M'haeli (Plynn-System)

M'haeli – in der Nähe der Hotelruine im Irgendwo - Graslandschaft - Ari'a, Shim'rar

Es kam kein Ausbruch, kein Betteln, kein Flehen. Shim'rars Griff an ihrer Hüfte entspannte sich etwas, wo es ihm selbst nicht bewußt gewesen war das sich seine Hände angespannt hatten. Umgekehrt war es beruhigend zu wissen, dass sie auch anders reagieren konnte als sie es bisher an den Tag gelegt hatte. Es bestand wohl noch Hoffnung, wenn sie ihn nicht bei jeder Frage derart verärgerte, dass er sie am liebsten zerfleischt hätte.
Mit der rechten Hand strich er über ihre Seite, beinahe liebevoll, und fragte sich ob es nicht doch möglich sein würde mit ihr irgendwann auf einer echten meister-Schüler-Ebene zu verkehren, und sie nicht wie eine Sklavin halten zu müssen. Schließlich änderte die Tatsache, dass er sie nicht ausgenutzt hatte, nichts an ihrem Status einer gefangenen.
Ari'a beteuerte und versicherte, und sie hatte sicherlich Recht, dass das Mädchen nicht wissen konnte was sie erwartete. Selbst Shim'rar selbst hatte davon bisher nur eine oberflächliche Ahnung. Nachdem sie fertig war und sich spürbar entspannt hatte zog er sie zu sich herran und schlang einen Arm um ihre Hüfte, während er mit seiner Linken ihre Wange streichelte als wollte er sie küssen.


Mehr verlange ich doch nicht, Ari'a

Sich ihr so zu nähern konnte man sicherlich auch als Training bezeichnen. Es würde auf die eine oder andere Weise dafür sorgen, dass seine Schülerin sich an Dinge gewöhnte, die irgendwann mal unausweichlich sein könnten - entweder als seine Schülerin oder tatsächlich im Einsatz.
Der Sith fuhr mit seinen Lippen nah an ihren vorbei, aber er küsste sie nicht, sondern flüsterte leise, kaum hörbar, und für sie sicherlich drohend, auch wenn seine Worte diesmal neutral gehalten waren.


Hinter diesem Hügel befindet sich ein Ort. Als erstes kannst du davon zwei Gebäude erkennen, beides Bauernhäuser. Üblicherweise wird Wäsche hier auf Leinen getrocknet, und ich will, dass du losgehst und dir etwas davon holst, ohne gesehen zu werden. Wenn du mir eine Freude machen willst...

Die beiden Häuser hatte er auf der Hinfahrt gesehen, sie lagen kaum vierzig Meter von der Kuppe der kleinen Erhebung, und er rechnete damit, dass Ari'a keine zwanzig davon zurücklegen müsste, um zu einer Wäscheleine zu gelangen. Der Twi'lek ließ seine Hand von ihrem Rücken auf aufdringliche Weise nach unten rutschen, bevor er weitersprach,

...dann bringst du ein Kleid mit, in dem du attraktiv aussiehst. Du darfst dir drei Sachen holen, und ich empfehle dir dich nicht mit Unterwäsche aufzuhalten. Lass dich nicht erwischen,

gab er ihr mit auf den Weg, hielt sie aber gleich darauf wieder fest und drückte ihren nackten Körper an sich. Ganz ohne Drohungen wollte er sie dann doch nicht ziehen lassen, dazu hatte er bereits zuviel Ärger mit ihren dummen Fluchtversuchen gehabt.

Und versuch an eines zu denken, Ari'a: wenn du versuchst mir zu gefallen, werde ich versuchen dich nicht zu bestrafen. Wenn du versuchst mich zu verärgern, dann werde ich versuchen dir zu zeigen wie schön es sein kann in deiner stockfinsteren Zelle zu frieren, wenn du weißt dass ich vor der Tür auf dich warte...

Damit ließ er sie los und deutete in die entsprechende Richtung. Hier draussen, jenseits jeder nennenswerten Zivilisation, würde sie kaum zu fliehen versuchen. Und selbst wenn, so wäre es bei den örtlichen gegebenheiten eher eine sportliche Betätigung sie zwischen Feldern und Vieh wieder einzufangen. Wahrscheinlich wusste seine Sklavin das genausogut wie er selbst.


M'haeli – in der Nähe des Kaffs "Mondhügel" - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli ? in der Nähe des Kaffs "Mondhügel" - Ari'a, Shim'rar

Ari?a schnappte nach Luft, als Shim?rar sie so nah an sich zog und sie streichelte. Sie mochte es nicht, wenn er so dicht bei ihr war und schon gar nicht, wenn er ihr Gesicht streichelte. Sofort verkrampften sich ihre Muskeln und sie blieb stocksteif bei ihm stehen. Dennoch versuchte sie, es ihrer Miene nicht anmerken zu lassen und versuchte ein ausdruckloses Gesicht zu ziehen, auch wenn es ihr unheimlich schwer fiel.

Was sie beruhigte war, dass er anscheinend mit ihrer Antwort zufrieden war und sie somit keine Bestrafung bekam, sodass sie entspannt durchatmen konnte.
Er erklärte ihr dann, dass hinter dem Hügel zwei Bauernhäuser lagen und sie sich von den Leinen drei Kleidungsstücke aussuchen sollte und unbedingt ein Kleid dabei sein sollte. Dabei sollte sie sich nicht erwischen lassen. An sich klang die Aufgabe simpel, auch wenn es ihr irgendwo unangenehm war wieder etwas klauen zu müssen, doch war das Vergehen nichts zum Vergleich, was sie auf dem Schiff machen musste, wo sie den Arzt ermordet hatte, auch wenn Shim?rar ihm den Rest gegeben hatte. Der Mann wäre so oder so gestorben. Fast kamen Ari?a wieder die Tränen und sie verdrängte schnell die Erinnerung daran, damit sie sich auf ihre nächste Aufgabe konzentrieren konnte. Zudem wollte sie auch neue Kleidung haben, sodass sie den nötigen Ansporn dafür hatte.

Was das Mädchen jedoch wieder störte war, dass seine Hand wieder unangenehm tief rutschte und sie sich wirklich verkneifen musste nicht zu zucken.
Gerade wollte sie losgehen, um die drei Sachen zu besorgen, doch Shim?rar zog sie wieder zu sich und drohte ihr, wenn sie ihn verärgerte. Was sie leicht verwirrte war, warum er dauernd das Wort "versuchen" benutzte. Stirnrunzelnd wich sie rückwärts von ihm und nickte dann, als Zeichen, dass sie verstanden hatte und machte sich auf den Weg.

Irgendwie war es für sie richtig ungewohnt sich alleine irgendwo hinzubewegen. Noch nie hatte er ihr diesen Freiraum gegeben. Es half also, wenn man einfach das sagte, was er hören wollte, umso weniger Ärger handelte sie sich ein. Kurz spielte das Mädchen mit dem Gedanken jetzt leicht fliehen zu können, doch um sie herum waren nur riesige Felder und Tiere, sodass sie sich kaum verstecken konnte und sie noch nach Kilometern zu sehen sein würde. Nein, hier hatte sie keine Chance und dies wusste wohl Shim?rar auch, sonst hätte er ihr sicher nicht so viel Freiraum gegeben.

Das Mädchen nutzte ihre Shim?rar freie Zeit aus und lief extra langsam, um die Zeit hinauszuzögern. Dabei betrachtete sie die kleinen wilden Blumen am Wegesrand und summte leise ein Lied vor sich hin, um den ganzen Druck für einen Moment zu vergessen.
Sie hörte schließlich damit auf, als sie den Garten des einen Farmhauses erreichte.
Der Twi?lek hatte recht. Ein riesen Wäscheständer stand genau in der Mitte des Hofes und mehrere Laken flatterten im frischen Wind.
Ari?a ging zunächst in die Hocke und öffnete leise das kleine Gartentor, was leider etwas quietschte, doch schien sie niemand gehört zu haben. Dennoch vermied das Mädchen es, sie wieder zu schließen und ging leise und gebeugt zu dem Ständer, damit man sie nicht so leicht aus dem Fenster aus beobachten konnte.

Der Ständer war voll von Laken und Unterwäsche, doch sah sie nicht wirklich Kleidung und schon gar kein Kleid, welches Shim?rar sich gewünscht hatte und den Wunsch durfte sie wohl nicht so einfach ignorieren.
Schließlich fand sie jedoch ein hellgelbes Trägertop mit recht weitem Ausschnitt. Dies war mit einer recht ausgewaschenen Hose das Einzigste, was sie auf der Leine an Kleidung fand. Daher ergriff sie nur das Oberteil und hoffte dass sie nebenan mehr Glück hatte.
Leise schlich sie sich wieder davon und ging durch das geöffnete Gartentor, welches leicht im Wind hin und her wackelte, sodass sich das Mädchen entschied es doch lieber zu schließen, bevor es laut gegen den Zaun krachte.

Danach ging sie rüber zu dem Nachbarhaus und stellte enttäuscht fest, dass deren Wäscheleine leer war. Entweder hatte sich Shim?rar verguckt oder die Besitzer haben die Wäsche gerade reingeholt.
Ratlos blieb das Mädchen in der Nähe des Hauses stehen und blickte zurück, doch konnte Shim?rar nicht entdecken. Wahrscheinlich stand er noch hinter dem Hügel.
Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte unmöglich nur mit einem Top zurückkehren. In der Zeit wo sie überlegte, was sie jetzt machen könnte, zog sie das hellgelbe Top an und stellte zufrieden fest, dass er perfekt saß. Wenigstens etwas.
Als sie wieder aufsah entdeckte sie ein geöffnetes Fenster, genau in der ersten Etage des Hauses. Es musste ein recht kleines Zimmer sein, denn es befand sich auf der schmalen linken Seite des Hauses.
Wenn sie Glück hatte, war es ein Schlafzimmer und meist gab es in Schlafzimmern einen Kleiderschrank. Sie musste nur leise genug sein und flink genug.
Da Ari?a nichts besseres einfiel, ging sie leise in den Garten und hätte beinahe aufgeschrien, als plötzlich eine merkwürdige, hüfthohe Kreatur um die Ecke sprang und auf sie zuraste. Ari?a schreckte zurück und fiel rückwärts auf den Boden. Die graue, zottelige Kreatur knurrte sie laut an, doch kam sie nicht an sie heran, da sie am Hals an einem Baum gefesselt war.
Anscheinend sollte dieses Wesen das Haus bewachen. Noch immer leicht unter Schock, rappelte sich das Mädchen wieder auf und hoffte nur, dass dieses schon recht aufgeraute Seil halten würde und die Besitzer des Grundstückes das Knurren ihres Tieres nicht hörten. Doch irgendwie kam es dem Mädchen so vor, als wären sie gerade nicht zu Hause.

Ari?a machte einen kleinen Umweg, sodass die ihr unbekannte Kreatur nicht an sie herankam, auch wenn sie heftig knurrte und an ihrer Leine zog.
Zitternd vor Angst begab sie sich dann auf die schattige Seite des Hauses und ging unter dem Fensterrahmen in die Knie und lugte vorsichtig ins Zimmer hinein. Niemand befand sich in dem Zimmer und zu ihrem Glück befand sich darin auch ein Kleiderschrank. Leise stieg sie über den zum Glück nicht all zu hohen Fensterrahmen und betrat leise die zugigen und splittrigen Dielen und öffnete den Kleiderschrank.
Nach kurzem suchen fand sie zu ihrer Erleichterung ein weißes und weites Sommerkleid und auch eine knielange weiße Hose, die ihr gefiel. Ihr Herz schlug dabei die ganze Zeit so laut, dass es ununterbrochen in ihren Ohren pochte und sie war froh, wenn sie das Ganze hinter sich hatte. Ari?a schloss dann wieder den Schrank und verließ das Zimmer so, als wäre niemand da gewesen. Mit einer Satz sprang sie über das Fensterbrett und zog sich schnell die Hose an und hielt das weiße Kleid über ihren Arm. Glücklich und zufrieden begab sie sich wieder zurück zum Gartentor, als sich die Kreatur plötzlich losriss und mit fletschenden Zähnen auf sie zu raste.

Ari?as Augen wurden vor Schreck groß und sie rannte los und sprang etwas unglücklich mit Hilfe ihres Armes über den Zaun, sodass sie sich fast hinlegte. Die Kreatur sprang hinterher und sie rannte so schnell sie konnte, doch die Kreatur war mit seinen vier Beinen deutlich schneller als sie. Das Vieh schnappte nach ihren Beinen und sie schaffte es gerade so, sich auf einem hohen und recht stark blühenden Baum zu retten, der zum Glück gut zum Klettern geeignet war. Das Mädchen kletterte fast bis zur Krone, da die Kreatur ihr bis auf drei Äste folgte. Ari?a hoffte nur, dass die Äste sie hielten.
Völlig außer Atem sah sie zu dem grauen, zotteligen Wesen hinunter und fragte sich, wie sie es loswerden konnte, denn es umkreiste knurrend den Baum. Sie musste zurück zu Shim?rar und die Besitzer des Hauses würden die noch entdecken, wenn ihr Tier unter dem Baum saß und sie anknurrte.

Lange sah sie das Tier verzweifelt an und wünschte sich, dass Tier würde einfach wieder in seinen Garten zurückkehren. Dabei stellte sie sich vor, wie das Tier sich wieder neben die Leine legte und niemandem auffallen würde, dass sie hier auf dem Baum saß, denn Ari'a rechnete jeden Moment damit, dass die Besitzer wiederkamen, denn sonst hätten sie ihr Tier sicher mitgenommen und das Fenster nicht so weit offen gelassen. Das Tier musste nur wieder zurück in den Garten! Wieder stellte sie sich vor, wie er einfach gehen würde, damit sie runter konnte und Shim?rar ihre gute Ausbeute zeigen konnte.

Plötzlich jaulte das Tier laut auf und machte eine merkwürdige Bewegung und ging zurück zum Garten. Ungläubig sah Ari'a dem Tier hinterher und fragte sich, was das Tier dazu gebracht hatte sich wieder in den Garten zu legen. War es Shim?rar gewesen oder war es einfach nur Glück?
Ari?a konnte es nicht sagen und wollte gerade von dem Baum wieder runterklettern, doch hielt sie inne, als sie plötzlich Stimmen hörte. Ein junges Ehepaar spazierte gerade mit zwei Körben Obst zu ihrem Haus, welches sie wohl gerade in der Nähe geerntet hatten. Dadurch, dass Ari?a sehr weit oben im Baum saß, konnte man sie zum Glück nicht sehen. Erst als sie im Haus verschwanden, beeilte sich Ari?a und kletterte vom Baum.

Sie rannte in die Richtung, wo sie Shim?rar vermutete und zog sich beim schnellen gehen die Sachen wieder aus und zog das Kleid an, welches Shim?rar wahrscheinlich mehr gefallen würde, als die beiden anderen Sachen. Zudem hatte er es sich ja gewünscht und sie wollte das tun, was er wollte, damit sie sich keinen Ärger einhandeln musste.
Das luftige Kleid passte ihr perfekt und sie fühlte sich sehr wohl darin. Um ihre Taille befand sich ein breites, weißes band, welches sie hinter ihrem Rücken zu einer nett aussehenden Schleife band.
Das Tier verfolgte sie glücklicherweise nicht und niemand hatte sie gesehen. Sie hatte ihre Aufgabe gelöst und sie war selbst stolz auf sich.
Schließlich verschwand sie hinter dem Hügel und traf dort auch gleich Shim?rar an und hielt stolz ihre beiden Sachen hoch und drehte sich einmal, um ihr Kleid zu präsentieren.


?So wie bestellt. Ich hoffe ihr seit zufrieden, Meister.?

Sagte sie außer Atem, da die Kreatur sie ganz schön gehetzt hatte. Sie wählte ihr Worte mit Absicht so, denn sie schienen bei ihm zu wirken. Man musste nur das richtige Sagen, um sich Ärger zu ersparen und ihn zufrieden zu stimmen.

M'haeli ? in der Nähe des Kaffs "Mondhügel" - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli ? in der Nähe des Kaffs "Mondhügel" - Ari'a, Shim'rar

Das Mädchen bewegte sich erwartungsgemäß langsam auf ihr Ziel zu, und der Twi'lek gönnte ihr die Pause. Er hatte sich schließlich alles andere als unaufdringlich verhalten, und auch wenn sie sich daran würde gewöhnen müssen war ihm klar, dass sich eine Besserung ihres übertriebenen Schamgefühls nicht von heute auf morgen einstellen würde. Es mochte noch einige zeit dauern, bis sie Schamgefühl, Reue und andere selbstauferlegte Einschränkungen der Zivilisation abgelegt hatte.
Der Sith, darauf bedacht ausser Sicht zu bleiben nur für den Fall, ging zu Boden und robbte durch das warme, hohe Gras zur Kuppe des Hügels, wo er sich aus seine Ellenbogen stützte und den Fortschritt der nackten blauen Twi'lek beobachtete. Ihre Anspannung war unverkennbar, aber auch was würde sich mit der Zeit geben.
Sie erreichte den ersten Wäscheständer ohne Zwischenfälle, und schien dort auch fündig zu werden. Auf die Entfernung war zu erkennen, dass die Schülerin etwas anzog, auch wenn es sich nicht um ein Kleid handelte. Da es scheinbar nicht mehr zu erbeuten gab pirschte sie sich zum Nachbarhaus, Der dortige Wäscheständer war leer, doch Shim'rar sah interessiert zu, wie das Mädchen sich davon nicht beirren ließ. Irgendetwas ging vor, was er über den hüfthohen Zaun hinweg von seiner Warte aus nicht erkennen konnte, aber schließlich gelang es ihr, in ein Fenster zu klettern und mit einigem Stoff im Arm wieder herauszukommen.
Auf die Entfernung war nicht zu sehen, was sie sich ausgesucht hatte, aber es war offensichtlich das etwas nicht stimmte, als sie plötzlich losrannte und ihr ein pelziges Wesen folgte, das scheinbar sein Revier im Sinne seiner Besitzer verteidigen wollte. Ein Lächeln machte sich auf den Lippen des Sith breit. Wenigstens wurde Ari'a so etwas gefordert.
Ihre Präsenz in der Macht spiegelte den Stress wieder, in dem sie sich befand, und es war offenkundig, dass diese Bestie sie früher oder später erreichen würde. Es gelang dem Mädchen jedoch, sich auf einen Baum zu retten, unter dem das Tier zu kreisen anfing. Hoffte sie darauf, dass er ihr half? Er wollte sie als Sklavin sowie als Schülerin behalten, und er wollte, dass sich seine Investition von zeit und Arbeit auszahlte, aber deswegen würde er sie nicht vor jedem kleinen Missgeschick retten.
Doch wie es aussah wäre das auch diesmal nicht nötig. Etwas änderte sich, weniger an dem Bild einer jungen Frau in einem Baum, sondern an der Präsenz in der Macht, die sie ausstrahlte. Shim'rar musste an das Glas denken, das sie mit ihren rudimentären Kräften zerstört hatte, und an den schwachen Einfluss, den sie auf die Bedienung an Bord des Schiffes gehabt hatte. Irgendwie hatte sie es geschafft, das Tier wegzuschicken, und während sie nach einiger Wartezeit etwas außer Atem zu ihm zurück kam fragte sich der ith, ob er sie vielleicht öfter unter Druck setzen mußte um die gewünschten Resultate aus ihrem Geist herauszupressen.
Als sie den Hügel hinauflief stand er auf und klopfte Dtaub und Grashalme von seiner Kleidung. Das Kleid, in dem sich Ari'a präsentierte betonte ihre Figur tatsächlich äuperst vorteilhaft, und neben einem gewissen Maß an Stolz, das sein unfreiwilliger Schützling ihre Aufgabe erledigt hatte mischte sich eine nicht zu leugnende Begierde - der er aber im Moment keine Priorität einräumen konnte. Zu gravierend wären die Folgen wenn er sich ihr ohne driftigen Grund aufdrängte, und sie würde es weder als Teil ihrer Ausbildung verstehen, noch würde sie es als Belohnung nach geleisteter rbeit empfinden.


Sehr schön. Du hast geschmack, und natürlich auch die passende Figur,

meinte er charmant, als würde er versuchen ihr zu schmeicheln. Tatsächlich mußte sich die junge Twi'lek nicht verstecken, aber es gab wohl wenig was ihr unwichtiger wäre als sein Lob. Er nahm ihr die anderen beiden Kleidungsstücke aus der Hand, betrachtete sie kurz und nickte knapp bevor er sie zusammenfaltete und in seine schwarze Jacke stopfte.

Du hast bewiesen, das du Anweisungen folgen kannst, aber die Aufgabe war ja auch nicht besonders fordernd - mit einigen Ausnahmen, das gebe ich zu. Wenn du weiter so befriedigend bist wirst du heute abend satt, warm und weich einschlafen.

Er legte seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie langsam aber bestimmt in Richtung eines Weges, der etwa hundert Meter entfernt die Wiese kreuzte und sie in diese Siedlung führen würde. Nach einem Moment des Schweigens seufzte der Sith halb theatralisch und sah seine Schülerin von der Seite an.

Romantisch, nicht wahr? in frisch verliebtes Päärchen, das einen Spaziergang durch den warmen Nachmittag unternimmt, bevor sie sich zu einer langen, verliebten Nacht in ihr Hotel zurückziehen,

meinte er, und war sich seiner Wortwahl vollkommen bewußt. Sie zu ärgern würde ihn nicht weiterbringen was ihre Funktionsweise als sein Werkzeug anging, aber es gehörte zu dem Komplex, den man gemeinhin Schule des Lebens nannte. Sie hatte schlicht und einfach keine andere Wahl als sich daran zu gewöhnen.

Oder vielleicht Vater und Tochter, die hierher kommen, weil das Töchterchen unbedingt mal einen Bauernhof von innen sehen wollte, den ganzen Dreck aber abscheulich findet? Oder ein Meister übernatürlicher Kräfte, der ein unschuldiges Ding versklavt hat und sie hierher bringt, um sie zu zwingen das Dorf auszulöschen und niederzubrennen, nur damit er sich nicht an ihr vergeht?

Er ließ seine Worte einen Moment lang einsinken, dann drückte er sie kurz. Normalerweise wäre diese Geste beruhigend, aufmunternd gedacht, aber in diesem Fall war dieser Effekt wohl eher einseitig. Bevor sie Gelegenheit hatte wegen dem gehörten zu protestieren fuhr er fort,

Keine Sorge. Ich verlange von dir nicht, dass du wieder tötest oder zerstörst - noch nicht. Und wenn du brav bist wird es auch noch eine Weile dauern, bis ich mich an dir vergehe. Du hast es selber in der Hand, das solltest du mittlerweile wissen.

Sie erreichten das, was hier als Hauptstrasse durchging, eine Reihe grob verputzter Häuser, die ehemals weiße Farbe vergilbt, bis jemand sich entschlossen hatte gleich einen hellen Ockerton als Wandfarbe zu verwenden. Die meisten Fenster waren undurchsichtig, geschützt entweder von Stofffetzen oder Feldgeneratoren von dem Modell, das auf gehobeneren Welten zur Wahrung der Privatsphäre in gewissen Bars verwendet wurde. Niemand war auf der Strasse, und es sah stark danach aus als würde hier eine Art von Mittagsruhe gehalten, die Planeten wie Bastion, Coruscant oder Nar Shaddaa fremd war.

Siehst du den Laden da vorne?

Er deutete auf eine offene Gebäudefront, wo hinter einem nun hochgezogenen Rolltor ein künstlich beleuchteter, weiß gefliester Raum als Gemischtwarenladen herhalten musste. Waren standen sortiert auf Regalen oder unsortiert in Kisten, und alles deutete darauf hin, dass das Geschäft geöffnet hatte. Der geneigte Käufer würde hier wohl vom Frischepack blauer Milch über die vakuumkonservierte Banthasalami bis hin zu Kissen, Decken und Spielzeughandschellen alles finden, was man in einem solchen machtverlassenen Nest brauchen konnte.

Deine nächste Aufgabe, Ari'a: wir brauchen etwas zu essen und etwas zum schlafen. Ich denke da an selbstaufblasende Schlafsäche, aber wer weiß, ob man hier schon von so etwas gehört hat. Geh in den Laden und besorg dir, was wir brauchen. Das Kleid darfst du anbehalten,

meinte er großzügig, und sicherlich würde sie innerlich bei dem Gedanken verkrampfen, diese Aufgabe nackt erfüllen zu müssen. Wenn nicht, dann wäre das nur ein zeichen gesteigerter Intimität zwischen den beiden ungleichen Twi'lek.

Ansonsten liegt es an dir ob du verhandelt, bettelst, betrügst oder gewalttätig wirst. Du darfst soviel mitbringen wie du willst und kannst, und wenn du etwas findest das dir gefällt darfst du versuchen, es dir zu nehmen - wenn du kannst.

Falls es ihr tatsächlich gelang, sich ein Spielzeug oder eine Süßigkeit zu erschwindeln, dann hatte sie sich schließlich auch verdient das ihr Meister ihr später die gelegenheit geben würde, sich diesen gegenstand auch zu verdienen. Nichts wurde einem geschenkt, und wenn sie einen Gewürzriegel mitbrachte konnte sie sich glücklich schätzen wenn sie ihn zu essen bekam nachdem sie, beispielsweise, nackt für ihn getanzt hatte. Immerhin war sie sein Eigentum, also wäre es genauso fair wenn er den Riegel selber gegessen hätte.
Shim'rar verdrängte diesen fruchtlosen gedankengang. Noch hatte sie nichts erbeutet, noch war sie nichtmal losgegangen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil es sie immernoch festhielt, wenn auch ohne Druck.


Wenn du meine Hilfe brauchst hast du sie, aber du weißt, was sie dich kosten wird,

gab er ihr mit auf den Weg und gab ihr einen Sanften Schubs in Richtung des sonnenbeschienenen Geschäftes. Er würde sich in der Zwischenzeit außer Sichtweite halten, und fragte sich insgeheim, ob das Mädchen immernoch so dumm wäre zu versuchen ihre Flucht zu arrangieren.


M'haeli ? in den Straßen von "Mondhügel" - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli ? in den Straßen von "Mondhügel" - Ari'a, Shim'rar

Das Mädchen war erleichtert, als Shim?rar sie lobte und ihre erbeutete Kleidung begutachtete und schließlich bei sich einsteckte. Das er sie auch wegen ihrer Figur lobte, störte sie nicht unbedingt, doch kam es ihr bei ihm immer unheimlich vor es aus seinem Mund zu hören, denn sein Blick in dem Moment, gefiel ihr nicht und sie hatte Angst, dass er doch einmal auf dumme Gedanken kommen könnte.
Er erklärte ihr dann auch, dass sie heute weich einschlafen und satt werden konnte, wenn sie weiter so gut seine Befehle ausführte. Irgendwie hatte sie gehofft, dass es bei der einen Herausforderung blieb, doch was hatte sie erwartet? Wieder müsste sie etwas beweisen und sie hatte Angst, das nächste Mal zu versagen. Sie hoffte, dass danach endlich Schluss war und sie sich vielleicht endlich entspannen konnte um einmal tief durchzuatmen.

Shim?rar legte dann seinen Arm wieder um ihre Hüfte und es war durch das Kleid halbwegs leichter zu ertragen, als wenn er ihre nackte Haut berührte.
Sie liefen eine ganze Weile nebeneinander her und die Siedlung näherte sich nur langsam. Sie fragte sich, wie viele Kilometer sie jetzt schon von dem Hotel entfernt waren. Sie befanden sich wirklich in einer verlassenen Ecke. Das war der Punkt, der ihr gar nicht gefiel.
Der Twi?lek riss sie aus ihren Gedanken, indem er laut theatralisch seufzte und verkündete, wie romantisch das Ganze doch war. Dabei bezeichnete er sie als Liebespärchen und Ari?a öffnete geschockt den Mund. Er hatte wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Oder er wollte sie einfach nur ärgern. Ari?a verdrehte die Augen und konnte ihm kaum noch zuhören.
Dennoch blieb ihr nichts anderes übrig und er bezeichnete sie schließlich als Vater und Tochter, was ihr genauso missfiel. Schon allein der Gedanke ließ sie erschaudern. Wenn er ihr Vater wäre... . Nein! Nicht auszudenken!
Schließlich bezeichnete er sie als Meister und Sklavin und fügte davor noch unschuldiges Ding davor. Da hatte sie es. Er gab es also doch zu. Er wusste ganz genau, dass eine Schülerin anders zu behandeln war. Was sie jedoch erschreckte war, dass er meinte, dass er sie dazu zwingen könnte, das Dorf niederzubrennen. Soetwas könnte sie niemals tun!
Gerade öffnete sie den Mund, um ihn davon abzuhalten, doch erübrigte sich die Sache von selbst, als er ihr sagte, dass er soetwas noch nicht von ihr verlangte. Es beruhigte Ari?a ein wenig, doch auch sein an sich drücken änderte nichts an der Tatsache, dass er es vielleicht wirklich in naher Zukunft mit ihr vorhatte. Wie sollte sie diesen Befehl dann ausführen?! Sie könnte doch Frauen und Kinder nicht töten! Niemals! Sie hoffte sehr, dass Shim?rar ihr nie diesen Befehl auftragen würde.
Was sie jedoch ebenfalls verängstigte war, dass er gesagt hatte, dass sie es tun müsste, damit er sich nicht an ihr verging. Er hatte es also doch vor! Oder drohte er nur damit? Ari?a wollte sich erst gar keine falschen Hoffnungen machen und versuchte ruhig zu bleiben. Die Freude darüber, dass sie seinen ersten Test bestanden hatte, war schon längst verflogen und auf ihrem Gesicht zeichnete sich wieder Furcht ab.

Nur wenige Sekunden später erwähnte er nochmals, dass er sich an ihr vergreifen würde, wenn sie nicht brav war. Er drückte das Ganze zwar etwas harmloser aus, doch sie wusste ganz genau, dass in seinem Satz eine Drohung steckte und es ließ ihr das Blut in ihren Adern gefrieren. Für sie wäre es ein Alptraum. Dieses Scheusal mit ihr?! So weit durfte es nicht kommen. Das Mädchen fand es schrecklich, dass er jetzt nicht nur mit ihrem Leben drohte sondern nun auch noch damit. Doch wie kam er darauf? Wahrscheinlich gefiel sie ihm schon zu sehr in dem Kleid, dass er auf solche Gedanken kam. Ari?a war plötzlich sehr unwohl in ihrer Haut und sie schwor sich seine Befehle so gut wie möglich auszuführen, dennoch bestand die Gefahr, dass er es trotzdem irgendwann mit ihr tun würde.

Schließlich erreichten sie das kleine Dorf und befanden sich auf der Hauptstraße. Obwohl es anscheinend die Hauptstraße war, war sie vollkommen leer und man sah nicht eine Menschenseele. Die Häuser waren alt und einfach gebaut. Man roch an jeder Ecke Essen, denn anscheinend war im Moment hier Mittagszeit. Solche Rituale kannte sie von Kashyyyk. Da war es genauso gewesen, dass man Mittags niemanden auf den Straßen angetroffen hatte.

Shim?rar deutete dann auf einen Laden vor ihnen und befahl ihr Essen und wenn möglich, ein aufblasbares Bett zu besorgen. Zudem durfte sie alles mitnehmen, was ihr gefiel. Ari?a hatte gehofft, dass sie wenigstens Geld von ihm bekam, doch was hatte sie erwartet? Sie musste für ihn wirklich die Drecksarbeit machen! Es regte das Mädchen auf, denn er würde wieder nur warten und musste nichts tun! Doch in ihr stieg wieder die Drohung hoch, die er vor wenigen Minuten ausgesprochen hatte und sie atmete tief durch. So schwer konnte es ja nicht sein.
Zumindest war der Befehl immer noch besser, als jemanden zu töten oder das Dorf niederbrennen.

Shim?rar hielt sie die ganze Zeit weiter fest und drohte ihr im Geheimen, dass sie alles ohne seine Hilfe schaffen sollte. Das war dem Mädchen jedoch klar gewesen und dennoch machte sie seine Aussage nervös.
Der Twi?lek schubste sie dann leicht zu dem Laden. Ari?a sah sich noch einmal kurz zu ihm um und ging dann zu dem kleinen Laden, der ziemlich blendete durch seine Farbe und weil die Sonne im Moment genau darauf schien.

Unsicher betrat sie den in weiß gefliesten Raum. Der Verkäufer war im Moment nicht zu sehen. Wahrscheinlich befand er sich hinter dem Tresen im Lagerraum. Der Zufall meinte es also gut mit ihr. Ari?a versuchte sich zu beeilen und ging hastig, jedoch leise durch diew enigen Regalreihen. Der Laden war nicht groß, doch hatte er ein ziemlich umfangreiches Angebot.
Schon nach kurzem Suchen fand sie eine aufblasbare breite Mattratze und schnappte sich gleich zwei davon. Sie waren recht klein eingepackt und somit konnte sie diese gut unter ihrem Kleid zwischen Gummizug und Schleifband stecken, sodass es niemand sah und halbwegs hielt.
Als nächstes fiel ihr ein weißes Kopfkissen auf und ihr kam eine gute Idee. Sie knöpfte die eine Seite auf, sodass das Kopfkissen gut als Tasche diente. Immer bedacht nicht in der Nähe des Tresen zu laufen suchte sie nun nach Lebensmitteln. Wasser hatten sie ja, also brauchten sie nur etwas essbares. Sie fand Byss- Käse, Bantha-Wurst , Vweilu-Nüsse und traditionelles Körnerbrot von M?haeli. Alle vier Sachen steckte sie in das Kopfkissen und schnappte sich dann noch einen Lutscher und packte ihn dazu. Schließlich knöpfte sie das Kopfkissen wieder zu, sodass die verpackten Sachen nicht herausfallen konnten und steckte das dicke Kissen nun auch noch unter ihr Kleid, sodass es so aussah, als wäre sie schwanger.
Schließlich sah sie noch eine Decke, doch leider wusste sie nicht, wie sie diese aus dem Laden schummeln konnte. Außerdem hatte sie das Wichtigste. Somit begab sich das Mädchen Richtung Ausgang und hoffte, dass der Verkäufer noch immer im Lagerraum war oder ihr abkaufte, dass sie schwanger war. Das weiße Kissen schimmerte jedenfalls nicht durch ihr Kleid durch, sodass es recht echt aussah.
Schließlich sah sie schon den Ausgang, da das Geschäft sehr klein war und war sich nun beinahe sicher, dass sie es geschafft hatte. So schwer war es gar nicht gewesen, als sie erst geglaubt hatte..... .


M'haeli ? in den Straßen von "Mondhügel"-Geschäft - Ari'a
 
M'haeli – in den Straßen von "Mondhügel" - Geschäft: Ari'a - Seitengasse: Shim'rar

Seine Drohungen hatten ihre Wirkung wohl nicht verfehlt, aber mit etwas Glück würde ihre Anspannung sich mit der Zeit in eine Art von erzwungener Stärke verwandeln, die das Mädchen eine bessere Dienerin - eine effektivere Waffe - werden lassen würde. Während er zusah, wie die blauhäutige Schülerin im Geschäft verschwand.
Sein Blick glitt an die grobe Wand des Hauses gegenüber dessen, an der er lehnte, während seine Machtsinne die Präsenz des Mädchens im sinngemäßen Auge behielt. Er achtete sowohl darauf, dass die junge Dame nicht zu fliehen gedachte, als auch darauf, ob sie nicht vielleicht wieder ihre Verbindung zur Macht nutzte. Immerhin war sie nicht allein.
Allerdings fehlte noch etwas bei ihrer Ausbildung. Er musste sie psychologisch bearbeiten, schließlich hatte es keinen Sinn ihren geist in die Mangel zu nehmen bis ein zwar attraktiver aber nutzloser Körper übrig blieb. Nein, er musste dafür sorgen, dass sie so dachte wie er es wollte, dass sie bereit und fähig war Dinge zu denken, die ihr wohl im Moment abwegig oder gar abscheulich vorkamen. Wo lag schließlich das Problem daran, ein haus niederzubrennen, das einem nicht gehörte? Verbrechen bedeuteten immer, das man erwischt wurde, und etwas unmoralisch zu nennen hieß schlicht und einfach, das man nicht stark genug war für sich selbst zu sorgen.
Wenn er auf offener Straße jemanden tötete war für ihn klar, dass er das selbe Recht allen anderen zugestand, auch wenn sie versuchten ihn zu töten. Allerdings würde der Versuch für die meisten Wesen der Galaxis todlich enden.
Seine Gedanken kreisten, von den Dingen, die er ihr eintrichtern wollte, zu den Dingen die er ihr angedroht hatte und die ihm weitaus mehr gefallen würden als ihr, aber im Großen und Ganzen nutzte er die Zeit, um über ihre Ausbildung zu reflektieren. Sobald sie diese Aufgabe erledigt hatte würde er sich, je nach dem wie sie sich anstellte, noch einen weiteren Test einfallen lassen. Dann wäre der Tag für die beiden twi'lek gelaufen, und Ari'a würde seit langer Zeit wieder bequem schlafen können - falls sie es sich verdiente.


Der nächste Lastspeeder seines Lieferanten stand erst in zwei Wochen an, und einige Posten der letzten, monatlichen Lieferung waren bereits jetzt aus. Shosh war es leid, die Beschwerden seiner Nachbarn zu hören, dass es zu wenig frisches Obst gab. Das gemurre der Bauern über den Mangel an Exemplaren von Technikmagazinen wie "Ackern auf dem Acker" oder dem "Play'lek"-Magazin konnte auf Dauer genauso frustrierend werden wie die tatsache, dass die meisten bewohner von Mondhügel zu geizig waren, die Datenkarten, die sie besaßen, untereinander zu teilen.
Der Ladenbesitzer legte das Datapad mit dem letzten Chip der Play'lek zur Seite und verließ das stille Örtchen, als eine neben dem Waschbecken befestigte Lampe kurz aufblitzte. Jemand hatte den Laden betreten und die Lichtschranke ausgelößt, die sein Sohn ihm aus einem halb verschrotteten Erntehelferdroiden gebastelt hatte.
Vorbei an deckenhoch gefüllten Regalen schob er sich in den Verkaufsraum, blieb jedoch in Deckung eines Stapels geschmackloser aufblasbarer Wassertiere stehen, als er einen blauen Kopf mit Lekku in seinem Laden erkannte. Er wußte nicht ob es Neugier war oder die Hoffnung darauf, jemanden bei etwas unanständigem zu erwischen, die ihn inne halten ließ, aber Shosh wurde nicht enttäuscht.
Das Twi'lek-Mädchen stopfte sich grade einen Kissenbezug unter ihr Kleid, und der Verkäufer musste grinsen. Allein der Gedanke, hier zu stehlen, wäre niemandem aus dem Ort eingefallen, schließlich war es die einzige Quelle für Nahrung und Gebrauchsgüter in der Gegend, und niemand konnte es sich leisten als Dieb bekannt zu werden.


He, junge Dame,

rief er schließlich, als sich die blaue Nichtmenschin in Richtung Ausgang in bewegung setzte. Er kam aus seinem Versteck hervor und setzte ein breites Lächeln auf, das offen ließ wieviel davon echt war. Tatsächlich fand er die Situation extrem amüsant, und wollte sich nicht nehmen lassen den ersten Ladendiebstahl in diesem Kaff seit Menschengedenken gebührend zu feiern.

Haben sie nicht etwas vergessen?

meinte er, und winkte sie zurück in den Laden. Was genau er mit ihr machen sollte wußte er nicht. Dass sie hübsch war würde bei einigen seiner Nachbarn zu Pfiffen und zu hochgezogenen Augenbrauen bei ihren Frauen führen, aber er bezweifelte, dass sich ein so junges Ding mit jemandem abgeben würde, der ihr Großvater sein konnte. Tatsächlich überschattete die fast schon kindische Freude über den Diebstahl und die Möglichkeiten, das Mädchen damit etwas zu ärgern, alle anderen Regungen, die jüngere Männer vielleicht gehabt hatten.


M'haeli – in den Straßen von "Mondhügel" - Geschäft: Ari'a, Shosh - Seitengasse: Shim'rar
 
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Ari’a hatte fast den Ausgang erreicht, als sie plötzlich eine etwas ältere Männerstimme hörte und fuhr erschrocken zu ihm rum. Sie blickte in das Gesicht eines älteren Menschen, der sie fragte, ob sie nicht etwas vergessen hätte.
In dem Kopf von Ari’a ratterte es. Fliehen würde wohl nicht unbedingt viel bringen, zumal Shim’rar um die Ecke stand und er es wahrscheinlich nicht gut finden würde, wenn sie gehetzt ankommen würde und er noch mitrennen müsste. Oder er würde ihr helfen müssen den Mann loszuwerden, doch dies würde wiederum bedeuten, dass sie dafür den Preis zahlen musste. Und genau dies musste sie vermeiden. Sie wollte auf keinen Fall, dass er sich an ihr vergriff. Das wäre wohl neben dem Tod das schlimmste, was ihr passieren könnte. Sie musste es ohne seine Hilfe schaffen. Vielleicht konnte sie den Verkäufer austricksen. Wo kam er eigentlich her? Hatte er sie gesehen? Unmöglich. Sie hatte ihn ja auch nicht gesehen.


„Wie könnt ihr mich nur so erschrecken! Eine schwangere Frau erschreckt man nicht! Wissen sie denn die Folgen davon nicht?! Ich bin fast im 9. Monat! Es könnte zur Frühgeburt kommen oder zur Fehlgeburt! Wenn ich mich erschrecke, so erschreckt sich doch mein Kind mit!“


Schauspielerte sie und versuchte dabei ernst zu wirken und hielt sich ihren Bauch (Kissen) und tat so, als hätte ihr Kind gerade gegen ihren Bauch getreten.

„Typisch Männer! Nehmen keine Rücksicht auf schwangere Frauen! Ihr müsst ja auch nicht die Kinder austragen und spüren wie sie in euch leben! Aber was reg ich mich auf. Ich darf mich nicht aufregen.“

Murmelte sie schließlich und streichelte ihren dicken Bauch.

„Was wollt ihr eigentlich von mir? Ich habe nichts in ihrem Laden gefunden, was ich brauche. Ich hatte gehofft.... .“

Ari’a überlegte schnell, was sie in dem Laden nicht gesehen hatte.

„dass ihr Babystrampler habt. Aber leider führt ihr soetwas nicht. Dabei bin ich extra von weit gekommen. Wisst ihr, wo es vielleicht soetwas in der Nähe gibt?“

Fragte sie und sah ihn fragend an und blieb die ganze Zeit todernst und sah zu ihm hoch.
Sie hoffte stark, dass er darauf reinfiel, denn ansonsten würde es für sie schwierig werden. Sie musste es auf jeden Fall schaffen und ihn nicht in die Nähe von Shim’rar zu locken. Nicht, dass dieser die Chance noch ausnutzen würde, um ihr zu helfen, damit er es dann mit ihr treiben konnte. Soetwas würde sie ihm sogar zutrauen. Doch leider traute sie ihm auch zu, dass er es irgendwann auch so machen würde. Sein Blick vorhin sah verdächtig aus. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, das Kleid anzuziehen. Jedoch musste sie es ja nicht riskieren, dass er es mit ihr tat. Sie konnte nur hoffen, dass er sein Versprechen hielt. Doch hatte er unterschwellig erwähnt, dass es irgendwann kommen würde, sie es nur hinauszögern konnte. Der Gedanke daran machte sie verrückt. Sie hatte ihn von Anfang an richtig eingeschätzt. Warum musste es ausgerechnet sie treffen?!


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Shosh schnaubte halb belustig, halb verärgert über diese dumme Ausrede. Etwas besseres war der jungen Frau wohl nicht eingefallen, oder? Er ging zu ihr herrüber und legte ihr fast freundschaftlich den Arm um die Schulter. Das ganze machte ihm mehr Spaß als jeder Tratsch, an den er sich erinnern konnte, und ein Ladendiebstahl in seinem Geschäft, das würde das Städtchen für lange Zeit bei Laune halten. Jetzt wollte er die Situation so gut wie möglich ausnutzen.

Mädchen, für wie dumm hälst du mich eigentlich?

meinte er jovial, während er sie hinter den nahen Verkaufsthresen schob und auf einen Hocker deutete, auf dem er üblicherweise Kunden bediente, wenn er nicht mehr stehen konnte.

Setzt sdich. Wir haben einiges zu besprechen, junge Dame,

fügte er hinzu und tätschelte ihren "Bauch", der verdächtig nachgab. Er hatte nicht vor sie anzuzeigen - es würde eine halbe Stunde dauern, bis eine Streife hier eintraf, und das auch nur wenn etwas wirklich gefährliches vor sich ging. Zu einer Verhaftung dieser Art würden sich die Polizisten Zeit lassen, und Shosh konnte von Glück sagen wenn sie hier wären bevor er gegen Abend sein geschäft zumachte. Und am Ende würden sie dieses Gör mit einer Verwarnung davonkommen lassen.
Natürlich kannte der Verkäufer die Geschichten, die man sich gemeinhin erzählte, und die in Hochglanzmagazinen so gerne aufgegriffen wurden. Knapp bekleidete Ladendiebin wird von gut gebautem Kaufhausdetektiv gestellt. Der Mann schüttelte den Kopf. Er hatte nie verstanden, wieso man gewisse Dinge immer neu und immer unrealistischer verpacken musste, aber es gab wohl genug Abnehmer für derartige Lektüren. Er gehörte nicht dazu.


Ich hab nicht vor dir was zu tun, Kleines, aber ich denke da gibt es ein paar Sachen, für die du noch nicht bezahlt hast,

meinte er etwas weniger amüsiert, aber immernoch lächelnd. Er lehnte sich an seine Theke, und fragte sich wieviel von ihrer Figur tatsächlich echt war, und wo sie noch mögliches Diebesgut versteckt haben könnte. Sie zu durchsuchen wäre eine - durchaus verlockende - Möglichkeit, aber so oder so hielt er sich für zu alt für solche Kindereien, und wohin sollte das Mädchen schon rennen, wenn sie es versuchte? Fremde Speeder hörte man hier in der ganzen Stadt, da keiner der Einheimischen die eigenen in Mondhügel benutzte. Vom Dach eines jeden Hauses konnte man quasi bis zur Ortsgrenze spucken, wieso also Treibstoff verschwenden?
Shosh war gespannt auf die Reaktion der jungen Frau, und hoffte halbwegs, dass sie ihm weitere Lügengeschichten auftischen würde. Ob sie allerdings wirklich eine professionelle Diebin und Schwindlerin war, oder eher von zuhause weggelaufen, pleite und verzweifelt, darüber hatte er sich noch nicht einigen können.


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Der Mensch glaubte ihr leider nicht, dass sie schwanger war und legte ihr seinen Arm um die Schultern. Bei der Geste zuckte sie leicht, da sie dabei daran denken musste, dass Shim’rar dies auch immer tat. Doch der Verkäufer musste ja nicht so sein wie er. Zudem wirkte er relativ freundlich und schien keine Hintergedanken zu haben. Natürlich konnte sie sich irren, da man ja nicht nach Äußerlichkeiten gehen sollte, doch hatte sie bei ihm ein gutes Gefühl. Und wenn sie sich doch irren sollte, so würde er mit Sicherheit niemals so schlimm sein wie der Twi’lek. Niemand könnte ihn mit seiner Grausamkeit überbieten. Sie hatte wirklich das schlechteste Los gezogen, was man überhaupt ziehen konnte. Es konnte alles nur noch besser werden.
Der ältere Mann schob sie dann zu dem Tresen und setzte sie auf einen Hocker, der dahinter stand.
Mit gesenkten Blick sah sie auf ihren Schoß und der Verkäufer tätschelte halb amüsiert, halb verärgert ihren "Bauch“, der dabei deutlich nachgab. Er versprach ihr nichts zu tun und sie hoffte, dass er es ernst meinte und er noch nicht die Polizei gerufen hatte. Was würde dann passieren? Würde sie es dann toll finden, wenn sie abgeführt wurde, da sie dann Shim’rar los war oder würde sie sich fürchten, weil er eingreifen würde und sie dann seinen Triebwünschen nachgehen müsste?
Wahrscheinlich wäre das Letzte das Realistischste. Doch was sollte sie jetzt tun? Sie war eine schlechte Schauspielerin! Verzweiflung machte sich wieder in dem Mädchen breit und der Verkäufer wollte von ihr, dass sie all die Dinge bezahlen sollte.
Echte Tränen rollten über ihre Wangen und sie sah sich schon mit Shim’rar im Bett. Sie versagte! Und wie viel Zeit würde ihr Shim’rar lassen? Wie lange würde er auf sie warten, bis er selbst eingreifen würde?
Langsam zog sie das Kissen und die zwei Verpackungen für die aufblasbaren Betten aus ihrem Kleid hervor und legte sie auf den Ladentisch.


„Ich habe kein Geld.“


Sagte sie leise und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.

„Ich habe vor wenigen Tagen meine Eltern verloren und lebe jetzt alleine hier irgendwo, welchen Ort ich nicht erwähnen will. Ich habe Angst, dass mich dort jemand vertreibt. Es soll geheim bleiben. Ich muss daher klauen. Ich habe keine andere Wahl. Könnt ihr nicht einmal eine Ausnahme machen? So viele Sachen sind es doch nicht. Ich habe nur das Nötigste geholt, da ich nicht auf dem Boden schlafen will und ich etwas zum Essen brauche.“

Sagte sie melancholisch und so gelogen war die ganze Sache nicht mal, sodass es ihr leicht fiel dabei zu weinen, da es eigentlich ihren echten Gefühlen entsprach.
Langsam zog sie die Wurst, den Käse, das Brot und den Lolli aus dem Kissen und legte die Sachen ausgebreitet auf den Tresen und sah den Verkäufer bettelnd und verzweifelt an.


„Ich will nicht noch eine Nacht auf dem kalten Boden schlafen und hungern müssen. Seht mich doch an! An mir ist nur noch Haut und Knochen!“

Sagte sie und betonte dies noch, indem sie an ihrem Kleid zupfte. Schließlich stand sie auf und starrte ihm lange ins Gesicht und legte ihren Kopf auf seine Brust und weinte hinein. Einerseits machte sie es, da sie hoffte ihn damit irgendwie weich zu bekommen und zum Anderen, weil ihr wirklich zum Weinen zumute war und sie getröstet werden wollte. Das es ein fremder Mann war, störte sie in dem Moment gar nicht und zudem lag ihr Kopf auf dem rauen Pullover, den er trug.

„Bitte helft mir! Tut mir leid, dass ich sie angelogen habe!“


Murmelte sie weinerlich in seinen Pullover.

"Und bitte ruft nicht die Polizei!"


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Die aufblasbaren Matratzen hatte der Verkäufer tatsächlich noch nicht bemerkt, aber er wertete es als gutes Zeichen, dass sie mit dem gestohlenen herrausrückte. Tatsächlich amüsierte ihn der Versuch, auch wenn ihm ihre Erklärung im Folgenden etwas komisch vorkam.

Hast du sonst niemanden mehr?

fragte er, als sie von ihren Eltern erzählte, und auch wenn es nicht nach einer Lüge klang wunderte es ihn sehr, dass sie sich deswegen als Einsiedlerin betätigen mußte. Sie mochte jung sein, aber grade das sollte ihr doch die Möglichkeit geben irgendwo Arbeit zu finden und sich zumindest ein Zimmer leisten zu können.

Weißt du, was ich glaube, Mädchen?

meinte er grinsend, auch wenn das von ihr gesagte sicherlich nicht zum Lachen war. Dennoch hatte er das starke Gefühl, das mit ihr etwas nicht ganz so war, wie sie es vorgegeben hatte.

Ich denke du bist von zuhause weggelaufen. Lass mich raten, Kleines, deine Eltern haben dir verboten dich mit einem Jungen zu treffen, und ihr seid durchgebrannt, hab ich nicht Recht?

Mit einer Faust strich er ihr spielerisch übers Kinn, so als ob er sie grade bei einer Flunkerei erwischt hätte.

Wieso sonst würde ein kleines Mädchen wie du zwei Matratzen brauchen?

Als sie plötzlich aufstand und Shosh ansah fragte er sich, ob er einen Fehler gemacht hatte, doch als sie ihm quasi um den Hals fiel und anfing zu weinen fragte er sich, ob er ins Schwarze getroffen hatte oder völlig daneben lag. Etwas hilflos legte er seine Arme um sie und hielt sie fest, wobei er tatsächlich spürte, dass sie nicht wirklich viel auf den Rippen hatte. Mitleid regte sich in ihm, auch wenn er kurzzeitig das Gefühl hatte, dass sich bei ihm noch etwas anderes hätte regen sollen. Aber das Alter ließ sich nicht austricksen, und in jedem Fall hatte er keine Ambitionen dieser Art. Sie war schließlich noch ein Kind, und ein verwirrtes noch dazu, von verwirrend ganz zu schweigen.

Shhh... Es wird alles fur,

meinte er, und streichelte über ihren Kopf, unsicher ob es die richtige Geste war. Es kam nicht oft vor, dass ihn jemand umarmte um sich bei ihm auszuweinen.

Ich werde die Polizei nicht rufen, keine Sorge. Wir finden eine Lösung.


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Es war für das Mädchen direkt ungewohnt, dass jemand sie ernsthaft tröstete und im Arm hielt. So lange hatte sie dies nicht mehr verspürt. Von Shim’rar kam nicht ein Funken Mitgefühl und wenn er sie anfasste, dann fasste er ihr da hin, wo es unangenehm war und erlabte sich daran. Er war richtig abstoßend.
Der Mensch hingegen schien es ernst zu meinen und schien keine Hintergedanken zu haben. Es tat ihr richtig gut, auch wenn er sie für etwas tröstete, was gar nicht wirklich ihr Problem war. Sie hatte noch viel schlimmere Probleme, doch konnte sie ihm davon unmöglich erzählen. Oder doch?! Nein, Shim’rar würde es herausfinden und der Mann würde noch wegen seiner Gutmütigkeit sterben. Dies wollte sie auf keinen Fall. Niemand sollte ihretwegen sterben.

Der ältere Mann glaubte ihr jedoch die Story nicht ganz. Er vermutete, dass sie weggelaufen war mit einem Freund. Sie wünschte sich, es wäre nur so harmlos, doch war sie Sklavin von diesem perversen, irren Twi’lek, der sie aus ihrem Leben und zu Hause gerissen hatte. Dadurch schluchzte Ari’a laut auf und nutzte den Moment aus, um einmal getröstet zu werden, auch wenn es nicht viel brachte. Sie fühlte sich noch genauso elend wie vorher. Wahrscheinlich lag es daran, dass er nicht den wahren Grund kannte, warum sie weinte.
Der Mann war natürlich auch nicht blöd und glaubte ihre erdachten Geschichten nicht. Vielleicht hätte sie genauso gedacht, wenn ein Mädchen ausgerechnet zwei Matratzen braucht. Eigentlich konnte sie ihm nur noch zustimmen, damit sie ihre Sachen vielleicht doch noch bekommen konnte und doch nicht alles verloren war. Zumindest klang der Verkäufer so, dass er ihr helfen wollte, da er auch die Polizei nicht rufen wollte und er ihr vorschlug, dass sie eine Lösung finden würden und alles gut werden würde.

Ari’a löste sich schließlich von ihm und sah ihm mit verweinten Augen in seine. Er hatte sie gestreichelt und in den Arm genommen, doch war es bei ihm anders. Er war nicht wie Shim’rar. Dieser Mann hier wirkte väterlich und schien ein reines Herz zu haben. Endlich traf sie nach so vielen Wochen wieder auf jemanden, der keine Hintergedanken hatte. Dennoch musste sie vorsichtig sein. Manchmal trügt die Fassade. Wenn sie ihn jetzt noch mehr um den Finger wickeln konnte, so könnte sie vielleicht all ihre Sachen mitnehmen. Shim’rar wäre sicherlich zufrieden.

Ari’a trat nah an den Mann heran und legte ihre Hand auf seine Brust und drückte sachte dagegen und ließ ihre rechte Hand langsam auf dem Pullover des Menschen herunterrutschen.

„Ihr habt recht. Ich bin weggelaufen und ich bereue es. Doch ich bin so weit von zu Hause weg! Ich wohne eigentlich auf Kashyyyk. Der Fehler ist nicht rückgängig zu machen. Meine Eltern schmeißen mich sicher raus. Mein Freund und ich haben uns überhaupt nicht überlegt wie wir über die Runden kommen ohne Geld. Das war alles so ein Fehler. Doch was soll ich machen?!“

Schluchzte sie und es tat ihr im Herzen weh, so über ihre Eltern zu sprechen und zu lügen. Soetwas würden ihre Eltern niemals tun.

„Darf ich die Sachen behalten? Bitte! Nur das eine Mal! Die Nächte hier sind so kalt.“

Sagte sie und brauchte nicht mal mit Absicht einen flehenden , traurigen und unschuldigen Blick aufsetzten, denn ihr Geist formte das Gesicht schon von selbst, da es ihre Gefühel widerspiegelte.

„Ich werde auch ganz brav sein und niemandem davon erzählen. Versprochen.“

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Der Twi'lek fragte sich, was die beiden da drinnen zu besprechen hatte. Sicherlich wäre Ari'a nicht so dumm, den Verkäufer zu warnen oder ihm irgendetwas zu erzählen, was dessen schnellen und schmerzvollen Tod zur Folge haben würde.
Der... Mensch, ja, der ältere Mensch schien im Moment recht nah bei seiner Schülerin zu stehen, und vielleicht versuchte das Mädchen tatsächlich, ihn zu verführen. Allerdings bezweifelte Shim'rar, dass seine Schülerin zu so etwas überhaupt in der Lage war. Wahrscheinlich verkaufte sie ihm irgendwelche Geschichten über ihre Kindheit, ihr grausames Schicksal oder was ihr auch sonst alles widerfahren war, das sie zu einer Ladendiebin geworden war.
Falls er mit seiner Adeptin wieder einen Ausflug hierher machen würde, dann musste er das holocron mitnehmen. Nutzlos herrumsitzen konnte er auch ohne die Hilfe des blauhäutigen Görs, auch wenn er im Moment nicht leugnen konnte etwas stolz darauf zu sein, dass noch niemand Polizei oder etwas ähnliches auf den Plan gerufen hatte.

Showh fühlte sich etwas hilflos, als das Mädchen ihm quasi ihr Herz ausschüttete, und als sie ihm mit ihrer Hand über den Oberkörper strich war es ihm fast unangenehm, was für ein Magazin er auf der Toilette liegen hatte. Dennoch, es schien als hätte diese kleine Ladendiebin gute Gründe für ihr Verhalten, und er wußte sich nicht anders zu helfen als ihre Schulter zu tätscheln.

Keine Sorge, Kleines, du kannst die Sachen behalten. Aber es hat keinen Sinn, wenn ständig Leute beklauen musst, es gibt sicher Leute die weniger verständnisvoll sind wie ich,

meinte er, und hoffte, dass sie seine Worte nicht als unterschwellige Drohung auffasste. Wer konnte denn sagen ob sie nicht vielleicht schon woanders geklaut hatte, und ob sie nicht vielleicht doch schon erwischt wirden war. Immerhin wirkte die junge Twi'lek recht verzweifelt. Shosh nahm den Lutscher, den sie versucht hatte zu klauen, und packte ihn aus. Mit einem Lächeln hielt er ihn ihr hin.

Was hälst du davon, Mädchen. Du arbeitest für die Sachen, die du und dein Liebling brauchen. Gegen Mittag ist es hier immer recht ruhig, und ich könnte Gesellschaft gebrauchen.

Mit einer erhobenen Hand wollte er ihren möglichen Einwand im Keim ersticken, als er fortfuhr,

Keine Sorge, es gibt Dinge für die bin ich schon zu alt. Du könntest mir helfen, Kisten zu stapeln, und wir können uns unterhalten, wenn du willst. Dann gebe ich dir, was du und dein Freund brachst.

Die Idee gefiel ihm, schließlich wäre er nicht der erste alte Mann, der sich mit jungen Frauen umgab um sich jünger zu fühlen. Der Gedanke brachte ein Grinsen auf seine Lippen, aber es war eher ihre Geschichte als ihre Jugend, die ihn dazu bewogen hatte ihr Arbeit anzubieten. Er streichelte über ihren Kopf, ursprünglich um sie zu beruhigen, aber als seine Hand ihre Kellu erreichte fragte er sich, ob diese Geste nicht doch missverstanden werden konnte. Seine Hand abrupt zurückzuziehen wollte er dagegen auch nicht, und hoffte, dass die Geschichten über die Empfindlichkeit von Twi'lek-Lekku alle übertrieben waren.

Ich will euch beiden doch keine Schwierigkeiten machen. Aber...

Von einem gewissen Standpunkt aus ergab sich ein anderes Bild, und Shosh zögerte, es anzusprechen. Ein schönes, naives Mädchen, das bereit war für ihren Freund zu klauen...

Kleine, kann es sein, dass dein Freund dich vielleicht... Ich meine, wieso hat er dich hier hergeschickt? Nutzt er dich vielleicht aus?


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M'haeli ? in den Straßen von "Mondhügel" - Geschäft: Ari'a, Shosh - Seitengasse: Shim'rar

Ari?a atmete deutlich auf, als er ihr versicherte, dass sie die Sachen behalten durfte. Damit war sie erstmal vor Shim?rars Trieben gerettet. Er war sicher zufrieden mit ihr. Der Mann warnte sie dann davor, dass nicht jeder Verkäufer so gütig wäre und dies war Ari?a sehr wohl selbst bewusst. Sie hatte wirklich Glück gehabt. Das Ganze hätte noch ganz anders ablaufen können.
Der ältere Herr bot ihr dann an, bei ihm in der Mittagszeit zu arbeiten, sodass sie nicht mehr klauen musste und immer an Nahrung käme. Das Mädchen war sich unsicher, wie sie darauf reagieren sollte und sagte daher erstmal gar nichts. Sie bezweifelte, dass Shim?rar es ihr erlauben würde, doch vielleicht konnte sie ihn überreden. Immerhin würden sie somit immer kostenlos Ware bekommen und sie würde mal mit jemandem anderen reden können, als nur mit Shim?rar. Der ältere Mann schien keine Hintergedanken zu haben und betonte auch selbst, dass sie vor ihm keine Angst haben musste und dies nahm sie ihm auch ab. Sie hatte schon zu viel erlebt. Viel schlimmer als Shim?rar konnte auch niemand sein. Außerdem war Kisten stapeln bestimmt nicht schwer und vielleicht konnte sie sich ihm ja doch mal anvertrauen, auch wenn sie schon bei dem Gedanken Angst bekam, was passieren würde, wenn Shim?rar es bemerkte. Sie wollte niemanden in Gefahr bringen und auch nicht sich selbst.
Der ältere Mann tröstete sie, indem er ihren Kopf streichelte und bei ihm fühlte es sich ganz anders an. Einmal wich sie leicht zurück, als er ihre Lekku berührte. Seit dem Shim?rar sie dort schon mehrfach misshandelt hatte, waren sie noch empfindlicher als vorher. Wahrscheinlich war noch ein Teil des Gewebes leicht verletzt und sie reagierte deshalb so empfindlich. Dennoch sagte sie nichts dazu, da sie wusste, dass der Mann es nicht wissen konnte und es damit sicher nicht mit Absicht getan hatte.

Als der ältere Mann sie fragte, ob ihr Freund sie ausnutzte, sah Ari?a ihn verdutzt an und wischte sich ihre restlichen Tränen aus dem Gesicht. Wie sollte sie ihm antworten? Ari?a überlegte scharf und versuchte sich vorzustellen, welche Möglichkeiten es gäbe.

?Er...er. Nein. Wie kommt ihr darauf? Er ist leider krank. Er hat eine Lungenentzündung, die er sich wahrscheinlich in den kalten Nächten geholt hat. Normalerweise geht er klauen, aber in dem Laden, wo er sonst immer war, gab es nur Nahrungsmittel. Ich bin daher heute extra weit gelaufen, damit ich einen Laden finde, wo es alles gibt. Daher bin ich auch nicht so geübt im Klauen. Mein Freund ist wirklich gut darin..und geübt. Nur leider ist er im Moment völlig fertig und leidet sogar unter Fieber. Er nutzt mich keinesfalls aus. Und daher brauch ich auch diese Matratzen, da ich die Hoffnung habe, dass er so bald wieder gesund wird. Ich denke, es ist nicht gut für seine Gesundheit, wenn er weiter auf dem Boden schläft. Und an meinem Körper zerrt die Kälte ebenfalls.?

Erzählte sie und nahm schließlich den Lutscher an, den der Verkäufer ihr ausgepackt hatte und steckte ihn in den Mund. Er schmeckte ihr sehr gut und tröstete sie sogleich.

?Darf ich mir noch zwei Decken nehmen? Vorhin musste ich ja gleichzeitig noch überlegen, wohin ich sie verstecke und daher wollte ich erst auf sie verzichten...aber jetzt.?

Sagte Ari?a und sah ihm flehend an.

?Mein Freund will aber auch nicht zum Arzt gehen. Er hat fürchterliche Angst vor Ärzten. Ich hoffe, er weiß was er tut. Wie heißt ihr eigentlich? Ich bin Ari?a. Aber leider kann ich nicht länger mit euch reden, denn ich muss schnell wieder zurück. Er wird sich sicher sorgen wo ich solange bleibe. Er weiß nicht, dass ich so weit runter gelaufen bin. Ich komme morgen Mittag! Versprochen!?

Sagte Ari?a und man merkte ihr leicht an, dass sie plötzlich leicht gehetzt war, denn sie hatte auf der Uhr gesehen, dass sie nun beinahe fast über zwanzig Minuten in dem Laden war und Shim?rar sicher nicht ewig Geduld hatte zum Warten. Sie erwartete jeden Moment, dass er ihre ganze Arbeit zerstörte, indem er in den Laden platzte. Daher ging das Mädchen zu den Regalen, holte sich noch zwei Decken und nahm auch die restlichen Sachen vom Ladentisch und ging Richtung Ausgang.

?Ich komme morgen auf jeden Fall. Dann habe ich auch mehr Zeit, wenn ich meinem Freund bescheid gesagt habe, wo ich bin!?

Ari?a hatte zwar noch keine Ahnung, wie sie Shim?rar überzeugen sollte, doch machte sie sich darum im Moment noch keine Gedanken.

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Ihre Reaktion verwunderte Shosh etwas, allerdings kmochte es genausogut Einbildung sein, dass sie sie erst hatte überlegen müssen bevor sie von der Krankheit ihres Freundes erzählte. Vielleicht stimmte das, und auch wenn sie ihn quasi als Dieb hinstellte konnte es genausogut sein, dass er sowohl das Mädchen als auch sich selbst auf diese Weise ernährte.

Ich wollte deinem Freund nichts unterstellen. Ich dachte nur, du bist jung, hübsch und...

Fast hätte er das Mädchen vor sich naiv genannt, aber er hielt sich im letzten Moment zurück.

... nicht von hier, es könnte ja sein dass er dich ausnutzt auf... die ein oder andere Art.

Es hatte keinen Sinn, ein liebestolles Päärchen mit der Erfahrung des Alters zu belasten, und sicherlich würde die Kleine - Ari'a - sich nicht von Shosh von ihrer Entscheidung abbringen lassen, hier irgendwo mit ihrem Liebling in einer kalten Höhle zu hausen.

Nimm dir die Decken, Ari'a, kein Problem,

meinte er, und während das Mädchen zum Regal ging griff er unter den Thresen und holte eine Packung hervor, die er ungesehn in den Kissenbezug schob, und ihn dann am oberen Ende zurollte und der Twi'lek hinhielt, als sie mit den Decken zurückkam. Sie würde früh genug bemerken was er dazugelegt hatte, und bei jungen Liebenden konnte man ja nie vorsichtig genug sein. Grade wo sie in solch ärmlichen verhältnissen lebten wollte das Mädchen doch sicher nicht schwanger werden, und wenn ihr Geliebter wirklich krank war würde die 20er-Packung ohnehin eine Weile halten.

Dann sehen wir uns morgen. Ich freue mich schon,

meinte Shosh mit einem Lächeln, als die junge Frau das Geschäft verlies. Er sah ihr einige Minuten nach, dann ging er wieder ins Hinterzimmer, um zu sehen was für Kisten er seine neue Aushilfe morgen würde stapeln lassen.

Es dauerte eine Weile, bis seine Schülerin sich in Richtung Ausgang des Geschäftes bewegte, aber weder ihre Aura noch die Präsenz des Mannes deuteten auf Schwierigkeiten hin, und als sie um die Ecke bog erkannte er, dass sie einen ganzen Beutel voll Sachen erschwindelt hatte.
Ohne etwas zu sagen legte er seinen Arm um ihre Schultern und zog sie weg von dem Haus, die Gasse entlang und schließlich in Richtung des Weges, der zurück zu der Ruine führte. Für heute hatte sie genug geleistet - wenn auch wenig bewiesen.


Bringen wir die Sachen heim. Was musstest du eigentlich dafür tun?

Er sah sie von der Seite an und grinste breit.

Hoffentlich nichts unanständiges, nehme ich an?


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Ari’a hatte sich am Ausgang noch eine Tüte geschnappt und hatte dort das volle Kopfkissen und die Decken hineingepackt und ging wieder hinaus in die frische Frühlingsluft. In ihrem Mund steckte noch der Lutscher, den der Verkäufer ihr gegeben hatte und sie fragte sich, warum der Mann glaubte, dass ihr ausgedachter Freund sie ausnutzen würde. Was an ihrer Geschichte stimmte nicht, dass er darauf kam? Ari’a konnte keinen Grund finden und verdrängte den Gedanken.
Als sie um die Ecke bog, traf sie auch schon auf Shim’rar und das vorher gute Gefühl der Geborgenheit, dass sie bei dem älteren Herren gehabt hatte, verflog sofort. Shim’rar strahlte irgendwas aus, was ihr Angst machte. Vielleicht war es sein Blick, seine Haltung oder einfach nur das, was er ihr alles angetan hatte, was an sich auch schon reichte. Dennoch versuchte sie es immer wieder zu verdrängen, doch wollte ihr dies nicht gelingen.
Shim’rar legte ihr einen Arm um die Schultern und schob sie in eine schmale Gasse, bis sie den Weg erreichten, von dem sie gekommen waren.
Er kündigte ihr an, dass sie wieder zurück zum Hotel gehen würden und fragte sie dann schließlich, wie sie es geschafft hatte, die Sachen zu erbeuten.
In dem Moment fiel dem Mädchen wieder ein, dass sie ihm irgendwie erklären musste, dass sie jetzt bei dem Mann aushelfen musste. Darüber hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht und sie wollte den Mann auch nicht sitzen lassen. Sie wäre froh, wenn sie mal mit jemandem anderen reden konnte, doch dies konnte sie Shim’rar ja unmöglich so sagen. Ari'a nahm ihren Lutscher aus dem Mund und sah hoch zu Shim’rar.


„Naja...es war nicht so einfach. Zuerst hatte ich mir ein Kissen geholt und Byss Käse ,Bantha Wurst, Vweilu-Nüsse und einheimisches Brot darin versteckt. Das Kissen hatte ich unter mein Kleid gesteckt und dazwischen zwei aufblasbare Matratzen geklemmt und tat so, als wäre ich schwanger...aber....irgendwie hat er es mir nicht abgenommen. Ich weiß nicht wieso. Dann habe ich ihm erzählt, dass ich klauen muss, weil meine Eltern gestorben sind und ich alleine wohne, doch dies hat er mir auch nicht abgenommen, weil ich ja zwei Matratzen geklaut habe. Er kam dann alleine auf die Idee, dass ich mit meinem Freund zu Hause weggelaufen bin und ich irgendwo in einer Höhle wohne...oder keine Ahnung, was er sich genau vorstellt. Ich habe ihm jedenfalls nicht widersprochen und gesagt, dass mein Freund eine Lungenentzündung hat und ich deshalb für ihn klauen muss. Der Verkäufer hat sehr viel Mitleid gezeigt.“

Erzählte sie und machte eine kurze Pause, da jetzt der schwierige Teil kam.

„Nunja..ich darf alles behalten. Den Käse, die Wurst, die Nüsse, das Kissen, das Brot, die Matratzen und ich durfte mir noch zwei Decken nehmen. Ich hoffe euch gefällt die Ausbeute.“


Erzählte sie und atmete dann tief durch.

„Doch...ganz so einfach nehmen darf ich es mir dann doch nicht. Ich soll jeden Mittag bei ihm für wenige Stunden aushelfen. Kisten stapeln und so. Ich....habe zugesagt.“

Sagte sie vorsichtig und langsam und sprach schnell weiter, bevor Shim’rar etwas darauf erwidern konnte.

„Ich denke...es wird uns ganz nützlich sein. Somit bekommen wir immer "kostenlos“ Ware. Ich darf mir dann alles nehmen, was ich brauche. Ähm...ist das für euch in Ordnung...Meister?“


Fragte sie zögerlich und wählte die Worte mit Absicht so, als wären sie ein Team. Sie hoffte, dass Shim’rar durch die Wortwahl leichter zustimmen würde, als wenn sie bettelte. Sie hatte bereits bemerkt, dass Betteln bei ihm nicht viel brachte. Jedenfalls nicht auf Dauer. Man musste nur die geeigneten und gewünschten Worte formulieren. Sie hoffte jedenfalls, dass er auch diesmal darauf ansprang.

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Shim'rar hörte dem Mödchen aufmerksam zu, während seine Hand eher selbstständig ihre Schulter streichelte. Sie hatte es also geschafft, sich eine Geschichte einfallen zu lassen, die glaubwürdig genug war, um einen naiven alten Mann um ihre blauen Finger zu wickeln. Sicherlich würde Ari'a das nicht so sehen, dafür war sie noch nicht abgebrüht genug, aber immerhin, ein Anfang war gemacht.
Dass sie allerdings regelmäßig hierher zurückkehren wollte... Sicherlich hatte die Adeptin Recht, eine einigermaßen zuverlässige Quelle von Lebensmitteln wäre ein nicht zu verachtender Resourcenvorsprung, und im Moment mussten selbst Shim'rars hochtrabende Pläne akzeptieren, dass selbst die Besten klein anfingen. Nachdem sie ihm diese Idee verkauft hatte - immerhin hatte das Mädchen gelernt und bettelte und flehte nicht mehr - schwieg der Sith einige Meter, bevor er antwortete.


Das ist eine gute Idee. Du solltest mittlerweile selber wissen, was passiert wenn du versuchst etwas dummes zu tun, und wenn du willst, dass dieser Mann überlebt, dann passt du auf was du ihm über deinen Freund erzählt.

Er lächelte sie dünn an während er die Drohung aussprach, und sie erreichten grade den schattigen Teil des Weges hinter einem Felsvorsprung. Der Twi'lek blieb stehen und sah sich um. Außer dem Stein, der die Sonne abhielt, war das Gelände zwar uneben, aber weitgehend zugänglich, und hohe Gräser wuchsen überall, ergänzst durch ein paar Bäume.

Bist du eigentlich sportlich, Ari'a?

Die Macht war das eine. Körperliche Fitness wäre so oder so ein integraler Bestandteil eines Wesens, dass flexibel und agil seine Befehle ausführte und alles tat, was er ihr befahl. Abgesehn davon sollte sie sich ihre Aushilfstätigkeit verdienen können, und im Moment war dem Sith danach, seine Sklavin herrumzukommandieren.


M'haeli – in den Straßen von "Mondhügel" - Seitengasse: Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli – in den Straßen von "Mondhügel" - Seitengasse: Ari'a, Shim'rar

Ari’a war überrascht, dass Shim’rar ihre Idee gut fand und sie nicht dafür bestrafte oder tadelte, weil sie ohne zu fragen schon zugesagt hatte. Am liebsten wäre das Mädchen in die Luft gesprungen, da sie sich freute, bei dem Mann aushelfen zu dürfen. Endlich hätte sie dann jemanden anderen zum reden und vielleicht konnte sie sich trotzdem einmal bei ihm aussprechen. Shim’rar warnte sie zwar davor, doch er musste es ja nicht erfahren. Ihr würde ja schon einfach reden helfen, um Kraft zu tanken und damit fertig zu werden, welches Schicksal sie erfasst hat. Ihr Leben hatte sich so schnell von einem Tag auf den Anderen verändert. Sie hatte nie Zeit gehabt wirklich in Ruhe darüber nachzudenken und es irgendwie richtig zu akzeptieren. Nur ihr verstand hielt sie im Moment zurück, völlig auszurasten und vor ihm zu fliehen oder einfach nur völlig zu verzweifeln, denn sie wusste, dass sie sich soetwas bei ihm nicht so schnell wieder erlauben durfte. Dennoch fühlte sie sich so auch nicht wohl, alles einfach zu schlucken und zu versuchen es zu verdrängen. Irgendwann würde auch dieses Fass überschwappen.
Doch im Moment freute sich das Mädchen, dass sie aushelfen durfte und spürte dadurch auch gar nicht, dass Shim’rar sie wieder streichelte.
Schließlich erreichten sie wieder den Felsvorsprung, wodurch es durch den Schatten wieder etwas kühler wurde, ihr jedoch diesmal nicht so kalt vorkam, da sie ein Kleid trug.

„Keine Sorge. Ich werde ihm nichts von euch erzählen. Er würde es mir eh nicht glauben, wenn ich erzählte, dass ihr Wunderkräfte besitzt. Und wenn ich jeden Tag eine andere Geschichte auftische, glaubt er mir sowieso bald nichts mehr. Daher bleibt mir gar nichts anderes übrig, als zu schweigen.“

Meinte Ari’a und hoffte, dass sie mit ihrer eigenen Aussage nicht recht hatte, denn sie erhoffte sich, dass sie jemanden hätte, dem sie sich anvertrauen konnte. Nur lag tatsächlich die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er ihr nicht ein Wort davon glaubte und sie damit vielleicht noch Schwierigkeiten bekäme, weil Shim’rar es dann merken würde, weil sie im schlimmsten Fall sogar rausgeworfen wurde und der Verkäufer würde deswegen noch sterben. Konnte sie dies wirklich riskieren?

Shim’rar warf sie aus dem Gedanken, als er sie fragte, ob sie sportlich wäre. Verdutzt und leicht irritiert sah sie zu ihm hoch.

„Äh....ich denke schon. Warum? Ich kann recht schnell rennen und klettern kann ich auch. Ich bin vorhin auch auf einen Baum geklettert. Und... ja.“

Fast hätte sie als Beispiel genannt, dass sie es ja auch geschafft hatte auf Thyferra vor ihm wegzurennen und sie wie eine irre geschwommen war. Doch dies war wohl wahrscheinlich keine gute Idee, dieses Beispiel vor ihm zu nennen. Dennoch fragte sie sich, warum er sie fragte. Sie hoffte, dass er nicht wieder irgendetwas gemeines mit ihr vorhatte. Er hatte zumindest noch nicht gesagt, dass ihre Prüfung vorbei wäre. Schon bei dem Gedanken wurde dem Mädchen wieder unwohl zumute und sie nahm ihren aufgelutschten Lutscher aus dem Mund und warf den Stiel zu Boden.

M'haeli "Mondhügel" Felsvorsprung Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli - "Mondhügel" - Felsvorsprung - Ari'a, Shim'rar

Anstatt zu antworten ließ Shim'rar seinen Blick über die vor ihm liegende Wiese schweifen. Vor ihnen lag ein flacher Hügel, auf dem ein augenscheinlich alter, knorriger, aber dennoch dicht belaubter Baum wuchs, ähnlich dem, auf den er seine Schülerin hatte klettern sehen. Die Entfernung betrug vielleicht 200 Meter, und der Baum selbst mochte ein Zehntel davon erreichen. Mit einem Ohr hörte er dem Mädchen zu, und sicherlich hatte Ari'a ihre Sportlichkeit bereits bei mehreren Fluchtversuchen unter Beweis gestellt. Dass sie lernfähig war zeigte die tatsache, das sie diesen Umstand unerwähnt ließ.
Seine Hand wanderte an seinen Oberschenkel, wo ein längst verbrauchtes Bactapflaster eine kaum heilende Wunde abdeckte, die sich durch regelmäßiges Pochen bemetkbar machte, wenn er sein bein bewegte. Ein leichtes Unwohlsein in der Magengrube zeugte von den Tritten, mit denen sie ihren Entführer bedacht hatte.
Aber das lag für den Moment in der Vergangenheit. Sie hatte die beiden ihr gestellten Aufgaben erledigt, und seine Erwartungen bei der letzten tatsächlich noch übertroffen, indem sie eine Quelle für Nahrung und andere, weniger seltene Resourcen aufgetan hatte. Was sie dafür tun musste war nebensächlich, und höchstwahrscheinlich würde sie wieder Geschichten von ihrem "Freund" erzählen. Vielleicht hatte sie Recht, vielleicht würde der alte Mann ihr keinen Glauben schenken. Wenn doch, dann bestand die Gefahr, dass sie bald auch sein Blut an ihren Fingern kleben hätte, aber solche Komplikationen ließen sich trotz seiner Bereitschaft dazu weitgehend vermeiden.


Hat er gesagt, wieviel Stunden du arbeiten musst? Dir ist klar, dass du bestraft wirst wenn du auf dem Weg trödelst, aber...

meinte er, und sah sie mit hochgezogener Stirn an,

du denkst sicher ich kann immer einen Grund finden dir weh zu tun, also lass mich dir versichern, das du nicht trödeln willst.

Ari'a musste schließlich nicht wissen, dass ihr Meister ihr folgen würde, um sich ein Versteck in der Nähe des Ladens zu suchen wo er sowohl mit seinem Holocron reden als auch die Präsenzen der beiden im Auge behalten konnte. Sicherlich hatte er so keine Ahnung von dem, was die junge Twi'lek ihrem Arbeitgeber erzählte, aber auch das musste sie ja nicht wissen.

Heb den Rest deines Lutschers auf. Ich will, dass du zu diesem Baum dort rennst, hochkletterst, und den Stiel in der Baumkrone versteckst.

Er streckte seine Hand nach dem Kissenbezug aus, den sie immernoch bei sich trug, und strich mit der anderen Hand über ihr Kleid, etwa auf Höhe ihrer Tallie.

Du darfst dein Kleid anbehalten, aber falls es beim Klettern zerreist bekommst du kein Neues. Ach ja, und du solltest dich beeilen. Ich bin wie du weßt nicht sehr geduldig - jedenfalls nicht mehr,

fügte er mit einem dünnen grinsen hinzu, und hielt ihr die Hose und das Top hin, dass sie ebenfalls erbeutet hatte. Sicherlich sah das Mädchen ausgezogen besser aus, und das Kleid stand ihr besser als die eher funktionalen Klamotten, die er ihr jetzt anbot, aber es sollte schließlich nicht immer darum gehen bei diesen Übungen etwas zu sehen zu bekommen. Dafür war später auch noch Zeit.


M'haeli - "Mondhügel" - Felsvorsprung - Ari'a, Shim'rar
 
M'haeli - "Mondhügel" - Felsvorsprung - Ari'a, Shim'rar

Ari’a bemerkte, wie Shim’rars Blick zu einem weit entfernten, alten Baum schweifte und sie ahnte schon, dass sie sicherlich auf ihn klettern musste, doch sagte sie nichts, sondern wartete die Anweisung von dem Twi’lek ab. Er fragte sie zuerst, wie lange sie in dem Laden arbeiten sollte, doch sie erinnerte sich nicht daran, dass der Mann keine direkte Zeit gesagt hatte. Gleichzeitig warnte Shim’rar sie davor, dass sie nicht trödeln sollte und damit wohl auch meinte, dass sie ihre Arbeit ernst nehmen sollte und nicht versuchen sollte zu fliehen. Das Mädchen nickte darauf und ihr war klar, dass er es ernst meinte. Zu oft hatte er sie schon hart körperlich bestraft, als dass sie es auf die leichte Schulter nehmen konnte.

Shim’rar erklärte ihr dann, dass sie rüber zu dem Baum rennen sollte, um dort in der Krone den Stiel ihres Lutschers zu verstecken. An sich klang die Aufgabe recht simpel, auch wenn der Baum sicher nicht so klein war, wie er von hier wirkte. Bestimmt war er sehr groß, sonst würde man ihn von dieser Entfernung nicht so gut sehen.

Der lila Twi’lek nahm ihr dann die erbeuteten Sachen ab und hielt ihr ihre Hose und ihr Top hin, um ihr anzubieten ihr Kleid nicht zu ruinieren, da sie kein neues bekommen würde.
Noch immer schweigend nahm sie die Sachen entgegen und zog sich ihr Kleid über den Kopf und es war ihr nach wie vor nicht mehr peinlich vor ihm nackig zu stehen. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, doch anscheinend war ihr Schamgefühl bei ihm völlig ausgerottet worden, da sie so viele Tage so vor ihm hatte rumlaufen müssen.

„Nein, er hat keine direkte Zeitangabe gemacht. Er meinte nur, ich soll um die Mittagszeit bei ihm arbeiten.“

Erwähnte sie, während sie das hellgelbe Top anzog und die weiße Hose. Schließlich krempelte sie ihr Kleid aus und drückte es Shim’rar in die Hand und bückte sich zu dem Stiel, der auf dem Boden lag und hob ihn auf. Das Shim’rar wollte, dass sie sich beeilte, war ihr klar, doch war ihr diese Übung zum Vergleich der anderen sehr angenehm.


„Ich bin gleich zurück.“

Sagte sie und rannte los. Sie rannte so schnell sie ihre Beine trugen und musste bei einigen Stellen aufpassen, dass sie sich nicht die Beine brach, da ab und zu einige große Felsbrocken den Weg versperrten. Das hohe Gras hinderte sie etwas beim Rennen, denn es ging ihr an einigen Stellen bis zu den Oberschenkeln.
Nach c.a. hundert Metern wurde sie etwas langsamer, da es immer steiler wurde und ihr doch etwas die Puste wegblieb. Irgendwie war sie doch nicht mehr so in Übung wie auf Kashyyyk. Vielleicht lag es an der langen Gefangenschaft auf dem Schiff, wo sie die meiste Zeit gefesselt gewesen war oder weil sie so wenig geschlafen und gegessen hatte in der letzten Zeit.

Schließlich erreichte sie keuchend den Baum und stützte sich kurz mit beiden Händen auf ihre Knie, um Luft zu holen.
Dann sah sie zu dem alten, knochigen Baum hoch, der wirklich nicht gerade klein war. Seufzend suchte sie nach einer passenden Stelle zum Aufstieg und fand schließlich eine geeignete an der Seite. Der Aufstieg gelang ihr recht gut, auch wenn sie das eine oder andere Mal ziemlich springen musste, da die Abstände der Zweige manchmal ziemlich weit auseinander waren. Um so höher sie kam, um so dünner wurden auch die Äste und um so mehr Blätter und dünne Zweige bekam sie ins Gesicht und streiften leicht ihre junge Haut.
Als sie fast die Krone erreichte, hatte sie wirklich Angst, dass die Äste sie nicht mehr tragen würden, weil sie enorm dünn wurden und zudem war der Baum alt und das Holz war dadurch schon recht brüchig.
Schließlich kam sie ganz oben an und sah weit hinten den lila Punkt in der Landschaft stehen. Sie hoffte, dass sie Shim’rar noch schnell genug war, denn sie beeilte sich wirklich, dennoch wollte sie auch nicht vom Baum fallen.
Sie griff schnell in ihre Hosentasche und holte den Lutscherstiel hervor und klemmte ihn in ein kleines Loch im Stamm. Dann suchte sie mit ihrem Fuß einen unteren Ast, der jedoch leider sofort unter ihrem Gewicht nachgab und brach und sie somit zwei Äste tiefer fiel. Dabei schrie sie vor Schreck leicht auf und hielt sich gerade noch mit einem Arm an einem Ast fest und atmete schwer. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie schwitzte vor Anstrengung und Angst sehr. Schnell griff sie mit der anderen Hand hoch zu dem Ast und suchte mit dem Fuß den Nächsten, doch war ihr Bein zu kurz, um den nächsten zu erreichen. Durch das herunterfallen, war sie nun auf einem anderen "Weg“, als auf dem, von dem sie gekommen war.
Das Mädchen fluchte innerlich und versuchte mit Mühe sich mit ihren Beinen Halt zu verschaffen, doch war alles zu weit weg für sie, da der Ast recht einzeln war. Sie hoffte die ganze Zeit innerlich nur, dass er sie halten würde. Verzweifelt sah sie sich um und merkte langsam, dass sie sich nicht mehr halten konnte und griff mit ihren Händen mehrmals um, da sie anfing zu rutschen.
Mit Entsetzen stellte sie fest, dass sie bestimmt noch 4-5 Meter vom Boden entfernt war und sie solch einen Sturz nicht überleben würde oder nur mit hunderten von gebrochenen Knochen. Keuchend vor Angst versuchte sie nicht zum Boden zu schauen und stemmte sich auf den Ast wieder hoch, sodass sie darauf sitzen konnte. Zitternd tastete sie sich am Stamm mit den Händen hoch, sodass sie auf dem Ast stand und versuchte den dadrüber, mit der Hand zu erreichen, doch auch dieser wäre trotz springen zu weit entfernt. Sie war wirklich in der Klemme. Keiner der Äste war nah genug, um ihn zu erreichen und in die untere Ebene springen wollte sie auch nicht, aus Angst, dass sie den nächsten Ast nicht rechtzeitig ergreifen würde und sie somit zu Boden fiel.
Vor Angst zitternd setzte sie sich wieder vorsichtig auf den Ast und blieb ratlos darauf sitzen. Soetwas war ihr noch nie passiert. Auf Kashyyyk hatte sie es wirklich besser gekonnt. Warum musste ihr das ausgerechnet hier passieren?! Jetzt, wo es darauf ankam, versagte sie! Wie würde Shim’rar darauf reagieren? Würde er sie runterholen und bestrafen oder für immer hier sitzen lassen?!
Plötzlich riss sie ein Knacken aus dem Gedanken und spürte wie der Ast unter ihr langsam nachließ. Panik erfasste sie und sie klammere sie noch mehr an den Ast.

„MEISTER!“

Schrie sie entsetzt und hoffte, dass der Ast noch eine Weile halten würde. Noch stand er weder schief noch wackelte er, doch spürte sie die leichten Vibrationen und hörte, wie es neben ihr am Stamm knirschte.

„MEISTER!“

Brüllte sie erneut und hoffte, dass Shim’rar sie über die große Entfernung noch hörte.


„Bitte...bitte, ich will nicht fallen..bitte bitte brich nicht Ast. Shim’rar komm doch bitte.“

Brummelte sie mit zugekniffen Augen vor sich hin und hoffte, dass ihr Wunsch in Erfüllung ging.

M'haeli - "Mondhügel" – Auf dem Baum - Ari'a- Felsvorsprung: Shim'rar
 
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M'haeli - "Mondhügel" - Felsvorsprung - Ari'a, Shim'rar

Während das Mädchen sich an die ihr gestellte Aufgabe machte öffnete der Twi'lek ihre improvisierte Tasche und inspizierte den Inhalt. Matratzen, Decken, Nahrungsmittel. Shim'rar setzte sich ins Gras, und holte ein Stück Salami hervor. Mit Hilfe seiner spitzen Zähne biss er ein Stück aus der Flimsiplastverpasking herraus und riss sie auf, um einen großen bissen rauchiger, gut abgehangener Wurst zu genießen. Während er aß überflog er den restlichen Inhalt. Genug zu essen für ein paar Tage, und...
Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Sith breit. Was mochte das Mädchen wohl dazu bewegt haben, dem alten Verkäufer grade sowas abzuschwatzen? Wollte sie es etwa hinter sich haben, damit er sie damit nicht mehr bedrohen konnte? Aber dafür bräuchte sie keine zwanzig Stück. Vielleicht wollte sie es selber? Nein, das war unwahrscheinlicher als das sie sich plötzlich rot verfärbte. Am wahrscheinlichsten war wohl, dass sie sich ganz pragmatisch der Möglichkeit stellre, dass er seine Drohung würde wahr machen müssen - nicht das größte Opfer, das er sich vorstellen konnte. So oder so, er ließ die Kondome in seiner Tasche verschwinden, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Ari'a, die grade den Baum erreicht hatte.
Immerhin gab sie sich Mühe. Auch wenn ihr neuer Besitzer sich nicht erlauben konnte, ihr wirklichen Freiraum zu geben, hatte er stark den Eindruck, dass sie langsam die Lage der Dinge erkannte - wenn sie tat, was er verlangte, hatte sie die Chance ein halbwegs angenehmes und schmerzfreies Leben zu leben. Es würde noch dauern, bis sie ihr eigenes Potential freilegen konnte, aber bis dahin war sie ihm hoffentlich schon hörig genug, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen.
Ari'a hatte die Krone fast erreicht, doch irgendetwas stimmte nicht mit ihrem Abstieg. Als er ihre Panik durch die Macht spürte, und einen Ast krachend zu Boden gehen sah, sprang der Twi'lek auf. Was sollte er tun? Er musste seine Investition schützen, soviel war klar, aber hinzurennen und sie aufzufangen wäre etwas, was ein liebender Vater oder ein guter Freund tun würde - und kein psychopathischer Irrer, der sie versklavte und mehr Interesse an ihrem Körper hatte als an der lächerlichen Idee sie freizulassen.
Dennoch, Shim'rar konnte sie nicht so früh schon sterben lassen. Noch hatte sie sich nicht bezahlt gemacht. Während er noch überlegte spürte er etwas, eine Regung in der Macht, ausgehend von Ari'a. Aus dem Bauch herraus erinnerte es ihn an das, was er auf Thyferra mit ihr gemacht hatte - das suggerieren von Bildern und Eindrücken. Nutzte sie wieder die Macht? Möglich. Vor Shim'rars geistigem Auge schien etwas zu zerbersten. Sehr wahrscheinlich sogar.
Er verschloss seinen Geist dem Gefühl der Panik und des greifbaren Flehens um Hilfe, und lief in ihre Richtung. Er würde sie nicht rechtzeitig erreichen. Als sich diese Erkenntnis durchsetzte war er noch fünfzig Meter vom Baum entfernt. Der Sith schloss seine Augen. Die Macht durchströmte seinen Körper, und seine Lippen formten wieder ein Grinsen, diesmal bedingt durch das Gefühl schierer Stärke, das ihm die Macht verlieh. Mit geschlossenen Augen ging er weiter, allerdings kaum nennenswert im Vergleich zu seinen Sinnen, die die Wiese, den Baum, und das hilflose, panische Mädchen in dessen Krone wahrnahmen.
Er griff nach ihr, und spürte deutlich die Anstrengung einer Technik, die ihm noch nie wirklich gelegen hatte. Noch schwerer als ihre Rettung würde es sein, Ari'a anschließend vorzugaukeln, dass ihn diese Aktion kaum Kraft gekostet hätte.
Der Ast über dem Mädchen gab nach, und es gelang ihrem Meister, sie festzuhalten während das morsche Holz zu Boden ging und einen haufen Blätter aufwirbelte. Während er sich dem Baum näherte, und mittlerweile befürchtete zu stolpern wenn er sie länger so würde halten müssen ließ er ihren Körper langsam in seine Richtung sinken, bis er sie schließlich am Boden absetzen konnte - kaum einen Meter von ihm entfernt.


Wir können später darüber disskutieren, wie du mir deine Dankbarkeit zeigen kannst,

meinte Shim'rar, nachdem er seine Augen geöffnet und seine Arme um die Schultern des Mädchens gelegt hatte in der Hoffnung die Stütze nicht zu brauchen.

Hast du deine Aufgabe erfüllt?

Er hielt ihr den Kissenbezug hin, und nickte in die Richtung des Hotels. Er brauchte Ruhe, und seine Sklavin hätte sicherlich auch nichts dagegen, sich etwas auszuruhen. Allerdings spielte er immernoch mit dem Gedanken, eine Idee in die Tat umzusetzen, die er in Verbindung mit dem Lollistiel gehabt hatte. Zudem suchte er nach einer Möglichkeit, die junge Frau möglichst pikant auf ihren Einkauf hinzuweisen - immerhin konnte sie noch nicht wissen, dass er die Packung Verbrauchsgüter bereits gesehen hatte.

Weißt du... ich habe mittlerweile das Gefühl, das wir viel Spaß zusammen haben werden. Immerhin scheinst du dich ja gewissen Fakten zu stellen, und pragmatisch danach zu handeln.

Ob sie verstehen würde, was er meinte, war nebensächlich. Immerhin erübrigte sich so die Überlegung, was für Konsequenzen es für seine Adeptin haben würde, wenn Shim'rar Ari'a das antun würde, mit dem er sie bisher des öfteren bedroht hatte. Sie hatte ihm quasi den größten Hinderungsgrund abgenommen. Darauf würde er sie hinweisen müssen, wenn es soweit war...


M'haeli - "Mondhügel" - unterm Baum - Ari'a, Shim'rar
 
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Ari’a grub ihre Fingernägel fest in die Rinde des Baumes, aus Angst jeden Moment abzustürzen, denn der Ast begann sich immer mehr zu biegen und sie sah am Stamm schon, wie sich der Ast löste. Kalter Schweiß lieft ihr über ihre Stirn und sie sah durch die Blätter hindurch, dass sich Shim’rar bereits auf den Weg machte, um ihr hoffentlich zu helfen.
Mit jedem Moment wurde der Ast lockerer und schließlich blieb Shim’rar einige Meter vor dem Baum plötzlich stehen und sie zweifelte breites daran, dass er ihr half und sich nur an ihrem Sturz erfreuen wollte. Sie betete innerlich, dass er ihr helfen würde und plötzlich gab der Ast nach und sie schrie vor Schreck auf, doch blieb sie in der Luft hängen und der Ast fiel unten laut auf den Boden, wobei viele Blätter aufgewirbelt worden. Ari’a atmete auf und keuchte entsetzlich. Es war ein merkwürdiges Gefühl in der Luft zu schweben, wobei sie sich nicht ein Stück bemühen musste und sich Vogelfrei fühlte. Es war beinahe so, als könnte sie fliegen. Und jetzt wo der Schreck vorbei war, genoss sie für wenige Augenblicke dieses Gefühl von Schwerelosigkeit, auch wenn dieses Gefühl nur von kurzer Dauer war, denn sie fürchtete sich vor Shim’rars Reaktion. Wusste er, dass sie nichts dafür konnte oder würde er sie für den Misserfolg bestrafen?
Langsam setzte sich ihr Körper in Bewegung nach unten und Shim’rar ging dabei auf den Baum zu und sie landete direkt vor ihm und atmete nochmals auf, als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen hatte.
Er öffnete vor ihr seine Augen und legte seine Arme um ihre Schultern. Sie fand es wirklich bemerkenswert, welche Fähigkeiten er besaß. Früher hatte sie soetwas für Märchen gehalten, wo es böse Zauberer gab, doch auch diese Aktion war Beweis genug dafür, welch enormen Fähigkeiten er besaß und es schüchterte sie noch mehr ein, obwohl er seine Fertigkeiten schon mehrmals unter beweis gestellt hatte.

Ihr Meister erklärte ihr dann mit anderen Worten, dass sie ihm auf irgendeine Weise für die Rettung danken musste. Das war ihr beinahe klar gewesen und sie hoffte, dass es etwas Machbares wäre.
Schließlich fragte er sie, ob sie den Stiel im Baum versteckt hatte und gab ihr dann den Kissenbezug mit den erbeuteten Sachen zurück und sagte einen Satz, den sie nicht ganz verstand. Spaß hätte sie ganz sicher nie mit ihm und wenn würde wohl nur er ihn haben indem er sie rumscheuchen konnte. Doch wie sollte sie seinen zweiten Satz deuten? Sollte dies ein Kompliment sein, dass sie ihm nun gehorchte? Das Mädchen sah ihn fragend und nachdenklich an und sagte darauf nichts und ließ es einfach so stehen.

„Ja, ich habe den Stiel oben in einem Loch im Stamm versteckt. Das mit dem Ast war nicht mein Fehler. Der Aufstieg war eigentlich recht leicht. Nur beim Abstieg ist ein Ast weggebrochen und ich bin fast runtergefallen und habe mich gerade noch so gehalten. Dummerweise war ich damit aber an einer anderen Stelle vom Baum, als da, wo ich aufgestiegen bin, sodass ich den alten "Weg“, den ich gekommen bin, nicht mehr hinunterklettern konnte. Die Äste waren alle zu weit von mir entfernt gewesen. Tut mir leid und danke, dass ihr mich gerettet habt.“

Sagte sie und sah ihm ernst ins Gesicht. Es erfreute sie, dass sie wohl, nach seiner Kopfbewegung zu urteilen, wieder zurück zur Ruine gehen würden. Vielleicht würde er ihr endlich mal Zeit lassen um sich zu erholen, denn sie war wirklich müde und erschöpft und hatte großen Hunger und Durst. Zu viel war an diesem Tag geschehen, wenn sie daran dachte, dass sie die letzte Nacht fast unter seiner Folter gestorben war. Irgendwie kam es ihr fast schon wie eine Ewigkeit vor und dennoch auch wieder nah.

"Was meint ihr eigentlich damit, dass ich pragmatisch handel?"

Die Frage konnte sie sich nun doch nicht verkneifen, denn sie hatte seinen Satz nicht verstanden.

M'haeli - "Mondhügel" - unterm Baum - Ari'a, Shim'rar
 
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