Militärgeschichte

0306-Bundeswehrdienstkre-gr.jpg


Titanic hat das Thema auch schon aufgegriffen. Sehe da aber persönlich kein Problem mit.
 
Man möge mit verzeihen, wenn ich mich zu der Diskussion über das Eiserne Kreuz nicht äussere, bevor ich wieder jemanden zu nahe trete.

Nur sei gesagt, daß diese Auszeichnung heute vor genau 195 Jahren von König Friedrich Wilhelm III. von Preussen gestifftet wurde.

Eisernes Kreuz (EK)

am 10.3.1813 vom preuß. König Friedrich Wilhelm III. gestifteter Kriegsorden, der während der Befreiungskriege gegen Napoleon ohne Unterschied des Dienstgrads oder Standes verliehen wurde, erneuert 1870 und 1914. Im 1. Weltkrieg noch immer preuß. Auszeichnung, ausgegeben in 2 Klassen und einem Großkreuz, wurde das EK am 1.9.39 von Hitler als Orden des Dt. Reiches gestiftet. Es bewahrte die alte Form, wurde neu jedoch breiter ("wuchtiger") gestaltet (ca. 44 mm) und erhielt in der Mitte das Hakenkreuz, am Fuß die Jahreszahl 1939 (das ursprüngl. Stiftungsjahr 1813 war auf der Rückseite ausgewiesen). Nach Wegfall der monarch. "Höchsten Kriegsauszeichnungen" des 1. Weltkriegs (Pour le mérite u.a.) wurde die Abstufung des EK neu geregelt: Neben den beiden einfachen Stufen II und I (Steckkreuz) blieb das Großkreuz erhalten, hinzu kam als zweithöchste Stufe das Ritterkreuz des EK. Das EK konnte außer an Wehrmachtsangehörige und Soldaten der Waffen-SS auch an RAD-, O.T.-, Feuerwehr-, Polizei-Angehörige und an SA-Leute sowie an Verbündete verliehen werden. Auch einige Frauen erhielten es (z.B. Hanna Reitsch). Die Gesamtzahl der Verleihungen ist nicht mehr zu ermitteln; für das Heer beziffern Schätzungen das EK I auf ca. 300 000, das EK II auf ca. 2,3 Mio. Träger. Das Tragen des EK ist gemäß Gesetz vom 26.7.57 in der Bundesrepublik nur ohne Hakenkreuz gestattet.

Heute gratulieren wir übrigens dem mit 275 Abschüssen in der ewigen Liste der erfolgreichsten Jagdflieger an dritter Stelle stehenden Major Günther Rall zum 90ten Geburtstag.Günther Rall ist das letzte noch lebende Fliegerass des II.WK.
Er hat lange die Liste angeführt, wurde dann leider durch eine schwere Verletzung zurück geworfen. Unerklärlicher Weise wurde Rall nur mit den Schwertern ausgezeichnet.
Später trat Rall der Bundeswehr bei, und brachte es dort bis zum Generalleutnant.

ColorGuntherRall.jpg
 
Nur sei gesagt, daß diese Auszeichnung heute vor genau 195 Jahren von König Friedrich Wilhelm III. von Preussen gestifftet wurde.
Wenn ich auch prinzipiell Orden (und ihrer Vergabepraxis) kritisch gegenüber stehe, sehe ich hier den einzig richtigen Ansatz. Ich bin für die Einführung eines aussagekräftigen Ordens bei der Bundeswehr und sehe da das Eiserne Kreuz als richtige Wahl.

Denn es handelt sich hierbei nicht um einen nationalsozialistischen Orden, sondern schlichtweg einen deutschen Orden mit einer fast 200jährigen Geschichte und Tradition. Das er von den Nationalsozialisten aufgegriffen und oftmals missbraucht wurde, darf nicht der Maßstab sein (*). Ziel einer Neuauflage des Eisernen Kreuzes - und wie Crimson schon festgestellt hat, prangt das vergleichbare Symbol ja immer noch auf bundesdeutschen Militärfahrzeugen u.ä. - wird es garantiert auch nicht sein, einen Krieg anzuzetteln oder kriegstreiberei zu betreiben. Das ist auch nicht das Aufgabengebiet der heutigen Bundeswehr (zurecht). Sondern besondere soldatische Leistungen zu würdigen, bei denen man persönlichen Einsatz und Mut im Rahmen eines Einsatzes - wenn nötig auch unter Einsatz seines eigenen Lebens - an den Tag gelegt hat.
Salopp formuliert eine Anerkennung und Auszeichnung für den guten Job, den man gemacht hat und nicht dafür, dass man Rambo imitiert hat.

Aber was soll das Gerede, in diesem Land wird es nicht dazu kommen, dass das EK wieder eingeführt wird, was ich persönlich als ziemlich peinlich betrachte. Dazu sind die Entscheidungsträger viel zu sehr in eine alberne, überzogene National-Political-Correctness erstarrt.....

(*) sonst, und da greife ich jetzt bewusst eine kontroverse Argumentation auf, darf man auch die Autobahnen nicht mehr Autobahnen nennen und sie benutzen. Denn diese wurden zwar nicht von den Nazis erfunden, aber für ihre Zwecke benutzt.^^
 
Ich hätte von dem einen oder anderen gerne mal erfahren, in wie weit er es so sieht, daß die Nazis das Eiserne Kreuz "mißbraucht" haben, ausser, daß sie es als Auszeichnung für militärische Leistungen verliehen haben.





Übrigens, im III.Reich hat man auch Stop-Schilder benutzt:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
Sehe das ähnlich. Ein großteil der verliehene EKs im zweiten Weltkrieg dürften für militärische Leistungen verliehen wurden seien. Gibt bestimmt einen gewissen Prozentsatz indem das EK für weniger ehrenvolle Leistungen verabreicht wurden ist, aber das bringt so ein Regime nunmal mit sich.
 
Wird vor allem Zeit, dass die Bundeswehr mal einen Orden bekommt, der eine gewisse Aussagekraft hat, was die soldatische Leistung betrifft. Das Bundesverdienstkreuz hätte diesen Platz ja eigentlich einnehmen können, aber nachdem das so inflationär verliehen wurde, wäre es eher ein Hohn gegenüber den Soldaten der sein Leben riskiert hat.

Inwiefern der Orden von den Nazis missbraucht wurde, ich meine außer dass sie ihr Hakenkreuz drauf gepappt haben wie bei so vielen Dingen, würde mich aber auch brennend interessieren.
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 12.03.1938 rückten Verbände der Deutschen Wehrmacht unter großen Jubel der Bevölkerung in Österreich ein.Es war der Beginn des Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.
Adolf Hitler selber überfuhr bei seiner Geburtsstadt Braunau am Inn die Grenze und zog später sichtlich bewegt in Wien ein. Die Stadt, die sein Scheitern erlebt hatte huldigte ihn jetzt im Taumel.
Unvergessen sein Ausruf vom Balkon der Wiener Hofburg vom 15.03.1938
"Als Führer und Kanzler der deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich!"

Ohne die Duldung des faschistischen Italien wäre der Anschluss nicht möglich gewesen. Aber seiner neuen Freundschaft mit Deutschalnd hatte der Duce, welcher bisher der Garant für ein unabhäniges Österreich war, seine alte Freundschaft mit Österreich geopfert.
Noch während der Krise bei der Ermordung des österreichischen Kanzlers Dollfuß im Jahre 1934 hatte Italien als Drohung gegen Deutschland zwei Divisionen an den Brenner geschickt.
Nach dem Einmarsch in Österreich lies der Führer dem Duce mitteilen :

Melden sie dem Duce, daß ich ihm das niemals vergessen werde, was immer auch kommen möge"

Wie wir wissen, hat Hitler sein wort gehalten




wp3b1370e0.jpg





Am 12.03.1945 starb vor den Mündungen eines Exekutionskommandos der ehemalige Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm.
Als Befehlshaber des Ersatzheeres war er in die Pläne seines Chefs des Stabes, Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg eingeweiht, wollte allerdings zunächst abwarten, ob der Staatsstreich gelingt. Er stand dem Plan ohnehin ablehnend gegenüber, wollte sich aber alle Möglichkeiten für den Fall des gelingens offen halten.Nachdem er nach dem Attentat durch ein Telefonat mit generalfeldmarschall Wilhelm Keitel erfahren hatte, daß Hitler noch lebe, sagte er sich von den Putschisten los, legte Staufenberg den Selbsmord nahe, und wurde dann nach einem Handgemenge von den Verschwörern in seiner Dienstwohnung unter Arrest gestellt. Im weiteren Verlauf der Nacht vom 20. auf den 21.07.1944 wurde Generaloberst Fromm von loyalen Offizieren befreit und setzte nun seinerseits die Verschwörer fest.Er lies ein Standgericht zusammen treten, welches Oberst i.G. Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Oberst i.G.Claus Graf Schenk von Stauffenberg, , General der Infanterie Friedrich Olbricht sowie Oberleutnant Werner von Haeften zum Tode durch die Kugel verurteilt.
Die Urteile werden noch in der selben Stnde im Hof des Bendlerblocks vollstreckt.
Möglicherweise auch, um seine Mitwisserschaft zu verbergen.
Dem ehemaligen Chef des Generalstabes des Heeres, Generaloberst (Charackter)
Ludwig Beck gestatte Fromm den Selbsmord.
Den ehemaligen Generaloberst und damaligen Schützen Erich Hoeppner läßt Fromm von der Erschiessung ausnehmen, weil dieser sich vor Gericht rechtfertigen will.
Trotz all seinen Versuchen seine Mitwisserschaft zu vertuschen wird Generaloberst Fromm bereits am 21.07.1944 verhaftet. Sein Nachfolger wird der reichsführer SS, Heinrich Himmler als Befehlshaber des Ersatzheeres.
Gneraloberst Fromm wurde wegen feigheit zum Tode verurteilt und am 12.03.145 exekutiert.Wr starb mit einem "Heil Hitler" auf den Lippen.


GERfromm.jpg





Friedrich Fromm

dt. Generaloberst (19.7.40) geboren 8. Oktober 1888 Berlin gestorben 12. März 1945 Brandenburg
Eintritt ins Heer 30.12.06, in der Reichswehr 1.2.33 Oberst und in der Wehrmacht 1.11.35 Generalmajor, 1.1.38 Generalleutnant, 1.4.39 General der Artillerie. Mit Kriegsbeginn wurde Fromm Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres. Diese Position machte ihn für die Verschwörer des Zwanzigsten Juli 44 interessant, die ihn in ihre Pläne einweihten. Trotz grundsätzl. Ablehnung des Attentats verschwieg Fromm seine Kenntnisse und stellte sich erst offen gegen die Widerstandskämpfer, als das Scheitern des Putsches abzusehen war. Er ließ auf die Nachricht vom Überleben Hitlers hin die Hauptverschwörer, darunter Stauffenberg, in der Bendlerstraße in Berlin ohne Befehl standrechtl. erschießen und gab Beck Gelegenheit zum Selbstmord, um die eigene Verstrickung in die Umsturzpläne zu verschleiern. Das gelang jedoch nicht: Fromm wurde schon am nächsten Tag auf Befehl Himmlers, der sein Nachfolger als Befehlshaber des Ersatzheeres wurde, verhaftet und einige Monate später wegen "Feigheit" erschossen.
 
Wenn es kein anderer macht, dann eben ich :

Heute vor genau 40 Jahren, am 16.03.1968 verübten Soldaten der USA in Vietnam das Massaker von My Lai. 504 Zivilisten wurden von Angehörigen der 11. US-Infanteriebrigade unter der Leitung von Lieutenant William Calley ermordet.
Lediglich der Hubschrauberpilot Hugh C. Thompson, Jr. und seine Bordschützen versuchten das Massaker zu verhindern.

Die USA, welche nach dem II.WK besiegte Soldaten wegen weitaus weniger hingerichjtet haben, haben das Massaker von My Lai niemals gesühnt.
Das "Urteil" gegen Lieutenant William Calley und seine Begnadigung dürften allgemein bekannt sein..

William Calley :

CALLEY.JPG


Hught Tompson :
180px-Hugh_Tompson_Jr.jpg

Opfer von My Lai :

my_lai.jpg


my-lai-2.jpg


mylai2.jpg
 
Mal ein Jahrestag der dem Zeitgeschehen nahe Liegt.

Heute vor 5 Jahren begann der Irak-Krieg.

Die Vorbereitungen auf diesen Krieg begannen bereits während der politischen Auseinandersetzung. Im März 2003 sollten 200.000 amerikanische und britische Soldaten in der Golfregion bereit für eine Invasion stehen. Bereits vor dem offiziellen Kriegsbeginn wurden auf seiten der Koaliton Übergriffe angeordnet, in der Hoffnung den Irak so zum Krieg zu provozieren.

Schon als sich abgezeichnet hatte, dass die von den USA angeführten Beweise dafür dass der Irak eine Gefährdung der internationalen Sicherheitnicht darstellte, nicht dazu ausreichen würden, eine völkerrechtliche Absegnung einer Invasion zu erwirken, schmiedeten sie eine „Koalition der Willigen“, die der Invasion dennoch internationale Akzeptanz verschaffen sollte. Charakteristisch für die Mitgliedsländer war ihre traditionelle Bindung an die USA oder zumindest eine konservative Orientierung in der Außenpolitik. Als diese Allianz knapp 30 Länder umfasste, bereitete sie unter der Führung der USA die Invasion vor. Der Invasion ging eine weltweite Diskussion über deren Rechtmäßigkeit und Notwendigkeit voraus. Viele Verbündete der USA sprachen sich gegen eine Beteiligung aus. In der Öffentlichkeit der meisten europäischen Staaten wurde eine mehrheitliche Ablehnung des Krieges ermittelt.

Ferner stellte der amerikanische Präsident mehrere Ultimaten bei deren zuwiderhandeln er sofort die Invasion befehlen würde. Der irakische Staatspräsident erfüllte diese, so dass der amerikanische Präsident schließlich eine Abdankung des irakischen Präsidenten forderte bzw dessen Verlassen des Irakes innerhalb 48 Stunden . Dies war im Widerspruch zu den Zusicherungen welche die USA in früheren Tagen geschah. Da diesmal der irakische Präsident der Forderung nicht nach kam, bekam der amerikanische Präsident schließlich seinen Willen und die Eroberung des Irakes begann.

Amerikanische und britische Truppen drangen über die kuwaitische Grenze in den Irak ein. Ferner leisteten amerikanische Truppen aus Jordanien Unterstützung. Gleichzeitig folgten massive Luftangriffe gegen Bagdad. Die Koalitionstruppen drangen innerhalb von zwei Tagen 200 km tief ins Landesinnere ein. Der heftigste Widerstand erwartete die Truppen die nach Bagdad marschierten. Der Vorteil den die irakischen Truppen hier ausspielen konnten, war zum einen die lange Nachschublinien der Koalition (Paralelen zum zweiten Weltkrieg sind hier offensichtlich) zum anderen hatten die geographische Lage die nur wenige Übergänge über den Euphrat zu ließ für eine bessere Position gesorgt. Und nicht zuletzt verhinderte ein Sandsturm den effektiven Einsatz von Kampfhubschraubern. Schließlich wurde Bagdad am 5. April erreicht. Sechs Tage später wurde die irakische Hauptstadt unter Kontrolle gebracht. Minimaler Widerstand hielt aber noch eine Zeit lang an. Als die letzte umkämpfte Stadt eingenommen und der Krieg offiziel für beendet erklärt wurde, blieb Saddam Hussein unauffindbar.

Unabhängig von Überlegenheit der Koalition hatten die irakischen Truppen zwei erhebliche Nachteile:
1. Ihre Kommandostrucktur litt unter einer zu großen Zentralisierung.
2. Ihre Offiziere mussten zu viele Entscheidungen zu fällen, welche Unteroffizieren oder Mannschaften überlassen hätten werden sollen.

Besonders bezeichnend für den Irakkrieg war dessen Ablehnung unter engen Verbündeten der USA.
 
Ich bin heute immer noch überrascht, wie wenig effektiven Widerstand die irakischen Truppen den Amerikanern entgegengesetzt haben. Grade in den Städten hätten sie ihre materielle Unterlegenheit viel besser ausgleichen können. In einer offenen Feldschlacht hätten sie zweifelsohne niemals gewinnen können. Wie Talon geschrieben hat, hat sicherlich die straffe, zentrale Kommandostruktur ihren Teil dazu beigetragen, ebenso die Bestechung irakischer Offiziere. Aber ich denke, bei einer effektiveren Führung und Organisation hätten die Amerikaner eine sehr blutige Überraschung erlebt, wenn sie in die Städte einmarschiert wären.
 
Habe heute Radio gehört(seit längerer Zeit mal wieder ;)) und da hat George W. Bush auf einem Flugzeugträger eine Rede gehalten, in dem Bomberangriffe im Irak aufhören sollen und dass der Krieg ein Erfolg in amerikanischer Sichtweise war. Komisch.....
 
Ich bin heute immer noch überrascht, wie wenig effektiven Widerstand die irakischen Truppen den Amerikanern entgegengesetzt haben. Grade in den Städten hätten sie ihre materielle Unterlegenheit viel besser ausgleichen können. In einer offenen Feldschlacht hätten sie zweifelsohne niemals gewinnen können. Wie Talon geschrieben hat, hat sicherlich die straffe, zentrale Kommandostruktur ihren Teil dazu beigetragen, ebenso die Bestechung irakischer Offiziere. Aber ich denke, bei einer effektiveren Führung und Organisation hätten die Amerikaner eine sehr blutige Überraschung erlebt, wenn sie in die Städte einmarschiert wären.


Allerdings macht man hier einen entscheidenen Denkfehler.
Der "normale" Beobachter wunderte sich damals über diese Tatsache.Ich nicht.
Es war einfach so, wie schon damals militärische Fachleute erwähnt haben, daß gerade die Elitiedivisionen der Republikanischen Garde, welche um Bagdat zusammengezogen waren und die im Häuserkampf besonderst ausgebildet waren, eben diesen Häuserkampf nicht haben führen können, da sie durch die massiven Luftschläge parktisch ausradiert wurden.
Damals fragten hochgeistige Blätter wie die "Bild", wo denn die hochgelobten Elitedivisionen waren, als die US-Streitkräfte in die Hauptstadt eingefallen sind.
Diese Divisionen waren vernichtet. Zu Pulver zerbombt. Was übrig war hat schnell die Uniform ausgezogen.


Übrigens, man erwartet in den USA den 4000. Gefallenen GI des Krieges.
Gestern waren es 3990.
Für 5 Jahre Krieg eine lächerlich geringe Zahl an verlorenem Menschenmaterial.
Vorallem, wenn man sie gegen die Toten der Iraker stellt.
Und doch macht diese Zahl die Bevölkerung nervös.





So, heute ist der 21.03.
Heute vor genau 90 Jahren, am 21.03.1918 begannen die Michael-Offensiven, auch Kaiser-Offensiven genannt. Es war der letzte Versuch des Deutschen Kaiserreichs, durch eine große Offensive die Entscheidung im Westen zu erzwingen. Die 3.OHL unter Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und General der Infanterie Erich Ludendorff wollte die Entscheidung auf dem westlichen Kriegsschauplatz erzwingen, bevor das gewaltige Potenzial der USA
an Kriegsmaertial und Menschenmaterial voll zum Tragen kommt.
Durch Truppen von der Ostfront, wo seit dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk
die Kämpfe beendet waren, versuchte das deutsche Westheer in einer letzten Anstrengung den Krieg zu entscheiden.

Das Heeresarchiv Potsdam zeigte in seiner Dauerausstellung den Entwurf eines Befehls des Chefs des Generalstabes des Feldheeres an alle deutschen Heeresgruppen der Westfront vom 4. März 1918. Dieser diente der Ablenkung des Gegners und seiner Kräfte vor dem Beginn einer großen Offensive (Michael-Offensive), die den Weltkrieg für das Deutsche Reich und seine Verbündeten entscheiden sollte.

Im Bundesarchiv habe ich eine sehr gute Anhandlung für die Organisation des Planes gefunden :

Das Heeresarchiv Potsdam zeigte in seiner Dauerausstellung den Entwurf eines Befehls des Chefs des Generalstabes des Feldheeres an alle deutschen Heeresgruppen der Westfront vom 4. März 1918. Dieser diente der Ablenkung des Gegners und seiner Kräfte vor dem Beginn einer großen Offensive (Michael-Offensive), die den Weltkrieg für das Deutsche Reich und seine Verbündeten entscheiden sollte.

Einen Tag bevor dieser Entwurf entstand, unterzeichneten deutsche und russische Vertreter den Frieden von Brest-Litowsk, der den Krieg zwischen dem Deutschen Reich und Rußland beendete. Durch diesen Friedensschluss war es der deutschen höchsten militärischen Führung, der Obersten Heeresleitung (OHL), möglich Soldaten und Material, die an der Ostfront nicht mehr benötigt wurden, an der Westfront in einer Offensive gegen englische und französische Armee einzusetzen. Das sollte möglichst schnell geschehen, bevor die USA, die dem Deutschen Reich am 6. April 1917 den Krieg erklärten, Engländer und Franzosen in Europa mit Truppen und weiteren Materiallieferungen wirksam unterstützen konnten. Großbritannien und Frankreich konnten auf nahezu unbegrenzte Ressourcen zurückgreifen. Das Deutsche Reich und seine Verbündeten litten jedoch schon jetzt unter dem Mangel an Lebensmitteln und Rohstoffen. Ein Eingreifen der USA an der französischen Front hätte die Lage endgültig zugunsten der Westalliierten verschoben. Erste Planungen der Obersten Heeresleitung für eine Offensive an der Westfront reichen bis in den April 1917 zurück, als der Zusammenbruch Rußlands absehbar war.

Die OHL arbeitete mit Hilfe der ihr unterstellten Heeresgruppen den Angriffsbefehl zwischen Nov. 1917 und März 1918 aus. Dieser wurde am 10. März 1918 allen Heeresgruppen und den beteiligten Armeen bekannt gemacht. Er sah eine der letzten Offensiven unter dem Tarnnamen "Michael" vor. Englische und französische Armee sollten auf einer Länge von ca. 80 km zwischen Arras und St. Quentin (Crozat-Kanal) getrennt und dann einzeln geschlagen werden. Dabei sollten erst die Engländer besiegt werden. Am 21. März 1918 begann die Große Schlacht in Frankreich. Nach Anfangserfolgen entschied die OHL gleichzeitig auch die Entscheidung gegen die Franzosen zu suchen. Damit überschätzte sie die eigenen Kräfte, die die feindlichen Ressourcen trotz Verstärkung aus dem Osten nicht wesentlich übertrafen. Bereits vor der Großen Schlacht in Frankreich sagte der Generalstabschef der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Oberst Graf Schulenburg zu dem damaligen Major Beck: "Eine Kriegsentscheidung wird der Angriff also nicht bringen, dazu reichen die Kräfte nicht aus. Das Ganze ist eben nur der Ausfall aus einer belagerten Festung, diese hat aber nicht auf Entsatz zu rechnen, sondern inzwischen werden die Amerikaner kommen..."

Auch ohne das entscheidende Eingreifen amerikanischer Truppen konnten englische und französische Armee sowie deren Alliierte rechtzeitig ihre Reserven mobilisieren, so dass die Angriffe stehen blieben und am 5. April eingestellt werden mussten. Die Verluste beliefen sich auf ca. 240 000 Mann (bis einschließlich 10. April), auf alliierter Seite ca. 212 000 Mann.

Der hier abgebildete Telegramm-Entwurf entstand vor dem Angriffsbefehl zur Großen Schlacht in Frankreich. Er ordnete die Ablenkung des Gegners an, also eine Tarnung der Michael-Offensive. Der Tarnungsbefehl wurde in der OHL vom Ersten Generalquartiermeister Erich Ludendorff ausgearbeitet. Er soll auch das vorliegende Dokument geschrieben haben. Zumindest ist seine Paraphe in der oberen rechten Ecke neben der Abkürzung "GHQu" (Großes Hauptquartier) zu erkennen. In der oberen linken Ecke neben den Verfügungen "Streng geheim! Durch Offizier geschrieben." und unter "Eilt" wird der Absender und das Aktenzeichen in abgekürzter Form genannt. Ausgeschrieben lauten sie:

Chef des Generalstabes des Feldheeres

Ia Nr. 6925 geh.op.mob.

Die Transkription der einzelnen Befehle lautet ohne die Verfügungen und Vermerke des Geschäftsganges:

1. Michael findet planmäßig statt.
2. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz (Wilhelm) führen zu gleichen Stunden einen lebhaften Artilleriekampf auf den St. Georg-Erzengelfronten.
3. Der 4. Armee steht dazu die für die OHL zurückgestellte schwere Artillerie wieder zur Verfügung (4 Bataillone).
4. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz (Wilhelm) setzt ihre Täuschungsversuche bei 7., 1., 3. Armee bis zum 24.3. - dabei erhöhte Artillerie-Tätigkeit - fort.
5. Heeresgruppe Gallwitz läßt den Angriff auf Verdun erst am 22.3. abflauen und hält vom 22.3. abends ab schwere deutsche Artillerie an der Bahn zum Abtransport bereit.
6. Heeresgruppe Herzog Albrecht vereinigt, je nach der Transportlage, möglichst starke Artillerie im Rahmen von Straßburg 2 auf der lothringischen Front zum Artillerie-Kampf von 20. - 24. März.

Zusatz zu 5: Die hinter der Heeresgruppen-Front zur Verfügung der OHL abgestellten Heeresfeldartillerie-Regimenter stehen zur Verfügung.

Unten links sind die Adressaten angegeben:

An die Heeresgruppen

Kronprinz Rupprecht

Deutscher Kronprinz

Gallwitz

Herzog Albrecht

Unter 1.) wird die Ausführung des Michael-Angriffs bestätigt. Dieser gliederte sich in 3 Teile: "Michael I" bezeichnet den Angriff am Frontabschnitt der 17. Armee (Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht), "Michael II" den Angriff am Frontabschnitt der 2. Armee (Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht) und "Michael III" den Frontabschnitt der 18. Armee (Heeresgruppe Deutscher Kronprinz).

Unter 2.) wird für die Georg- und Erzengel-Fronten "lebhaftes Artilleriefeuer" befohlen. Mit den Georg- und Erzengel-Fronten sind die Frontabschnitte der 4. und 6. Armee gemeint, die sich nördlich der Michael-Front erstreckten und der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht unterstanden. Die 4. Armee stand südlich von Ostende.

Unter 3.) befahl die OHL der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz in den Frontabschnitten der ihr unterstellten 7., 1. und 3. Armee den Gegner zu täuschen.

Unter 4.) wird der Heeresgruppe Gallwitz befohlen nach dem Ende ihrer Täuschungsmanöver Artillerie für die Michael-Offensive bereit zu stellen.

Auch der Heeresgruppe Herzog Albrecht wird unter 5.) für den südlichsten Abschnitt der Front ein Angriff in zeitlich begrenztem Rahmen von 20. - 24. März befohlen.

Im endgültigen Angriffsbefehl für die Große Schlacht in Frankreich vom 10. März 1918 wird der Tarnungs-Befehl in folgender Form unter 6. genannt: "Die übrigen Armeen handeln gemäß Chef d.Gstbs. Ia Nr. 6925 geh.op.mob. vom 4.3.1918".

Zawr gelang bei den Franzosen im Verlauf der Offensiven ein tiefer Einbruch, aber die Briten hielten dem deutschen Angriff stand.
Im Laufe des Frühjahrs und des Sommers wurden die deutschen Truppen bis hinter die Ausgangsstellungen zurückgeworfen.

Am Ende der letzten großen deutschen Offensiven imm Westen stand der 11.11.1918
 
Gibt es eigentlich Zahlen für die irakischen Opfer während der offiziellen Kampfhandlungen? Ich habe keine gefunde. Des Weiteren waren diese doch sicherlich geringer als im zweiten Golfkrieg, in dem nach Schätzungen maximal 135.000 Iraker gestorben sind.
 
Übrigens, man erwartet in den USA den 4000. Gefallenen GI des Krieges.
Gestern waren es 3990.
Für 5 Jahre Krieg eine lächerlich geringe Zahl an verlorenem Menschenmaterial.
Vorallem, wenn man sie gegen die Toten der Iraker stellt.
Und doch macht diese Zahl die Bevölkerung nervös.
Wobei ich mich manchmal frage ob da nicht ein wenig die Zahlen beschönigt wurden. So dass um mal ein abstraktes Beispiel zu formulieren, ein Toter gemeldet wird aber Vier Fahnen an die jeweiligen Hinterbliebenen überreicht werden.
 
Wobei ich mich manchmal frage ob da nicht ein wenig die Zahlen beschönigt wurden. So dass um mal ein abstraktes Beispiel zu formulieren, ein Toter gemeldet wird aber Vier Fahnen an die jeweiligen Hinterbliebenen überreicht werden.

Die Toten werden namentlich auf den Seiten des Verteidigungsministeriums aufgelistet. Da würde sowas schnell auffallen.
 
Gibt es eigentlich Zahlen für die irakischen Opfer während der offiziellen Kampfhandlungen? Ich habe keine gefunde. Des Weiteren waren diese doch sicherlich geringer als im zweiten Golfkrieg, in dem nach Schätzungen maximal 135.000 Iraker gestorben sind.

Die Zahlen der Toten auf irakischer Seite wurde vom Irak während der Saddam-Zeit gerne übertrieben. Daher liegen für die Zeit des Krieges 1990/91 keine verlässlichen Zahlen vor. Schätzungen gehen aber von bis zu mehreren Einhunderttausend aus.


Für den jetzigen Krieg wurde z.B. heute vom neuen Spiegel die Zahl von 1 Million
ziviler Opfer seit Beginn der Kampfhandlungen genannt.
Ob dies stimmt oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis.




Mal eine Frage hier an die EX-Bundeswehrsoldaten wie z.B. Tom,Hora oder Moses.
Was haltet ihr von der momentanen Diskussion,ob die Bundeswehr eine anständige, bunte Paradeuniform benötgt ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben