Lianna

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Entschuldige. Eowyns Augen senkten sich kurz. So war das nicht gemeint, ich wollte dich nicht vor den Kopf stoßen. Nur, ich habe diesen Tag genossen, so wie du... und ich habe all das gerne getan. Man brauchte keinen Dank für Dinge, die man gerne tat - und zwar nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst. Dieser Tag war kein Opfer gewesen, in keinerlei Hinsicht. Sie hatte ihn gerne so verbracht, wie er gewesen war - nun gut, auf die kleine Diskussion hätte sie verzichten können, aber so etwas gehörte nun einmal dazu. Ein Dank dafür war nicht nötig - andererseits, Ian hatte Recht. Wenn er sich bedanken wollte, dann war das seine Sache.
Oh, das habe ich gehört, keine Sorge, gab sie zurück. Aber selbst die Tatsache, dass er sich langsam hier eingewöhnte - und langsam war es tatsächlich, sie erinnerte sich noch zu gut an die Situation vor der Nightmare - dennoch, es war ein Fortschritt. Alleine schon dieser Satz war Grund genug, zumindest ein wenig Hoffnung zu schöpfen. Vielleicht, vielleicht war alles nur halb so schlimm. Vielleicht wurde alles gut? Dieser Gedanke klang wie der eines Kleinkindes, aber was sollte sie anderes denken? Hoffnung war schließlich das, was einen hielt. Und ich finde, dass du das alles sehr gut meisterst. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es sein muss. Nein, sicher wissen konnte sie es nicht. Aber eine gewisse Vorstellung reichte aus, um sich hineinzuversetzen. Und Eowyn war heilfroh, es nicht wirklich zu wissen.

Ian schob noch eine Erklärung über das ihrer Ansicht nach völlig sinnlos Verhalten der Sith hinterher - was es allerdings nicht besser machte. Furcht vor positiver Beeinflussung? Das klang... völlig wirr. Dienten die Sith per se dem Negativen, um des Negativen Willens? Bisher hatte sie eher gedacht, das Negative - wenn man es denn so nennen wollte - sei eher ein Mittel zum Zweck, der Weg, um zu erreichen, was auch immer man erreichen wollte, koste es, was es wolle. Allerdings würde es erklären, weshalb positive Gefühle wie Liebe und Freude so verpönt waren, auf eigene verdrehte Art und Weise.
Ich auch nicht, antwortete Eowyn Ian allerdings aus tiefstem Herzen. Die Sith und der Versuch, das alles zu verstehen, waren das Letzte, um das sie sich heute abend noch kümmern wollte. Das heute Mittag, das war schon genug gewesen, genug für einen Tag. Mindestens. Und vermutlich... vermutlich würde sie es ohnehin niemals verstehen. In Ansätzen, vielleicht... aber niemals vollkommen. Etwas, das sie gleichzeitig bedauerte und gleichzeitig erleichternd fand.

Für einen Moment schloss sie müde die Augen, hörte, wie Ian neben ihr raschelte, als er sich bewegte. Das Licht war noch an... zugegeben, es war irgendwo ein Missbrauch und eigentlich nicht korrekt, aber wem wollte sie etwas vormachen? Sie würde sicher nicht noch einmal aufstehen, und daher gab es nur diese eine... Ian durchbrach jedoch ihre Gedanken, als er ihre Worte von Va'art wiederholte, aber sie
hörte doch, wie er grinste, das war einfach nicht zu überhören. Verwirrt öffnete sie die Augen, sah gerade noch, wie er seinen Blick abwandte, eindeutig grinsend. Irgendetwas stimmte da nicht, sie kannte diesen Blick, des besagte, dass er sie gleich aufziehen würde, mittlerweile zu gut.
Ihr vor Müdigkeit verlangsamter Kopf brauchte ein paar Momente länger, als es vermutlich sonst der Fall gewesen wäre. Zweideutig... nach und nach, in einem Tempo, dass man beinahe zusehen konnte, fiel der Credit dann jedoch, und Eowyn hatte keinen Gedanken frei um zu verhindern, dass ihre Wangen rot wurden. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, den Erdboden anzuflehen, sich
jetzt unter ihr aufzutun, aber wirklich jetzt, nicht erst ein wenigen Minuten. So hatte sie es nicht gemeint... Sie schlug eine Hand an die Stirn. Selbst unter dem Einfluss der Früchte hatte sie das nicht geschafft. Wie konnte sie nur so blind sein? Sie war in letzter Zeit erstaunlich oft blind... und es besserte sich nicht. Hatte das je ein Ende? Aber offensichtlich war Ian wenigstens klar, wie sie es gemeint hatte, und sie rechnete es ihm einerseits wirklich hoch an - andererseits hätte er es nicht bemerken und ihr auch nicht unter die Nase reiben müssen.
Aber wenn sie ehrlich war... wer ließ sich das entgehen?

Wo war nun eigentlich das Loch, das der Erdboden hatte schaffen wollen? Aber da war wohl keine Hilfe zu erwarten. Tja, sie hatte es angerichtet, da musste sie durch.

In Ordnung, sagte sie daher aufseufzend, drehte sich auf den Bauch um und stützte sich auf die Arme, um Ian anzusehen. Ich werde es mir merken. Ha, merken. Das sicher, aber beim nächsten Mal nicht den gleichen Fehler machen? Das würde sich noch zeigen. Dann aber blickte sie in Ians noch immer nicht neutral blickendes Gesicht. Eowyns Mundwinkel zuckten, und sie vergrub ihren Kopf in ihrem Kissen, um dem zu entgehen.
Ewig konnte sie da allerdings auch nicht bleiben.

Ich glaube, sagte sie schließlich ohne Ian anzublicken, als sie wieder nach oben kam, um Luft zu schnappen, ich lasse das mit dem Reden heute lieber sein. Was man, wenn man es genau betrachtete, auch zweideutig sehen konnte... zum Sarlacc damit, man konnte alles zweideutig sehen, wenn man nur irgendwie wollte! Das war kein Feld, auf dem sie sich wohlfühlte. Oh, bei der Macht, sie sollte heute wirklich nichts mehr sagen. Denn alles, was sie sagen würde, würde falsch klingen. Was hatte sie da nur angerichtet? Immerhin, ja, Ian hatte die Situation nicht ausgenutzt, und sie war ihm wirklich dankbar dafür. Aber was den Rest betraf... nun, vielleicht würde sie einfach noch einmal üben, wie es war, nicht dauernd über Dinge nachzugrübeln, und das in den Hinterkopf schieben. Das wäre wohl, zumindest für den heutigen Abend, die beste Lösung. Sie war ohnehin zu müde, um ernsthaft über irgendetwas nachzudenken, und sei es nur über die Wahl des Frühstücks am nächsten Morgen.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Vor den Kopf gestoßen hatte Eowyn ihm sicher nicht, schon gar nicht mit so etwas, doch Ian beließ es bei einem Lächeln, denn Dank aussprechen und Dank annehmen, waren zwei unterschiedliche Dinge. Er selbst hatte sehr früh gelernt, Dinge, die so selbstverständlich schienen – ein guter Tag zum Beispiel – nicht als solches hinzunehmen. Die Tage, an denen er frei und unbeschwert gefühlt und gelebt hatte, waren schließlich selten gewesen. Umso mehr also wusste Ian diese zu schätzen.
„Du bist bei mir und das hilft mir ungemein,“ gab er dann zu. Wollte er wissen, wie es wäre, wenn er wirklich alleine hier wäre? Ohne jemandem mit dem er reden konnte? Ohne jemand, der ihn besuchte, der bei ihm war? Sicher nicht. Selbst wenn er ohne Eowyn zu den Jedi gegangen und ihnen gebeichtet hätte, es hätte sich furchtbar angefühlt, alleine zu sein. Der Unterschied zwischen ihnen und ihm war gewaltig und ohne Eowyn wäre das viel deutlicher geworden. Da wäre niemand gewesen, der Partei für ihn ergriff, niemand, der ihm wirklich traute. Wie also sollte er seinen Dank zurückhalten?

Gut, dass keiner von beiden weiter über die Sith und ihre verschrobenen Ansichten sprechen wollte. Die zehn Jahre, die er selbst zu ihnen gehört hatte, waren genug gewesen und Ian wollte diesen Abschnitt hinter sich lassen. Sicher, das Thema würde immer wieder auftauchen, sich niemals völlig vermeiden lassen, aber für heute war es gut, manche Dinge ließ man besser auf sich beruhen, zumal sie das Thema diesmal gemeinschaftlich beendeten.


Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Ian Eowyn dann, konnte praktisch in ihrem Gesicht lesen, wie sie nach und nach begriff und wie nicht anders zu erwarten gewesen war, wurde sie rot, was sein eigenes Grinsen nur vergrößerte. Vielleicht hätte er die Chance nutzen sollen, wäre sogar erfolgreich dabei gewesen, doch spätestens seine Klarstellung über ihre Zweideutigkeit, machte wohl alles zu Nichte. Enttäuscht war Ian davon dennoch nicht, denn tatsächlich hatte die Bitte, heute gemeinsam zu schlafen nichts weiter enthalten, als den Wunsch an sich, zusammen zu sein. Alles andere hatte noch Zeit und Ian hatte seine eigenen Worte in der Höhle auf Va’art – es langsam angehen zu lassen – nicht vergessen. Eowyn drehte sich schließlich auf den Bauch und vergrub das Gesicht im Kissen, auch wenn Ian glaubte, einen Anflug eines Lächelns wahrgenommen zu haben.
„Gut, ich auch“, lachte er dennoch leise, „denn ich bin tatsächlich ebenfalls müde.“
Allerdings ließ Ian es sich nicht nehmen, doch ein wenig näher an sie heranzurücken, seinen Kopf nahe dem ihren und den Arm halb um sie gelegt, denn ein
bisschen Nähe, fand auch er durchaus gut.
„Gute Nacht“, kam es dann leise flüsternd, als Ian die Augen schloss.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Oh ja, Ian fand das alles wirklich sehr erheiternd. Es hätte sie gewundert, wenn nicht. Was hatte sie an sich, dass sie dauernd in solche Fettnäpfchen stolperte, und wieso grinste andauernd er über sie und nicht andersherum? Das musste sich ändern, irgendwie.
Ins Kissen vergraben konnte sie sein Grinsen immerhin nicht sehen, aber das brauchte sie auch nicht, ihr inneres Auge half ihr in dem Falle großzügig. Nur - irgendwann musste sie wieder hinaus, da half alles nichts. Sich zu verstecken war keine Lösung.
Eowyn war Ian wirklich dankbar, dass er sie daraufhin nicht weiter aufzog - er schien wirklich ein Gespür dafür zu haben, wann eine Grenze erreicht war. Am Morgen in der Höhle war es ähnlich gewesen, und dabei hatte sie mit seinem Spott felsenfest gerechnet.
Sie drehte sich wieder auf den Rücken, auf dem Bauch konnte sie absolut nicht schlafen, und ließ es zu, dass Ian sie halb in den Arm nahm.
Schlaf gut, antwortete sie leise und beobachtete lächelnd, wie Ians Augen zufielen. Hoffentlich war diese Nacht ruhiger als so manch eine auf Va'art...
Das Licht war schnell gelöscht, doch lange konnte sie diese Umarmung nicht genießen, denn auch ihre Augen fielen schneller zu, als sie es realisieren konnte.


Als sie erwachte war die Sonne schon aufgegangen, und für einen Moment war sie ähnlich verwirrt wie zwei Nächte zuvor. Dieses Mal aber realisierte Eowyn schneller, wo sie sich befand - es war auch nicht so sonderlich schwer. Sie lag mittlerweile auf der Seite, und Ians Arm hielt sie fest an ihn gekuschelt. Sie konnte seinen regelmäßigen Atem hören - er schien noch nicht wach zu sein, und sie würde ihn ganz sicher nicht aufwecken. Viel zu schön war es, in Stille dazuliegen, selber überhaupt erst langsam aufzuwachen und die Nähe zu genießen. Die Nacht war ruhig gewesen. Ein paar Mal war sie aufgewacht, was aber sicher nicht an einem unruhigen Ian, sondern eher an der Tatsache gelegen hatte, dass es nun einmal zu zweit weniger Platz in einem Bett gab als alleine. Aber damit konnte sie leben, wenn es für diesen Verlust an Bewegungsfreiheit Wärme und Geborgenheit gab, und es war beruhigend zu wissen, dass Ian auch normale Nächte haben konnte und nicht immer in Alpträume versank.
Eowyn schloss die Augen und gab sich noch für ein paar Minuten der Entspannung hin und den Überresten ihrer Träume; gab sich erneut große Mühe, die Momente von gestern Abend zu verdrängen, und versuchte ebenfalls, nicht daran zu denken, was sie heute vorhatte. Letzteres funktionierte allerdings nicht ganz so, wie geplant. So viel war heute zwar ebenfalls nicht geplant... aber sie begann wirklich, sich Sorgen um Aketos zu machen. Dass sie so gar nichts von ihrer Padawan hörte, das machte sie nach den vielen Nachrichten davor, als sie selbst verschwunden gewesen war, ziemlich stutzig. Eowyn versuchte, sich zu beruhigen - würde sie es nicht spüren, wäre ihrer Padawan etwas zugestoßen? Aber andererseits hatte sie sie nie erreichen können, kein einziges Mal... also konnte sie sich da absolut nicht sicher sein. Eowyn wünschte, sie könnte bei ihr sein, und ja, es war nicht zwingend notwendig, dass die Padawane diese Reise alleine machten. Theoretisch war sie überhaupt nicht mehr notwendig, seitdem der Orden Kristalle im Werkraum hatte. Dennoch, vielleicht war sie in diesem Punkt altmodisch, aber Eowyn glaubte daran, dass der erste eigene Kristall etwas besonderes sein sollte. Und gerade bei Aketos, die solche Probleme mit der Macht im Allgemeinen und der Lichtschwertkunst hatte... irgendwie hoffte Eowyn, dass das zweite Problem sich durch eine tiefe Verbindung zu ihrem Schwert ein wenig lockern würde. Und die schuf man einfach nur, wenn man sich den Kristall selber holte, an seinem Ursprungsort. Sie hatte lange vorgehabt, Aketos irgendwann alleine auf diese Reise zu schicken. Der Zeitpunkt war früher gekommen, als sie erwartet hatte, aber dennoch - Eowyn hoffte, dass das alles einen Umbruch bringen würde. Also würde sie weiter hier sitzen und warten, anstatt in das nächste Schiff zu steigen und nachzusehen, was ihre Padawan so anstellte. Sie musste das alleine schaffen.
Hoffentlich.

Was sie zu ihrem nächsten, eigenen Punkt brachte. Die Idee eines zweiten Lichtschwertes war ihr spontan gekommen, aber je länger sie in ihrem Hinterkopf verblieb, desto besser gefiel sie ihr eigentlich. Es hatte nur Vorteile - heute wusste sie einiges mehr über den Umgang mit einem Lichtschwert als während ihrer Padawanzeit. Sie wusste nun, worauf es bei der Handhabung ankam, war wohl nicht mehr so übereifrig, wie sie es damals gewesen war. Ein zweites Schwert bedeutete, dass sie nicht aufgeschmissen war, wenn ihr erstes unbrauchbar war. Sie konnte außerdem andere Techniken einsetzen... Und zuletzt war da der Kristall, den sie seit Jahren mit sich herumtrug.
Wenn sie ehrlich war, dann hatte sie sich schon längst entschieden. Aber in ihr nagte, wie sie das Ian klarmachen sollte. Gestern hatten sie hart dafür gearbeitet, um
sein Schwert unkenntlich zu machen. Er würde es im besten Fall wohl eher skeptisch sehen, im schlechtesten überhaupt kein Verständnis haben. Was nicht hieß, dass sie davon ihre Entscheidung abhängig machte, nein. Absolut nicht. Aber sie wollte keine neue Diskussion vom Zaun brechen oder Ian das Gefühl geben, sie respektiere seine Entscheidung nicht, als hätte sie kein Verständnis für die gestrige Situation gehabt. Es waren für sie unterschiedliche Situationen, aber sie war sich nicht sicher, ob Ian es genauso sehen würde. Ihre Unterhaltungen über den Krieg, die Notwendigkeit von Waffen... Es war einfach zu paradox das alles.
Nur - wenn sie mit diesem Projekt beginnen wollte, dann sollte sie es bald tun, jetzt, wo sie eine kurze Ruhepause hatte, bevor alles andere sie wieder einholen würde. Sie sollte es also nicht zu lange hinauszögern... und vielleicht, vielleicht machte sie sich ja auch wieder unnötig Gedanken? Ehrlichkeit, hatte sie noch gestern andauernd geschimpft... Nur, es war gerade einfach viel zu schön, um es wegen so etwas Blödsinnigen kaputt zu machen.


Ein leises, unregelmäßiges Klopfen am Fenster riss sie aus ihren Gedanken. Um Ian nicht zu wecken griff sie kurz mit der Macht hinaus und konnte ein kleines, unschuldiges Bewusstsein erspüren. Yaro, wohl zurück von seinen Streifzügen. Nett von ihm, dass er nicht mitten in der Nacht gekommen war, um sie aufzuwecken. Nur würde er jetzt wohl zumindest Ian wecken, denn entweder, sie bewegte sich, um ihn hereinzulassen, oder er klopfte immer weiter, was wohl zum gleichen Ergebnis führen würde.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna – Jedi-Basis, Cantina – viele Jedi, Liia Snow und Jeg Harkness

Die grauhaarige Menschenähnliche war bereit, an der Meditationsübung teilzunehmen und stellte sich dabei, das war zumindest Jegs Eindruck, gar nicht schlecht an. Er konnte geradezu spüren, wie sich die Aufregung in Liia Snow legte, sie immer ruhiger und entspannter wurde. Bis zu einem bestimmten Punkt jedenfalls. Dem Zeltron-Jedi war nicht bewusst, etwas besonderes gesagt oder in der Macht berührt zu haben, aber plötzlich fingen der jungen Dame Tränen über die Wangen zu kullern. Normalerweise lag es am Essen, wenn jemand in der Cantina weinte, aber gegessen hatte sie ja nichts, war Jegs erster Gedanke. Doch schnell wurde klar, dass es Tränen der Rührung waren. Der Jedi-Meister fragte sich, ob die junge Dame möglicherweise etwas Positives, Ergreifendes erlebt hatte, an das sie sich gerade erinnerte. Er hoffte, dass es daran lag, die Macht zu spüren und nicht an der Begrenztheit seiner astrophysischen Kenntnisse.

Egal wie rum, nachdem sie lange Zeit sehr konzentriert war, brach Snow plötzlich ab und öffnete schlagartig die Augen. Die hastige Reaktion brachte Jeg ebenfalls etwas aus dem Tritt, aber dem, was die junge Frau berichtete zufolge, waren sie erfolgreich gewesen. Als erster reichte er ihr gleich einmal ein Taschentuch.

»Wärme, ja. Das ist ein verbreitetes Bild der Macht, ich habe schon von vielen gehört, Jedi und Nichtjedi, die die Macht mit Wärme assoziieren,«


Erklärte der Jedi-Meister, und stutzte. Vielleicht hätte er auch gleich Liias Geist sondieren sollen, nur wollte er auch bei so einer attraktiven jungen Dame nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, zumindest nicht in diesen Belangen.

»Wie sagten Sie, Sie haben dasselbe Gefühl bereits einmal erlebt? Die Aura dieses Ortes und seiner vielen Jedi ist stark in der Macht, und dennoch könnte ein Nicht-Machtsensitiver diese nicht bewusst wahrnehmen. Im Umkehrschluss hieße das, Sie könnten von sich aus auf die Macht zurückgreifen. Hat man Sie jemals auf Machtsensitivität getestet? Wir könnten das natürlich auch schnell nachholen.«


Die Erkenntnis, machtbegabt zu sein, oder selbst die Möglichkeit, war für viele ein ziemlicher Schock und Snow schien ohnehin ein wenig sensibel zu sein. Hoffentlich verdaute sie es gut – Jeg konnte keine hübsche junge Dame weinen sehen (oder einen hübschen jungen Mann, was das anging).

Lianna – Jedi-Basis, Cantina – viele Jedi, Liia Snow und Jeg Harkness
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Kaum, das Ian die Augen geschlossen hatte, war er auch schon eingeschlafen und wie er vermutet hatte, war da endlich einmal kein Alptraum und eine Trance absolut nicht notwendig. Da war die Gewissheit, nicht alleine zu sein, die Wäre und Geborgenheit, die Eowyn ausstrahlte und dann einfach nur die lang ersehnte Ruhe. Kein unruhiger Schlaf, kein um sich schlagen, kein nächtliches Aufwachen. Nun ja. Zumindest keines, das daher rührte, dass er schlecht träumte oder zähneknirschend irgendwelche Sorgen bearbeitete. Einmal wurde Ian tatsächlich wach, vielleicht nur deshalb, weil er nicht mehr ganz so nah an Eowyn lag, als in dem Moment, als er eingeschlafen war? Durch die Dunkelheit hindurch erkannte er, dass sie sich mittlerweile auf die Seite gerollt hatte und so schmiegte er sich im Halbschlaf wieder an sie, legte den Arm um ihre Taille und schlief wieder fest ein. Was ihn dann weckte waren nicht etwa die ersten Sonnenstrahlen, sondern ein leises Klopfen. Obwohl er sonst wohl bei jedem Geräusch sofort zusammengezuckt und hellwach gewesen wäre, war es diesmal anders. Das Klopfen schien nicht nur leise am Fenster zu ertönen, sondern ebenso leise an sein Bewusstsein. Es dauerte eine ganze Weile, bis Ian wirklich wach wurde und das erste, was er wahrnahm – oder besser die erste – war Eowyn. Sie lag noch immer in seiner Umarmung und da stahl sich ein verschlafenes Lächeln auf sein Gesicht. Ob sie noch schlief? Sehen konnte Ian das nicht und sie leise flüsternd fragen? Wollte er auch nicht unbedingt, denn er war nicht sicher, ob sie davon wach werden würde. Bloß würde sie es, von Yaros Klopfen und da griff Ian in die Macht hinaus, öffnete das Fenster, um den kleinen Pelztier Einlass zu gewähren, dass sich kurzerhand ebenfalls aufs Bett begab, um sich dort, unweit von Eowyn einzurollen und selbst zu schlafen. Ein nachtaktives Kerlchen also, wie Ian bemerkte. Ob er sich ein wenig bewegen sollte, um herauszufinden, ob Eowyn noch schlief? Wenn er sich vorsichtig über sie beugte… Sicher keine gute Idee. Und wirklich aus der Position aufstehen, wollte Ian eigentlich auch nicht, doch heute war er damit dran, Frühstück zu besorgen, denn sie hatte das schon zwei Mal getan und irgendetwas musste er auch für sie tun. Wenigstens ein Frühstück bieten. Da hörte er ein leises Seufzen und damit wohl einen kleinen, aber eindeutigen Beweis dafür, dass sie wach war? Es sei denn, das Seufzen trat in Verbindung mit einem Traum auf.
„Bist du schon wach,“ flüsterte Ian also sehr leise die Frage, um sie für den Fall der Fälle nicht zu wecken.

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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Sollte sie aufstehen und Yaro hineinlassen oder einfach hoffen, dass das Pelzknäuel von selbst verschwinden würde? Diese Frage drehte sich in Eowyns Kopf, bis sie realisierte, dass das Klopfen schon wieder aufgehört hatte. War Yaro tatsächlich wieder gegangen und versuchte sein Glück jetzt an einem anderen Fenster? Nein, sie spürte, wie sich etwas bei ihren Beinen bewegte, das konnte nur Yaro sein. Hatte Ian das Fenster gestern Nacht nicht richtig zugemacht, so dass Yaro es hatte aufstoßen können? Vermutlich. Wenigstens war dann das Problem gelöst, und sie konnte sich wieder ihren vorherigen Gedanken zuwenden. Mit Ian sprechen - oder nicht? Nun, das war wohl eher nicht die Frage. Die Frage war eher, wann. Was war der richtige Zeitpunkt, gab es diesen überhaupt? Ein leiser Seufzer entfuhr ihr unbeabsichtig, und im nächsten Moment stockte sie. Hatte sie Ian geweckt?
Entweder das, oder sie lagen seit Ewigkeiten wach nebeneinander, ohne sich zu wecken, denn wach war Ian nach seiner Frage zu urteilen offensichtlich.

Ja, bin ich, antwortete sie und drehte zumindest ihren Kopf ein kleines bisschen nach hinten, um einen Blick zu erhaschen. Allerdings sah sie so gut wie nichts, also folgte auch der Rest ihres Körpers. Es kam ihr seltsam vor, mit jemandem zu sprechen, ohne die Person überhaupt zu sehen, so bequem und wunderbar diese Position auch war. Außerdem tat es gut, sich etwas zu bewegen. Hast du gut geschlafen? Gut, sie vermutete es zwar, aber vielleicht war er auch die ganze Nacht wachgelegen, während sie im Land der Träume gewandelt war. Ian hatte sich ebenfalls bewegt, und so machte sie es sich jetzt, während er auf dem Rücken lag, auf seiner Brust bequem, während sie ihn mit einem Arm umarmte. So sah sie zumindest einen Teil von ihm, wenn auch nicht seine Augen, und diese Position war sicher genauso angenehm wie die vorherige. Sag aber nicht, dass du auch schon die ganze Zeit wach warst. Wenn beide nur noch Rücksicht aufeinander nahmen, dann käme so etwas dabei heraus. Sie warf einen Blick zum Fenster, das wieder so gut wie geschlossen war. Irrte sie, oder regnete es? Nun ja... sie hatten ohnehin nicht vor, heute einen Ausflug zu unternehmen. Allerdings lud das auch überhaupt nicht dazu ein, aufzustehen und sich um das Frühstück zu kümmern... Und, wie sehen deine Pläne für heute aus? Gestern hatten sie schon ein wenig darüber gesprochen, aber gestern war gestern und heute war heute - da konnte sich vieles geändert haben.

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Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Eowyn bestätigte seinen Verdacht, dass sie wirklich schon wach war und kurz darauf bewegte sich Eowyn, vielleicht ein bisschen ungünstig, aus der doch sehr kuscheligen Position heraus, nahm Sekunden später aber wieder eine andere ein. „Ich habe sehr gut geschlafen. Vielleicht so gut, wie schon lange nicht mehr. Ich hoffe, du auch?“ Die Nächte ohne Alpträume waren wirklich eine Seltenheit, eher schon eine Rarität. In der Vergangenheit hatte es kaum eine Nacht gegeben, in der Ian ruhig geschlafen hatte. Aber da war die leise Hoffnung, dass sich daran etwas ändern konnte und vielleicht, vielleicht würde er Eowyn irgendwann darum bitten, ihm bei seinem kleinen Spiegelproblem zu helfen. Fand sich diesbezüglich eine Lösung, würde sein Schlaf sich sicher rasant verbessern. Aber für eine solche Bitte war es eindeutig zu früh, denn offen zugeben, dass er sich nicht in die Augen sehen konnte? Nein. So wenig wie er zugeben würde, dass er panische Angst vor geschlossenen Räumen hatte oder nicht schwimmen konnte.

„Nein, ich bin gerade erst wach geworden. Der da“, ein Fingerzeig auf Yaro folgte, „hat mich geweckt. Dabei hätte ich schwören können, dass Fenster gar nicht geschlossen zu haben.“ Aber es war eindeutig zu gewesen und war mit einem kleinen Machteinsatz zu öffnen gewesen. „vielleicht bitte ich Joseline um eine Klappe in der Tür.“ Oh, natürlich. Weil er auf ewig in dieser Zelle bleiben wollte und weil es eine Selbstverständlichkeit in der Basis war, ein Haustier zu besitzen. Da konnte er wohl ebenso gut fragen, ob man die Wände strich und ob es möglich war, einen Zimmerbrunnen zu bekommen. Nein, auf ewig würde er wohl kaum in diesem Zimmer bleiben und vielleicht gelang es ihm, Yaro irgendwie abzurichten? Oder er schlief schlicht weiter bei offenem Fenster, was eigentlich immer vor kam, es sei denn, es war eisig kalt.

„Heute steht wohl ein bisschen Schonen auf dem Plan. Aber ich habe mir gedacht, dass es vielleicht sinnvoll wäre, wenn wir mir anders Literatur besorgen. Lexika über Spezies und Krankheiten. Irgendetwas, das mir helfen wird. Wenn ich mehr über die Physiologie von anderen weiß, wird es einfacher, irgendetwas machen zu können. Ich denke, dass sie mit nicht verbieten können, mich mit frei zugänglicher Literatur zu bilden.“ Er seufzte leise, als er schließlich seien Hand auf Eowyns Schulter legte. „Na ja und ansonsten könnten wir jetzt frühstücken – und ich würde das besorgen, oder einfach noch ein paar Minuten liegen bleiben. Es sei denn, das durchkreuzt deine eigenen Pläne?“

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Eowyn lächelte. Es war schön, dass Ian ihre Vermutung bestätigte. Ja, ich auch, antwortete sie und schloss noch einmal ein wenig die Augen. Es war schön, so in Ruhe aufzuwachen, und nicht gleich aus dem Bett zu springen, sie könnte sich daran gewöhnen... Sie verstand langsam, welche Vorteile ein "normales" Leben so bot. Vielleicht sollte sie es allerdings auch nicht zu gut verstehen... sonst wollte sie nie wieder weg davon.

Yaro hatte ihn geweckt? Und war das Fenster nun offen oder zu gewesen? Vielleicht hat Yaro es hinter sich geschlossen, spöttelte sie. Letzten Endes spielte es aber keine Rolle - sie beide waren jetzt wach und Yaro war wieder im Trockenen (obgleich ihm der Regen kaum etwas ausmachen durfte, eher im Gegenteil), das war es, worauf es hinauslief. Eowyn gluckste ein wenig bei der Vorstellung, eine Yaro-Klappe in der Tür einbauen zu lassen. Ich bin mir sicher, Joseline wäre begeistert von dieser Idee. Aber sicher doch... Das würde auch keinen verwundern, und jeder würde Ian vermutlich für seinen tierlieben Sinn bewundern und erkennen, dass jemand, der eine Klappe für ein Tier einbauen ließ, doch sicher nichts Böses im Schilde führte... Am Ende führte diese Idee dazu, dass sie morgen nach Coruscant abreisen würden. Und dieser Gedanke brachte sie auf Umwegen wieder zurück in die Realität und zu den Pflichten.

Schonen... nun gut, er hatte ja Recht. Auch wenn ein kleines bisschen Bewegung vielleicht auch nicht schadete...
Lektüre klang nach einer guten Idee, schaden würde das auch ganz sicher nicht.
Ich denke nicht, dass das irgendjemand verwehren wird, im Gegenteil. Nein, schließlich ging es bei den Problemen nur um die geheimen Daten. Keine würde Ian hindern, ein normales Buch zu lesen, manche würden ihm das vielleicht sogar positiv anrechnen, auch wenn es darum überhaupt nicht ging. Ich denke, das ist eine gute Idee, und das werden wir nachher gleich als erstes erledigen, in Ordnung? Es konnte nur helfen, wenn Ian so viel wie möglich las, und zwar jetzt. Auf Coruscant würde dafür absolut keine Zeit sein. Vielleicht sollte sie es ihm gleichtun - schließlich war er zwar der Heiler, das hieß aber keinesfalls, dass sie machtlos sein würde. An sein Talent kam sie bei weitem nicht heran, aber sie konnte mehr tun als so manch anderer Bürger. Und je mehr sie wusste, desto mehr konnte sie sich gewisse Dinge vielleicht visualisieren, und desto leichter würde es ihr fallen. Vielleicht schließe ich mich dir sogar an. Vielleicht.
Frühstücken klingt gut, entgegnete sie dann. Liegen bleiben klingt zwar noch viel besser, aber der Tag ruft. Und nein... ein Frühstück durchkreuzt niemals meine eigenen Pläne. Und auch der Rest nicht. Kurz zögerte sie, aber das war nicht der richtige Moment für ihre "eigenen Pläne".

Sie rappelte sich ein wenig auf, drehte sich auf den Bauch um, verschränkte ihre Arme auf Ians Brust und stützte darauf ihren Kopf, so dass sie ihn endlich richtig ansehen konnte. Aber habe ich das richtig verstanden - du willst das Frühstück besorgen? Skeptisch sah sie ihn an. Versteh mich nicht falsch, sie lächelte ein wenig schief, ich weiß das zu schätzen, aber meinst du nicht, es ist... einfacher, wenn ich gehe? Und zwar in zweierlei Hinsicht - ging er, würde er nicht alleine gehen, und außerdem würde er sich unwohl fühlen, erst Recht ohne sie, noch mit einer Wache im Schlepptau. Das war unnötig, nicht, weil sie Ian das nicht zutraute, oder ihn wie eine Glucke vor allem möglichen bewahren wollte, sondern weil es einfach... unnötig war, weil schließlich einfach sie gehen konnte, ohne all das komplizierte Drumherum. Ian würde noch früh genug durch die Basis laufen, mittags, und zur Bibliothek... Aber so, wie sie es gesagt hatte, konnte er es vielleicht falsch verstehen. Ich meine... du brauchst das nicht, weißt du? Er sollte nicht das Gefühl haben, zu irgendetwas verpflichtet zu sein, weil sie auch in den letzten Tagen das Essen gebracht hatte, und sie dieses Mal schon hier im Zimmer war.

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Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Jeg, Joseline, Matthew und Raiken]

Das Training ging nun endlich in eine Richtung, die ihm gefiel. Die Padawane griffen an. Und das ohne Skrupel. Sie hielten sich nicht mehr zurück und schlugen mit voller Härte zu. Er spielte mit dem Gedanken, seine Macht zu nutzen, entschied sich aber dagegen. Denn dies wäre nicht erstebenswert gewesen. Und hätte auch keinen lehrenden Einfluss auf sie gehabt. Sie waren noch Anfänger. Also musste er seine fortgeschrittenen Fähigkeiten vorerst zurückstecken.Was ihn jedoch nicht davon abhielt sich gekonnt zu verteidigen. Allison nutzte seine Bewegungen für einen Gegenangriff. Ihr Schwert raste direkt in seine Magengegend. Er blockierte ihr Schwert mit seinem um nicht verletzt zu werden. Dann stieß er sie mit seiner körperlichen Kraft zurück. Doch es blieb nicht viel Zeit. Ima- Gun raste ebenfalls direkt auf ihn zu und zielte dabei auf sein Haupt. Er packte dessen Arm und drückte ihn weg. Das Schwert glitt nur knapp an seinem Kopf vorbei.

"Netter Versuch. Achte auf deine Beine. Gleichgewicht."

Daraufhin fegte er sein linkes Bein mit dem Seinen weg. Woraufhin Ima- Gun zur Seite glitt. Joseline hatte ihr Schwert bereits aktiviert. Er verstand schnell und ahmte ihre Bewegungen nach. Wie ein Rudel hungriger Wölfe umkreisten sie die Schüler.


Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Jeg, Joseline, Matthew und Raiken]
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn



„Bestimmt war auch er derjenige, der heute früh die Macht eingesetzt hat, um es zu öffnen,“was vielleicht sogar Sinn gemacht hätte, wäre irgendeine Machtsensivität bei dem kleinen Pelztier zu erfühlen gewesen. Klug war er bestimmt, aber Potenzial in der Macht besaß Yaro nicht. „zumindest wissen wir jetzt, dass er nachtaktiv ist. Auch wenn das auf Va’art ein wenig anders war.“ Dort war er ihnen gefolgt und hatte sich schlafen gelegt, wenn Eowyn und er auch geschlafen hatten. Hier hingegen verschleif er stets den halben Tag. Um seine genaue Spezies wussten sie noch immer nicht, aber das herauszufinden, stand auf der Prioritätenliste auch nicht sonderlich weit oben. „Wir haben ihn ihr noch gar nicht vorgestellt. Würde sie ihn kennen, hätten wir vermutlich sogar Erfolg“, lachte Ian dann. Wobei Joseline weder ihn, noch seine großen Augen sehen konnte, was es wohl erschwerte, sie mit seinem Blick zu betören. Was würde eigentlich mit Yaro geschehen, wenn sie nach Coruscant durften? Diesbezüglich würden sie sich noch etwas einfallen lassen müssen, Yaro mitzunehmen kam schließlich überhaupt nicht in Frage.

Was Ians Wunsch nach Weiterbildung bestand, so glaubte auch er, dass ihm diesen keiner verwehren würde. Hierzu benötigte er schließlich keinen Zugang zu geheimen Archiven und was öffentlich zugänglich war, würden sie ihm auch nicht verbieten. „Gut, je früher desto besser. Wobei ich dich wohl alleine losschicken muss.“ Ian verbat sich, seine Stimme zu missmutig klingen zu lassen, auch wenn ein leiser, bedauernder Unterton nicht zu verhindern war.
Vielleicht?“, fragte er dann mit einem Lächeln nach. „Sag bloß, du hast etwas Besseres vor.“ Selbstverständlich würde er nicht von ihr verlangen, sich neben ihn zu setzen, um Bücher über Krankheiten zu studieren. „Ich glaube, Bücher über Alchemie wären nicht verkehrt und im Gegensatz zu mir, hast du Zugang zu allem. Vielleicht findest du etwas in den Archiven über Krankheiten, die absichtlich ehrgestellt wurden. Vielleicht gibt es Ähnlichkeiten, irgendetwas, einen Anhaltspunkt.“ Am Ende würde es vermutlich ohnehin daraus hinauslaufen, sich ebenfalls zurückzuziehen und zu versuchen mit der Macht ein Gegenmittel herzustellen. Das Virus war immerhin vor allem durch dunkle Mächte entstanden.

Liegen bleiben klang mehr als gut, aber Eowyns Verantwortungsgefühl gewann wohl den kleinen Zwiespalt mit der Gemütlichkeit.
„Seltsam, ich hab ihn noch nicht gehört.“ Ja, vermutlich rief der Tag, aber auf ein paar Minuten mehr kam es letztendlich wohl kaum an. Als sie dann ihre Arme auf seinem Bauch verschränkte und ihn ansah, bedauerte er für ein paar Sekunden, wirklich aufstehen zu müssen, denn er selbst hätte wenig Probleme damit gehabt, das Frühstück ausfallen zu lassen.
„Du hast mich vollkommen richtig verstanden“, sagte er trotz allem, sich nun selbst ein wenig wiederwillig von ihr lösend. „Es gibt hier ohnehin kaum die Möglichkeit für mich, dir irgendetwas Gutes zu tun.“ Ein richtiges, ausgelassenes Frühstück im Bett zum Beispiel. Das Kantinenessen würde niemals an wirklich, frisch aufgebackene Brötchen herankommen und dennoch war die Kantine momentan die einzige Möglichkeit, die für Ian bestand, an Essen zu gelangen. So stand er also auf, beugte sich aber noch einmal hinunter zu Eowyn. „Ich weiß“, hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn, „aber ich möchte. Gib mir zehn Minuten.“ Damit verschwand er kurz im Bad um sich etwas Gesellschaftstauglicheres anzuziehen und die Zähne zu putzen, um dann das Zimmer zu verlassen. Um den Bart konnte er sich später noch kümmern.

Diesmal war es nicht die Barabel, die vor seiner Türe Wache hielt, sondern vermutlich ein Mensch. Ihn darum zu bitten, ihn in die Kantine zu begleiten fühlte sich zwar noch immer seltsam an, vor allem, da er fast erwartete, dass der Jedi ihn anblaffen würde, er solle mit Eowyn gehen. Das aber tat er nicht. Stattdessen klärte er Ian darüber auf, dass seine Auflagen ein klein wenig gemildert wurden und er einen etwas größeren Radius bekam, der es ihm erlaubte, ohne Wache - doch nicht ohne Eowyn – beispielsweise zu seinem Schiff zu gehen. Na immerhin etwas und so bedankte sich Ian fast ein wenig überschwänglich.

Ein paar Minuten später war diesmal er derjenige, der mit zwei Tabletts zurück in sein Zimmer kehrte und sie auf dem Tisch abstellte.
Eowyn selbst lag nicht mehr im warmen Bett, sondern stand, bei geöffneter Badtüre vor dem Spiegel und bürstete sich das Haar. Ian lehnte sich lächelnd an den Türrahmen, beobachtete sie dabei kurz, fühlte sich zurückversetzt in die Höhle auf Va’art, in der sie ihn darum gebeten hatte, ihr die Bürste zu reichen. Ob sie ihr Haar wieder schloss? Ian war sich diesbezüglich sehr sicher, selbst wenn er fast ein bisschen hoffte, dass sie die Haare offen trug.

„Wir dürfen ab jetzt ohne Wache zu meinem Schiff,“ eröffnete er Eowyn dann.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Die Macht. Aber natürlich... wieso war sie nicht auf den Gedanken gekommen, die Macht einzusetzen, um Yaro hineinzulassen? Sie war wohl noch zu müde gewesen. Die Vorstellung, wie Yaro sich auf seine Hinterpfoten setzte, das Fenster mit seinen großen Glubschaugen fixierte, eine der Vorderpfoten hob und das Fenster mit einem Wink öffnete... ja, sie war albern und lächerlich, aber Eowyn musste trotzdem fürchterlich grinsen. Auf Va'art musste er schließlich auch seinem Retter hinterherlaufen. Und da Ian und sie nun einmal tagsüber gelaufen waren... Allerdings, in dieser einen Nacht, dieser furchtbaren, schrecklichen Nacht, da war er bei ihr gewesen, wach. Er war ja überhaupt erst der Grund gewesen, dass ihre Panik sich in einem Schrei entladen hatte. Der Kleine war wirklich eine treue Seele, dass er sogar seinen Nachtschlaf für sie verschob...
Ians scherzhafter Vorschlag, Yaro Joseline vorzustellen war amüsant, hatte nur tatsächlich einen Haken.
Im Gegenteil... Vermutlich ist Joseline die Einzige in der Basis hier, die Yaro widerstehen kann... Schließlich sind Yaros Geheimwaffen seine unwiderstehlichen Augen. Seine fürchterlich unwiderstehlichen Augen. Die er momentan glücklicherweise geschlossen hatte.

Ob sie etwas Besseres vorhatte? Eine gemeine Frage, aber bevor Eowyn sich entscheiden konnte, etwas zu sagen, redete Ian weiter und nahm ihr die Entscheidung ab. Herrje, es war, als ob die Macht ihr mit blinkenden Pfeilen in Signalfarben zurief, sie sollte ihre Klappe öffnen.
Beim Frühstück, entschied sie dann, bevor sie Ian weiter zuhörte und sich seine Wünsche so gut es ging merkte.
Ich erledige das gleich nach dem Frühstück, versprach sie ihm. Vielleicht würde sie ja sogar schon etwas über die Datenkarten von Nar Shaddaa erfahren.

Ian ließ sich nicht davon abbringen, sich um das Frühstück zu kümmern, und mit einem bedauernden Seufzen lehnte Eowyn sich zurück, damit Ian aufstehen konnte. Für sie hatte der Tag schon zu laut gerufen, aber sie wünschte wirklich, sie hätte ihn überhört.
Nach Ians Kuss sank sie kurzzeitig in die Kissen zurück, ein Lächeln auf den Lippen. Nein, er
brauchte das wirklich nicht tun... Aber es fühlte sich irgendwie trotzdem verdammt gut an. Und manchmal waren Dinge, die man nicht tun brauchte, vielleicht sogar umso schöner. Gerade, weil man es nicht tun brauchte... und es dann trotzdem tat. Sie war sicher keine Frau, die mit Geschenken - Schmuck, Blumen oder dergleichen erobert werden musste oder konnte - im Gegenteil, was sollte sie mit so vielen Dingen? Aber Kleinigkeiten wie dies (und für Ian war es vielleicht gar keine Kleinigkeit)... daran könnte sie sich vielleicht sogar gewöhnen.
Aber wenn sie jetzt nicht bald aufstand, dann war Ian schon zurück, und sie läge noch immer faul im Bett. Das ging nicht.

Wenig später war sie umgezogen, hatte die Zähne geputzt und widmete sich gerade konzentriert ihren Haaren, als Ian zurückkam. Er schien mit den Tabletts wunderbar klarzukommen, also blieb sie im Bad und warf ihm nur ein kurzen, lächelnden Blick zu, als er sich gegen den Türrahmen lehnte. Dann legte sie die Bürste zur Seite und begann, sich zwei Zöpfe zu flechten, als Ian mit seiner Neugikeit herausrückte. Sie stutzte, sah ihn an und lächelte.
Das klingt wunderbar. Es geht wohl aufwärts, was? Das war doch ein gutes Zeichen. Schritt für Schritt würde er mehr Freiheiten bekommen - und schon bald waren sie auf dem Weg. Immerhin zeigte es, dass der bisherige Weg wohl ein guter Weg war. Sie wandte sich wieder ihren Haaren zu. Auch wenn wir uns dann das Theater gestern hätten sparen können, wenn wir noch einen Tag gewartet hätten... Aber das spielt keine Rolle. Sie griff nach ihren Haarnadeln und Klammern und steckte die Zöpfe am Kopf fest. Aber falls du gestern etwas vergessen hast, dann können wir heute noch einmal los. Oder morgen. Ob man seine Sachen dennoch noch überprüfen würde? Sie hatte keinen Schimmer.
Und morgen konnten sie dann vielleicht auch ein wenig Laufen gehen. Nicht heute... Schonen und dergleichen. Aber morgen... so lange sollte das mit dem Schonen doch nicht dauern, oder?

Sie beendete ihre Friseurarbeit und verließ das Bad. Ian hatte sich schon gut abgeschaut, was sie gerne frühstückte, und es war offensichtlich, welches Tablett für sie bestimmt war.
Danke fürs Frühstück-Holen, sagte sie, und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor sie sich hinsetzte und erst einmal nach der Tasse griff. Erst einmal aufwachen... Wie hatte sie auf Va'art nur ohne Kaf überleben können?
Dann wandte sie sich ihren Cerealien zu. Beim Frühstück, hatte sie sich selbst versprochen. Nur nicht
wann beim Frühstück, und es war doch gerade so angenehm... Sie war eine elendige Drückebergerin, so was das! Ian... begann sie zögernd. Ha, jetzt hatte sie begonnen, jetzt musste sie es auch beenden. So trickste man sich selber aus. Weißt du, es ist es so, dass ich heute tatsächlich vielleicht noch etwas vorhabe. Aber... ich bin mir nicht sicher, was du davon halten wirst. Ich möchte wiederum aber nicht, dass wir deshalb in eine Diskussion geraten, verstehst du? Das wollte sie erst einmal geklärt haben, bevor sie herausrückte. Nicht, dass es im Ernstfall unbedingt helfen würde, aber wenigstens hatte sie es dann versucht.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Der Gedanke, dass Yaro mit der Macht das Fenster öffnen konnte, schien Eowyn ziemlich zu amüsieren, denn sie grinste über das ganze Gesicht und Ian tat es ihr gleich. Er runzelte erst die Stirn, als sie ihn als Er runzelte erst die Stirn, als sie ihn als Yaros Retter titulierte. „Du hast ihn oft getragen, ich würde fast sagen, er ist ziemlich faul.“ Ian runzelte erneut die Stirn. „Seit wann haben wir uns eigentlich darauf festgelegt, dass es ein er ist?“ Noch immer hatte keiner von beiden näher nachgesehen, Yaro konnte genauso gut eine Sie sein. „Sollte er je zu einem Tierarzt müssen, wissen wir mehr.“ Sofern dieser sich überhaupt mit Yaros Spezies, die Ian und Eowyn ebenfalls unbekannt war, auskannte. Aber ein Veterinär wusste vermutlich mindestens die Gattung, zu der Yaro gehörte.

Ian lachte leise, als Eown schließlich genau das aussprach, was er sich am Ende auch gedacht hatte.

„Du hast recht, aber wenn sie ein bisschen mit der Macht fühlt, muss auch sie erkennen, dass Yaro etwas Besonderes ist.“ Sicher musste sie das nicht, denn Ians Urteilsvermögen war längst getrübt, emotional völlig eingefärbt. Das Yaro ihm derart ans Herz wachsen konnte, hätte er nicht einmal für möglich gehalten. Zeiten aber änderten sich und zum Glück hatte auch Ian sich verändert.

Zurück aus der Kantine, Eowyn beim Haare ordnend zusehend, traf Ians Vermutung, die viel mehr eine Gewissheit gewesen war ein: Sie band die Haare nach oben, wahrscheinlich aus Zweckmäßigkeit.
„Es muss aufwärts gehen, sie können mich nicht ewig hier fest halten. Auch wenn vier Tage sicher nicht ewig sind.“ Dennoch drängte es ihn, bald nach Coruscant reisen zu dürfen. „Vielleicht habe ich ihnen gestern einen kleinen Vertrauensvorschub gegeben?“ Schließlich gab nicht jeder seien Waffe völlig zerstört ab. Auch der Rat oder wer auch immer, musste begreifen, dass diese Geste mehr als ein Symbol war. „Es gibt nichts auf dem Schiff, was mich drängt, es unbedingt zu holen.“ Heute stand ohnehin anderes auf dem Plan. Lesen und lernen und zwar so viel wie möglich, so würde er die Zeit am sinnvollsten ausfüllen.

Ian folgte Eowyn an den Tisch, nahm lächelnd ihren Kuss entgegen. „Gern geschehen.“ Auch er griff zuerst nach der noch dampfenden Tasse Kafs vor sich, ehe er sich seinem Brötchen widmete und erst aufsah, als Eowyn ihn direkt ansprach. Ihr Zögern beim Aussprechen seines Namens, ließ eine ganze Menge vermuten, nicht aber unbedingt etwas, was sonderlich positiv war. Sein Brötchen zur Seite schiebend, sah er Eowyn an und wartete ab. Sie hatte heute etwas vor, was ihm vermutlich nicht gefallen konnte – so zumindest der Tenor ihrer Aussage. Und sie wollte nicht darüber diskutieren.
„Es ist etwas, was dir wichtig ist“, schloss er, „keine Diskussion.“ Dabei hatte Ian keine Ahnung, was Eowyn vorhaben könnte. Nach Illum reißen um Aketos zu suchen? Das wäre sicher nichts, was er ihr ausreden würde, auch wenn es bedeutete, dass er ein paar Tage ohne sie in der Basis verbringen musste.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Eowyn zuckte leicht mit den Schultern. Geeinigt hatten sie sich nicht wirklich auf ein Geschlecht... Nun ja, es war vermutlich irgendwann einfacher, als die ganze Zeit "er oder sie" zu sagen. Und letzten Endes spielte es auch keine Rolle. Vermutlich zumindest, denn weitere Angehörige seiner Spezies - oder ihrer? - gab es hier schließlich nicht. Und Yaro klang, zumindest für Eowyn, ein kleines bisschen mehr männlich als weiblich. Also hatte sich für sie geklärt, welches Personalpronomen sie verwendete.
Dass man mit Hilfe der Macht erkennen konnte, wie unglaublich unwiederstehlich Yaro war, wie süß, treu und zum Gernhaben, das zog Eowyn doch eher in Zweifel. Ein wenig beneidete sie Joseline darum, Yaros Blick nicht so ausgeliefert zu sein wie sie es war - andererseits... dieser Blick
war nun einmal auch furchtbar niedlich...

Sie nickte vorsichtig zustimmend, während sie sich die Haare hochsteckte.
Nein, das können sie ganz bestimmt nicht. Wer auch immer "sie" in dem Fall waren... denn das bestimmten nicht nur die Jedi. Und Ian würde ganz sicher nicht den Rest seines Lebens hier verbringen, wie auch immer irgendwelche Entscheidungen aussahen. Aber, dass die Bedingungen gelockert wurden hieß ja hoffentlich, dass man begann, sich mit dem Gedanken anzufreunden. Nicht, Ian zu vertrauen - davon waren die meisten wohl noch so weit entfernt wie Lianna von Coruscant. Aber man musste dann wenigstens kleine Schritte machen, sonst kam man ja nie vom Fleck. Dann lächelte sie Ian aus den Augenwinkeln an, während sie den Sitz der Zöpfe im Spiegel kontrollierte. Du wirst ihnen schon noch klar machen, was in dir steckt. Und die Sache mit dem Lichtschwert hatte da vielleicht tatsächlich einen Anfangspunkt gesetzt.
Ian brauchte also nichts weiter aus seinem Schiff - schön, das ließ ihnen mehr Zeit für Studien heute, und für ein bisschen Bewegung, eventuell, so zur Abwechslung - sie mussten ja nicht gleich einen Marathon laufen.


Ian schob dann sein Brötchen zur Seite - so viel zum beiläufigen Erwähnen. So wichtig war es nun auch nicht, und vielleicht machte sie wieder eine viel zu große Sache aus der ganzen Geschichte...
Bestimmt machte sie das.
Nur - dann sah sie wieder Ians hoffenden Ausdruck nach seiner Ohnmacht vor ihrem inneren Augen, seine erste Frage, dieden Überresten seines Lichtschwertes galt, seine Freude und Erleichterung am Ende.
Vielleicht machte sie es eben auch nicht. Vielleicht unterschätzte sie es sogar.
Manchmal... manchmal, da hatte sie eben wiederum gar keine Ahnung, wie Ian tickte.

Etwas, das mir wichtig ist... wiederholte sie überlegend, ich weiß nicht, ob das zutrifft. Es ist mir nicht unbedingt wichtig, es ist nur... Auch egal. Es ließ sich nicht erklären.
Sie legte den Löffel ab und sah Ian in die Augen.
Lass mich erst ausreden, bevor du etwas sagst, in Ordnung? Himmel, er musste ja furchtbare Angst bekommen, so wie sie redete. Als ob sie losziehen und Bastion persönlich, auf eigene Faust, und zwar ganz alleine erobern wollte.

Es ist so... begann sie zögernd, wurde dann jedoch immer schneller, versuchte, ohne Pausen zu reden, damit Ian sie nicht unterbrach. Auf Va'art - du erinnerst dich an dieses Riesenmonster? Es würde sie doch sehr wundern, wenn nicht, die Frage war rein akademischer Natur. Wir hatten keine Ahnung, wie wir es besiegen können, und ich schlug vor, im nächsten Notfall mein Lichtschwert hineinzuwerfen. Was du abgelehnt hast - weil wir es brauchten. Womit er auch Recht gehabt hatte... aber glücklicherweise hatte sie diese Entscheidung nicht mehr treffen müssen, es war bei dieser einen Begegnung geblieben. Nun ja - dieses Problem ließe sich sehr einfach lösen.
Als wir gestern in deiner kleinen Werkstatt waren, da habe ich mich umgesehen. Und mir wurde klar - ich habe keine Ahnung mehr, wie man ein Lichtschwert baut. Es ist jetzt über ein Jahrzehnt her, dass ich meines zusammengeflickt habe - und, wenn alles gut geht, kommt Aketos bald zurück, und sie wird sich an das ihre setzen. Mit einer Meisterin als Unterstützung, die davon keinen blassen Schimmer mehr hat,
sie verzog das Gesicht, und das, obwohl ihre Begabungen und Tätigkeiten auf diesem Gebiet liegen.
Kurz und gut,
er hatte es sicher mittlerweile selbst erahnt. Eowyn holte ein wenig Luft, wich Ians Blick aus. Ich weiß, es ist unsensibel. Fürchterlich unsensibel, und es tut mir auch Leid, ich weiß gar nicht, wie ich es erklären soll... Gerade angesichts dessen, was wir gestern getan haben. Aber - ich denke, ich werde mir ein zweites Lichtschwert bauen. Ich weiß heute so viel mehr über den Einsatz, dass ich es ganz anders bauen würde als damals. Und dann ist da noch dieser Kristall, dieser unsägliche Kristall, den ich seit so vielen Jahren mit mir herumschleppe... Gestern, da habe ich mich zum ersten Mal gefragt, weshalb ich nie auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet habe, diesen Kristall selber zu nutzen. Irgendwie... bin ich immer davon ausgegangen, dass er nicht mir gehört. Seit gestern bin ich mir da nicht mehr sicher.
Ian, ich will dich nicht verletzen oder vor den Kopf stoßen damit, aber... kannst du meine Gedanken vielleicht ein bisschen verstehen?
Jetzt blickte sie wieder nach oben, in seine Augen. Entweder, sie hatte sich erneut völlig blamiert, weil er amüsiert grinsen würde und sich fragte, weshalb sie so einen Aufstand deshalb machte, oder aber... tja. Oder aber...

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
[Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Cantina] - Liia Snow, Jeg Harkness

Erneut war die grauhaarige junge Frau mit der Situation sichtlich überfordert. Sie dachte sie würde einfach nur die Fragen beantwortet bekommen die sie stellte doch nun hatte sie schon an einer Meditation teilgenommen und nur weil sie laut gedacht hatte wurde das Gespräch von dem Jedi (Jeg) in eine Richtung gelenkt die sie nie vermutet hätte. Auf einmal kam ins Gespräch das sie Machtsensitiv sein könnte und ob sie schon einmal auf diese getestet wurde. Natürlich war sie das nicht, oder zumindest wenn sie es wurde weiß sie es nicht mehr. Dieser Gedächtnisverlust nagte sehr an ihr. Doch auch wenn ihre Erinnerungen nicht zurückkehren wollten, jetzt war sie hier und hatte auf die momentane Situation zu reagieren.

"N-nein Meister Jedi, soweit ich weiß wurde ich noch nie getestet ob ich diese Gabe besitze."

Sie dachte nach. Irgendwie fühlte es sich falsch an als sie die Worte aussprach, doch Liia konnte sich keinen Reim darauf bilden warum das so war. So wie sie das sah gab es für sie nun zwei Möglichkeiten wie es weitergehen kann. Entweder ist sie nicht Machtsensitiv, kriegt ihre Fragen beantwortet, so wie es von ihrer Seite aus geplant war, geht dach weiter ihren Weg und versucht ihre verlorenen Erinnerungen wieder zu finden oder... Der Zeltroner stellt bei der jungen Frau die Machtsensitivität fest. Daran wollte sie aber gar nicht erst denken. Nicht das ihr die Vorstellung nicht gefallen würde die Macht auch bewusst wahrnehmen zu können, das sie lernen könnte mit dieser umzugehen, ganz gewiss nicht. Es war viel mehr die pure Flut an Ereignissen die ihr zu schaffen machte. Sie wusste einfach nicht damit umzugehen und das fraß sie langsam von Innen auf, von außen, durch Mimik und Gestik zeigte sie aber ein ganz anderes Bild. Liia begann zu lächeln holte einmal tief Luft und frug:

"Meister Jedi? Wenn ihr mich jetzt testen würden und der Test positiv ausfallen würde, was würde das für mich bedeuten? Könnte ich zu einem Jedi ausgebildet werden?"

Mit dieser freundlichen gestellten Anreihung von Fragen versuchte sie einerseits ihre momentane Angst zu überspielen, andererseits lag in diesen Worten auch ein Stück weit Hoffnung. Hoffnung das der Zeltroner auf ihre Fragen so antworten würde das ihre letzte mit einem einfach "Ja" beantwortet werden könnte. Irgendwie hoffte sie es, sie wollte endlich wieder irgendwo dazu gehören, nicht mehr einfach planlos umherirren.

[Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Cantina] - Liia Snow, Jeg Harkness
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Sie konnten ihn wirklich nicht ewig in der Basis lassen, aber entweder, sie ließen ihn nach Coruscant oder sie übergaben ihn wirklich an ein Hochsicherheitsgefängnis bis ihn die Todesstrafe erwartete. Oder lebenslange Haft und das käme einer Todesstrafe gleich. Ian hielt nicht einen Tag in einem kleinen, abgeschlossenen Raum aus. Ein ganzes Leben hingegen? Sicherlich nicht. Es blieb demnach zu hoffen, dass sie – die Jedi und die Republik – wirklich erkannten, wie ernst es Ian war und das weder seine Reue noch etwas anderes geheuchelt war. Leise klopfte aber auch die Angst an, dass er selbst vergaß, was in ihm steckte – womit sicher nicht das Dunkle gemeint war.

Das Thema betreffend, das Eowyn auf den Tisch bringen wollte, sorgte nach und nach auch für ein ungutes Gefühl. Sie sprach ein wenig um den heißen Brei. Wichtig war es nicht, zumindest nicht
unbedingt. Was bedeutete das nun? Es war nur was? Egal? Ian runzelte die Stirn, denn er verstand überhaupt kein Wort. Ihre Bitte, sei ausreden zu lassen, machte all das nicht gerade besser. War das, was sie sagen wollte so schwerwiegend, oder fehlte ihr schlicht das Vertrauen in sein Wort, keine Diskussion zu starten? „In Ordnung“, bestätigte er dennoch, obwohl das flaue Gefühl viel eher zugenommen hatte. Sie begann dann mit Va’art und im ersten Moment fiel der Credit nicht. Was wollte sie mit dem Riesenwurm? Zurück, um ein Exemplar zu besorgen? Nun, das würde er sicher nicht gutheißen, aber das konnte kaum das sein, was ihr im Sinn schwebte. Erst im nächsten Satz wurde langsam klar, auf was sie hinauswollte und bereits im übernächsten wusste Ian, woher der Wind wehte. Ein zweites Lichtschwert. Sie wollte ein zweites Lichtschwert, immerhin war da noch ihr zweiter Kristall. Sein ungutes Gefühl verschwand augenblicklich und fast atmete er sogar auf. Eowyn sprach weiter – schnell und fast ohne Luft zu holen – und bestätigte dann seinen Verdacht.
Dabei war ihre Sorge so unbegründet und unsensibel? Sie war sicher alles andere als unsensibel, allein dieses Gespräch war Beweis genug. Als sie schließlich geendet hatte, lächelte Ian mild.

„Eowyn, ich finde diese Idee gut.“ Die Zerstörung seines eigenen Schwertes war etwas völlig anderes gewesen. Das Vernichten eines Mordinstrumentes. Eine Waffe war nicht böse, nur ihr Gebrauch, was Eowyns Sorge, ihn zu verletzen oder unsensibel zu sein, völlig in Luft auflöste. „Und ob du es glaubst oder nicht, wenn ich es in Verbindung mit meiner zerstörten Waffe sehe, gefällt es mir sogar sehr gut. Vielleicht ist es lächerlich, denn ich weiß, dass kein Gegenstand böse ist, nur die Verwendung von diesem. Aber ich habe meine Waffe zerstört, da ich…“ ‚damit gemordet habe‘. „Unheil damit angerichtet habe.“ Eine Verharmlosung die ihm selbst wiederum einen Stich veranlasste. „Du hingegen…“ Sie würde damit niemals Unheil anrichten. „Eine Jedi braucht nun mal ein Lichtschwert. Für Raupen in Übergröße sogar zwei. Ich finde es gut, wirklich und wenn du den Kristall so lange mit dir herum trägst, wird es höchste Zeit, ihn zu nutzen.“ Dass sie dabei endlich an sich selbst dachte, war nur ein Vorteil mehr. Außerdem war es nahezu wieder symbolisch. Die Waffe eines Sith zerstört. Die Waffe eines Jedi neu erbaut. Etwas, was Ian keinen Stich versetzte, ganz im Gegenteil. Ein kleiner Beweis seinerseits, dass er die Jedi zu akzeptieren lernte? Vielleicht. Zumindest wurde ihm der Unterschied zwischen ihnen und den Sith immer deutlicher.
Ja, eigentlich fand er wirklich gut, dass sie sich ein zweites Lichtschwert konstruierte. Er selbst wollte zwar nie wieder eines berühren, aber das lag nun eben einmal an dem, was er angerichtet hatte.

„Dann wirst du bald Trainieren müssen“, überlegte Ian dann, sich dem Frühstück wieder zuwendend. „Einen großen Nachteil haben zwei Schwerter nämlich wirklich, wenn man sie synchron nutzt. Es ist viel schwerer, Schläge zu parieren.“ Was relativ logisch war, da man den Griff nur mit einer Hand hielt und notfalls auch nicht mit der zweiten Hand nachfassen konnte.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Kein amüsiertes Grinsen, kein enttäuschter Blick, keine skeptisch zusammengezogenen Augenbrauen. Ein Lächeln, und das war alles, was Eowyn in diesem Moment brauchte. Aber Moment - er fand die Idee gut? Das wiederum verstand sie nicht. Und Ian setzte noch einen obendrauf - ihm gefiel es sogar sehr gut? Jetzt hatte Eowyn Mühe, ihre Kinnlade an Ort und Stelle zu halten, aber ihre Augenbrauen gingen in die Höhe wie ein startender X-Wing. Damit hatte sie nun absolut nicht gerechnet. Er zerstörte seine Waffe, fand es aber sehr gut, wenn sie sich eine neue baute? Nein, das konnte sie tatsächlich nicht glauben. In Ordnung, er sah einen Unterschied, er erkannte, dass ihre Situationen anders waren - aber dennoch. Sie hatte schließlich ein Lichtschwert. Er hätte auch genau das sagen können - "Du hast doch schon eines, wofür brauchst du unbedingt eine zweite Waffe?" Wie oft kam es schon vor, dass man zwei Lichtschwerter brauchte? Gut, auf Va'art wäre es nützlich gewesen, und sie hatte tatsächlich kurzzeitig gewünscht, Ians wäre nicht zerstört gewesen. Zumindest später, als sie ihm vollauf vertraute. Aber deshalb gleich ein zweites bauen - so mancher hätte das nicht verstanden.

Aber Ian verstand. Und Ian sah einen Unterschied zwischen sich und Eowyn, zumindest zwischen seinem alten Ich, das, das damals dieses nun zerstörte Schwert gebaut hatte. Selbstverständlich bestanden da viele Unterschiede, so einige leicht erkennbar, andere aber kleiner, und versteckter - und dass Ian offenbar felsenfest davon ausging, dass sie ihre Waffe nicht für "Unheil" einsetzen würde... Ja, es mochte offensichtlich sein. Für Eowyn aber war es das nicht, und diese Überzeugung von ihm, diese absolute, bedingungslose positive Antwort löste in ihr aus, dass sie auf eine seltsame Art und Weise gerührt war. Das, das war Vertrauen. Tiefes Vertrauen. Und sie würde es nicht enttäuschen, sie durfte nicht. Ich danke dir, sagte sie leise, das einzige, das nun überhaupt noch gesagt werden musste, und griff kurz nach Ians Hand, bevor sie sich, wie Ian, wieder ihrem Frühstück zuwandte.

Das glücklicherweise nicht kalt werden konnte, auch wenn alles mittlerweile ein wenig aufgeweicht war.
Für Ian war das Thema damit aber noch nicht gegessen. Trainieren... Das war so eine Sache. Außerdem, primär ging es ihr gar nicht zwingend darum, mit beiden Schwertern gleichzeitig agieren zu können. Sicher, das war ein Ziel, und es schadete nicht, wenn sie schon zwei von ihnen hatte. In erster Linie ging es ihr aber tatsächlich erst einmal um die Sicherheit. Und wenn sie trainieren wollte... Sie hatten darüber gesprochen. Auf Va'art, auf Lianna. Bloß war das gewesen, bevor Ian sein Schwert zerstört hatte. Und dann kam noch hinzu, dass es mit Ian selbst ohnehin nicht sonderlich klug war, unter diesen Bedingungen, hier, in der Basis. Er konnte ihr die Grundlagen beibringen... mündlich, sie vielleicht auch korrigieren. Mehr würde aber wohl kaum gehen, und die Basis war momentan relativ leer, wie ihr in den letzten Tagen aufgefallen war. Die meisten waren wohl auf Coruscant... Und auf Anhieb fiel Eowyn niemand ein, der hier war und mit zwei Schwertern umgehen konnte, obgleich es da sicher jemanden gab, der ihr momentan durch die Finger rutschte. Summa summarum - Training, richtiges Training, würde enorm schwierig werden. Darauf sollte sie momentan keine allzugroßen Hoffnungen setzen.


Ja, das werde ich wohl... antwortete Eowyn daher zögerlich. Bloß wird es wohl vermutlich erst einmal bei den Grundlagen bleiben müssen. Ein nützlicher Hinweis war das aber schon, den Ian ihr da gab, und es lag auf der Hand. Das ist wohl richtig, was du da sagst, und da wird auch Training nicht darüber hinweghelfen... Zumindest kaum. Vielleicht ein wenig. Und ich schätze, es wird nicht nur bei dieser einen Schwierigkeit bleiben. Irgendwann ist es sicher von Vorteil, aber anfangs... Sie lächelte unsicher. Anfangs wird es wohl eher schlechter als besser werden. Die Koordination war vermutlich ein Problem, obwohl Eowyn hoffte, dass sie irgendwann tatsächlich Vorteile aus diesen erweiterten Möglichkeiten ziehen konnte. Zumindest im Kampf einer gegen einen würde ihr auch ihr bewegungsfreundlicher Stil sicher zu Gute kommen. Wenn sie irgendwann so weit war, die Sache zu beherrschen. Was bei der Möglichkeit, das Ganze zu trainieren, tatsächlich vermutlich in einiger Ferne lag. Aber ohnehin - das war schließlich nur der zweite Grund.
Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du es im Griff hattest?


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Diesmal wäre es an Ian gewesen, Eowyn zu sagen, dass es völlig unnötig war, sich zu bedanken, doch er beließ es bei einem Lächeln, das ausdrückte, dass alles gut war. Ian selbst hatte nach seiner Ernennung zum Warrior daran gesetzt, zwei Schwerter zu besitzen, er hatte sie beide zu einem Doppelschwert verbinden können. Auch ihm waren beide Schwerter nützlich gewesen, auch wenn er meist nur eines verwendet hatte. Der große Nachteil bestand nämlich tatsächlich darin, dass es schwer war, harte Schläge zu parieren. Je härter und gewaltvoller sie kamen, desto schwerer war es, das Lichtschwert nicht aus der Hand geschleudert zu bekommen. Zwei zu besitzen bedeutete allerdings nicht, sie auch beide zusammen zu führen.

„Grundlagen sind für den Anfang wohl gut und da du schon kämpfen kannst, wird es sicher nicht lange dauern, bis du dich daran gewöhnt hast, mit zwei Waffen gelichzeitig zu agieren.“ Neben dem Kraftproblem gab es natürlich noch weitere Schwierigkeiten, aber sie waren zu meistern. „Mehr Konzentration, ist in jedem Fall notwendig, allein schon wegen den Koordination.“ Denn bei zwei Schwertern war es noch einmal schwieriger, sich nicht selbst zu verletzen oder völlig durcheinander zu geraten. Je nachdem, wie einfach es Eowyn gelang, sich an die Führung mit der linken Hand zu gewöhnen. Allerdings war es wesentlich einfacher, mit der eher ungewohnten Hand zu kämpfen, als mit ihr zu schreiben. „Aber ich bin sicher, dir wird es gelingen.“ Zwar hatte er sie nie richtig kämpfen sehen, aber das kurze Intermezzo mit dem Riesenwurm hatte doch gezeigt, dass sie gut und sicher mit dem Schwert umgehen konnte und ihr Stil bestätigte das nur mehr.

Wie lange hatte er gebraucht, um sich an beide Waffen zu gewöhnen? Ian überlegte. „
Schwer zu sagen. Bis ich mich richtig sicher gefühlt habe, vielleicht ein Monat, bei langem, täglichen Training.“ Später aber hatte er viel mehr Wert auf andere Techniken gelegt, die nichts mit dem Lichtschwert zu tun hatten. Machtfähigkeiten eben. „Den ein oder anderen theoretischen Tipp kann ich dir geben.“ Vermutlich würde er ihr auch dabei helfen können, das Schwert richtig zu führen, indem er sie anleitete. Für ihn selbst aber war das Training mit Schwertern wohl tabu und wenn Ian nur ein paar Sekunden in sich hinein horchte, war da auch eine ganze Menge, das ihn -neben dem Verbot – davon abhalten würde, überhaupt wieder ein Schwert in die Hand zu nehmen. Als er seinen eigenen Griff in der Hand gehabt hatte, hatte er die Erinnerungen verdrängen können, was beschwerlich genug gewesen war. Die Vorstellung wieder aktiv ein Lichtschwert zu führen… Nein. Immerhin war er nicht einmal in der Lage gewesen, Eowyns Schwert zu berühren. Sollte es ihm je wieder erlaubt sein, eine Waffe zu führen, würde er sich sicher nicht zurückziehen, um sogleich ein Schwert zu erbauen. So lange er sich selbst nicht ansehen konnte, würden wohl ein paar Dinge nicht funktionieren. Sorgen machte Ian sich deswegen allerdings nicht. Wieder in Kämpfe verwickelt zu werden, war unwahrscheinlich, so lange er in dieser Basis war. Und auf Coruscant wurde keine Kampfkunst benötigt. Was danach war, stand natürlich auf einem anderen Filmsi, aber so weit wollte Ian auch nicht denken. Ohnehin stand noch alles völlig in der Schwebe, Pläne zu machen wäre sinnfrei gewesen. Daher bestand seine Priorität ohnehin darin, zu lesen, was er in die Finger bekam.



Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Was Ian sagte, klang plausibel, und es klang tatsächlich nicht so, als ob es ein Hexenwerk wäre. Eigentlich machbar, wenn sie genug Zeit dafür finden würde, zu üben. Allerdings war genau das momentan ja kein Problem, und so war es wirklich der ideale Zeitpunkt, wenn es denn so etwas gab, um das Projekt anzugehen. Das nötige Material würde in der Basis vorhanden sein, und falls sie doch etwas ausgefalleneres brauchen würde, dann konnte sie es sicher auch besorgen.
Ein wenig Sorge machte ihr das Kämpfen mit links ja schon - zwar war sie dazu im Notfall in der Lage, aber besonders gefallen tat es ihr nicht. Allerdings war in dieser Hinsicht ihr Vorhaben vielleicht ganz hilfreich. So war sie schließlich dazu gezwungen, es war alles nur eine Frage der Gewöhnung und der Übung. Und das mit links hatte sie zugegebenermaßen auch einfach vernachlässigt.

Vielleicht sollte ich anfangs wirklich ausschließlich Stöcke oder Trainingsschwerter nehmen. Wir brauchen schließlich nicht noch einen medizinischen Notfall. Die in den letzten zwei Wochen hatten für sie beide gereicht. Und zwar mindestens für das ganze Jahr.

Ian setzte offensichtlich großes Vertrauen in sie. Was aber kein Wunder war, schließlich hatte sie ihm gesagt, wo ihre Talente lagen - und für so jemanden sollte es zumindest machbar sein, Grundlagen zu lernen. Da war selbst Eowyn zuversichtlich, nur beim Tempo war sie sich nicht sicher. Ich hoffe es doch, sagte sie vage und schmunzelte. Ob sie irgendwann im Ernstfall allerdings wirklich mit zwei Klingen würde hantieren können, das würde man sehen. Alles mit der Zeit.

Ein Monat? Eowyn überlegte kurz. Nun ja, dann kann ich mich, bei diesem unstetigen und faulen Leben, wohl auf ein halbes Jahr bis Jahr einstellen. Sie grinste. Einen Monat würde sie wirklich vermutlich nicht Zeit zum Training haben. Nicht jeden Tag, nicht stundenlang. Aketos kam schließlich hoffentlich bald zurück, und dann war da immer noch die leise Möglichkeit, dass sie in einem Monat nicht mehr auf Lianna waren. Aber wenn es so war, dann war es so. Sie hatten größere Sorgen.
Sie aß den letzten Löffel ihrer Yuma-Flakes und griff nach dem Obst.
Ich hoffe doch, dass du mir ein paar Tipps gibst, sagte sie nach dem ersten Bissen in die süßsaure Frucht. Schließlich bist du der Experte von uns beiden... Und es war zu schade, dass er es ihr nicht aktiv zeigen konnte. Sie nutzten beide den gleichen Stil - vermutlich würde es wunderbar funktionieren, von ihm zu lernen. Hoffentlich hatte sie nicht schon zu viel falsch eingelernt, bis es irgendwann einmal dazu kommen würde. Und du willst doch nicht, dass ich mir im ersten Versuch aus Versehen einen Zeh abschneide oder dergleichen. Dabei wäre das wirklich eine Meisterleistung.

Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 
[Lianna-System, Lianna, Lola Curich, Jedi-Basis, Eingang]- Cris, Noa

Es überraschte Cris nicht, dass Noa das Imperium für den Ausbruch des Virus verantwortlich machte – der gleiche Gedankengang hatte ihn selbst schließlich ebenfalls heimgesucht. Nichtsdestotrotz konnte er sich nicht gegen eine gewisse Vorsicht erwehren. Musste der offensichtlichste Grund für etwas tatsächlich der korrekte sein? Und wenn ja, was veranlasste das Imperium zu einem derart plumpen Schachzug? Coruscant in ein Massengrab zu verwandeln sorgte schließlich nicht dafür, dass es plötzlich wieder den „Besitzer“ wechselte… und auch wenn Noa der Überzeugung zu sein schien, dass das einzige Ziel imperialer Interessen in diesem Fall war, der Republik eins auszuwischen, so bezweifelte Cris doch, dass die imperiale Führung es sich in ihrer derzeitigen Situation leisten konnte, aus derartigen Motiven zu handeln.

Natürlich hatte ein Virus auf Coruscant auch eine strategische Komponente – da man nicht erwarten konnte, dass die Republik den Planeten einfach sich selbst überließ, war zu erwarten, dass ihre Ressourcen durch die Pandemie langfristig gebunden wurden. Plante das Imperium also womöglich in naher Zukunft einen Bruch des Friedens, begünstigt dadurch, dass seine Widersacher bei Coruscant beschäftigt waren? Doch auch die Analysten auf Bastion würden die jüngsten Neuigkeiten von Mon Calamari genauestens verfolgt haben – etwa die Indienststellung des neuen Großkampfschiffes, das es mit den imperialen Supersternenzerstörern aufnehmen sollte. War das Imperium wirklich bereits wieder in der Lage, den galaktischen Bürgerkrieg neu zu entfachen? Oder suchte er womöglich in einem Reich, das von den Sith beherrscht wurde, zu sehr nach nachvollziehbaren Motiven und Rationalität?

Selby berichtet nichts Gutes…“, ging der ehemalige Sturmtruppler schließlich zögernd auf Noas Frage ein. Es war zwecklos, ihr zu verheimlichen, dass der Geheimdienstagent keine guten Neuigkeiten gehabt hatte – sie würde es so oder so herausbekommen.

„Die Lage ist kaum unter Kontrolle – zumindest in den Unteren Ebenen. Und die verhängte Quarantäne mag zwar den Rest des Sektors schützen, aber auf Coruscant selbst dürfte die Lage nur noch schlimmer werden.“

Unglücklich zuckte er mit den Schultern.

„Allerdings sagte er auch, dass es bisher keinerlei konkrete Anhaltspunkte dafür gibt, dass das Imperium in den Ausbruch verwickelt ist. Und bevor das der Fall sein sollte, zögert man, angesichts des heiklen Friedens allzu offensichtlich in diese Richtung zu ermitteln.“

Nur wo sollten derartige Anhaltspunkte herkommen, wenn man sich die Ermittlung praktisch selbst untersagte? Ein Virus konnte etliche Ursachen und Ursprünge haben, weswegen die Chancen nicht schlecht standen, dass der Verursacher am Ende ungeschoren davon kam und die Toten, die Coruscant bereits jetzt zu beklagen hatte, am Ende ungesühnt blieben. Eine frustrierende Aussicht – und wenn schon Cris dieser Auffassung war, musste für Noa diese Erkenntnis besonders bitter sein.

„Ich weiß nicht, ob der Orden womöglich mehr weiß… oder weniger Skrupel diesbezüglich hat.“

Er lächelte verschmitzt.

„Möglich wäre es.“

Die Jedi mochten zwar die Hüter des Friedens sein, doch letztlich waren sie an die Weisungen der Republik, die den Geheimdienst zurückhielten, nicht gebunden – und tatenlos zusehen, wie ein ganzer Planet – der noch dazu ihr größtes Heiligtum, den Tempel beherbergte – unterging, würden sie mit Sicherheit nicht.

[Lianna-System, Lianna, Lola Curich, Jedi-Basis, Eingang]- Cris, Noa
 
Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Dass Eowyn so vorsichtig sein wollte, zu Beginn nur Trainingsschwerter zu nutzen, hätte Ian nicht vermutet. Aber vermutlich übten Jedi ohnehin anders, als Sith – ohne Rücksicht auf Verluste und wahrscheinlich bildeten sie auch ihre Schüler anders aus. Ian hatte keine Ahnung, vermutete aber leise, dass Bestrafungen für Versagen bei Jedi weitaus milder ausfielen.
„Ich glaube zwar nicht, dass du so ungeschickt bist, aber vielleicht ist die Idee trotzdem ganz gut.“ Wobei sie zu Beginn am besten ohnehin erst ihre linke Hand trainierte und erst dann dazu überging, links und rechts miteinander zu verbinden.
„Für den Anfang ist es eine gute Übung, wenn du alles, was du bisher mit deiner Rechten gemacht hast, mit der Linken tust.“ Zumindest war es ihm damals leichter gefallen, sich so umzugewöhnen und sich besser zu koordinieren. Ein kleines, besonderes Training für das Gehirn, das sich so ein wenig umgewöhnen musste.

Oh, er war sicher, dass Eowyn schnell lernen würde, gerade dann, wenn ihr Talent im Kampf lag. Ein perfektioniertes Ataru, das ohnehin meist mit beiden Händen geführt wurde, machte die Sache einfacher und schwerer zugleich. Einfacher, weil die Gegenhand so schon immer zum Einsatz kam, schwerer aber, da die Schläge nicht so fest ausgeführt werden konnten. Jede Form hatte seine Vor- und Nachteile. Bedachte Ian Torryn und seine Lichtpeitsche, waren zwei Schwerter ein großer Nachteil.

„Unstetig und faul? Von welcher Eowyn sprichst du gerade“, lachte Ian“, vielleicht stellst du sie mir bei Gelegenheit vor.“ So wie er sie bisher kannte, war sie ständig in Aktion und sicher nicht faul und Ian musste sie kaum einschätzen um zu wissen, dass sie gewissenhaft war. Der Tag rief – war das nicht eine Formulierung von ihr gewesen? Ihr Pflichtbewusstsein war viel zu groß, als das sie wirklich faul sein konnte. Ob es sie störte, dass sie wegen ihm hier auf Lianna festsaß, zur Untätigkeit verdammt? Etwas, was er vermutlich noch ansprechen würde, wenn die Gelegenheit günstig war. Wenn sie ihn nicht bald gehen lassen würde, würde er Eowyn ohnehin Vorschlagen, ohne sie nach Coruscant zu reißen, denn diesen Wunsch hatte er auf Va’art bereits geäußert. Es war wichtig, dass sie half und Ian war sicher, dass es ihr selbst auch sehr wichtig war.

Ein Lächeln war nicht zu verhindern, als erklärte, sogar zu hoffen, dass er ihr ein paar Tipps gab, denn irgendwie fühlte es sich gut an, das zu hören – aus ihrem Mund vielleicht sogar ziemlich gut. Sein Lächeln wurde aber zu einer Grimasse, als sie ihn als Experten bezeichnete.
„Wir wollen man nicht übertreiben, am Ende wirst du die Expertin und ich schaue dumm aus der Wäsche.“ Kampf war ihr Spezialgebiet. Sicher war er nicht untalentiert, aber Morichro und Heilen waren viel eher seine Stärken, auch wenn Ian versucht hatte, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Lichtschwertfertigkeiten und den Machtfertigkeiten zu schaffen.

Eine Zehe abschneiden? Ian lachte, denn dieses Bild war völlig absurd und derart tollpatschig konnte niemand sein, nicht einmal ein Anwärter. „
Ach, so lange du das Schwert nicht direkt auf den Boden hältst, wenn du es zündest, sollte das eigentlich nicht passieren, junge Padawan.“
Dann beendete auch Ian sein Frühstück, als es an der Türe klopfte – diesmal sicher nicht Yaro.
Hatten sie zu viel über Kampf gesprochen und bekamen nun Ärger, weil ihm auch das verboten war? Ziemlich unwahrscheinlich, aber bisher hatte auch niemand an de Türe geklopft und nach ärger fühlte sich das, oder besser die Person, die da vor der Türe stand auch nicht an.

„Bekommen wir jetzt Beschwerde, weil Yaro irgendwas angestellt hat?“, scherzte Ian, ehe er aufstand und die Türe öffnete, um dem Jedi gegenüber zu stehen, der ihn vorhin in die Kantine begleitet hatte.
Ich bringe Euch ein paar Bücherchips aus der Bibliothek und ein entsprechendes Lesegerät“, erklärte der Jedi und überreichte die Dinge in einer kleinen, geschlossenen Kiste. Ian bedankte sich bei dem Jedi, wandte sich dann an Eowyn. Heute ist wohl mein Glückstag. Mehr Freiheit und Arbeit. Außerdem auch deiner, denn du darfst faul sein und musst mir vermutlich keine Bücher mehr besorgen.“
Schließlich konnte es sich bei den Chips in der Kiste kaum um triviales handeln. Blieb zu hoffen, dass auch etwas über das Virus in der Kiste steckte. Sie auf dem Tisch abstellend, öffnete der Dunkelhaarige sie sogleich und ein Blick ins Innere verriet, dass da einige Bücher waren.
Außerdem ein paar Seiten Filmsi, nach denen Ian zuerst griff.

„Informationen zu Coruscant“, kam es fast ein wenig schaudernd, als er auch schon zu lesen begann und nach wenigen Sätzen kurz zu Eowyn aufblickte, eine ganze Schar an Emotionen über das Gesicht huschend, zu letzt eindeutig eine Entschuldigung im Blick, viel eher etwas, das um Verzeihung bat. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder zurück auf das Filmsi, die Stirn in Sorgenfalten gelegt, immer wieder mit einem Kopschütteln.


Lianna, Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Nur um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich handelt es sich nur um die allgemein bekannten Infos über das Virus.
 
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