Lianna

[Lianna | Lola Curich | vor der Jedi-Basis | Straßencafé] Nen-Axa, Cethra Jayne; Las Eru, Noi und Jem (NPCs)

Den Rest des Tages verbrachte Nen-Axa wie geplant mit seiner Familie. Erst überwiegend beim Spiel mit den Kindern, bis es Zeit für sie war, ins Bett zu gehen; den Abend dann bei Gesprächen und einem Drink mit dem großväterlichen Las Eru. Es war für alle Beteiligten ein schöner Tag und für den Jedi nach der langen Einsamkeit eine echte Erlösung. Er war nicht gern allein und vor allem von seinen Kindern nicht gern getrennt. Er hoffte, nun wieder eine Weile auf Lianna bleiben zu können, bevor eine Mission ihn zwang, auf eine weitere lange Reise zu gehen.

Die nächste Trennung sollte jedoch nur für einige Stunden sein. Nach einer ungestörten Nacht (endlich wieder in seinem eigenen Bett, hatte Nen-Axa ausgezeichnet geschlafen) und einem gemeinsamen Frühstück brachte er mit Las Eru die Kinder zur Vorschule. Anschließend ließ er sich von ihm bei der Jedibasis absetzen. Es war früher Morgen und wärmende Sonne beflügelte ihn. Die Reise nach Ilum war wichtig gewesen und hatte ihn in seinem geistigen Reifungsprozess ein wichtiges Stück voran gebracht, aber er war wirklich froh, wieder hier zu sein. Er lief geradewegs zum Eingang der Basis. Und dort erkannte er sofort Cethra Jayne, die Miraluka, die er am Vortag im Café auf der anderen Straßenseite flüchtig kennengelernt hatte. Sie sprach soeben am Empfangsdroiden vor, und als er näher kam, hörte er den Droiden sagen:


»Der Jediritter Nen-Axa befindet sich derzeit nicht in der Basis.«

»Jetzt schon!« warf er ein. Er streifte die Kapuze vom Kopf, verschränkte die Hände vor dem Körper und deutete eine Verbeugung an. »Einen guten Morgen wünschen wir, Cethra Jayne. Willkommen in der Jedi-Basis von Lianna. Danke für Ihre Geduld, nun haben wir alle Zeit für Sie. Wir werden Sie gerne herumführen und all Ihre Fragen beantworten, und wir hoffen auch auf einige Antworten von Ihnen - zum Beispiel auf die Frage, was Sie hierher gebracht hat und wieso Sie den Wunsch haben, eine Jedi zu werden.

Zuvor muss ich Sie aber fragen, ob Sie Waffen bei sich tragen. Diese müssen vor dem Eintritt abgegeben werden; sie sind aus Sicherheitsgründen in der Basis nicht getattet. Besser gesagt, nur den ausgebildeten Jedi ist es erlaubt, hier Waffen zu tragen.«


Zwar glaubte der Arcona nicht, dass die junge Frau etwas Böses im Schilde führte, aber in diesem Fall war Kontrolle sicherlich besser als Vertrauen. Die Basis sollte ein friedlicher Ort sein, an dem Bewohner und Besucher sich sicher fühlen könnten. Zu wissen, dass andere ebenso unbewaffnet waren wie man selbst, trug wesentlich dazu bei. Cethra würde zwar beim Eintreten auch nochmals unauffällig auf Waffen gescannt werden, aber so erhielt sie die Chance, alles potentiell Gefährliche abzugeben, bevor sie einen Alarm auslöste - zugleich eine erste Prüfung ihrer Aufrichtigkeit.

»Was ist Ihnen für den Einstieg lieber - eine kleine Führung durch das Gebäude oder wollen wir uns zuerst einen ruhigen Ort für erste Gespräche suchen?«

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[Lianna : Jedi Basis] - mit Nen-Axa


Für einen Moment war Cet schon ein wenig enttäuscht, obwohl ihr klar war, dass wohl kaum jemand so früh aufstand, wie sie selbst. Ihre innere Uhr lief schon seit Ewigkeiten anders, lebte sie doch mehr im Raum als auf Planeten. Außerdem musste sie sich eingestehen, dass sie doch ein wenig nervös war.

"Guten Morgen." erwiederte die Miraluka.

Sie hatte erwartet, dass nicht nur sie Antworten auf so einige Fragen bekommen würde, sondern selbst auch Fragen beantworten müsste. Das war wohl ein Punkt, der sich nicht vermeiden ließ, und sie konnte das nachvollziehen. Aber als nen-Axa sie bat, ihre Waffen abzulegen, war sie überrascht. Einen Moment lang schlich sich ein wenig des alten Misstrauens wieder in Cethras Geist. Doch sie vertrieb es schnell und schalt sich selber dafür. Die Jedi galten als Beschützer der Galaxis und Bewahrer des Friedens. Und genau das war auch der Grund, warum sie hier war. Ihre Waffe abzulegen war ein erster Schritt in diese Richtung.

"Hm, okay, ich lege meine Waffen ab."

Sie nahm ihren Blaster mitsamt Halfter vom Gürtel ab und reichte ihn dem Empfangsdroiden, der die Waffe verstaute.

"Ich hab eh nur den Blaster. Das andere Ding hier ist lediglich ein Kabelwerfer." meinte sie und zeigte auf das Gerät, das einer Pistole zwar ähnlich sah, aber nur auf den ersten Blick. Es war im Grunde ein gut griffiger Pistolengriff mit einem kurzen, schmalen Lauf für den Abschuss des Hakens und die Aufnahme für das Flüssigkabelmagazin. Sie hatte sich schon oft gewünscht, einen schweren S-5 Blaster zu bekommen, wie ihn die Sicherheitskräfte auf Naboo verwendeten. Sie waren schön gefertigt und hatten den Kabelwerfer mit eingebaut. Leider war es nicht leicht an diese Waffen zu kommen.

"Wenn ihr nichts dagegen habt, können wir uns auch gerne beim Laufen ein wenig unterhalten. Ich mag das gerne...liegt vielleicht daran, dass ich so viel zeit in Raumschiffen zubringe, in denen es wenig Platz zum laufen gibt."

Sie folgte Nen-Axa durch den Zugang.

"Wie sehen denn die Tests aus, die ich bestehen muss? Ich kann mir im Moment nicht wirklich feststellen, wie ihr mich prüfen wollt."


[Lianna : Jedi Basis] - mit Nen-Axa
 
[OP]Das Geschehen ist lediglich eine Vision. Die Basis wird nicht angegriffen ;) [OP]


Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme


Padme wappnete sich gegen die Schrecken, die gleich durch diese Türe treten würden. Aber vor allem durfte sie nicht aus den Augen verlieren, daß diese Personen nur eine Vorhut bildeten und während sie damit beschäftigt waren, diese Vorhut auszuschalten, spieen die zahlreichen Landungsboote, die eine beeindruckende und verstörende Geräuschkulisse bildeten, ihr Verderben in Form von weiteren Soldaten und Sith aus.

Der Knall, der die Türe aus dem Weg sprengte, vereinigte sich mit dem lauten Klirren, das von der Fensterfront, die Siva verteidigte, kam und Padme sprang zur Seite, um von den Trümmern nicht getroffen zu werden.
Sie hatte nicht einmal Zeit, sich eine bessere Position zu verschaffen, sondern riß ihr Lichtschwert zur Verteidigung gegen den anstürmenden Gegner hoch. Das Geräusch der aufeinanderprallenden Klingen dröhnte durch den Raum wie ein Startschuß.
Weitere Klingen wurden gezündet und sie schluckte schwer, als diese Geräusche zählte. Eins…
Zwei…
Drei…
Vier…
Fünf…
Die beiden Jedi waren in der Unterzahl und hatten obendrauf das Handicap, daß der Kampf nicht ihre eigentliche Aufgabe darstellte, denn sie wollten die Jünglinge in Sicherheit bringen.

Es waren nur Bruchteile von Sekunden, in denen diese Überlegungen durch Padmes Kopf schossen, denn der Kampf wurde sofort in absoluter Härte geführt, daß gar keine Zeit blieb, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Mit beinahe bewundernswerter Unnachgiebigkeit gelang es den Sith die beiden Jedi in die Richtung zu treiben, die ihnen vorzustreben schien.
Und wann immer Padme das Gefühl hatte, daß es ihr gelungen war, ihrem Gegner durch eine unerwartete Wendung aus dem Konzept zu bringen, war schon ein anderer Sith zur Stelle, der sie beharrlich auf den ihm genehmen Weg zurückzutreiben schien.

Sie brauchte eine Idee, eine verdammt gute Idee, einen förmlichen Befreiungsschlag, um den Kindern die Flucht zu ermöglichen. Aber wohin sollten die Kinder fliehen? Sie waren ohne Schutz und es waren zu viele Feinde in der Basis.
Und dann dröhnte wie eine Totenglocke in einem alten Film das Evakuierungssignal durch die Basis.

"Siva!"

schrie Padme über den Kampflärm hinweg und schleuderte mit der Macht einen Gegenstand nach dem Sith.
Sie kämpften auf verlorenen Posten und sie war sich nicht bewußt, ob Siva das schon klar war.

Und dann gelte ein Schrei durch den Raum, der das Potential hatte, Padme die Luft zum Atmen zu nehmen. Der panische Schrei eines Kindes, in den sich das Weinen von anderen Kindern mischte.
Die Jünglinge waren dem Evakuierungssignal gefolgt und hatten ihren Schutz verlassen wollen und waren den Sith in die Arme gelaufen.


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[Lianna | Lola Curich | vor der Jedi-Basis | Straßencafé] Nen-Axa, Cethra Jayne; Las Eru, Noi und Jem (NPCs)

Dass Cethra Jayne eine Waffe bei sich trug, überraschte Nen-Axa nicht. Die zierliche Frau hatte schon am Vortag den Eindruck einer Raumfahrerin auf ihn gemacht und Leute dieses Schlages waren fast immer bewaffnet. Dagegen war auch nichts einzuwenden, solange man verantwortungsbewusst damit umging und sie nur zur Verteidigung einsetzte. Jedenfalls war er nun froh darüber, sie sogleich darauf angesprochen zu haben - und darüber, dass sie sich bereitwillig nach seinen Vorgaben richtete und die Pistole abgab.

»Der Kabelwerfer sollte kein Problem sein«, sagte er. Zwar konnte man auch damit theoretisch jemanden tödlich verletzen, aber das konnte man auch mit einer Gabel oder einem Arbeitsschuh.

Seine Vermutung, dass die Miraluka im Weltraum arbeitete, bestätigte sie schließlich mit der Antwort auf seine Frage, wie sie die Gespräche beginnen wollten. Sie erklärte, dass sie gerne zu Fuß unterwegs war, weil sie auf Raumschiffen selten die Gelegenheit dazu bekam. Zwar war die Basis auch nicht gerade weitläufig und aufgrund der schlichten, technisch effizienten Architektur kaum geeignet für einen langen Spaziergang, aber die Besichtigung mit einer Unterhaltung zu verknüpfen, war ihm ganz recht. Er setzte sich also gemächlich in Bewegung, ins Innere der Basis hinein und zunächst in Richtung der Trainingsräume, die sich auf dieser Ebene befanden.

»Diese Frage ist gar nicht leicht zu beantworten«, sagte er zur Antwort auf die Frage, wie Cethra geprüft werden sollte. »Es gibt verschiedene Methoden, zu ermitteln, ob jemand einen Zugang zur Macht hat. Üblicherweise beginnt man bei Menschen und vielen anderen Wesen damit, dass man sie dazu bringt, etwas ohne Zuhilfenahme ihrer Augen zu ›sehen‹. Also ein Objekt, das sich im Raum bewegt, mit verbundenen Augen zu verfolgen, oder sich in einem dunklen Raum zu orientieren, solche Dinge. Allerdings sind Sie nicht die erste Miraluka, die zum Jedi-Orden findet, und mir ist bewusst, dass wir mit so etwas nur offene Türen einrennen würden. Sie haben durch Ihre spezielle Art zu sehen anderen Mitbewerbern, die das erst mühsam erlernen müssen, einiges voraus. Wir werden also prüfen müssen, ob Sie in der Lage sind, Ihre Fähigkeiten über dieses angeborene und speziestypische Eigenschaft hinaus auszudehnen. Zum Beispiel durch ein Talent zur Voraussicht, schnellere Reflexe und dergleichen. Dafür werden wir uns passende Übungen überlegen.«

Sie erreichten nun die Trainingsräume. Einige Türen standen offen, so dass man im Vorbeigehen einen Blick nach drinnen werfen konnte. Sie waren unterschiedlich groß und unterschiedlich ausgerüstet - in manchen gab es Sportgeräte und Übungsparcours, die vor allem der körperlichen Ertüchtigung dienten, in anderen wurde die Geschicklichkeit geschult, oder es handelte sich um Fechtböden zum Lichtschwertkampf. Nen-Axa sah seinen Freund Durk Falconer mit einem weit größeren menschlichen Padawan den Kampf trainieren: Eine kurze blaue Shoto-Klinge kreuzte sich mit einem gelbgrünen Doppellichtschwert. Ihm war bewusst, dass es für Cethra womöglich das erste Mal war, dass sie diese legendären Waffen leibhaftig zu Gesicht bekam, dennoch verharrte er nicht lange vor der Tür, bevor er den Weg fortsetzte.

»Allerdings habe ich ja gestern schon angedeutet, dass die Eignung sich nicht nur an der Befähigung misst, die Macht wahrzunehmen und bewusst einzusetzen«, fuhr er fort. »Was die Jedi von anderen Gruppierungen, die sich der Macht bedienen, unterscheidet, ist vor allem die Philosophie, nach der wir leben und sie einsetzen. Die Hingebung zur Hellen Seite, wie wir diesen Aspekt der Macht und diese Art ihrer Ausübung bezeichnen. Wir erlegen uns damit strenge Regeln und Einschränkungen auf, und es ist wichtig, dass man sich dessen bewusst ist, bevor man eine Ausbildung beginnt. Wir würden also zunächst untersuchen, ob Sie eine zutreffende Vorstellung von dem haben, was Sie hier erwartet und inwiefern sich Ihr Leben durch eine Mitgliedschaft im Jedi-Orden verändern wird. Anschließend werden wir dieses Bild korrigieren, falls nötig - und dann sehen wir weiter.

Die wichtigste Frage, die wir an Sie haben, ist demnach: Was wissen Sie bereits über den Orden der Jedi, und was versprechen Sie sich davon, sich uns anzuschließen?«


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Sith in der Basis… Und sie waren in der Überzahl, auch jetzt. Irgendwie musste es ihnen gelingen die Sith zurück zu halten. Schließlich ging es hier um sehr viel mehr, als nur um das eigene Überleben. Hier stand das Leben von ganz vielen Kindern auf dem Spiel! Ja, ja, sie hatte gesagt, dass sie bereit war Verantwortung zu übernehmen und sie hatte gewusst, dass schier unlösbare Aufgaben auf sie zukommen würden. Aber das hier…

Du darfst dich jetzt nicht unterkreiegen lassen! Eine Siva lässt sich nicht unter kriegen!

Aber wie sollte sie den Sith standhalten, die sie umkreisten? Der erste preschte hervor und Siva parierte seinen harten Schlag, indem sie ihr eigenes Schwert mit beiden Händen fest umklammernd in die Höhe riss. Der zweite Sith wartete aber nicht etwa ab, sondern griff auch an und es war Sivas Nahkampferfahrung zu verdanken, dass sie in einer schnellen Drehung auch seinen Schlag parierte. Das hier war so weit von einem Trainingskampf entfernt, wie überhaupt möglich. Aber das schlimmste an allem war die Aussichtslosigkeit der Lage… denn die beiden Sith drängten Siva zurück, geradewegs auf Padme zu, die sich drei Gegnern stellen musste. Fünf gegen zwei. Das war nicht gut, überhaupt nicht gut! Wenn nicht bald Hilfe kommen würden, dann waren die Jünglinge sicher verloren. Zumindest dann, wenn die Sith auf sie aufmerksam wurden. Aber wie sollte denn bitte Hilfe kommen, wenn alle Jedi unterwegs waren? Satrek war nicht da, Wes war auf Mission… Sie waren alle weg! Nur mit Mühe gelang es Siva, die Angriffe der Sith zurück zu halten und doch wusste sie, dass sie sich mehr anstrengen musste. Sie zuckte förmlich zusammen, als ein lautes Signal ertönte und ein Evakuierungsbefehl durch die Lautsprecher drang. Seit wann hatte der Orden Lautsprecher? Eine völlig uninteressante Frage, denn keine Sekunde, nachdem dieser Befehl durch den Raum hatte, geschah etwas, was weitaus schlimmer war, als alles, was hätte geschehen können. Die Kinder kamen weinend aus ihren Verstecken, nachdem eines panisch schrie und als Siva sie sah und hörte, glaubte sie fast ihr Herz zereissen zu spüren. Sie hörte Padmes Ruf, aber da hatte sie doch schon längst, längst gesehen, was geschah! Die Kindern liefen auf die Tür zu, die Tür, die sie nicht in die Freheit führte, sondern mitten in den Tod, denn sie liefen den Sith, die die Jünglinge jetzt erst entdeckt hatten, mitten in die Arme. Mit dem Erscheinen der Kinder waren Padme und Siva ein scheinbar unwichtiges Ziel geworden, denn zumindest die beiden Angreifer Sivas, ließen von ihr ab, um sich den viel wehrloseren Zielen zu widmen.

Nein, nein, „NEIN!“, schrie die Zabrak schließlich heraus, als sie mit ungeahnter Schnelligkeit nach vorne preschte. Einer der Sith holte aus und sie würde nie, niemals rechtzeitig bei dem Kind sein… Ein machtstoß von Siva, brachte das Kind in letzter Sekunde außerhalb der Reichweite des Schwertes und Siva hoffte, dass sie ihn dosiert genug eingesetzt hatte, um dem Kind dabei nicht geschadet hatte. Gleichzeitig war sie noch vorne geprescht und stand jetzt wieder in unmittelbarer Nähe zu den Sith.

„Lasst die Kinder in Ruhe! Dass sind keine Gegner! Wenn ihr kämpfen wollt, dann mit mir!“

Brachte unheimlich viel… nämlich nur bloßes Gelächter. „Rennt in das Versteck zurück“, versuchte sie irgendwie halbwegs beruhigend zu rufen, aber wie rief man denn beruhigend, wenn man mehr als beunruhigt war? Und was brachte dieser Befehl! Gar nichts! Die Jünglinge, völlig verängstigt, bewegten sich überhaupt nicht mehr, ganz im Gegensatz zu den Feinden. Sie waren umzingelt. Die fünf Sith, die eben herein gekommen waren… Und Soldaten, die durch die Tür kamen. Sie waren verloren. Sie waren verloren, absolut, endgültig ver…

HÖR AUF!

Ja, sie waren verloren… aber noch am Leben. Und solange sie noch lebte, so lange auch nur ein Fitzelchen Leben in ihr war, würde sie alles tun, um das hinauszuzögern, was kommen würde.
Und so stürmte Siva, völlig in die Offensive übergehend, auf die Sith zu...

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Lianna, Lola Curich, Schulinternat: Nevis


Nevis`Leben im Schulinternat hatte sich gravierend zum Positiven entwickelt. Was so eine neue kinderliebe unvoreingenommene Lehrerin doch so ausmachte!?! Der Lehrer-und Klassenwechsel hatte sich auf jeden Fall bezahlt gemacht. Nevis wusste, dass sie dies alles nur ihrer guten Fee Brianna zu verdanken hatte. Die Kleine liebte sie dafür über alles und freute sich auf ihre täglichen Besuche. Nevis wartete immer schon ungeduldig und hielt nach ihr Ausschau. Sie kam stets so gegen halb vier Standartzeit und Nevis lief ihr immer schnell mit weit ausgebreiteten Armen entgegen, um dann hoch genommen und herum gewirbelt zu werden.

Über Probleme gab es seit drei Tagen nichts mehr zu berichten, sondern nun zeigte statt dessen Nevis stolz ihre Bastelarbeiten, ihre Malereien, auf denen nie ein Lichtschwert fehlte und sie weit und breit das einzige Kind war, dass Derartiges auf ihre Bilder malte, trällerte die neuesten Liedchen vor, zeigte auf das Blümchen, welches sie eingepflanzt hatte und nun fast zu Tode goss, weil Nevis es viel zu gut mit dem Blümchen meinte, zeigte ihren Knetbantha, der auch als Wump-Wiesel durchgegangen wäre und stellte ihre neuen kleinen Spielfreunde vor. Das Wichtigste aber war, dass Nevis strahlte. Ihre Augen hatten ihren Glanz und ihren unbeschwerten ungetrübten Blick zurück. Nevis beschwerte sich nur über eine Tatsache, eine Kleinigkeit, dass es im Sportunterricht einfach kein Lichtschwerttraining gab. Aber, sie fand die Schule sehr interessant und liebte ihre neue Lehrerin.

Die alte Schachtel von böser Lehrerin lief Nevis natürlich öfters mal übern Weg, aber komischerweise tat jene so, als wäre Nevis unsichtbar. Gerade beim heutigen Besuch von Tante Brianna, erwähnte dies Nevis mal kurz beiläufig und lächelte dabei verschmitzt Tante Brianna an, denn so dumm war Nevis nun auch nicht mehr. Dann setzte sich Nevis auf eine Schaukel und ließ sich von Tante Brianna anschubsen.

Nevis hatte dann noch Tante Brianna erzählt, als die zwei auf dem Schulgelände am schuleigenen Streichelzoo vorbei liefen, dass alle Kinder, wirklich jeder, nur sie nicht, einen Bantha-Furby hätten und sie auch dringend einen Furby bräuchte, da sie sonst blöd wäre und Tante Brianna dringend morgen am besten gleich, einen Bantha-Furby, bevorzugt in pinker Farbe, mit zu bringen hätte, da dass wirklich alle hatten! Alle! Da war alles mit Nevis noch in Ordnung, außer, dass sie die Einzige ohne Furby war.

Abends stellte sich Klein-Nevis auf wackeligen Beinen vorm Holo auf, blickte mit glasigen Augen und hochroten fiebrigen Wangen in die Kamera und sprach heiser und verschnupft auf diesem Weg zu Tante Brianna:



„Tante Brianna, ich bin`s nochmal! Mir geht es so schlecht! Ich bin so heiß! Wenn du wüsstest, wie heiß meine Stirn sich anfühlt und wie sehr meine Wangen glühen. Aber die Füße sind wie Eisklumpen. Komisch was? Ich habe überall rote Punkte! Überall! Sogar im Gesicht! Schau!“


Nevis ging extra näher an die Kamera heran, was sie nicht wirklich gebraucht hätte, da es unübersehbar war. Dann nieste sie zweimal heftig hintereinander in die Kamera, holte ihr Taschentuch heraus, putzte sich umständlich die Nase und sprach dann weiter, wobei sie ein riesiges Schippchen zog und sehr weinerlich dabei klang.


„Kannst du gleich kommen? Ich brauche jemanden, der mich streichelt und mich lieb hat und vielleicht kannst du es wegzaubern, da du eine gute Fee bist?! Du findest mich auf der Krankenstation. Ich muss hier schlafen, da ich so ansteckend bin, hat die Schulkrankenschwester Lissy gesagt.Ich habe eine Kinderkrankheit, hat sie auch noch gesagt und dass es drei Wochen dauert, aber dass halte ich nicht so ewig aus! Hier sind ganz viele Kinder schon krank. In meinem Krankenschlafsaal liegen noch neun Mädchen. Alle haben diese roten Punkte überall! Auch unter den Füßen! Schau hier! Und mir ist so übel. Mein Bauch tut sehr weh. Wenn ich doch nur schon mal einen Furby wenigstens hätte, wäre alles nicht ganz so schlimm.“


Nevis endete mit ihrer kindlichen Logik schniefend und sah mit ihrem flehenden Hundeblick in die Kamera. Hoffentlich konnte Tante Brianna gleich kommen, auch wenn es schon dunkel draußen war, denn Nevis wollte sich in ihre Arme kuscheln. Sie brauchte Tante Brianna jetzt dringend! Ihr Kopf tat auch weh. Alles tat weh! So ein Kinderleben war nicht so einfach. Auch Kinder hatten es schwer und ihre Sorgen! Jaaa! Nevis kroch ins Bett zurück und vergaß sogar die Kamera auszustellen und die Übertragung zu beenden.


Lianna, Lola Curich, Schulinternat- Krankenzimmer: Nevis und neun weitere kranke kleine Schülerinnen, in der Nähe, wahrscheinlich im Jungsschlafsaal: Schulkrankenschwester Lissy
 
[Lianna : Jedi Basis] - mit Nen-Axa

Als sie dem Jedi durch die Basis folgte war sie etwas überrascht, dass alles so funktional und technisch eingerichtet war. Sie war sich nicht ganz sicher, was sie erwartet hatte, aber vielleicht etwas Prunk, irgendwelche Ordensinsignien...
Als Nen-Axa erwähnte, was die Prüfung ihrer Machtempfänglichkeit sein könnte, musste sie grinsen und hoffte, dass ihr Begleiter das nicht bemerkte. Objekte ohne Augen sehen zu können wäre tatsächlich ihre Paradedisziplin. Sicher, so einfach würde man es ihr nicht machen, dennoch fand Cet es amüsant. Andererseits wäre auch eine Prüfung ihrer Reflexe sicherlich zu meistern. Sie hatte sich schnell in ihrer alten Söldnergruppe den Platz der Pilotin erarbeitet, nachdem sie sich durch erstaunliche Reflexe ausgezeichnet hatte. Ohne einen Kratzer in der Hülle durch ein Asteroidenfeld. Seitdem war dies eine gern genommene Fluchttaktik, sofern es sich anbot, und die Gruppe überließ es Cethra mit dem Bantha durch die Asteroiden zu tänzeln. Irgendwie war es ihr immer so leicht gefallen...

Als sie an den Trainingsräumen vorbei kamen, stoppte Cet kurz und ließ einen Laut des erstaunens hören. Tatsächlich hatte sie die Waffen der Jedi noch nie gesehen. Doch nicht nur wegen der eleganten und dennoch machtvoll wirkenden Lichtklingen staunte sie. Sondern auch wegen ihrem `Aussehen`. Es schien ihr, als hätten die Waffen, oder zumindest die Klingen, selbst einen Abdruck in der Macht. Und nicht einfach nur einen Abdruck, wie es quasi das ganze Universum hatte, sondern aktiv, als wäre es ein organisches Wesen, doch noch irgendwie anders. Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie es interpretieren sollte, aber an diesen Waffen war mehr besonders, als die meisten wahrnehmen konnten.

Schließluch kam sie, die Frage, die Cet erwartet und irgendwie auch gefürchtet hatte: Neben der Frage, was sie über die Jedi wusste, wollte Nen-Axa auch wissen, warum sie darum bat, sich anschließen zu dürfen.

"Naja, wenn ich ehrlich bin, weiß ich kaum mehr über die Jedi, als man sich erzählt." begann sie.
"Sie sind Friedenswächter, Diplomaten, Beschützer der Galaxis...wenn man es so einfach ausdrücken kann. Aber im Grunde ist es das, was mich dazu bewegt hat, hierher zu kommen. Wisst ihr, ich habe viel getan, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Einiges davon kann man durchaus als schlecht bezeichnen. Ich meine, keine Auftragsmorde oder so etwas, nein, so etwas nie. Aber ich war Mitglied einer kleinen Söldnertruppe. Eigentlich war ich ganz zufrieden, ich hatte nie das Gefühl, das wir böses tun. Und ich hatte jemanden getroffen...ähm...jedenfalls ist etwas geschehen, dass mir die Augen geöffnet hat. Die Galaxis hat viel böses und...ich...ich wollte mit einem Mal, mit ganzer Seele, dass so etwas schlimmes wie mir niemand anderem je passieren soll. Ich hatte den Wunsch etwas zu ändern. Frieden...das wäre schön..."

Cet stockte. Warum zum Henker hatte sie das gerade einem fast Fremden erzählt. Auch wenn sie nicht alles heraus gelassen hatte, so war es doch sehr persönlich. Keinem hatte sie davon erzählt, was sie bewogen hatte, nach Lianna zu fliegen. Aber die Worte waren plötzlich aus ihr heraus gesprudelt.

[Lianna : Jedi Basis] - mit Nen-Axa
 
[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Alter Gebäudeteil, Erdgeschoss | Flure] Nen-Axa, Cethra Jayne

Cethra Jaynes Wissen über den Jediorden war sehr begrenzt, ungefähr so wie das der meisten Bewohner dieser Galaxis. Ein Unterschied war, dass sie sich dieser Tatsache bewusst war, während andere das wenige, was sie gehört oder sich selbst zusammengereimt hatten, für bare Münze nahmen. Es war manchmal erschreckend, welchen Vorstellungen und Vorurteilen man begegnete, wenn man dem Orden angehörte. Nicht nur im Imperium, wo die systematische Verleumdung der Jedi ohnehin ein fester Bestandteil der Propaganda war. Es war oft schwer, den Leuten klarzumachen, dass die real existierenden Jedi nicht immer die Heils- oder Schreckensgestalten aus ihrer Phantasie waren - vor allem wenn das Bild so tief in ihrem Weltbild verankert war, dass sie es gar nicht geändert haben wollten. In dieser Hinsicht drückte die junge Miraluka sich bescheidener aus. Sie schien bereit, ihren Horizont zu erweitern. Eine wichtige Voraussetzung.

Etwas weniger gut gefiel Nen-Axa, was sie danach erzählte. Sie erlaubte ihm einen ersten privaten Einblick in ihre Vergangenheit und ihr Gefühlsleben. Dabei gab sie zu, Böses getan zu haben, auch wenn ihr das lange Zeit nicht bewusst gewesen war. Außerdem sprach sie in einer Weise von einer Person, die sie gekannt hatte, die Nen-Axa vermuten ließ, dass sie einen schweren Verlust erlitten hatte. Er spürte bei diesen Worten auch einen leichten seelischen Aufruhr und war sich nicht ganz sicher, ob es sich um Schmerz oder Schwermut handelte, auf jeden Fall aber um eine Ausprägung von Trauer. Das waren zwei Dinge, bei denen er nochmals nachhaken musste.


»Friedenswächter und Beschützer der Galaxis, so sehen wir uns selbst gerne«, antwortete er mit nachdenklichem Tonfall, den Blick nach vorne in den Gang gerichtet. »Das sind die Ziele, die wir uns setzen. Aber oft ist es nicht leicht, ihnen gerecht zu werden. Nur selten ist der Glanz dabei, den die Öffentlichkeit gerne sieht. Heldenmut, Ruhm, glorreiche Taten und Abenteuer... So klingt es oft, wenn man über die Jedi spricht. Aber in Wahrheit interessieren wir uns nicht für solche Dinge. Unser Leben wird viel stärker von Pflicht geprägt, als das vielen bewusst ist. Pflichten, die uns oft in Kriegs- und Katastrophengebiete führen, in den kriminellen Untergrund, in schmutzige Winkel, an den Rand der Gesellschaft. Es gibt so viele Bedrohungen, gegen die man den Frieden bewachen und die Galaxis verteidigen muss, dass uns nur selten vergönnt ist, selbst ein friedvolles Leben zu führen. Allzu viele von uns müssen den Dienst an der Allgemeinheit und ihren Idealen mit ihrem Leben bezahlen.«

Er blieb nun stehen, wandte sich zu der Miraluka um und blickte ihr mit seinen grünen Facettenaugen direkt in das fein geschnittene Gesicht.

»Das müssen Sie wissen, bevor Sie sich entscheiden, die Ausbildung zu beginnen, Cethra Jayne. Man kann nicht ein Jedi werden und zugleich sein altbekanntes Leben weiterleben. Auf Vieles muss man verzichten. Ein Jedi besitzt nicht und beherrscht nicht. Er dient und folgt den oft schwierigen Pflichten, die ihm auferlegt werden. Mit einem gewöhnlichen Berufs- und Familienleben und anderen Zielen, die Billionen Leute da draußen sich für ihr Leben wählen, ist das nur schwer vereinbar. Und trotz all des Verzichts kann man doch eines nicht ganz ablegen: Die Vergangenheit. Es gab früher Philosophien und gibt sie vielleicht auch heute noch, die besagten, man solle einen Jedi ab dem frühesten Kindesalter ausbilden, solange er noch keine starken Bindungen entwickelt hat, noch keine Traumata erlitten; solange sein ganzer Charakter noch unfertig und formbar ist. Wir teilen diese Auffassung nicht, aber aus eigener Erfahrung können wir Euch sagen: Je mehr wir erlebt haben - vor allem: Je Schlimmeres wir erlebt haben - um so schwieriger ist es, sich ganz auf Neues zu konzentrieren. Die Jedi versuchen, negative Gefühle wie Zorn, Hass, Neid ganz aus ihrem Leben zu verbannen. Dabei ist beispielsweise kein Platz für Rache. Ich sage das, weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass Sie einen schmerzlichen Verlust erlitten haben, und dass dieser großen Einfluss darauf hatte, dass Sie heute hier sind. Die Lehren des Ordens können dazu beitragen, innere Ruhe zu finden und mit der Zeit einen Frieden mit der Vergangenheit zu machen. Aber eine Sache kann und eine weitere darf ein Jedi nicht: Sie ungeschehen machen - und sie rächen.«

Nicht gerne ging er so unverblümt auf ein Thema ein, das der jungen Miraluka offensichtlich Schmerz zugefügt hatte und das vielleicht noch tat. Aber es war sehr wichtig, dass in dieser Hinsicht keine Missverständnisse bestanden. Nicht selten kamen Anwärter zum Orden, die Schlimmes erlebt hatten. Häufig handelte es sich um den Verlust von Familienmitgliedern oder engen Freunden, der die Initialzündung für den Entschluss war, das Leben von grundauf zu ändern. Aber häufig schwang, wenn auch nur unterschwellig, die Hoffnung mit, sich eines Tages auf die Suche nach den Schuldigen machen zu können - und dann stark genug zu sein, sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Wenn die schmale Linie zwischen Gerechtigkeit und Vergeltung dabei verschwamm, oder wenn aus diesem Gedanken eine Obsession wurde, dann drohte man der dunklen Seite zu verfallen. Auch Nen-Axa hatte sich einst die Frage beantworten müssen, ob er seine Kräfte jemals verwenden würde, um an denen Rache zu üben, die schuld am Tod seiner Frau waren, wenn er die Gelegenheit bekäme. Noch immer kannte er sich nicht gut genug, um das mit absoluter Sicherheit verneinen zu können. Doch er hoffte zumindest, dass er die richtige Entscheidung treffen würde.

»Und die Vergangenheit kann uns auch in anderer Weise einholen«, fügte er hinzu. »Machen Sie sich bewusst, dass der Orden Kriminellen keine Zuflucht bieten kann. Das widerspräche seinen Grundsätzen ebenso wie seinen Pflichten der Neuen Republik gegenüber. Sie sprachen davon, dass Sie Böses getan haben. Wir wissen nicht, was in Ihrer Vergangenheit alles vorgefallen ist, wofür man Ihnen einen Vorwurf machen kann. Darüber sind Sie uns hier und heute auch keine Rechenschaft schuldig. Aber wenn es da etwas gibt, wofür die Justiz der Neuen Republik Sie sucht oder in der Zukunft belangen könnte, müssen wir das wissen. Diese Dinge müssen aus der Welt geschafft sein, bevor Sie sich dem Orden anschließen können.«

Nen-Axa befürchtete, dass er die junge Bewerberin mit diesen harten Worten vor den Kopf stieß. Nach dem freundlichen Willkommen musste sie nun plötzlich viel Unschönes hören und damit fertig werden. Unter diesen Gesichtspunkten war es sicher nicht leicht, sich für eine Zukunft im Orden zu entscheiden. Es war überhaupt nicht die Absicht des Arcona, es ihr auszureden. Aber wenn seine Reise nach Ilum und in sein eigenes Bewusstsein ihn eines gelehrt hatte, dann das: Er konnte und durfte ihr diese schwerwiegende Entscheidung nicht abnehmen - aber er konnte ihr die Informationen geben, die sie brauchte, um sie selbst zu fällen. Sie musste sich klar darüber sein, worauf sie sich einließ. Denn zu viele, die den Weg der Jedi beschritten, wussten gar nicht, wohin er sie führen würde.

»Uns ist klar, dass wir es Ihnen damit nicht leichter gemacht haben«, gestand er ein. »Sie müssen mich nun für ziemlich herzlos und den Orden für abweisend halten. Aber Sie haben eine schwierige, lebensverändernde Entscheidung zu treffen. Wir hoffen, dass Sie das nun besser können als zuvor. Sie muss übrigens nicht heute endgültig entschieden sein: Jeder Jedi muss sie sich immer wieder stellen und aufs Neue beantworten. Viele entscheiden sich während der Ausbildung und manche auch später noch, den Orden wieder zu verlassen. Aber eine unserer Lehren besagt: Es gibt keinen Versuch, nur Entscheidungen. Wenn Sie also diese ersten Schritte mit uns gehen wollen, tun Sie es aus Überzeugung und im Bewusstsein der Konsequenzen.«

[Lianna | Lola Curich | Jedi-Basis | Alter Gebäudeteil, Erdgeschoss | Flure] Nen-Axa, Cethra Jayne
 
[Lianna / Industriegebiet / Sternenjägerbasis / Ruheraum] Marlon Morae​

...Doch diesen Gedanken hatte er in diesem Augenblick nicht. Viel mehr quälte ihn immer noch die Frage, warum er am helligten Vormittag hier in der Kaserne lag. Merhmals streckte Marlon sich und ließ die Trägheit der Muskeln nachwirken. Wer kannte das nicht, wenn man aufwachte und nicht im Stande wr sich zu bewegen, geschwiege denn aufzustehen? Ich muss hier raus! Sagte Marlon sich und auch sein Körper gab ihm eindeutig das Signal zum Aufbrechen. Mühsam stand er erneut auf und lief zur Tür, bevor er plötzlich stehen blieb. Sein Körper hatte ihm ein Alarmsignal gegeben. Marlon blieb verwirrt auf der Stelle stehen und versuchte auf sein inneres zu hören: Warum ging es nicht weiter?​

Er schmunzelte, ehe sein Gehirn den entscheidenen Blitz schickte, und die Lösung in das Unterbewusstsein des Piloten schoss. Langsam zuckte er zusammen und blickte an sich herunter. Klar, ab in Unterhose zum Hangar! Marlon lachte laut auf, erstaunt über sein eigenes Unvermögen. Und wieder war es der Instinkt, der ihn vor einer peinlichen Situation bewahrt hatte. Wie ein Alarmschalter, der immer dann ansprang, wenn er anscheinend nicht in der Lage war, selbstständig zu denken. Marlon drehte sich auf der Stelle um und lachte laut auf. Ich bin schon ein Vollidiot! Sagte er zu sich selbst und lief über den kalten Boden auf den Schrank zu.​

Marlon rümpfte die Nase und blickte erneut an sich herunter. Die Uniform hatte er jetzt sicher schon mehrere Tage angezogen, doch ihm war das egal. Das war sowieso nur eine Trainingsuniform, die bald gegen die Pilotenuniform der Night Hawks eingetauscht werden würde.​

Guten Morgen!

Marlon blickte überrascht nach oben, als mehrere Menschen in Uniform an ihm vorbei gingen, ihm nacheinander zu winkten und dann im grauen Gang verschwanden. Was zum Teufel? Dachte er sich. OK, vielleicht war das einfach nur reine Höfflichkeit gewsen, doch Marlon kannte keinen dieser Leute. Wer war das? Fragte sich sein Unterbewusstsein und suchte in den verschiedenen Regionen seines Gehirns nach Antworten. Doch es gab keine Antwort. Es waren einfach nur andere Piloten, die ihn gegrüßt hatten. Nichts besonderes, einfach nur Höfflichkeit.​

Marlon schüttelte den Kopf und beruhigte sein Bewusstsein, dass beinahe schon begonnen hatte, Adrenalin auszustoßen. Es war einfach so, er kam mit neuen und unbekannten Situationen nicht zurecht. Einer seiner größten Schwächen.
Ruhig! Sagte er sich selber und machte mehrere Schritte vorwärts durch den kahlen Gang. Er sah aus wie jeder in der Militärkaserne, grau, kahl aber dennoch hell. Nur kleine Risse an den Wänden ließen erahnen, dass sich in regelmäßigen Abständen Türen auf beiden Seiten befanden, wo ebenfallls Ruheräume untergebracht waren. Der Gang zog sich nicht sonderlich in die Länge und nach einem kurzen Fußmarsch war man an einer Schleuse angelangt. Ein kleines Fenster befand sich links an der Seite und man konnte den orangenen Kopf eines Mon Calamari erkennen:​

Morae!

Sagte der Mon Calamari und ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.​

Flir! Schön dich zu sehen!

Die Freue ist ganz meinerseits, Morae! Ich nehme an, du willst in den Hangar?

Wenn du mich lässt und ich die Genehmigung habe...​

Haha!

Flir lächelte und drückte auf einen kleinen Schalter und Sekunden später glitt die Tür vor Moraes Augen beiseite.​

Viel Spaß, Junge!

Den werde ich haben!

Sagte er und lächelte.​

Mit den Night Hawks geht das!​

Das Lächeln auf den Lippen des Mon Calamari schwankte und er konnte es nur mit Mühe halten.​

Ähmm...ja. Viel Glück!

Marlon hätte die Veränderungen in Flir's Gesichtszügen sofort bemerken müssen, doch in Gedanken saß er wieder im Flieger und schoss Sternenzerstörer ab. Wie in Trance lief er in den Hangar hinein. Das Dröhnen von startenden Fliegern, der Anblick von Technikern die an ihren Schiffen schraubten, dass alles löste Glücksgefühle in ihm aus und verstärkte seinen Traum nur noch. Wie von Zauberhand ging er vorwärts und bemerkte nicht, wie er einen Mann anrempelte.​

Heyy!!!!

Hörte er noch, erschrak sich, stolperte und landete auf dem Boden.​

[Lianna / Industriegebiet / Sternenjägerbasis / Hangar] Marlon Morae​

 
Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme

Es war ein Desaster. Nicht nur, daß die Sith Hand an die Jünglinge hatten legen können, nein, nun trafen die Soldaten als Verstärkung eingetroffen.
Es gab keinen Zweifel, sie hatten verloren.
Die einzige Möglichkeit bestand darin, den Versuch zu unternehmen, das zu retten, was man noch retten konnte.
Siva schien das ebenfalls erkannt und wollte in die Offensive gehen, aber genau in diesem Moment wurde sie zurückgerissen, während gleichzeitig die Sith zur Seite geschleudert wurden.

Siva..

Nur Siva konnte Padmes Stimme hören.

Die „Wind“ steht im Hangar. Such dir einen Weg. Rette, wen du retten kannst. Ich werde mir Mühe geben, dir soviel Zeit zu verschaffen, wie ich kann.

Mit einem Mal stand Padme zwischen Siva, den Jünglingen und den Sith.
Es waren nur Bruchteile von Sekunden der Ruhe, bevor der Machtsturm losbrach und alles umfaßte, was sich im Raum befand und durch die Gegend schleuderte.

“LAUFT!“

Der Befehl war unmißverständlich und es war nicht viel Zeit, bis der Machtsturm den schmalen Korridor, der Siva und die Jünglinge schützte, sich schloß.
Und dann hatte der erste Sith Padme erreicht und krachend schlugen die Klingen aufeinander. Der Ausgang dieses Kampfes stand bereits fest.
Unklar dagegen war, welchen Nutzen dieser von Padme gezahlter Preis haben würde.



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Lange würde sie das nicht durchhalten, da bestand gar kein Zweifel. Die Schläge der Sith zu parieren war das eine, aber sie musste auch darauf achten, dass keiner von ihnen die Jünglinge angriff. Und leider, leider besaßen machtbegabte Wesen eben mehr, als ihr Schwert. Es kostete Siva unheimlich viel Konzentration, auch darauf zu achten, dass keine Machtattacke ausgeführt wurde. Die Gewissheit, eine Niederlage zu erleiden lastete zusätzlich tonnenschwer auf der Zabrak. Wäre das hier nur ein Training gewesen, hätte sie ihr Lichtschwer deaktiviert und sich ergeben. Aber ergeben war hier Tod. Irgendwie mussten sie aus diesem Raum verschwinden. Fliehen. Irgendwie an den Soldaten vorbei kommen, an den Sith… Nur lag die Betonung sehr stark auf irgendwie, die Antwort aber war irgendwo und da war absolut keine Zeit, irgendwann eine Antwort zu finden.

Dann aber hörte Siva Padmes Stimme, eine telepathische Nachricht. Sie sollte zum Hangar, zur Wind und dabei retten, wen sie retten konnte. Das war ein Selbstmordkommando. Ein absolutes Selbstmordkommando. Wenn sie jetzt floh, würde Padme sterben. Aber wenn sie blieb, würden die Jünglinge sterben. Sich selbst bezog sie gar nicht in diese Gleichung mit ein, denn welche Rolle spielte das schon? Eine Sekunde war da, um sich zu entscheiden. Bleiben und kämpfen oder fliehen. Wenn sie Padme zurück ließ, war das ihr sicherer Tod… Blieb sie um Padme zu helfen, war das der sichere Tod der Jünglinge.
Sie konnte nicht bleiben, sie durfte nicht bleiben und eine Millisekunde bevor Padme ‚Lauft‘ schrie, hatte sich Siva schon längst in Bewegung gesetzt.

„Ihr folgt mir, keiner dreht sich um“,

hörte sie ihre eigene laute Stimme. Mit brennender Lunge rannte Siva und spürte, das was auch immer Padme getan hatte, ihnen einen erheblichen Vorteil verschaffte. Die Jünglinge rannten, Siva rannte, aber eines der Kinder hinkte hinterher. „Zum Hangar!“, wies Siva kurz an, als sie selbst zurückfiel, um das Kind, das eindeutig am Ende seiner Kräfte war, auf ihre Arme zu heben um dann wieder aufzuschließen.
„Wir schaffen das“, versuchte sie so überzeugt wie möglich zu klingen und dabei in den Hintergrund zu drängen, was mit Padme geschehen würde. Denn jetzt durfte nicht sie zählen, sondern das Überleben der Kinder….

Der Hangar schien unheimlich weit entfernt und das Kind wurde mit jedem Millimeter, den sie rannte mindestens einen Kilo schwerer. Sie rannten vorbei an einer kleinen Anhöhe, als Siva so leise wie möglich stopp rief und den Kindern andeutete, sich zu bücken. Soldaten. Besser als Sith, viel besser als Sith! „Geduckt weiter, aber leise!“, flüsterte sie, versuchte noch einmal die Macht einzusetzen, um den Kindern Mut zu machen. Dabei hätte sie selbst mindestens genauso dringend jemanden gebraucht, der ihr Mut zusprach.

Sie schlichen an dem Trupp vorbei um dann endlich wieder rennen zu können und da, unweit vor ihnen, lag endlich der Hangar. Jetzt mussten sie nur noch die Wind finden. Aber was würde dann geschehen? Siva versuchte die Optionen in ihrem Kopf durchzugehen: Kinder aufs Schiff bringen und dann zurück zu Padme? Das würde heißen, die Kindern alleine ihrem Schicksal zu überlassen. Sich selsbt auf dem Schiff. Keine gute Idee… Aber wohin sollten sie mit dem Schiff? KEINE AHNUNG! Einfach nur weg… Wo war dieses Schiff? Siva glaubte, dass sie sich diese Frage hundert Mal stellte als kurz ein Bild vor ihrem inneren Auge erschien. Und da wusste Siva, wo sie lang musste.

Sekunden später sah sie das Schiff und scheuchte die Kinder hinein, schloss die Luke. Eigentlich war ihr danach, sich an die Wand zu lehnen, tief durchzuatmen, viel mehr noch: Sich fallen zu lassen. Denn es fühlte sich so an, als würde jedes ihrer Organe brennen. Lunge, Herz, einfach alles. Aber das war nicht mal das schlimmste.
Hastig lief zu zur Konsole. Haruun Kal, kam ihr in den Sinn, weil das der letzte Planet gewesen war, den sie aufgesucht hatte. Auf dem Jedi waren. Aber noch konnte sie nicht starten, sie musste noch warten, denn vielleicht war Padme das unmögliche… doch Siva konnte den Gedanken nicht mal zu Ende denken, als sie etwas spürte. Eine erneute Erschütterung in der Macht und sie wusste, was das zu bedeuten hatte. Padme…
Die Zabrak biss die Zähne zusammen, denn es bestand kein Zweifel. Mühevoll hielt sie ihre Tränen zurück, denn noch musste sie stark sein. Es war, als hätte jemand plötzlich das Licht aus geknipst. Oder eine Kerze ausgepustet. Ein Glas, das eben noch voll war und jetzt leer. Da wo eben noch die Präsenz von Padme spürbar gewesen war, war jetzt nichts. Einfach so: nichts. Sie hatte es nicht geschafft. Sie hatte es nicht geschafft! Und sie hatte es nur deshalb nicht geschafft, weil sie die Feinde aufgehalten hatte. Padme war … tot.
Als Siva wie mechanisch die Koordinaten von Haruun Kal in die Konsole eintippte, fühlte sie sich leer und so kraftlos wie nie zuvor in ihrem Leben. Das hier war nichts im Vergleich zu damals… Nein. Das hier war viel schlimmer als der schlimmste Alptraum.

‚Warten wir nicht auf Rätin Padme Master? ‘, fragte das Kind, dass sie zuletzt in ihren Armen getragen hatte und schaute Siva dabei mit großen Augen entgegen.
Die Zabrak hatte nicht den Hauch einer Ahnung, woher sie ihre Kraft nahm, denn als sie in die Knie ging um auf Augenhöhe mit dem Kind zu kommen, fühlte es sich einfach nur an, als würde sie in sich zusammen sacken.

„Wir können nicht warten“, sagte sie leise.
„Padme hat uns gerettet, sie ist eine Heldin, aber sie kann nicht mehr zu uns kommen.“
Und da begriff auch das Kind.

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Padme schlug die Augen nicht direkt auf, als sie aus der Meditation auftauchte, sondern konzentrierte sich darauf, ihre Sinne auf die Örtlichkeit einzustellen.
Die Basis war ihr vertraut und sie hatte die Gärten nicht verlassen, aber dennoch hatte sie das Gefühl, daß alles anderes war als vor der Vision.
In ihrer Vision hatte sie nicht mehr mitbekommen, ob Siva die Flucht gelungen war, denn schlagartig war ihr Leben vorbei gewesen.
Es war noch nicht lange her, daß sie um ein Haar wirklich gestorben wäre. Bei der Rückgewinnung von Corellia hatte sie die letzte Wahl gehabt.
Damals war sie irritiert gewesen und hatte nicht viel darüber nachdenken können, aber heute empfand sie tiefe Dankbarkeit.
Vielleicht war der Tod in der Vision ein Fingerzeig der Macht, sich noch einmal damit auseinanderzusetzen und sich die damals getätigten Aussagen vor Augen zu halten.

Sie öffnete die Augen und bemerkte, wie auch Siva aus der Meditation auftauchte.
Sie lächelte.


“Wenn wir sterben, dann sterben wir nie ganz. Jedes Lebewesen geht in die Macht ein und unter glücklichen Umständen eine Erinnerung in den Herzen der anderen, Siva.“

sagte sie leise.

“Das ist auch bei Kahl geschehen.“

Padme wußte nicht, woher sie mit einem Mal den Namen kannte, denn er war bisher nicht genannt worden. Aber er stand mit einem Male deutlich vor ihrem Augen und der Name schien ihr zugeflüstert worden zu sein.

“Er mag sein Leben damals auf Corellia gegeben haben, um dir zu helfen. Und dich hat seine Entscheidung lange Zeit gelähmt, denn man kommt sich unzulänglich vor, wenn ein anderer sein Leben für das eigne opfert. Man hat das Gefühl, daß man niemals dieses Opfer abgelten könne.“

Es war immer hart, wenn Freunde starben, auch der Tod von Fremden war nicht leicht wegzustecken. In einem Krieg war aber oftmals Besinnung darauf, daß die vielen Toten nicht reine Zahlen waren.

“Aber man kann dieses Opfer nicht abgelten, denn so funktioniert dieses Prinzip nicht, denn man gibt sein Leben nicht einer einzelnen Person hin, sondern der Hoffnung, daß man damit etwas bewirken kann, ohne daß man es an einer Person festmacht.“

Padme lächelte abermals und ihr Gesicht drückte tiefe Ruhe und Zufriedenheit aus.

“Kahl ist in die Macht eingegangen und hat dennoch deinen Weg begleitet, als du an dir gezweifelt hast. Du hast einen Kristall gefunden, dein Lichtschwert gebaut und dich bewährt.“

faßte Padme die Entwicklung der letzten Zeit zusammen.

“Und in dieser Vision, zu der uns die Macht geführt hat, hast du dich mit einer ähnlichen Situation auseinandersetzen müssen wie damals auf Corellia. Schildere mir deine Gefühle und Gedanken und was du aus dieser Vision mitnimmst. Worin siehst du dich bestärkt und wo siehst du Möglichkeiten zur Weiternentwicklung?“

fragte Padme.
Die Antwort war interessant und auch wenn sie es bisher nicht ausgesprochen hatte, sie hatte keine Zweifel an Sivas Befähigung, in den Rang eines Ritters erhoben zu werden.



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Dass Kind hatte verstanden, aber mit diesem Moment änderte sich alles und Siva war diejenige, die nichts mehr verstand. Sie öffnete die Augen, dabei hatte sie diese doch gar nicht geschlossen!
Und dann war da auch nicht mehr die Wind, sondern der Garten. Mehr noch, war da Padme, die direkt neben ihr saß und lächelte. Wie konnte sie eben noch auf dem Schiff sein und jetzt wieder im Garten? Wie konnte Padme tot sein und jetzt wieder lebendig? Wie konnte eben noch Krieg sein und jetzt wieder Frieden? Siva kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder, aber das Bild hatte sich nicht verändert: Da war der Garten und da war Padme. Lebendig. Und sie waren beide dort, wo sie sich vor… wo sie sich einst hingesetzt hatten, bevor sie meditiert hatten. Meditiert um völlig geschockt aufzuwachen, um festzustellen, dass sie angegriffen wurden. Das ergab keinen Sinn… Das ergab alles überhaupt keinen Sinn!
Aber da begann Padme auch schon zu sprechen und das was sie sagte, verwirrte die Zabrak nur noch mehr. Wenn sie starben, starben sie nicht ganz. Dann war Padme gestorben und sie sah jetzt ihren Geist? Und woher kannte sie den Namen von Kahl? Weil sie ein Geist war und ihn getroffen hatte? Aber warum saß Siva dann noch im Garten, wo sie doch auf der Wind sein musste und wo, wo waren die Kinder?

Sie sah zu Padme, die so lebendig aussah und unterdrückte das Bedürfnis die Hand auszustrecken um zu sehen, ob sie die Rätin berühren konnte, ob sie hier neben einer Lebenden oder einen Toten saß. Eben noch war sie in Angst und Trauer gewesen und jetzt? Wahrscheinlich starrte Siva Padme an, bestimmt starrte sie sie an, aber mit dem Starren begann Siva langsam zu begreifen. Sie waren im Garten. Auf Lianna.

„Das war eine Vision“,
stellte Siva leise, fast tonlos fest. Eine Vision, nur eine Vision! Sie hatten gar nicht aufgehört zu meditieren, nein, sie waren viel tiefer in Trance gefallen und dann hatte die macht ihnen diese Bilder gezeigt. So… real. Jetzt noch spürte Siva ihr klopfendes Herz, als sei sie wirklich gerannt und ja selbst jetzt spürte sie die Erschöpfung, als sei das, was sie gesehen hatte, auch tatsächlich geschehen.

Padme fragte nach Sivas Gefühlen und Gedanken, nach dem, was sie gestärkt hatte und nach dem, was sie noch lernen konnte. Aber im ersten Augenblick war die Zabrak überhaupt nicht in er Lage der Rätin zu antworten. Die Augen noch einmal schließend, atmete Siva tief durch. Einmal, zweimal, dreimal. Bis endlich etwas einkehrte, was nicht gerade als Ruhe zu bezeichnen war, aber auch nicht mehr als völlige Unruhe.

„Das war schrecklich“,
war wohl das ehrlichste und auch das erstbeste, was Siva sagen konnte.
„Und es war so … real.“
Sie kannte Visionen, aber in dieser Intensität? Nein. So was hatte sie noch nie gesehen, bei keiner einzigen Meditation war sie jemals so sehr in Trance oder was auch immer gefallen. Da waren mal Bilder gewesen, mal kleine, kurze Sequenzen. Aber nicht so was, nein, nein, nicht so was!

„Du bist gestorben“, stellte Siva dann fest und hatte keine Ahnung, ob sie mit Padme je ausgemacht hatte, sie so förmlich ansprechen zu dürfen, aber ihr fiel in diesem Moment nicht wirklich auf, wie sie Padme ansprach. Und auch nicht, dass sie die Frage noch gar nicht beantwortet hatte. Schließlich hatte Padme nach den Gefühlen gefragt und nicht nach den Ereignissen.

„Es war wie auf Corellia. Da waren Sith und Soldaten und sie waren in der Überzahl und du und ich, wir waren hier. Genau hier und dann sind wir in einen Trainingsraum gelaufen, in dem Jünglinge waren und kaum, dass wir da waren, waren da auch schon Sith und Soldaten. Sie kamen durch die Tür, sie kamen durch das Fenster sie haben uns umzingelt, sie waren in der Überzahl! Wir waren verloren!“

Ihre Stimme überschlug sich fast, als sie erzählte, was geschehen war und das bisschen Ruhe, dass eingekehrt war, war fast schon wieder verschwunden. Da aber atmete Siva noch mal durch.

Das war eine Vision. Etwas, was nicht geschehen war. Etwas, was geschehen konnte… aber nicht geschehen war.

„Es war schrecklich“,
wiederholte Siva ihre ersten Worte wieder.

„Vielleicht sogar schrecklicher als das, was damals passiert ist, auf Corellia. Nein. Nicht vielleicht.“
Aber es war auch anders gewesen. Sie war anders gewesen.
„Es war genauso aussichtslos. Da waren Schüsse… und dann ein totes Kind und als ich das tote Kind sah, war es genau wie damals, als Kahl starb. Später… als sie Schlacht schon lange zu Ende war, konnte ich nichts Verbranntes riechen ohne sofort in die Vergangenheit katapultiert zu werden. Als ich den Jüngling sah… war es ähnlich. Aber ich habe mich dagegen gewehrt. Gegen die Bilder von früher. Sie kamen nicht. Die ganze Hilflosigkeit von damals kam nicht. Ich… hab die Bilder nicht siegen lassen.“
Sie hatte sich nicht aus der bahn werfen lassen, war Herrin über sich selbst geblieben.
Nachdenklich erzählte die Zabrak weiter:

„Du hast gesagt, dass wir laufen sollten. Und ich wollte nicht laufen, sondern bleiben. Ich wusste, es gab zwei Möglichkeiten. Bleiben und alle sterben oder gehen und hoffen, dass jemand überlebt. Ich… musste nicht lange überlegen, ich wusste, dass ich die Jünglinge retten musste. Aber das hat bedeutet, dich im Stich zu lassen.“

Nein, hatte es nicht.

„Nein“, widersprach sie sich schließlich selbst.

„Du hast uns gerettet, denn wenn du nicht diesen machtsturm eingesetzt hättest, hätten wir nicht fliehen können. Es ging nicht darum, jemandem im Stich zu lassen. Es ging darum die Chance, die einzige Chance die da war, zu nutzen.“

Aber schrecklich war es trotzdem gewesen…

„Ich hätte nicht alle retten können. Ich hätte dich nicht retten können. Ich musste die Kinder retten und ich konnte mir keine Zeit lassen zu entscheiden. Aber… ich habe richtig entschieden.“

Was ihr jetzt fast ein schlechtes Gewissen bereitete. Immerhin erklärte sie Padme hier gerade, dass sie sich gegen sie und für die Kinder entschieden hatte.
Siva schwieg eine ganze Weile, ehe sie endlich zu ihrem Lächeln zurück fand.
Ich glaube, ich muss diesen Machtsturm lernen.“ Wobei das sicher nicht das ausschlaggebende war.
„In dieser Vision habe ich mich auf mich verlassen und obwohl ich aufgeben wollte, habe ich gekämpft. Um ehrlich zu sein… macht mir das, was ich gesehen habe viel Angst. Wenn so etwas wirklich geschieht… Noch mal. Ich… ich meine, ich habe gelernt über mich hinaus zu wachsen. Oder so etwas in der Art. Aber das sind Dinge, mit denen ich nie in Berührung kommen wollte. Der Tod. So viel Gewalt.“ Einen Schüler auszubilden mochte ja eine angenehme Aufgabe sein, wenn alles gut lief und keine Gefahren drohten.
„Diese Vision hat mir gezeigt, noch deutlicher, dass ich niemals zulassen kann, dass etwas Derartiges passiert. Noch mal passiert. So was werde ich nicht zulassen! Ich möchte mich darauf spezialisieren andere zu schützen.“

Sie nickte einmal. Ja, sie würde andere schützen, eine Wächterin werden.

„Ich werde härter trainieren. Und ich glaube es ist wichtig, nicht nur sich selbst, sondern auch andere abschirmen zu können.“
Nicht nur das, wenn sie Schwachstellen erkannte… wenn sie sich mehr mit der Technik des Bruchpunkts befasste, dann waren ausweglose Situationen vielleicht doch mit einem kleinen Notausgang versehen.

„Na ja“,
lächelte sie abermals,
„ich glaube spätestens jetzt habe ich verstanden, dass man nie auslernt. Dass war mir vorher zwar auch schon klar… Aber na ja.“

Schon komisch, dass sie so schnell zwischen ernst und lächeln wechseln konnte.

„Dass es sehr viel mehr als nur Spaß ist, eine Jedi zu sein, ist mir mehr, als nur bewusst geworden. Auch wenn das nur eine Vision war.“

Immerhin hatte sich ähnliches ja schon einmal ereignet…

„Ist vielleicht dennoch notwendig, ein besseres Sicherheitssystem zu entwickeln.“

Was kaum ihre Aufgabe war… Siva seufzte schlussendlich und sah dann hinüber zu Padme.

Aber eins weiß ich“, erklärte sie, ein wenig von ihrem früheren, frechen Lächeln auf den Lippen:
es ist besser, du… äh Ihr macht einen ganz, ganz großen Bogen um Blumenwiesen und Zabrak in Verbindung mit Meditation.“ Dabei war das nicht mal wirklich unernst gemeint…

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Siva schien von der Tatsache, daß es sich bei dem vorangegangen Geschehen um eine Vision gehandelt hatte, irritiert zu sein.

"Es war eine Vision, Siva. Und ich habe auch keinen Einfluß darauf, was die Macht gewillt ist, uns zu zeigen. Ich kann nicht einmal einordnen, ob es ein Echo der Vergangenheit war oder eine mögliche Zukunft."

Das war das Manko an Visionen. Sie konnten viel aussagen, aber bedauerlicherweise lag nie eine Anleitung, wie man die ganze Sache zu verstehen hatte, bei. Deswegen mochte Padme Visionen nicht wirklich. Sicher, sie widmete ihnen die notwendige Aufmerksamkeit, aber wenn sie schon hörte, daß es zu einem Ereignis schon im Vorfeld Visionen gegeben hatte, die man nicht einordnen konnte, dann stellte sich in dem rebellischen Teil ihres Wesen die Frage, warum man nicht wirklich gewarnt gewesen sei, mit unverminderter Heftigkeit ein. Lieber würde sie auf einem Weg von Glasscherben barfuß einen Planeten umrunden, als sich auf eine Vision zu verlassen. Zudem hatten die Visionen den gravierenden Nachteil, nie einen Zeitstempel zu tragen, so daß sie unterm Strich nicht viel Nutzen hatten außer einer Mahnung.
Und nur Trottel wogen sich in Sicherheit, das hatte sie gelernt, aber nicht durch Visionen, sondern durch die bittere Realität.
Und so hörte sie Siva zu, wie ihre Gefühle zu der Vision beschrieb und Padme stimmte ihr zu, daß es schrecklich gewesen war.


"Ja, du hast richtig entschieden, Siva. Die Macht hat dir gezeigt, daß wir nicht immer alle retten können. Manchmal gelingt es uns nicht einmal, einen zu retten. Das ist zwar bitter, aber auch uns sind Grenzen gesetzt."

Padme konnte Siva über diesen Umstand nicht wirklich trösten, aber die Padawan hatte wohl begriffen, daß es für diesen Umstand keinen Trost geben konnte.

"Der Tod ist zwangsläufig ein Teil des Lebens. Manchmal kommt er früher, manchmal später. Niemand kann ihn verhindern, aber das ist auch nicht unsere Aufgabe. Die Jedi haben die Aufgabe, Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit zu sein. Und so manches Mal müssen wir dabei feststellen, daß wir für Frieden und Gerechtigkeit in den Kampf ziehen müssen, um Unschuldige und Wehrlose zu schützen."

Padme erhob sich mühelos aus der Position, die sie zur Mediation eingenommen hatte.

"Siva, als wir uns zur Meditation hingesetzt haben, warst du Padawan und ich gebe offen zu, daß ich Zweifel daran hatte, ob ich deinen Worten, daß du die Ereignisse auf Corellia hinter dir gelassen hast, Glauben schenken kann."

gab Padme unumwunden ehrlich zu.

"Versteh mich bitte nicht falsch, ich zweifelte nicht an deiner Ehrlichkeit, aber ich weiß um die Ausmaße des Traumas, das der Fall der Basis auf Corellia bei vielen Jedi hervorgerufen hat. Es bedarf großen Willens und Stärke dieses Trauma hinter sich zu lassen. Es war bei mir nicht anders."

Unterschwellig gab damit Padme zu, daß ihr die Eroberung Corellias sehr stark zu schaffen gemacht hatte. Und wie sie sich in Siva erblickt hatte.

"Doch die Macht hat dir gezeigt, was du in der Lage bist zu leisten und dir einen weiteren Weg aufgezeigt. Wenn es dir bestimmt ist, als Wächter zu fungieren, dann ist der Orden stolz darauf, daß du diese Position in Zukunft bekleiden wirst."

Padme lächelte Siva freundlich auf.

"Siva, ich habe keine Zweifel mehr daran, daß du die Ereignisse auf Corellia hinter dir gelassen hast. Du wirst sie niemals vergessen, aber du hast gelernt, daß sie Teil deines Lebens sind. Sie werden immer Teil deines Lebens bleiben, aber sie sind jetzt der Grund dafür, daß du eine Aufgabe wahrnehmen wirst, die du nach besten Wissen und Gewissen zum Wohle der Galaxis ausüben wirst. Fehlschläge bestimmen auch das Leben der Jedi, aber wir lernen daraus und wachsen daran. Auch diesen Aspekt wirst du niemals mehr aus den Augen verlieren. Und wenn du doch, dann denke an diesen Augenblick zurück, möge er dir immer in Erinnerung bleiben."

Wie immer in solchen Augenblicken war Padme sehr feierlich zumute.

"Siva Arkuun, ich erkläre hiermit deine Ausbildung für beendet und wenn du dich erhebst, dann wirst du das bereits im Rang eines Ritters tun."

Es war immer das Ende einer Reise und der Beginn einer neuen Reise, wenn ein Padawan zum Ritter wurde. Und es war für Padme ein Zeichen wie lebendig der oftmals so totgesagte Orden nach wie vor war. Es kamen und gingen die Generationen.

"Das Schönste daran eine Ernennung vorzunehmen, ist der Umstand, daß man die erste Person ist, die gratulieren kann. Ich gratuliere dir, Siva. Du kannst stolz auf dich sein, denn du hast einen schweren und steinigen Weg beschritten und nicht aufgeben."

Stolz auf die frischgebackene Ritterin klang auch in Padmes Stimme mit.

"Du kannst im Übrigen beim Du bleiben, Siva. Und was hat es mit Blumenwiesen und Zabrak in Verbindung mit Meditation auf sich? Ist es ebenso belustigend wie Verbindung von Rätinnen und Wasser in der Messe eines Schiffes?"

fragte Padme erheitert.

"Ah und noch was, Siva. Bewahre dir das Kind in dir. Kinder sehen die Dinge oft unverfälschter als Erwachsene und oftmals ist es dieser Blickwinkel, der dafür sorgt, daß man Hindernisse nur als Ergebnis von Vorurteilen und unnötigen Vorbehalten wahrnimmt. Lachen löst oft schon diverse Probleme und läßt uns Schwierigkeiten nicht mehr als enorme Hindernisse wahrnehmen."

Es wäre wirklich bedauerlich, wenn Siva die Fähigkeit, sich über gewisse Umstände zu amüsieren, verlöre. Aber Padme war sich sicher, daß sie das rechte Maß fände und damit ein Gleichgewicht zwischen Ernst und Spaß herstellte.


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[OP]Kiibi, meinen Glückwunsch. Ich fand die Ernennung toll und danke, daß ich die Ernennung vornehmen durfte :)[OP]
 
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Padme bestätigte noch einmal, dass es sich um eine Vision gehandelt hatte. Dabei war anzumerken, dass sie nicht (!!!) behauptet hatte, dass es NUR eine Vision gewesen war. Für das Weglassen dieses kleinen Wortes war Siva überaus dankbar. Denn ein ‚nur‘ wäre völlig, ganz und gar fehl am Platz gewesen.

„Hoffentlich war das keine mögliche Zukunft“,

kam Siva gar nicht umhin zu sagen. Vielleicht hätte sie ja behaupten können, dass sie sich nun viel vorbereiteter fühlte, aber dem war ganz sicher nicht so. Auf so was konnte man sich nicht vorbereiten, jedenfalls nicht seelisch-moralisch, oder wie auch immer man das nennen mochte. Der Tod gehörte ganz sicher nicht zu den Dingen, die man schon vorher verarbeitete. Lief ja schließlich niemand herum, sah sich die Wesen an und sagte: Du könntest morgen tot sein! Ich verabschiede mich schon mal gedanklich und gefühlsmäßig von dir.

„Der natürliche Tod gehört zum Kreislauf des Lebens.“ Siva musste das einfach feststellen, denn Mord und Krieg waren in ihren Augen ganz bestimmt kein natürlicher Kreislauf. Und vielleicht war Frieden sogar wirklich irgendwie möglich. Wobei der Friedensvertrag der herrschte einfach so unglaubwürdig war… Zumindest konnte Siva, die Corellia miterlebt hatte, sich nur schwer vorstellen, dass dem Imperator wirklich an einem Frieden lag. Immerhin war er machtgierig und wer wusste schon, welche Ziele er mit seinem Frieden verfolgte? Verschwörungstheorien hin oder her: blind zu vertrauen war sicher nicht klug.

Ach“, winkte sie schließlich ab,

„Ich bin’s ja irgendwie gewohnt, dass man an mir oder meinen Worten zweifelt.“

Satrek hatte das schließlich auch getan, nicht zuletzt, als er gesagt hatte, dass es da nichts mehr gab, was er ihr beibringen konnte. Viel interessanter aber war in dem Zusammenhang, dass Padme zugab, dass Corellia auch nicht spurlos an ihr vorbei gegangen war. Es war … na ja, ob beruhigend das richtige Wort war? Vielleicht. Es war beruhigend zu wissen, dass sie nicht die Einzige gewesen war, die nur schwer damit hatte umgehen können. Satreks Statement war immerhin viel gefühlloser gewesen, hatte er doch eigentlich gesagt, dass Corellia schrecklich gewesen war, sie aber ganz sicher nicht die einzige sei, die darunter litt. Gut, aber Satrek war eben Satrek. Ein verbitterter Kauz, den sie trotzdem irgendwie mochte, auch wenn es sie nicht minder verletzt hatte, auf welche Art er sich von ihr losgelöst hatte. Ob er wohl auch stolz auf sie war?

Als Padmes Stimme dann feierlich wurde, kam die Aufregung zurück, denn Siva wusste ganz genau, was jetzt folgen würde. Das, was sie über Jahre hinausgezögert hatte. Ihre Beförderung!
Was für ein seltsames Gefühl. Irgendwie war das was trauriges, aber auch ganz viel anderes. Etwas Zuversichtliches und auch das Gefühl, stolz auf sich zu sein. Trotzdem beeilte Siva nicht, jetzt aufzustehen. Immerhin war das etwas Symbolisches. Sie hockte auf dem Boden als Padawan und würde sich als Ritterin erheben. Das war ein bisschen wie eine Metamorphose. Nein, nicht nur ein bisschen. Das war genau das!

„Was es mit Blumenwiesen, Meditation und dir auf sich hat? Ganz einfach“, erklärte Siva, noch immer am Boden sitzend.
„Wenn diese Vision etwas war, war in der Zukunft passiert und wir nie mehr gemeinsam auf einer Blumenwiese meditieren…“

Sie wollte ja lächeln dabei, aber so richtig gelang es ihr nicht,

„Musst du nicht sterben.“

Denn so hatte das ja schließlich angefangen. Schlussendlich aber lächelte sie doch. Vielleicht ein bisschen verlegen, vielleicht ein bisschen dankbar und als Padme ihr den Rat gab, das kindliche nicht völlig zu verlieren war der Moment gekommen, sich zu erheben.
Trotzdem: Siva strich mit der Hand über die Wiese. Sie selbst hätte nie, niemals vermutet, je befördert zu werden. Aber jetzt war der Moment gekommen. Und dann stand sie langsam auf, ehrfürchtig und entschlossen zur selben Zeit. Ihre Zeit als Padawan war zu Ende und doch würde die Zeit des Lernens nur wieder von neuem beginnen!

„Dass, Padme, solltest du Satrek sagen, denn der lacht fast nie, “ waren demnach ihre ersten Worte als volles Mitglied des Ordens.

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OCC: Ich hab auch zu danken :) Und wer hätte das gedacht^^ Auch mit Siva hab ich eigentlich 2006 begonnen! Nach Löschung und Inaktivität… aber ich glaub sie war wirklich 6(!) Jahre Padawan :D
 
[Lianna : Jedi Basis] - mit Nen-Axa

Eine ganze Weile schritt das ungleiche Paar nebeneinander her, durch die Korridore der Jedi Basis. Cet nahm kaum noch etwas von ihrer Umgebung wahr, tief in ihren eigenen Gedanken versunken. Nen-Axa hielt ihr gerade einen ziemlich klaren Spiegel vor. Es war nichts neues und nichts unerwartetes, was er ihr erzählt hatte. Doch es war unangenehm, darüber noch einmal so intensiv nachzudenken. Auch über...über Samya. Es tat weh so weit zurück zu gehen. Ja, über Rache hatte Cet lange nachgedacht. Lange. Aber das war beinahe ebenso lange her. Sie hatte es aufgegeben. Sie hatte nicht einmal die geringste Spur von Samya finden können, keinen Hinweis. Und dabei war es zu einem großen Teil ihr Job gewesen, Leute aufzuspüren. Doch diesmal versagten ihre Fähigkeiten und die des restlichen Teams. Schließlich zwang sie sich Abschied zu nehmen. Von Samya und von den Gedanken an Rache. Schließlich gab es keinen Verbrecher, an dem sie sich rächen konnte, und kein Verbrechen. Aber bisher hatte sie die Trauer nicht abschütteln können, tiefe Trauer die den winzigen Funken Hoffnung, irgendwann ein Lebenszeichen von Samya zu erhalten, fest in sich eingeschlossen hielt.

"Also...ähm..." begann Cet zögernd, atmete tief durch und fasste sich ein Herz. "Ich hege keine Gedanken an Rache...nicht mehr. Ich wusste ja noch nicht mal gegen wen und wofür ich diese Gedanken hegen sollte. Im Grunde suche ich nur zwei Dinge: Die Chance, in der Welt vielleicht etwas zu verändern, anderen so schlimmes zu ersparen, und...und Hilfe meinen Frieden damit zu machen."

Sie schwieg lange und biss sich selbst hart auf die Unterlippe.

"Es war...nun, Samya, sie war meine Partnerin. Sie ist spurlos verschwunden und ich habe sie nie finden können. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich sie nie wieder sehen werde, aber es zu verarbeiten...das ist eine ganz andere Geschichte."

Ja, eine Verbannung von so manchem Gefühl aus ihrem Leben wäre ein Segen gewesen. Je mehr sie darüber nachdachte, desto fester wurde ihr Entschluss, bei den Jedi zu bleiben. Sie wollte eine Veränderung. Sie brauchte eine Veränderung.

"Was den Teil mit der Gefahr angeht, so habe ich seit meiner Kindheit zwischen den Sternen gelebt. Ich bin die Gefahr gewohnt...gewissermaßen. Im übrigen dürfte es von Seiten der Republik keine Bedenken geben. Wir beschäftigten uns hauptsächlich als Jäger...von entflohenen Sträflingen oder als 'Inkassobüro'. Ohne Opfer natürlich, die können nicht zahlen. Es mag nicht schön...oder ehrenwert gewesen sein. Aber erstaunlicherweise sogar legal."

Zumindest hoffte Cet das. ihr Anführer hatte es immer beteuert und tatsächlich hatten sie sogar oft AUfträge von offiziellen Behörden bekommen, die schlicht und einfach überlastet waren, oder -im Falle kleiner Siedlungen- bei den lokalen Gangstern zu bekannt waren, um sich irgendwo einzuschleichen und jemanden gefangen zu nehmen.

"An meiner Entschlossenheit hat sich nichts geändert. Ich möchte immer noch zu den Jedi."

[Lianna : Jedi Basis] - mit Nen-Axa
 
Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme


Padme unterdrückte ein tiefes Seufzen angesichts Sivas frommen Wunsches, daß es sich bei der Vision nicht um die Zukunft handeln mögen.

“Das wird wohl nur die Zukunft zeigen können, aber ich hoffe es auch.“

sagte sie leise. Solche gräßlichen Dingen sollten sich einfach nicht wiederholen.

“Nun, Siva, meine Zweifel bezogen sich weniger auf deine Person, sondern vielmehr darauf, daß die Überwindung eines solchen Traumas sehr viel Mühe erfordert. Nicht selten braucht es Jahre und sehr viel Hilfe. Manche schaffen es gar nicht.“

erklärte sie Siva.

“Aber diese Sicherheit ist wichtig, wenn du als Ritter eigenständig agierst und auch Schüler ausbilden sollst.“

Es war Padme wichtig, daß Siva ihre Beweggründe hinter den Zweifeln verstand

“Nun ja, Siva, so kann man es sehen. Aber man kann seinen Blickwinkel darauf richten, daß es wichtige und offene Fragen geklärt hat. Unter diesen Umständen sollten wir wohl öfter meditieren.“

Padme zwinkerte Siva zu.

“Satrek lacht nicht mehr? Das ist schade, denn als Padawan war er sehr witzig. Es ist schade, daß es so scheint, als habe er seine Fähigkeit zu lachen, verloren.“

Padme fragte sich, was die Ursache dafür sein konnte.

“Möchtest du einen Schüler ausbilden oder was für Pläne hast du nun? Du sagtest, du möchtest den Machtsturm erlernen und dich zum Wächter fortbilden.“

fragte sie interessiert nach. Padme selbst wußte nicht, was sie tun würde, aber die Macht würde sie leiten, daran hatte sie keine Zweifel.


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Lianna - Lola Curich, Internat - Im Schulgarten - u.a. Frau Abendstern (NPC), Nevis und Brianna

Nevis ein neuerliches Versprechen abgeknöpft, sich zu benehmen, konnte Brianna mit hoch erhobenem Haupt den Schulhof verlassen. Trotz des Einknickens von Frau Santana begann sie dennoch gleich anschließend damit, Kom-Anrufe zu tätigen, um das Krankenhaus ausfindig zu machen, in dem die eigentliche Direktorin des Internats behandelt wurde – einerseits, weil es der Silberhaarigen amoralisch vorkam, mit dem Versprechen, eine Person
nicht zu heilen, zu verhandeln und andererseits war es von Vorteil, sich gut mit Nevis' Schulleiterin zu stellen. Außerdem hatte sie die Zeit und die Kraft dafür, davon, dass sie den anderen Internatskindern bestimmt einen großen Gefallen tat, ganz zu schweigen.

Es war nicht schwierig. Frau Schuester, so hieß die Direktorin, litt an Magengeschwüren (Brianna konnte sich denken, wieso) und sollte am nächsten Tag operiert werden. Es fiel der jungen Jedi-Ritterin nicht schwer, die ganze Sache abzublasen und sie konnte die Lehrerin auch in einem ersten Schritt von ihren Schmerzen zu befreien. Ein ganzes Geschwür verschwinden zu lassen, würde dagegen ein wenig dauern. Früher, als Padawan, hätte sie es vielleicht am Stück geheilt oder bis sie am Ende ihrer Kräfte gewesen wäre, aber spätestens bei der Denon-Mission hatte sie gelernt, dass es kräfteschonender und auch auf lange Sicht klüger war, sich seine Reserven einzuteilen und lieber drei oder vier Sitzungen durchzuführen. Obendrein erschien es ihr auch natürlicher, gesünder zu sein. Letzten Endes behandelte sie ohnehin noch diverse weitere Patienten und kehrte todmüde in die Jedi-Basis zurück.

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Morgens die Echani-Übungen, später Lichtschwerttraining mit Talery, während sie selbst bei Harkness die Grundlagen von Juyo lernte. Nachmittags besuchte sie Nevis, deren Internatsalltag sich zur beiderseitigen Freude prächtig entwickelte. Sie nahm sich viel Zeit für die kleine Togruta, die ihr voller Stolz tausend Sachen zeigte, und manchmal kam in Brianna ein bisschen Neid auf. Schließlich hatte sie selbst nie eine Schule besucht und hätte auch gerne so viele Freunde, Spielmöglichkeiten und überhaupt Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gehabt. Mehr Raumhäfen zu kennen als sonst irgendein Kind in der Galaxis war beileibe nicht dasselbe. Ab dem späten Nachmittag war sie anschließend immer im Krankenhaus bei Frau Schuester, welche den Eindruck machte, eine freundliche und dankbare Person zu sein. Aber kein einziges Mal blieb es dabei; immer gab es irgendwelche anderen Patienten und zwei Mal aß sie sogar in der Krankenhauskantine zu Abend. Die Silberhaarige sagte sich, dass es eine gute Sache war und sie dabei vermutlich mehreren Personen das Leben rettete, aber es war dennoch nichts, worauf sie sich freute. Vor dem frühen Schlafengehen stemmte sie noch Gewichte in den Anlagen der Jedi-Basis, weil das eine der Aktivitäten war, die man machen konnte, wenn man zu müde war, um noch etwas geistig forderndes zu unternehmen.

Außerdem begann die Echani mit den konkreten Planungen für ihr zweites Lichtschwert Eiskristall. Von einem Verpinen-Handwerker in der Nähe, welcher den Hörensagen nach öfters Aufträge für den Jedi-Orden ausführte, ließ sie sich zwei spezielle Lichtschwertgriffe anfertigen und ein spezielles Mittelstück planen, die beiden zu verbinden. Es musste Lichtschwertschläge parieren können, weshalb es eine technische Herausforderung zu werden drohte, welche der Mann, respektive das Insekt, allerdings zu lösen gedachte. Bezahlt hatte Brianna die ganze Sache allerdings bereits im Voraus, wodurch sie höchstoffiziell wieder einmal pleite war – abgesehen von den gestohlenen Piratencredits von Alzoc III, welches aufgrund von Sarid verursachten schlechten Gewissens nach wie vor unangetastet blieb und an das sie sich bei solchen Gelegenheiten auch immer schön erinnerte, wie eine alte Narbe.

Brianna sichtete daher die Möglichkeiten, zu Geld zu kommen und sie hatte durchaus Interview- oder Modelinganfragen von zumeist Zweit- oder Drittklassigen Holomagazinen und die meisten davon waren nicht dergestalt, dass die athletische junge Frau diese bedenkenlos annehmen wollte. Weder gedachte sie sich zu billig zu verkaufen noch ihr Image zu gefährden, was für ein Holonet-Sternchen, wie sie inzwischen eins darstellte, schließlich alles war. Werbung war auch so eine Sache… sollte sie ein Holoshooting für einen Sportmodenhersteller wagen? Und durfte sie die Klamotten anschließend behalten?

Am Abend des dritten Tages nach der Zurechtweisung der Frau Santana kam Brianna gerade aus der Nasszelle nach dem Besuch im Kraftraum, als sich Nevis per HoloNet meldete. Sie hatte Harkness' Wunsch erhört, ihn gemeinsam mit ihm aufzusuchen, wenngleich vor allem dadurch motiviert, ihm endlich einmal das Maul zu stopfen. Das klappte zwar nicht, aber sein Erstaunen, „welch unbändige Kraft doch in so einer wunderschönen Frau steckt“, wie er es ausdrückte, freute die muskulöse Echani diebisch, ebenso wie der Beweis, dass sie stärker war als er. Weniger gefiel ihr, dass er sich nach anderen Männern umdrehte, obwohl sie eigens für ihn ein Tank Top und eine kurze Hose angezogen hatte – das Gerede um seine sexuelle Orientierung stimmte demnach wohl. Zumindest schien er keine Probleme mit ihren baumstammdicken Oberschenkeln zu haben. Erschöpft nahm Brianna sich trotzdem Zeit für Nevis und konnte sehen, dass das Togrutamädchen einen noch viel fertigeren Eindruck machte. Es ging ihm ganz eindeutig nicht gut. Entsprechend hörte sie sich auch an und es war sonnenklar, dass sie die Kleine so nicht alleine lassen konnte. Sie musste kommen und Nevis beruhigen und trösten. Davon, dass sie einen Ruf als gute Fee zu verlieren hatte, ganz zu schweigen. Obwohl sie schwere Beine hatte und dadurch in jedem Fall später ins Bett kommen würde, als ihr lieb war, schlüpfte sie noch ein weiteres Mal in ihre silbern-anthrazite Jedi-Robe und eilte los.

Unterwegs dachte sie über die Worte der Kleinen nach, die nicht einmal mehr geschafft hatte, den Holotransmitter abzuschalten, welcher weiterhin fleißig dreidimensionale Bilder aus dem Krankenzimmer übermittelte, wodurch Brianna das ganze Elend betrachten konnte: eine kleine Epidemie war im Internat im Gange und dort rechneten sie, wenn man Nevis glauben wollte, mit drei Wochen für die Genesung. Drei Wochen! Was war denn das für eine medizinische Versorgung?

Das andere Problem war dieses dämliche rosa Bantha-Furby, welches die Kleine unbedingt haben wollte. Brianna hatte kein Geld, ihr eines zu kaufen (die Dinger waren natürlich geradezu unverschämt teuer), davon abgesehen, dass es ihr entschieden gegen den Strich ging, etwas zu kaufen, weil alle es hatten – dann war es doch nichts besonderes mehr. Man sollte sich wünschen, etwas zu haben, respektive zu sein, was eine individuell, ja
einzigartig machte, aus der Masse herausstechen ließ. Auf die Jedi-Ritterin traf das in vielerlei Hinsicht zu und auch Nevis hatte ihr Spielzeuglichtschwert und die Machtsensitivität. Trotzdem begab sie sich auf ungewohntes Terrain. Als Kind hatten ihre Eltern Brianna praktisch jeden Wunsch erfüllt, nur war sie verglichen mit Nevis weitaus weniger Einflüssen von außen ausgesetzt gewesen, was man sich wünschen konnte.

Das Internat erreichte die Silberhaarige auf dem Speederbike in Rekordzeit und unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln, und auch von Schulkrankenschwester Lissy, die sie zunächst nicht in das Krankenzimmer vorlassen wollte, ließ sie sich nicht lange aufhalten.

„Ich bin eine Jedi-Heilerin. Vertrauen sie mir,“

Hatte sie nur gesagt und war an ihr vorbei. Nevis war nicht schwer auszumachen, immerhin war sie die einzige Togruta, und als die 26jährige sich ihr näherte, wurde sie auch sofort von ihrem Blick erfasst. Es hätte sie gewundert, wenn die Kleine geschlafen hätte. Als erstes schaltete Brianna den immer noch laufenden Holotransmitter aus, dann setzte sie sich an das Bett des Mädchens, kuschelte sich an sie und schloss ihre starken Arme um die Kleine. Sie war tatsächlich fiebrig-heiß, aber das machte nichts. Die Silberhaarige hatte keine Angst, sich anzustecken.

„Hallo Nevis,“

Begrüßte sie ihr momentanes Pflegekind leise. In der Macht konnte sie jetzt auch die ganzen Punkte ausmachen, da man scharlachrote Punkte auf rotoranger Haut über Holo nicht wirklich erkennen konnte, sondern nur auf den weißen Abschnitten. Aber sie waren auch auf den Lekku und auf dem ganzen Körper verteilt.

„Leider habe ich keinen Bantha-Furby für dich, aber ich bin hier und ich hab' dich lieb. Ich lasse dich nicht allein und kann bestimmt auch etwas gegen deine Krankheit tun. Wie geht es dir? Fühlst du dich schon besser, jetzt da ich hier bin?“

Brianna streichelte die Kleine und hoffte, dass ihre Anwesenheit alleine vielleicht schon Wunder wirkte. Diese selbst in der Macht auszuführen, dafür war sie eigentlich schon zu müde. Sie fühlte sich, als könnte sie hier und jetzt im Kinderbett einschlafen.

Lianna - Lola Curich, Internat - Krankenzimmer - u.a. Nevis und Brianna
 
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Dass sich Padme auch wünschte, dass das nicht die Zukunft war, war wohl mehr als verständlich und rang Siva die sehr vorsichtig gestellte Frage ab: „Macht es dir keine Angst so etwas zu sehen?“
Den eigenen Tod…
„Wie… gehst du damit um?“
Immerhin wirkte sie so nach Außen schon sehr gefasst. Siva jedenfalls fand die Vorstellung in einer Vision den eigenen Tod zu sehen sehr beängstigend. War ja ganz witzig mal sein Horoskop zu lesen oder doofe Karten zu ziehen, auf denen der Tod abgebildet war. Aber zu sehen wie man starb? War ja schon etwas völlig anderes.

Padmes nächsten Worte jedenfalls brachten Siva dann doch zum Lachen und das vor allem, weil sie fast ein bisschen so klangen wie eine Entschuldigung. Und bisher hatte sich noch nie jemand entschuldigt, wenn er an ihr gezweifelt hatte.

„Einen wirklichen Unterschied macht es nicht, ob man an einer Person oder an der Aussage einer Person zweifelt. Zweifel sind es doch trotzdem. Vielleicht ist der Unterschied nur der, dass an einer Person zweifeln fast bedeutet, sie in Frage zu stellen. An einer Aussage oder ähnlichem zu zweifeln, ist viel harmloser. Und vielleicht sogar gut gemeint. Aber Zweifel bleiben Zweifel.“
Siva konnte das völlig unbekümmert ausdrücken, aber genau davon war sie überzeugt.
„Und ich komme ganz gut damit zurecht, wenn irgendwer, irgendwas anzweifelt.“

Gut, ein wenig beleidigt war sie bei Satrek gewesen, aber Satrek hatte ihr nicht richtig zugehört, hatte nicht versucht sie zu verstehen und hatte ihr eigentlich auch nur einen ganzen Haufen Vorwürfe gemacht. Ohne auch nur ein gutes Haar an ihr zu lassen. Das war eine Nummer härter, als sie anzuzweifeln. Immerhin hatte er ihr fast direkt gesagt, dass sie störrisch war, nichts ernst nahm und hinter ihrem Humor alles versteckte. Und, dass er keine Lust drauf hatte jemanden wie sie weiter auszubilden. Verabschiedet hatten sie sich auch nicht. Eigentlich hatte er sie einfach stehen lassen und war gegangen. Aber irgendwie… sollte sie über das ganze wirklich nicht genauer nachdenken, denn tatsächlich fielen Siva hier wenig Witze ein. Die Situation war mehr als bescheiden gewesen. Aber gut… Beziehungsweise, aber schlecht!

„Wichtige und offene Fragen? Vielleicht. Aber es hat auch viele Fragen aufgeworfen. Außerdem sagte ich ja nicht, dass wir nicht mehr meditieren sollen. Bloß nicht auf einer Blumenweise“,

erklärte Siva mit einem Zwinkern in der Stimme.

Dann kamen sie aber wieder auf Satrek zu sprechen.

„ich würde nicht sagen, er lacht gar nicht mehr. Aber griesgrämig gucken ist schon keine Seltenheit bei ihm.“
Er lachte vor allem dann, wenn er seine Witze machen konnte und ein wenig war es ja nun doch so gewesen, dass diese Witze auf Kosten von der Zabrak gegangen waren. Wobei er ganz am Anfang ihrer Ausbildung wirklich witzig gewesen war. Vor Corellia. Vielleicht hatte Corellia alles verändert. Na ja und vielleicht war sie auch ein bisschen schuld. Sie hatte sich zwar nie respektlos gesehen, sondern viel mehr ihn, aber vielleicht… na ja vielleicht hatte er von seinem Standpunkt aus ja recht gehabt. Das war wie mit Witzen. Einer fand sie urkomisch und der andere total bekloppt. AM Ende hatte eben jeder recht, von seinem Standpunkt aus.

„Hm, nach der Vision zu urteilen, ist es erst klüger, noch ein paar Sachen zu lernen und dann einen Schüler auszubilden. Aber ich würde fast sagen, dass die macht ihre eigenen Wege geht und ich sehe, was geschieht. Nur nix machen, werde ich sicher nicht.“
Aber wenn sie jetzt zum Beispiel um die Ecke lief und dabei einem potenziellen Schüler über den Weg lief… Na ja. Wer wusste das schon?

Lianna System - Lianna - Lola Curich - Jedi Basis – Gärten unweit des Trainingsraumes – Siva und Padme
 
Lianna, Lola Curich, Schulinternat- Mädchen-Krankenzimmer: Nevis und viele andere Patientinnen und Personal (NPCs)


Warten kann unerträglich sein! Klein-Nevis kam es wie eine Ewigkeit vor, bis endlich Tante Brianna kam. Warum dauerte dies nur so lange? Fand sie den Krankenflügel im Internat nicht? Hatte sie es vergessen oder schlicht weg überhört, dass Nevis gesagt hatte, dass sie hier und nicht in ihrem Zimmer oben im Doppelstockbett war? Ihr Zeitempfinden war als kleiner kranker wartender Patient deutlich verzerrt, denn Brianna war in Wahrheit fast schneller als der Wind, so kam sie angedüst, nachdem Nevis ihren Hilferuf abgegeben hatte.

Neben Nevis, die kleine blasse Lara, mit den spärlichen blonden Haaren, musste sich gerade im Schwall lautstark im Bett übergeben. Nevis` Bauch tat gleich doppelt so stark weh. Die Kleine drehte sich lieber rasch um und schaute in die andere Richtung. Das roch nicht gut! Schwester Lissy kam herein geeilt und stöhnte laut, dass sie sich nicht zerteilen und dicke zehn Hände gebrauchen könne, da sie gar nicht mehr wüsste, wo sie zuerst sein solle. Nevis entwich ein lauter Seufzer, hörte ein Kind weiter hinten laut würgen und zwei Kinder begannen nicht gerade leise nach ihren Mamis zu weinen. Nevis dachte an ihr Lichtschwert von Onkel Wes. Das Spielen damit machte doch immer großen Spaß. Also holte es Nevis zur Ablenkung aus ihrem Nachttischchen und begann damit im Liegen herum zu fuchteln. Doch davon fühlte sich Nevis nicht besser wie gedacht, sondern viel elender. Es machte bei weitem nicht so viel Spaß wie sonst! Ihr wurde mächtig schlecht davon und der Schweiß stand ihr auf der Stirn und Nevis bekam noch dazu einen mächtigen Hustenanfall. Sie warf das Lichtschwert zurück in die oberste Schublade des Nachtschrankes und lag gequält auf ihrem Bettchen. Wenn sie nicht mal mehr spielen konnte, musste sie sicherlich sterben, dachte Nevis betrübt. Frau Santanas Stimme war lautstark und extremst hysterisch weiter hinten zu hören. Sie brachte zwei neue Patienten auf die Krankenstation und beschwerte sich, dass einer davon sich auf dem Flur und auf der Treppe seines Abendessens entledigt hätte. Schwester Lissy antwortete mit bereits erschöpfter weinerlicher Stimme, dass mittlerweile die Betten alle auf der Krankenstation belegt wären und sie die Kinder auf dem Flur unterbringen müsse. Man konnte mit Bestimmtheit sagen, dass hier gerade die Hölle ausgebrochen war und das Internat schon bessere Tage gesehen hatte.

Dann hörte Nevis endlich Tante Briannas Stimme. Sie sprach mit Schwester Lissy. Die Kleine konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Nevis drehte mühsam ihr Köpfchen in Richtung Tür. Mit schnellen Schritten war Tante Brianna, ihre gute Fee, schon bei ihr. Als Nevis sie ihren Namen aussprechen hörte, purzelten gleich ein paar dicke Tränen aus ihren Äuglein und bahnten sich hemmungslos ihren Weg über ihre glühenden geröteten Wangen samt Ausschlag. Sie wurde von ihr, die sich sogleich an den Rand ihres Bettchens gesetzt hatte, sofort liebevoll in die Arme geschlossen. War das ein beruhigendes Gefühl. Wärme, Liebe, Ruhe und Geborgenheit strahlte Tante Brianna aus und Nevis schmiegte sich ganz fest an sie an. Ihre kühlen sanften Hände strichen über ihr Köpfchen. Nevis liebte ihre gute Fee über alles. Jetzt war Nevis beruhigt und es ging ihr auch gleich ein wenig besser. Es war schön sich nicht mehr so allein zu fühlen, auch wenn sie nicht wirklich alleine war in diesem großen überfüllten Krankensaal. Aber, man brauchte an solchen Tagen, an denen man sich so mies fühlte, eine Mutter. Und Tante Brianna war eine gute Ersatzmutter!

Sie sagte ihr ganz leise, dass sie keinen Furby für sie mitgebracht hatte, aber sie ganz dolle lieb hätte und fragte auch nach, ob es ihr nun besser ginge, jetzt seit sie da war. Nevis nickte, blieb aber an ihr angelehnt und sagte ebenso leise und ziemlich matt:


„Ist nicht so schlimm, hauptsache du bist da und gehst nicht mehr weg. Mein Bauch tut schon nicht mehr so stark weh!“


So blieb Nevis eine ganze Weile und genoss einfach ihre Gegenwart, dass sie da war und sie in ihren Armen liegen konnte. Dann fragte aber Nevis nach:


„Du bleibst aber auch hier, wenn ich schlafe, stimmts? Du gehst nicht einfach weg! ? Du kannst auch hier mit schlafen! Wir passen beide hier rein! Gucke, ich mache mich ganz klein und schmal. Erzählst du mir eine Geschichte zum Einschlafen? Du erzählst so lange, bis wir beide eingeschlafen sind, ja? !“


Und mit ihrem Hundeblick, dem eigentlich niemand widerstehen konnte, denn dieser Blick hatte es in sich und war gerade zu magisch, wenn man an ihre wunderschönen großen Augen an sich schon dachte, schaute sie Tante Brianna an. Man konnte es auch als eine Art angeborene natürliche Geheimwaffe bezeichnen.


„Du kennst doch eine schöne Geschichte, stimmts, anders als Tante Talery! ? Die kannte Keine! Aber, Tante Alisah kannte eine schöne Geschichte! Warum kannte denn Tante Talery keine Geschichte? Warum ist sie denn eigentlich so flauschig?“


Und dann wechselte Nevis spontan mal das Thema, als ihr Blick auf ihre Füße fiel und zeigte Tante Brianna:


„Schau mal, die roten Punkte sind sogar zwischen den Zehen. Warum machen die mich denn so heiß? Warum haben wir denn alle rote Punkte bekommen? Haben Mami und Onkel Wes und Tante Alisah und Tante Ribanna auch rote Punkte im Weltraum bekommen? Hattest du auch schon mal rote Punkte? Ob du die bei mir wegzaubern kannst? Ich habe doch in zwei Tagen Geburtstag! Ich werde doch schon fünf! Warum ist denn das bloß passiert?“,


und Nevis machte eine ausladene Geste und ließ ihren kleinen kurzen Arm und ihren Blick durch den überfüllten Krankensaal schweifen, um dann ihren fragenden Blick fest auf Tante Brianna zu heften. Als Vorschulkind befand sich Nevis ganz plötzlich mitten in der anstrengenden Warum-Phase! Da konnten die Kleinen den Großen schon mal Löcher in den Bauch fragen, denn sie wollten nun alles ganz genau wissen. Und sonderlich müde wirkte Nevis auch plötzlich nicht mehr!


Lianna, Lola Curich, Schulinternat- Mädchen-Krankenzimmer: Nevis und ihre allerliebste Tante Brianna und viele andere Patientinnen und Personal (NPCs)
 
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