Minnónar

Umeas

Abtrünniger Sith Darth Hybris, Twink von Vorn Meri
Minnónar
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[ Zugehörigkeit: Neutral ]

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Namhafte Lokalitäten
Bergwerk und Erzverarbeitungsanlagen der Vgunil Minengesellschaft – Auf der Nordhalbkugel, im obersten Teil des Rackor genannten Graben in der Gebirgskette Minn 2, hat der Unternehmer Gef Vgunil unter für seine Arbeiter widrigsten Bedingungen eine Mine errichtet, um die minderwertigen Metallvorkommen des Planeten abzubauen. Die meisten Wesen, die hier beschäftigt waren sind tot und nur noch einige wenige ehemalige Aufseher leben noch und zehren von den noch großzügig vorhandenen Luftreserven. Die Luft des Planeten ist schleichend toxisch und wird hier aufgrund des im Rackor verlaufenden Lavastroms noch verschlimmert. Die Überlebenden vegetieren in einer klimatisierten Anlage vor sich hin, in der sich auch die äußerst kleine Krankenstation befindet, die lediglich Platz für ein Bett und eine Schlafmöglichkeit am Boden bietet.

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Besonderheiten

Das Minnónar-System (J-20) beherbergt zwei Sonnen und mehrere Planeten, von denen nur Minnónar selbst von größerer Bedeutung ist. Es handelt sich dabei um einen äußerst lebensfeindlichen Wüstenplaneten mit etwas mehr als 27.000 km Durchmesser und insgesamt neun Kontinenten. Seine wichtigsten Strukturen stellen die größten Gebirgszüge Minn 1 (3210 m), Minn 2 (2714 m) und Minn 3 (2150 m) dar, sowie der Rackor genannte, tiefste Graben (7374 m) des Planeten.

Minnónars Atmosphäre ist nur eingeschränkt atembar. Humanoide können an der Oberfläche maximal zwei Stunden lang ohne Atemmaske überleben. Während der 27 Standartstunden dauernden Tage werden Temperaturen von bis zu 90°C erreicht, die selbst in den nur drei Stunden dauernden Nächten nicht unter 30°C fallen. Regelmäßige Sandstürme suchen die Oberfläche heim und sind in der Lage Humanoide in Sekunden zu töten. Lediglich zentimeterdicke Anzüge können vor dem mörderischen Sand schützen.

Das einzige wirtschaftliche Interesse am Planeten können die großen Vorkommen eines minderwertigen Metalls liefern, das im Imperium zum Atmosphärengleiterbau verwendet wird. In der Vergangenheit haben sich vereinzelte Archäologen für die Überreste der indigenen Urbevölkerung interessiert.

Stand: Beitrag #6, 03.12.2017
Arlen
 
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Einstiegspost



[Outer Rim - Effandora Sektor - Minnónar – Miene bei Minn 2]


Kalter Wind umspielte ihre Haare, harter und körniger Sand flog hindurch, während sie auf dem Boden saß und über das Vergangene nachdachte.
Eigentlich wäre das Wetter auf diesem Planeten herrlich gewesen, wenn dieser sich nicht so nah an der Sonne befinden würde. Der Sommer war sogar grade erst in seinen Anfängen; und somit würde es noch heißer werden. Ganz im Gegenteil zu diesem sommerlich Wetter waren ihre Gedanken so kalt wie Eis, so durcheinander wie ein Sturm, der alles mit sich riss was nicht fest verwurzelt war.
Sie zuckte zusammen, als ein elektrischer Schlag durch ihren Körper zuckte. Sie nahm nur verschwommen war, was man zu ihr sagte. Kaliya sackte einfach erschöpft zu Boden. Ein erneuter Schlag durchfuhr sie und nahm ihren ganzen Körper ein – verteilte all seine Energie in ihrem mageren und zerbrechlichen Körper.
Doch sie gab keinen Laut von sich. Grobe Hände hielten sie an ihren Oberarmen fest, krallten sich in die dünne Haut. Blut begann langsam an ihren Armen entlang zu fließen, doch Kaliya war diesen Schmerz bereits gewohnt. Sie spürte ihn nicht einmal mehr… Man zerrte sie über den groben Sand, welchen sie nachher sicherlich in dem bisschen Kleidung wieder finden würde, wenn sie diese anbehalten durfte. Es war jedes Mal wieder das gleiche, wenn sie wieder nicht ihre Arbeit verrichtete. Jedes Mal wieder wurde sie in den kalten Kerker gezogen, musste dort nackt auf der Pritsche liegen. Warum lebte sie eigentlich noch?

Die harten und spitzen Steine hinterließen Striemen auf ihrem Körper. Das sich ein Großteil dieser Wunden nicht entzündet hatte, war ihrer Meinung nach ein Wunder.
Sie zogen Kaliya einfach hinter sich her.

“Dieses Mal wird deine Strafe höher ausfallen. Du kannst dich schon mal freuen.“ sagte einer der Personen mit Hass und Trotz in der Stimme, die sie dieses Mal ein klein wenig erschaudern ließ. Normalerweise bekam sie kaum etwas zu Essen oder zu trinken. Man nahm ihr ihre Kleidung und ließ sie einfach dort liegen. Doch die Stimme dieser Person klang anders…
Er zog sie hoch, drückte sie gegen die kalte Wand aus Stein. Seine Faust umklammerte ihren Hals. Sie jappste nach Luft, und spürte, dass es bald zu Ende gehen könnte.
Die Person beugte sich nach vorn und leckte mit seiner ekeligen, grünen und anscheinend warzigen Zunge über Kaliya’s Gesicht; ein Seufzer des Ekels entkam ihr. Die Person ignorierte das und leckte erneut über ihre kahle und weiße Haut. Mit der anderen Hand öffnete er eine Tür und stieß Kaliya anschließend in das „kalte Loch“, in das man sie immer und immer wieder hineinwarf.
Ihre Augenlider schlossen sich langsam. Der Steinboden schien all seine Kälte an ihren warmen Körper abzugeben. Es durchfuhr sie wie ein Schlag. Ein Schlag, der nicht wie ein dumpfes Gefühl des Schmerzes war, sondern einfach nur das Gefühl von tödlicher Kälte, die sicherlich eine Nierenentzündung oder etwas Derartiges mit sich bringen würde. Auf dem dumpfen Steinboden hörte sie die Schritte dieser widerwärtigen Person, die sie eben hier hinein geworfen hatte. Sie sagte noch irgendwas, doch Kaliya selbst verstand kein einziges Wort. Es schien, als würde sich ein Schleier über ihre Ohren und Augen legen, wie ein Nebel, der sie langsam einnahm. Sie konnte kaum noch klar hören, geschweige denn klar sehen.
Sie wusste, sie würde sterben. Ihr Leben neigte sich dem Ende zu, so wie es schon öfters der Fall gewesen war. Doch dieses Mal, war es etwas anderes. Sie hatte nicht einen einzigen Funken Energie in ihrem Körper… Ihre trägen Augen gingen immer weiter zu, bis sie diese fest geschlossen hatte. Sie spürte, wie dieser aller letzte Funken aus ihrem Körper entwich, wie er sich erhob und davon schlich, so als hätte er nur auf die Chance gewartet, Kaliya’s Körper zu verlassen.
Doch er tat es nicht. Etwas hielt diesen Funken davon ab. Was war es? Kaliya versuchte sich auf ihre Sinne zu verlassen. Wo war sie? Es war nass, aber dennoch warm. Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, spürte, dass sich irgendetwas vor – nein, in ihrem Mund befand. Es war grün, sie befand sich in einer Flüssigkeit. War dies ein Bacta-Tank? Es musste so sein. Denn sonst würde sie jetzt wahrscheinlich schon nicht mehr am Leben sein. Das hässliche Gesicht lachte sie höhnisch an. Dann wurde die Flüssigkeit abgesaugt und sie aus dem Tank herausgezogen. Die Gestalt packte sie an ihrem nackten Arm, legte sie sich über die Schulter. Kaliya wollte grade etwas von sich geben, doch da spürte sie schon einen Einstich … und in Sekunden schnelle war sie eingeschlafen.

Als sie wieder aufwachte, fühlte sie sich beinahe wohl, jedoch benommen. Wo war sie? Sie spürte, dass sie nicht auf einem kalten Boden lag, wie es sonst der Fall war. Nein, es war sogar sehr angenehm und weich. Sie öffnete langsam ihre Augen und schaute sich um. Sie lag in einem Bett, leicht zugedeckt. Warum war sie hier? Hatte sie nicht sterben sollen? War das nicht ihre Bestimmung gewesen? Einfach zu schlafen, zu spüren, wie der letzte Funke von Leben ihren Körper verließ und sie für immer in Ruhe gelassen werden konnte? Sie wollte doch nichts sehnlicher als dieser Qual, dieser Schmach und der Demütigung zu entfliehen, die sie hier jeden Tag spürte. Die Blicke der anderen war unerträglich. Die menschlichen Männer betrachten sie als Frischfleisch, verzehrten sie mit ihren Blicken. Und sie konnte dem einfach nicht entfliehen. Und doch hatte sie es schon oft versucht. Sie hatte sich einfach die Pulsadern aufgeschnitten. Man hatte sie jedes Mal rechtzeitig entdeckt und sie in den Bacta-Tank verfrachtet. Man ließ sie einfach nicht sterben. So wie dieses Mal. Doch es war anders. Sie war noch nie in einem so bequemen und weichen Bett aufgewacht. Meistens war es ein kalter und sehr harter, steiniger Boden gewesen. Kaliya hätte niemals gedacht, ein so angenehmes Gefühl noch einmal erleben zu dürfen. Es war ihr jedoch auch bewusst, dass es mit Sicherheit einen Haken geben würde. Doch was war dieser Haken? Man hatte sicherlich nicht vor, sie besser zu behandeln als man es sonst tat.
Kaliya brauchte nicht einmal lange darüber nachdenken und sich diese Frage zu stellen. Denn als sie sich aufrichten wollte, wusste sie, was auf sie zukommen würde.

„Na meine Kleine, du bist ja endlich wach. Ich hoffe es geht dir gut.“
Ein Mann mit leuchtend roten Augen, dunklen Haaren und eindeutig humanoiden Ursprungs blickte sie freundlich an.
„Mir geht es gut.“ Fauchte sie den Mann es. Denn es war so klar was gleich geschehen würde. Es war schon immer so gewesen, seit sie hier war. Sie war nämlich eine der wenigen menschlichen Frauen die sich hier befanden. Viele andere waren Gothals, auch einige Barabel waren dabei. Warum diese sich allerdings mit ihren mächtigen Klauen und Schwänzen nicht wehren konnten, wusste Kaliya nicht. Vermutlich hatte man ihr irgendwelche Drogen verabreicht, um sie willig zu machen.
„Dann ist es ja gut.“ Sagte der Mann, der sich nicht einmal vorstellte. Er beugte sich zu Kaliya herunter, stützte sich dabei mit der linken Hand ab und legte die andere um Kaliya’s Hals. Sie wehrte sich nicht, denn es hatte sowieso keinen Sinn. Sie hatte aufgegeben, bevor er auch nur angefangen hatte seine Lippen auf die ihren zu Pressen. Sie spürte die Feuchtigkeit seines Speichels, seine Zunge, wie sie in ihren Mund eindrang. Eigentlich mochte sie den Spaß mit Männern, hatte ihn so viele Jahre mit ihrem Freund genossen, bevor man ihn tötete.
Doch nun spürte sie seine kaputten Lippen, spürte, wie seine rechte Hand an ihr herunterwanderte, ihre Brust sogar sanft streichelte, liebkoste. Sie spürte sein Glied, als er sich auf sie legte. Dann zog er rasch die Decke beiseite, legte sich mit seinem nackten Körper erneut auf sie. Er begann sie zu vergewaltigen. Eine Träne lief langsam an ihrer Wange herunter, doch der Mann bemerkte dies nicht. Er schien sich nur auf das zu konzentrieren, was er tat. Kaliya war froh, dass dies nicht lange andauerte. Denn er war sehr schnell fertig gewesen. Dann hatte er sie genommen, vor die Tür gesetzte und die Wachen hatten sie wieder in die kalte Zelle geworfen. Wie oft würde sie dies noch mitmachen müssen, bis sie endlich sterben würde?

Nun befand sie sich wieder in ihrer Zelle. Und die Gedanken kehrten zurück sie. Die Gedanken die sie hatte, bevor man sie erneut abgeholt hatte und zu dieser Demütigung gezwungen hatte.
Die Gedanken an ihre Familie waren groß. Und vor allem der Gedanke an ihren Freund, den man so bitterlich quälend getötet hatte. Erneut liefen Tränen an ihrer Wange herunter. Sie wischte sie sich weg; schluchzte dabei weiter.
Wie lange würde sie das noch aushalten müssen?
Es gab nur drei Möglichkeiten. Erstens, sie würde es einfach alles aushalten, bis sie irgendwann endlich sterben würde. Oder sie würde immer und immer wieder versuchen sich umzubringen; so lange, bis sie es geschafft hatte. Die letzte Möglichkeit war die Flucht. Nur wie sollte sie von diesem Planeten herunter kommen? Vermutlich gar nicht. Und deswegen bevorzugte Kaliya die zweite Möglichkeit. Sie war sicher, dass sie bald eine Möglichkeit finden würde, wie sie sich am schnellsten das Leben nehmen konnte. Ansonsten blieb ihr wahrscheinlich nichts anderes übrig, als einfach mit diesem Mann erneut zu schlafen; und vielleicht so zu tun, als würde es ihm gefallen? Möglicherweise würde sich eine völlig neue Perspektive für sie eröffnen? Sie beschloss, in Ruhe darüber nachzudenken.
Für die nächsten Wochen wurde sie in der Zelle gelassen. Man hatte ihr nur Kleidung aus Leinen gegeben, ihr ein bisschen Essen und Trinken in die Zelle gebracht. Sonst hatte man sie kaum beobachtet, nicht einmal eines Blickes gewürdigt.
Kaliya wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Wie viele Tage, Wochen oder sogar Monate sie in dieser Zelle verbracht hatte, bevor man sie wieder herausholte – und das nicht grade sanft. Die widerwärtigen Wachen zogen sie einfach hinaus, über die kalten Steine hinweg auf den harten Sand. Dort lag sie nun, gepeinigt von einigen harten Peitschenschlägen, die auf sie niederkamen. Blut rann langsam aus den zugefügten Wunden. Man schrie sie an, sie solle gefälligst aufstehen und arbeiten. Doch warum sollte sie das tun? Wäre es jetzt nicht viel einfacher, sich erschlagen zu lassen? Am Blutverlust durch die zugefügten Wunden zu sterben? Kaliya blieb einfach reglos am Boden liegen, spürte, wie der Wachmann nach ihr zog, sie griff und mitschleifte. Ihre Knie bluteten ebenfalls, auch ihre Arme. Warum konnte er sie nicht einfach töten? Kaliya hasste ihn, weil er sie immer quälte und sie für alles was sie tat oder auch nicht tat hart bestrafte. Er war ein Sadist, dass hatte sie vom ersten Tag an gewusst. Kaliya hoffte, dass sie diese Pein nicht mehr lange ertragen musste. Ein Peitschenhieb und sie würde sterben. Warum konnte er ihr nicht einfach diesen erlösenden Trost geben? Er zog sie auf einen Mast zu, band sie dort fest. Er schrie etwas in die Menge, an all die anderen Sklaven gerichtet.

“Seht her, dass hier soll euch als Beispiel dienen, für diejenigen, die der Meinung sind, dass sie hier tun und lassen könnten was sie wollen!“ sagte das das schleimige Wesen. Sie allerdings hatte kaum etwas von dem Gesagten verstanden, der Schmerz war zu groß gewesen, als dass ihre Sinne noch richtig funktionieren könnten.
Ihr Peiniger holte zu einem Schlag aus – und die Peitsche raste auf ihren Rücken zu. Einmal, zweimal, dreimal und noch ein viertes Mal. Die Arbeiter schraken auf, drehten sich weg. Kaliya hingegen schrie so laut, dass einige sich die Ohren zuhalten musste. Dann ließ er von ihr ab, band sie los und ging. Er ließ sie einfach dort liegen. Kaliya spürte nichts mehr. Nur die Tränen, die an ihren Wangen herunter liefen.
Sie versprach sich, dass sie dieses Wesen irgendwann töten würde. Und sie würde ihn so sehr quälen, dass er sich wünschte, niemals, niemals geboren worden zu sein. Sie hasste ihn, mehr als alle anderen. Nicht einmal ihren Vergewaltiger hasste sie so sehr, wie sie ihn hasste. Sie verabscheute ihn, wollte ihn am liebsten mit ihren eigenen Händen töten, jedes Körperteil von ihm einzeln abreißen.

Hass war ein Gefühl, was Stärke verleihen konnte. Die Schmerzen, die sie Jahre lang erdulden musste, nährten dieses Gefühl. Wut und Zorn manifestierten sich in dem Hass, der sie beinahe zu ersticken drohte, da sie ihm nicht freien Lauf lassen konnte. Und der Wärter nährte diesen Hass immer mehr, sodass er immer größer wurde, sie beinahe von innen zerfraß wie ein Virus, der sich langsam in ihrem Körper ausbreitete und jede lebende Zelle einnahm – und schließlich tötete.
Kaliya fragte sich, ob sie irgendwann einmal zum Hass selbst werden könnte. Ob sie einfach auf den Wächter zugehen könnte und ihn langsam töten könnte.
Sie wünschte sich nichts sehnlicher als das. Wie lange sie noch leben würde, spielte keine Rolle mehr. Sie hoffte nur, dass es noch grade solange sein würde, bis sie seine schmierigen Eingeweide in ihren Händen trug, sie zermalmte und ihm zusah, wie er langsam, ganz langsam und qualvoll starb.
Wenn Hass eine Wellenlänge wäre, die man sehen konnte, dann wäre Kaliya der Mittelpunkt, und um sie herum würde sich ihr Hass wie ein schwarzer Kreis voll Wut und Zorn verbreiten… während sie immer noch auf dem Boden lag, und sich kaum regen konnte.
 
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Minnónar - Nordhalbkugel - Rackor [ 10 Meter Tiefe ] - mitelgroße Höhle mit offener Decke - Ithron, 5 Twi'lek Wärter und 56 Sklaven ( unter anderem Kaliya )

?Seht her, dass hier soll euch als Beispiel dienen, für diejenigen, die der Meinung sind, dass sie hier tun und lassen könnten was sie wollen!?

Er schaute in die Runde und ergötzte sich an den ängstlichen Blicken. Dann ließ er die Peitsche auch schon auseinander rollen. Einen Herzschlag später holte er aus, zielte nur kurz und schlug zu. Der Schlag war mörderisch, wenn auch so gut gezielt das sie keines falls sterben konnte.
Die Sklaven wandten sich ab und zuckte bei jedem weiteren Schlag zusammen, was Ithron gerade zu beflügelte weiter zu machen. Doch nach dem vierten Schlag, begann sein Kommunikator zu vibrieren und er musste seine Züchtigung beenden. Er nahm das kleine Gerät aus der Tasche, laß die Nachricht und steckte es wieder weg.
Da er nun gehen musste, band er sie noch los. Ein kurzes Zeichen zu einem anderen Wärter und er ging. Sein Weg führte ihn durch einen grob behauenden Stollen, der alle paar Meter durch massive Stahlträger abgestützt wurde.

Der Chef ist da, aber warum heute schon, fragte er sich und kratzte sich dabei mit den abgebrochenen Fingernägeln über den kahlen Schädel. Eigentlich sollte Gef erst in einer Woche auftauchen und Nachschub mitbringen. Sklaven, Essen und Trinken, Sauerstoff und Ersatzteile. Also warum schon heute? Das machte er nur wenn er etwas ganz besonderes aufgelesen hat, das er unbedingt noch am gleichen Tag liefern musste. Also hatte er weder einen neuen Sklaven dabei der was taugte oder neue Arbeitsmaschinen, die er billig eingekauft hat und die was taugen sollten.

Ithron durchquerte noch einen weiteren Stollen, wobei er eine Sicherheitstür passierte, und gelangte schließlich in den klimatisierten Komplex, wo Gef schon auf ihn warten würde. Er ging einen langen kaum beleuchteten Gang entlang, dessen Bodenplatten schon so abgenutzt waren wie die Farbe der Wände verblichen war. Am Anfang waren sie noch rot gewesen, doch jetzt erinnert es eher an getrocknetes Blut. Ithron achtete jedoch nicht mehr darauf, denn das wenige was in seinem Kopf noch arbeitete war damit beschäftigt, sich mit dem auseinander zu setzen was sein Boss ihm gleich sagen würde. Als er in den Besprechungsraum eintrat, musste er fest stellen das nicht nur Gef anwesend war, sondern auch alle anderen Schichtleiter. Insgesamt waren das 5, ihn mit eingerechnet.
Der massive Tisch, der aus dem minderwertigen Metall bestand welches hier gewonnen wurde, war fast oval, sodass sich alle mehr oder weniger ansehen konnten, ohne den Kopf groß zu bewegen, was gerade für Ithron hilfreich war. Er setzte sich auf den letzten noch freien Platz, der Gef direkt gegenüber lag. Auch wenn es keine feste Sitzordnung gab, so wagte es keiner der anderen ihm diesen Platz weg zu nehmen. Nicht weil sie ihn fürchteten - obwohl es angebracht wäre - sondern weil er nun mal in der Hierarchie über ihnen stand. Eigentlich waren sie alle - Gef eingeschlossen - gute Freunde, weswegen Gef sie ja auch alle persönlich ausgesucht hatte.
Links von Ithron saß Aramond, der nicht nur wegen seines guten Aussehens und seiner Vorliebe für das männliche Geschlecht auffiel, sondern auch weil er trotz seiner mickrigen 1.70 Meter stark genug war um es mit einem Gamorreaner aufnehmen zu können.
Rechts saß Fynlin, der trotz seines eher weiblichen Namens eher einem Bantha ähnelte als einem Menschen. Sollte es irgendwo eine Stelle geben, wo keine Haare aus seinem Körper sprießten, so hatte er sie bisher gut verbergen können. Seine Leibesfülle machte ihm wie Ithron jedoch zu einem eher langsameren Zeitgenossen, der jedoch nicht davor zurück schreckte auch mal einen Sprint hinzulegen, sollte es denn nötig sein. Mit ihm verstand Ithron sich noch am besten.
Rechts neben Fynlin saß Chris, den man gerade wegen diesem so normal klingenden Namen aufzog. Er war eigentlich, wenn man mal davon absah das er das Wort ?Gesittet? und ?höflich? nicht kannte, ganz in Ordnung. Links neben Aramond hatte wie jedes mal Sin-Tui Platz genommen, dessen eher schmale Augen gerade Ithron musterten. Sein rabenschwarzes ohrlanges Haar war zurück gekämmt worden, was ihn wie einen schmierigen Halsabschneider aussehen ließ. Tatsächlich war er aber der zweit brutalste unter den Schichtleitern. Nach Ithron natürlich.


?Ah da bist du ja endlich? sagte Gef nicht unbedingt freundlich, aber auch nicht tadelnd.
?Ich hatte noch was zu erledigen? gab er neutral klingend zurück.
?Sie schon wieder wie? sagte Aramond grinsend und schaute kurz Ithron, dann Gef und wieder Ithron an.
?Klar doch.? Jetzt war er es der grinste. Doch Gef schien eher besorgt zu sein.
?Gut das wir auf sie zu sprechen kommen. Du hast sie schon so weit getrieben, das sie jede Möglichkeit nutzt um sich umzubringen.?
?Na und? Bisher haben wir sie doch immer wieder ?retten? können.?
?Man bezahlt uns zu viel für sie, als das wir sie einfach so weg werfen könnten. Und ich habe genau das richtige dafür mitgebracht.?


Plötzlich lag eine Akte vor ihm auf dem Tisch und Ithron musste sich fragen, ob diese schon am Anfang da gelegen hatte. Ist ja auch egal, dachte er und beugte sich noch weiter vor, sodass sein Wasserbauch gegen die Tischkante drückte.

?Mir ist dank eines...tödlichen Unfalls ein überaus brauchbarer Mann in die Hände gefallen, der nicht nur hervorragende Arbeit leisten dürfte, sondern auch ihr helfen sollte.?

Gef reichet die Akte durch und jeder Schichtleiter schaute sie sich an, wobei Aramond sie noch am längsten anstarrte, wobei er gedankenverloren mit seinem kurz geschnittenen Ziegenbart spielte.
?Hübsch hübsch. Schade das ich ihn nicht bekommen kann? sagte er wehleidig und reichte die Akte weiter an Ithron.
Oben auf der Akte stand in huttischen roten Buchstaben: Tod, wie auch auf den meisten anderen Akten die Gef ihnen mit brachte. Eigentlich hätte man meinen können das es doch egal war, wer diese Männer und Frauen waren, doch hatten vereinzelte Zwischenfälle mit Sklaven, die nicht sichtbare Implantate besessen hatten, gezeigt das es doch finanziell wichtig war es zu wissen.

?Wo hast denn den Schönling aufgetrieben? fragte Ithron und kratzte sich dabei wieder am rauen Kinn.
?Muunilinst. Nach einen kleinen Speederunfall wurde er mir direkt geliefert.?
?Und der soll sie wieder von ihren Selbstmordgedanken weg bringen??
?Davon gehe ich aus. Also Ithron. Er gehört zu deiner Schicht. Doch behandle ihn besser als die anderen und sie bekommt auch eine Woche Züchtigungsruhe.?


Der fettleibige Schichtleiter sah seinen Freund und zugleich Boss in die schlangenähnlichen Augen und nickte wiederstrebend. Gef war sogar noch attraktiver als Aramond und lediglich seine gefährlich listigen Augen störten das Gesamtbild. Dennoch hielt er viel von Körperpflege, war aber ebenso sadistisch. Doch über all dem stand seine Gier nach Geld und Einfluss.

?Bedeutet Schonung, das sie auch nicht mehr von Kunden besucht wird??
?Nein. Die werden nach wie vor kommen. Auch wenn sich bisher keiner gemeldet hat.?
?Verstehe. Wars das dann jetzt? Ich glaub die geht noch drauf wenn sie nicht wieder in ihr "Quartier" kommt.?
?Ja. Kümmere dich darum.?


Gef entließ alle und schnappte sich lediglich Aramond noch einmal. Doch das kümmert Ithron nicht, denn er musste seinen Schützling holen, damit sie nicht von der Hitze des Planeten gegrillt wurde.

***Während dessen...***

Ithron war gerade gegangen, da waren zwei der Wachen auch schon zu Kaliya gegangen und hatten sie hoch gezogen. Die anderen Sklaven wagten es nun nicht mehr sich umzudrehen und schlugen weiter mit Spitzhacken und Vorschlaghämmern auf das Gestein ein. Eigentlich wären Fräsmaschinen und andere Bergbaumaschinen billiger gewesen, doch kostete die Umrüstung und Wartung dieser im Endeffekt zu viel, da der Planet diese zu stark angriff. Kostenlose Sklaven brauchten zwar länger, waren dafür aber eben kostengünstiger.
Sie wurde unterdessen in den Schatten getragen, wo es zwar kaum kühler war, aber die Sonne nicht mehr auf ihren Kopf scheinen konnte, was sie mit Sicherheit umgebracht hätte.
Die beiden grünhäutigen Twi?lek Wachen entfernten sich wieder und stellten sich unter extra für sie angebrachte Sonnenschirme, die aus irgend einem noch billigeren Metall angefertigt worden waren, als das was hier gewonnen wurde. Sie besaßen zwar jeweils einen Blaster, benutzen aber eher ihre Betäubungsstöcke und Elektropeitschen.

Einer der Sklaven - eine Rodianerin - arbeitete in der Nähe von Kaliya und schaute immer mal wieder zu der gequälten Seele, wagte es aber nichts zu sagen. Es dauerte aber nicht lange, da bemerkte eine dritte Twi?lek Wache diese Blicke. Dieser kam sofort auf sie zugestürmt, den Schlagstock drohend erhoben. Sie bemerkte das und arbeitete schneller, in der Hoffnung das er nicht zu ihr wollte. Doch als der Schlag sie am Bein traf und dieses sofort lähmte, jaulte sie auf und brach zusammen. Die zierlichen Hände schützend vor das Gesicht gebracht, bettelte sie auf Huttisch um Gnade, bekam aber nur noch einen Tritt in den Magen. Ein zweiter folgte, dann ließ er von ihr ab und ließ sie dort liegen.
Hätte man die Sklaven nicht alle längst gebrochen und in einen Haufen lethargischer Halbgeister verwandelt, so hätten sie darauf kommen können das ihre schiere Überzahl gereicht hätte um die fünf Wachen nieder zu ringen und allein mit ihrem Gewicht zerquetschen zu können...

10 Minuten später kam Ithron wieder, sah sich kurz um und als er sie gefunden hatte, legte er sie sich wieder über die Schulter und ging zurück zu ihrer Zelle, wo der Neue schon warten sollte...


Minnónar - Nordhalbkugel - Rackor [ 10 Meter Tiefe ] - mitelgroße Höhle mit offener Decke - Ithron, 5 Twi'lek Wärter und 56 Sklaven ( unter anderem Kaliya )
 
[Outer Rim - Effandora Sektor - Minnónar – Miene bei Minn 2 - Zelle von Kaliya]


Harte, mit Hornhaut überzogene Hände griffen sie, packten sie grob an und zerrten sie vom Ort des Geschehens weg. Der Hass in ihr war stark, doch ihre körperliche Kraft schien dagegen nichts zu sein. Sie konnte sich nicht wehren, und sie würde es auch sicherlich niemals können.
Wo brachte man sie hin? Fragte sie sich. Was würde als Nächstes mit ihr Geschehen? Würde man sie endlich umbringen? Würde sie endlich von all dem Leid befreit werden?
Sie hoffte es… Doch sie wusste auch, dass diese Hoffnung wahrscheinlich wieder zur Nichte gemacht werden würde.
Der kalte und steinige Bode hinterließ einige Striemen auf ihrer Haut. Blut sammelte sich langsam in den frischen Wunden. Dann warf man sie auf den Boden, das bisschen Kleidung an ihrem Körper enthüllte mehr, als es verdecken sollte.
Wo war sie? Eine Tür wurde zugeknallt. Sie erkannte dieses Geräusch als ihre Zellentür wieder. Sie quietschte jedes Mal auf eine bestimmte Art und Weise. Dann war sie allein, zumindest dachte sie das. Kaliya blieb noch ein paar Sekunden auf dem kalten Boden liegen, bis sie sich dazu entschloss aufzustehen. Sie konnte nicht sehr viel erkennen, nur so viel, dass jemand auf ihrem „Bett“ lag.
“Hallo? Wer ist da?“ fragte sie leise. Doch sie bekam keine Antwort.
Langsam kroch sie auf die Person zu, ihre Kraft ließ es zwar kaum zu, doch die Neugierde war einfach zu groß.
Schmerzen zogen dabei durch ihren gesamten Körper; Schmerzen, von denen sie gehofft hatte, sie niemals wieder erleben zu müssen. Sie jemals wieder spüren zu müssen…
Am „Bett“ angekommen konnte sie ihren Augen kaum trauen. War er es? Er konnte es nicht sein. Sie hatte genau gesehen, wie man ihn umgebracht hatte.
“Cal?“ fragte sie, rüttelte langsam an seiner Schulter. Dann wachte dieser auf, blickte in ihre verstörten Augen. Und dann sah sie, das er es nicht wahr. Sie sah es an seinen Augen, sie hatten eine andere Farbe, ein anderes Leuchten… Wie konnten sie ihr so etwas antun? Wollte sie Kaliya nun auch seelisch brechen? Sie zu einer Marionette machen?
Der Mann, der ihrem toten Freund Cal wie aus dem Gesicht geschnitten schien, blickte sie fragend an.
Kaliya hingegen musste sich erst einmal von dem Schock erholen, ließ sich dabei auf den Boden fallen. Eine Träne lief dabei langsam an ihrer Wange herab. Warum wollten sie Kaliya denn nun so auch noch brechen? Reichte es nicht, dass sie dem Chef ihren Körper geben musste? Das sie sie auspeitschten, sie vor allen demütigten und peinigten?
Sie konnte nicht mehr… ihrer Körper konnte nicht mehr. Erst hatte ER sie vor ein paar Minuten noch vor all den Sklaven gepeinigt, dann hatte er sie her gebracht, sie einfach hineingeworfen. Und dann war er da gewesen. Der Mann, der Cal so ähnlich sah. Sie musste ständig zu ihm hinüber gucken, obwohl er es doch nicht war.
Er richtete sich langsam auf, stöhnte dabei. Hatte man ihn etwa verletzt? Fragte sich Kaliya, auch wenn es ihr eigentlich schlicht weg egal sein konnte. Ihr Problem war, dass er Cal so ähnlich sah. Sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm abwenden, wurde jede Sekunde an ihn erinnern – und an die Schmerzen, wie es war, zu sehen, wie man ihn tötete.

Sie versuchte den Schmerz zu unterdrücken – nicht daran zu denken. Doch es funktionierte nicht, der Schmerz war da, und würde wohl auch für immer da sein. Sie richtete ihren Blick wieder auf ihn, und dann schien ihr Herz still zu stehen. Er richtete sich auf, und blickte sie genau so an, wie ‚er’ es immer getan hatte…
 
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Minnónar - Nordhalbkugel - Rackor - klimatisierter Komplex für die Wächter und Schichtleiter - Besprechungsraum - Gef und Aramond

?Deine Schicht schafft am wenigstens? sagte Gef zu Aramond und stemmte dabei seine Arme auf den Tisch, sodass die Fingerknöchel weiß hervor traten.
?Du gebrauchst die Peitsche einfach zu wenig.?
?Nun...ich denke nicht das sie dadurch schneller arbeiten würden, wenn man sie halb tot prügelt...?
?Schwachsinn Aramond! Deine Frauen und die Aliens prügelst du oft genug, doch gerade die Männer, die am meisten leisten können,schonst du.?


Der attraktivere von beiden ging um den Tisch herum und sah seinen Untergebenen wütend an.

?Achte nicht auf ihre Körper, sondern auf das was sie leisten. Änderst du das nicht, kürze ich deinen Lohn.?
Aramond sah aus, als ob er etwas erwidern wollte, schien sich dann aber doch noch dagegen entschieden zu haben. Er nickte schließlich mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und drehte sich zum Gehen um.
?Ich werde das kontrollieren? warf Gef ihm noch hinterher, bevor der andere Mensch verschwunden war.

***Während dessen***

?Verstehst du wieso der jetzt nicht sofort arbeiten muss? Alle anderen Neulinge bekommen keine Schonfrist.?
?Mir doch egal. Trag weiter du Depp.?

Die beiden muskulösen dreckverschmierten Aufpasser schleiften den Neuzugang hinter sich her, wobei sie aufpasste das er nicht irgendwo hängen blieb oder gegen irgend etwas stieß. Der Neue sollte unverletzt zur Zelle gebracht werden, was keiner der beiden verstand. Normalerweise wurden die Gefangenen betäubt, wie auch er es war und dann zur Mine geschliffen. Und keiner achtete darauf ob ihm irgendetwas passierte oder ob er mal zufällig auf den harten kantigen Boden fiel.

?Los rein mit ihm? maulte der grimmigere von beiden und schloss die Zellentür auf. Da die Tür viel zu klein war, konnten sie nicht gemeinsam hindurch treten, sodass der andere Wärter den Neuzugang allein hindurch tragen musste. Stöhnend hievte er den Menschen auf das ?Bett? und verließ daraufhin wieder die Zelle. Die Tür wurde zugeschlagen - und das nicht gerade leise - und sie waren wieder weg.

***Kurz darauf***

Gef saß wieder vor seinem nur für ihn zugänglichen Computer und tippte einige Dinge ein, sah dann für eine Weile nur auf den Monitor und korrigierte erneut etwas das nicht stimmte oder ihn störte. Größtenteils teilte er nur die Sklaven neu ein, damit diese oder jene Schicht entlastet oder produktiver arbeitete. Meistens musste er das tun wenn ihn mal wieder einer jener Aliens weg gestorben war, die von heißen und unwirklichen Planeten wie Tatooine oder Ryloth kamen.
Nach 20 Minuten hatte er die letzte Änderung vorgenommen und war mit seiner Arbeit zufrieden genug, dass er sich einen kleinen Drink gönnen wollte. Er ließ seinen auf Rollen befestigten mit braunem Lederimitat überzogenen Stuhl eine 180 Grad Drehung vollziehen und benutzte dann die Arme und Beine um sich zu einem kleinen Kniehohen Schrank zu schieben/ziehen. Dort nahm er sich dann eine Flasche, die schon halb leer getrunken worden war und äußerlich so dreckig war wie Fynlin. Verschlossen wurde sie mit einem Stück Hartgummi, welchen Gef jetzt mit den annähernd perfekten Zähnen heraus zog. Mit der freien Hand nahm er sich dann ein Glas, welches unterhalb der Tischkante auf einer kleinen Ablage gestanden hatte und füllte es halb voll. Die Flasche stellte offen auf den Tisch, drehte sich dann wieder mit dem Stuhl um sodass man die Lehne ansah wenn man zur Tür hinein kam und nahm dann einen großzügigen Schluck. Die nur leicht nach Alkohol riechende Flüssigkeit entpuppt sich als ziemlich starkes Zeug, das seinen Hals regelrecht in Brand setze und seinen Magen erwärmte. Eine Minute verging, da piepte plötzlich sein Computer, was bedeutete das er eine Nachricht bekommen hatte.
Obwohl es dringend sein musste wenn man ihn auf diese Weise kontaktierte, trank er die farbloses Flüssigkeit, dessen eigentlichen Namen er nicht einmal aussprechen konnte - er nannte es einfallsloser Weise einfach nur Teufelsgebräu - noch aus und sah erst dann auf den Monitor, wo die Nachricht schon lesebereit angezeigt wurde.

Ithron und Fynlin saßen zur gleichen Zeit an einem provisorischen Tisch außerhalb der klimatisierten Räumlichkeiten. Ganz in ihrer Nähe schufteten die Sklaven von Fylins Gruppe, immer von mindestens 5 wachsamen Wächtern bewacht. Das laute Krachen und Poltern störte die beiden stämmigen Männer keines wegs, als sie mal wieder versuchten ein exotisches Schachspiel zu spielen, wo man den Gegner mit holographischen Tentakelwesen - die alle irgendwie gleich aussahen - besiegen musste. Da die Spielanleitung in einer für sie unverständlichen Sprachen verfasst worden war und sie somit die Regeln nicht kannten, ergötzten sie sich nur an den Gemetzeln unter ihren Figuren, wenn sie es dann mal wieder durch Zufall geschafft hatten einen legalen Zug zu tätigen. Gerade stach ein siebenarmiger grüner Schleimklumpen auf ein silbrig glänzendes viertentakliges Wesen ein, da erschien Aramond im Stolleneingang, der sich mit einem dünnen Buch übertrieben Luft zufächelte.

?Wie kann man nur in solch einer Hitze...das da spielen??
?Weil es nun mal nur funktioniert wenn es mit Strom betrieben wird?
gab Ithron zurück und deutete mit dem rechten Daumen auf ein Kabel, an dessen Ende eine kleine glänzende Platte befestigt war die in der Sonne lag.
?Und da Gef uns verboten hat den anlageninternen Strom zu nutzen, vor allem für so etwas, müssen wir Solarenergie nutzen? fügte Fynlin wortgewand hinzu, wobei seine Stimme ungewöhnlich weise klang, obwohl er nicht weniger brutal war als die anderen Schichtleiter.
?Ja ja ich weiß? meinte Aramond daraufhin, seufzte anschließend noch mal theatralisch und war wieder verschwunden.
?Schwuchtel? sagten beide Schichtleiter fast gleichzeitig und grinsten, als eine von Ithrons Figuren sich mit einem irrwitzigen Kampfschrei selbst tötete.
?Ist ja genial? meinte Fynlin daraufhin und drückte den gleichen Knopf auf seiner Seite der Spielplatte, woraufhin eine seiner Kreaturen, die ganz vorne an der Kampflinie stand, sich selbst enthauptete.
Da jede der Figuren eine andere Waffe besaß, musste natürlich ausprobiert werden wie sie sich umbrachten...

Gef schütze seinen Computer wieder mit einem 13 stelligen Passwort und stand auf, ein geldgieriges Glitzern in den Augen und ein nicht weniger geldgeiles Grinsen auf den Lippen.
So viel Geld, dachte er triumphierend und rieb sich die Hände voller Vorfreude. Das er dafür seine im Moment zweitbeste Einnahmequelle verlor, störte ihn nicht, denn für sie bekam er nun einen riesigen Batzen Kohle. Warum man ihm so viel für sie zahlte, interessierte ihn gar nicht. So wenig wie ihm das Schicksal seiner Sklaven etwas bedeutete.
Der ordentlich gekleidete Geschäftsmann verließ seine Räumlichkeiten und sammelte auf dem Weg nach Draußen noch zwei Wachen ein, die ihm wie treudoofe Hunde folgten und fast jede seiner Bewegungen imitierten. Gef tauchte schließlich genau dort auf, wo Aramond eben noch gestanden hatte. Ithron und Fynlin hatte gerade ihren beiden letzten Figuren befohlen sich selbst hinzurichten, als ihr Chef auftauchte und Ithron befahl, mitzukommen.


?Ich kenne diesen Blick Gef. Wie viel??
?Genug um ein halbes Jahr lang nicht arbeiten zu müssen.?
?Hui?
staunte Ithron nicht schlecht und pfiff anerkennend...oder neidisch.
?Es geht dabei um sie.?
?Sie? Kommt etwa irgend son reicher Kerl hier her??
?Nein, anders herum. Sie geht zu ihm.?
?Was? Warum??
?Ist doch egal. Du musst dir nur Gedanken darüber machen das du ne nette kleine Provision bekommst wenn alles reibungslos über die Bühne geht.?
?Klein??
?Ein Monatsgehalt.?
?...! So viel zahlt man dir??
?Du kennst mich...noch mehr.?
?Ja...das tue ich. Wann soll sie verschifft werden??
?Sofort. Der Neue wird nicht mehr gebraucht. Lass ihn bei deiner nächsten Schicht sofort arbeiten. Doppelt so hart wie die anderen. Bisher hat er nur Geld gekostet.?
?Gerne.?


Sie besprachen noch etwas genauer wie alles ablaufen sollte, da erreichten sie schon die Zelle von Kaliya, die sich gerade mit diesem Typen unterhalten hatte.

?Mitkommen Schätzchen? schleimte Ithron mit einem spöttischen Grinsen und packte sie an beiden Armen. Der Mann wollte zwar Anstalten machen ihr zu helfen, kapitulierte dann aber als eine der menschlichen Wachen ihn mit einem Blaster bedrohte.

?Du hast Glück gehabt? meinte Gef nachdem er die auf Ithrons rechter Schulter abgelegte Kaliya eine Minute lang ignoriert hatte.
?Du fliegst nach Dathomir, wo dich jemand in Empfang nimmt der so viel Geld für dich zahlt, wie du niemals in deinem Leben sehen wirst. Wenn du dich benimmst, wird dir nichts geschehen.?
Wie abgesprochen verließ Gef an der nächsten Kreuzung die kleine Gruppe und ging zurück in sein Büro, während Ithron, die beiden Wachen und ein Techniker ,der Kaliya nicht beachtete, zum Hanger gingen. Dieser Techniker sperrte die Gefangene und Ithron nun in einen recht großen Käfig ein, in dem ansonsten wohl eher Banthas gehalten wurden. Banthas die sich jedoch nicht bewegen sollten.
Der Schichtleiter war deshalb mit im Käfig, um sie daran zu hindern sich umzubringen, falls sie glaubte das einige feste Schläge mit dem Kopf gegen die Durastahlstäbe reichen würden um sie zu töten.
Außerdem hatte Ithron natürlich noch persönliche Gründe wieso er mit seinem Liebling ein aller letzes mal zusammen sein wollte. Denn im Laderaum des Transporters war ansonsten niemand...


Minnónar - Nordhalbkugel - Rackor - klimatisierter Komplex für die Wächter und Schichtleiter - Hanger - Transporter - Laderaum - banthagroßer Käfig - Ithron und Kaliya
 
Minnónar - Nordhalbkugel - Rackor - klimatisierter Komplex für die Wächter und Schichtleiter - Hanger - Transporter - Laderaum - banthagroßer Käfig - Ithron und Kaliya



Sie kamen und gingen ohne Ankündigung. Grade hat Kaliya sich einigermaßen gefasst, und mit Cal ein wenig unterhalten, da waren sie gekommen. Sie hatten Kaliya einfach genommen. Ithron packte sie an den Armen und schliff sie mit. Cal wollte protestieren, ihr helfen. Doch einer der Wachen hielt einen Blaster in seine Richtung, und Cal gab nach.
Tränen rannen ihre Wange herunter, ein Schrei bildete sich in ihrer Kehle. Doch sie unterdrückte ihn.
Es hätte sowieso nichts gebracht. Wie eh und je würde sie jetzt sicherlich wieder ihren Körper hergeben müssen, und dann würde man sie wieder in ihre Kalte Zelle werfen, wo sie sich wieder eine Blasenentzündung einfangen würde. Wenn sie „Glück“ hätte, dann würde man ihr wieder irgendein Antibiotika geben; und ihr Körper würde nicht darauf reagieren weil sie schon zu viele Resistenzen dagegen gebildet hatte.
Ihr Kampfwille war schon vor Monaten gebrochen worden. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, noch zu schreien oder sich mit den Armen irgendwie zu wehren, während sie über Ithrons Schultern hing. Trotzdem entging ihr nicht, dass irgendetwas anders war. Sie folgten nicht dem Rest der Gruppe, sondern bogen in eine andere Richtung ab.

Nach einem kurzen Marsch gelangten sie in den Hangar. Ein Techniker eilte sofort herbei und sperrte die beiden in einen großen Käfig, der normalerweise wohl nicht für Menschen gebraucht wurde.
Etwas jedoch war sehr seltsam: Warum sperrte der Techniker Ithron mit ein? Aus welchem Grund? Glaubte man etwa, sie würde sich versuchen hin drin umzubringen? Ja… Vermutlich dachten sie es. Denn wäre sie alleine gewesen, dann hätte sie es wahrhaftig auch versucht. Immerhin gab es keinen Grund, wieso sie überhaupt noch Leben sollte – oder wollte.
Kaliya krabbelte schnell in eine Ecke des großen Käfigs, nachdem Ithron sie herunter gelassen hatte. Die Durastahlgitter waren kalt, sehr kalt. Hätte sie überhaupt noch die Kraft gehabt, sich umzubringen? Es hatte schon allen Mut gebraucht, um überhaupt in die am weitesten entfernte Ecke zu krabbeln. Ithron blickte ihr hinter her. Sie kannte diesen Blick- und in diesem Moment wusste sie, was er vorhatte. Es war nicht das erste Mal, dass so etwas passieren würde.
Verzweifelt blickte sie umher, versuchte irgendjemanden zu entdecken, der ihr helfen konnte. Doch umso länger sie nach jemanden Ausschau hielt, umso klarer wurde ihr, dass ihr wirklich niemand helfen würde.
Sie war ja auch nur eine Sklavin, mit der man ohnehin machen durfte, was man wollte. Und so sah sie auch aus. Ein kleines Häufchen elend, was kauernd in eine Ecke saß, verzweifelt umher blickte und keine Hilfe fand. Sie sah mehr aus wie ein Skelett als eine wohlgenährte und gut aussehende Frau, die sie einmal gewesen war. Obwohl sie noch sehr Jung war, grade erst 16 Jahre alt, war sie schon immer hübsch gewesen. Doch nach dem Tod ihrer Eltern und hatte sie immer mehr abgenommen. Und als dann noch… Nein! Sie wollte seinen Namen nicht mal mehr in ihren Gedanken hören. Nach seinem Tod wurde sie zur Sklavin. Bekam kaum noch was zu essen, und ihr Körper wurde missbraucht. Entweder für Geschlechtsverkehr oder sie wurde ausgepeitscht und verprügelt. Sie kannte kein anderes Leben mehr, außer diesem…
Deswegen müsste es ihr eigentlich egal sein, dass Ithron sie schon praktisch mit seinen Blicken auszog. Erst hatte er sie nur beobachtet, sie von oben bis unten betrachtet. Doch dann war er langsam näher gekommen und hatte das kleine Häufchen elend weiter angeschaut.
Kaliya kauerte einfach nur leblos in ihrer Ecke. In ihren Augen schien kein Leben mehr zu sein. Sie waren einfach nur glasig und ohne Leuchten.
Früher … Früher hatten sie geleuchtet. Waren glücklich. Auch bei jeder einzigen Tätowierung die sie erhalten hatte, war sie immer noch glücklich, und der Schmerz der Nadel machte ihr nichts aus. Doch sie wurden niemals beendet, so wie es für ihr Volk gang und gebe war. Sie war nur bis zu den unteren Schulterblättern gelangt, dann starben ihre Eltern. Getötet von den Jedi.
Sie konnte sich nicht einmal mehr an ihren alten Lehrmeister erinnern, der ihr so viel beigebracht hatte. Eigentlich wusste sie ein gar nichts mehr… Nur das sie eigentlich sehr früh eine Kopfgeldjägerin gewesen war. Doch… „sein“ Tod nahm ihr alles an ihrem Leben, was ihr wirklich etwas bedeutet hätte. Es war ein leichtes gewesen, sie zu brechen und zu einer Sklavin zu machen.
Sie hätte ein halbwegs vernünftiges Leben führen können. Und nun saß sie zusammen gekauert in der Ecke eines Käfigs, und man würde sie gleich erneut vergewaltigen.

Ithron kam immer näher und ein schelmisches Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er streckte seine Hand aus und riss das letzte Fetzen Stoff von ihrem Körper, welches als Kleidung dienen sollte. Kaliya hingegen wehrte sich nicht. Sie hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu.
Sie hoffte, dass sie nichts von dem spüren würde, was gleich folgen würde. Eigentlich hoffte sie, dass sie niemals wieder in der Lage sein würde, überhaupt etwas zu spüren.

Kaliya Lethis gab es eigentlich nicht mehr. Denn sie war einfach nur noch ein lebloses Stückchen Fleisch, ohne Nervenbündel die irgendeinen Impuls weiterleiten würde. Ihr Körper war übersäht von Veilchen, Narben und teilweise noch offenen Wunden, was Ithron anscheinend nicht stört, als er sich an ihr rieb.
Sie hoffte, dass es schnell vorbei sein würde…
Hoffnung. Eigentlich ein Wort was sie nicht mehr kannte. Gab es eigentlich noch Hoffnung? Nur die Hoffnung, das sie bald ihren Tod finden würde...
 
Minnónar - Nordhalbkugel - Rackor - klimatisierter Komplex für die Wächter und Schichtleiter - Büro von Gef - Gef und Aramond (NPCs)

Eigentlich war es unvermeidlich gewesen. Eine große Anzahl von Sklaven, nur wenige Wachen und überall Einsparungen. Um noch mehr Geld herauszupressen, hatte Gef sich zu riskanten Schritten entschieden und sie, trotz Einwände seiner Schichtleiter, durchgesetzt. Die ursprüngliche Wachmannschaft in Kombination mit guter Planung hätten diesen Aufstand verhindern können. Da war sich Aramond sicher, welcher nun im Büro von Gef auf dessen Tisch saß und in Richtung offener Tür schaute. Irgendwer hatte das Sklavenpack aufgestachelt und zu einer Revolte verleitet. Eine, die keine Chance auf Erfolg gehabt hatte, wegen der ihre Bewache jedoch haben drastische Maßnahmen ergreifen müssen. Sie hatten sie bis auf ein halbes Dutzend alle töten müssen, weil sonst essenzielle Gerätschaften wie Umweltkontrollen, Generatoren und Schilde zerstört worden wären, die sie alle brauchten, um der lebensfeindlichen Welt Minnónar trotzen zu können. Dreiviertel der Wachen hatten es dennoch nicht geschafft. Von den Schichtleitern lebten jedoch noch alle und sie waren es auch gewesen, die mit der schlimmstmöglichen Härte vorgegangen waren. Da die Sklaven sich keine Blaster hatten beschaffen können, war es dem Quartett ein Vergnügen gewesen sie im Nahkampf auseinanderzunehmen. Schockstäbe und Peitschen waren gegen Eisenstangen und Prügel ausgetauscht worden und dann hatte es ein hemmungsloses Schlachten gegeben. Nun ja. Genau genommen hatte sich Aramond rausgehalten. Nicht weil er die Gewalt verabscheute. Im Gegenteil. Er war ja derjenige gewesen, welcher die Revolte gestartet hatte.

„Verdammte Wichser“ polterte Gef hinter Aramond und schüttete sich ein weiteres Glas von seinem Teufelszeugs ein. Als sich sein Schichtleiter und Freund umdrehte, sah dieser, wie sein Chef seinen Blick kurz zwischen halbvollem Glas und Flasche pendeln ließ und dann Ersteres stehen ließ, um die Flasche an die Lippen zu setzen. Er hatte gerade sehr viel Geld verloren und wusste nicht einmal wer dafür verantwortlich war. Noch so ein Fehler. Hätte er die teuren Überwachungsgeräte nämlich nicht entfernen lassen, er hätte seinen Gegenüber unlängst erschossen. Der dafür nötige Blaster lag vor ihm auf dem Tisch, wenn auch näher an Aramond dran. Der ließ seinen Blick genau über diesen wandern und sah dann Gef an. Beide Männer sahen fast gleich aus, wenn man denn selber kein Mensch war oder unter Gesichtsblindheit litt. Beide waren sie 1.70 groß, schlank, hatten schulterlanges dunkelbraunes (Aramond) oder schwarzes (Gef) Haar, für menschliche Verhältnisse relativ attraktive Gesichtszüge und achteten auf ihr Äußeres. Der Höhergestellte hatte jedoch im Gegensatz zu seinem Untergebenen einen Makel. Seine Augen verrieten seine Gesinnung. Selbst wenn man ihn nicht kannte, so sah er immer wie eine hinterlistige und gierige Schlange aus. Aramond wirkte freundlicher und sein Lächeln täuschte oft über seine Persönlichkeit hinweg, die ebenfalls kein Problem damit hatte versklavte Lebewesen unter furchtbarsten Bedingungen zu halten, auszubeuten und umzubringen. Begriffe wie Moral und Ethik wurden in dieser Station nur in einem ironischen Satz verwendet und richteten sich meist an Jedi, Republikaner oder andere „Gutmenschen“.

„In der Tat“ pflichtete Aramond ihm heuchlerisch bei und lächelte dann wieder auf diese schrecklich fröhliche Art. Das konnte Gef gar nicht leiden, schwieg sich nun aber dazu aus, da er gerade offensichtlich andere Sorgen hatte.
„Man reicht ihnen einen kleinen Finger und zack, sie reißen einem dem Arm ab.“ fügte er hinzu und begann nun mit seinen Fingerkuppen über den Blaster zu streichen und sich dabei dem Griff zu nähern.
„Als hättest du das nicht schon immer getan“ fauchte Gef, nachdem er die Flasche abgesetzt hatte.
„Du und deine Liebschaften. Was das alles gekostet hat! Und glaube ja nicht, dass mir nicht aufgefallen ist, in wessen Abteilung die Revolte begonnen hat.“
„Ich habe sie halt nicht zu Krüppeln geschlagen, na und? Was bringt das auch.“
„DU hast ihnen genug Kraft gelassen, um über einen Ausbruch nachzudenken. Du wusstest ganz genau, dass wir sie dann alle abschlachten müssen. Scheiße, Aramond! Was mich, UNS, das alles gekostet hat und kosten wird. Wir können dicht machen.“


Mit dieser Aussage lag er ziemlich nahe an der Wahrheit dran, ging es Aramond in diesem Augenblick durch den Kopf. Gef war eigentlich ein erstaunlich kluger und gewitzter Mann. In den letzten Jahren war er viele Risiken eingegangen und oftmals hatte es so ausgesehen, als hätte er sich verhoben und würde alles verlieren. Doch am Ende hatte er immer als Sieger dagestanden und alle stillen wie lauten Kritiker auf ihre Plätze verwiesen. Noch ein Grund, weshalb er ständig kürzen konnte, ohne dass seine Schichtleiter sich ernsthaft beschwert haben. Er würde schon wissen was er da tue. Dummerweise hatte Gef einen Fehler in seiner Persönlichkeit. Für ihn gab es Freundschaft. Obwohl er Aramond jetzt anschrie und ihm alles mögliche vorwarf, würde er ihn trotzdem nicht das Gehalt kürzen, erschießen oder sonst was tun. Sie stritten halt nur. Sein sogenannter Freund war aber keiner. Der hatte diese ganze Sache von Anfang an nur für sich selbst durchgezogen. Auf einem Drecksplaneten in einer verschissenen Mine arbeiten? Er? Aramond? NATÜRLICH war er nur hier, weil er von etwas wusste, dass hier begraben war. Manch einer mochte ihn deshalb auslachen, doch ihm hatte diese Form der Erlangung von Einfluss und Reichtum mehr zugesagt, als sie in offenen Konflikten zu erlangen. Jahre hatte es gedauert, weil Gef nicht hatte investieren wollen, doch am Ende hatte es sich gelohnt. Aramonds ständige Versuche, moderne Maschinen einzusetzen und damit die Zeit um Monate oder gar Jahre zu verkürzen, mochten nicht gefruchtet haben. Doch seine Abteilung hatte er genau dort einsetzen können, wo er das Artefakt vermutet hatte und siehe da: Als sie es endlich entdeckt und seine geschonten Männer bei der Bergung dessen fast alle draufgegangen waren, da entpuppte sich sein Plan als der richtige.

Womit Aramonds Spielchen endlich ein Ende finden konnten. Keine vorgetäuschte Freundschaft mehr, keine angebliche Männerliebe, kein mehr so tun, als würde er irgendwen bevorzugen. Vor allem konnte er seinen „Leibeigenen“ endlich wieder in richtige Frauenklamotten stecken und sie auch öffentlich und nicht nur in seinem Quartier als Frau behandeln. So wie sie es verdammt noch mal auch verdient hatte. Die Schwuchtel zu spielen hatte aber eben funktioniert. Wie sonst hätte er gleichzeitig seinem Sadismus nachgeben und auf der anderen Seite die Männer schonen können, damit er sie für das Artefakt opfern konnte? Und das über Jahre hinweg? Dann lieber die dummen Kommentare ertragen und nur in seinem Quartier eine Freundin haben, die alle für einen Kerl gehalten hatten. Er mochte halt kurze Haare. Na und?


Auf Gefs letzter Anschuldigung reagierte Aramond nicht mehr verbal. Er hatte nun genug von diesem Getue. Sich über Jahre hinweg zu verstellen, damit nicht einmal ein stummer Sklave irgendetwas ungewöhnliches bemerken könnte, war anstrengend gewesen. Zeit um sich auszuruhen. Um dies zu ermöglichen, brauchte er jedoch ein Schiff. Gefs Schiff. Aramonds Finger fanden trotz seiner Gedankenverlorenheit den Griff des Blasters, umklammerten und hoben ihn an und richtete dann den verstärkten Lauf auf das Gesicht des anderen Menschens. Der hatte die Flasche bereits wieder angesetzt und starrte nun an der entlang auf die Mündung und danach in die ausdruckslosen Augen seines angeblichen Freundes. Der lächelte, doch erreichte dieses Lächeln nicht seine dunklen Augen. Mit der freien Hand fuhr er sich über seinen Ziegenbart, fuhr diesen mit den Fingern komplett von der Wurzel bis in die Spitzen entlang und als er sie schließlich freiließ, krümmte sich der Zeigefinger seiner anderen Hand und ein einziger lauter Schuss löste sich. Das Gesicht von Aramond leuchtete kurz rot auf, dann erklang ein fleischliches Ächzen und schließlich der Aufprall auf dem Boden. Die linke Augenbraue des Schichtleiters hob sich kurz, nur um sich dann wieder zu senken, als ihm plötzlich auffiel, wie egal es ihm war, ob die Flasche nun zerbrach oder nicht. Den Blaster ließ er sofort fallen, rutschte danach vom Tisch, nahm sich die offen daliegende Chipkarte für Gefs Schiff und verließ, ohne noch einmal innezuhalten, das Büro.

Auf dem Weg zum Hangar begegnete Aramond keinen der anderen Schichtleiter und er rechnete auch nicht damit. Sie würden sich um das Chaos kümmern und vermutlich erst in Stunden von ihrem toten Boss erfahren. Dann wäre er und Maly, seine Freundin, längst weg. Diese wartete bereits am Schiff bzw. versteckte sich dort noch als Mann verkleidet. Der Verantwortliche für all die Toten entledigte sich unterdessen all seiner an diesen Ort erinnernden Gegenstände. Der verschlissene braune Mantel wurde einfach abgestreift, die dicken schwarzen Stiefel samt Socken im Gehen einer nach dem anderen ausgezogen und weggeworfen, das Atemschutzgerät samt Luftvorrat abgenommen und ebenfalls liegengelassen. Zuletzt zückte er ein Messer, setzte es an seinen linken Handrücken an und stach leicht hinein. Noch in der selben Bewegung winkelte er die Klinge an, fuhr noch etwas tiefer hinein und holte so einen fragilen Sender heraus, der mit einer Packung roten Blutes zu Boden ging und von Aramonds Fußballen zerschmettert wurde. Am Hangar angekommen, ging er noch kurz in die ehemalige Steuerzentrale dafür, versorgte seine kleine Wunde, säuberte sein Messer an einem Tuch, steckte es dann wieder in die Scheide an seinem rechten Bein und begab sich dann zu Maly. Als diese ihn sah, warf sie ihren langen Mantel ab, der ihre eindeutig weiblichen Hüften und Brüste verborgen hatte, ging sich ein paar mal über die Frisur und lächelte ihn dann herzlich an. Dieses Lächeln hatte in ihm stets ein menschliches Gefühl geweckt. Und ihn vermutlich vor der vollständigen Verrohung bewahrt.

Viel Zeit für Zärtlichkeiten blieb jedoch nicht. Ein kurzer Kuss und sie nahm die Karte. Was ihre Pilotenfähigkeiten anbelangte, nahmen sich beide nichts, doch Aramond wollte die Tore selber öffnen, sollten doch noch die anderen Schichtleiter oder Wachen auftauchen. Als hätte Gef sie noch ein letztes mal nerven wollen, befand sich die Steuerung dafür nicht in der Zentrale, sondern direkt neben dem Tor. Also ging er die paar Meter, betätigte den simplen Öffner und rannte dann mit nackten Füßen zurück zum corellianischen Transporter. Dabei glitt er mit seiner schwarzen Hose und Oberteil wie ein Schatten über den Boden und betrat schließlich das Schiff. Die Rampe fuhr hoch, die Repulsortriebwerke wurden angeworfen, das Schiff damit ausgerichtet und schließlich mit den Ionentriebwerken hinauskatapultiert.

Im engen Cockpit stand Aramond hinter der sitzenden Maly und betrachtete die sich nähernde äußere Atmosphäre des Planeten, welchen er viel zu lange bewohnt hatte. Während dieser Zeit hatte er einiges verdienen und für Maly zurücklegen können. Doch der eigentliche Reichtum kam erst jetzt. Als er sich bewusst wurde, dass er nie wieder hierher zurückkehren würde, fasste er sich an den unteren Rücken, wo er eine Tasche etwa auf Hüfthöhe trug. In diese passte nur eine Sache und selbst die beulte sie aus und ragte oben ein Stück weit heraus. Er fasste hinein, legte seine schlanken Finger um den Fuß des Objektes und hob ihn vorsichtig heraus. Genau in dem Augenblick vollführte Maly eine scharfe Kurve in Richtung Deep Core und obwohl die Schiffssysteme dieses Manöver vollständig ausglichen, verharrte Aramond kurz. Er zog es erst dann vollständig heraus, als der Frachter seine Richtung nicht mehr änderte und der Computer die letzten Koordinaten für den Hyperraumsprung berechnete. Es war eine kleine Pyramide. Rot, schwarz und golden funkelte sie und wirkte irgendwie unheimlich und anziehend zugleich. Sie hatte sich in einer unterirdischen Kammer befunden und es waren Leben für dessen Befreiung eingefordert worden. Aramond verstand zu wenig davon, um den Sinn und die Logik dahinter vollständig begreifen zu können, doch wusste er immerhin, dass es sich um ein wertvolles Artefakt der Sith handelte und das manch einer sehr, sehr viel dafür bezahlen würde. Den Käufer gab es sogar schon. Auf Corsin. Natürlich im imperialen Raum am anderen Ende der Galaxis...

Orbit von Minnónar - corellianischer Frachter - Cockpit - Maly und Aramond (NPCs)


TW: Corsin
 
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