Gruppe hinzu.Imperatrice musterte ihn interessiert und musste feststellen,dass er sehr abgerissen aussah.Gerade so als wäre er irgenteinem Dreckloch entsprungen.Eine lange Reise? Imperatrice stellte ja keine so hohe Ansprüche wie Talery es tat,aber selbst sie konnte sich schwer vorstellen wie man denn auf einer Reise so schmutzig werden konnte.Trotzdem schenkte sie ihm ein Lächeln zur Begrüßung und hob kurz die Hand.

Als sich dann Talery in Bewegung setzte um dem Geruch zu folgen,schlenderte Imperatrice hinterher,hier und da immer mal wieder einen Blick in einen der Räume werfend,welche sie passierten.Sehr weit kamen sie nicht,da stellte sich ihnen auch schon ein Hindernis in den Weg.Ein,bei dem Zustand des Gebäudes verständlicherweise,funktionsunfähiger Turbolift.
Meisterin Eowyn zückte prompt den Kabelwerfer und schlug vor,dass sie nacheinander hinunter klettern sollten.Talery zeigte sich bestürzt.


"Wird wohl nicht soo schwer sein...wie als klettert man von einem Baum herunter...nur eben an einem Kabel...und ins etwas dunklere hinein."

Sie grinste kurz,blickte zu Talery und zuckte mit den Schultern.Als Meisterin Eowyns Stimme von hinten erklang,drehte sich Imperatrice um.

[Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Erdgeschoss des Erweiterungsgebäudes - Eowyn, Imperatrice, Talery, Kastalla und Eleonore]
 
~ | Lianna | Lianna City | Gänge | Gun Laosi, Ly'fe, Tzun Suz, Skyan Darkus - dazu nun Evan und Jaques | ~


Der junge Nautolaner nickte auf die Anweisungen und Richtungsangaben von Jedi-Ritter Ly'fe Jør hin. Der großköpfige Bith wollte sich derweil um die Einquartierung des Menschen kümmern. Das kam Gun nicht ungelegen. So hatte er Möglichkeit, ein wenig den eigenen Gedanken zu lauschen. Oder ein Gespräch mit dem langhalsigen Padawan-Anwärter [Tzun Suz] zu führen. Allerdings schien der Jedi-Ritter es für klug zu befinden, die beiden eben erst angekommenen Neulinge [Jaques La Forge & Evan] mitzusenden. Dem jungen Nautolaner war es gleich. Innerlich zuckte er sogar mit den Achseln. Es gab so unendlich viele Interessierte in der Jedi-Basis, das es auf zwei mehr oder weniger schlichtweg nicht ankam. Zwar verbrachte der Sportler ungern Zeit mit Wesen, die er nicht kannte - aber das würde sich mit Sicherheit bald ändern. Als Schüler der Jedi musste man seinem bescheidenen Wissen frei von Vorurteilen sein. Zumindest hatte er derartiges einmal gehört. Oder irgendwo gelesen. Mit einem erzwungenen Lächeln widmete er seine Aufmerksamkeit den drei anderen Anwärtern. Die großen, ölig schwarzen Augen des Amphiboiden glänzten. Zwei der Kopftentakel zuckten energisch.

"Ihr habt Jedi-Ritter Jør gehört. Den Gang entlang und dann die Treppe herunter. Wir wollen Marvin doch nicht warten lassen."

Keck bleckte der blauhäutige Spross von Glee Anselm seine Zahnreihen, dann machte er sich - in Begleitung der drei anderen Padawan-Anwärter - in Richtung der Bibliothek der Jedi-Basis auf. Auf dem Weg dorthin wunderte sich der junge Nautolaner wieder und wieder über das Innendekor der Einrichtung. Es kam Gun vor, als fehlte dem Gebäude schlichtweg der notwendig - oder erwartete - Flair. Etwas tief in ihm hatte eine Niederlassung von entsprechender Erhabenheit erwartet. Einen Quell der Weisheit. Einen Tempel des Wissens. Doch hier wirkte alles sehr sporadisch, eher zweckdienlich. Eher einer Kaserne gleich, als einem altehrwürdigen Hort der Friedenswächter. Allerdings konnte das natürlich mit den Geschehnissen der Vergangenheit zusammen hängen. Gun Laosi war nie ein besonders aufmerksamer Schüler gewesen. Und gerade die aktuellen politischen Lagen hatten ihn nie wirklich interessiert. Welche Welten mit wem im Konflikt standen, waren nie groß von Belang gewesen. Sport war seine wahre Berufung. Sport - und nun wohl die Ausbildung zu einem Jedi. Zumindest hatte das der Freund seines Vaters gesagt. Hatte ihm tausende Wunderdinge erzählt. Von fernen Orten gesprochen. Es klang fantastisch, mystisch und fast romantisch. Natürlich wurden manche Details ausgespart. Aber vieles musste Gun auch selbst erfahren und lernen. Soviel wusste er immerhin.

Die kleine Gruppe passierte weitere Gänge, erreichte aber nach einer gefühlten Ewigkeit stumm die beschriebene Treppe. Der Blick des Nautolaners suchte Anhaltspunkte für die Richtigkeit des Weges, fand jedoch keine. Kurzerhand zuckte er mit den Schultern, was direkt wieder dazu führte, das der unsägliche Stoff der Padawan-Kluft kratzte und scheuerte. Ein unsagbarer Zustand.


"Da unten müsste die Bibliothek sein. Mal sehen, ob wir diesen Droiden finden."

Gun war sich nicht sicher, was genau sie dann machen würden. Aber irgendetwas würde den Anwärtern schon einfallen. Im Notfall würde der Lange über einige aufgestellte Thesen fachsimpeln können. Diese seltsamen Aussagen bezüglich künstlich erzeugtem Leben. Der Nautolaner befand es für unrichtig. Schlicht und ergreifend. Flugs überbrückte er die Stufen, gefolgt von den anderen Anwärtern. Die Tür zur Bibliothek ließ sich recht problemlos finden - der Eingang zu einem wahren Schatz an Wissen, Erfahrungen und Weisheiten. Der junge Amphiboide wurde schier geblendet - jedoch mehr von der starken Beleuchtung. Seine Augen benötigten einige Augenblicke um sich an die Datenspeicher zu gewöhnen. Und wie auf Bestellung erschien auch schon eine mechanische Assistenz-Einheit. Vermütlich der Bibliotheksdroide.

"Marvin? Jedi-Ritter Jør schickt uns. Können wir helfen? Oder uns umsehen?"

Ein wenig tätig zu werden, schadete nie. Gun fühlte sich schon komplett formlos und inaktiv - hatte er doch seit seiner Ankunft auf Lianna im Grunde nichts getan, um sich agil und fit zu halten. Es wurde an der Zeit. Und wenn es nur darum ging, ein paar Dinge zu verräumen.


~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Bibliothek | Gun Laosi, Tzun Suz, Evan und Jaques - dazu Marvin| ~
 
[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet – vor dem Eingang der Jedi-Basis]
- Kadajj, Krizz -​

Das Spannende an dem persönlichen Sicherheitsbetreuer, der sie so unglaublich geduldig bei ihrer Shoppingtour begleitet hatte, war, dass es immer wieder neue Facetten an ihm zu entdecken gab. Ihr entging nicht, dass er leicht gereizt darauf reagierte, dass sie die überteuerten Taxikosten übernahm, bevor er ihr wieder galant seinen Arm als Hilfe zum Ausstieg anbot, was sie diesmal gerne nutzte. Anscheinend spielte er gerne den Kavalier, und sie hatte ihn dieser Möglichkeit beraubt, ihr es zu beweisen – doch es war gut zu wissen – er konnte getrost die Rückfahrt bezahlen und wenn sie nachher noch ausgingen, würde sie ihm auch die Rechnung überlassen, damit er sie weiter hofieren konnte.

„Haha, na sicher würden sie uns gleich ihre heiligen Waffen in die Hand drücken…aber reizvoll wäre es freilich.“

Kadajj lachte rau bei der Vorstellung auf, dass man ihnen einfach so Lichtschwerter in die Hand drücken würde – sie hatte ja nicht einmal eine echte Waffen führen dürfen, von wegen unbeherrscht und die ganze Leier, wohingegen die geschuppte Quasselstrippe gar nicht schnell genug eins überantwortet bekam. Als sie ihr sogar das Lichtschwert mit pathetischen Worten überreichte, hätte sie eigentlich die Gelegenheit nutzen können – ein schneller Streich und es wäre Ruhe gewesen. Krizz reduzierte seine Erwartungen dann aber auf Informationen und einen entsprechenden Empfang und wirkte auf einmal nicht mehr ganz so locker wie eben noch. Bekam er etwa kalte Füße und traute sich nicht als Normalsterblicher zu den Machtnutzern zu gehen? Zumindest hörte sich seine letzte Äußerung nicht mehr ganz so begeistert an, aber er schien dennoch willens, auszulöffeln, was er ihnen eingebrockt hatte.

Die Rattataki nahm natürlich wieder gerne den angebotenen Arm an und sie spazierten auf den Eingang des enttäuschend nüchternen Gebäudes zu.

„Ich hatte wirklich etwas Ehrwürdigeres erwartet, mit Säulen und Statuen – das sieht aus wie eine Mischung aus Jugendherberge und einer alten Speditionsverwaltung…“,

äußerte sie ihre Gedanken. Zur Repräsentation oder zum Sightseeing war dieses Gebäude völlig ungeeignet – sie glaubte nicht, dass sie sich dort wohlgefühlt hätte und der Anblick einiger vorbeilaufender Padawane und Jedi in ihren beige-braunen Tuniken ließ sie schaudern. Ihre impulsiv getroffene Entscheidung, Alzoc III vorzeitig zu verlassen, kam ihr immer richtiger vor. Kurz bevor sie ihren Fuß auf die Stufen setzte, kam ihr der plötzliche Gedanke, was wäre, wenn Sarid und Brianna hier wären. Doch das war nicht möglich – sie hatte fast zwei Wochen gebraucht, bis sie auf Lianna angekommen war. Also schüttelte sie diesen Gedanken ab, und am Arm ihres Begleiters betrat sie zum ersten Mal eine offizielle Stätte des Jedi-Ordens. Der Eingangsbereich machte denselben nüchternen, leicht in die Jahre gekommenen Eindruck wie die Fassade des Gebäudes, und hinter einem Tresen harrte stoisch ein Empfangsdroide aus. Einige Padawane eilten albernd herum, sie schleppten Besen, Eimer und Kanister, als ob sie zum Putzdienst verdonnert worden wären. Nach einem schnellen Blick hinter sich stiegen die Gerätschaften unter begeisterten Rufen in die Höhe, und da die Levitationen mit viel Elan aber eher weniger Geschick ausgeführt wurden, schwappten die Eimer über, die Kanister mit Reinigungsflüssigkeit liefen aus und die Besen hingen schief in der Luft, was für noch mehr Gelächter sorgte.

Mit einem amüsierten Lächeln verfolgte Kadajj gebannt das fröhliche Treiben, doch es dauerte nicht lange, bis eine Dac-Frau in Tunika und Robe herbei eilte und versuchte, dem Unsinn ein Ende zu setzen. Dabei wurde die Jedi auf die beiden Ankömmlinge aufmerksam.

„Naasta, Daly, holt Lappen und wischt die Sauerei auf. Marik, die Besen wieder zurück auf den Boden….Entschuldigen Sie bitte das Durcheinander, machtsensitive Teenager, es ist immer wieder dasselbe, nichts als Flausen im Kopf. Wie kann ich Ihnen helfen?“

Die Mon Calamari versuchte den Spagat sowohl die missratenen Zöglinge im Auge zu behalten als sich auch um Kadajj und Krizz zu kümmern.

„Mein Name ist Kadajj Riyoss, ich habe auf Naboo die Bekanntschaft von Rätin Sarid Horn gemacht. Ich hatte immer wieder seltsame Träume, aber sie hatte keine Zeit, da…-“

Trotz der Bemühungen der Jedi ihre Schützlinge im Auge zu behalten, hatten die Padawane die Ablenkung genutzt, erneut Unfug zu treiben – ein gewaltiges Scheppern von aus großer Höhe herunterfallenden Putzgerätschaften und sattes Klatschen von nassen Lappen, gefolgt von Gelächter und Gekicher, unterbrach ihre recht nah an der Wahrheit gelegene Ausführung. Die gestresste Dac griff sich an den fischartigen Kopf und seufzte.

„Rätin Horn, sagten Sie? Sie wurde auf eine Mission geschickt, glaube ich, und es dürfte schwer sein, sie adhoc zu erreichen. Brauchen Sie jemand, der Sie überprüft?“

„Ähm, nein. Das ist es nicht, ich dachte, ich fände Rat…in der Bibliothek. Wenn das geht..“

Sich vor ihrem Begleiter als machtempfänglich zu outen, war das Letzte, was Kadajj wollte, wenigstens nicht gleich. Ein älterer Padawan, der mit einem Stapel altmodisch gedruckter Bücher den Empfangsbereich durchquerte, half ihr unwissentlich in ihrer Erklärungsnot aus.

„Die Bibliothek des Jedi-Ordens ist eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Aber ich spüre, dass Sie viele Fragen haben, vielleicht sogar mehr, als Ihnen bewusst ist und Sie sind extra von Naboo gekommen. Ich denke, dass eine dreiviertel Stunde in Ordnung ist, doch ich darf Sie und ihren Begleiter nicht alleine dort hinein lassen. Bitte warten Sie kurz, ich muss mich erst um die Padawane kümmern…“

Das war wirklich Glück – die Mon Calamari hatte die Tarnung ihrer Machtfähigkeiten nicht durchschaut und war zudem abgelenkt gewesen. Zudem hatte sie sich aus Kadajjs Worten ihre eigene Version der Wahrheit zurechtgebaut, die der Rattataki nur recht sein konnte. Sie warf Krizz einen verschwörerischen Blick zu.

„Ich hoffe, dass es dir Recht ist, wenn wir uns hier ein wenig weiterbilden?“

Das Chaos im Eingangsbereich war recht schnell beseitigt und die aufmüpfigen Padawane zur Räson gebracht, so dass Jedi-Ritterin Thiani den beiden Besuchern behilflich sein konnte.


[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet –Jedi-Basis]
- Kadajj, Krizz -
 
[ Lianna-Jedibasis-Flur] Jaques Evan Ly´fe
Die Idee des Bith war gar nicht so schlecht, Jaques glaubte sogar ähnliches in seiner frühen Kindheit bevor er sprechen konnte mit seiner Mutter gemacht zu haben. Aber inzwischen hatte er es wahrscheinlich verlernt. Ausatmen, einatmen konzetrieren, er wendete die selbe Technik an mit der er den Bith gesucht hatte. Ein wirbel von Grautönen tauchte vor seinen "Augen" auf. Vorsichtig tastete er sich zum Kopf des Jedis vor. Er schien transparent zu werden. Kurz darauf erschien ein Bild.
Hmm.... rund nach oben schlanker, Weis staffiertes Grau also in eurer sich Blau
Er betrachtete das Bild weiter. Da war noch was .... Eine Öfffung? ja genau oben.
Ich vermute eine Vase. Richtig?
Ganz sicher war er sich da nicht.

[ Lianna-Jedibasis-Flur] Jaques Evan Ly´fe
 
Lianna City - Jedibasis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice und Talery

Raiken war so schnell weg, wie sie ihn kennengelernt hatte. Manchmal herrschte hier wirklich reges Treiben. Und man wusste nie, wer wie lange bleiben würde. Sie wandte sich wieder den zwei Wartenden zu. Talery konnte man ansehen, wie sehr die Vorstellung, einen Schacht hinunterzuklettern, sie irritierte, während Imperatrice doch etwas abenteuerlustiger zu sein schien.
Jetzt war aber mal ein wenig Tempo angesagt, wenn sie noch länger hier herumstanden würden ja Monate vergehen :-)D). Gerade, als sie weiterreden wollte, trat Eleonore auf sie zu. Hier schien es mittlerweile ja wie auf dem Raumhafen zuzugehen... Auch die Rätin hatte einen Neuankömmling mitgebracht.


Helfende Hände sind immer zu gebrauchen. Wollt ihr uns auf unserer Abenteuertour im großen Dschungel von Lianna begleiten?, fragte sie die Rätin grinsend. Imperatrice und Talery haben sicher nichts dagegen, der unbekannten Wildnis da unten nicht alleine begnen zu müssen...

Eowyn trat vor die Turbolifttür. Kurz überlegte sie, ob sie die Tür von den beiden anderen öffnen lassen sollte, aber nein - von Levitieren-trainieren hatte sie heute die Nase voll, hier waren andere Fähigkeiten gefragt. Also machte sie eine schnelle Bewegung mit beiden Händen, welche die beiden Türhälften in entgegengesetzte Richtungen drängten. Sie machte einen Schritt nach vorne und blickte in den Schacht nach oben. Weit und breit keine Kabine oder andere gefährliche Objekte zu sehen. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass die Kabine am Grund des Gebäudes stand, welches anscheinend nicht allzu tief in die Erde ging. Kein Wunder, dies war ja nicht Coruscant... das vergaß sie immer wieder, obgleich sie dort schon seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen war.
Oder zumindest ging der Liftschacht nicht allzu tief in die Erde.
Wie dem auch sei, ein Stockwerk lag da sicher noch zwischen ihnen und der Kabine, wenn nicht sogar zwei. Sie befestigte ihr Kabel sicher an einer der Streben im Schacht und drehte sich dann zu den beiden anderen um. Das hier machte wirklich großen Spaß.


Kein Problem, wie Imperatrice so schön sagte - es ist wie auf Bäume klettern... Sie grinste der Padawan zu. Ihr könnt ja schon mal eine Münze werfen, wer als erste nachkommen will.

Zügig kletterte sie das Seil nach unten und öffnete bei der nächsten Möglichkeit die nächste Turbolifttür. Sie schwang sich in den Gang, der dunkel aussah, und spürte, wie sich unter ihren Schuhen eine Staubschicht bewegte. Na, zum Glück war sie nicht allergisch auf das Zeug...
Sie steckte ihren Kopf durch die Tür und rief todernst nach oben:
Alles klar, die Gundarks hier unten schlafen und die Rancoren haben Ausgang. Die Nächste bitte!

Lianna City - Jedibasis - Neues Gebäude, am Turboliftschacht - Eowyn, Kastella, Eleonore, Imperatrice und Talery



 
: Lianna :: Neues Gebäude :: Kastalla, Eleonore, Eowyn, Imperatrice, Talery :

Das rauhe Stahlseil war nicht nur eiskalt, sondern die hauchdünnen Eisenborsten deuteten bereits auf die brennensten Schmerzen hin, wenn man sich zu flott nach unten gleiten ließ. Mit einem teils schüchternen, teils verärgerten Blick über ihre Schulter erblickte sie keinen neueren Ausdruck auf Eleonores Gesicht, was bei der Aufforderung verweilte, endlich ihren Hintern hinunter in die Schatten zu befördern. So hatte sich die Melodie das ganze sicherlich nicht vorgestellt.

Die Metallschwelle der Turbolifttür knirschte bedrohlich, als sich der schwarze Stiefel über die Kante bog und je mehr sich der Rotschopf am Riemen riss, endlich den Schritt ins Leere zu wagen, desto stärker zitterten ihre Knie. Nein, nein, dunkle und unbekannte Abgründe waren mit Sicherheit nicht ihr Element.
Mit einem reißenden Ruck schwang sich das Mädchen an das Seil, doch ihre von Schweiß bedeckten Hände konnten den erwünschten Halt schon nicht mehr garantieren. Zappelnde Füße rangen um den Stahldraht, der unter ihrem Körper mit jeder Bewegung nur noch stärker zu tanzen begann. Doch nur wenige Augenblicke später konnte sie diesen einzigen Halt auch zwischen ihren Stiefeln einklemmen und der Abstieg gestaltete sich als zügig und schnell. Vielleicht ein wenig zu schnell, denn die Angst, vor nachlassender Kraft sich selbst nicht mehr halten zu können, drückte auf die Schultern der Kleinen.

»Da zieht ihr mich ja in etwas rein«, brummte die Rothaarige in den anthrazitgrauen Gang hinein, sofort gefolgt von einem stickigen Husten, welches das Staubmeer nur noch stärker aufwirbelte. »Auf die Idee, nach einer Treppe zu suchen, ist wohl niemand gekommen?«
Doch diesen Einfall konnte sie schließlich selbst nicht schnell genug ergreifen.

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Mit einem leichten Anflug von Skepsis betrachtete der Kopfgeldjäger die Jedi-Basis. Im Grunde überwogen die möglichen Probleme, die anstehenden Eskalationen und die potenziellen Gefahren - doch das Leben war schlichtweg zu unterhaltsam. Oder besser: Krizz gestaltete sich das Leben vermeindlich schön. Und überdies peppte ein wenig Risiko das Dasein auf. Kurzerhand schnalzte der adrette Charismat mit der Zunge und lauschte seiner charmanten Begleiterin, als die geradezu gekonnt mit einer weiblichen Mon Calamari zu sprechen begann. Natürlich tauchte ein beklemmendes Gefühl auf. Kein Wunder, wenn man die Umstände bedachte. Da Kadajj jedoch dringlichst darauf beharrte, die Bibliothek aufzusuchen, kam er dem Wunsch der Rattataki natürlich nach. Immerhin war er ein Mann von Welt.

"Bibliothek? Sehr gern. Bildung ist schließlich wichtig. Schauen wir mal, was das Haus so zu bieten hat."

Im Grund rechnete der Auftragsmörder mit dem Schlimmsten. Mit trockener Materie. Mit allbackenen Texten. Mit kryptischen Andeutungen. Und mit einem unglaublich dämlichen Anstands-Jedi, der zu jedem Nachschlagewerk etwas zum besten geben würde. Innerlich schauderte Krizz etwas, bei dem Gedanken, von dem weiblichen Mon Calamari eskortiert zu werden. Nicht das er grundsätzliche Vorbehalte gegenüber anderen Rassen hatte - allerdings befand er ichtyoide Spezien für etwas sonderbar. Vielleicht auch, weil Krizzlain keinen Fisch ass. Er mochte den Geruch nicht. Und die Konsistenz.

Während er sich innerlich alle negativen Eigenschaften von Fisch als Nahrungsmittel aufführte, beorderte die ichtyoide Jedi den bunten Haufen von Padawanen zu sich und verteilte einige, weitere Aufgaben. Nur, um sich dann anschließend wieder den beiden 'Besuchern' zu widmen. Sofort knirschte der Kopfgeldjäger mit den Zähnen. Das missfiel ihm direkt. Irgendwie war ihm diese Jedi-Mon Calamari unheimlich. Warum genau vermochte er kaum zu sagen. Noch ehe er sich jedoch weiteren Gedankenspielen hingeben konnte, erklang die säuselnde Stimme derselben.


"Wenn Sie beide mir nun folgen würden - ich führe Sie zur Bibliothek."

Wie befürchtet also. Der Begleitschutz war ein überdimensionaler Land-Barsch. Krizzlain verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Natürlich erst, nachdem sich die Jedi angeschickt hatte, auf den Eingang zuzusteuern. Mit dem Kopfgeldjäger und Kadajj im Schlepptau, erreichte die Jedi das Gebäude des Ordens nur wenige Augenblicke später. Am Eingang gab es einen kurzen Blickwechsel mit weiteren Robenträgern, dann gelangte das Trio in die heiligen Hallen höchstselbst. In Krizz' Bauchraum schien kurz darauf ein Thermaldetonator gezündet worden zu sein. Krämpfe plagten ihn und seine Laune sank ins Bodenlose. Nur zur Überspielung der eigenen Beklemmungen, richtete der Kopfgeldjäger das Wort an die Jedi. Ihr Hinterkopf erinnerte ihn dabei an einen Isakolianischer Sinkfisch. Fast musste er kindisch lachen.

"Misses Fisch ..."

Verdammt - der Fauxpas war ZU offensichtlich. Natürlich trug Krizzlain sein Herz auf der Zunge, aber diese verbale Entgleisung war auch für ihn, an diesem Ort, zuviel des Guten. Er duckte sich fast ungewollt, fast so als erwarte ein frecher Schüler die Züchtigung durch den Lehrer. Die Mon Calamari antwortete, ohne sich umzudrehen. Ihr Ton ließ dabei keinerlei Verärgerung erkennen.

"Jedi-Ritterin Thiani! Womit kann ich helfen?"

Etwas gescholten ließ es der Kopfgeldjäger langsamer angehen. Er räusperte sich kurz und blickte sich um. Das ihn hier jemand erkannte, war unwahrscheinlich. Eigentlich. Immerhin war er Jahre älter als damals, muskulöser, trug eine andere Frisur und war nicht mehr der schlaksige Bube von einst. Doch man konnte nie vorsichtig genug sein.

"Verzeihung! Ritterin Thiani, ist der Rat eigentlich oft in der Basis? Oder die Ausbilder?"

Vorsicht war ein extrem unterschätztes Gut in der Galaxis. Vorsicht konnte über Leben oder Tod entscheiden. Und Krizz hatte schlichtweg keinerlei Lust, einem einstigen Lehrer oder Mentor vor die Füße zu flanieren. Vor allem nicht ungepanzert und gnadenlos unterbewaffnet.

"Nun, die verehrten Räte sind auch bisweilen anwesend, wie auch Lehrer und Ausbilder. Allerdings ist der Orden der Jedi bemüht, auch vor Ort Hilfe zu leisten. Und so reisen die Mitglieder überall dort hin, wo der Zuspruch der Jedi benötigt wird."

Das machte Sinn. Irgendwie. Allerdings hatte es einen Grund, das Frost seine Ausbildung damals aus eigener Kraft abgebrochen hatte. In erster Linie, weil er sich selbst für zu real hielt, um den romantisch anmutenden Lehren der Jedi wirklich folgen zu können. Er genoß das Leben zu gern in vollen Zügen. Und sich ständig für andere aufzuopfern - nein danach hatte ihm nie der Sinn gestanden.

"Verstehe, danke."

Sein Blick wanderte zu seiner eigentlichen Begleitung. Beide betrachteten, während sie der Jedi folgten, das Innere der Basis. Auch hier dominierte praxis-bezogene Einrichtung. Wenig Üppigkeit, noch weniger verspielter Charme. Alles war nützlich und pragmatisch. Was den Kopfgeldjäger doch ein wenig wunderte. Die Mon Calamari führte die beiden Gäste, welche hier und da von Padawanen ein wenig seltsam betrachtet wurden, einige Stufen hinunter - hinein in den wahren Hort der Weissagungen: Die Bibliothek. So energisch war die Schrittfolge der Jedi-Begleitung, das sie fast in einen tentakelköpfigen Nautolaner gerannt wäre, der etwas kontraproduktiv im Eingang stand. Der nächste Fischkopf also.

"Na, was das wohl gibt?"

|| Lianna-System || Lianna City || Lola Curich Gewerbegebiet || Jedi-Basis || Bibliothek || Krizz, Kadajj, Jedi-Ritterin Thiani, diverse ||
 
[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Arbeiterkaserne | Nen-Axas Wohnung] Nen-Axa, Noi, Jem, Las Eru

Die Wohnung, die Nen-Axa und seine Familie nach ihrer Ankunft auf Lianna bezogen hatten und in der sie auch jetzt noch wohnten, lag am Rand des Gewerbegebietes, in dem unter anderem die Jedibasis lag. Es war keine der besten Gegenden von Lola Curich, und auch die Wohnung selbst war klein und nicht sonderlich modern. Aber sie hatten sich im Lauf der Zeit behaglich eingerichtet und vor allem die Kinder, die sich an Cona kaum erinnern konnten, fühlten sich hier zuhause. Der größte Vorteil jedoch war, dass man von der Wohnung aus bequem zu Fuß zur Jedibasis und zurück gelangen konnte. Diese kurzen Wege machten es Nen-Axa einfacher, seine Pflichten miteinander zu vereinbaren, und ermöglichten es zugleich den Kindern, ihn auch gelegentlich in der Basis zu besuchen. Dass dies heute - am ersten Tag ihrer Trennung nach Nen-Axas kurzer Auszeit von den Pflichten beim Orden - nicht geschehen sollte, darauf hatten sich der Jedi und Las Eru, der großväterliche Betreuer der Kinder, geeinigt. Es sollte nun wieder Normalität einkehren.

Um so ungeduldiger erwarteten sie ihn nun, und als der Jedi die Tür öffnete, wurde er sofort von zwei kleinen, klammernden Wesen angefallen, die offenbar schon dahinter gewartet hatten. Eine Mischung aus Jubel, aber auch überzeugend ernste Kritik brandete auf ihn ein. Während Jem an seinem Vater empor zu klettern versuchte, was ihm jedoch nur mit Unterstützung gelang, fragte Noi in strengem Tonfall und mit in die Seiten gestemmten Händchen:

»Wieso kommst du so spät?«

»Es ist viel früher als sonst meistens«, antwortete Nen-Axa, doch er vermutete schon, dass sie ihm das nicht durchgehen lassen würde.

»Es ist gar nicht früh! Du hast gesagt dass du bald nach hause kommst, aber jetzt ist schon Abend.«

»Früher ging es leider nicht. Was habt ihr heute gemacht?« versuchte er, das Thema zu wechseln.

»Gespielt«, antwortete Jem, von Nen-Axas Schulter aus. »Sago war zu Besuch und wir haben draußen gespielt.«

»Und Jem ist wieder auf die Mauer geklettert, obwohl Las Eru gesagt hat, dass er das nicht soll.«

»Stimmt ja gar nicht!«

So berichteten die Kinder durcheinander plappernd von den Erlebnissen dieses Tages, die in ihren Kinderaugen allesamt große, bedeutsame Abenteuer gewesen waren. Nen-Axa bewunderte ihren außergewöhnlichen Blick auf die Dinge und ihre Begeisterungsfähigkeit, die selbst aus Kleinigkeiten Schätze und aus zufälligen Begegnungen auf dem Spielplatz beste Freunde machte. Zudem war ihre Welt so unglaublich einfach und übersichtlich: Auf kindlich-unschuldige Weise waren sie unfähig, die Welt aus einem größeren Blickwinkeln zu sehen als dem eigenen, und so schafften sie es, all das Glück und Leid der Welt nicht an sich heranzulassen, sondern sich ganz dem Moment hinzugeben. So spielte es auch keine Rolle für sie, was ihr Vater heute erlebt hatte: Er war nicht bei ihnen und also auch nicht Teil der Geschichte gewesen, bis er vor wenigen Minuten wieder durch die Tür getreten und damit in den Focus ihrer Wahrnehmung zurückgekehrt war. So fiel auch ihre Erzählung etwas einseitig aus, und erst als ihnen nichts Berichtenswertes mehr einfiel, fragte Noi:

»Hast du jetzt endlich einen Padawan?«

Nen-Axa musste lachen. Er hatte erwähnt, dass er vorhatte, bald einen eigenen Schüler anzunehmen. Doch während er sich von der Geschwindigkeit der heutigen Ereignisse überrumpelt gefühlt hatte, schien es seiner Tochter so, als sei ein ganzer Tag viel zu lange für eine solch bedeutsame Entwicklung. Vielleicht hatte sie damit sogar recht, in gewisser Weise.

»Ja. Ein Mädchen, oder eher eine junge Frau. Ihr Name ist Lerameé Bar'jaraka und sie kommt vom Planeten Maridun.«

Er beschrieb nun das Wesen und das Äußere seiner Schülerin. Die Kinder hörten gespannt zu, und vor allem die Tatsache, dass Lerameé kaum größer war als sie und zudem noch Fell und einen langen Schwanz hatte, faszinierte und belustigte sie gleichermaßen. Besonders begeistert waren sie von der Schilderung Mariduns: Beide konnten nicht genug bekommen von Erzählungen über fremde Planeten, und am liebsten wären sie sofort in ein Raumschiff gestiegen, um fünf Sekunden später durch die Grasebenen jener Welt zu tollen. Nen-Axa nahm sich vor, sie bei Gelegenheit auf einen nahen Planeten mitzunehmen, damit sie mehr von der Galaxis sahen als nur Lola Curich.

Das Gespräch endete, als Las Eru mit der Zubereitung des Essens fertig war. Der ältere Arconier war wirklich eine unschätzbare Hilfe. Wäre er nicht hier, um sich beinahe rund um die Uhr um Noi und Jem zu kümmern und zugleich den Haushalt zu führen, hätte Nen-Axa seinen Pflichten als Jedi kaum gerecht werden können. Für die Kinder war er längst so etwas wie ein Großvater, und auch Nen-Axa betrachtete ihn mehr als Familienmitglied, nicht nur einen Freund.

Nach dem Essen bestanden die Kleinen darauf, dass ihr Vater noch eine Weile mit ihnen spielte, und als es schließlich Schlafenszeit war, musste er wie üblich eine Geschichte erzählen. Den Brauch, dass die Eltern ihren Kindern vor dem Schlafengehen noch etwas erzählten oder vorlasen, hatte er bei den Menschen gefunden und für seine Familie übernommen. Tatsächlich konnte die eigene Phantasie den Kleinen viel lebhaftere, buntere und schönere Bilder bescheren, als ein Holo es jemals vermocht hätte, und sie genossen vor allem diesen Moment der Nähe. In ihren Augen war ihr Vater der größte Geschichtenerzähler aller Zeiten, auch wenn er diese Ansicht nicht teilte, aber natürlich wusste er sehr genau, welche Art von Geschichten sie gerne hörten. Letztlich waren es immer nur Variationen derselben Story, die sie immer und immer wieder verlangten: Stets ging es um eine Familie, die natürlich immer aus einem Vater, zwei Kindern und einem alten großväterlichen Freund bestand, die auf einem fremden Planeten spannende Abenteuer erlebte. Dass sie diese heil und mühelos überstanden und letztlich alles in Glück und Harmonie endete, war völlig selbstverständlich. In der beruhigenden Gewissheit, dass alle Schwierigkeiten sich lösen ließen und trotz aller Aufregung zuletzt doch immer wieder die gewohnte Ordnung einkehren würde, ohne dass sich jemals etwas Gewohntes dauerhaft änderte, schliefen sie anschließend schnell ein.

Nen-Axa hingegen fand in dieser Nacht nur wenig Ruhe. Er erwachte nach einem unschönen Traum, an dessen Inhalt er sich jedoch nicht erinnern konnte. Zunächst suchte er Entspannung in Jedi-Meditationstechniken, doch spürte er, dass er damit etwas, das ihn beschäftigte, nur zu verdrängen drohte. Er stand auf und ging in die Küche, wo er das Fenster breit öffnete, um hinaus in die kühle Nacht zu blicken und sich über seine Gedanken klar zu werden. Draußen war es niemals völlig finster und auch nie völlig ruhig: Lola Curich schlief nicht, auch wenn seine Aktivität sich mit den Tageszeiten veränderte und verlagerte. Auch jetzt, nach Mitternacht, waren auf den Straßen und am Himmel viele Fahrzeuge unterwegs, in vielen nahen Fabriken wurde gearbeitet, und unzählige Lichter verdeckten den Sternenhimmel, der hier über der lebendigen Stadt niemals so klar zusehen war wie über den planetenweiten Wüsten Conas.


»Ist alles in Ordnung mit dir?« fragte Las Eru. Nen-Axa hatte sein Kommen nicht bemerkt, wohl aber mitbekommen, dass der ältere Mann eine ganze Weile hinter ihm stand, bevor er ihn ansprach.

»Es war ein ereignisreicher Tag«, antwortete der Jedi ausweichend.

»Es ist nicht leicht, sie morgens wieder verlassen zu müssen, nicht wahr?«

»Ja und nein. Natürlich würden wir gerne mehr Zeit miteinander verbringen, und gerade heute war es nicht ganz leicht. Aber wir wissen sie bei dir in den allerbesten Händen.«

»Was ist es dann? Dein Padawan?«

Nen-Axa seufzte.

»Wir waren uns von Anfang an sicher, wie wichtig die Ausbildung neuer Schüler ist, und ich habe mich auf diese Aufgabe gefreut. Aber jetzt geht alles so schnell. Ein Padawan bedeutet eine große Verantwortung und wir wissen noch nicht, ob ich ihr gerecht werden kann.«

»Einem Erwachsenen etwas beizubringen, kann kaum schwieriger sein, als Kinder zu erziehen. Und damit kommst du sehr gut zurecht, insbesondere durch die Gelassenheit, die du bei den Jedi gelernt hast. Wer Jem und Noi dazu bringen kann, freiwillig schlafen zu gehen, der kann auch Jedi ausbilden, meinst du nicht auch?«

»Vielleicht stimmt das sogar. Aber innerhalb der Familie hatten wir Gelegenheit, gemeinsam zu wachsen und zu lernen. Die Anforderungen sind nach und nach größer geworden. Lerameés Meister wurde ich von einem Moment auf den anderen, und wir können nicht wissen, ob ich ausreichend darauf vorbereitet bin.«

Las Eru trat neben Nen-Axa und klopfte ihm auf die Schulter.

»Auch Kinder werden von einem Moment auf den anderen geboren, und niemand ist wirklich darauf vorbereitet. Trotzdem warst du den Kleinen vom ersten Moment an ein guter Vater. Selbst als deine Frau gestorben ist und als sich dein Leben völlig umgekrempelt hat. Wenn du dir einredest, früher sei alles einfacher gewesen, betrügst du dich selbst. Es war niemals leicht, und du warst niemals Herr der Lage, aber hast immer das Beste daraus gemacht. Wir können nicht erkennen, warum es jetzt anders sein sollte.«

Für ein paar Sekunden herrschte nachdenkliches Schweigen, während dessen Nen-Axa sich eingestand, dass der Ältere sehr weise Worte sprach. Trotzdem genügte dies noch nicht, ihm die irrationale Sorge vollends zu nehmen.

»Was wenn sie auf die dunkle Seite gerät?«

»Nach dem, was du erzählst, besteht diese Gefahr immer und für jeden. Selbst der erfahrenste und weiseste Jedi ist manchmal in Versuchung. Du selbst hast widerstanden, obwohl du noch gar keine Ausbildung und noch keinen Lehrer hattest. Deine Schülerin hingegen kann von deinen Erfahrungen und deiner Anleitung profitieren. Sie hat also wesentlich bessere Anfangsvoraussetzungen als du. Meinst du nicht, dass das ihre Chancen steigern wird?«

Abermals schwieg Nen-Axa, bevor er antwortete:

»Du hast natürlich recht. Niemand erwartet von einem Jediritter, dass er überhaupt keine Fehler macht, sondern nur, dass er sein Bestes gibt. Lerameé wird ihren Weg schon gehen, und wir werden ihr dabei helfen, so gut wir können. Wir müssen einfach Vertrauen haben. Der Wunsch nach absoluter Kontrolle und Perfektion ist unnatürlich, er führt zu unangemessenen Selbstzweifeln und kann ebenfalls ein Weg zur dunklen Seite sein; das ist nicht das Vorbild, das wir ihr vermitteln wollen, noch der Pfad, den ich selbst beschreiten will.
All diese Dinge sind uns schon in den Sinn gekommen, aber es tut gut, sie nochmals aus deinem Mund zu hören. Es hilft, klarer zu sehen. Weißt du, ich beneide Noi und Jem. Ihre Welt ist so wunderbar einfach.«


»Ihre Welt ist kein Stück einfacher als unsere, auch wenn wir das glauben, weil wir sie von außen betrachten und sie an unserem größeren Erfahrungsschatz messen. Aber für viele kleinen Probleme, die dir alltäglich und nebensächlich erscheinen, kennen sie die Lösungen noch nicht. Es gibt in ihrer Welt ebenso Streit und Unfriede, Unglück, Schicksalsschläge und scheinbar unlösbare Schwierigkeiten wie in unserer. Uns mögen sie unbedeutend erscheinen, weil wir schon mit ganz anderen Ärgernissen konfrontiert waren. Aber aus ihrem Blickwinkel betrachtet ist ein schmerzender Insektenstich, eine Hänselei oder ein Freund, der in eine andere Stadt zieht, etwas ebenso Großes, Neues und Erschreckendes wie die Probleme, mit denen wir uns herumschlagen müssen. Es kostet sie nicht weniger Kraft, mit diesen Dingen fertig zu werden und an ihnen zu wachsen. Aber sie schaffen es, weil sie es müssen. Deine Kinder sind stark, Nen-Axa. Sie machen ihren Weg. Aber nur weil es einfach aussieht, heißt es nicht, dass es das auch ist. Sonst könne jeder von uns Gegenstände durch die Luft schweben lassen.«

Verblüfft wandte sich der Jedi zu seinem alten Freund um und blickte ihm eine Weile direkt in die Augen. Sein Gesichtsausdruck vermittelte Überraschung und Staunen, während der Ältere völlig ruhig und gelassen wirkte.

»Du bist ein sehr weiser Mann, Eru. Du hast gerade viele wahre Dinge gesagt, die ich bisher völlig übersehen hatte, und mir gerade viel zum Nachdenken gegeben. Ich danke dir dafür!«

»Nein, ich danke dir«, erwiderte Las Eru, und Nen-Axa wusste nicht, was er damit meinte. Doch er fragte auch nicht, und beide Männer kehrten in ihre Schlafzimmer zurück.

Seine Überlegungen begleiteten den Jediritter noch in den Schlaf, doch hinderten sie ihn nicht daran, Ruhe zu finden.

[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Arbeiterkaserne | Nen-Axas Wohnung] Nen-Axa, Noi, Jem, Las Eru
 
[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Schneiderei] Lerameé und Visas


Wie sich heraus stellte mochte Visas auch nichts essen. Deshalb entschieden sich die beiden dazu wieder ihr Quartier aufzusuchen. Währenddessen unterhielten sich die beiden über den Jediorden, oder viel mehr berichtete Visas über ihre Sicht der Dinge, da Lerameé noch nicht allzu viel gesehen hatte. Es war Aufschlussreich der Miraluka zu zuhören, während sie über die Gänge zurück gingen. Nicht das sie sich schon eine Meinung zu allem hätte bilden können, aber es war nie verkehrt vorab schon ein bisschen Wissen mitzubringen.

Im Quartier angekommen machte sich Lerameé sofort daran die Robe anzuprobieren. Fast ehrfürchtig zog sie die Robe an und betrachtete sich anschließend im Spiegel, dazu musste sie auf den kleinen Hocker steigen der ihr von Nen-Axa mitgebracht wurde. Es war ein komisches Gefühl sich so zu sehen. Die alte Weisheit, das Kleider Leute machen, stimmte tatsächlich. Lerameé sah nach eigenen Maßstäben würdevoller aus, als es noch vorher. Der grob gewebte Stoff ihrer Heimat konnte gar nicht ein solche Bild vermitteln wie es die Robe tat. Vorsichtig fuhr die Lurmen mit der Hand den Saum des Kleidungsstückes entlang, wie konnte sie jemals diese Gaben wieder gut machen? Kaum ein Tag hier und doch hatten die Jedi schon so viel für sie getan. Im Moment viel ihr nur ein Weg ein wie sie das wieder ausgleichen konnte, wenn überhaupt. Sie würde sich anstrengen und eine Musterschülerin werden und anschließend selbst Padawane ausbilden, solange wie sie durch diese Galaxie wandeln würde könnte der Orden auf sie zählen. Als sie sich zu Visas umdrehte alberte die gerade mit Jah'nia rum, es freute sie das die beiden sich gut verstanden. Ein lächeln zeichnete sich auf dem mit Fell überzogenem Gesicht ab, insgesamt hatte sie sich ihre Ankunft auf Lianna und im Jediorden doch schwieriger vorgestellt. Sie hatte einen Meister gefunden, eine Freundin gewonnen und schon etwas gelernt. Zufrieden mit sich und der Welt sah sie aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft, oder Lianna-City weil viel mehr konnte man nicht ausmachen. Es wurde langsam aber sicher dunkler, so dass eswohl nicht mehr lange dauern konnte bis sie Licht anmachen mussten um etwas zu sehen. Es kam ihr so vor als ob der Tag schneller vorüber gegangen war als sie es von Maridun gewöhnt war.


„Kannst du mir helfen den „Padawan-Zopf“ zu flechten?“

Visas sah Lerameé an und nickte freundlich, nachdem dann die Lurmen den Hocker und ihre alte Kleidung wieder verstaut hatte machte sich das Blinde Mädchen daran ihr zu zeigen wie man diese Erkennungszeichen flocht. Es war nicht übermäßig schwierig wie sich heraus stellte, so dass Lerameé nach drei Versuchen es raus hatte und um sicher zu gehen das sie es auch wirklich konnte flocht sie noch drei Mal mehr. Am ende hatte „baumelte“ ein kleiner Zopf an der rechten Seite ihres Kopfes. Das Zopfgummi dafür hatte Visas ihr überlassen.

Der Rest dieses Ereignis reichen Tages verbrachte sie damit weiter in den mitgebrachten Büchern zu lesen während sich Visas weiter mit Jah'nia beschäftigte und nur hier und da ein paar Fragen stellte oder in eines der anderen Bücher blätterte die sich Lerameé aus der Bibliothek mitgebracht hatte. Irgendwann bemerkte sie das es ihr zu nehmend schwerer viel die Augen offen zu halten so das sie das Buch zur Seite legte und sich die Augen rieb. Visas war schon längst auf ihrem Bett eingenickt und der Botenschmetterling hatte sich auf seinem Platz auf den Spinten zurück gezogen. Mit einem kleinen Seufzer legte Lerameé das Buch auf den Tisch in der Sitzecke und sich anschließend selber Schlafen. Es heißt das dass, was man in der ersten Nacht an einem neuen Ort träumt war wird. Lerameé träumte gar nichts, es war ein ruhiger traumloser Schlaf der viel zu schnell vorbei ging.

Lerameé war mit den ersten Sonnenstrahlen wach und streckte sich verschlafen. Es war ein wunderbar klarer Morgen, auf Maridun hätte sie ihn genutzt um Kräuter zu sammeln oder um die Schalen der Schoten zu trockenen. Aber hier auf Lianna hatte sie keine dieser Verpflichtungen. Als erstes würde sie etwas Essen und im Anschluss dann Meister Nen-Axa aufsuchen. Visas schlief noch seelenruhig, zumindest vermutete das Lereameé, da das Mädchen noch in ihrem Bett lag. Schnell und leise zog sie sich um, flocht sich wieder den Zopf aß noch ein paar Kirschen, nahm einen Schluckwasser und machte sich dann zusammen mit Jah'nia, der sie vorher bedeutete leise zu sein, auf den Weg zu ihren Meister.

Selbst zu so früher Stunde herrschte schon rege Betriebsamkeit auf den Gängen, Reinigungsdroiden surrten vorbei, bemüht auch den letzten Rest Dreck zu entfernen. Padawangruppen eilten umher, dazwischen einige Ritter und Meister, das meiste war mit Abstand vor und in der Kantine los. Da war es doch besser das sie nur ein paar Kirschen gegessen hatte, später würde sie ja immer noch herkommen können um etwas „Handfestes“ zu essen. Blinzelnd trat sie auf den Platz direkt vor der Basis. Die Luft roch frisch und unverbraucht, es war noch etwas kühl aber das machte ihr nichts aus. Auf dem Platz selbst war noch nicht soviel los. Nur vereinzelt meditierten schon einige Jedi, beziehungsweise sah es für Lerameé so aus. Da sie Nen-Axa noch nirgends entdeckte setzte sie sich wie am vorherigen Tag einfach auf eine der Bänke und genoss die frische Luft.



[Lianna-System | Lianna City | Gewerbegebiet | vor der Jedibasis] Lerameé
 
[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Arbeiterkaserne | Nen-Axas Wohnung] Nen-Axa, Noi, Jem, Las Eru

Nen-Axa erwachte noch vor Anbruch des Tages. Seine Kinder und Las Eru schliefen noch, als er aufstand, um noch vor Sonnenaufgang das Haus zu verlassen. Es tat ihm leid, dass er sich bei Noi und Jem heute nicht einmal verabschieden konnte. Aber wenn er sie jetzt weckte, würden sie erfahrungsgemäß wohl nicht wieder einschlafen und am Abend dann vor Müdigkeit sehr unleidlich und quengelig sein. Es war ein klarer, kühler Morgen. Der Arconier drehte die Heizung auf, um seine während der Nacht deutlich gesunkene Körpertemperatur zu erhöhen und die Steifheit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Nun wusch er sich, nach alter Gewohnheit und Brauch seines Volkes jedoch mit Sand anstelle von kostbarem Wasser: Ein Bad war in seinen Augen ein unverschämter Luxus, den er sich nur sehr selten gönnte, dann aber um so mehr genoss. Anschließend schlüpfte er in Hose und Tunika, womit er schon beinahe ausgehfertig war. Das Frühstück bestand aus den Resten des Abendessens, verschiedenen nur leicht gegarten und salzfreien, ansonsten aber interessant gewürzten Wurzelgemüsen von verschiedenen Welten, denen jedoch Nahrungsergänzungsmittel hinzugefügt worden waren, um eine ausgewogene Ernährung nach arconischen Bedürfnissen zu gewährleisten. Wie schade, besonders für die Kinder, dass sie hier auf Lianna niemals einfach das essen konnten, was sie wollten. Und was für ein Glück für Lerameé, dass sie diese Möglichkeit hatte.

Bevor er das Haus verließ, warf er noch einen Blick ins Kinderzimmer, wo Noi und Jem friedlich schlummerten. Dann zog er noch Mantel und Stiefel an. Beide dienten vor allem dazu, seine Körperwärme zu halten, damit er in der frischen Morgenluft nicht sofort wieder auskühlte und dann zu unbeweglich für Frühsport mit seinem Padawan wurde. Dazu bemühte er sich auch, in Bewegung zu bleiben, und den kurzen Weg zur Basis recht zügig zurückzulegen. Nach wenigen Minuten tauchte das graue Bauwerk, das für die Augen und andere Sinnesorgane recht unscheinbar wirkte, in der Macht aber vor Energie regelrecht pulsierte, vor ihm auf. Als er näher kam, entdeckte er das unverkennbare Wärmebild der Lurmen, die bereits auf einer Bank vor der Basis auf ihn wartete.


»Hallo Lerameé«, sagte er, während er auf sie zu schritt. »Wie geht es dir? Konntest du gut schlafen in dieser fremden Umgebung?«

Zu diesem Zeitpunkt war er noch nicht nahe genug, um mit seinen schlechten Augen zu erkennen, dass sie ihre Kleidung und Frisur geändert hatte. Dies bemerkte er erst, als er unmittelbar vor ihr stand, und nahm es mit positiver Überraschung auf. Bevor sie auf seine Frage antworten konnte, fügte er hinzu:

»Ah, du hast dich also doch für die Tracht des Ordens entschieden. Es freut uns, das zu sehen. Es ist ein Zeichen, dass du angekommen bist. Hat dir Visas dabei geholfen?«

[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Jedibasis | Vorplatz] Nen-Axa, Lerameé
 
Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet –Jedi-Basis]
- Kadajj, Krizz -

Die Jedi-Ritterin zeigte sich äußerst beflissen, die gute Aufpasserin zu spielen – sie hatte rasch ihre lebhaften Schützlinge wieder unter die Fuchtel bekommen und schickte sich an, bei den beiden Gästen in Form von Kadajj und Krizz eine ähnliche Rolle zu spielen, nämlich das die beiden Normalsterblichen keinen Unsinn in der Bibliothek trieben, wie etwa mit Datenwürfeln zu jonglieren oder die alten Folianten mit unanständigen Bildchen zu verschönern.

Aber vielleicht fand sie ja wirklich etwas, was ihr wegen ihrer Träume weiterhalf und die hilfsbereite Dac konnte ihr bestimmt Auskunft geben, welche Literatur ihr weiterhelfen würde. Auf dem Weg dorthin entspann sich ein amüsanter Wortwechsel zwischen der Ritterin und dem smarten Sicherheitsbetreuer, der sehr überzeugend den gescholtenen Schüler spielte. Die Rattataki biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu kichern, wobei die Jedi es wahrscheinlich sowieso merken würde. Allerdings war Thiani, wie sich die Machtnutzerin nannte, mehr damit beschäftigt, Krizz’ neugierige Fragen zu beantworten und beinahe in einen nautolanischen Padawan zu rennen, der anscheinend wie bestellt und nicht abgeholt dort herumstand.

Die Bibliothek hätte genauso gut das Archiv einer irgendeiner beliebigen städtischen Behörde sein können – es roch nach frisch entferntem Staub, Reinigungsmitteln mit einem künstlich-sterilen Duft, der olfaktorisch auf eine sehr aufdringliche Weise den Eindruck von Sauberkeit vermitteln sollte, falls man die gesäuberte Fläche nicht sehen sollte sowie dem zwar nun sauberen Fußboden, dem aber der garantiert nicht gesundheitsförderliche Dunst von altem Permaplast entwich. Wenigstens die antiken Bücher, die noch auf Flimsi, Pergament oder sogar Papier geschrieben waren, verströmten ein gewisses Flair, mit dem man eine mystische Stimmung assoziieren konnte. Um diesen Eindruck zu verstärken, hätte der Padawan für die Besucher so tun können, als ob er in diesen Büchern lesen oder Holos betrachten würde. Der blaue Tentakelkopf hatte eine recht ansprechende sportliche Figur, so dass er nicht wirklich wie der intellektuelle Bücherwurm wirkte.

Kadajj warf ihm einen kurzen Blick zu und lächelte ihn an, als er der anstürmenden Mon Calamari auswich. Mit einem anderen Outfit als der unspektakulären Jedi-Kluft und ohne ihren attraktiven Begleiter hätte sie ihm wohl einen längeren Blick gewidmet.

„Träume können wichtige Hinweise auf verdrängte Wünsche und Konflikte geben, oder sogar auf Geschehnisse in der Zukunft, wobei letzteres sich eher auf machtsensitive Personen bezieht, aber bei einigen Fällen aber auch auf Nichtmachtsensitive. Dabei sollten Sie bedenken, dass die Zukunft immer im Fluss ist, nichts muss sich so erfüllen, wie man es vielleicht vorhersieht,“

dozierte Thiani und drückte Kadajj einige Datenwürfel und zwei alte Bücher in die Hand.

„Leider sind Visionen nicht mein Spezialgebiet, aber wenn Sie möchten, können Sie sich gerne diese Holos und die beiden Bücher ansehen. Einen Projektor finden Sie dort drüben…“
Es lag auf der Hand, dass sie Kadajj einen Platz zuwies, an dem sie sie im Auge behalten konnte, ohne zu aufdringlich zu werden.

„Und Sie, junger Mann, gibt es ein bestimmtes Gebiet, was Sie interessiert?“,

wandte sie sich an Kadajjs Begleiter, der sie vorher als Mrs. Fisch tituliert hatte. Dabei wurde sie von einer verstohlen grinsenden Rattataki beobachtet, die bereits den ersten Datenwürfel in den Projektor geschoben hatte. Die Informationen gaben ungefähr das wieder, was die Ritterin schon zusammengefasst hatte und auch in vielen Frauenholozinen zu finden war. Deshalb konzentrierte sie sich auf die Stellen, die sich auf die Zukunftsvisionen bezogen, natürlich immer mit dem Hinweis, dass die Zukunft immer im Fluss, die Deutung schwierig und ein erfahrener Meister dabei zu konsultieren wäre in Kombination in der Erforschung von Gefühlen und so weiter.

Erst als sie eins der gebundenen Bücher aufschlug, ein wuchtiges, vermutlich jahrhundertealtes sporenfleckiges Ding aus Leder oder ähnlichem, stieß sie auf eine Passage, die sie für bedeutsam hielt.

…..befällt den Träumenden jenes Gefühl, eynem Rufe folgen zu müssen, weil er sonst nicht eher Ruhe findet, und von allem ablässt, was ihm wichtig erscheinet oder seyne Pflicht sey, so sey ihm geraten, Vorsicht walten zu lassen. So geschah es dereinst, dass der ehrenwerte Ritters Tehmor-Kuzoth nach jenem wüsten Orthe voll mystischer||||||-||||||||, genannt ||||||||, durch eyne, wenn nicht gar mehrer Visionen eynem Rufe gefolget war, um ihrer Bedeutung auf die Spur zu kommen. Auch ward jener von dem Verlangen getrieben, welcher Herkunft er sey, daselbst er seit seynem ersten Lebensjahre im Templo zu Coruscantha aufgezogen ward, und seine Eltern nicht kannte. “

Zu gerne hätte Kadajj gewusst, was dort sehr sorgfältig weggestrichen war – mit dem bloßen Auge war es nicht zu erkennen, und sie hatte eine Ahnung, dass sie von der Ritterin keine Auskunft darüber bekommen würde, denn was folgte, waren Andeutungen über den zwar erfolgreichen Ausgang der Suche, und dass der Ritter auch erfuhr, was er wissen wollte, aber dass ihn letzten Endes ein schlimmes Schicksal ereilt haben musste. Herausreißen konnte sie die Seite nicht, aber als Thiani kurz abgelenkt war, zückte sie in Windeseile ihr Datapad und scannte die Seite ab. Während sie mit eher mäßigem Interesse das nächste Buch durchblätterte, ging ihr der Auszug nicht mehr aus dem Kopf. Dabei ließ sie ihre Blicke wandern, um zu sehen, was denn ihr persönlicher Sicherheitsbetreuer so trieb.


[Lianna – Lianna City/Lola Curich Gewerbegebiet –Jedi-Basis/Bibliothek]
- Kadajj, Krizz, Jedi-Ritterin Thiani, einige Padawane -​
 
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gänge zur Bibliothek - Jaques, Ly'fe

Ly'fe stellte sich eine Blumenvase vor und wartete ab, ob Jaques etwas von ihr wahrnehmen konnte. Natürlich dauerte es eine Weile, doch schließlich fing der Miraluka an, das Objekt zu beschreiben, das er sah, und es hörte sich auch vielversprechend an. Wie bei jedem Anwärter fieberte der Bith auch in diesem Falle mit und drückte dem Übenden im Geiste sämtliche Daumen. Schließlich äußerte Jaques die Vermutung, es handele sich um eine Vase.

»Ja! Ganz richtig!«

Freute sich der Bith.

»Ich habe an eine Blumenvase aus dem Büro von Rätin Eleonore gedacht. Das ist sehr gut, du lernst wirklich sehr schnell!«

Ly'fe war geradezu euphorisch, was auch an seiner Unerfahrenheit als Ausbilder und des daraus resultierenden Triumphgefühls resultierte, wenn eine Übung so funktionierte, wie er sich das vorstellte.

»Jetzt machen wir es umgekehrt, du stellst dir ein Bild vor und ich rate. Am besten nimmst du etwas einfaches, am Anfang wird es meistens auch so schon undeutlich genug.«

Schlug er ihm vor.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gänge zur Bibliothek - Jaques, Ly'fe

* * *

Die Horde präsentiert: Jedi-Meister Jeg Harkness​

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gänge - Jeg

Heute war Jeg als einer der beiden Jedi eingeteilt, die sich um die Sicherheit der Basis kümmerten, ein normalerweise ausgesprochen langweiliger Job. Zum Glück verfügte der Orden über eine ganze Reihe von Meistern, die diese Aufgabe bereitwillig übernahmen, so dass es zum Glück nicht allzu oft vorkam. Seit den Zeiten der Ossus-Basis, während der im Prinzip ein einzelner versprengter Raumer das ganze verwundbare Zeltlager hätte eliminieren können, setzte man verstärkt auf diese Art von Sicherheitsjedi. Zusätzlich verwendete man automatische Systeme. Im Gegensatz zu anderen Organisationen, die auch auf die psychologische Wirkung sichtbarer Holokameras und Waffensysteme bauten, waren die der Jedi betont unauffällig und ihre Existenz auch nicht allgemein bekannt, trotzdem betrat oder verließ niemand das Gebäude, ohne bemerkt zu werden.

Eben diese Systeme hatten eine Sicherheitswarnung geliefert, bei denen es sich zwar meistens um Trivialitäten handelte, denen man aber dennoch nachgehen musste. Ausgelöst hatte ihn ein Mann namens Krizzlain Frost, ein ehemaliger Padawan. Jemand hatte ihn auf die Beobachtungsliste gesetzt, warum, ging aus der Meldung zunächst einmal nicht hervor. Allerdings war der Mensch in Begleitung einer Padawan namens Kadajj Riyoss, so dass wahrscheinlich kein Grund zur Beunruhigung bestand. Der Halbzeltron beschloss, sich die beiden trotzdem anzusehen – nicht, dass er gerade Besseres zu tun hätte.

Mit fliegender grauer Robe machte er sich auf den Weg und überprüfte routinemäßig die Datenbankeinträge der beiden. Nach seinem Ausscheiden aus den Orden hatte »Krizzs« ehemalige Meisterin eine beunruhigende Vision von ihm gehabt. Obwohl nichts konkretes zu erkennen gewesen sein soll, hatte man Recherchen gestartet und ermittelt, dass der ehemalige Padawan seine Fähigkeiten nunmehr der Kopfgeldhatz widmete. Ah – der Meister grinste in sich hinein – das erklärte den Listeneintrag. Was seine mutmaßliche Begleiterin Kadajj anging: laut Eintrag sollte sie sich mit Sarid auf Alzoc III befinden, doch die Rätin war noch nicht zurückgekehrt. Das war seltsam, musste für sich genommen allerdings noch nichts heißen.

Inzwischen hatte eine weitere Kamera die beiden geortet, dieses Mal in Begleitung von Ritterin Thiani, einer Mon Calamari. Persönlich hatte er überhaupt nichts gegen Mon Calamari, ganz im Gegenteil hatte er mit ihnen schon einige schöne, gesellige Stunden verlebt, doch professionell gesehen war er der Ansicht, dass diese auf den Brücken ihrer Sternenkreuzer am besten aufgehoben waren. Für das, was sie im Orden machte, die Aufzucht neuer Padawanbälger nämlich, war sie allerdings sehr qualifiziert, weil geduldig, gutmütig und fürsorglich.

Tatsächlich dauerte es auch bis zur Bibliothek, bis er die beiden eingeholt hatte, und in dieser war gerade recht wenig los. Zwei Padawane (Tzun, Gun) waren bei Marvin, eine Frau, mutmaßlich Kadajj saß an einem Lesegerät und Thiani samt ihrer Padawanhorde im Schlepptau unterhielt sich mit dem Mann, der Krizz sein musste. Jeg deutete dem flotten Fischstäbchen gegenüber charamant lächelnd eine Verbeugung an und wandte sich sodann an den Ex-Padawan.

»Hallo mein Hübscher,«

Begrüßte er den Menschen mit kahlgeschorenem Schädel.

»Wie schön, Sie wieder bei uns begrüßen zu können.«

Das Willkommen war allerdings nicht allzu herzlich, die Worte und das Lächeln bekamen einen ironischen Unterton. Bevor der Angesprochen etwas erwiderte, schweifte sein Blick bereits weiter zu seiner ebenfalls kahlen Begleiterin, die offensichtlich etwas las. Meister Harkness, der rötere Haut hatte als ein Mensch und hellere als ein Zeltron, hatte viel Zeit damit verbracht, die Spezies der Galaxis zu studieren und in »vielversprechend« und »weniger vielversprechend« einzuteilen und rein optisch fiel die Frau offensichtlich in erstere Kategorie. Er fragte sich, ob es stimmte, was man über Rattatakifrauen sagte…

Nur eines war merkwürdig, Riyoss war eine Padawan – warum hatte sie dann die Präsenz einer nicht Machtsensitiven. Ihr Äußeres war unverwechselbar, kein Zweifel möglich. Er warf der Frau einen misstrauischen Blick zu und sondierte sie gründlicher. Auf einmal wurde die Sache viel klarer, so dass Jeg ein überlegenes Grinsen unter der lächelnden Fassade unterdrücken musste. Die Frau war gut, wirklich gut – doch er war selbstredend besser. Die schwerwiegendere Frage war allerdings, warum maskierte eine Padawan innerhalb der Jedi-Basis, fernab ihrer Meisterin, ihre Präsenz? Der Blick kehrte zu Krizz zurück. Es war also keineswegs so, dass eine Padawan einen reuigen Wollhufer wieder zurückholte, sondern
er benutzte sie, wahrscheinlich um an Informationen zu kommen.

»Warum seit ihr hier und was ist es, was sie da liest?«

Verlangte er in eindeutig weniger freundlichem Ton zu erfahren.

Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Bibliothek - Thiani, Padawane, Marvin, Gun, Tzun, Krizz, Kadajj und Jeg
 
Lianna City - Jedibasis - Neues Gebäude, am Turboliftschacht - Eowyn, Kastella, Eleonore, Imperatrice und Talery

Mit missmutiger Miene starrte Talery hinunter in das dunkle Loch, in dem Zimtgras verschwunden war. Es mochte zwar sein, dass es wie Duftwolke ihr so "schön" erklärt und Eowyn wiederholt hatte nur so war als ob man von einem Baum herunter klettert. Aber wie oft hatte schon die Caamasi in ihrem Leben schon irgendwo geklettert? Es musste noch auf Kerilt gewesen sein, als sie noch sehr klein gewesen war glaubte sie sich vage an etwas zu erinnern. Aber später? Fehlanzeige. Deshalb stand sie nun da vor dem Turboliftschacht mit dem Kabel zum Abseilen wie ein Bantha vor einem altmodischen Treppenhaus. Fast noch schlimmer machte es der Umstand, dass ein weiteres junges, rothaariges Ding, die sogar noch kleiner war als Talery und von der eierköpfigen Jedirätin zu ihnen gebracht worden war, ohne groß zu zögern vor Duftwolke und ihr nach unten glitt. Die Caamasi hatte ja kaum Zeit gehabt sich den Duft des Wesens einzuprägen und ihren Namen kannten sie auch noch nicht.

Aber die Duftspur, der sie folgten kam nach wie vor von unten. Dort also mussten sich ein oder mehrere andere Wesen aufhalten. Zusätzlich kam, vermutlich aufgewirbelt von Großmeisterin Eowyn und der neuen Padawan eine richtig dicke Staubwolke nach oben, so dass die Vogelfrau sogar Husten musste. Andererseits waren ihre schönen Federn bereits schmutzig bis zum Kiel und ihre Kleidung sowieso. Viel schlimmer konnte es also nicht mehr werden, bemühte sie sich selbst zu trösten. Während Talery noch hustend am offenen Schacht mit Blick nach unten stand verlor sie plötzlich das Gleichgewicht, so dass ihr gar nichts anderes überblieb, als den Weg nach unten zu nehmen, indem sie sich panisch mit ihren drei Fingern an das Kabel krallte. Im ersten Moment wollte die Händlerstochter bereits auf Imperatrice schimpfen. Duftwolke musste sie doch bestimmt geschuppst haben. Allerdings war sich Talery nach einem kurzen Moment des Nachdenkens nicht sicher, ob sie sich nicht vielleicht doch einfach etwas zu weit vorgelehnt hatte. Also wählte die Caamasi die für sie geringfügig bessere Variante und ertrug ihren wenig eleganten Fall mit vor Anspannung fest zusammengebissenem Schnabel und zugekniffenen Augen. Am Boden des Schachts schlug sie dann mit einem lauten Rumpeln auf, so dass sie im ersten Moment noch etwas benommen war. Durch den Staub und Dreck musste sie auch gleich darauf noch viel heftiger husten als gerade eben, was ihre Stimmung noch weiter verschlechterte.


Oh man, wo bin ich hier nur gelandet?

Schimpfte sie lauthals.

Überall dieser Dreck, dieser Gestank! Nimmt das denn überhaupt kein Ende mehr? Wollt ihr mich umbringen?

Es tröstete Talery zwar irgendwo, dass die neue Padawane ebenfalls husten musste, viel besser fühlte sie sich dadurch allerdings auch nicht. Zudem löste dieser fast überwältigende Gestank nach Schmutz und Dreck hier unten einen regelrechten Würgereiz bei der empfindlichen Caamasi aus. Nur mit allergrößte Mühe und um den letzten Rest ihres Stolzes zu bewahren zwang sie sich, sich nicht zu übergeben, während sie Platz machte für Duftwolke. In dem dunklen Gang konnte Talery kaum mehr erkennen als Schemen, geschweige denn sich die in einen Mantel gehüllte Neue (Kastalla) genauer ansehen. Allerdings lenkte deren Anwesenheit die unglückliche Caamasi zumindest ein bisschen ab und weckte ihre Neugier wieder. Ein vager Geruch nach Wasser und Meer umfing diese, so dass sie sie Meerbrise taufte. Auch einige wehmütige Erinnerungen an das angenehme Mon Calamari kamen bei ihr hoch. Als das Husten schließlich verebbt war und Talery wieder sprechen konnte wandte sie sich deshalb gleich an sie.

Du bist kein Mensch, nicht wahr? Du riechst anders, selbst hier in diesem Drecksloch. So entfernt nach Wasser, nach Meer.

Dies war allerdings keine Frage, sondern eine Feststellung, denn die ausgezeichneten olfaktorischen Sinne der Caamasi brauchten keine Bestätigung dafür, denn sie kannte derartige Gerüche mittlerweile recht gut.

Ich bin übrigens Talery It'Kles - und total fehl am Platz.

Fügte sie missmutig hinzu.

Meisterin Eowyn, wir brauchen Licht.

Rief sie der älteren Jedi dann zu, nachdem ihr ja nun kaum etwas anders übrig blieb als sich hier unten etwas umzusehen. Das Hinaufklettern würde Talery nämlich ähnliche Probleme bereiten wie das Hinunterkommen.

Der Geruch, dem wir bisher gefolgt sind, wird übrigens auch intensiver. Er kommt aus dieser Richtung.

Dabei deutete sie auf den Gang vor ihnen. Vorgehen würde sie hier unten allerdings nicht mehr. Wer konnte schon sagen, was hier unten so alles hauste? Nein, Zimtgras war die Jedigroßmeisterin, also würde Talery erst hinter dieser den Gang entlang schleichen und soweit möglich nach Treppen Ausschau halten, wo sie leichter wieder nach oben gelangen konnte als mit dem Kabel. Das allein war ohnehin bereits eine große Leistung für die verwöhnte Händlerstochter.

Lianna City - Jedibasis - Neues Gebäude, unten - Eowyn, Kastella, Imperatrice und Talery
 
[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Vorplatz der Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa


Sie konnte Nen-Axa schon von weitem sehen, seine riesige Gestalt die dazu noch äußerst Schlank war war nicht zu verwechseln, zügigen Schrittes ging er direkt auf sie zu. Vermutlich hatte er sie an Hand ihrer Machtpräsenz erkannt. Er fragte sie ob sie gut geschlafen habe, bevor sie auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte kam er auf ihr verändertes Aussehen zu sprechen. Die Überraschung war ihr also geglückt, erfreut darüber das sich Nen-Axa freute strahlte sie über das ganze Gesicht. Es war ein gutes Gefühl, vor allem war es richtig gewesen sich doch eine Robe geben zu lassen.

„Ja Visas hat mir dabei geholfen, sie hat mir gezeigt wo die Schneiderei ist und dort mit mir gewartet. Ich habe sehr gut geschlafen, nur kommt es mir so vor als ob die zeit hier auf Lianna schneller vergehen würde als auf Maridun. Aber daran gewöhne ich mich bestimmt.“

Sie war von der Bank aufgestanden und musste den Kopf heben um ihren Meister in die Augen sehen zu können. Unentwegt lächelte sie weiter, auch als Nen-Axa sie, etwas abseits vom Haupteingang, zu einer freien Fläche lotste. Dort würden sie wohl ihren Frühsport ausführen.

„Ich hoffe das auch ihr eine erholsame Nacht gehabt habt, Meister.“

Sie sah ihn von schräg unten an während sie versuchte Schritt zuhalten, erst als Nen-Axa bemerkte das er, aus versehen, zu schnell ging drosselte er sein Tempo, damit Lerameé ebenso bequem neben ihm her laufen konnte. Der seitliche Gang der Lurmen war wirklich nicht für schnelles Vorwärts bewegen geeignet, eher zum langsamen Spazierengehen oder flanieren. Wie es wohl dazu kam das sie seitwärts und nicht vorwärts gingen, fragte sich die Padawan. Bisher hatte sie noch keine einzige andere Lebensform gesehen die sich so fortbewegte. Vielleicht würde sie im Laufe ihrer lehre mehr dazu erfahren, oder irgendwann selbst Forschungen in diese Richtung unternehmen. Jetzt stand aber erst einmal der Frühsport auf dem Programm, Lerameé war gespannt was nun kommen würde und sah ihren Meister aus großen Augen an als sie Stellung auf der Fläche bezogen.


[Lianna-System | Lola Curich | Gewerbegebiet | Vorplatz der Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa
 
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Orbit von Lianna ~ Farore & Wind im Landeanflug ~ mit Padme

Der Hyperraum Sprung von Mon Calamari war verhältnismäßig kurz. Navigationscomputer der Farore hatte das System noch nichtmal gespeichert - oder zumindest keine aktuellen Daten zur Verfügung. Dadurch das Padme an Bord der Wind voran flog gab es diesbezüglich keine Probleme.
Das rote Lämpchen auf der Navigations-Konsole im Cockpit blinkte auf. Anakin nahm die Füße von den Amaturen herunter und gab seine bequeme Sitzhaltung auf, um die Farore mit einem Knall aus dem Hyperraum heraus zu steuern. Die sperrlichen Informationen über die neue Heimat der Jedi hatte er in wenigen Minuten durchgearbeitet gehabt und auf das Holonet hatte er aus irgendwelchen technischen Gründen nicht zugreifen können. So hatte er die Zeit damit verbracht vor sich hin zu dösen und seine Fantasie ein Bild von der Jedi Basis zeichnen zu lassen. Immer wieder hatte er an die Säulenhallen des Tempels auf Coruscant denken müssen oder die Gärten auf Corellia. Rückblickend fiel es ihm schwer zu verstehen, warum er sich auf Corellia nicht heimisch gefühlt hatte. Wo er doch jetzt mit so warmen Gefühlen zurückblickte. Ja eigentlich hatte ihm der Orden auf Corellia sogar eher gelegen als in der ehemaligen Hauptstadt.

Als die Farore, weiterhin der Wind folgend, mit dem Landeanflug begann und sie schließlich in die Atmosphäre eintraten ernüchterte Anakin etwas. Er öffnete einen Funkkanal zu Padme:


"Bist du eigentlich schonmal hier gewesen?", der Jedi klang etwas nervös. Tatsächlich war er aufgeregt. Seit Jahren hatte er keinen Fuß mehr in irgendein Gebäude gesetzt, das auch nur ansatzweise mit den Jedi zu tun hatte. Er musste zugeben, dass er etwas Angst davor hatte seine Entscheidung zurückzukehren anzuzweifeln. Schnell ermahnte er sich selbst wieder zur Vernunft. Nichts was ihn in der Basis erwarten könnte, würde ihn von seiner Entscheidung abbringen. Im Gegenteil, wahrscheinlicher war, dass es ihn bestärkte.

Nach wenigen Minuten hatten sie das erreicht was wohl der Hangar der Basis war, auch wenn sich dieser offensichtlich ein Stück entfernt vom Hauptgebäude befand. Seufzend griff er mit der Hand nach vier Kippschaltern über seinem Kopf, die nachdem sie ihren Klach-Laut vom Umlegen von sich gegeben hatten dafür sorgten, dass die Maschinen der Farore mit einem Heulen herunterfuhren. Bedächtig erhob sich Anakin aus dem Pilotensessel und strich beim hinausgehen mit der Hand über die Verkleidung der Konsolen. So wie es aussah würde er sein Baby eine ganze Weile nicht wiedersehen. Ihn ergriff ein etwas nostalgisches Gefühl. Die letzten Jahre hatte er praktisch an Bord der Farore gewohnt - allein. Sie war ihm noch mehr ans Herz gewachsen und es war als verabschiede er sich von einer langjährigen Beziehung. Anakin fühlte sich komisch bei dem Gedanken eine Beziehung mit einem Raumschiff zu haben, aber letzten Endes war es ja auch so.

Die Laderampe war ausgefahren. An einer Konsole nahe der Rampe fuhr Anakin nun auch die übrigen Systeme weitesgehend herunter, bevor er einen Sack mit ein paar Klamotten und anderem Krams schulterte - dem Nötigsten halt - und einen letzten Blick durch den Lagerraum der Farore streifen ließ.


"Du wirst mir fehlen, Süße..."

Schweren Herzens, aber mit großen Erwartungen an das Bevorstehende trat er die Rampe hinunter die sich mit seinem ersten Schritt in den Hangar, hinter ihm zu schließen begann. Ein paar Schritte weiter war die Wind. Sicher hatte Padme noch einiges mehr zu packen. Wenn er nur an ihre Garderobe dachte, fragte er sich wie sie diese irgendwo anders als an Bord der Wind unterbringen sollte. Selbst ihre kleinste Reisetasche würde sie wohl transportieren lassen müssen, dachte Anakin schmunzelnd bei sich, während er vor dem Schiff der Rätin wartete.

Hangar nahe der Jedi Basis ~ bei der Wind ~ auf Padme wartend
 
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