Militärgeschichte

@Jedihammer: Dankeschön, so ist's gleich viel besser, und Master Kenobi hat absolut recht, in Japan wird der Begriff Kamikaze in diesem Zusammenhang nicht verwendet, sondern da heißt es immer "Shimpū Tokkōtai"
Shimpū ist gleichbedeutend mit Kamikaze, "Göttlicher Wind", Tokkōtai eine Abkürzung für tokubetsu kōgekitai, „Spezial-Angriffstruppe“.
Gegründet wurde diese Flieger-Spezialtruppe von Vizeadmiral Onishi Takijiro im Oktober 1944.
Genaueres dazu gibt's hier (sorry, englische Seite):Takijiro Onishi | World War II Database
 
@Isabella
So wie ich es weiß war der Schöpfer und Kommandeur des Kamikaze-Korps Admiral Kakijivo.
Nachdem der "zweite Götterwind", das Entgegenwerfen ganzer Selbsmord-Geschwader gegen eine US-Invasion des japanischen Mutterlandes(wofür schon tausende von Flugzegen bereit standen) abgesagt wurde soll sich der Admiral bei den Familien der bisher getöteten Piloten entschuldigt haben.
Der Admiral starb am 15.08.1945 durch eigene Hand.

Wäre nett von Dir, wenn Du einige Worte sagen könntest, wer jetzt der Schöpfer war.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer: So, jetzt habe ich nach etwas Internet-Recherche des Rätsels Lösung gefunden: Der ominöse Admiral Kakijivo ist identisch mit Takijiro Onishi. Ich glaube, da handelt es sich um einen (Schreib-)Fehler in mehreren nicht zuverlässigen Quellen, möglicherweise aufgrund einer anderen oder falschen Namensschreibweise, denn von einem Admiral Kakijivo hatte ich noch nie etwas gelesen, auch habe ich von ihm im Gegensatz zu allen anderen bedeutenden Kommandeuren keine Biografie gefunden. Ergo: Es gibt keinen Admiral Kakijivo, sondern nur Takijiro Onishi.
Auf der angegebenen Seite steht alles Wichtige zu ihm: Vizeadmiral Onishi, auch "Vater der Kamikaze-Piloten" genannt, war der Gründer und Kommandeur des Kamikaze-Korps. Er wurde am 2. Oktober 1944 Kommandeur der 1. Luftflotte auf den Philippinen. Bei diesem Anlass entwickelte er das Projekt des Spezial-Angriffskorps, das im Westen als Kamikaze-Korps bekannt geworden ist. Am 16. August 1945, nach der Rede des japanischen Kaisers über die Kapitulation, beging er rituellen Selbstmord (Seppuku), und zuvor schrieb er eine Art Entschuldigungsbrief an die Angehörigen der gefallenen Piloten.
 
Die Kamikaze-Flieger waren nicht besonderst erfolgreich.
Im Großen und Ganzen wurden nur 34 Schiffe versenkt und 288 Schiffe beschädigt.
Dem gegenüber leigen bei 2314 Kamikaze-Einsätze, 1228 Totalverluste einschließlich Begleitjäger beim japanischen Kamikaze-Korps

Ich will bloß anmerken das für die Beurteilung ob und wie Erfolgreich ein militärischer Einsatz ist nicht die Verlustzahlen als einziges Kriterium genommen werden sollten.
Man darf nämlich die indirekten Folgen nicht vergessen. Also:
- wie gross ist der Aufwand für Gegenmassnahmen,
- welche Operationen können nicht durchgeführt werden wegen der Gegenmassnahmen, etc pp.
Das die US-Navy die Kamikaze Angriffe relativ locker wegstecken konnte lag ja Letzten Endes an der extremen wirtschaftlichen Überlegenheit der USA.
Die Briten zB hätten da sicher wesentlich größere Schwierigkeiten mit gehabt.
 
Ich will bloß anmerken das für die Beurteilung ob und wie Erfolgreich ein militärischer Einsatz ist nicht die Verlustzahlen als einziges Kriterium genommen werden sollten.
Man darf nämlich die indirekten Folgen nicht vergessen. Also:
- wie gross ist der Aufwand für Gegenmassnahmen,
- welche Operationen können nicht durchgeführt werden wegen der Gegenmassnahmen, etc pp.
Das die US-Navy die Kamikaze Angriffe relativ locker wegstecken konnte lag ja Letzten Endes an der extremen wirtschaftlichen Überlegenheit der USA.
Die Briten zB hätten da sicher wesentlich größere Schwierigkeiten mit gehabt.

Das ist ja alles nicht falsch, aber man muß auch bei der Kosten/Nutzen rechnung im Augebehalten was die eigene Seite an verlusten zu tragen hatte und da standen die Erfolge in keinem Verhältnis zum Nutzen.
 
Das ist ja alles nicht falsch, aber man muß auch bei der Kosten/Nutzen rechnung im Augebehalten was die eigene Seite an verlusten zu tragen hatte und da standen die Erfolge in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Ist klar.
Ich wollte dies bloß loswerden weil manchmal bei solchen Themen "Quartettkartenmässig" argumentiert wird.
Die Kamikaze Angriffe zeigen mMn das die Japaner von Anfang an keine Ahnung von den Möglichkeiten der USA hatten/haben wollten. Im Prinzip nichts weiter als das letzte verzweifelte Umsichschlagen.
 
Man müsste mal die 34 Schiffe genau unter die Lupe nehmen und eine streng wirtschaftliche Rechnung aufstellen. Die 34 Schiffe haben nach meinem Empfinden wesentlich mehr gekostet, vor allem an Ressourcen als die Flugzeuge.
 
Man müsste mal die 34 Schiffe genau unter die Lupe nehmen und eine streng wirtschaftliche Rechnung aufstellen. Die 34 Schiffe haben nach meinem Empfinden wesentlich mehr gekostet, vor allem an Ressourcen als die Flugzeuge.

Ist doch völlig egal, was die Schiffe letztlich gekostet haben. Entscheidend ist, daß die USA den Verlust dieser 34 Schiffe spielend ausgleichen konnten, und vermutlich noch mehr Verluste verkraftet hätten, ohne das der Krieg eine entscheidende Wendung zugunsten Japans genommen hätte.

C.
 
Man müsste mal die 34 Schiffe genau unter die Lupe nehmen und eine streng wirtschaftliche Rechnung aufstellen. Die 34 Schiffe haben nach meinem Empfinden wesentlich mehr gekostet, vor allem an Ressourcen als die Flugzeuge.

Es geht wohl mehr um den militärischen Nutzen als um die rein wirtschaftliche Seite.
Und der militärische Nutzen war sehr gering.
 
Ist doch völlig egal, was die Schiffe letztlich gekostet haben. Entscheidend ist, daß die USA den Verlust dieser 34 Schiffe spielend ausgleichen konnten, und vermutlich noch mehr Verluste verkraftet hätten, ohne das der Krieg eine entscheidende Wendung zugunsten Japans genommen hätte.

C.

Ich hab extra geschrieben, dass es eine streng wirtschaftliche Rechnung sein müsste. Dass die USA die Verluste ausgleichen konnten ist mir durchaus klar.
 
Man müsste mal die 34 Schiffe genau unter die Lupe nehmen und eine streng wirtschaftliche Rechnung aufstellen. Die 34 Schiffe haben nach meinem Empfinden wesentlich mehr gekostet, vor allem an Ressourcen als die Flugzeuge.

Mal auf die schnelle gegoogelt:
3 Geleitträger der Casablanca-Klasse versenkt,
allerdings wurden davon 50 (!)gebaut.
2 Flottenträgern der Essex-Klasse so schwer beschädigt das sie für den Rest des Krieges ausfielen,
allerdings wurden davon 24 gebaut.
Die Verluste beliefen sich damit im einstelligen Prozentbereich. So etwas sollte normalerweise gar keine Bedeutung für den Kriegsverlauf haben.
 
Bei den Japanern kam zu dem Verlust der Flugzeuge noch der unersetzbare Verlust an Piloten viel schwerer zum Tragen..
Es wäre Japan wohl für die zweite Welle des Götterwindes leichter gefallen die Verluste an Kriegsmaterial auszugleichen als jene an Menschenmaterial.
Gutes Beispiel wäre hier die Luftschlacht um England.
Die britischen Piloten welche über dem Mutterland abgeschossen wurden und aussteigen konnten mussten einfach nur in eine neue Maschiene steigen und blieben der RAF erhalten.
Die Piloten der deutschen Luftwaffe gerieten bei einem Abschuss über den Insel,sofern sie nicht von aufgebrachten Zivilisten oder der Homeguard ermordet wurden, in britische Kriegsgefangenschaft und waren damit nicht mehr einsetzbar.
 
Das denke ich auch.

Ein gutes Beispiel für die Bewertung des Verhälnises zwischen Kriegsmaterial und Menschenmaterial zeigt uns eine Anweisung Winston Churchills aus dem Krieg in Nord-Afrika.
Er empfahl der britischen 8.Armee beim Abschuss deutscher Panzer nach Möglichkeit darauf zu achten, daß auch die Besatzung dabei getötet wird und nicht nurt der Panzer vernichtet wird.
Ein Panzer, so Chruchill ist schnell gebaut.
Eine Panzerbesatzung ist unter 18/20 Jahren nicht zu haben.
Der Mann muß geboren werden, aufwachsen und ausgebildet werden.
 
50. Todestag von Großadmiral Erich Raeder

Heute vor 50 Jahren, am 6. November 1960, verstarb Großadmiral Dr. phil. h. c. Erich Raeder, Chef der Marineleitung und Oberbefehlshaber der Kriegsmarine von 1928 bis 1943.

Aus verschiedenen Fachbüchern (u.a. Erich Raeder, Mein Leben, Otto E. Moll, Die deutschen Generalfeldmarschälle und Großadmirale, Michael Salewski, Die deutsche Seekriegsleitung) und Internetseiten habe ich ein Porträt zusammengestellt.

Leben und Karriere

Am 24. April 1876 in Wandsbek bei Hamburg als Sohn eines Studienrats geboren, entschloss sich Erich Raeder, in die Kaiserliche Marine einzutreten, und begann nach dem Abitur 1894 mit 17 Jahren an der Marineschule in Kiel die Grundausbildung. An Bord des Schulschiffes „Stosch“ erlernte er die praktischen Grundlagen der Seefahrt, wurde 1895 Seekadett und als Vorgesetzter für Marine-Anwärter auf das Schulschiff „Gneisenau“ kommandiert. Es war mit Segeln und Maschinen ausgerüstet, und die Seekadetten mussten auch als Heizer im Kesselraum arbeiten, wie es sich für einen zukünftigen Marineoffizier gehörte. 1896 erfolgte Raeders Schulung im Artillerie-, Minen- und Torpedowesen, und nach einem weiteren Jahr an der Marineschule in Kiel bestand er 1897 die Seeoffiziersprüfung mit Auszeichnung und bekam für seine vorzüglichen Leistungen eine allerhöchste Belobigung.

Danach erhielt Raeder das Offizierspatent zum Unterleutnant zur See. Nachdem das deutsche Reich 1897 die Halbinsel Kiaoutschou von China gepachtet und den Marinestützpunkt Tsingtau eingerichtet hatte, war er 1898 Signaloffizier an Bord des Panzerschiffes „Deutschland“. Es war Flaggschiff einer Kreuzerdivision unter dem Kommando des Bruders des Kaisers, Prinz Heinrich von Preußen, das nach Ostasien entsandt wurde. Nachdem Raeder auf weiteren Panzerkreuzern als Signaloffizier eingesetzt war, wurde er im Jahr 1900 zum Oberleutnant befördert. Eine Knieverletzung zwang ihn zu wochenlanger Ruhe, in der er eine Studie über das Zusammenwirken von Heer und Marine im Krimkrieg verfasste. Dieser Kooperation der Marine mit anderen Teilstreitkräften galt stets sein besonderes Interesse, und 1940 konnte sie bei der „Weserübung“, der Besetzung Norwegens, beispielhaft und erfolgreich durchgeführt werden.

Es folgten verschiedene Land- und Bordkommandos sowie von 1903 bis 1905 die weitere militärische Ausbildung an der Marineakademie in Kiel, dem heutigen Landeshaus. Außerdem widmete sich Raeder wissenschaftlichen Studien und lernte Russisch. Er besaß auch gute Kenntnisse der englischen, französischen und spanischen Sprache. 1905 wurde Raeder zum Kapitänleutnant ernannt, 1906 als Referent zum Nachrichtenbüro des Reichsmarineamtes versetzt, und 1908 kam er als Navigationsoffizier an Bord des Kreuzers Yorck. In derselben Dienststellung war er von 1910 bis 1912 auf der kaiserlichen Yacht Hohenzollern eingesetzt. Während dieses Kommandos wurde er 1911 zum Korvettenkapitän befördert. Seit seiner Zeit auf der Hohenzollern hegte Raeder eine persönliche Sympathie für Wilhelm II., und auch der Kaiser hielt viel von dem jungen, begabten Offizier.

Nach Ende des Kommandos auf der Hohenzollern folgte die Ernennung zum Ersten Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte, Vizeadmiral Franz Hipper. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Raeder schon mehrfach schriftstellerisch betätigt und übersetzte den französischen Seekriegsexperten Daveluy, einen Vertreter der Jeune École, mit dessen Theorien er sich kritisch auseinander setzte. Als Erster Admiralstabsoffizier nahm Raeder nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges an den Seeschlachten auf der Doggerbank 1915 und vor dem Skagerrak 1916 teil. Im April 1917 wurde er zum Fregattenkapitän befördert, und sein Dienstposten wurde in „Chef des Stabes beim Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte“ umbenannt. Anfang 1918 erhielt er das Kommando über den Kreuzer Cöln, mit dem er allerdings an keiner Gefechtshandlung mehr teilnahm.

Im Oktober 1918 wurde Raeder durch die Ernennung zum Chef der Zentralabteilung des Reichsmarineamtes wieder an den Schreibtisch beordert. Diese Stellung bekleidete er über die Zeit des Zusammenbruchs des Kaiserreichs und der Gründung der Weimarer Republik hindurch bis zum Kapp-Putsch 1920. Während Raeder in seinen Memoiren darauf hinweist, während des Putsches loyal zur gewählten Regierung gestanden zu haben, galt er auch wegen der engen Zusammenarbeit mit dem Chef der Admiralität Adolf von Trotha, der über seine Verwicklung in den Putsch stürzte, als kompromittiert genug, um auf einen weniger einflussreichen Posten im Marinearchiv versetzt zu werden. Dort verfasste Raeder, 1920 zum Kapitän zur See befördert, im Rahmen des amtlichen Werkes über den Seekrieg 1914–1918 zwei Bände über den Kreuzerkrieg. Außerdem studierte er Nationalökonomie, Verwaltungsrecht, Staatswissenschaften und Wirtschaftsgeschichte.

Im Jahr 1922 wurde Raeder mit der Ernennung zum Inspekteur des Bildungswesens der Marine in das politische Zentrum der Marineleitung zurückversetzt und gleichzeitig zum Konteradmiral befördert. Im Herbst 1924 wurde Raeder neuer Befehlshaber der leichten Seestreitkräfte der Nordsee, und bereits im Januar 1925 zum Vizeadmiral befördert und zum Chef der Marinestation der Ostsee ernannt. Seine Arbeit als Marinehistoriker fand auch wissenschaftliche Anerkennung: Am 31. Mai 1926 verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Ehrendoktorwürde.

1928 wurde Erich Raeder zum Admiral befördert und zum Chef der Marineleitung ernannt. Im April 1931 entließ er Reinhard Heydrich, den späteren Leiter des NS-Reichssicherheitshauptamtes, wegen „ehrwidrigen Verhaltens” aus der Marine. Aus seinem privaten Briefverkehr mit dem der NSDAP nahe stehenden Admiral Magnus von Levetzow geht einerseits seine grundsätzliche Ablehnung der Sozialdemokratie und Befürwortung einer autoritären Rechtsregierung hervor, andererseits hegte er noch 1932 keine Sympathien für Adolf Hitler. So nannte er dessen politische Reden „verbrecherisch“ und war der Auffassung, dass Hitler seine Partei in eine üble Lage hineinmanövriert habe.

In seiner neuen Funktion als Chef der Marineleitung trieb Raeder die Entscheidung für den Bau des schnellen, offensiven Panzerschiffes voran. Nachdem dieses Marinerüstungsprojekt nach erbittertem politischen Tauziehen gesichert worden war, legte er am 15. November 1932 einen so genannten „Umbauplan“ vor. Dieser sah eine umfangreiche Erweiterung der Seestreitkräfte über die im Versailler Vertrag zugestandenen Einheiten hinaus vor und war damit rechtswidrig. Aber innerhalb der Marine spielte der Vertrag keine Rolle mehr. Denn Deutschland erwartete die Gleichberechtigung auf der Genfer Abrüstungskonferenz und plante, anderenfalls den Versailler Vertrag einseitig zu kündigen. Daher wurden auch schon Planungen für wesentlich größere Kampfschiffe in die Wege geleitet.

Nach Hitlers „Machtergreifung“ 1933 ordnete sich Raeder und damit auch die Marine ohne Einschränkungen Hitler unter. Nach seinem Rücktritt blickte er in einer Ansprache vor Offizieren des OKM am 30. Januar 1943 mit Stolz darauf zurück, dass es ihm gelungen war, „im Jahre 1933 die Marine geschlossen und reibungslos dem Führer in das Dritte Reich zuzuführen. Das war dadurch zwanglos gegeben, dass die gesamte Erziehung der Marine in der Systemzeit (...) auf eine innere Haltung hinzielte, die von selbst eine wahrhaft nationalsozialistische Haltung ergab. Aus diesem Grunde hatten wir uns nicht zu verändern, sondern konnten von vornherein aufrichtigen Herzens wahre Anhänger des Führers werden.“ Andererseits gelang es Raeder bis Kriegsbeginn weitgehend, die Marine gegen die parteipolitische Tätigkeit der NSDAP abzuschirmen und die Marineseelsorge sicherzustellen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte Raeder alles daran, den „Führer“ von der Notwendigkeit des Aufbaus und der Unterhaltung einer schlagkräftigen Marine zu überzeugen. Hitler hatte zuvor in „Mein Kampf“ sowie in zahlreichen Reden und Artikeln einen Verzicht auf Seerüstung gefordert, da er glaubte, diese sei für die Feindschaft Großbritanniens im Ersten Weltkrieg verantwortlich gewesen. Doch das Königreich nahm in Hitlers Zukunftsplänen den Platz eines Verbündeten ein.

Mit dem Hinweis auf die französische Marine schien es Raeder in einer Unterredung im März 1933 gelungen zu sein, Hitlers Zustimmung zum Ausbau der Marine zu erhalten. Und als Deutschland im Oktober 1933 die Abrüstungskonferenz und den Völkerbund verließ, fielen die letzten quantitativen und qualitativen Hemmungen, was die Geheimrüstungen und andere Überschreitungen der Versailler Rüstungsbeschränkungen anging. Eine Teilnahme an den internationalen Flottenkonferenzen, von denen die nächste für 1936 anberaumt war, lehnte Raeder ab, da er die erneute vertragliche Festlegung einer Obergrenze verhindern wollte. Auch den Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens im Juni 1935 bereitete er mit gemischten Gefühlen vor, denn das vereinbarte Tonnage-Verhältnis von 35:100 der deutschen zur britischen Flotte hielt er für zu niedrig angesetzt. Da das Abkommen aber endlich den lange ersehnten Bau von Großkampfschiffen gestattete, gab Raeder sich zunächst mit den Umständen zufrieden und forcierte den Bau der ersten Schlachtschiffe und des ersten Flugzeugträgers.

Im Zuge der Neuordnung der Wehrmacht wurde Raeders Position im Jahr 1935 in Oberbefehlshaber der Kriegsmarine umbenannt. Am 20. April 1936 erfolgte seine Ernennung zum Generaladmiral. Anlässlich einer Gedenksitzung des Kabinetts am 30. Januar 1937 verlieh Hitler Raeder das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP, und der Generaladmiral war ab diesem Zeitpunkt Parteimitglied. Anlässlich des „Heldengedenktags“ am 12. März 1939 bekannte sich Raeder erneut zum Nationalsozialismus: „Das deutsche Volk hat den aus dem Geiste des deutschen Frontsoldaten geborenen Nationalsozialismus zu seiner Weltanschauung gemacht und folgt den Symbolen seiner Wiedergeburt mit fanatischer Leidenschaft“. Einen halben Monat später, am 1. April 1939, wurde Raeder bei der Feier zum Stapellauf des Schlachtschiffes „Tirpitz“ von Hitler zum Großadmiral befördert.

Im Herbst 1938 hatte die Marineführung erstmals ein Konzept für den Aufbau einer Seestreitmacht erarbeitet, das auch eine mögliche Feindschaft Großbritanniens berücksichtigte. Darin machte sich Raeders Beschäftigung mit dem Kreuzerkrieg bemerkbar, denn er sah als Kern der Strategie einen weltweiten ozeanischen Handelskrieg mit Einheiten in der Größe zwischen Kreuzern und Schlachtschiffen vor, die einen sehr großen Aktionsradius hatten. Der wenig später ausgearbeitete, als „Z-Plan“ bekannt gewordene Rüstungsplan sah statt einer relativ schnell zu erstellenden U-Boot-Flotte den Bau einer großen Zahl von schweren Überwassereinheiten vor, von denen die Schlachtschiffe, welche die längste Bauzeit erforderten, die höchste Priorität erhielten. So befand sich die deutsche Marine bei Kriegsbeginn noch mitten im Aufbau.

Raeder selbst notierte nach der britischen Kriegserklärung am 3. September 1939:
„Was die Kriegsmarine anbetrifft, so ist sie selbstverständlich im Herbst 1939 noch keineswegs für den großen Kampf mit England hinreichend gerüstet. Sie hat zwar in der kurzen Zeit seit 1935 (Flottenvertrag) eine gut ausgebildete, zweckmäßig aufgebaute U-Bootswaffe geschaffen, von der zur Zeit etwa 26 Boote fähig sind, im Atlantik zu operieren, die aber trotzdem noch viel zu schwach ist, um ihrerseits kriegsentscheidend zu wirken. Die Überwasserstreitkräfte aber sind noch so gering an Zahl und Stärke gegenüber der englischen Flotte, dass sie – vollen Einsatz vorausgesetzt – nur zeigen können, dass sie mit Anstand zu sterben verstehen und damit die Grundlage für einen späteren Wiederaufbau zu schaffen gewillt sind.“
(aus dem Kriegstagebuch der Seekriegsleitung)

Das Überwasserkonzept Raeders und anderer Offiziere war damit gescheitert, Erfolge erzielten vor allem die U-Boote. Trotzdem wurde auch mit Überwasserschiffen zunächst die Linie des Handelskrieges weiterverfolgt. In der Anfangsphase des Krieges sprach sich Raeder gegenüber Hitler wiederholt für eine Konzentration aller Streitkräfte gegen Großbritannien und gegen einen Zweifrontenkrieg aus. Weil er aufgrund zu vieler Aufgaben eine Zersplitterung der Seestreitkräfte befürchtete, geriet er zunehmend in Gegensatz zum „Führer“. Nachdem auf Initiative Raeders und des Außenpolitischen Amtes der NSDAP im April 1940 die Invasion Norwegens erfolgte (Unternehmen „Weserübung“), und vor allem nach dem Sieg über Frankreich standen der deutschen Kriegsmarine bessere Ausgangspositionen für den Handelskrieg mit Überwasserschiffen und U-Booten zur Verfügung. Dennoch führte der angekündigte „volle Einsatz“ der wenigen vorhandenen Einheiten zu hohen Verlusten an Menschen und Material. Bereits 1939 wurde das Panzerschiff Admiral Graf Spee selbst versenkt, 1940 sank der Schwere Kreuzer Blücher und 1941 das Schlachtschiff Bismarck. Dabei erzielte die Kriegsmarine nur mäßige Erfolge, was bei Hitler zu immer schärfer werdenden Zweifeln an der Existenzberechtigung der größeren Überwasserschiffe führte. Nur mit Mühe konnte Raeder den „Führer“ noch beschwichtigen. Dessen ungeachtet erhielt er 1941 anlässlich seines 65. Geburtstags eine Dotation in Höhe von 250000 Reichsmark.

Als aber am Jahresende 1942 ein Vorstoß des Panzerschiffes Lützow und des Schweren Kreuzers Admiral Hipper im Verband mit sechs Zerstörern im Eismeer scheiterte, bekam Hitler einen Wutanfall, warf der Marine Feigheit in ihrem Vorgehen vor und kündigte die Außerdienststellung und Verschrottung der Überwasserschiffe an. Erich Raeder, der damit nicht nur das Scheitern seines Lebenswerkes erkennen musste, sondern sich auch in seiner Ehre gekränkt fühlte, bat Hitler daraufhin um seinen Abschied. Dieser erfolgte am 30. Januar 1943. Vorher bekam Raeder noch Gelegenheit, seine Positionen in einer Denkschrift zu verteidigen. Sein Nachfolger, Großadmiral Karl Dönitz, schaffte es, Hitler davon zu überzeugen, die großen Überwasserschiffe in Ausbildungseinheiten zu behalten und so vor der schon befohlenen Verschrottung zu retten. Der Raeder verliehene Titel eines „Admiralinspekteurs“ war in der Marinehierarchie nicht vorgesehen, er hatte keinerlei Bedeutung und diente lediglich der Ehrenrettung des Großadmirals.

Nach der Kapitulation Deutschlands wurde Erich Raeder am 23. Juni 1945 verhaftet und zunächst in das Lichtenberger Gefängnis verbracht, dann nach Moskau geflogen und wenig später ins Justizgefängnis des Nürnberger Militärgerichtshofes überstellt. Er wurde im Hauptkriegsverbrecherprozess in den Anklagepunkten 1 (Planung und Führung eines Angriffskrieges), 2 (Verbrechen gegen den Frieden) und 3 (Kriegsverbrechen) beschuldigt, nicht jedoch nach Punkt 4 (Verbrechen gegen die Menschlichkeit). Das einstimmige Urteil vom 1. Oktober 1946 sprach Erich Raeder in den drei Anklagepunkten schuldig und verurteilte den 70-Jährigen zu lebenslanger Haft.

Die wesentlichen Begründungen lauteten dabei:
Punkt 1: Raeders Spitzenstellung als Chef eines Wehrmachtteils während der gesamten Friedenszeit des „Dritten Reiches“ und bis 1943. Als solcher war er auch verpflichtet, in öffentlichen Äußerungen seine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus durch Verwendung der typischen Sprache und Begriffe des Regimes zu betonen. Dies kam z.B. in einer Rede vom 12. März 1939 in den Formulierungen „...schonungslose Kampfansage an den Bolschewismus und das Internationale Judentum“ zum Ausdruck. Ebenso seine Anwesenheit bei zentralen Besprechungen, in denen Hitler seine Kriegs- und Eroberungspläne enthüllte, wie das Hoßbach-Protokoll 1937 sowie die Besprechungen am 23. Mai und 22. August 1939.
Punkt 2: Seine tragende Rolle bei den geheimen Rüstungsprojekten und Verletzungen des Versailler Vertrages während der Weimarer Republik, der dramatisch angestiegene Marineetat und – vor allem – der Plan zur Invasion in Norwegen.
Punkt 3: Raeder ließ den uneingeschränkten U-Boot-Krieg führen, der zur Versenkung unbewaffneter Handelsschiffe und ab und zu auch zur Beschießung von Schiffbrüchigen führte. Das Gericht kam bei ihm in Bezug auf die Zeitspanne bis 1943 zur gleichen Entscheidung wie im Fall Dönitz. Raeder gab zu, dass er den Kommandobefehl, der sich ausdrücklich nicht auf den Seekrieg bezog, weiterleitete und keinerlei Einspruch bei Hitler erhob.

Nach der Urteilsverkündung bat er darum, sein Urteil in Erschießung umzuwandeln, musste jedoch seine Strafe im Kriegsverbrechergefängnis Spandau antreten. Am 26. September 1955 wurde er aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen. Zunächst wohnte er mit Frau und Tochter in Lippstadt, später zog er nach Kiel. Dort verfasste er ab 1957 unter dem Titel Mein Leben seine Memoiren, in denen er die Leistungen der Kriegsmarine in hellstem Licht darstellte und seine eigene Rolle bei der Flottenrüstung verteidigte. Erich Raeder verstarb am 6. November 1960 in Kiel. Bei seiner Beerdigung auf dem Kieler Nordfriedhof hielt sein Nachfolger als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der ehemalige Großadmiral Karl Dönitz, die Grabrede.
 
Großadmiral Erich Raeder (Fortsetzung)

Persönlichkeit und Charakter

Zu Recht konnte behauptet werden, dass die Marine Raeder, Raeder die Marine sei. Ehrgeiz und Können hatten ihn rasch in die höchsten Führungspositionen gelangen lassen, und er war gewillt, diese Führung so eng, so persönlich, so direkt zu gestalten, wie es seinem Begriff von soldatischer Führerschaft, der auf der Brücke der Schlachtkreuzer des Ersten Weltkrieges geboren worden war, entsprach. Erich Raeder war ein körperlich kleiner Mann, um so mehr prägte ein anerzogenes und stets sorgsam verteidigtes Selbstbewusstsein sein öffentliches Auftreten. Der Großadmiral war keine „repräsentative“ Persönlichkeit, dennoch hob ihn sein klares Bewusstsein vom Charisma des Führertums, das ihm nicht angeboren war, nach dem er aber jederzeit strebte, über die Flachheit und Opportunität seiner Zeit hinaus. Er war hoch intelligent, vielseitig interessiert und gebildet, besaß gute Sprachkenntnisse und hatte von seiner Mutter, Tochter eines Kammermusikers, eine sorgfältige musikalische Ausbildung erhalten.

Raeder war Prototyp des Marineoffiziers „alter Schule“, als Soldat und Mensch durch und durch untadelig, ehrenhaft und gläubiger Christ, dennoch stand er inmitten aller gegenwärtigen Fragen und Aufgaben seiner Marine. Allerdings fiel es ihm schwer, sich über sie zu stellen. Raeder trug vor allem seit 1935 eine ungeheure Last der Verantwortung und er tat das seine, um sie für sich noch zu erhöhen. Raeder war der Zentralpunkt, auf ihn allein hatte die Kriegsmarine sich auszurichten. Alle Kraftlinien sammelten sich in ihm, doch sie gingen nicht von ihm aus.

Raeder selbst umschrieb das anlässlich seiner Abschiedsansprache am 30.1.1943 folgendermaßen: „Meiner Auffassung über die Disziplin entsprach es, (...) wenn ich mich bemüht habe, in der ganzen Zeit die Marine, auch das Oberkommando, straff und einheitlich, ich möchte sagen, autoritär zu führen. Ich habe immer größten Wert auf die Wahrung der Einheitlichkeit der Auffassung aller Stellen des OKM nach außen hin gelegt. Denn die Einheitlichkeit der Auffassung innerhalb der Marine gibt ihr allein die Stoßkraft, um ihre Forderungen gegenüber den vielen widerstrebenden Elementen durchzusetzen.“

Raeder war Persönlichkeit durch Amt und Pflichtbewusstsein allein, er war kein „großer“ Mann, doch ein Offizier, der dem Staat diente und diese Verpflichtung bitter ernst nahm. Raeder war Kompromissen stets abgeneigt, und folglich ließ er sich schwer belehren. Befehl und Gehorsam waren und blieben die Pfeiler seiner und seiner Marine Existenz. Die Möglichkeit, beide Begriffe in einer höheren Ansicht der Dinge aufzuheben, trat niemals in seinen Gesichtskreis. Er liebte keine ausgedehnten Diskussionen, er entschied sie lieber. Klare Weisungen oder Befehle der Staatsführung erkannte er meist an. Doch Anweisungen ihm Gleichgestellter oder von Männern, die ihm fachlich oder moralisch nicht gewachsen waren, wie Reichsmarschall Hermann Göring, setzte er oft zähen Widerstand entgegen, ihnen misstraute er.

Wer weniger leistete, als er erwartete, verfiel eisiger Verachtung, wie Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel. Raeder war voller Zweifel und Misstrauen, und um so eigensinniger wahrte er seine „Autorität“. Doch wer sein Vertrauen gewonnen hatte, konnte sich dem inneren Kreis seines Wesens nähern. Es gab Offiziere, die an ihm Kritik üben durften, sie mussten sich allerdings davor hüten, es öffentlich vor anderen zu tun. Raeder war im Grunde humorlos und fromm, autoritätsbewusst und autoritätsgläubig, fachlich hervorragend geschult, gelegentlich prestigebedacht und politisch oft blind. Er war aufrecht, ehrlich, akkurat, pflichtbewusst, innerlich leicht verwundbar und misstrauisch. Er genoss Respekt und Achtung. Das Kühle, Schulmeisterliche, Begrenzte seines Wesens verlieh ihm keinen Glanz, doch er tat seine Pflicht und führte die Kriegsmarine fraglos nach bestem Wissen und Gewissen.

Großadmiral Erich Raeder wurden folgende Orden und Auszeichnungen verliehen:

Chinesischer Orden vom Doppelten Drachen III. Klasse, II. Stufe am 10. Oktober 1898
China-Denkmünze in Stahl am 12. Dezember 1901
Roter Adlerorden vor der IV. Klasse am 22. Juni 1907
Oldenburgischer Haus- und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig Ehrenritter II. Klasse mit der Silbernen Krone am 17. September 1907
Roter Adlerorden IV. Klasse mit der Krone am 5. September 1911
Franz-Joseph-Orden Komturkreuz am 16. September 1911
Erlöser-Orden Komturkreuz am 14. Mai 1912
Russischer Sankt-Stanislaus-Orden II. Klasse am 16. April 1913
Eisernes Kreuz (1914) II. am 19. November 1914 und I. Klasse am 18. Februar 1915
Silberne Imtiyaz-Medaille mit Säbel
Eiserner Halbmond
Friedrich-August-Kreuz II. und I. Klasse
Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern am 5. Juni 1916
Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern und mit der Krone am 20. Dezember 1916
Bulgarische Kriegserinnerungsmedaille am 20. November 1917
Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration am 4. September 1918
Großkreuz des Spanischen Ordens für Verdienste zur See am 16. November 1928, Großkreuz in weiß am 21. August 1939
Verdienstorden (Chile) Kommandeurskreuz mit Stern im September 1928
Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille mit Schwertern am 3. Juni 1931
Großoffizier des Ritterordens der Hl. Mauritius und Lazarus am 7. Mai 1934
Großkreuz des Bulgarischen Militärverdienstordens am 28. Juni 1934
Ehrenkreuz für Frontkämpfer am 9. Oktober 1934
Verdienstorden (Ungarn) I. Klasse am 5. Dezember 1934
Großkreuz des Ordens der Weißen Rose am 27. Februar 1936
Dienstauszeichnungskreuz am 2. Oktober 1936
Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
Olympia-Ehrenzeichen I. Klasse am 16. August 1936
Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 30. Januar 1937
Großkreuz des Ritterordens der Hl. Mauritius und Lazarus am 29. September 1937
Japanischer Orden der aufgehenden Sonne I. Klasse (Großer Band mit Sternen) am 9. November 1937
Kriegs-Erinnerungs-Medaille (Bulgarien) am 30. November 1937
Goldene Hamburger Ehrenmedaille am 1. April 1939
Orden vom Weißen Adler Großkreuz 1. Klasse am 2. Juni 1939
Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 25. Mai 1939, mit Spange „Prager Burg“ (Sudetenspange) am 19. September 1939
Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes am 26. Oktober 1939
Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse am 30. September 1939
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. September 1939
Großkreuz des Schwedischen Schwertordens am 24. Oktober 1940
Großkreuz des St. Alexander-Ordens mit Schwertern am 3. September 1941
Militärorden Michael der Tapfere III. bis I. Klasse
Großkreuz des Freiheitsordens mit Schwertern am 25. März 1942
Großkreuz des Militärordens von Savoyen am 4. April 1942
Großkreuz des Kroatischen Ordens der Krone König Zvonimirs mit Schwertern und andere Dekorationen am 26. September 1942
Verdienstorden Großkreuz am Kriegsband mit Schwertern am 8. Februar 1943

Bundesarchiv_Bild_146-1980-128-63,_Erich_Raeder.jpg
 
@Isabella

Zunächsteinmal einen donnernden Applaus für diese Biographie des Großadmirals.


Auch das Bild ist Klasse

Desweitern bereue ich es mitlerweile fast, daß ich Dich in diesen Thread "geholt" habe. Du wirst mich noch meine Krone kosten;);):D:D

Jetzt zum Großadmiral selbst.
Ich glaube er war nach Generalfeldmarschall Gerd von Runstedt der dienstälteste Soldat der Deutschen Wehrmacht.Und ähnlich wie Rundstedt kam er aus einer anderen Zeit. Einer Zeit, in der Pflicht und Gehorsam noch der Lebensinhalt eines Offiziers gewesen ist.
Gleichzeitig war er der Offizier der Wehrmacht, welcher im höchsten Rang den I.Weltkrieg beendete.
Als Fregattenkapitän(Oberstleutnant) stand keiner der späteren aktiven Spitzenmilitärs der Deutschen Wehrmacht nach Ende des I.WK höher im Rang als Erich Reader.
Ich hatte mir mal die Mühe gemacht und alle Spitzenmilitärs von Wehrmacht,Waffen-SS und Allgemeiner SS zu vergleichen was Beförderungen im I. und II. WK. betrifft und auch die Ränge die diese hohen Offiziere am 30.01.1933 bekleideten.
ich stelle sie Dir mal zum Vergleich ein.

Vergleich von Dienstgradveränderungen der Generalfeldmärschälle und Generalobersten
des Heeres und der Luftwaffe, der Großadmiräle
und Generaladmiräle der Kriegsmarine der Großdeutschen Wehrmacht, der Oberstgruppenführer
der Waffen-SS sowie der Oberstgruppenführer der
Allgemeinen SS während des 1.Weltkrieges und des 2.Weltkrieges.



Die Generalfeldmarschälle des Heeres :

Generalfeldmarschall Werner von Blomberg :
Geboren : 02.09.1878
Gestorben : 14.03.1946
In den 1.Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Major
In den 2.Weltkrieg als : Generalfeldmarschall
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 01.04.1936
Rang am 30.01.1933 : Generalleutnant
Besondere Bemerkungen : Im 2.Weltkrieg nicht eingesetzt

Generalfeldmarschall Fedor von Bock :
Geboren : 03.12.1880
Gestorben : 05.05.1945
In den 1.Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Major
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Generalleutnant
Besondere Bemerkungen : Noch vor Ende des 2.Weltkrieges
gefallen.

Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch :
Geboren : 04.10.1881
Gestorben : 18.10.1948
In den 1.Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Major
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall :19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Generalmajor
Generalfeldmarschall Ernst Busch :
Geboren : 06.07.1885
Gestorben : 17.07.1945
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Infanterie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 01.02.1943
Rang am 30.01.1933 : Oberst

Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel :
Geboren :22.09.1882
Gestorben : 16.10.1946(in Nürnberg hingerichtet)
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Oberst


Generalfeldmarschall Ewald von Kleist :
Geboren : 08.08.1881
Gestorben : 16.10.1954(in sowjetischer Gefangenschaft)
In den 1.Weltkrieg als : Rittmeister
Aus dem 1.Weltkrieg : Rittmeister
In den 2.Weltkrieg : General der Kavallerie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 01.02.1943
Rang am 30.01.1933 : Generalmajor

Generalfeldmarschall Hans – Günther von Kluge :
Geboren : 30.10.1882
Gestorben : 19.08.1944(Selbstmord)
In den 1.Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Artillerie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Oberst
Besondere Bemerkungen : Noch vor Ende des 2.Weltkrieges Selbstmord

Generalfeldmarschall Georg von Küchler :
Geboren : 30.05.1881
Gestorben : 25.05.1968
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Artillerie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 30.06.1942
Rang am 30.01.1933 : Oberst

Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb :
Geboren : 05.09.1876
Gestorben : 29.04.1956
In den 1.Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Major
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Generalleutnant
Besondere Bemerkungen :
Am 04.02.1938 mit dem Charakter eines Generalobersten
Verabschiedet. Zu Beginn des 2.Weltkrieges als regulärer Generaloberst reaktiviert.

Generalfeldmarschall Wilhelm List :
Geboren : 14.05.1880
Gestorben : 16.08.1971
In den 1.Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Major
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Generalleutnant

Generalfeldmarschall Erich von Manstein :
Geboren : 24.11.1887
Gestorben : 10.06.1973
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : Generalleutnant
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 30.06.1942
Rang am 30.01.1933 : Oberstleutnant

Generalfeldmarschall Walter Model :
Geboren : 24.01.1891
Gestorben : 21.04.1945(Selbstmord)
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : Generalmajor
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 01.03.1944
Rang am 30.01.1933 : Major
Besondere Bemerkungen : Noch vor Ende des 2.Weltkrieges Selbstmord.

Generalfeldmarschall Friedrich Paulus :
Geboren : 23.09.1890
Gestorben : 01.02.1957
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
In den 2.Weltkrieg als : Generalmajor
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 31.01.1943
Rang am 30.01.1933 : Major
______________________________________________
Generalfeldmarschall Walter von Reichenau :
Geboren :18.10.1884
Gestorben : 17.01.1942(Schlaganfall)
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Artillerie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Oberst
Besondere Bemerkungen : Starb bereits 1942 an den Folgen eines Schlaganfalls. Trug als einziger Generalfeldmarschall das Sturmabzeichen.

Generalfeldmarschall Erwin Rommel :
Geboren : 15.11.1881
Gestorben : 14.10.1944(Selbstmord)
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : Generalmajor
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 23.06.1942
Rang am 30.01.1933 : Hauptmann
Besondere Bemerkungen : Von Hitler noch vor Ende des Krieges zum Selbstmord gezwungen.

Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt:
Geboren : 12.12.1875
Gestorben : 24.02.1953
In den 1. Weltkrieg als : Hauptmann
Aus dem 1.Weltkrieg als : Major
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : General der Infanterie
Besondere Bemerkungen : 1938 verabschiedet, bei Kriegsbeginn reaktiviert. Gerd von Rundstedt war der
dienstälteste Soldat der Deutschen Wehrmacht

Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner :
Geboren : 12.06.1892
Gestorben : 02.07.1973
In den 1.Weltkrieg als : Vizefeldwebel der Reserve
Aus dem 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
In den 2. Weltkrieg als : Oberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 05.04.1945
Rang am 30.01.1933 : Hauptmann
Besondere Bemerkungen :Über keinen Offizier der Wehrmacht wurden nach dem Krieg bis heute mehr Unwahrheiten und Lügen verbreitet als über diesen erstklasigen und untadeligen Offizier.


Generalfeldmarschall Maximilian Reichsfreiherr von Weichs :
Geboren : 12.11.1891
Gestorben : 27.09.1954
In den 1.Weltkrieg als : Rittmeister
Aus dem 1.Weltkrieg als : Rittmeister
In den 2.Weltkrieg als : General der Kavallerie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 01.02.1943
Rang am 30.01.1933 . Oberst

Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben :
Geboren : 04.12.1881
Gestorben : 08.08.1944(hingerichtet)
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Infanterie
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Oberst
Besondere Bemerkungen : Als einer der Hauptverschwörer des 20.07.1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet

Die Generalfeldmarschälle der Luftwaffe :
Reichsmarschall Hermann Göring :
Geboren : 12.01.19893 :
Gestorben : 15.10.1946(Selbstmord)
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : Generalfeldmarschall
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Reichsmarschall
Beförderung zum Reichsmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Hauptmann a.D.
Besondere Bemerkungen : Als Reichsmarschall der ranghöchste Soldat der Deutschen Wehrmacht

Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim :
Geboren : 22.06.1892
Gestorben : 24.05.1945(Selbstmord)
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg : Hauptmann(Charakter)
In den 2.Weltkrieg als : Generalleutnant
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 26.04.1945
Rang am 30.01.1933 : Hauptmann a.D.
Besondere Bemerkungen : Deutschlands letzter Generalfeldmarschall

Generalfeldmarschall Albert Kesselring :
Geboren : 30.11.1885
Gestorben : 16.07.1960
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Flieger
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Oberst
Besondere Bemerkungen : Hat den Rang eines Generalobersten übersprungen

Generalfeldmarschall Erhard Milch :
Geboren : 30.03.1892
Gestorben : 25.01.1972
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : Generaloberst
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Hauptmann a.D.
Besondere Bemerkungen : Generalfeldmarschall trotz jüdischen Vater.
Hat die Deutsche Lufthansa aufgebaut.

Generalfeldmarschall Dr.Ing. Wolfram Freiherr von Richthofen :
Geboren : 10.10.1895
Gestorben : 12.07.1945
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Leutnant
In den 2.Weltkrieg als : Generalmajor
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 16.02.1943
Rang am 30.01.1933 : Hauptmann
Besondere Bemerkungen : Hat den Rang eines Generalleutnants übersprungen

Generalfeldmarschall Hugo Sperrle :
Geboren : 07.02.1885
Gestorben : 02.04.1953
In den 1.Weltkrieg als : Oberleutnant
Aus dem 1.Weltkrieg als : Hauptmann
In den 2.Weltkrieg als : General der Flieger
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Generalfeldmarschall
Beförderung zum Generalfeldmarschall : 19.07.1940
Rang am 30.01.1933 : Oberstleutnant
Besondere Bemerkungen : Hat den Rang eines Generalobersten übersprungen.Rettet in Spanien tausende Nonnen und Priester vor den roten Mörderhorden.

Die Großadmirale der Kriegsmarine :
Großadmiral Dr. h.c. Erich Raeder :
Geboren : 24.04.1876
Gestorben : 06.11.1960
In den 1.Weltkrieg als : Korvettenkapitän
Aus dem 1.Weltkrieg als : Fregattenkapitän
In den 2.Weltkrieg als : Großadmiral
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Großadmiral
Beförderung zum Großadmiral : 20.04.1939
Rang am 30.01.1933 : Admiral


Großadmiral Karl Dönitz :
Geboren : 16.09.1891
Gestorben : 24.12.1980
In den 1.Weltkrieg als : Leutnant zur See
Aus dem 1.Weltkrieg als : Oberleutnant zur See
In den 2.Weltkrieg als : Kapitän zur See
Letzter Rang im 2.Weltkrieg : Großadmiral
Beförderung zum Großadmiral : 30.01.1943
Rang am 30.01.1933 : Korvettenkapitän
Besondere Bemerkungen : Hat den Rang eines Generaladmirals Übersprungen.

Fortsetzung auf Seite 2
 
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