Manaan (Pyrshak-System)

?- Manaan ? Ahto City - Gerichtssaal ? War, Tionne --

Tionne hatte dem Selkath bisher aufmerksam zugehört, aber jetzt ergriff sie das Wort.

Ein Unterwasserfahrzeug hört sich gut an. Menschen sind leider nicht besonders ausdauernd unter Wasser, ganz ohne Hilfsmittel. Wir werden das Fahrzeug schon zum Laufen bringen.

Der Selkath legte den Kopf schief.

[Wie Ihr wollt. Ich führe Euch hin.]

Der junge Selkath ging voraus und die kleine Einsatztruppe folgte ihm. Tionne war irgendwie nicht ganz wohl bei dem Gedanken, gleich in einem antiken Fahrzeug unter der Meeresoberfläche zu verschwinden ohne eine Gewissheit, jemals wieder hinaufzukommen. Die ganze Unternehmung war schon sehr unsicher. Aber es stellte ihre einzige Möglichkeit dar, ihre Ziele hier friedlich zu erreichen. Hin und wieder fragte sie sich bei bestimmten Situationen, ob sie wie ein Jedi gehandelt hatte, und dies war endlich mal wieder eine wo sie sagen konnte, ja. Sie war sicher, dass sie das Richtige tat. Auch wenn sie eine gewisse ... Konzentration dunkler Macht spüren konnte, die hier irgendwo lauerte. Vielleicht hatte das ja sogar mit dem gesuchten Selkath-Stamm zu tun.
Sie wandte sich an War.


Wir müssen aufpassen was wir tun, wenn wir gefunden haben was wir suchen, sagte sie leise, so dass ihr Selkath-Führer sie nicht hören konnte. Wir dürfen die Selkath möglichst nicht verletzen. Ich hoffe, dass das nicht zu schwierig wird. Wie schätzt du die Lage ein?

Sie blickte War ernst in die Augen. Seine Meinung interessierte sie, es war gut wenn man auch andere Standpunkte kannte und sich nicht immer so auf sich selbst konzentrierte. Dies war nämlich ein Fehler den Tionne schon ewig machte.
Sie musste sich allerdings auch fast gewaltsam daran hindern, in Wars blauen Augen zu versinken. Innerlich war ihr zum Seufzen zumute. Sie war fast wieder zurück bei ihrem alten Selbst. Immer unterwegs, immer für andere arbeitend. Was man alles Schönes stattdessen machen konnte....

Ihr Gedankengang wurde unterbrochen, als sie an einer kleinen Andockstelle ankamen. Dort lag ein kleines, ehemals sportliches, allerdings etwas rostiges Unterwasserfahrzeug in einer der Andockbuchten. Sie blickte etwas hilfesuchend zu War. Mit solchen Dingen kannte sie sich nicht gerade so gut aus.


?- Manaan ? Ahto City - Andockbucht ? War, Tionne --
 
[ / Manaan ? Ahto-City ? Auf dem Weg zur Andockbucht ]Tionne und War

Sie folgten dem jungen Selkath durch die Straßen des Justizviertels Ahto Citys. War fiel auf, dass man hier keinerlei junge Selkath, noch nicht mal Pärchen sah. Es konnte natürlich auch sein, dass es von der Uhrzeit her einfach zu spät war, oder dass die Familien in einem anderen Stadtviertel untergebracht waren. Ob es bei den Selkath überhaupt Familien in dem Sinne wie bei den Menschen gab, wusste er ebenfalls nicht.
Je weiter sie sich von dem Hauptgerichtssaal entfernten, desto schlimmer und heruntergekommener sah die Umgebung allerdings aus. Ein wunderbares Zeichen dafür waren auch die Straßenlampen, von denen mit zunehmender Entfernung immer weniger funktionierten. Sie gingen über einen Platz und umrundeten eine Vertiefung im Boden, die früher wohl einst eine Art Springbrunnen gewesen war. Wasser floss keines mehr, der Wasserpegel war jedoch so hoch, dass das Wasser über den Rand des Beckens hinausschwappte und aufgrund der schiefen Lage der Stadt einen anderen Gang hinunter floss.
Tionnes leisen Worte rissen ihn aus seinen Gedanken.


?Ich weiß nicht, was uns da unten erwartet. Unser Vorteil ist auf jeden Fall, dass auf diesem Planeten nur noch mit simplen Waffen gekämpft wird. Solange wir im Wasser unterwegs sind, sind wir zwar angreifbar... aber auf der Station, wo wir unsere Blaster benutzen können, können wir jeden Gegner betäuben. Und das hat dann auch keine Nachwirkungen für ihn.?

Im Nachhinein fragte er sich, warum er das überhaupt gesagt hatte. Denn seine Worte halfen hier nicht wirklich weiter. Vielleicht auch einfach nur, weil er einfach keine richtige Antwort hatte.
War starrte kurz auf den Boden, sein Blick blieb einen Moment an einer zersprungenen Bodenplatte hängen.


?Keine Ahnung, was uns dort erwartet. Aber wir müssen auf jeden Fall vorsichtig sein. Unterwasserkämpfe waren bei der Militärausbildung nicht gerade mein Spezialgebiet und ich will ganz bestimmt nicht als Fischfutter enden.?

Grinsend sah er zu ihr auf und bemerkte erst jetzt ihren... irgendwie vertrauten und verliebten Blick. Doch auch hier wurde er schnell wieder aus den Gedanken gerissen, denn sie hatten die Andockstelle erreicht. Sie bestand aus 4 überdachten Andockstellen, wobei das Dach der 4. Andockstelle selbst eingestürzt war. Die anderen beiden Andockstellen waren leer, bis auf diese eine, in der ein ziemlich heruntergekommenes Unterseeboot lag. Wobei man sich bei dem Anblick schon fragen musste, ob dieses Boot wirklich noch unterseetauglich war.
Dieses Teil zu steuern konnte durchaus eine Herausforderung waren.
Von der Form her erinnerte es War irgendwie an die typische Corellianische Fledermaus, die Flügel als eine Art Tragflächen des Schiffes und in der Mitte am Bug zwei Plätze für die ?Piloten?, dahinter eine kleine Kabine und dann zum Heck hin ein Maschinenraum. Keine Frage, es würde ganz schön eng werden. Nun meldete der Selkath sich wieder zu Wort.


[Ich kann euch bei diesem Fahrzeug in keiner Weise weiterhelfen. Ich kann euch nur verabschieden, dann an dieser Stelle muss ich euch auch verlassen.]

?Wir werden schon... damit klar kommen. Vielen Dank.?

War sah dem Selkath noch kurz hinterher, wandte sich dann händeaneinanderreibend an das Boot.

?Schauen wir mal, was diese Schrottmühle so drauf hat.?

Erstaunlicherweise ließ sich die Seitentür wirklich öffnen. Die Soldaten und der Botschafter quetschten sich zusammen in den Laderaum des Schiffes, während Tionne und War sich auf die beiden Pilotensitze setzen.
Sie hatten gleich zwei Mal Glück. Erstens: Die Knöpfe und Schalter waren größtenteils beschriftet; Zweitens: Die Beschriftungen waren in Basic und nicht in der Sprache und Schrift der Selkath. Weiterhin kannte War sich mit der Steuerung vieler Raumschiffe aus, und die Steuerung eines U-Bootes war weitaus einfacher als die eines Raumschiffes. Somit war es kein Problem, das U-Boot in Gang zu bringen.
War steuerte das Schiffchen zwar etwas unsicher aus der Andockstelle heraus, aber als er dann beschleunigen konnte und keine großen Hindernisse mehr hatte, war das schon einfacher. Ihr Botschafter hatte ihnen auch die Koordinaten mitgeteilt, bei denen sich die Unterwasserstation befinden sollte.


[ / Manaan ? Bei Ahto-City ? U-Boot ]Tionne und War
 
?- Manaan ? Ahto City - Andockbucht ? War, Tionne --

Die Fahrt durch das Wasser verlief relativ ereignislos. Tionne starrte die meiste Zeit gedankenverloren aus den seitlichen Sichtscheiben. Das Meer hatte etwas faszinierendes ... unendliches Blau, in dem man einmal nur tiefe Dunkelheit erkennen konnte, und ein andermal, wenn ein Fischschwarm vorbeikam zum Beispiel, so reichhaltiges, vielfältiges buntes Leben. Je tiefer sie allerdings kamen, desto weniger Fische begegneten ihnen und es wurde zunehmend dunkler. Die Scheinwerfer des Fahrzeugs hatten zwar eine recht gute Reichweite, doch weiter als ungefähr 10 Meter konnte man trotzdem nicht sehen.
War navigierte das Schiff ziemlich geschickt. Tionne musste sich eingestehen, dass sie die Koordinaten hier unten bestimmt nicht gefunden hätte, vor allem in so einem altertümlichen Fahrzeug. Aber sie wusste ja, dass War sich mit Schiffen auskannte; ein Punkt in dem sie selber durchaus noch viel lernen könnte.

Schließlich tauchte eine massive Felswand vor dem U-Boot auf. War steuerte das Schiff seitlich an der Wand entlang, auf der Suche nach dem Eingang zu der Station. Tionne hatte ein etwas mulmiges Gefühl. Der Eindruck von bevorstehender Bedrohung wurde wieder stärker. Sie war nur froh, dass sie Daxit nicht dabei hatte. Das bedeutete nämlich, dass ihre Vision nicht wahr werden konnte; zumindest nicht hier und jetzt. Trotzdem war wohl Vorsicht geboten.


Ob die Luftversorgung in der Station noch funktioniert? fragte sie War. Ich hoffe wir haben Druckanzüge dabei?

Angestrengt starrte sie weiter aus dem Sichtfenster. Es war schwer, in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch dann enthüllten die Scheinwerfer des Bootes eine Art Schleuse. War steuerte darauf zu.

Ich halte es für zu riskant, einfach so in die Schleuse hineinzufahren, sagte Tionne plötzlich. Ihre Stirn legte sich in Falten. Sie hatte das Gefühl, in den sicheren Tod zu rennen, wenn sie sich dieser Schleuse überlassen würden.
Das Risiko ... ist zu groß. Die Schleuse könnte aus natürlichen Gründen nicht mehr funktionieren und uns zerquetschen oder sonst was; oder sie könnte manipuliert worden sein. Falls der Selkath-Clan da wirklich drin sitzt, hat er sicher Vorkehrungen dafür getroffen, dass keine unerwünschten Personen in ihre Basis eindringen. Vielleicht sollten wir uns lieber einen anderen Eingang suchen.

?- Manaan ? Ozean ? Unter Wasser - Felswand ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Beim grauen Felsen - U-Boot ]Tionne und War

Die Frage bezüglich der Luftversorgung ließ er gezwungenermaßen unbeantwortet. War wusste es nicht. Er konnte nur hoffen. Denn sonst hatten sie ein Problem.

?Nein, alle Druckanzüge sollen sich auf der Station besitzen. Und anscheinend gibt es auch keinen anderen Eingang.?

Er sah keine andere Möglichkeit, als durch diesen Tunnel und die Schleuse auf die Station zu kommen. Sie mussten das Risiko eingehen, egal wie schlecht sein Gefühl bei dieser Sache war. Sicher sagte das Gefühl einer Jedi mehr als das eines Schmugglers, doch was sollte er tun... und sie konnten jetzt schlecht einfach so zurück zu Ahto City fahren. Allerdings wussten sie ja, dass...

?... diese Selkath haben bisher nur mit primitiven Waffen gekämpft. Sie sollten kein Problem für uns darstellen.?

Damit beendete der Soldat, der sich vom überfüllten Laderaum aus ins Gespräch einmischte irgendwie seine Gedanken. Ihr Botschafter nickte ihm zustimmend zu.

?Diese Selkath hatten noch nicht mal genügend Ersatzteile, um einen einfachen Transporter zu reparieren. Wie sollen sie da eine Waffe bauen, die ein solches U-Boot erledigen könnte.?
War blickte Tionne an. Sie war zwar nicht überzeugt, aber eindeutig überstimmt. War, dessen beide Hände auf den Steuerkontrollen ruhten, zog die Nase des Schiffes etwas nach oben und brachte das Boot damit in den Tunnel hinein. Mit einer sehr geringen Geschwindigkeit.
Zwar konnte er die Darkness praktisch blind manövrieren, aber mit der Steuerung und den Maßen des U-Bootes war er noch nicht so vertraut.
Langsam schlich das Boot weiter nach vorne, die Scheinwerfer des Schiffes beleuchteten an den Seiten die Felsenwände des Tunnels und nach vorne hin verloren sie sich in der Dunkelheit. Die Zeit schien praktisch stehen zu bleiben.
Dann befand sich plötzlich vor ihnen eine eindeutig metallische Wand, die War zum sofortigen Stopp der Maschinen veranlasste. Jedoch war so ein U-Boot im Wasser wirklich etwas anders als ein Raumschiff im Weltall. Das Boot trieb noch etwa einen halben Meter weiter nach vorne und landete mit einem typischen metallisch klingenden ?rumpf? an der Metallwand, jedoch ohne stärker beschädigt zu werden. Auch die Insassen des Bootes wurden nur ein wenig wachgerüttelt. Direkt vor ihnen ließ sich gerade noch so ein uraltes Zeichen ausmachen.
Der Botschafter quetschte sich zwischen den Soldaten nach vorne, krallte sich an Tionnes Rückenlehne. Schulterzuckend und etwas verlegen über die kleine Kollision sah War den Botschafter an.


?Was heißt das??

?Das heißt...?

die Stirn des Mannes legte sich in Falten.

?... Algen-Versammlungs-saal.?

?Algenversammlungssaal??

?Ach... nein... warten sie. Ich hab den strich da übersehen. Es heißt: ?Hier Auftauchen?.?

Kopfschüttelnd und wieder grinsend lehnte War sich über sie Konsole und betätigte die Treibwerke, die sich unter dem U-Boot befanden und es damit senkrecht nach oben bringen konnten.
Ganz plötzlich wurde das Boot von einer starken Erschütterung erfasste, die den Botschafter nach hinten schleuderte und War beinahe aus dem Sitz geworfen hätte. Der Geruch von verbrannten Schaltkreisen lag in der Luft, das Boot hing schief, schien sich langsam in eine senkrechte Lage zu verschieben, ein Blick aus dem rechten Fenster zeigte, dass beinahe der komplette Flügel abgebrochen war.
War ? vollkommen geschockt ? wusste gar nicht, was da passierte. Alles passierte innerhalb einer Sekunde. Das Schiff reagierte überhaupt nicht mehr auf seine Steuerbefehle. Eine weitere Erschütterung, Risse, Schreie... und dann Wasser, das durch mehrere Löcher in der rechten Wand in das U-Boot strömte. War versuchte verzweifelt, sich von Anschnallgurt zu befreien.


?Raus aus dem Boot... sofort... wir werden angegriffen...?

Sicher waren es nur einige Meter bis u der eigentlichen Anlegestelle der Station, wo die rettende Luft wartete. Doch das Problem: Genau dort warteten auch ihre Angreifer.
War schwor sich in diesem Moment, dass er sich ab jetzt immer auf die Gefühle einer Jedi verlassen würde.
Tionne hatten sich von ihrem Anschnallgurt befreit und war in den Laderaum geeilt, um dem verletzten Botschafter zu helfen.
Einer der Soldaten schaffte es endlich, die Notluke des Bootes abzusprengen. Nun schwappten unzählbare Liter an Wasser ins Innere des U-Bootes, dessen Fahrt heute ganz sicher seine letzte gewesen war.
War musste das Vibromesser aus seinem Stiefel ziehen, um den verhakten Sicherheitsgurt zu lösen. Kaum hatte er diese Aktion beendet, musste er auch schon die Luft anhalten, da sich das Boot komplett mit Wasser gefüllt hatte.
Die anderen hatten das Boot gerade verlassen. Orientierungslos und mit immer stärker werdendem Druck auf seinen Lungen wandte sich der Corellianer der Ausgangsluke zu, drückte sich heraus und paddelte dann so schnell es ging nach... naja, er hielt es für oben. Sehen konnte er allerdings nichts.
War schwamm, so schnell er konnte. Er schloss kurz seine Augen, um sich weiter darauf zu konzentrieren den Atem anzuhalten und nicht nachzugeben. Schwamm er wirklich nach oben? Oder war dieser... sein versuch zu Überleben... zum Scheitern verdammt?
Er konnte es kaum fassen, als er doch die Oberfläche erreichten und seine Hände ein raues Metallgitter zu greifen bekamen. Als er wieder etwas abrutschte musste er auch seine zweite Hand dazu benutzen, sich Halt zu verschaffen. Schwer atmend sah er auf, konnte in dieser verdammten Dunkelheit nichts sehen... kaum etwas. Dann strömten die Empfingen aus seiner Umwelt wieder auf ihn ein.
Ein Schrei, weiteres Wassergeplätscher, Schritte... ein roter Blasterblitz schoss aus der Mündung einer der Waffen der Neuen Republik. Der Soldat befand sich 20 Meter rechts von War. Der Schuss landete einige Meter weiter in der Wand. Doch mit dem Schuss hatte der Soldat auch seine Position verraten. Wieder Schritte, ein Zischen, ein Schrei und dein ein lautes Platschen, als der wohl tote Soldat ins Wasser fiel.


[ / Manaan ? Beim grauen Felsen - Station]Tionne und War
 
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?- Manaan ? Ahto City - Unterwasserstation, vor dem Eingang ? War, Tionne --

Tionne wollte dem Soldaten erwidern, dass sie auch nicht an eine Waffe gedacht hatte, sondern an einen einfachen oder bewusst herbeigeführten Defekt an der uralten Schleuse ... man konnte in so einem Ding zerquetscht oder auch ?nur? für die nächsten paar Jahrhunderte eingeschlossen werden, und da das Fahrzeug mit dem sie fuhren nur äußerst schwache Waffen besaß, würden sie sich aus einer solchen Lage auch nicht mehr befreien können.
Aber sie sagte nichts.
Denn die Chancen, dass alles gut ging waren sowieso verschwindend gering, und wahrscheinlich wussten das auch die meisten Leute hier an Bord. Sie waren völlig unvorbereitet für das was sie erwarten würde ... die Umgebung war unberechenbar, der Feind gänzlich unbekannt, die Ausrüstung veraltet ... aber man musste ja nicht immer noch zusätzlichen Pessimismus verbreiten.

Ihr ganzes Wesen rebellierte zwar gegen eine blinde Fahrt in diese Schleuse, und sie hätte lieber einen anderen Eingang gesucht, doch sie wurde überstimmt. Einen Moment lang war sie darüber etwas wütend auf War. Er wusste doch um die Fähigkeiten eines Jedi. Und wenn ein Jedi ein schlechtes Gefühl hatte, war das meistens auch ein sehr schlechtes Zeichen ... auch wenn Tionne sich noch nicht wieder so weit vertraute, dass sie sagen würde ihr Gefühl wäre das Nonplusultra. Trotzdem hielt sie Wars Vorgehen für äußerst unvernünftig. Doch weiterhin hielt sie den Mund. Sie wusste, dass die Soldaten nicht auf sie hören würden.

Langsam glitt das Boot in die Schleuse. Tionne blickte finster, aber doch geistig anwesend und angespannt, in das dunkle Wasser vor ihnen. Sie kam sich vor, als würde sie freiwillig ein schreckliches Gefängnis betreten.
Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Tionne fluchte und wollte aufspringen, aber sie knallte dabei erst einmal mit dem Kopf gegen die Decke des engen Fahrzeugs. War schien irgendwie geschockt, von ihm konnte sie wohl im Moment nicht allzu viel erwarten. Langsam drang bereits Wasser in das Boot ein. Die Soldaten hatten begonnen, unkoordiniert durcheinander zu rufen, zum Glück waren sie aber so gut ausgebildet dass sie nicht gleich in Panik verfielen. Trotzdem war das Chaos fast perfekt.

Tionne verschaffte sich kurz einen Überblick über die Lage, dann hatte sie den Botschafter ausgemacht, der bei dem Ruck vermutlich am schwersten verletzt worden war. Schnell ging sie zu ihm hinüber und zwang sich in eine schnelle, tiefe Verbindung mit der Macht, um ihm wenigstens etwas zu helfen. Mit ihrer Konzentration war es allerdings nicht mehr weit her, als die Soldaten eine Öffnung in das Boot sprengten. Noch ein Fluch entwischte der Jedi.
Sie griff den verletzten Botschafter fest am Arm, atmete noch einmal tief ein und zog sie beide durch die neugeschaffene Öffnung. Sie nutzte die Macht, um ihren Kurs im Wasser zu stabilisieren und den Botschafter ebenfalls sicher an die Oberfläche zu befördern. Endlich an der Oberfläche angekommen, schnappte sie erschöpft nach Luft, doch sie hatte keine Zeit sich auszuruhen. Ein ohrenbetäubender Lärm ließ sie erschrecken. Schnell zog sie den Botschafter mit machtverstärkten Kräften aus dem Wasser und zerrte ihn hinter einige übriggebliebene Metallteile, die überall in der Gegend herumlagen. Sie war gegenüber von War wieder an die Oberfläche gekommen, den sie nun an der Seite der rechteckig angelegten Andockstelle hängen sah. Er und die anderen Soldaten, die ebenfalls dort wieder an die Oberfläche gekommen waren, wurden von Selkath attakiert, die denen von der Oberfläche nicht sehr ähnlich sahen. Sie trugen ein seltsames Zeichen auf der Stirn, außerdem trugen sie keine Bekleidung, dafür waren sie allerdings überdurchschnittlich gut mit Waffen ausgerüstet. Diese Waffen konnte Tionne allerdings nicht sehr gut identifizieren; es schienen hauptsächlich selbst hergestellte, mehr oder weniger primitive, allerdings trotzdem tödliche Waffen zu sein. Dazwischen sah sie allerdings auch ab und zu mal einen altertümlichen Blaster, der vermutlich früher einmal zu den Beständen dieser Station gehört hatte.
Außerdem fühlte sie in der Macht eine unheimliche Dunkelheit von diesen Wesen ausgehen. Es war keine forcierte, fokussierte Dunkelheit wie beispielsweise bei einem Sith, sondern eher eine wilde, man könnte auch sagen "natürliche" Dunkelheit; obwohl das Wort "natürlich" hier nicht wirklich passte. Denn diese Menschen waren bestimmt nicht von Natur aus böse. Tionne setzte ein grimmiges Gesicht auf und zog ihr Lichtschwert. Hier steckte mehr dahinter als irgendwelche Clanstreitigkeiten. Sie fühlte regelrecht, wie die Dunkelheit versuchte, auch auf sie überzugreifen, ihren Geist zu umnebeln und sie in ihren Bann zu zwingen. Aber diese Versuche waren zu schwach. Eine ausgebildete Jedi konnte davon nicht beeindruckt werden.
Mit einem leisen Zischen aktivierte sie ihr Lichtschwert.


Legt die Waffen nieder! erklang ihre Stimme zwar hell, aber auch mit Nachdruck in einem zwingenden Befehlston, verstärkt von der nachhallenden Wirkung aller Töne in dieser halb natürlichen, halb künstlichen Felsgrotte. Dazu hielt sie ihr blau leuchtendes Lichtschwert wie eine Warnung vor sich.

Ich bin eine Jedi der Republik, und kraft dieses Amtes verlange ich, dass ihr die Waffen niederlegt! Wir kommen nicht als Feinde!

?- Manaan ? Ozean ? Unterwasserstation, Docking Bay ? War, Tionne --
 
?- Manaan ? Ozean ? Unterwasserstation, Docking Bay ? War, Tionne --

Die Selkath drehten sich zu Tionne um, für einen kurzen Moment erstarrt vor Überraschung (wahrscheinlich auch über das Lichtschwert). Die Jedi verharrte ruhig in ihrer Position und versuchte, sich keine Schwäche anmerken zu lassen. Nun war der kritische Moment. Das ganze dauerte nur wenige Sekunden, doch Tionne kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, in der sie die Blicke der Selkath sondierte, und gleichzeitig versuchte, War und seine Männer im Auge zu behalten. Sie hoffte, dass ihr Ablenkungsmanöver ihnen eine bessere Angriffsposition gab.

Allerdings wurde ihr Geist immer stärker von einer wabernden, dunklen Energie umnebelt und Tionne hatte Mühe, konzentriert zu bleiben. Die Energie hatte kein Ziel, keine Absicht ... es war endgültig klar dass es sich hierbei um kein Lebewesen handelte. Dies machte sie allerdings nicht weniger gefährlich. Es war eine latente Energie ... manche Orte waren aus dem einen oder anderen Grund mit einer solchen dunklen Energie erfüllt. An diesen Orten konnte man viel über sich selbst lernen, doch die Gefahr war ebenfalls sehr hoch.

Tionne umklammerte krampfhaft ihr Lichtschwert, als sich die Selkath plötzlich mit einer Art Kampfschrei auf sie stürzten. Schweißperlen traten auf ihre Stirn, doch sie blieb standhaft, streckte ihren Arm aus und nutzte die Macht, um zwei von links anstürmende Selkath gegen die Wand zu schmettern. Die beiden Meeresbewohner blieben benommen liegen, doch Tionne war sich sicher, dass sie bald wieder aufstehen würden. Hoffentlich kamen die Soldaten dazu, ihre Stunner einzusetzen. Sie wollte hier niemanden töten. Wenn ihre Theorie stimmte, war den Selkath nämlich nicht die volle Schuld an dem was sie taten zu geben.


War! rief sie über die Schreie hinweg. Die Stunner!

Zu mehr hatte sie keine Zeit. Er würde schon verstehen was sie meinte. Verbissen widmete sie sich nun dem Kampf gegen die halb-primitiven Lebewesen. Sie versuchte sie mit ihrem Lichtschwert einzuschüchtern und zurückzutreiben, doch unglücklicherweise ließen die Selkath sich nicht leicht einschüchtern. Sie waren von einer Art Fanatismus ergriffen, aus dem sie sich nicht lösen konnten.
Die dunkle Macht versuchte weiterhin, Tionne zu verwirren, sie zu umnachten und ihre Kräfte zu schwächen. Doch es gelang ihr bisher zu widerstehen. Wie lange genau konnte sie nicht sagen; sie begann bereits, sich ungeschickt zu fühlen, und ihre Sinne trübten sich. Die Jedi konnte nur hoffen, dass War und seine Männer von dem ganzen nicht betroffen waren und die Selkath ausschalten konnten.


?- Manaan ? Ozean ? Unterwasserstation, Docking Bay ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War

War schaffte es endlich, sich an dem Metallgitter hochzuziehen und auf den festen Boden der Station zu rollen. Er versuchte, sein schweres Atmen etwas zu dämpfen um die Feinde nicht anzulocken, doch das gelang ihm nicht wirklich.
Seine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Er konnte zwar kaum sehen, ob es sich bei den Wesen um Selkath oder seine Soldaten handelte, doch immerhin konnte er irgendwas sehen.
Dann durchschnitt eine Lichtschwertklinge die Dunkelheit. Für einen Moment kehrte absolute Stille ein. Stille und Kälte. Es fühlte sich so an, als ob ein kalter Wind durch die Höhle wehte. War spürte den Wind, die Kälte, fing sogar an leicht zu zittern. Aber mit dieser Kälte stimmte etwas nicht. Und seit wann gab es in Höhlen über hundert Metern unter der Wasseroberfläche Wind? Das fühlte sich nicht normal an.
Diese grelle Lichtschwertklinge. Er spürte das Verlangen danach, einfach seinen Blaster zu ziehen und einfach zu schießen, dieser Lichtschwertklinge ein Ende zu bereiten, damit er endlich wieder seine Ruhe hatte. Ja, dieser Gedanke war wirklich sehr angenehm. Die Dunkelheit genießen, das Lichtschwert störte ihn.
Sein rechter Fuß baumelte immer noch im Wasser, er lag auf dem Rücken und ließ seine Hand nun langsam zum Holster gleiten, fasste den Griff seines Blasters.
In der Höhle war es verdammt still geworden. Alle waren wütend. Auf diese störende Lichtschwertklinge. Langsam entsicherte War seinen Blaster, zog ihn ebenso langsam aus dem Holster heraus.
Doch dann ertönte eine Stimme, eine vertraute Stimme. Tionnes Stimme. Waffen niederlegen. Erst jetzt erkannte er, dass ihre Stimme aus der Richtung des Lichtschwertes kam. Sie hielt das Lichtschwert. Wie um alles in der Welt war er auf die Idee gekommen, langsam seinen Blaster zu ziehen.
War blinzelte. Nein. Dieser Satz da klang irgendwie nicht nach Tionne... sie würde so etwas in einer solchen Situation nicht sagen. Oder doch? Nein, es konnte nur irgendein Trick sein. Ein Trick, ja. Ein Trick des Lichtschwerts. Des nervenden Lichtschwerts. War verspürte Zorn. Irgendjemand machte sich hier wohl einen Spaß daraus, vorzugeben, Tionne zu sein. Das war... nicht lustig. Aber was war überhaupt passiert.
War verspürte Schmerzen, Kopfschmerzen. Verursacht anscheinend durch das grelle Lichtschwert. Und sie sagten ihm, dass er jetzt endlich seine Waffe heben sollte. Aber wenn es doch Tionne war? Wenn sie nur ein bisschen... durchgedreht war? Nein... er konnte...
Dann war ein Kampfschrei zu hören, ausgehend von den Selkath. War verspürte ein gewisses Verlangen, dem Kampfschrei ebenfalls auszurufen, selbst wenn er nicht verstand, was dieser bedeutete.
Dann wieder eine Stimme... War... das war er... die Stunner... natürlich. Das war es. Er konnte seinen Blaster einfach auf ?Stunnen? schalten und schießen. Wenn es wirklich Tionne war, dann würde ihr dabei nicht viel geschehen. Wenn es nicht Tionne war ? auch gut. Und außerdem würde er dann endlich seine Ruhe haben.
Wars Konzentration wurde wieder von dem Lichtschwert abgelenkt, denn einige Schritte kamen schnell auf ihn zu. Keine menschlichen Schritte. Ein Selkath.
Nur langsam brachte der Corellianer seine Arme in Abwehrstellung. Es kam ihm so vor, als würden sie tausende Kilo wiegen. Kein Hindernis für den Selkath. Der Selkath packte den Corellianer am Kragen, zog ihn ein wenig über den Boden und murmelte dann in kaum verständlichen Worten:


?Du hättest das Lichtschwert, unseren Feind, töten sollen, als du die Zeit dazu hattest. Wir dulden keine Fehler. Die Schwachen müssen sterben.?

War wollte gerade über diese Worte nachdenken, als der Selkath ihn ein wenig herumschleuderte, um dann Wars Kopf ins Wasser, beziehungsweise unter die Wasseroberfläche zu drücken und auch dort unten zu halten. Das kalte Ozeanwasser sorgte aber auch dafür, dass Wars Kopfschmerzen kurzzeitig verschwanden.
Was ging hier vor? Er war total durcheinander.
Aber eines wusste er... wenn er noch lange zögerte, dann würde der Selkath ihn einfach ertränken. Leider wusste er nicht, wo sein Blaster abgeblieben war. Aber auch so... er war ein Soldat, also sicher nicht ganz wehrlos. Wo eben noch Kälte in ihm gewesen war, kehrte jetzt wieder etwas Wärme zurück. Wie als hätte er sich aus einer kalten Umarmung befreit, auch seine Arme wogen jetzt keine tausend Kilo mehr. Hier ging etwas ganz seltsames vor.
Der Corellianer nutzte seine Chance, trat einfach mit dem linken Fuß nach oben und erwischte den Selkath voll zwischen den Beinen. Erschrocken ließ sein Feind ihn los. Diese zwei Sekunden Verwirrung reichten dem Ex-Großadmiral, um wieder Luft zu schnappen, seinen Kopf aus dem Wasser zu heben, sich zur Seite zu rollen und das Vibromesser aus dem Versteck im Stiefel zu ziehen.
Der Selkath kam nun zwar auf ihn zu, doch sein wild entschlossener Blick änderte sich bald in ein schmerzverzerrtes Gesicht: Wars Vibroklinge hatte sich in seinen Magen gebohrt. War stieß den Selkath zur Seite, ließ seinen beinahe leblosen Körper einfach ins Wasser fallen und schaute sich dann suchend nach seinem Blaster um. Es war zu dunkel.
Die Lichtschwertklinge wirbelte durch die Luft... und wieder war dieser Wind in der Höhle zu spüren. War kämpfte gegen seine Kopfschmerzen an und blickte verwirrt auf einen seiner Soldaten, der mit erhobenem Blastergewehr auf ihn zu kam.


[ / Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War
 
?- Manaan ? Unterwasserstation, Docking Bay ? War, Tionne --

Das Zwielicht in der Höhle erschöpfte Tionnes Augen. Überhaupt alles erschöpfte sie im Moment. Ihre Arme wirbelten fast automatisch mit dem Lichtschwert vor ihrem Körper herum, um verschiedenste Geschosse von sich abzuwehren. Warum tat War denn nichts?! Wenn er sich nicht beeilte, standen ihre Chancen wirklich schlecht! Und die Soldaten ... es war alles im Chaos geendet. Niemand hatte auf sie gehört, niemand hatte die Gelegenheit wahrgenommen. Niemand griff die Selkath an. Eine bittere Gewissheit breitete sich in Tionne aus. Die dunkle Macht dieses Ortes hatte doch Auswirkungen auf die anderen Missionsteilnehmer. Anscheinend sogar auf War, denn sie sah ihn nur apathisch in einer Ecke liegen, bis sie ihn aus den Augen verlor.
Was sollte sie nur tun?? Sie war nicht stark genug, alle Angreifer auszuschalten, solange sie keine Hilfe bekam. Sie würde nicht ewig aushalten können und bald würde es zu spät sein.

Es schienen immer mehr Selkath auf sie einzustürmen. Ihre Schläge wurden langsamer, fahriger und kraftloser. Es gab keinen anderen Weg. Sie konnte diesen Kampf hier nicht gewinnen. Aber vielleicht auf einem anderen Schlachtfeld ... sie musste an die Quelle des Problems herankommen. Dazu ... musste sie allerdings hier weg. Denn sie würde für die Lösung des Problems eine Menge Konzentration brauchen, sofern sie es überhaupt würde lösen können. Der Gedanke, War und die Soldaten hier zurückzulassen erfüllte sie mit mehr als nur Unbehagen. Sie hatte große Angst um War und auch um die Leben der andern Soldaten. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Vielleicht konnte sie die Selkath auch von ihrem Einsatzteam weglocken.

Sie sammelte ihre letzten Kräfte und sprintete dann in einen abzweigenden Seitengang. Die Jedi war dabei so schnell, dass die Selkath zuerst nicht reagieren konnten. Sie wusste nicht, ob War sie sehen konnte, und wenn ja, was er über ihre Aktion dachte, aber sie musste jetzt hoffen, dass er verstehen und alleine zurechtkommen würde.
Ihre Flucht hatte sie zumindest außer Reichweite der Angreifer gebracht, doch diese näherten sich schon wieder. Tionne drehte sich um und deaktivierte ihr Lichtschwert. Die Flucht ins Nirgendwo begann. Sie wusste nicht wo sie landen würde, aber es musste doch irgendwo einen Ort geben, an dem sie sich verstecken können.

Umnachtet von der dunklen Macht und von umso stärkeren, stechenden Kopfschmerzen geplagt je weiter sie in das Stollensystem eindrang, stolperte sie durch die Gänge. Von fern hörte sie das Geschrei der Selkath, doch sie konnte nicht sagen ob das Geschrei wirklich so weit entfernt war, oder ob ihre Ohren nur nicht mehr richtig funktionierten.

Schließlich erreichte sie einen kleinen, kreisrunden Raum, dessen Wände aus rauem Fels bestanden. Hier und dort lagen verlassene, ausgeschlachtete Ausrüstungsgegenstände herum. Hier war es vorbei mit ihrer Kraft. Die dunkle Energie wurde immer stärker, irgendwo in der Nähe musste sich das Zentrum befinden. Keuchend und furchtbar erschöpft stolperte sie und fiel auf den harten Felsboden. Er war kalt und feucht, und Tionne kam der unsinnige Gedanke in den Sinn, dass sie bald eine Erkältung haben würde, wenn sie sich hier länger aufhielt.
Mit Mühe zog sie sich in den Schatten einer kleinen Felsnische, wo sie nicht so leicht gesehen werden konnte, bevor ihr schwarz vor Augen wurde.


?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War

Auf einmal hielt der Soldat inne, legte den Kopf in den Nacken und ließ dann seine Arme nach unten sacken, das Blastergewehr fiel aus seinen Händen. Und schließlich fiel auch er auf die Knie.
Hinter ihm kam ein Selkath zum Vorschein, ein Speer in beiden Händen haltend. Die Spitze des Speeres bestand aus drei langen, spitzen Metallzacken, die nun mit Sicherheit rot verfärbt waren ? vom Blut des Soldaten.
Der Selkath hob seinen Speer für einen erneuten Schlag, ließ ihn dann seitlich niedersausen und trennte sauber den behelmten Kopf des Soldaten vom restlichen Teil des Körpers.
War schluckte kurz und blickte erneut auf seinen Soldaten, der nun vollends nach vorne, auf den glitschigen Metallboden knallte, sich nicht mehr bewegte. Wie sollte er auch. Sein Kopf war einige Meter weiter im Wasser gelandet.
Wars Kopfschmerzen wollten ihn in die Knie zwingen. Er konnte sich nicht bewegen, wie angewurzelt stand er dar, der Selkath kam immer näher. War konnte sich einfach nicht bewegen. Er zitterte, konnte das Zittern nicht unterbinden.
Nun wirbelte das Lichtschwert nicht mehr nur einfach so in der Höhle herum, nein, irgendwie wirbelte es auch in seinem Kopf. Das Lichtschwert in der Höhle verschwand auf einmal in einiger Entfernung, scheinbar durch einen Gang. Das konnte wirklich nur ein Trick gewesen sein... denn wäre es Tionne gewesen, dann hätte sie ihm geholfen.
Der Selkath kam näher. War biss auf die Zähne. Er war wütend, wütend auf sich selbst. Warum hatte er dieses Wesen mit Lichtschwert nicht getötet, als er die Chance dazu gehabt hatte?
Plötzlich weiteten sich seine Augen, ein stechender Schmerz durchfuhr seinen gesamten Körper. Irgendetwas sagte ihm, dass das die passende Strafe für sein Nichtstun war.
Seine Hände wurden wieder etwas leichter. Er fuhr sich an die Stelle am Bauch, die so schmerzte. Seine Hände stießen auf ein Hindernis. Wars Blick wurde seltsam glasig, er sah alles recht verschwommen, was die ganzen anderen taten war ihm schon gar nicht mehr bewusst. Er blickte an sich hinunter zu seinem Bauch und sah, was da so schmerzte. Er sah noch zwei Speerspitzen... folgte dem Griff des Speers zu einer fischartigen Hand an einem fischartigen Körper hinauf zu dem... ebenfalls fischartigen Gesicht. Er interpretierte den Gesichtsausdruck als ein Lächeln. Kein Wunder. Denn die dritte der drei Speerspitzen hatte sich in Wars Bauch gebohrt.
Strafe fürs Nichtstun.
Der Selkath zog den Speer wieder aus ihm heraus. Wie der Soldat kurz zuvor sackte auch War hinunter auf die Knie, gezwungen von einem viel zu hohen Gewicht, das auf seine Schultern drückte. Er griff sich mit beiden Händen an die Bauchverletzung, versuchte, Blutverlust zu vermeiden.
Wohl vergebens, wie er feststellte, denn der Selkath hob den Speer für einen weiteren Schlag.
Dann folgte ein weiterer lauter Schrei. Wenn War die kraft dazu gehabt hätte, hätte er sich die Ohren zugehalten. Es klang wie ein Hilferuf, aber gleichzeitig auch wie ein Befehl. Es bestand Gefahr.
War verstand den genauen Wortlaut, die Sprache, des Schreies zwar nicht. Doch trotzdem kannte er die Bedeutung. Man rief ihn...zu Hilfe kommen.
Der Selkath hielt inne, senkte seinen Speer dann und rannte mit einer hohen Geschwindigkeit in die Richtung, in der das Lichtschwert vor kurzem verschwunden war. Alle rannten jetzt dort hin. Der Kampflärm in der Höhle verstummte. Nur der Schrei blieb. Man rief ihn... wer rief ihn? Tionne ?
Zu Hilfe eilen... War versuchte, auf die Beine zu kommen. Er schaffte es tatsächlich, wieder aufzustehen, beide Hände beim vergeblichen Versuch die Blutung am Bauch zu stillen. Er konnte in der Dunkelheit nicht sehen, wie schwer die Verletzung war. Doch sie schmerzte... sehr.
Langsam setzte er zu einem weiteren Schritt an. Sein rechtes Bein zitterte schwer unter seinem Gewicht. Er konnte nicht weiter, fiel wieder kniend zu Boden. Immer noch der Hilferuf. Jemand wollte, dass er unbedingt aufstand und diesem Gang, dem Lichtschwert folgte.


?...Tionne...?

murmelte der Corellianer langsam vor sich hin.

[ / Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War
 
?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne --

Tionne fiel in eine unendliche Dunkelheit. Sie hatte das Gefühl, geistig plötzlich wieder ganz bei sich zu sein, doch ihre Umgebung konnte nicht real sein, vorhin war sie noch in der Felshöhle gewesen... die Dunkelheit um sie herum verschlang alles, jeden klaren Gedanken. Eine Vision ... es musste eine Vision sein. Tionne bekam plötzlich Angst. Visionen an solchen dunklen Orten konnten einem unheimlich helfen, aber sie konnten einen auch vernichten. Nein, sie durfte keine Angst haben. Sie war eine Jedi-Meisterin. Sie wollte ihr Lichtschwert ziehen, das kühle, beruhigende Metall in ihrer Hand spüren und so ein wenig Sicherheit gewinnen. Doch ihr Lichtschwert fühlte sich schwer an, so schwer, dass sie es fast gar nicht halten konnte.

Die wirbelnde Dunkelheit um sie herum stoppte plötzlich. Die Jedi fand ihr Gleichgewicht wieder, und konnte nun den Eingang zu einem großen Felsdom vor sich sehen. Entschlossen packte sie ihr Lichtschwert fester und ging darauf zu. Was immer dort drinnen auch warten mochte, sie war nicht unvorbereitet.

Von fern hörte sie Geschrei, das der Wind zu ihr hinübertrug. Sie beachtete es nicht. An die Selkath, denen sie gerade eben erst knapp entkommen war, konnte sie sich in diesem Moment nicht mehr erinnern.

Sie betrat den Dom, schob die schwere schwarze Felstür, die den Eingang darstellte, beiseite und zündete das Lichtschwert vor ihrem Körper als eine Art Lampe. Innen war es stockfinster. Nur der blaue Schein des Schwertes spendete nun etwas Licht. Vorsichtig, als wenn sie Angst hätte zu viel Lärm zu machen, ging Tionne noch ein paar Schritte weiter in den Dom hinein. Die Umgebung erinnerte sie an die in der unterirdischen Station, der Fels war genauso nackt und rau, und es war genauso feucht.

Immer weiter schritt sie in die tiefe Schwärze hinein. Das Lichtschwert vermochte immer weniger Licht zu spenden, je weiter sie in die Höhle hineinkam. Bald schon sah sie um sich herum fast gar nichts mehr, und musste sich auf ihre anderen Sinne verlassen. Es war, als würde die Dunkelheit das Licht ihres Schwertes verschlucken...
Diese Vision war nicht wie die andere. Niemand griff sie an, kein mysteriöser Sith tauchte auf um sie zu töten ... und auch kein Padawan war in Gefahr. Es war alles nur ruhig, doch auch ein wenig unheimlich. Tionnes Ahnung drohender Gefahr wurde plötzlich stärker, und dann brach ein infernalischer Lärm auf sie herein. Es waren tausend Stimmen, die auf sie einredeten, und doch auch wieder keine bestimmte Absicht hatten, alle redeten durcheinander und man konnte nichts davon verstehen. Das ganze hatte Ähnlichkeit mit dem Zustand, in dem man sich als begabter Machtsensitiver befand, wenn man nicht gelernt hatte, sich gegen die zahlreichen telepathischen Impulse der Umwelt abzuschirmen.
Tionne versuchte krampfhaft, diesen Lärm aus ihrem Bewusstsein auszublenden, denn lange hielt sie das nicht aus. Ihr Kopf drohte zu zerspringen vor Schmerzen, ihre Wahrnehmung trübte sich und sie presste beide Hände gegen den Kopf, als könnte sie damit die Stimmen zum schweigen bringen. Die Stimmen wurden immer lauter, ihr Ton war anklagend und vorwurfsvoll, und es war ihr, als könnte sie dazu nach und nach einige Gesichter sehen, Schemen nur, die vor ihrem inneren Auge hin- und hertanzten und sie mit irgendetwas beschuldigten. Plötzlich manifestierte sich ein einziges Gesicht vor ihr in der Luft, und alle anderen verschwanden. Tionne öffnete die Augen und sah ihren ehemaligen Padawan Phol vor ihr stehen.


?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne --
 
?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne ?

Die Stimmen waren für den Moment verebbt. Eine kalte, scheinbar undurchdringliche Stille erfüllte den Raum, die Schwärze, in der Tionne sich befand. Phols Bild schien real zu sein, und doch wieder nicht ... Tionne wurde langsam wieder etwas klarer im Kopf und begann, die Situation abzuschätzen. Die Stimmen ... sie wusste wer die Stimmen waren, sie kannte sie, oh ja, so lange schon. Viel zu lange. Sie waren ein Teil von ihr selbst, der sie schon lange Zeit verfolgte. Genaugenommen seit dem Zeitpunkt, an dem sie angefangen hatte, ihre Ideale und ihre Loyalitäten zu vergessen und sich von ihrem Zuhause abzuwenden. Nein! Wollte eine Stimme in ihr aufbegehren. Ich habe niemanden verraten! Sie ... waren nicht mehr mein Zuhause, und ich war auf der Suche, nur auf der Suche nach jemandem ... irgendetwas, das mir helfen konnte! Tionne hätte beinahe laut gestöhnt. Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf, wie als wenn sie damit ihre Selbstvorwürfe vertreiben könnte. Warum kamen solche Dinge immer dann zurück, wenn man geglaubt hatte, dass man sie besiegt hätte?
In diesem Moment begann das Abbild von Phol zu sprechen. Seine Stimme klang hallend, durch die Akustik des riesigen Raumes verstärkt, obwohl Tionne das Gefühl hatte, in einem winzigen Käfig aus Schwärze gefangen zu sein.


Ein Jedi ist ein Beschützer der Republik, er geht anders vor und handelt anders. Er ist uneigennützig und strebt eine zweifelhafte Gerechtigkeit an. Außerdem kennt ein Jedi Gefühle wie Wut und Hass nicht. Aber mir ist schon klar, wenn man so lange nicht mehr in seinem Orden ist, das man solche Dinge leicht vergisst!

Seine aus dem Zusammenhang gerissenen Worte verhallten wieder. Tionne sah, dass er seine Lippen weiter bewegte, doch seine Stimme war wie ein ständig auf- und abschwellender Ton, weswegen sie nicht alles verstand. Stumm und wie erstarrt stand sie vor ihm, erneut konfrontiert mit diesen Vorwürfen, gegen die sie vor einiger Zeit schon hatte standhalten müssen. Wieso muss das immer wieder auftauchen? Fragte ein Teil von ihr sich verzweifelt. Wieso kann das nicht aufhören? Wieso können sie mich nicht in Ruhe lassen?? Sie sehnte sich plötzlich nach War. Er stellte nie Fragen. Er akzeptierte sie so wie sie war, ohne auf irgendwelche Dinge zu achten, die andere von ihr denken mochten. Und trotzdem war er nicht desinteressiert. Er war da, wenn sie ihn brauchte. War! Ihr ganzes Herz sehnte sich plötzlich nach ihm. Doch Phol hatte seinen gnadenlosen, durchbohrenden Blick weiterhin auf sie gerichtet, und seine Stimme wurde nun immer lauter.

Du darfst dich schon lange nicht mehr Jedi nennen, Tionne, du bist keine mehr von ihnen. Du bist eine Machtbegabte, die ihren eigenen Weg geht. Du denkst an dich, und nicht an den Krieg, den dein Orden gerade auskämpft. Du lässt deine Kameraden alleine in ihrem Kampf, du versteckst dich hinter einem Verräter, als das du den Frieden in der Galaxie wiederherzustellen versucht und den Kodex der Jedi lebst... Du bist wie er ein Verräter, doch nicht nur der Republik, sondern auch den Jedi und des Kodex gegenüber. Du bist schon fast eine Sith, nur erkennst du es noch nicht...

Nein!! Wollte sie schreien. Ich bin keine Sith!! Nie, niemals habe ich mich dem Hass ergeben! Ich bin immer dem Weg der Jedi gefolgt! Doch innerlich spürte sie ihr schlechtes Gewissen. Sie wusste, sie hatte nichts offensichtlich Schlimmes getan, doch sie realisierte nun, dass die Dunkelheit, in der sie sich befand, ihre eigene innere Dunkelheit war. Phol sah sie mit einem wissenden Gesichtsausdruck an, er wusste, dass sie nun verstanden hatte. Er schwieg nun. Dann, sagte er mit leiser Stimme, bevor seine Erscheinung durchsichtig wurde und schließlich ganz verschwand:

Sieh dich doch an, weisst du noch wer du bist?!

Phols Stimme hallte noch lange in der plötzlichen Einsamkeit, in der sie sich nun befand, nach. Überwältigt ließ die Jedi sich zu Boden sacken, und hockte schließlich da, die Arme vor den Knien verschränkt. Diese Worte hatte sie alle schon einmal gehört. Phol hatte sie alle schon einmal ausgesprochen, und er hatte sie so gemeint, wie er gesagt hatte. Doch dein Zuhause ist nicht mein Zuhause, Phol! Sagte etwas in ihr laut und entschlossen. Sie wusste, dass sie ihren ehemaligen Schüler nicht mehr zurückholen konnte. Sie hatte es versucht und sie war gescheitert. Er war überzeugt von dem was er tat, auch wenn Tionne seine Handlungsweise nicht verstehen konnte. Aber sie hatte gedacht, dass diese ganze Sache längst vorbei gewesen wäre. Eine Träne rollte über ihr staubverschmiertes Gesicht und sie wischte sie ärgerlich beiseite. Als Jedi-Meisterin wusste sie, warum dies alles nun in dieser Vision wieder auf sie einströmte. Unverarbeitete Dinge suchten einen immer wieder heim ... so lange bis man sich ihnen stellte. Entschlossen erhob sie sich. Nun war der Moment. Ich weiß, wer ich bin Phol, sagte sie leise, und sie meinte die Worte so, wie sie sie sagte. In diesem Moment fasste sie den Entschluss, wieder zu den Jedi zurückzukehren. Phols Worte hatten schon damals auf sie eingewirkt, doch sie hatte ihre innere Stimme ignoriert, und auch die Selbstvorwürfe, die ständig in ihr aufklingen wollten. Ihr konnte nun hier draußen nicht mehr geholfen werden, wenn sie ihre Weiterentwicklung fortsetzen wollte, konnte sie das nur bei den Jedi tun, das wusste sie jetzt. Dort ... würde man vielleicht wissen, wie man sie wieder ins Gleichgewicht bringen könnte. Und wenn es nur die alten Bücher der großen Bibliothek waren, die aus dem Jedi-Tempel gerettet worden waren. Ein wenig hatte Tionne Angst, sich anderen Jedi zu stellen, doch sie hatte immer gewusst, dass dieser Moment irgendwann kommen würde. Sie konnte nicht ewig davonlaufen, egal wie groß die Galaxis war.

Sie atmete auf, nun, da die Entscheidung getroffen war, und ein wenig erwartete sie, dass die Vision nun zuende sein würde. Doch es passierte nichts.


?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne ?

* alle blau gefärbten Textstellen © by Phollow ;)
 
[ Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War

Er wusste nicht, ob es nur an seiner Verletzung lag, dass plötzlich alle Kraft aus ihm gewichen war. Diese Strafe für sein Nichtstun... die Worte hallten durch seinen Kopf, während der die dazu passenden Lippenbewegungen dieses Selkath praktisch vor seinem inneren Auge sah.
Irgendetwas zerrte an ihm, wollte ihn unbedingt dazu zwingen, aufzustehen und sich auch zu diesem Gang zu bewegen. Aber er konnte nicht, konnte nicht Aufstehen.
War öffnete seine Augen wieder, roch und sah den veralgten und porösen Durastahlbetonboden vor seinen Augen. Er konnte seinen Kopf nicht drehen, sondern lag einfach nur da. Immer noch zerrte da etwas.
Strafe fürs Nichtstun.
Was war damit gemeint? Er konnte das sowohl darauf beziehen, dass er den Lichtschwertwirbelwind nicht getötet hatte, aber auch im größeren Sinne auf die Forces of Hope. Er hatte die Forces of Hope gegründet, um etwas besseres als die Republik zu schaffen. Doch was war letztendlich dabei rausgekommen? Ihr Stützpunkt befand sich auf Belkadan, hier und da beschafften sie sich auf mehr oder weniger legale Weise Credits. Aber was taten sie? Gegen das Böse... gegen das Imperium...taten sie praktisch nichts.
War war weit von dem Glauben entfernt, dass man das Imperium vollständig aus der Galaxis auslöschen könnte. Viel eher war es wichtig, Frieden zu sichern. Wie viele tapfere und treue Soldaten waren schon zu unnütz in einem dieser ebenso unnützen und sinnlosen Gefechte gestorben? Nicht alle Imperialen waren wirklich böse. Es gab nur diese Quelle des Bösen... wahrscheinlich die Sith.
Und selbst wenn er in dieser Richtung wenige Erfolgsaussichten hatte, war es ein versuch und viel Kraftaufwand wert. Außerdem musste man den vom Imperium eroberten Welten die Möglichkeit geben, wieder Freiheit und Gerechtigkeit zu erlangen. Und das alles... konnte man nicht durch Nichtstun erreichen.
Auf einmal ließ das Zerren endlich nach, die Stimmen in Wars Kopf verschwanden ebenfalls in der Dunkelheit und während er es schaffte, sich auf den Rücken zu rollen, spürte er auch wie wieder etwas Wärme und Kraft in seinen Körper zurückkehrte.
So langsam registrierte er auch, dass sie in dieser Höhle auf den Grund allen Übels der Selkath gestoßen waren. Denn hier war etwas... dieses ?Es?, das auch in Wars Kopf eingedrungen war, ihn manipuliert hatte. All seine Erinnerungen waren verschwommen. In dieser Höhle, oder diesem Höhlensystem befand sich etwas, was er nicht erklären konnte.
Aber es war stark, verdammt stark. Und gefährlich noch dazu. Im Moment hatte es ihn gehen lassen. Anscheinend war er gerade nicht interessant. Doch er musste eine Möglichkeit finden, dieses Etwas aus seinen Gedanken herauszuhalten. Jetzt wo er wusste, dass da etwas war, konnte er sich hoffentlich etwas darauf vorbereiten. Er hatte schon vor längerer zeit immer wieder trainiert, seine Gedanken für Sith oder Jedi abzuschotten. War wusste, dass dies auch nicht Machtsensitiven Leuten möglich war. Ob er es konnte, hatte er allerdings nie erfahren. Vielleicht funktionierte es hier auch.
Der Corellianer rollte sich wieder auf die Seite und schaffte es schließlich, sich hinzuknien und ein wenig umzuschauen. In dieser dunklen Höhle konnte er nur wenig Details erkennen. An vielen Stellen verliefen die Gitterwege über die einzelnen Wasserbuchten hin zum ?Ufer?, wo einige Gänge in die Höhle mündeten. Teilweise war die Decke aber auch eingestürzt, oder die Gitterwege zerstört. Und überall lagen und schwammen ... Leichen von Selkath und von seinen Soldaten, in vielen Fällen aber auch nur Teile von ihnen.
Im Augenblick schien er der einzige zu sein, der in dieser Höhle noch lebte.
In der Höhle zählte er mindestens 3 Leichen seiner Soldaten... bei 3 weiteren, die etwas entfernt im Wasser trieben, war er sich nicht ganz sicher. Der ein oder andere war eventuell auch bei dem Angriff auf das U-Boot gestorben. Aber mindestens 2 oder 3 Leute mussten doch noch leben... und Tionne... Tionne lebte noch. Das sagte ihm sein Gefühl, auf das er sich bisher immer verlassen hatte.
Also hatte War jetzt mindestens drei Aufgaben: Seine Freunde suchen, dieses ?Etwas? zerstören, einen Weg hier raus finden.
Der Corellianer kroch bis zu der Leiche eines Soldaten und nahm sich den Munitions- und Überlebensgürtel sowie das große Blastergewehr, zog sich dann wieder etwas zurück, saß mit dem Rücken an eine Felswand gelehnt auf dem Boden.
Die letztere Aufgabe war wohl auch die leichteste, denn er spürte immer noch sein Com in der Hosentasche. Nachdem er den Gürtel und das Blastergewehr neben sich auf den Boden gelegt hatte, öffnete er eine Comverbindung zu Freddi auf der Interceptor. Trotz der dicken Felswände war das für das kleine Gerät kein Problem.


?Freddi, hier War. Sorg dafür, dass auf der Interceptor ein Unterwasserfahrzeug für mindestens 6 Personen aufzunehmen bereit gemacht wird. Koordinaten über mein Com anpeilen. Kommt jedoch erst hier runter, wenn ich mich wieder melde.?

Er beendete die Verbindung, ohne auf eine Antwort zu warten, und machte sich dann wieder an dem Gürtel zu schaffen. Er musste sich erst ein wenig verarzten, bevor er die anderen Aufgaben in Angriff nehmen konnte.

[ / Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War
 
[ Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War

In einer Gürteltasche fand er dann endlich die kleine Taschenlampe und ein wenig Verbandsmaterial. Doch ehe er sich verarzten konnte, wurde er zunächst von einigen Geräuschen an der Wasseroberfläche aufgeschreckt. Soweit er erkennen konnte, handelte es sich nur um Luftblasen, die zur Wasseroberfläche gelangten. Oder war dort vielleicht noch ein zweites Schiff? Er rechnete nicht damit, dass die Selkath von Ahto City ihnen gefolgt waren. Das würde wenig Sinn machen, oder?
Er leuchtete einmal über die Wasseroberfläche und fand nichts weiter merkwürdiges, außer halt den vorher bereits erwähnten Leichen.
Schließlich legte er die Taschenlampe auf seinen Oberschenkel, packte das schwere Blastergewehr und checkte die Waffe kurz durch. Er hatte nur dieses eine Energiepack, das allerdings noch fast voll aufgeladen war. Weiterhin war die Waffe betriebsbereit, aber noch gesichert. Er legte sie entsichert neben sich auf den veralgten Boden. Seinen Blaster hatte er mittlerweile auch wieder gefunden.
Schließlich machte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an das Verarzten. Die Verletzung war nicht ganz so schlimm, wie erwartet. Der Selkath hatte es zwar geschafft, den angeblich sogar schusssicheren Panzer zu durchbrechen, jedoch hatte der Panzer wirklich einen Großteil der Wucht abgefangen. War kümmerte sich eilig um die Wunde und entschloss sich schließlich dafür, den Panzer erneut anzuziehen. Obwohl er halt eine Bruchstelle hatte, konnte er ihm doch immer noch das Leben retten.
Der Corellianer stellte sich etwas mühsam auf die Beine und schaute sich, gestützt auf das Blastergewehr, um.
Nun ging es also weiter. Er würde einfach den Weg nehmen, durch den die meisten Selkath verschwunden waren. Eine andere Idee hatte er nicht, ganz abgesehen davon, dass das Interesse sich in diesen Höhlengängen irgendwie zu verlaufen, verständlicherweise relativ gering war.
Er hob das Gewehr zum Anschlag, zielte auf den Höhleneingang und ging langsam und mit möglichst leisen Schritten vorwärts.
Schließlich richtete er die Waffe in den völlig dunklen Höhleneingang. Und sah... erst einmal nichts, außer Dunkelheit. Per Knopfdruck aktivierte er das Flashlight der Waffe, obwohl ihm bewusst war, dass er damit jedem in der Nähe seinen Standort verriet. Der Gang bog nach wenigen Metern schon scharf nach rechts ab. Die Wände hier waren ebenso durchnässt, porös und veralgt, wie der Boden in der Bucht. Eigentlich rechnete er damit, hier noch das ein oder andere technische Element zu finden. Schließlich war dies eine ehemalige Unterwasserstation.
War drückte sich vor der nächsten Kurve an die Wand und spürte den Schweiß überall an seinem Körper. Er atmete zweimal durch und sprang schließlich schussbereit in den Gang, drückte reflexartig den Feuerknopf, als er einen Selkath sah.
So schnell es ging suchte War wieder Schutz hinter der Wand. Das Gurgeln des Selkath verriet ihm, dass die roten Energiestrahlen ihr Ziel getroffen hatten. Langsam, immer noch schussbereit, starrte er wieder um die Ecke. Der Selkath hatte an einer Kreuzung der Gänge Wache gehalten. War hatte genau drei Schüsse abgegeben, von denen immerhin einer den Selkath unmittelbar in die Brust getroffen hatte. Nun lag das Wesen, bewusstlos oder bereits tot, mitten auf dem Weg, die Hand immer noch krampfhaft um den dreizackigen Speer geschlossen. War schenkte dem Fischwesen keine weitere Beachtung.
Er wollte Tionne finden. Natürlich auch seine andere Soldaten, obwohl er befürchten musste, dass diese entweder unter der Kontrolle dieses ?Etwas? waren, oder bereits tot.
Der Ex-Großadmiral hatte bereits in der Hangarbucht die Entscheidung zwischen 3 unterschiedlichen Gängen getroffen. Jetzt stand er erneut vor einer Kreuzung.
Ganz ehrlich, die Wahrscheinlichkeit, dass er gerade den Weg einschlug, den die hübsche Jedi eingeschlagen hatte, war sehr gering. So würde wahrscheinlich jeder Mensch und viele andere Nichtmenschen denken, doch kein Corellianer. War glaubte einfach, dass er den richtigen Weg eingeschlagen hatte, und fertig.
Sicher würde auch die Macht ihm helfen, den richtigen Weg zu finden. Die Macht? Glaubte er also jetzt an dieses Zeug? War versuchte, sich zu konzentrieren und praktisch dadurch herauszufinden, wo Tionne sich befand. Sie praktisch mit seinen Gedanken zu rufen.
Was für ein Unfug. Er hatte eindeutig zu viel Zeit unter Jedi verbracht und eben ordentlich eins auf den Schädel bekommen. Wenn er jetzt noch mit dem Gedanken spielte, Gegenstände durch die Luft schweben zu lassen, musste sich wirklich niemand wundern.


[ / Manaan ? Beim grauen Felsen - Unterwasserstation]Tionne und War
 
?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne --

Tionne erhob sich wieder und öffnete die Augen. Die plötzliche Stille war fast unwirklich. Sie hatte erwartet, dass die Vision nun endete, doch das war nicht passiert. Sie stand immer noch hier, in dieser riesigen, domartigen Halle in völliger Dunkelheit und versuchte herauszufinden, was nun noch kommen würde. Sie sah sich um. Überall nur Dunkelheit; ab und zu waren einige glitzernde feuchte Felsen auszumachen. Ein wenig Licht war also vorhanden. Seine Quelle? Unmöglich auszumachen. Die Situation wurde immer merkwürdiger, Tionne begann, sich unwohl zu fühlen. Es war, als wenn ihr Geist sich von ihrem Körper entfernte, als würde sie langsam die Kontrolle verlieren ... ein seltsames Kribbeln erfüllte ihre Glieder. Ich habe doch schon begriffen!! Dachte sie verzweifelt. Was wollt ihr denn nun noch von mir??
Sie wusste selbst, dass diese Rufe kindisch waren. Es gab keine ?sie? die für das alles hier verantwortlich waren. Es war die Macht selbst, die Macht in ihr, die ihr diese Dinge aufzeigte. Trotzdem ... Tionne fühlte sich fast ein wenig wie ein Kind. Genauso hilflos und genauso unsicher.

Plötzlich trat War aus einer Ecke. Seltsamerweise konnte Tionne ihn sehen, obwohl es weiterhin dunkel war; eine Art helle Aura schien ihn zu umgeben. Erleichterung machte sich in ihr breit. Sie wollte auf ihn zu gehen, ihn in die Arme schließen und hoffen dass nun alles wieder gut war, bei ihm Sicherheit finden. Doch sie blieb kurz vor ihm stehen, denn sein Blick schien seltsam leer und kalt. Er schien irgendwie abgelenkt, mit anderen Problemen beschäftigt und sie merkte, wie Gefühle wie Verzweiflung und Wut in ihr aufstiegen, die wiederum aus dem Eindruck des Verlassenseins resultierten. Das Lichtschwert, das sich schon die ganze Zeit so merkwürdig unvertraut angefühlt hatte, schien nun ein Eigenleben zu bekommen. Tionne betrachtete den schmalen Zylinder in ihrer Hand, den sie sich nicht erinnern konnte, in die Hand genommen zu haben. Ihr Blick wurde beinahe hypnotisch angezogen, von dem Schwert schien eine Anziehungskraft auszugehen, eine tödliche Energie. Tödliche Energie! Schoss es ihr durch den Kopf. Bei einem solchen Begriff denkt man doch automatisch an Sith.
Der Gedankenblitz war schon vorüber, als sie fühlte, wie sie das Lichtschwert fester umschloss, es hob und mit einem in der Stille fast brutalem Zischen zum leben erweckte. Tödliche Energie ... Das letzte was sie hörte war ein Schrei, der von schmerzendem blauen Licht begleitet wurde.

Als sie das Bewusstsein wiederfand, dröhnte ihr Kopf fürchterlich. Schmerzvoll verzog sie das Gesicht, und öffnete die Augen. Zum Glück war es in der Höhle in der sie lag nicht sehr hell, weswegen es nicht zu sehr schmerzte. Sie rappelte sich auf Ellenbogen und Knie auf und versuchte, sich zumindest hinzusetzen. Der Schmerz in ihrem Kopf schien jede Bewegung blockieren zu wollen, doch irgendwie gelang es ihr, ihn zu ignorieren. Erschöpft lehnte sie sich gegen die feuchte Felswand.
Sie wusste, dass sie in diesem Moment eine Lektion gelernt hatte. Eine Lektion, die sehr wichtig für sie gewesen war, und trotz all der Schmerzen war sie dankbar dafür. Manche Dinge ... musste man eben auf dem schmerzhaften Weg lernen.
Nach einigen Minuten des Verschnaufens schaffte es Tionne, sich an der Wand hochzuziehen und sich auf schwankenden Beinen auf die Suche nach War zu machen. Sie hatte die kleine runde Höhle allerdings noch nicht verlassen, als War schon auf sie zukam. Die Situation war irgendwie unwirklich. Er trat aus dem Schatten hervor, mit einem Gewehr im Anschlag, und sah durch das matte, blaugrüne Licht, das hier vorherrschte, fast wie ein Geist aus. Sein Gesicht war ernst. Auch er musste eine Lektion gelernt haben, und Tionne begriff, dass sie sich beide als veränderte Menschen gegenüberstanden.
Dann endlich, brach ein Lächeln von War die Spannung und auch in Tionne löste sich etwas und sie lächelte.


?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne --
 
[ Manaan ? Orbit - DSD Interceptor - Quartier]Tionne, Daxit und War

War schlich sich um die nächste Ecke, immer noch mit dem Gewehr im Anschlag und bereit, jeden Feind, der in diesem Gang war, innerhalb kürzester Zeit zu töten.
Doch auch in diesem Gang war kein Feind mehr zu finden.
Er ließ das auf der Waffe montierte Licht durch den Gang schweifen und entdeckte außer den kahlen, kalten und feuchten Gesteinswänden nur noch eine weitere Leiche in Republik-Kampfmontur. Sichtbar enttäuscht senkte er den Kopf, riss sich aber sofort wieder zusammen und ging mit kurzen, leichten Schritten zur gegenüberliegenden Wand, wieder kampfbereit. War durfte sich hier keine Fehler leisten, sonst konnte er ebenso schnell sterben, wie dieser Soldat. Unterwegs hatte er weitere Leichen entdeckt und wenn er richtig gezählt hatte, dann war diese Leiche der Beweis dafür, dass seine ganzen Soldaten hier unten tot waren. Ein bitterer Verlust. War war dafür verantwortlich, dass sie hier herunter gekommen waren. Und somit fühlte er sich mitverantwortlich für ihren Tod. Andererseits konnten ihre Opfer etliche Leben retten, wenn die Mission erfolgreich war und die Sache mit dem Koltoförderung gelang. Trotzdem... wieder waren Soldaten unter seinem Kommando gestorben und das einzige, was er tun konnte, war den Speer anzustarren, der sich durch den Hals des Soldaten gebohrt hatte. Er hatte keine Zeit, sich um die Leiche zu kümmern. Nun galt es, Tionne zu finden. Er wusste, dass sie noch am Leben war. Sie musste einfach noch am Leben sein. Und wenn nicht...würde auch War diese unterirdischen Gänge nicht mehr lebend verlassen.
Der Corellianer ermahnte sich erneut, seine Konzentration nicht zu vernachlässigen und setzte weiterhin einen Fuß immer stets direkt vor den anderen, während er an der Wand entlang ging und die Leiche des Soldaten passierte. War es ein Fehler gewesen, hier herunter zu kommen? Oder war das Kolto und die Erfahrung, die War hier unten gemacht hatte, waren diese Dinge das Leben dieser treuen Soldaten wert?
Mit erhobener Waffe passierte er die nächste Ecke, etwas geriet in den Lichtkegel seines Blasters und beinahe hätte sich instinktiv sein Finger um den Abzug gekrümmt. Doch zum Glück blieb es bei einem kleinen Zucken seines Zeigefingers.
Für einen Moment konnte er seinen Augen nicht trauen, hielt die Frau, die er da einige Meter vor sich sah wirklich für eine Illusion.
Doch fast gleichzeitig merkte er auch, dass seine Kopfschmerzen nachgelassen hatten. Er fühlte sich glatt frei. Hier war etwas anders...die ...die Gefahr war verschwunden.
Für einen Moment überlegte er, ob es nicht besser war, direkt nach der Ankunft auf der Interceptor bei einem Arzt vorbei zu schauen. Bei den jediähnlichen Fähigkeiten, die er sich manchmal anmaßte, konnte er nicht mehr ganz richtig im Kopf sein.
Er deaktivierte das Licht des Gewehrs, um seine Freundin nicht weiter zu blenden und senkte seine Waffen, während sich seine blauen Augen an das grünliche, gedämpfte Licht der Höhle gewöhnten.
Kurz danach hatte er Freddi per Com benachrichtigt und nun, einige Stunden später, waren sie endlich wieder auf ihrem Quartier auf der Interceptor, ruhten sich ein wenig aus und ließen die Ereignisse Revue passieren.
War erinnerte sich in Gedanken daran, dass er noch ein paar Leute abkommandieren mussten, die die restlichen Dinge mit den Selkath klären und schließlich mit der Förderung des Kolto beginnen würden. Belkadan musste verständigt werden, damit das nötige Material und die Schiffe hergeschickt wurden.
Seine Bauchverletzung schmerzte trotz Bactaverband immer noch deutlich und er hatte momentan einfach nicht die Kraft für ein weiteres Gespräch mit den Selkath. Für ihn waren dieser Tag genug ?Abenteuer auf Manaan?. Die Interceptor würde sicher gleich in den Hyperraum springen, während er überlegte, ob er Tionne fragen sollte, wie sie letztendlich diese Quelle des Bösen, oder wie auch immer man das nennen wollte, zerstört hatte.


[ / Manaan ? Orbit - DSD Interceptor - Quartier]Tionne, Daxit und War
 
?- Manaan ? Unterwasserstation, Höhle ? War, Tionne --

Auf dem Weg zurück zum Schiff redeten sie nicht viel. Sie verstanden sich auch ohne Worte, wussten beide, dass der jeweils andere auch mit einigen Dingen konfrontiert worden war, an die er lieber nicht dachte. Doch Tionne war sich sicher, dass sie ihre Lektion nun gelernt hatte.
Das einzige, was War sie gefragt hatte, war, ob sie wusste was das für eine Macht gewesen war, die offensichtlich die Selkath und auch War zeitweise beherrscht hatte. Leider konnte Tionne ihm keine eindeutige Antwort darauf geben.
?Ich denke, dass es eine Art Manifestation der dunklen Seite war,? hatte sie ihm geantwortet, ?die diesen Ort beherrschte und wahrscheinlich jeden in den Wahnsinn getrieben hat, der hier vorbeikam. So etwas soll es von Zeit zu Zeit geben; für die Jedi ist dies kein unbekanntes Phänomen.?

Sie selber sah das ganze allerdings fast als persönliche Prüfung an. Warum der Einfluss wohl verschwunden war, als sie aus ihrer Vision erwacht war? Die dunkle Macht hier konnte ja schlecht nur auf sie gewartet haben, und nebenbei ein ganzen Selkath-Clan umgedreht haben, nur damit sie diese Vision haben konnte und zum Jedi-Orden zurückkehrte? Das war doch etwas egoistisch gedacht. Allerdings waren die Wege der Macht unergründlich, wie Tionne mit etwas Melancholie dabei dachte. Egal. Sie war nun ein anderer Mensch, und sie war sich sicher, sie konnte bei den Jedi neu anfangen und ihre alten Kräfte und Überzeugungen wiedererlangen. Warum auch immer diese Prüfung hier auf sie gewartet hatte, sie hatte ihre Bestimmung erfüllt.
Leider wusste sie nicht, was dann aus ihrer Beziehung mit War werden würde.

Er hatte die Organisation der Kolto-Geschichte seinen Untergebenen überlassen und nun lagen sie beide nebeneinander im Bett, eng aneinander gedrückt, doch trotz der Nähe hing jeder für sich seinen Gedanken nach. Tionne genoss diesen Zustand der völligen Geborgenheit und Wärme, sie fürchtete sie würde ihn nicht mehr lange genießen können. Doch sie wusste nun, was sie zu tun hatte, und das machte alles leichter. Sie würden sich nicht aufgeben. Niemals. Selbst... wenn jeder seinen eigenen Aufgaben im Universum nachging, es würde sich immer Zeit finden lassen, Tionne war sich sicher. Auch in dieser Hinsicht verleihte ihr die Macht Zuversicht. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte die Jedi sich wieder im Einklang mit dem Universum. Es gab noch so viel zu tun ... sollten die Dinge doch bis morgen warten. Friedlich lächelnd schloss sie die Augen, und bekam so nicht mehr mit, wie die ?Interceptor? in den Hyperraum sprang.


?- Hyperraum ? DSD Interceptor, Privatquartier ? War, Tionne --
 
~ Orbit von Manaan - an Bord der Farore ~

Es war viel Zeit vergangen, seitdem Anakin von seiner letzten Mission zurückgekehrt war. Die anfängliche Freude über die Rückkehr seiner ehemaligen Meisterin Aydin Sorabi war jedoch schon bald verblasst... Sie war bald nach ihrer Ankunft im Orden im Zuge einer Mission aufgebrochen - Anakin selbst verfiel einer Depression, nachdem ihn noch Wochen nach der Rückkehr von Thyferra Alpträume plagten. Die Verhandlungen über den Bacta-Vertrieb waren gescheitert, nur der Verlust Anubias wog mehr. Er hätte sie retten können, doch nun war sie tot. War sie das wirklich, er hatte ihren Tod nicht gespürt - konnten sie es mit reinem gewissen behaupten?! Sie war allenfalls verschollen, doch während der Rest seiner Gruppe sich mit anderen Dingen beschäftigt hatte, fühlte er sich, als würde das Echo ihres Verschwindens, von allen anderen abgelenkt, auf ihn zurückfallen.

Doch nicht nur das. Ihn plagten Visionen, deren Inhalt er nicht in Worte zu fassen vermochte. Sie betrafen jedoch ihn selbst. Oft hatte er gebetet, jemand käme ihm zu helfen, doch hatte er es nicht geschafft auch nur irgendjemanden darauf anzusprechen. Scham und Selbstzweifel über die jüngste Vergangenheit hielten ihn davon ab, obgleich diese Entscheidung den noch jungen Jedi Meister nur seinem Schicksal näher bringen würde. Das wusste er... und das fürchtete er.

Anakin fühlte etwas Vertrautes und doch nie Dagewesenes in sich aufsteigen, konnte es jedoch nicht Einordnen, nur, dass es Stärke und Schwäche zugleich beinhaltete. Um diesem Gefühl aus dem Weg zu gehen hatte er begonnen, Klarheit in der Ferne zu suchen und hatte aus eben diesem Grund den Orden der Jedi für einige Zeit verlassen.
Die jüngsten Ereignisse hatten ihn jedoch nach Manaan geführt: Ein alter Bekannter hatte dem Jedi Informationen über den von einem Ozean völlig bedeckten Planeten zukommen lassen, die ihn veranlassten als Botschafter dorthin zu reisen, um Verhandlungen über den Austoß an Kolto gegenüber der schwächelnden Republik aufzunehmen... so suchte er nun Klarheit in der Arbeit.


"Nein R2, ich habe keine Ahnung... ich bin auch zum ersten Mal hier.", antwortete Anakin bissig auf das nervige Piepen des, vom Jedi Orden gestellten Astromech. Wieder piepte dieser zurück - diesmal etwas einsichtiger.
"Ich habe auch keine Ahnung... hat dich der Rat auf mich angesetzt, oder warum stellst du soviele Fragen. Ich weiß selbst nicht wo sich Anubia aufhält! Außerdem haben wir andere Dinge zu tun. Man hat beschlossen, sich mit ihrem Schicksal nicht weiter zu befassen und wir - ich, genauso wie du - haben unsere Anweisungen. Und jetzt lass mich diese Klapperkiste landen, okay?"

Über seine Verbitterung hinweg, hatte Anakin die Bitte angenommen, sich dieser Sache persönlich anzunehmen, also steuerte er die alte Mühle, die längst eine Generalüberholung hätte nötig gehabt, in Richtung Planetenoberfläche nach Ahto City...

~ Orbit von Manaan - an Bord der Farore ~
 
~ Manaan, Ahto City - Landebucht 186 ~

Etwas stockend, ab und zu einen quietschiegen Ton abgebend, fuhr die Laderampe der Farore aus und Anakin trat, in seine dunkle Robe eingehüllt aus dem Rumpf des Schiffes heraus. Er wirkte etwas angeschlagen, doch das viel wohl keinem auf, verhüllte die Kapuze doch größtenteils sein Gesicht, aber abgesehen davon, waren die Selkath nicht gerade bekannt dafür ein Auge für das Erkennen von Gefühlsäußerungen zu haben, und schon garnicht bei Menschen.

Die klapprige R2-Einheit, die seit Anakins Aufbruch nicht von seiner Seite gewichen war - ein sehr anhänglicher Droide - folgte klappernd und mit nur geringem Abstand, während der Jedi in Richtung des Dockmeisters ging, der hinter einer Konsole, an der nicht all zu weit entfernten Dockluke stand und bereits darauf wartete die Gebühr entgegen zu nehmen.
Der Sprache der Selkath war Anakin zwar nicht mächtig, mithilfe der Macht konnte er jedoch die Gedanken sehr deutlich lesen, sowie diese Geschöpfe begannen zu sprechen, was dem Verstehen der Sprache im Prinziü gleich kam. Diese, vom stottern des vibrierenden Wassers in den Lungen der fischigen Wesen unterlegte, Sprache war für die Meisten sowieso so gut wie unmöglich zu erlernen... Dankend hatte der Selkath die Gebühr entgegen genommen und wünschte einen guten Aufenthalt, wobei er Anakin anwies, bald den Gerichtshof im Osten des Regierungsviertels aufzusuchen, wo sich ein Ausschuss des stellvertretenden Obersten Rats seinem Gesuch annehmen würde - diese Bewohner von Manaan waren sehr bürokratisch, dass hatte man Ani zum Glück im Voraus gesagt. Abgesehen davon, war der Jedi jedoch froh, seine Identität diesmal nicht verschleiern zu müssen, im Gegensatz zu Thyferra.

Wenig Zuversicht stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber dennoch hoffte er auf einen Erfolg, als er durch die edlen Straßen Ahto City's 'gen Regierungsviertel lief. Größtenteils befanden sich hier Selkath, doch auch einige Angehörige anderer Rassen fanden sich hier - sicher auch viele Abgesandte diverser Systeme, immerhin war Manaan ein relativ wichtiger Umschlagplatz für Materialien, die im Grunde in auf jeder Welt gebraucht wurden.

Es dauerte nicht lange, bis Anakin den Gerichtshof erreichte, wo ihn auch schon ein Bote empfing - höflich, auch wenn man es dem Lauten seiner "Stimme" nicht entnehmen konnte. Ebenso höflich striff sich Anakin die Kapuze vom Kopf und deutete unbemerkt dem Astromech, dass Gebäude aufmerksam zu scannen und alles zu dokumentieren und aufzuzeichnen, vielleicht konnte man es noch gebrauchen. Diesmal wollte er kein Risiko eingehen.

Blubbernd begrüßte jedes der vier Mitglieder des Ausschusses den Jedi und auch Anakin stellte sich vor und trug sein Gesich vor:


"Ich bin froh heute vor euch, Vertreter und Repräsentanten der guten Absichten Manaans, treten zu dürfen. Als Abgesandter der Republik möchte ich euch zunächst unsere guten Absichten versichern und unsere bedingungslose Unterstützung."

Dankend äußerten sich die Abgeordneten, bevor Anakin mit seinem Gesuch begann:

"Wir euch, ehrenwerte Abgeordnete, zweifellos nicht entgangen sein dürfte, steht es nicht gerade gut um unseren republikanischen Frieden. Der Krieg mit dem Imperium macht uns zu schaffen, aber mit eurer großzügigen Hilfe, könnte es uns gelingen die Langersehnte Wendung herbeizuführen. Wir ihr euch denken könnt, rede ich vom kolto. Wir bitten wuch nicht um Krieger oder Waffen. Wenn ihr nur die Lieferungen an die Republik ausweiten könntet, wäre uns und auch euch sehr geholfen!"

Sich nebenbei beratend hatten die Abgeordneten Selkath die Worte des Jedi vernommen, obgleich Anakin die Skepsis spürte, mehr als deutlich. Die Selkath hatten schon immer um ihre Antastbarkeit gefürchtet. Sie wussten, würden sie den kolto-Ausschuss zu weit herauf setzen, würde sie das zur Zielscheibe des Imperiums machen, obgleich ihnen sicherlich ebenso bewusst war, dass eine Lage im Zentrum der Republik wesentlich ertragsreicher wäre, als in einem Imperium. Dennoch kam die Antwort, die Anakin erwartet hatte...

...Einer der Abgeordneten meldete sich zu Wort, um die bevorstehende Vorgangsweise zu erläutern. Er erklärte, dass die Anwesenden Abgeordneten nicht die nötigen Kompetenzen in den Händen hielten. Ein weiterer Ausschuss würde nun also gebildet werden, in dem man das Anliegen der Republik diskutieren würde, bevor es direkt an den Obersten Rat weitergegeben und von diesem, gemeinsam mit der Handelslobby für den kolto-Export, eine "schnelle" Entscheidung herbeigeführt würde.

Bürokratie eben, dachte sich Anakin, weniger enttäuscht, als er es von sich erwartet hätte, als er sich verabschiedete. Morgen, so die Abgeordneten, würden sie die Entscheidung der zweiten Instanz bekannt geben und es würde sich entscheiden, ob der Oberste Rat bald über das Gesuch entscheiden würde, oder nicht.

Um die Zeit bis zum nächsten Morgen herum zu bekommen suchte Anakin nun eine Kantina auf, wo er etwas entspannen und unter Leuten sein konnte... vorwiegend um dem Alleinsein und den Visionen zu entgehen.


~ Manaan, Ahto City - Unterhaltungsviertel ~
 
~ Manaan, Ahto City - Unterhaltungsviertel ~

Anakin fiel auf, dass in dieser, relativ kleinen Absteige von einer Cantina, erstaunlich viele Abenteurer, Söldner und Schatzjäger ihr Pläuschchen hielten. Er selbst saß alleine an einem Tisch, etwas abseits, hörte nebenbei jedoch - gewollt oder nicht - Gespräche mit, während er an seinem Juma-Saft nippte, um auf gelassenere Gedanken zu kommen.
Ein Gesprächsthema konnte Ani jedoch nicht überhören - er hatte bereits Ähnliches gehört, doch die Ausführungen der 'unwissenden' Sitznachbarn vertieften das Gerücht bedeutend!

So wie der Jedi es mitbekam, unterhielten sich die beiden Söldner - vermutlich Echani, da sie typische Raumanzüge trugen, die kaum einen Einblick ins Gesicht boten - zwar untypisch, da dieses Volk viel Wert auf Ehre und Mann gegen Mann Begegnungen legte, aber das sollte ihn nun wirklich nicht interessieren - über eine Legende, von der Viele auf dieser Seite der Galaxis wussten, was viele jedoch als Ammenmärchen abtaten. Tatsächlich war es eine Mythe, die von einem Tempel hier auf Manaan, tief unter dem Meeresspiegel und weit draußen, auf offener See, handelte - Anakin konnte alles hören! Offenbar war ein Forscherteam unter der Leitung eines als ehrgeizig und zugleich verrückten Selkath-Archäologen auf die vermeidliche Stelle gestoßen, an der sich der Tempel befinden solle... Sie hatten jedoch nicht viel mehr als das Echo einer ihrer Sonar-Drohnen als Beweis, doch eine Expedition war wohl bereits geplant... für die nächste Woche? Ziemlich früh, aber man war wohl arg dabei dieses Heiligtum, welches so große Bedeutung inne hielt, zu entdecken. Immerhin sollte sich dort ein Artefakt unvorstellbarer Macht befinden. Unter den Jedi hieß es, dass es Wunden heilen und Tote auferstehen ließe, eine Art heiliger Gral; Sith wiederum glaubten, dass es die Macht des Nutzers ins unermessliche steigern konnte und denjenigen, der dieses Artefakt nutzte zu einem Gott werden ließ... Die meisten dachten jedoch an idyelle Werte, an ein Kulturerbe, oder einfach nur an Geld...

Interessant, aber nicht der Bereich deiner Mission, fand Anakin, bevor er beschloss ruhen zu gehen und am nächsten Tag die Verhandlungen wiederaufzunehmen.

Am nächsten morgen machte sich Anakin auf zum Regierungsviertel, wo er ohne große Umschweife vor die Abgeordneten trat. Er hatte im Vorfeld gespürt, dass die Bürokratie der Selkath, die Eile und Ungeduld der schwächelnden Republik nicht befriedigen würde können, dennoch traf es ihn wie ein Schlag, als er die Entscheidug vernahm, dass solch eine wichtige Entscheidung für den Werdegang der Galaxis von den Vorsitzenden zwar erkannt und gebilligt wurde, jedoch bis zum Inkrafttreten noch zwei Monate vergehen mussten, bevor der Ausschuss an kolto geregelt und lieferbereit sein würde.
Anakin akzeptierte die Entscheidung, aus Erfahrung wusste er bereits von Thyferra, dass mit zweifelhaften Aktionen kein Blumentopf zu gewinnen war, dennoch äußerte er seinen Unmut, bevor er den Saal verließ...

Es war eine Tragödie, eine einzige Tragödie...! R2 machte piepend auf sich aufmerksam, es musste eine Möglichkeit geben. Irgendwas musste man tun können, dachte Anakin, als ihm das Gerücht einfiel. Es war zu interessant, als dass man es nicht weiterverfolgen sollte; Engstirnig empfahl der Astromech jedoch der Sache selbst auf den Grund zu gehen und den Rat darüber zu informieren und eine Nachricht zu versenden, die natürlich gebilligt wurde.. Nur Unterstützung würde Anakin schon brauchen. Eine Expedition in diesem Rahmen organisierte sich ja auch nicht von selbst, also fragte Anakin auch nach verfügbaren Jedi, woraufhin ihm die Namen der zur Zeit verfügbaren Ordensbrüder und - Schwestern aufgelistet wurden.

<center>*** Nachricht an: Markus Finn, Gil-Caleb, Mara Jade und Selina Foress ***
*** von Anakin Solo ***

Ich bin auf Manaan und habe Verhandlungen über Kolto-Abgaben an die Republik erfolgreich abgeschlossen, jedoch werden diese erst sehr spät lieferbar sein können, der Grund für diese Nachricht ist jedoch ein anderer. Einige von euch haben vielleicht schon vom antiken "Tempel der Seelen" auf Manaan gehört. Dieses Gerücht scheint wahr zu sein, weshalb uns der Rat der Jedi die Aufgabe zuteil werden lässt diese Angelegenheit zu einer der Jedi zu machen. Dies könnte der Entscheidende Punkt sein, der diese Schlacht in unserer Galaxis zu einem Wendepunkt und Hoffnungsschimmer werden lassen könnte, denn das dort begrabene Artefakt soll über unglaubliche Kräfte, vielleicht sogar sehr große Heilungsmöglichkeiten verfügen. Inwiefern das alles wahr ist weiß bis jetzt niemand, aber es ist zu gefährlich dieses Artefakt in die falschen Hände geraten zu lassen.

Ich denke ihr versteht die Dringlichkeit, also versammeln wir uns so bald wie möglich auf Manaan in Ahto City. Wir treffen uns im Hotel "Seven Seas", wo wir unsere Vorgehensweise beraten werden. Bitte beeilt euch,

*** Solo Ende ***
</center>

Es war schon viel Zeit vergangen. Anakin hielt sich bereits um die 20 Stunden, wartend in der gemieteten Hotel-Suite auf, als R2 das Thema Anubia wieder aufgriff. Anakin hatte ihr Lebenszeichen gespürt, es kam ihm nicht so schwach vor, wie er es nach einer solch langen Zeit erwartet hatte, soweit man sich in den Fängen der Sith aufhielt. Sie würde Höllenqualen leiden müssen, doch vielleicht hatten sich alle geirrt. Immerhin lebte sie, war sie entkommen? Wann, warum hatte sie sich nicht gemeldet?! Anakin fühlte sich verantwortlich und dieser R2 hörte nicht auf ihn zu einer Entscheidung zu drängen... Ani würde den Speicherkern der Einheit löschen lassen, sobald sie zurück im Tempel waren, doch zunächst gab er nach und beschloss sie zu kontaktieren und ihr Schicksal zu seiner Angelegenheit zu machen... vielleicht brachte dieser druidisch Leichtsinn ja etwas.

<center>*** Nachricht an Anubia ***
*** von Anakin Solo***

Anubia?! Wo bist du? Was ist passiert? Es scheint dir einigermaßen zu gehen. Wenn du zu uns nach Manaan kommst, werde ich mich um dich kümmern und zurück in den Orden bringen. Ich weiß, dass du in der Nähe bist, aber ich darf hier nicht weg! Bitte antworte, ich kann hier leider nicht weg. Wir sind auf einer Expedition nach dem "Tempel der Seelen" auf Manaan. Vielleicht kann ich hilfe schicken... bitte lass das gut ausgehen! Ich vertraue in eure Wiederstandskraft und eure Ausdauer...
</center>

Was war das eigentlich, dachte sich Anakin, brauchte er Hilfe oder sie?! Zu spät, die Nachricht war verschickt, seine Anweisungen waren klar, doch war die Hoffnung in Anubia berechtigt? Wie auch immer zunächst war es an der Zeit zu ruhen...


~ Manaan, Ahto City - "Seven Seas"-Hotel ~
 
[OP]@Selina: Wir kennen uns übrigens ;) Haben zusammen mit Alisah trainiert[/OP]

Corellia - Jedi Basis - Hangar - mit Mark

Mark antwortete kurz auf die Frage von Caleb. Auch er kannte den mächtigen Jedi nur flüchtig. Dann bekam Calebs eine Nachricht von Mara und beide hetzten von ihrem schon organiesierten Schiff zur Diamtenfeuer. Anscheinend war es Maras Schiff und Caleb konnte sich dunkel erinnern, das sie es erwähnt hatte, als sie ihn zu sich an den Tisch gesetzt hatte. Das war schon lange her.

Aber er war froh das Selina und Mara bei der Mission dabei waren. Schließlich kannte er beide, auch wenn sich die Twi'lek nicht mehr an ihn zu erinnern schien.
Während des Fluges nickte er ein. Eigentlich wollte er nur ein kurzes Nickerchen machen und dann mit seinen Meister über den Bau seines Schwertes sprechen, aber er erwachte erst wieder, als sich der Rücksturzalarm meldete und sie sich schon im Orbit um Manaan befanden.

Der Landeanflug beeindruckte ihn. Ein gigantischer Ozean überzog die Oberfläche des Planeten. Es war wunderschön wie sich die Sonne dort spiegelte und brach und plötzlich tauchte eine riesige weiße Insel auf. Aus den Angaben die ihnen eine Stimme über den Lautsprecher zukommen ließ war das Ahto-City. Die Stadt glänzte rötlich im Licht der nun langsam untergehenden Sonne.

Nach der Landung verließen sie schnell das Schiff und machen sich auf die Suche nach dem Jedi-Meister, der sie gerufen hatte.
Die Stadt war sehr groß, aber zum Glück gabe es viele Informationsterminals, so das sie schnell das Hotel "Seven Seas" fanden. An der Rezeption teilte man ihnen auf die Versicherung hin, das sie Freunde von Herrn Solo seien, mit in welchem Zimmer er sich befand und im nu standen sie vor seiner Tür und klingelten...


Manaan - Unterhaltungsviertel - Seven Seas Hotel - vor Anakins Tür - mit Mark, Mara und Selina
 
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