Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

Nar Shaddaa, auf der “Königin”: Nevis(11), Yui, Sam und Bruno


Sam griff das von Nevis Gehörte gleich auf und fragte Bruno dazu aus. Und, überraschenderweise meinte der, dass er genau deshalb, wegen Serenno, zu ihnen gekommen wäre. Es gab etwas für sie zu tun. Einen Auftrag! Nevis konnte es kaum glauben. Fast hätte sie sich vor Aufregung am Caf verschluckt. Hurra schrie es in ihr, ihre Lekkus begannen verräterisch zu zittern und ihre Wangen glühten. Endlich würden sie von diesem Planeten weg kommen! Tapetenwechsel! Sie wusste nicht, wo Serenno lag, aber es klang gut und es sollten viele Reiche dort leben und so konnte man sicherlich fette Beute machen. Außerdem, was könnte schlimmer sein als Nar Shaddaa?! Und ein großer Auftrag versprach einen guten Anteil. Und das alles, würde sie näher nach Bastion bringen.

Doch wer zum Henker war dieser Red Rancor? Der Boss einer Gang? Hörte sich fast so an. Davon hatte Nevis nichts gehört. Sie hatte nur vor Pollys Grill gehört, dass die Dickens dort hin wollten, um einen uralten Repulserantrieb zu verkaufen. Der sollte ordentlich Kohle bringen, da sie dort Oldtimerschiffe sammelten, hegten und pflegten und diese sehr wertvoll wären. Kaum zu fassen, wofür einige ihr Geld ausgaben, wenn man zuviel davon hatte!? Für alten Schrott! Vielleicht könnten sie noch das ein oder andere Ersatzteil in der Königin austauschen, was notdürftig repariert worden war, da es dort überhaupt noch zu erwerben war!? Oder, man könnte die Königin verkaufen und für das Geld ein neues ordentliches Schiff kaufen?! Nevis sah Serenno jedenfalls als eine Chance und freute sich mächtig. Doch ihre Gedanken würde sie Sam erst später mitteilen, wenn Bruno weg war.

Wie, sie sollten dieser Gang die Waffen abluchsen? Einen Waffenhandel stören?!


“Klar, das schaffen wir schon, nicht wahr, Sam?!”,

posaunte die Kleine recht schnell, großkotzig und übermütig heraus. Sie reagierte, wie es viele Teenager getan hätten. Doch, ihre Motivation war Mutti! Das konnte Berge versetzen, aber auch zu übermütigen Aktionen oder Worten führen!

Mit großen fragenden bittenden Augen sah sie Sam an und dachte: Bitte sag: Ja!” Es war ihr wichtig, hier endlich weg zu kommen. Und, die Königin sollte jetzt eigentlich flugtauglich sein. Ok, da war noch was mit dem Kommunikationssystem gewesen!? Da war sie nicht auf dem neuesten Stand! ? Aber, vielleicht hatte sich das längst erledigt? Vor Bruno wollte sie jetzt aber nicht die Frage stellen! Nichts sollte ihren Auftrag gefährden!



Nar Shaddaa, auf der “Königin”: Nevis(11), Yui, Sam und Bruno
 
[ Hutt-Raum | Nal Hutta | Palast des Jiramma-Clans | Thronsaal ] - Aren Vayliuar, Oliver Moor, Droga Jiramma

Der Thronsaal, den Aren betrat, war voller recht zwielichtig anmutender Gestalten. Ihm gegenüber, auf einer thronartigen Liege, hatte es sich Droga der Hutte bequem gemacht, der von Twilek Dienerinnen gefüttert wurde und die ihm frische Luft zu wedelten. Hinter ihm tat sich durch ein Panoramafenster der Blick über ein weites, offenes Tal auf, indem sich krank aussehende Bäume in die Höhe streckten und das von öligen Gewässern durchzogen wurde. Allgemein wirkte der Saal dafür, dass sich hier ein Hutten-Verbrechenslord aufhielt, aber doch recht seriös, stilvoll und auch aufgeräumt. Lediglich die Gestalten die sich auch dort herumtrieben machten Aren wieder klar, wo er sich befand. Im Hintergrund sorgte noch eine Band für eine entsprechende Begleitmusik.

Als Aren sich gemeinsam mit seiner Gouverneursgarde sowie einigen Mitgliedern des Sicherheitsdienstes der Fourb-Gruppe dem Thron des Hutten näherte, richtete dieser seinen Blick von dem Essen auf und ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. Er grölte etwas in der seltsamen Sprache der Hutten und ein Droide neben ihm übersetzte es sofort.

,,Droga der Prachtvolle, Oberhaupt des Jiramma-Clans, heißt euch herzlichst in seinen Hallen Willkommen, Aren Vayliuar."

Aren deute eine geschmeichelte Verbeugung an.

,,Es ist mir eine große Ehre, von dem mächtigen Droga persönlich in Empfang genommen zu werden."

Droga genehmigte sich noch einen kurzen Happen, den seine Dienerin ihm hinhielt, bevor er in die Hände klatschte und den Übrigen im Raum auf Huttesisch befahl, diesen zu verlassen. Innerhalb kürzester Zeit befand sich nur noch Aren mit seiner Garde, sowie Droga mit seinen Dienerinnen und Wachen im Raum.

Bisher hatte sein Aufenthalt im Hutten-Raum bereits recht vielversprechend begonnen. Es war erst der zweite Tag, den er hier verbrachte und doch hatte er das Gefühl, schon weiter gekommen zu sein. Seine Mitarbeiter hatten bereits einiges in Erfahrung bringen können, wie zum Beispiel Personen, die sich auf das Herstellen solcher chemischer Substanzen wie sie auf Borosk zum Einsatz gekommen waren, spezialisiert hatten und Leute, die mit diesen im kontakt standen. Bisher hatte er noch mit keinem dieser Leute selbst gesprochen, dass hatten erstmal seine Mitarbeiter erledigt. Er wollte erst einen seiner mächtigeren Verbündeten hier besuchen, den mächtigen Droga, einen langjährigen Geschäftspartner der Fourb-Gruppe hier im Hutten-Raum. Wenn ihm jemand dabei helfen konnte, mit der kriminellen Szene hier in Kontakt treten zu können, dann er.

Aren winkte zwei seiner Begleiter her, die eine Kiste trugen und ließ sie vor Droga treten.

,,Um meine Dankbarkeit auszudrücken, bringe ich euch einige der erlesensten Gewürze Uyter da. Man berichtete mir bereits von eurem ausgezeichneten Geschmackssinn und so gehe ich davon aus, dass ihr diese kulinarischen Kostbarkeiten in eurer Küche mehr als nur zu würdigen wisst."

Droga leckte sich genüsslich mit seiner gigantischen Zunge über die Lippen. Er war in der Gastronomischen Szene als einer der größten Feinschmecker der Galaxie bekannt, der Unsummen für ein gutes Essen ausgeben würde. Aren war sich sicher, dass er sich mit diesem kleinen Geschenk aus seiner zweiten Heimat bereits einen recht guten ersten Eindruck ,,erkauft" hatte.
Nun begann Droga etwas zu erzählen, was der Droide Stück für Stück übersetzte.


,,Droga der Prachtvolle zeigt sich äußerst erfreut über dieses Mitbringsel. Seine Prächtigkeit möchte nochmals betonen, dass er sein Möglichstes tun wird, um euch zu unterstützten. Es wurden bereits erste Kontakte aufgewärmt, um dem Gesindel auf die Schliche zu kommen, welches Unheil über die Welt eines Freundes der Hutten bringt. Seit euch gewiss, dass Droga solcherlei Unverschämtheiten nicht billigen wird."

,,Ich danke dem prachtvollen Droga, für die Mühen, die er auf sich nimmt."

,,Der prachtvolle Droga weiß, dass Mitglieder des Fourb-Clans sich stets überaus großzügig erkenntlich zeigen und so lasst es euch nochmals gesagt sein; sollten die Männer seiner Prächtigkeit auf auch nur einen kleinen Hinweis stoßen, wer diese Abscheulichkeiten auf eurem Planeten mit zu verantworten hat, werdet ihr sofort benachrichtigt und sie werden die Gerechtigkeit der Hutten spüren."

Aren lächelte freundlichst und verbeugte sich nochmals.

,,Selbstverständlich wird sich auch hier der Fourb-Clan wieder erkenntlich zeigen. Wer auch nur den Versuch unternimmt uns zu helfen, dem ist unser Dank bereits gewiss, doch wenn ihr unsere Vorhaben auch tatsächlich nach vorne bringt, wovon ich natürlich überzeugt bin, werdet ihr noch mehr die Dankbarkeit meiner Familie zu spüren bekommen."

Droga lächelte freundlich. Bevor er wieder klatschte, anscheinend sah er die kurze Audienz als beendet an, denn die Gestalten strömten wieder mehr und mehr hinein. Doch das war Aren auch ganz recht, das wesentliche war gesagt worden, nun musste gehandelt werden.

[ Hutt-Raum | Nal Hutta | Palast des Jiramma-Clans | Thronsaal ] - Aren Vayliuar, Oliver Moor, Droga Jiramma
 
[ Hutt-Raum | Nar-Shaddaa | Apartment | Galerie ] - Aren Vayliuar, Magister Vorick Jarden

Magister Vorick Jarden war ihm von Oliver Moor wärmstens ans Herz gelegen worden. Moor hatte gemeint, dass sich wenige auf Nar-Shaddaa so auskannten wie er und noch dazu dem Imperium überaus zugetan waren. Und Jarden besaß noch dazu ein wenig Einfluss und gute Kontakte. Er verdiente sich als Slicer und war in diesem Geschäft recht erfolgreich. Sein Vater war ein Imperialer Konsul im Hutten-Raum gewesen, ein Umstand, dem Jarden seine Pro-Imperiale Gesinnung und noch dazu ein gutes Band zum Imperium verdankte. Moor hatte bereits vor Arens Ankunft Kontakt mit ihm aufgenommen und eine großzügige Summe auf sein Konto überwiesen, die ihm von Aren zur Verfügung gestellt worden war. Bisher hatte er noch keine konkreten Beweise und Spuren vorzeigen können, doch hatte er heute Morgen Aren in sein Apartment in der Nähe des Raumhafens eingeladen und so ging Aren zumindest davon aus, dass seine Arbeit nicht vollkommen ohne Erfolg gewesen war.

Das Apartment lag in einem der oberen Geschosse eines edlen Wolkenkratzers, war luxuriös möbliert und machte generell den Eindruck, dass hier ein wohlhabender Mann mit Geschmack lebte. Aren war vom Hausherrn persönlich begrüßt worden und nach einer kurzen Begrüßung in die Galerie Jardens geführt worden, wo auf einem Tisch bereits ein paar Häppchen, sowie corellianischer Brandy warteten. Die Galerie verstärkte nochmals den Eindruck, dass es sich bei Vorick Jarden um einen Mann handelte, der Stil hatte. Aren hatte sich noch nie besonders für Kunst interessiert, doch dieser Ort brachte ihn dazu, diese bisherige nicht vorhandene Interesse nochmals zu überdenken. Der Brandy schmeckte wirklich verzüglich und nach einer kurzen Zeit des Smalltalk begann Vorick Jarden mit dem geschäftlichen Teil.

,,Ihr Assisten, Olive Moor, beauftragte mich ja vor geraumer Zeit, mich ein wenig umzuhören. Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, es ein wenig ruhiger angehen zu lassen, aber bei der Summe, die auf meinem Konto dafür landen sollte, konnte ich natürlich nicht Nein sagen."

Er lächelte Aren an, bevor er an seinem Brandy nippte und fortfuhr.

,,Wie dem auch sei, ich habe tatsächlich ein wenig herausfinden können. Ich konnte einige Spuren auftreiben und habe eine Liste von potentiellen Chemikern gefunden, die nicht immer ganz auf der legalen Seite arbeiten, sich mit dem Imperium nicht besonders vertragen und hier im Hutten-Raum zur Zeit tätig sind."

Er zog vom Tisch einen kleinen Stapel Blätter und hielt ihn Aren entgegen.

,,Wie sie sich aber vielleicht auch schon denken können und hier auch sehen, sind das nicht besonders wenige, potentielle Täter."

Aren wartete, da er doch sehr hoffte, dass da noch etwas kam. Und zum Glück lag er nicht falsch, denn Jarden zog zwei Blätter aus dem Stapel hervor und drückte sie Aren in die Hand.

,,Allerdings konnte ich das Ergebnis dann doch noch ein wenig weiter eingrenzen. Wie genau dürfte sie wohl wenig interessieren, aber man hat ja so seine Kontakte, vor allem in meinem Metier."

Aren überflog kurz die Seiten. 20 Namen waren darauf vermerkt, jeder mit einigen Informationen wie Spezies, Alter und Geschlecht, sowie eine oft nur sehr wage Angabe eines Aufenthaltsortes. Er prostete Jarden zu und genehmigte sich einen weiteren Schluck.

,,Sehr gut, ich danke ihnen. Sie haben ganz ohne Zweifel hier gute Arbeit geleistet; das Geld wurde ihnen ja bereits überwiesen."

Jarden deute eine Verbeugung an.

,,Es war mir eine Freude ihnen zu helfen."

Dann trat Aren einen Schritt näher an ihn heran und deute auf eines der Bilder, dass an der Wand hing und schon seit geraumer Zeit Arens Aufmerksamkeit auf sich zog. Es bildete einen Mann ab, der etwas auf einem Holopad eingab und dabei die Ruhe selbst ausstrahlte, der Hintergrund war verschwommen, aber man konnte die Konturen von weiteren Personen und Gebäuden ausmachen. Der Stil war schwierig zu beschreiben. Auf der einen Seite wirkte das Gemälde äußerst realistisch, aber dann, auf den zweiten Blick, schien irgendwas doch nicht so ganz zu stimmen. Aren wusste nicht, was es genau war, waren die Linien nur schärfer und härter gezogen als es bei einem Foto der Fall war oder ob da noch mehr war, konnte er nicht sagen. So oder so faszinierte es ihn.

,,Sagen Sie, was ist das für ein Gemälde?"

,,Oh, es hat eine wirklich tragische Geschichte. Es stammt von dem Maler Twain Tavoo, einem Kopfgeldjäger und Scharfschützen. Dieses und noch vier weiter Bilder bilden seine letzte Reihe und zeigen Personen, auf die Kopfgelder angesetzt waren, die Tavoo kurz nachdem er das Foto, das als Vorlage für dieses Gemälde diente, einstrich. Tavoo war übrigens dafür bekannt, keine Gefangenen zu machen, wenn sie verstehen was ich meine. Ich habe das Gemälde von einem verstorbenen Onkel geerbt, aber irgendwie macht es mich, auch im Zusammenhang mit dessen Hintergrund recht nervös."

Aren hatte sich eigentlich noch nie besonders für Kunst interessiert, aber dieses Gemälde hatte es ihm angetan.

,,Wie viel ist es wert?"

,,Oh, sie sind interessiert? Ich weiß es nicht genau, aber ich meine so ca. 2,5 Millionen Credits."

,,Ich gebe ihnen 5."

Die Augen Jardens weiteten sich, damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet. Normalerweise war solch ein Herausschmeißen von Credits nicht seine Art, aber bei diesem Gemälde konnte er nicht anders. Leisten konnte er es sich noch dazu auch, vor allem wenn man bedachte, welches Vermögen er bald zusammen mit der Firma erben würde. Jarden besiegelte sofort den Kauf und veranlasste, dass das Bild auf Arens Yacht gebracht wurde. Für Aren hätte es doch im wesentlichen nicht besser laufen können. Er hatte was er wollte, damit ließ sich weiter arbeiten und nach so erfolgreich getaner Arbeit konnte man sich auch eine kleine Belohnung erlauben.

[ Hutt-Raum | Nar-Shaddaa | Apartment | Galerie ] - Aren Vayliuar, Magister Vorick Jarden
 
Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Sam, Bruno, Nevis

Sam musste bei der Frage lächeln. „Gut, dass du fragst. Wir können es gleich mal ausprobieren.“ Sie sprang auf und eilte über die Leiter ins Cockpit. Bruno und Nevis folgten ihr. Als die beiden oben waren, saß Sam bereits aufgeregt auf dem Piloten-Sessel. Lange hatte sie auf diesen Moment hingearbeitet. Schweiß, Tränen und verdammt viele Credits waren in die Reparatur der Königin geflossen – jetzt würde sich zeigen, ob dieser Aufwand sich gelohnt hatte. Im schlimmsten Fall würden sie ein paar Meter fliegen und dann in der Luft explodieren. Oder sie hoben gar nicht erst ab und explodierten. Vielleicht schafften sie es aber auch, die Atmosphäre zu verlassen, um dann im Weltall zu explodieren. So oder so war es ein spannender Moment für sie. Bruno nahm neben ihr Platz und wirkte plötzlich angespannt. Nevis setzte sich auf einen der hinteren Sitze.

„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?“

„Nope, aber dann wäre es doch langweilig, oder?“

Der Hüne verstummte und legte den Gurt an, während Sam mehrere Schalter umlegte und das System hochfuhr. Deutlich konnten sie hören, wie der Reaktor surrend zum Leben erwachte und langsam aufdrehte. Auch die Anzeigen auf den Kontrollbildschirmen begannen nun zu arbeiten und zeigten verschiedene Zahlen und Werte an. Sam verschaffte sich einen schnellen Überblick.

„Sieht doch gar nicht so schlecht aus. Und die Repulsoren …“

Sam verschob den entsprechenden Regler etwas zu selbstbewusst. Das Schiff machte ruckartig einen Satz in die Luft, nur um dann sofort wieder ein paar Meter abzusacken. Für einen Moment hatte es sie fast aus dem Sitz katapultiert.

„… funktionieren auch. Legt besser die Sicherheitsgurte an.“

Ihr letzter Flug war streng genommen schon lange her. Den imperialen Transporter, mit dem ihr vor ein paar Jahren die Flucht gelang, war das letzte Raumschiff, das sie gesteuert hatte. Womöglich war sie deshalb etwas eingerostet. An Selbstbewusstsein mangelte es ihr dafür zum Glück nicht.

„Antrieb sieht gut aus, Lebenserhaltungssysteme im grünen Bereich, Stabilisatoren aktiv und der Energielevel normal. Du kannst starten“, sagte Bruno. Sam ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Sie zog am Steuerknüppel – diesmal sanfter – und gab Schub. Mit einem Ruck befreite die Königin sich aus der Schwebe. Das Sichtfenster zeigte zunächst die grauen Durastahlwände ihrer Landebucht, die langsam an ihnen vorbeizogen. Doch dann lag plötzlich Nar Shaddaa vor ihnen: Die Wolkenkratzer, die schäbigen Gebäude auf der unteren Ebene, die rauchenden Schlote der Industrieanlagen. Sam steuerte den 720er-Frachter vorsichtig in den Verkehrsstrom, ließ sich eine Weile treiben und zog schließlich den Steuerknüppel zu sich. Im Senkrechtflug näherten sie sich jetzt den Sternen.

„Mal schauen, was das Schiff so kann. Schilde auf Verlassen der Atmosphäre vorbereiten.“

Sam gab jetzt vollen Schub und wurde augenblicklich tief in den Sitz gedrückt, während das ganze Schiff vor Anstrengung erzitterte. Für ein Schiff, das vor zwei Jahren noch schrottreif war und nur laienhaft zusammengeschweißt wurde, eine Belastungsprobe. Das machte sich bei den Kontrollsystemen auch sofort bemerkbar. Nur wenige Augenblicke später leuchteten mehrere Lämpchen rot auf.

„Stabilisatoren im kritischen Bereich, Energiezufuhr der Schilde unterbrochen.“

„Leite Energie vom Antrieb um. Besser?“

„Werte steigen zu langsam. Nimm Schub weg.“

Sam zog den Hebel etwas zurück und ein paar Lämpchen hörten sofort auf zu blinken. Nur das Beben war noch da, während um sie herum der Himmel immer dunkler und die Sterne immer größer wurden. Eine Anzeige leuchtete kurz auf: Sie waren im Orbit des Planeten. Sam flog eine weite Schleife, machte eine sanfte Drehung und setzte dann wieder zum Landeanflug an.

Als die Königin wieder in der Hangarbucht stand und die Triebwerke herunterfuhren, stand Sam mit wackligen Knien, aber mit einem breiten Grinsen auf.

„Ich denke, wir kommen nach Serenno.“

Nar Shaddaa/ 720er Frachter "Kwee-Kunee"/ Sam, Bruno, Nevis
 
[ Hutt-Raum | Nar Shaddaa | Avalonia | Suite | Konferenzraum ] - Aren Vayliuar, Oliver Moor, weitere Mitarbeiter

Lange hatte es gedauert und noch dazu viel Arbeit verschlungen, doch Aren und sein Team waren nun nach mehreren durchgearbeiteten und erschöpfenden Tagen endlich kurz vor dem Ende ihrer Suche. Die Liste des Magisters war ihren stolzen Preis alle mal wert gewesen und hatte ihre Arbeit um ein vielfaches nach vorne katapultiert. Auch die 20, bereits weiter eingegrenzten Namen durchzusehen, zu überprüfen und auch noch weiter zu verfolgen, war eine gigantische Arbeit gewesen. Er hatte dafür extra ein Team von 24 handverlesenen Spezialisten aufgestellt. Ihre Treue zum Imperium und so auch zu ihm stand außer Frage und gründete sich nicht nur auf dem Umstand, dass sie von diesem ihr Geld erhielten. So war die notwendige Diskretion gesichert. Sie alle waren Fachleute in unterschiedlichsten, für Arens Sache nützlichen Gebieten und sogar diese waren durch diese Aufgabe gefordert gewesen. Doch nun hielten sie endlich Ergebnisse in der Hand; sie waren ihrem Ziel nahe, bald könnte Aren zuschnappen.

Um sich auf den neuesten Stand zu setzten, hatte Aren alle in dem prunkvoll eingerichteten Konferenzraum seiner Suite zusammengerufen. Hier spiegelte sich ein für Aren an Geschmacklosigkeit grenzender Pomp und Kitsch wieder, der Teile der Oberschicht dieses Planeten so erfreuen schien. Arens Fall war es definitiv nicht. Doch er hatte eh kaum Augen für die Einrichtung, viel mehr blickte er die hier versammelte Runde an. 26 Männer hatten sich an dem runden Tisch versammelt und alle blickten sie neugierig auf die Mappe, die Aren in den Händen hielt und wo das wesentliche gesammelt worden war.

,,Meine Herren, wir haben wirklich hervorragende Arbeit geleistet. 2 der Namen unserer Anfangsliste passen hervorragend als Täter in das Profil; Wik Usher und Kil'dram. Durch unsere Nachforschungen wissen wir, das sie in letzter Zeit mehrmals zusammen in der Nähe einiger älteren, längst verlassenen Lagerhallen der Verbrechensorganisation ,,Exchange" gesichtet worden sind und darüber hinaus bereits seit längerem gemeinsam tätig sind. Es ist hochwahrscheinlich, dass sie gemeinsam hinter der Entwicklung des Giftes für die Anschläge auf Borosk stecken, leider ist dies noch keine hundertprozentige Feststellung. Da uns allerdings die Zeit für großangelegte, geheime Infiltrierungen fehlt, müssen wir dort unser Glück versuchen, dabei jedoch möglichst wenig Wirbel verursachen und verhindern, dass Informationen nach außen dringen, für den unwahrscheinlichen, wenn auch möglichen Fall, dass es sich bei den beiden nicht um unsere Gesuchten handelt. Ich habe mit Mister Moor und Mister Griffyn bereits das weitere Vorgehen genauer geplant und auch schon in die Wege geleitet."

Er gab Makor Griffyn per Handzeichen die Aufforderung, die Ausführungen weiter zu führen. Dieser war ein ehemaliges Mitglied des Imperialen Geheimdiensten, das überaus ehrenhaft, freiwillig aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war, sich aber bestens über Gebiets- und Herrschaftsansprüche einiger Verbrecherlords auf Nar Shaddaa auskannte. Er räusperte sich kurz, knackte seine Knöchel und erhob sich, bevor er dann begann, mit einer tiefen, kratzigen Stimme, den anderen den Plan näher zu bringen.

,,Diese Lagerhallen liegen im Gebiet von Trovak dem Hutten, einem kleinen und für den Hutten-Raum eigentlich unbedeutenden Clanhäuptling, der allerdings die Gebiete der Lagerhalle und darum ziemlich fest in seinem Griff hält. Es ist davon auszugehen, dass er deutlich mehr über die Aktivitäten der beiden weiß, sie vielleicht sogar unter seinem Schutz stehen. Wir werden bei ihm versuchen anzusetzen und so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen, im besten Fall sogar, ob es sich bei ihnen tatsächlich um die Gesuchten handelt. So ersparen wir uns vielleicht eine aufsehenerregende Razzia, die auch noch den Zorn dieses Hutten auf uns lenken könnte. Wir konnten unsere Verbündeten vom Jiramma Clan davon überzeugen, Trovak einen Besuch abzustatten unter dem Deckmantel eines geschäftlichen Treffens. Unsere Hoffnung liegt darin, so die möglichen Täter nicht aufschrecken zu lassen und Trovak durch unsere hohen Verbündeten einzuschüchtern und durch eventuelle weitere Bestechungsgelder auf unsere Seite zu ziehen. Das Treffen startet in ebenjenem Zeitpunkt."

Griffyn setzte sich wieder uns Aren ergriff das Wort.

,,Uns wird nun nicht anderes übrig bleiben, als zu warten. Es schien uns zu unsicher, die Jiramma-Gesandten zu verkabeln und so vielleicht auch noch den Unmut Trovaks heraufzubeschwören. Sie werden sich allerdings jedoch sofort bei uns melden, wenn das Gespräch abgeschlossen ist."

Die anderen nickten.

,,In dieser Zeit haben wir uns jedoch alle eine kurze Pause verdient. Bedienen Sie sich bitte."

Auf sein Zeichen hin betrat ein Dienerdroide den Raum, der ein Tablett mit verschiedensten Getränken in die Mitte des Tisches stellte. Die Anwesenden bedienten sich alle und ließen sich dann in ihren Stühlen zurücksinken. Zufriedenheit oder gar wirkliche Entspannung konnte er jedoch bei niemandem erkennen. Die Mission war noch nicht abgeschlossen, viel mehr befanden sie sich an gerade an einer der spannendsten Stellen.

Die Zeit schien sich ewig hin zu ziehen. Keiner konnte wirklich Ruhe fassen. Doch dann begann das Com in der Mitte zu blinken. Aren schreckte auf und aktivierte es. Die Gestalt eines Hutten des Jiramma-Clans erschien über dem Tisch und Aren meinte ein zufriedenes Lächeln erahnen zu können.

,,Trovak hat sich kooperativ gezeigt. Er wolle weder den Unmut des Imperiums noch des Jiramma-Clans auf sich ziehen. Das Bestechungsgeld war kaum noch nötig. Er weiß nicht genau, was die beiden taten, aber das, was er sagen konnte, macht sie nur noch verdächtiger. Er gab uns ihre Koordinaten und versprach auch, bei der Ausräucherung der Halle zu helfen, sobald ihr diese durchzuführen wünscht. Mister Vayliuar, gestatten sie mir wenn ich sage, dass sie kurz vor dem Erreichen ihres Zieles stehen."

[ Hutt-Raum | Nar Shaddaa | Avalonia | Suite | Konferenzraum ] - Aren Vayliuar, Oliver Moor, weitere Mitarbeiter
 
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[ Hutt-Raum | Nar Shaddaa | vor dem Lagerhaus der Gesuchten | Shuttle ] - Aren Vayliuar, Oliver Moor, weitere Sicherheitsleute

Aren befand sich im sicheren Inneren des schützenden Shuttles und sah sich auf einem Bildschirm die Übertragung der Helmkameras seiner Leute an, die in genau diesem Moment vor der Lagerhalle der vermeintlichen Terroristen in Stellung gegangen waren und nun nur noch auf Arens Signal warteten, um die Halle zu stürmen. Es handelte sich bei ihnen hauptsächlich um Schläger oder irgendwelche anderen, kampferprobten Angehörigen des Jiramma-Clans und Trovak des Hutten, doch auch einige, von Aren bereits im Vorfeld erworbene Droiden fanden sich in der Angriffstruppe wieder. Angeführt wurde die Schar, die Aren zur Festnahme der Terroristen zusammengestellt hatte, von Angehörigen des Sicherheitsdienstes der Fourb-Gruppe. Insgesammt waren es gut 50 Mann. Angehörige der Imperialen Streitkräfte waren nicht dabei, zu riskant, hatte Aren nach kurzer Überlegung befunden. Verluste unter den Droiden und irgendwelchen Schlägern waren hinnehmbar, doch es wäre ein zu hoher Preis, Angehörige der Streitmächte zu verlieren, vor allem, wenn bereits diese Truppe eigentlich vollkommen genügen würde, wie Trovak es bestätigt hatte. Die Angehörigen seiner eigenen Sicherheitsfirma hatten Befehle, sich eher im Hintergrund zu halten und den Angriff hauptsächlich zu koordinieren. So waren auch dort die Chancen auf Verluste relativ gering.

Am liebsten wäre Aren an vorderster Front dabei gewesen und nicht in einem Shuttle, bewacht von einigen weiteren Sicherheitsleuten und den Angriff nur über Bildschirme beobachtend. Aber er hatte einsehen müssen, dass dies doch zu gefährlich für einen Mann in seiner Position war. Sein Abenteuermut war ein wenig gesunken und hatte der Vorsicht Platz gemacht, wie er sich hatte eingestehen müssen. Als er damals auf Borosk, seinem eigenen Planeten, beim Sturm auf das Goulwin Anwesen verletzt worden war, hatte das im Nachhinein wohl etwas bewirkt. Wenn er sogar auf seinem eigenen Planten nicht vor Verletzungen geschützt war, wie könnte das dann auf anderen Planeten ausgehen, noch dazu auf Nar Shaddaa? So hatte er schweren Herzens beschlossen, das Lagerhaus erst zu betreten, wenn es gesichert worden wäre.

Aren warf noch einen kurzen Blick auf den Bildschirm, bevor er den Befehl zum stürmen gab.

,,Commander, stürmen sie die Lagerhalle. Nehmen sie nach Möglichkeit erstmal alle gefangen, doch im Notfall bräuchten sie auch keineswegs vor Tötungen zurückschrecken."

Nun trat Bewegung in das Bild auf dem Monitor. Sie setzten sich in Bewegung. Das ganze Gebäude war bereits umstellt gewesen und nun, auf seinen Befehl hin, begannen überall seine Leute die Fenster einzutreten, Türen aufzubrechen und in die Lagerhalle zu stürmen, mit erhobenen Waffen. Sein Befehl wurde innerhalb kürzester Zeit umgesetzt. Man hörte einige Blasterschüsse, als automatische Geschütze, die die Männer im Inneren hatten beschützten sollen, auseinandergenommen wurden. Mehr Gegenwehr gab es kaum, sie mussten sich wohl fast vollständig auf Trovaks Schutz verlassen haben.
Das Bild, dass sich Aren nun bot, war fast schon ein wenig lächerlich. Fünf Humanoide, zwei davon die Gesuchten, die alle nicht so ganz die Lage zu verstehen schienen und ein Haufen von Droiden standen eingekesselt von einem Mob aus brutalen Schlägern und Kampfdroiden in der Mitte des Raumes. Der Commander des Fourb-Sicherheitsdienstes, der den Angriff angeführt hatte, bahnte sich seinen Weg durch diesen Mob hindurch, begleitet von fünf anderen Sicherheitsleuten, auf die Humanoiden zu. Auf seinen Befehl hin wurden sie in Handschellen gelegt und auf die Knie gedrückt. Dann ertönte seine Stimme in Arens Com.


,,Die Halle ist gesichert, Sir. Auf keiner Seite gab es Opfer zu beklagen."

Aren nickte, fast schon ein wenig erleichtert.

,,Sehr gut, Commander. Ich werde nun ebenfalls dazustoßen."

Auf diese Worte hin, begann das Shuttle mit dem Landeanflug. Es setzte auf dem Boden, etwa zehn Meter von der Halle entfernt auf und Aren, umringt von seinem Sicherheitsteam, verließ das Shuttle und ging mit zügigem Schritt auf die Halle zu. Drei Gamorreaner des Jiramma-Clans hielten vor dem Haupttor wache und grunzten Aren zu, als er an ihnen vorbeischritt. Die Halle an sich war nicht besonders eindrucksvoll. Sie war nicht besonders groß und größtenteils leer. Nur an einer Ecke schienen die Terroristen wirklich ihr Lager aufgeschlagen zu haben. Aren konnte fünf Betten und einen Tisch erkennen, sowie eine Vielzahl seltsamer Apparaturen, in denen die Chemikalien für die Bombe wohl hergestellt worden waren. Nun wandte er sich den Gefangenen zu und schritt zu ihnen, in die Mitte der Halle.
Er deute auf die beiden, die er bereits als Wik Usher und Kil'dram kannte. Der Rest war ihm unbekannt.


,,Wik Usher und Kil'dram, handelt es sich bei euch beiden um die Anführer dieser illegalen Truppe?"

Die beiden schienen vollkommen überfordert und Aren konnte große Angst in ihren Augen flackern sehen. Es dauerte kurz, bis sich der Insektoide Kil'dram zu Wort meldete. Seine Stimme klang brüchig, ängstlich und eingeschüchtert. Es wirkte fast schon wie ein Wunder, dass er überhaupt etwas hinausbekam.

,,Ja, die unterstützen uns nur. Sie wissen gar nicht wirklich, was wir hier tuen. Bitte, lasst uns und sie gehen. Wir wissen ja noch nicht mal was ihr wollt!"

Aren nickte dem Commander zu.

,,Dann brauchen wir diese drei nicht mehr."

Der Commander nickte, woraufhin drei der Sicherheitsleute die drei unwichtigeren Gehilfen zu Boden drückten und sie mit einem Schuss in den Rücken für immer unschädlich machten. Die beiden Überlebenden starten wortlos die nun leblosen Körper ihrer Gehilfen an. Dann wandte Aren sich wieder dem Commander zu.

,,Die anderen beiden müssen noch genauestens befragt werden. Organisieren sie einen entsprechenden Transporter um sie nach Borosk zu bringen und verwahren sie sie bis dahin unter höchster Sicherheitsstufe."

,,Verstanden, Sir. Sie werden alles erzählen, was sie wissen."

,,Durchsuchen sie außerdem die Halle und die Speicher der Droiden auf alles, was auch nur im Entferntesten irgendwie verdächtig oder interessant für uns sein könnte."

Der Commander nickte und gab entsprechende Befehle weiter. Er beorderte einen Transporter herbei, der die Gefangenen abholen sollte und gab einigen Technikspezialisten die Aufgabe, die Computer auf weitere Hinweise zu durchsuchen. Aren wandte sich ab und suchte eine ruhigere Ecke auf, von wo aus er Kontakt mit Droga Jiramma aufnahm. Das Bild des Hutten leuchtete holografisch über seinem Kommunikator auf und Aren setzte ihn über ihren Erfolg in Kenntnis. Droga zeigte sich äußerst zufrieden. In ihm hatte Aren einen guten Verbündeten, was er ihm auch deutlich machte.

,,Ihre Hilfe war sehr entscheidend. Nicht nur ich bin ihnen sehr dankbar, sondern das Imperium und die Fourb-Gruppe in gleichem Maßen. Sie haben einen wesentlichen Part zur Ergreifung gefährlicher Terroristen beigetragen. Ich hoffe, dass sich auf diesem Besuch eine weitere Zusammenarbeit zwischen dem Jiramma-Clan und meiner Familie etablieren lässt."

Droga stimmt ihm zu und Aren meinte, ein Lächeln bei dem Hutten erkennen zu können. Als er das Gespräch beendete, hatte er das Gefühl, dass hier der Anfang von Großem geleistet wurde. Nun würde er nur noch auf die absolut sichere Bestätigung warten müssen, dass es sich bei diesen Leuten tatsächlich um die Täter handelte. Es dauerte nicht lange und einer der Technikspezialisten brachte ihm genau die Informationen, die er sich erhofft hatte.

,,Sir, Mister Vayliuar. Es gibt zwar noch kein offizielles Geständnis der Täter, aber dies ist jetzt nur noch reine Formalie. Die Chemikalie, die auf Borosk zum Einsatz kam, wurde hier hergestellt. Wir haben entsprechende Dokumente und Apparaturen gefunden, die dies einwandfrei bezeugen. Auch liegen einige, zur Zeit noch verschlüsselte Dateien vor, die wohl von den Terroristen auf Borosk hierhergeschickt worden sind. Wir gehen davon aus, dass es sich um Lieferpapiere, Verträge und Aufträge handelt."

Aren rieb zufrieden seine Hände zusammen.

,,Sehr gut. Machen Sie so weiter und entschlüsseln sie die Dateien schnellstmöglich."

Dann wandte er sich von der Lagerhalle ab und machte sich auf den Weg zum Shuttle. Seine Arbeit hier war erledigt. Die Chemiker der Terroristen waren enttarnt und noch dazu hatten sie wichtige Dokumente sichern können. ein großer Erfolg. Nun würde er sich auf den Rückweg nach Borosk machen. Er hoffte nur, dass man dort ebenfalls weitere Erfolge vorzuzeigen hatte.

[ Hutt-Raum | Nar Shaddaa | vor dem Lagerhaus der Gesuchten ] - Aren Vayliuar, Oliver Moor, weitere Sicherheitsleute
 
Nar Shaddaa, auf der “Königin”: Nevis(11), Yui, Sam und Bruno

Die beste Lüge war die, die sich jemand selbst zusammenreimte. Nicht irgendwelche großen Konstrukte, die bei dem kleinesten Fehler in sich zusammenbrachen. Nein Yui redete fast nur die Wahrheit. Doch durch das Weglassen bestimmter Informationen war die Wahrheit so unglaublich, dass sie nur für Wahnsinnig und aufschneiderisch gehalten wurde. Darin lag ihre Kraft. Yui selbst war gar nicht so genau klar, dass das eigentlich eine ganz gute Strategie war die sie da verfolgte, erst in den nächsten Monaten, wo sie auch viel Zeit hatte über alles nachzudenken, lernte sie die Vorteile, die sie ihr verschafften. Einem Aufschneider hörte man nicht genau zu und so bleiben kleine Fehler unbemerkt. Einen Aufschneider, wollte man nicht so genau beobachten, weil er ja nicht gefährlich sein kann und somit blieb Yui unterm Radar. Sam hatte die Beute halbwegs fair geteilt und für Nevis Schützentraining angeordnet, was Yui in der Zeit machte blieb völlig vergessen. Eigentlich hatte Yui ja geplant so schnell wie möglich loszustarten und mit Nevis weg von dem Planeten doch es kam anders. Warum wusste Yui nicht genau, aber Nevis schien auch noch bei Sam bleiben zu wollen und weiter so zusammen zu arbeiten. Es störte das Droidenmädchen nicht wirklich, nach der ganzen Geschichte mit Zoey hatte sie kein wirkliches Ziel mehr keinen Traum, sie musste sich etwas Neues finden und bis dahin würde sie bei ihrer kleinen Schwester bleiben und sie würden gemeinsam weitermachen.

Aus ein paar Wochen Zusammenarbeit wurden Monate und schnell waren zwei Jahre vergangen. Doch es hatte sich gar nicht so viel verändert. Ja okay Nevis war reifer stärker und geschickter geworden, aber ansonsten. Yui war immernoch nicht mit Sam warm geworden. Sie traute der jungen Frau nicht und behielt ihr Geheimnis deshalb weiter für sich. Das sorgte natürlich auch dafür, dass die Sache mit dem Essen schwierig war, Sam war nicht dumm, ihr war sicher aufgefallen, dass die Vorräte länger hielten als sie geplant hatte. Yui aß nie mi den anderen hatte immer Ausreden parat. Manchmal platzierte sie Sachen so, dass es so aussah als hätte sie schon gegessen. Meistens jedoch behauptete sie jedoch sich irgendwo in der Stadt was zu holen, weil es besser schmeckt. In Wahrheit brachte sie jedoch das Geld nur auf die Bank und hatte sie jetzt schon eine echt stattliche summe zusammengespart. Neben der Spannung zwischen Yui und Sam war noch eine andere Sache die das Mädchen massiv störte und das war Paul. Sie konnte den Droiden nicht ausstehen, hatte sogar schon einmal versucht, dass er einen „Unfall“ hatte. Ohne Erfolg und wirklich etwas Drastisches konnte sie alleine nicht unbemerkt inszenieren. Also musste sie wohl warten bis wirklich einmal was passierte.

Yui hatte keine Ahnung wie viel und was Paul über sie wusste. Er dürfte noch nicht erkannt haben, was genau sie war, aber wissen, dass sie kein ganz normales Mädchen war. Was auch immer er wusste, wenn er mehr wusste, dann hatte er Sam noch nichts gesagt. Paul war yuis Meinung nach der gefährlichste für sie, einen Droiden konnte sie nicht vergiften, er spürte keinen Schmerz so war ihm ein Treffer, der ihn nicht schwer beschädigte komplett egal. Einen Roboter konnte sie nicht foltern oder verführen und auch nur sehr schwer bedrohen. Aber diesen Hass hielt sie Geheim, nicht einmal Nevis hatte sie erzählt wie sehr sie Paul gerne losgeworden wäre. Doch das konnte wohl noch dauern.

Yui selbst war in den zwei Jahren nicht untätig gewesen. Technik war im ständigen Wandel und auch wenn es keine updates für ihr System gab, so konnte sie sich doch neue Tools zum Hacken und andere Datenbanken erlangen. Das meiste auf nicht ganz legale art und Weise. Auch wenn sie eigentlich vom alter her erwachsen war suchte sie noch immer nach ihrer verlorenen Kindheit, gleichzeitig wurde sie verantwortungsbewusster, doch ihr fehlte immer noch ein richtiges Ziel im Leben. Doch vielleciht würde sich das bald ändern ….

Plötzlich war es nämlich soweit, nach der ganzen Zeit würden sie Nar Shaddaa verlassen. Es lag eine neue Welt vor ihnen. Was sie dort erwartete, das wusste Yui noch nicht, aber neu bedeutete immer neue Möglichkeiten. Neue Möglichkeiten konnten ihr einen neuen Weg geben.

TBC: Serenno
 
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Gleißende Lichter flammten aus der Dunkelheit auf, brannten sich mit der Kraft kleiner Sonnen in seine Augen und raubten ihm kurz die Sicht. Gellende Rufe und schrille Schreie in mindestens einem Dutzend Sprachen sorgten darüber hinaus für eine Geräuschkulisse, die fast keine Konzentrierung zuließ. Er spürte den mit Blut vermischten Sand unter seiner linken Hand, denn er ruhte ungewollt auf einem Knie und musste sich stützen. Die scharfkantigen Mineralkörner fühlten sich echt an. Es war keine Illusion, keine Einbildung. Dann musste das Blendwerk ebenso echt sein. Und das gellende Getöse. Gedanken schossen durch seinen Kopf. Und die Zeit, die er dafür vergeudete, reichte dem Anderen aus, zielgerichtet die Faust in seinem Gesicht unterzubringen. Sein Schädel explodierte förmlich unter dem schrecklichen Treffer. Sein ganzer Körper erschauderte. Sofort stand sein Haupt gefühlt in Flammen, als sein zentrales Nervensystem ihm auf allen zerebralen Wegen mitteilte, dass eine derartige Behandlung nicht akzeptabel war. Blut sammelte sich in seinem Mundraum. Der Geschmack nach Eisen überdeckte alles. Der gesamte Metabolismus drohte zu kollabieren. Er, Blake war der Name, sackte vollends auf alle Viere nieder. Die Menge 'dort draußen' schrie und kreischte. 'Dort', das war eine schäbige, stinkende und von den Hutten nicht genehmigte Arena eines privaten Veranstalters. 'Die Menge' war demnach eine Horde nicht näher benannter Zahlender, die sich am blutigen Schauspiel erfreuten und ihre schwer verdienten Credit Chips auf einen oder beide Kontrahenten setzten. Just in diesem Moment waren diejenigen, die auf Blakes Gegner gesetzt hatten, sicherlich in einem euphorischen Zustand der Ekstase. Nur langsam verschwanden die Sternchen, die vor seinen Augen tanzten. Der letzte Hieb hatte wirklich gesessen. Blake schnaufte und atmete schwer aus. Doch sein Gegner schien entweder noch nicht bereit zum finalen Schlag zu setzen oder er zaghafter als es den Anschein hatte.

Das Publikum - aufgrund der Dubiosität des Etablissements eine Beleidigung für jeden Zuschauer einer anständigen Unterhaltung - machte erneut lautstarke Geräusche, als sich Blake in die Höhe schob. Wieder blitzten Lichter auf, als einige der hier Anwesenden diesen Moment offenbar mit ihren Holorekordern aufnahmen. Das allerdings war Blake herzlich egal. Er versucht genau in diesem Moment wieder klare Gedanken fassen zu können. Seinen Namen kannte er immerhin bereits wieder. Er war ein Mensch. Das bestätigte ein kurzer Blick an sich herab. Auch weil etwas in seinem Hinterkopf schmerzhaft zuckte. Die Erinnerung meldete sich zurück. Ein Mensch, siebenunddreißig Jahre alt. Er war ein Kämpfer. Aber seine Geschichte war kein traumhaftes Märchen aus einer billigen Holo-Produktion. Er hatte nicht den Weg vom Feuchtfarmer zum galaktischen Helden hinter sich. Sein Leben war geprägt von wenigen Aufs, dafür aber vielen Abs. Die weiteren Gedanken verschwanden in einem Nebel aus Schmerzen, als ihm sein Körper noch einmal klar machte, dass er mit der physischen Belastung so ziemlich am Ende war. Blake spuckte blutigen Speichel aus, wischte sich mit dem Handrücken der linken Hand über die Lippen und zog dabei Fäden. Sein Gleichgewichtssinn war auch noch nicht wieder komplett genordet. Dann flog die Faust seines Widersachers erneut auf ihn zu.

Instinktiv tauchte Blake darunter hinweg, machte eine halbe seitliche Drehung und ging - ganz wie von fremder Hand gesteuert - in eine kämpferische Grundhaltung. Er wunderte sich über diese Automatismen, versuchte sofort über den Ursprung nachzudenken. Das musste Teil seiner Vergangenheit sein. Sein Gegner schien ebenfalls mehr als überrascht zu sein, denn er starrte noch immer auf die Stelle, an dem Blake eben noch gestanden hatte. War er wirklich SO schnell? Oder sein Opponent so langsam? Erst jetzt kam es ihm in den Sinn, sich den Rivalen einmal anzuschauen. Er war bipedal, hatte auch darüber hinaus eine recht humanoide Form. Die breiten Schultern und dicken Arme beschienen dem hundegesichtigen Alien eine große Körperkraft. Die kontrollierten Bewegungen ließen darauf schließen, dass dieses Exemplar echte Kampferfahrung hatte. Seine furchtbar hässliche Visage war von Narben verunstaltet. Blake ballte die Hände zu Fäusten und sofort verengte sich sein Sichtfeld. Was war das nun wieder? Die wilde Mixtur an berauschenden Mittelchen, die er heute am frühen Morgen eingeworfen hatte, in Kombination mit dem Hochprozentigen, den er hatte wie einen Wasserfall in seinen Schlund fließen lassen, schienen ihre Wirkung zu verlieren. Oder zu verändern.

"Nun gut, Du Dunghaufen auf zwei Beinen. Jetzt bin ich dran.", knurrte er ungewollt. Wieder erschrak er vor sich selbst. Seine Bewegung erfolgten in einer Geschwindigkeit, die er bei sich selbst nie vermutet hatte. Die Hundevisage drehte sich gerade erst zu ihm um, da war Blake schon bei ihm. Seine Linke beschrieb einen perfekten leicht aufwärts geführten Halbkreis. Die Faust tauchte unter den Abwehrversuchen des Klatooinianers hinweg und traf unter die gepolsterten Rippen. Das Ergebnis glich einem interstellaren Unfall. Das Kötergesicht, sicherlich einhundert Kilogramm schwer, wurde von dem dampfhammerartigen Treffer von den Beinen gehoben, bekam eine Gratis-Flugstunde und landete grunzend etwa zwei Meter weiter hinten im Staub der Arena. Ein Johlen machte zunächst die Runde, dann erstarb der Jubel schlagartig.

Blake betrachtete seine linke Faust ungläubig. Dann schossen ihm schmerzhafte Bilder der Vergangenheit in den Geist. Kurze, erlebte Szenarien aus der Ausbildungszeit auf Carida. Die harte Schufterei in den Trainingsräumen. Gewichte stemmen. Simulationskämpfe. Taktische Routineübungen. Schießtraining. Blake keuchte, sackte erneut auf ein Knie herab, fuhr' sich mit der Hand durch's Gesicht - allerdings der rechten. Denn die linke Hand war immer noch Grund seiner Verwirrung. Woher diese Kraft? Woher dieses übermenschliche Tempo? Dann wieder diese Bilder. Echte Einsätze. Blasterfeuer. Sterbende. Rauch und Explosionen. Er ballte die Hand zur Faust. Eine Krankenstation. Medi-Droiden. Blake öffnete die Hand. Nach den Droiden war alles schneller, einfacher, zu einfach. Alkohol. Drogen. Der Schmerz, der folgte, war gebrochener Stolz. Das Entlassungsschreiben auf Flimsiplast. Bürokratie, Kopfgeldjagd, Versagen. Nie mehr in den Streitkräften. Jagd, gejagt, gehetzt.

Er schloss die Augen, hämmerte die Fäuste in den sandbestreuten Boden. Einmal, zweimal, dreimal. Dann brüllte er all seine Frustration, seinen Ärger, den Schmerz, den Hass und die Ohnmacht aus sich heraus. Er öffnete die Augen, seinen Geist, ließ die Vergangenheit ruhen. Vor ihm ragte die gruselige Kusakmiene bedrohlich auf. Das Alien schlug wieder zu und erneut wurde Blake mitten ins Gesicht getroffen. Aber diesmal wusste er, wer er war. Und er hatte diesen Faustschlag gestattet. Er wollte den Schmerz fühlen, die Gegenwart. Er verdiente diese Behandlung. Diesen einen Treffer hatte er noch gebraucht. Die Bilder verschwanden. Er selbst wankte unter der Wirkung des Schlages, bohrte seine schweren Stiefel dann aber in den Untergrund. Sein Kopf schmerzte und mindestens zwei Zähne wackelten. Doch es war eine heilsame Kur. Echtes Balsam für seine leidgeprüfte Seele. Die Nebel der Drogen lösten sich auf, das Hochprozentige wirkte schon länger nicht mehr.

Die Kreatur von Klatooine warf sich erneut nach vorn, angepeitscht vom Jubel der zahlenden Kundschaft. Doch der Ex-Imperiale war die Scharade nun leid. Seine aufs Extremste beschleunigten Reflexe ließen ihn mühelos zur Seite ausweichen. Noch ehe das Alien überhaupt begriff was geschah, hatte sich Blake schon hinter ihm positioniert. Schnell schlang er beide Arme um die Hüfte, presste zu und hebelte das fremde Ungeheuer aus: Den Rest besorgten Stärke und Schwerkraft. Der Klatooinianer wurde rücklings nach hinten geschleudert und schlug hart mit dem Nackenbereich auf dem Sand der Arena auf. Sein menschlicher Gegner indes nutzte die Bewegungsenergie, rollte sich rückwärts ab, schoss in die Vertikale hoch und lauerte seinem Kontrahenten auf. Der brauchte einige Augenblicke um seine Situation neu überdenken zu können. Dann erst hievte er sich auf die eigenen Füße. Und schon rauschte Adius Blake - so nannte er sich derzeit - heran. Ein eingesprungener, weit ausgeholter Fausthieb traf das Alien mit ungebremster Wucht auf die wulstigen Wangen. Eine alte Narbe platzte sofort auf und ergoß den Lebenssaft der Kreatur auf den Arenagrund. Das begleitende knackende Geräusch dokumentierte den Bruch der knochigen Gesichtsstruktur. Jaulend ging die nichtmenschliche Wesenheit zu Boden. Das Publikum schwieg sich konsequent aus. Blake indes stand schwer atmend mit geballten Fäusten über dem Alien und blickte in die schwach beleuchteten Reihen der sensationslüsternen Masse.

Doch er musste seinem Opponenten ein klein wenig Respekt zollen, denn anstatt winselnd am Boden liegen zu bleiben, machte sich die Kötervisage daran, sich wieder zu erheben. Blake hatte jedoch keine Lust mehr mit dem Klatooinianer zu spielen. Er packte das Vieh mit beiden Händen am Kopf, dann setzte es einen vertikal unter das Kinn geführten Kniestoß. Die Halswirbel wurden bis an den Rand der Belastungsfähigkeit getrieben, dann erschlaffte das Wesen. Der Ex-Imperiale war sich relativ sicher es nicht getötet zu haben. Doch letztlich war es ihm egal. Er hatte mehrfach getötet. Er würde es wieder tun. Aber zunächst würde er sich verantworten müssen.

Passend zu dieser Überlegung wurden die aus verschweißten Platten bestehenden Tore zur Arena aufgestoßen. Gurdu'c wollte offenbar klare Verhältnisse schaffen. Er musste ein Vermögen verloren haben. Blake grinste breit und ballte die Hände erneut zu Fäusten. Wenn er seine Ahnen schon sehen musste, dann sollten wenigstens noch ein paar Bastarde mit ihm gehen müssen ..



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[Outer Rim Territories | Hutten-Raum | Nar Shaddaa | Hutten-Viertel] - Norag, Sklavenhändler (NSC)

Norag saß wie üblich in einer, ihn unbekannten Unterkunft auf einen der vielen Planeten der Galaxis. Für ihn nichts neues, da er viel auf Reisen ist, unfreiwillig mitgenommen als Sklave. Ihn hat niemand gefragt ob er so ein Leben überhaupt führen wollte, er wurde in dieses Leben hinein geboren, das dachte er zumindest.
Er hat schon lange aufgegeben darüber nachzudenken, er schraubte gerade an seinem kleinen Droiden herum, er musste ein Teil ersetzen da es bei einem Zusammenstoß kaputt ging. Er schraubte die letzte Schraube fest und schaltete ihn an, um zu sehen ob alles so klappt wie er es soll. Er wartete auf seine Reaktion, er musste dafür nicht lange warten, denn der kleine Doride piepte
Norag begrüßend an. Norag beobachtete den kleinen Droiden genau und stellte fest das der neue Sensor den er eingebaut hatte voll funktionstüchtig ist, er nickte den kleinen Droiden zu der als Antwort piepe.
Norag hielt die Hand zu ihm hin und der spinnenartige Droide kletterte über seinen Arm auf seine Schulter.
Norag stand auf und packte die Sachen die er benutze, wieder an seinen Platz und sah sich in der Unterkunft um, sein Meister war bis jetzt nicht zurück gekehrt, aber dies konnte ihm auch egal sein, er war froh ihn nicht jede Stunde seines Lebens sehen zu müssen.

Er schnappte sich seinen Schwarzen Umhang und zog ihn über, zog die Kapuze des Umhangs über den Kopf so das seine Hörner und so das man das meiste seines Gesichtes nicht sichtbar war. Dann ging er nach draußen schloss die Tür hinter sich und schaute sich kurz um, wieder eine Ecke wo die wenigstens sich gerne rum trieben, aber er war es gewohnt in solchen Gegenden rumzulaufen und wusste sich zu wehren. Er schlenderte durch die Straßen, wo an jeder Ecke irgendwelche Kreaturen versuchten ihre Waren zu verkaufen und selbst ein Blinder würde bemerken, das diese Ware gestohlen oder erbeutet wurden. Sein kleiner Droide hing unter dem Umgang damit keiner auf die Idee kommt ihn abkaufen zu wollen, denn das war das einzige was er hatte, was wirklich ihm gehörte, denn selbst sein Leben war nicht sein eigenes.
Ein Paar Straßen weiter hörte er lautes Geschrei, nicht das dies etwas wäre was unbekannt wäre nein keineswegs, dennoch war er neugierig und ging in richtig der Schreie. Als er um die Ecke kam und Sichtkontakt zum Geschehen hatte, lehnte er sich an eine Wand und schaute zu was dort los war.
In seinen Augen das übliche, zwei Parteien die sich streiten, was immer in einem Kampf endet, entweder bis einer nachgibt oder stirbt, der scheinbar normale Alltag, dachte er. Wie
Norag es erwartet hatte, sie fingen an sich zu prügeln, bis einer zu Boden ging und nachgab. Norag beobachtet das Geschehen konzentriert und sah einen seltsamen Gegenstand, in der Hand dessen, der am Boden kniete, es schien ein Wertvoller Gegenstand zu sein. Der Mann der am Boden kniete, überreichte den Gegenstand, mit dem, dem er sich angelegt hatte und ging dann ohne ein weiteres Wort weg. Norag dachte sich nichts wildes dabei, wahrscheinlich ein Gegenstand mit hohem Wert und der stärkere gewinnt.

Er zog weiter die Straßen entlang und schaute sich in der Gegend genau um, vielleicht fand er heraus, wo sein Meister war und was er nun wieder für Geschäfte hatte. In den meisten Fällen weiß
Norag bescheid, was für ein Geschäft als nächstes kommt, doch hierbei wusste er nichts, er wurde auch nicht mit zu den Treffen genommen. Und dazu, fand er es schon seltsam genug, das sie schon seit über einer Woche hier verblieben, da es meistens nur ein paar Tage dauert, bis zur nächste Abreise. Eigentlich könnte es ihm ja egal sein, was sein Meister treibt, aber jemehr Informationen, desto besser liegt die Chance von ihm weg zu kommen. Er musste sich nur was überlegen das Schockhalsband in seinem Nacken los zu werden.

Egal wie lange er durch die Straßen des Hutten-Viertels schlenderte, keinerlei Spuren von seinem Meister. Aber er spürte etwas seltsames, so als ob er beobachtet wird, doch als er sich umschaute, konnte er niemanden sehen, der ihn beachtete. Etwas verwirrt ging er wieder richtig des Unterschlupfes und als er um eine Ecke ging, stand eine seltsame Kreatur vor ihm und blockierte ihm den Weg, er wollte umdrehen, als dort zwei weitere dieser seltsamen Gestalten standen. Die Kreatur die hinter Norag stand, riss ihm die Kaputze von seinem Kopf und grunzte amüsiert "Ist das nicht der kleine Sklave von dem Scheißkerl der die Credits nicht rausgerückt hat?". Die beiden anderen lachten nur und nickten, als einer von ihnen sagte, "lasst ihn mitnehmen, dann kriegen wir sicherlich unsere Credits wieder...".
Doch bevor die zwei sich Norag packen konnten, drang eine für Norag bekannte Stimme zu den vieren durch, "Das würde ich nicht machen, wenn ihr eure Haut behalten wollt", es war der Meister von Norag der nun am Ende der Gasse stand und scheinbar alles mitbekommen hatte.
Die drei die Norag gerade einpacken wollten lachten nur, einer packte Norag an seinem Arm. Norag sah auf und schaute der Kreatur in seine Augen, Norag's Augen funkelten wütend voller Hass, er spannte sich an und stieß ihn, ohne es kontrollieren zu können, mit einem Machtschub von sich. Als dieser am Boden lag starrte er Norag an, als wäre dieser ein Monster, ebenfalls nahmen die anderen beiden Abstand von ihm und gingen vorsichtig rückwärts von ihm weg. Als sie etwas Abstand gewonnen hatten rannten sie auch schon davon und der, der am Boden lag grunzte ängstlich auf und rappelte sich auf und lief auch schnell weg.

Nun waren sein Meister und er allein in der Gasse, als dieser die Stimme erhob, "Habe ich dir nicht gesagt du sollst diese Kraft nicht benutzen?!". Norag ignorierte die Frage und ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen und zog im laufen die Kapuze wieder auf, seine Schritte gingen in Richtung der Unterkunft. Ihn interessiere nicht, ob sein Meister nun wieder den Knopf drückte oder nicht, doch war er verwundert, das nix passierte als er an ihn vorbei ging und er immer noch nicht am Boden lag.
Ohne eine Miene zu verziehen ging er zurück zur Unterkunft.

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Gurdu'c kam nicht allein. Er wurde flankiert von zwei mit Vibro-Äxten bewaffneten, horngesichtigen Niktos. Ihr strenger, trockener Gestank überlagerte sogar die sonstigen Ausdünstungen in der Arena. Vom Geschmack des eigenen Blutes im Mund ganz zu Schweigen. Blake wusste um das mögliche Bedrohungspotenzial der Situation .. was seine Vorfreude jäh steigen ließ. Er musste dem Hundegesicht zu seinen Füßen eigentlich dafür danken, dass selbiger ihm die Synapsen mit Hilfe von Faustschlag-Therapie neu geordnet hatte. Jetzt wusste der imperiale Kopfgeldjäger, dass das Trio vor ihm im Grunde ins eigene Verderben lief. Sollte Gurdu'c, die schleimige Ausgeburt von einem aschfahligen Twi'lek, keinen hochbegabten Scharfschützen im nicht mehr ganz so lautstarken Publikum sitzen haben, würde die große Sause gleich mächtig spaßig werden. Doch zunächst trompete der Tentakelkopf erst einmal los.

"Blake, mein Freund, wieso bringst du mich derart in Verlegenheit? Viele meiner wertgeschätzten Geschäftspartner hatten sich darauf verlassen, dass du den Kampf verlierst. Und nun schau' dir doch mal Bek an .. lebt er denn noch?", wollte der Fastmensch wissen. Seine dümmlich dreinstarrenden Wachen hoben ihre Vibrowaffen ein kleines Stückchen höher. Diese lächerlichen Gestalten! Der Ex-Imperiale schätzte kurz ab und war sich sicher, dass er die beiden Früchtchen in weniger als vier Sekunden entwaffnet und zur Strecke gebracht haben würde. Aber noch war es nicht der richtige Moment. Noch musste er sein Gegenüber in Sicherheit wiegen.

"Ja, diese Flasche lebt möglicherweise noch. Ist mir aber auch ziemlich egal, Gurdu'c. Du schuldest mir Geld für den Kampf. Und für den extrem schlechten Trip davor. Und für den miesen, angereicherten Fusel. Aber selbst mit den ganzen schlechten Stims hat es Dein hochgelobter Volltrottel nicht geschafft, mich umzunieten. Also tu' uns beiden einen Gefallen, gib' mir meine Credits, sag' den beiden Eidechsen hier, sie sollen ihre Waffen senken und wir alle können aus eigener Kraft nach Hause gehen. Klingt doch supi, was?", giftete Blake. Seine Gedanken wurden immer klarer und präziser. Auch bekam er wieder Zugang zu seinem Erinnerungsvermögen. Und damit einher ging das - für andere - furchtbare Gehabe eines Überlegenen.
Sein Blick haftete sich an den Twi'lek und seine beiden stümperhaften Lakaien. Wer waren diese Witzfiguren schon? Sie konnten IHM, Blake, sicher nicht das Wasser reichen. Er war der Beste. Der Schnellste. Der Grausamste. Zumindest konnte er das sein. Doch war er es in der Vergangenheit gewesen? Wollte er das sein?

Der Inhaber dieses fragwürdigen Etablissements legte den Kopf ein wenig schief, als er die über die Worte des Ex-Imperialen nachdachte. Einige Augenblicke vergingen. Seine Wachen wurden unruhig, wie Blake an ihrer Körpersprache sehen konnte. "Weißt du, Blake, ich habe einen gewissen Ruf zu verlieren. Dieses Business hier läuft nur so gut, weil ich stets die Kontrolle über die Kämpfe habe. Mit dieser Strategie jetzt zu brechen wäre .. finanziell ein Wagnis. Und du kennst mich .. ich gehe nur kalkulierbare Risiken ein. Ich denke wirklich, so sehr ich dich schätze, dass es das Beste wäre, wenn du kooperieren würdest.", lautete die Antwort des Kriminellen. Gurdu'c war ein Schurke. Aber kein wirklich schlechtes oder boshaftes Wesen. Er besaß sogar genug Schneid eine Arena ohne Zustimmung der allgegenwärtigen Macht der Hutten zu leiten. Das musste man ihm im Grunde hoch anrechnen. Aber ganz offenbar war damit sein Vorrat an Courage erschöpft. Andere Risiken konnte und wollte der Twi'lek wohl nicht eingehen.

Blake verlagerte sein Gewicht auf das vordere, das linke Bein. Der Sand der Arena knirschte unter den Sohlen seiner schweren Stiefel. Die Oberkörpermuskulatur spannte sich unter dem dünnen, von blutigen Flecken verunstalteten Oberteil. Der Ex-Imperiale presste die Lippen aufeinander, schob seine Antwort grob zwischen den Zähnen hindurch. "Bursche, Du solltest Dir genau überlegen, was Du Deinen beiden Schießbudenfiguren als nächstes befiehlst. Gib' mir meine Credits und ich gehe hier friedlich hinaus. Schick' die beiden Dumpfbacken in meine Richtung und ich weide sie mit bloßen Händen aus. Im Anschluss stecke ich Deinen verkackten Schädel auf einen Pfahl, hohl' mir die Wettgewinne und brenne Deine ganze Anlage nieder.", erklang es vom bulligen Kämpfer. Es gab wenig Zweifel daran, dass er seine Ankündigung nicht wahr machen würde. Blake war kein Mann inhaltlosen Geschwätzes. Er bedrohte nicht sinnlos. Er spoilerte höchstens.

Wieder vergingen einige Herzschläge. Die Anspannung wurde immer größer. Die Luft schien schwerer zu werden und die nach wie vor auf ihren Plätzen sitzenden Zuschauer starrten gebannt auf die Mitte des Kampfplatzes. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, gab der Twi'lek ein kurzes Zeichen mit der rechten Hand, woraufhin die Wachen ihre Äxte senkten. Erleichterung machte sich bei den Anwesenden breit. Nur nicht bei Blake, der wiederum empfand Enttäuschung. Es hätte ein Spaß werden können, den drei Hanseln die dürren Hälschen zu brechen. Aber der Profi in ihm übernahm nun das Reden.

"Du bist ein überzeugender Mann, Blake.", hieß es zunächst von Gurdu'c als Zeichen der Annäherung. Doch mit derlei Schmeicheleien konnte man beim Ex-Imperialen nicht punkten. Er wischte das Lob mit einer herrischen Geste beiseite.

"Blödsinn, Du hast lediglich die Ausweglosigkeit Deiner Lage erkannt, Fleischzopf. Diese Niederlage hast Du Deinem Geiz zuzuschreiben. Mit besserem Wachpersonal wäre es Dir möglicherweise nicht passiert. Und jetzt gib' mir die Credits .. ich weiß, dass Du immer ein wenig Kleingeld bei Dir hast.", bellte der Söldner unfreundlich. Es gab keinen Grund dem Twi'lek gegenüber noch irgendeine Form der Anerkennung oder des Respekts zukommen zu lassen. Er war ein Wiesel, ein Wurm.

Der Kriminelle tat wie ihm geheißen und klaubte aus einer Tasche eine Hand voll güldener Credit-Einheiten hervor, die er dem Arenakämpfer überreichte.

"Hier, dein Lohn. Aber nun strapaziere meine Geduld und meinen Wohlwollen nicht mehr länger, Blake. Ich bin es leid dich zu sehen.", orderter der Schurke an. Seine beiden Wachen flankierten ihn wieder, richteten die Spitzen ihrer gen Arenadecke und gaben sich professionell.

"Hast Du eine Idee, wo es gerade Arbeit gibt?", fragte der Ex-Imperiale ungeniert. Möglicherweise konnte er die Connections des Twi'lek ja noch nutzen. Selbiger jedoch quittierte die Frage mit einem entsetzten Gesichtsausdruck. Resignierend und mit einem Grunzen gab Blake ihm zwei der Credit-Chips zurück. Verdammter Hurenbock. Raffgierig wie ein Muun und verschlagen wie ein Toydorianer. Er hasste diesen Kerl. Aber leider hatte Gurdu'c gute Kontakte.

"Möglicherweise ist mir zu Ohren gekommen, dass mehrere Leute gesehen haben wollen, wie hier jemand .. besondere Fähigkeiten demonstriert hat. Angeblich sind einige Sklavenhändler hier, die neue Ware feilbieten.", erklärte der Twi'lek und gab damit die neuesten Gerüchte zum Besten. Das klang interessant. Besondere Fähigkeiten wurden meist gut bezahlt. Je größer die Besonderheit, desto größer der Bonus. Das konnte man sich durchaus einmal ansehen. Aber zunächst musste der Söldner seine persönliche Habe abholen. Und an den Weg zum Lagerraum, der auch gleichzeitig zur Vorbereitung der Arenakämpfer genutzt wurde, konnte er sich noch dunkel erinnern. Mit einem übertriebenen Kopfnicken verabschiedete sich Blake, machte sich auf den Weg - nicht ohne einen der Wächter anzurempeln - und verließ den blutgetränkten Boden der Arena.


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[Outer Rim Territories | Hutten-Raum | Nar Shaddaa | Hutten-Viertel] - Norag, Sklavenhändler (NSC)

Und ein weitere, nerviger Tag brach an und Norag lag auf dem Boden, er starrte die Decke an und dachte an das Geschehen vom Vortag. Er hatte erfahren, das sein Meister wohl Schulden hatte, aber war ja auch kein Wunder, seine Anwesenheit schien nicht viele zu gefallen, was Norag nachvollziehen konnte. Er drehte den Kopf zur Seite wo sein Droide im Ruhemodus stand, er tippte den Droiden an, im gleiche Moment fingen die Sensoren an zu leuchten und der Droide drehte sich piepsend zu Norag.
Norag stand auf und sah sich in der Unterkunft um, natürlich war keiner anwesend, wahrscheinlich ist der Scheißkerl wieder unterwegs und richtet sich seinen dämlichen Plänen und Geschäften. Der Droide folgte ihm aufgeregt piepsend, bis Norag ihn die Hand hin hielt und dieser wieder auf seiner Schulter kletterte.
Ein kurzer Blick aus einen der primitiven Fenster und er schnappte sich seinen Umhang und versteckte somit seinen Droiden, seine Hörner und den größten Teils seines Gesichtes und ging wieder auf die Straßen vom Hutten-Viertel.
"Okay vielleicht finde ich ja noch mehr interessante Dinge heraus, die gegen meinen Meister helfen könnten, hier scheint er bekannter zu sein als woanders!", dachte Norag sich und schlenderte erneut durch die Straßen.

Er kam an den üblichen Ständen vorbei, wo wirklich jeder Scheiß versucht wird zu verkaufen, auch wenn nur für wenige Credits. Aber was war er dann? War er auch einfach eine Ware, die für Credits ausgetauscht wird? Anfangs schien es auch so zu sein, bis die meisten ihn zurück gaben, ohne die Credits zurück zu fordern, weil er zu 'anstengend' war. Was haben die Leute erwartet? Das er jeden Befehl den er bekam, ohne Gegenwehr durchzuführen? Nicht mit ihn, nicht mit Norag, er ließ sich nicht rumkommandieren wie ein Hund. Jedenfalls solange bis er dieses Halsband bekommen hatte, ab da an musste er wohl oder übel das machen, was man von ihm verlangte. Dennoch, seit dem Tage an, seit er dieses Halsband trug, behielt der Meister ihn und versuchte nicht weiter ihn verkaufen zu wollen. Norag konnte eins und eins zusammen zählen, wer gibt schon freiwillig einen Sklaven her, der anders war als die gewöhnlichen Kreaturen die man antraf? Es war klar, das er kein Verkaufs-stück mehr war, er konnte sich vorstellen das er sowas wie eine Waffe werden würde, würde sein Meister einen Plan haben, wie er ihn ausbilden könnte. Wie von einem Moment auf den anderen viel es Norag wie Schuppen von den Augen, eine Waffe, er war nur aus einem Grund bei seinem jetzigen Meister. Klar warum auch nicht, sein Meister hatte einen Berg Schulden und was wäre da besser, als einen Untertanen der mit besonderen Fähigkeiten den Leuten Angst einjagt und im besten Fall sogar das Kämpfen beherrschte?

An den Gedanken festgehalten ging er durch die weiteren Gassen, um heraus zu finden, ob an seiner Theorie was wahren dran war. Doch es war schwerer als Gedacht in so einer verkommenen Gegend einen einfachen Menschen zu finden. Es würde nicht einfach werden zwischen so viele Menschen, Twi'lek, Dug's, Hutt's und vielen anderen Spezies einen einzelnen zu finden, der versucht, kaum bis gar nicht enteckt zu werden.

Nach einer Weile setze sich der Zabrak an eine Hauswand gelehnt und war es leid, dumm herum zu irren und beobachtete die Gegend genau. Die meisten Gestalten die hier rum irrten, waren ähnlich wie er, für sich alleine und bloß keinen Augenkontakt aufbauend. Andere wiederum, versuchten jede Aufmerksamkeit, für ihre Waren zu bekommen.

Nach einer kleinen Weile schien es, das ihn mehrere bemerkten und gingen entweder vorsichtig an ihm vorbei oder blieben stehen und waren sich verunsichert, wie sie reagieren sollten in seiner Nähe. Okay, was hat Norag erwartet? Das er unbekannt bleibt, nachdem was er demonstriert hatte? Und zudem ist es ihm wohl kaum möglich, mit seinem Aussehen unentdeckt zu bleiben. Es liefen nun mal nicht Massen von Zabrak's rum und vor allem nicht mit einer roten Hautfarbe und einer Tätowierung die untypisch für sein Volk war. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und blieb einfach weiter dort sitzen und beobachtet die Fremden, die ihn anstarrten.

Nach einer Weile kam ein Dug auf ihn zu und schien irgendwas zu sagen, was
Norag nicht verstand, da er seine Sprache nicht verstehen konnte. Er sah den kleinen Dug an, der anfing zu lachen und dann auf einer Sprache, die Norag auch verstand, anfing zu sprechen, "Du sollst also dieser angebliche Kerl sein, der 'besondere Fähigkeiten' haben soll?!". Norag stand dann auf und schaut mit seinen 1,80 Metern auf den winzigen Dug runter. "Oh denkst du ich habe jetzt Angst vor einen Zabrak der wie ein Hund seinem Meister gehorcht?", fragte der Dug. Norag's Augen funkelten vor Wut und er ballte die Fäuste, "Wie ein Hund... Gehorchen?", dachte er sich und schaut zu dem kleinen Großmaul, der dachte er sei hier der größte. "Zieh zu das du Land gewinnst, ich glaube den Gerüchten nicht, das du was 'besonderes' wärst, du bist ein kleiner Sklave der Befehle ausführt...", sagte der Dug lachend und sah sich um. Mittlerweile waren ein paar Schaulustige dazu gestoßen und waren gespannt darauf, was nun passieren würde.
Doch
Norag, ging einfach los, wollte einfach weg von dem Ort bevor er die Kontrolle, über sich selbst, verlor um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, als die er jetzt schon hatte. Doch als der Zabrak versuchte einfach zu gehen brummte der Winzling, "Was sage ich, all die Gerüchte, nur leere Worte!". Norag blieb stehen und seine Wut stieg ihn ihm auf und er drehte sich zu dem Dug um und funkelte ihn mit seinen Rot-Gelben Augen voller Hass an. "Oh hatte ich recht? Hab ich einen Wunden punkt getroffen? Wie bei einem kleinen Welpen?".
Das waren die letzte Worte die der Dug lachend sagte, als der rote Zabrak auf ihn zu ging und nach ihn treten wollte, doch dieser wich aus und lachte, da er dachte das er immer noch im Recht war.
Norag versuchte sich den kleinen Zwerg zu schnappen, doch er war so klein und flink und er verfiel ihn jedesmal, die Wut stieg immer weiter in ihn auf, bei jedem Fehlschlag. Die kleine Nervensäge die um ihn herum sprang lachte nur, da er alles für ein Gerücht hielt, das wie häufig nicht der Wahrheit entsprach. Bei dem Schauspiel, lachten viele der Schaulustigen mit, sie lachten über den scheinbar unerfahrenen Zabrak, der einfach ein normaler Sklave war, dachten sie zumindest. Norag ballte die Fäuste und schrie kräftig aus sich heraus "Seit still!", mit diesen Worten flog das kleine Nervenbündel in die Menge, die sich angesammelt hatte und plötzlich verstummte das Gelächter. Alle sahen, wie der Dug ohne jegliche Berührung von Norag weg flog. Viele erschrockene Gesichter starrten Norag an, der umringt war von Schaulustigen, die Kreisförmig um ihn herumstanden. Er stand weiterhin mit geballten Fäusten da und schaute mit funkelnden Augen durch die erschrockenen Gesichter der Menge.

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Mit einem satten Klick schloss der rechte, auf einem Sitzschemel ruhende Kampfstiefel magnetisch. Blake setzte den Stiefel auf dem Boden ab, wo er sich zu seinem Geschwisterchen gesellte. Der Boden des Lagerraums, der auch als provisorische Umkleidekabine der Kämpfer der illegalen Arena fungierte, war übersät mit Flecken verschiedenster Herkunft. Es roch nach kaltem Schweiß, abgestandenem Fusel und Erbrochenem. Wände und Spinde hatten eine gewisse Patina und in den Ecken des Raumes konnte man Schimmel entdecken. Zwei zerlegte Droiden unidentifizierbaren Ursprungs verteilten sich auf Kisten, Boxen und Regale. Dazu kam eine Vielzahl von blutigen Verbänden, die herrenlos herumlagen, waren die Müllcontainer doch schon heillos überfüllt. Blake scherte der heruntergekommene Zustand des Raumes nicht. Er zog sich das zerschlissene, von einigen Lebenssaftflecken verunstaltete Oberteil über die breiten Schultern und warf es kurzerhand auf den Boden. Nur in Stiefeln und Hose stehend, griff er nach seinem Rucksack im Spind, holte ihn hervor und förderte seine geliebte Blast-Weste mit den metallenen Schulterschalen hervor. Ein Vorteil war, dass man sie auch ohne Unterkleidung tragen konnte. Das betonte zudem seine männliche, anständig behaarte Brust. Die magnetischen Verschlüsse wurden auch hier geschlossen, dann gurtete der Hüne sein Holster mit dem dicken Ballermann der Marke RSKF-44 darin. Abschließend fand auch sein Vibro-Messer in der Halterung der Weste seinen angestammten Platz.

Die Kombination aus Bewaffnung, Schutz und einigen frischen Credit-Chips munterte Blake zusehends auf. Er hatte einen halbwegs klaren Kopf, erinnerte sich an mehr als sonst und war - von den Kopfschmerzen abgesehen - mit dem bisherigen Tagesverlauf vollends zufrieden. Sein Glück wurde beinahe perfekt, als sich in einer der Brusttaschen in der Weste noch eine Cigarra fand. Sein Mund wurde zu einem breiten Lächeln, garniert von dem dicken Oberlippenschnäuzer. Der stumpfe Spiegel in seiner Nähe bestätigte seine Vermutung: Blake war ein Prachtkerl. Ein wahrer Überflieger.

Als er den dicken Paffstengel anzündete und blaugrauer Rauch aufstieg, warf er sich den Rucksack über die rechte Schulter und verließ diesen unsäglichen Ort durch den einzigen ihm bekannten Ausgang. Und kaum dass die automatische Tür sich vor ihm öffnete, schlug das Leben Nar Shaddaas über ihn ein wie eine Welle des Meeres. Die Arena befand sich inmitten von vielbesuchten Straßen, Basaren und Wohnkomplexen. Durch ihre zentrale und öffentliche Lage war sie besser getarnt, als man denken sollte.
Ein einzelner Schritt genügte und Blake tauchte ein in diesen Ozean aus Stimmengewirr, Leibern, Gerüchen, Geräuschen, Gefühlen. Ein Schmelztiegel fast aller bekannten Rassen, Professionen, Brauchtümern und Kulturen. Der wenig durchschnittliche Ex-Imperiale verkam sofort zu einem unter Hunderten. Es war genau diese ungewollte Anonymität inmitten eines Strudels aus lebendem Chaos, weshalb er sich hierher verkrochen hatte. Das hier war der perfekte Ort zum Untertauchen.

Die gewaltige Cigarra paffend, mit bester Laune versehen, schob sich der bullige Söldner erst einmal in Richtung seiner liebsten Fressbuden. Alle paar Meter boten tiergesichtige Wesenheiten mit vier, fünf oder sechs Extremitätenpaaren kleinere Versionen von sich oder der Konkurrenz am Spieß an. Man hatte den Eindruck, als würde ALLES in der Galaxie auf Spieße gesteckt und gebraten. Die Kombination mit verschiedenen Gewürzen sorgte dann dafür, dass dem Hungrigen das Wasser im Munde zusammen lief. Blake schob sein Rauchwerk in den linken Mundwinkel, bestellte bei einem der Nichtmenschen etwas Fleischhaltiges, warf dem Wesen dafür einen goldenen Wertmarkenchip zu und verspeiste den Fraß genüsslich. Sofort wurden die Kopfschmerzen erträglicher und seine Laune hellte weiter auf. In diesem ganz besonderen Moment war es ihm, als würde der Hass auf seine Umwelt fast ein - für andere - tolerierbares Niveau erreichen.

Über diese Feststellung schmunzelnd steuerte Blake auf einen seiner zahlreichen Kontakte zu. Gurdu'c hatte ihm einen ersten Ratschlag gegeben, nun musste das ratifiziert werden. Die Cigarra wanderte in den anderen Mundwinkel.

Hher'lk war ein Sullustaner, der schon wesentlich bessere Zeiten erlebt hatte. Er hauste in einem Berg aus Unrat, Stoffresten, plastoiden Halbschalen und allem, was ihm ein wenig Schutz vor dem Wetter einbrachte. Seine Erscheinung fügte sich perfekt in seine Behausung ein und Blake war sich sicher, dass der Fastmensch noch zahlreiche Untermieter hatte, die keineswegs Miete zahlten. Alles an Hher'lk war abstoßend und genau deshalb beachtete ihn niemand. Er selbst jedoch bekam viel mehr mit als es den Anschein hatte.

Der Söldner ging neben dem Loch, welches den Eingang darstellte, in die Knie und steckte dem Bewohner den Rest des aufgespießten Viechs hin. Sofort griff eine in Stoffwickel gehüllte Hand danach. "Hallo Hher'lk. Ich habe gehofft, Du kannst mir ein klein wenig weiterhelfen.", begann der Ex-Imperiale ruhig und gelassen. Die Zeichen des Schicksals standen gut für den Sullustaner, hatte der bullige Kämpfer doch einfach zu gute Laune, um den Obdachlosen einfach zu verdreschen, sollte er nicht hilfsbereit sein.

"Ehh .. was willst'n du von mir, Blake? Ehh, hee?", quoll es aus dem krötengesichtigen Wesen hervor. Dabei verwendete er diesen typischen Sullustaner-Slang, der so furchtbar dämlich klang.

"Ein Vögelchen mit Fleischzöpfen hat mir geflüstert, dass 'n paar Sklavenhändler brandneue Ware geliefert haben. Und irgendjemand hat dabei 'besondere Befähigung' bewiesen. Irgendwas in diese Richtung vernommen?", wollte Blake wissen. Die ganzen Penner, Obdachlosen, Niederen und Unbeachteten hatten sich ein wunderbares Netzwerk an Informationen, Informationsbeschaffern und Informationshehlern aufgebaut. Das wusste aber nur, wer bereit war, ein bisschen im Dreck von Nar Shaddaa zu wühlen. Der ehemalige Imperiale war sich in den vergangenen Monaten nicht zu schade für eine derartige Tätigkeit gewesen. Und das konnte sich jetzt auszahlen.

"Ich hör' mich'ma um.", lautete die Antwort. Das war zufriedenstellend. Der Söldner erhob sich, ließ die Schultern kreisen und blickte sich um. Der Sullustaner besaß in den Tiefen seiner Abfallbehausung sicherlich technische Gerätschaften zur Kommunikation. Lange durfte es nicht dauern. Blake zog zweimal stark an der Cigarra, genoss den würzigen Geschmack auf der Zunge und fokussierte die Menge abseits. Hher'lk bewohnte eine kleine Nische zwischen zwei turmhohen Gebäuden, etwas abseits der Hauptpromenade dieser Ebene. Hier war das Gedränge nicht so groß, dass er befürchten musste von einer Stampede überrannt zu werden. Dennoch hatte er einen guten Blick auf das allgemeine Geschehen. Strategisch gesehen eine hervorragende Positionierung - auch wenn es sicher beschissen war ein obdachloser Taugenichts auf Nar Shaddaa zu sein.

Einige Augenblicke verstrichen, dann räusperte sich Mister-Ich-Wohne-Im-Müll wieder. "Hab' da was, Blake.", krächzte er. Der Pennerfunk hatte also funktioniert. Na herrlich. Ein weiterer Cigarra-Zug. Dann kniete sich das Muskelpaket wieder hin. "Ich höre.", sagte der 37-jährige. Zuviel wollte er mit dem Nichtmenschen auch nicht reden. "Im T-Sektor, hier im Hutt'n-Viertel, hat wohl jemand grad 'n Dug flieg'n lass'n.", gab der Sullustaner preis. Der Söldner horchte auf. Aber die Aussage war unklar. Hatte jemand einen Dug fliegen lassen oder hatte jemand einen Dug einfach nur über den Rand der Promenade geschmissen? Gut, ein Absturz war nicht unbedingt ein Flug ... aber das war wohl Definitionssache. "Fliegen lassen?", hakte Blake nach. "Flieg'n lass'n.", antwortete Hher'lk. Daraus wurde er nicht schlauer. Aber es musste wohl reichen. Der Glückssoldat gab seinem Informanten einen der Credit-Chips, dann machte er sich auf zum T-Sektor. Möglicherweise konnte er dort fündig werden.


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Immer noch standen alle um ihn herum und starrten ihn erschrocken an und konnten ihren Augen noch nicht wirklich glauben. Der Dug der in die Menge geflogen ist rappelte sich wieder auf und stampfte sauer auf den jungen Zabrak zu. "Das war doch sicher nur ein Trick! Den bekommt er niemals im Leben zweimal hin!", schrie das kleine, wütende Wesen, was auf Norag zu ging.
Norag immer wütender und es war nicht besonders zum Vorteil, das ihn alle anstarrten und der Dug immer noch davon überzeugt war, das er nix besonderes wäre. Der Dug sprang auf ihn zu und landete auf der Schulter, bevor Norag in schnappen könnte sprang er wieder herunter und zog dabei, die Kapuze von seinem Kopf runter, wo man das Schockhalsband sehen konnte, "Seht ihr? Er ist einfach ein kleiner Sklave! Mit Sicherheit soll er so tun als wäre er was besonderes! Bestimmt ist sein Meister hier in der Nähe und lässt es so aussehen, das er das auch wäre!", schrie der Dug zur Menge. Norag schaute sich und und die Menge von Kreaturen lachten wieder los.
Er fühlte sich so verloren in der Menge, er wusste nicht was er tun sollte, einfach weggehen würde nicht klappen, da ringsum überall jemand stand und sehr wahrscheinlich auch versuchten ihn da zu behalten.
Norag schaut zu den Dug der um ihn herum lief und er funkelte ihn voller Wut an, "Lass...Mich...In...Ruhe...!", presste er es aus sich heraus und wunderte sich selbst über sich, da er eigentlich der Typ war, der kaum bis gar nicht redete.
"Was sonst?", fragte der kleine Dug, total unbeeindruckt von dem was gerade geschah und wanderte weiter um ihn herum. Die Leute um ihn herum wurden immer lauter im Gelächter.
Es dauerte nicht lange bis er richtig sauer wurde und unbewusst einen Machtstoß um sich ausstieß die den Dug und die Leute am nächsten um ihn herum umstieß.
Norag stand mit geballten Fäusten immer noch da und war immer noch unsicher wie er diese Machtstöße auslöste.

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Der T-Sektor war gleich um die Ecke. Und wenn Hher'lk die Wahrheit gesagt hatte, mochte man mit dem richtigen Handlungsgeschick einen schnellen Credit machen. Blake hielt sich für einen hervorragenden Händler, dessen überzeugende Art über jeden Zweifel erhaben war. Das lag erstens an seinem glänzenden Aussehen, zweitens an seiner unschlagbaren Rhetorik und drittens an den durastahlharten Fäusten, die selten ihr Ziel verfehlten. Und sollte es dann immer noch Schwierigkeiten in der Preisfindung geben, war der Ex-Imperiale darüber hinaus der wohl beste Schütze in der gesamten Galaxie. Nur als Säufer konnte er eine noch strahlendere Karriere vorweisen. Den Sklavenhändler stand also eine Lehrstunde epischen Ausmaßes bevor.

Sein Weg führte Blake durch ein Kaleidoskop von Rassen, Hautfarben und Wesenheiten. Neben den allgegenwärtigen Händlern gab es hier Gewerbetreibende aller Zünfte und Gilden, Schläger, Geldhaie, Diebe, Mörder, Vergewaltiger, Psychopathen und Quacksalber. Mit viel Glück und einer Portion gutem Willen ließ sich auf Nar Shaddaa sicher auch eine rechtschaffende Person finden, deren Anzahl war jedoch auf ein Minimum reduziert. Es sollte Leute geben, die meinten in Tatooines Mos Eisley würde sich der Abschaum der Galaxie sammeln - auf dem Schmugglermond der Hutten wurde diese Aussage aufs tausendfache potenziert. Der Söldner indes hatte keinerlei Bedenken, sich hier aufzuhalten, denn egal wie abscheulich oder grausam die Bewohner oder Besucher Nar Shaddaas waren, sie alle waren kleine Fische im Vergleich zu ihm. Blake hielt sich für den Alpha-Predator auf Nar Shaddaa, der einzig durch Stims und Alkohol in seinen Talenten gehemmt wurde. Seine Vorliebe und Leidenschaft für diese Suchtmittel band ihn einerseits an diesen Ort, andererseits sorgte die Abhängigkeit dafür, dass er seine Frust bedingten Wutanfälle kontrollierte. Er musste sich zurückhalten, durfte nicht auffallen. Ein Amoklauf nach seiner Vorstellung würde unnötig viel Aufmerksamkeit erregen. Und die konnte er sich derzeit nicht leisten.

Der frühere Soldat des Imperiums bahnte sich durch die Massen an Kulturschaffenden und teilte die Menge dabei wie ein Schlachterbeil das Fleisch. Ein kurzer Blick in sein Gesicht, in dessen Zentrum weiterhin die Cigarra glühte, reichte zumeist aus, um den Gegenverkehr ausweichen zu lassen.
Über automatisierte Rollbänder wechselte der bullige Hüne die Ebenen, um auf die mittleren Promenaden zu gelangen. Hier gab es nicht weniger Andrang, doch er hatte so ein Gefühl, dass er auf dem richtigen Pfad war. Auch, weil er einen weiteren Abscheulichen des hiesigen Penner-Netzwerks entdeckt zu haben glaubte. Diese ach so ärmlichen Gestalten verdienten sich eine goldene Nase mit den Informationen, die sie in Windeseile über dem Mond verteilten. Und Blake war sich sicher, dass die "großen Bosse" ihre schmierigen Schleimklauen aufhielten. Auf Nar Shaddaa machte fast niemand Geschäfte, ohne dass die Hutten ihren Anteil bekamen. Es gab wenige Mutige die ihr Business außerhalb des korrupten Systems betrieben.

Seine Gedanken auf die unendlichen Einnahmequellen der Riesenschnecken fixiert, bekam der Söldner recht spät die gebündelte Menge in der Nähe mit. Dort versammelte sich eine regelrechte Traube und machte entsprechend viel Lärm. War er schon im T-Sektor? War er ein so guter Fußgänger? Innerlich mit den Schulter zuckend beschleunigte er seine Schritte und schob, kaum dass er den Auflauf an Aliens, Menschen und Beinahe-Menschen erreicht hatte, alles zur Seite, was ihm die Sicht versperrte. Seine durch die Implantate gesteigerten physischen Kräfte halfen dabei enorm.

Er kam gerade noch rechtzeitig. Wieder hob ein Dug ab, ganz so, wie es Hher'lk gesagt hatte. War es derselbe Dug? Flog er zum zweiten Mal? Oder war heute Tag der fliegenden Dugs? Wie es auch immer sein mochte, Blake fand Gefallen am Spektakel. Das kleine, unförmige Biest mit den seltsam verdrehten Gliedmaßen rauschte in einige gaffende Zuschauer und brachte sie zu Fall. Ausgegangen war die ganze Nummer offensichtlich von einem Fastmenschen mit dornenbesetztem Schädel [Norag Perox]. Eine schäbige Kreatur in heruntergekommener Kleidung. Das konnte der Sklave sein. Aber wie konnte das Ding andere durch die Luft schleudern? Besaß er besondere kämpferische Fähigkeiten? Ganz Soldat, musterte der Ex-Imperiale den möglichen Sklaven mit kundigem Auge. Auf den ersten Blick erweckte der Beinahe-Mensch nicht den Eindruck besonders gefährlich zu sein. Aber der erste Eindruck trog öfter als man es gern hatte.

Dem Söldner fiel jedoch sofort auf, als sich Unruhe in der Menge breitmachte. Der Dug erhob sich wieder und war offenbar alles andere als begeistert. Auch der ein oder andere Mitgerissene hatte spontan schlechte Laune. Gemurmel machte die Runde, hier und da wurden Fäuste geballt. Blake entdeckte auch ein gezücktes Vibromesser und andere unschöne Spielzeuge. Es war an der Zeit zu handeln, sollte das mögliche Geschäft nicht von einer Horde selbsternannter Ordnungshüter gelyncht werden. Mit der Rechten entfernte der Ex-Imperiale in aller Seelenruhe den viel zu kurz gewordenen Stumpen von Cigarra-Rest, mit der linken Hand öffnete er gleichzeitig den Verschluss seines Holsters. Dann zog er den mächtig großen Blaster, streckte ihn in die Luft und hämmerte - begleitet von einem infernalischen Jaulen - einen Energiebolzen in die fünf Meter entfernte Deckenplatte. Möglicherweise wurde den Leuten in der darüber befindlichen oberen Promenade nun ein bisschen warm um die Füße.

"Aufgepasst ihr kleinen Nichtsnutze, steckt eure Zahnstocher wieder weg und tretet von dem Knäblein weg, sonst bekomme ich schlagartig schlechte Laune und einen nervösen Abzugsfinger.", gröhlte der Söldner mit unmissverständlicher Härte. Einer seiner Ausbilder auf Carida hatte ihn gelehrt, dass ein guter Offizier vor allem laut sein musste. JEDER in der Einheit musste ihn hören können und eine entsprechende Stimmgewalt konnte über Leben und Tod entscheiden. Bedingt durch erhöhten Konsum von Rauchzeug und Alkohol besaß Blake eine dunkle, rauchige Stimme, der er jedoch eine vernichtende Lautstärke geben konnte. Das trug hier jetzt Früchte. Die Menge verharrte in der Bewegung. Und das Muskelpaket von Carida schob sich den Cigarra-Stumpen wieder zwischen die Lippen. Seinen Blaster behielt er jedoch in der Hand. Dieses feine Stück metallenen Todbringers sorgte wohl auch - im Zusammenspiel mit seinem martialischen Erscheinungsbild - dass dem Mob die Lust zur Selbstjustiz verging. Das Volk verstreute sich, der Dug ging-watschelte-hüpfte-wasauchimmer von dannen und nur wenige Zeugen verblieben an Ort und Stelle.

Blake schob sein Mordinstrument zurück ins Holster und machte zwei Schritte auf den Kern allen Aufruhrs zu. "He, alter Knabe, hat Dir die kleine Schabe was geklaut oder warum veranstaltest Du hier solch ein Spektakel?", wollte der Schnäuzerträger wissen. Wenn das Jünglein gefährlich sein sollte, war ein wenig Abstand taktisch die beste Handhabe. Und noch konnte er sich keinen rechten Reim auf das Ganze hier machen. Es lag am Männlein mit den Stacheln am Kopf.


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Die Menge um ihn wurde zunehmend lauter und aggressiver in der Stimmung und Norag wurde immer
nervöser. Bevor die Menge agieren konnte, kam aus dem Menge ein Schuss gegen die obere Plattform und ein laute Stimme die die meisten verstummen lies.
Nach und nach verschwanden die Leute drum herum, selbst der Dug, der ihn so genervt hatte, verzog sich grummelnd. Man merkte ihn an, das es ihm nicht passte, das da jemand mit einem Meinungsverstärker war, der ihn unterbrochen hatte, den kleinen Zabrak weiter nieder zu machen.

Norag sah sich um, und sein Blick blieb hängen an einen Muskelbepackten Soldaten, der seine Zigarre gerade wieder in den Mund steckte. Kurz darauf steckte er sein Mordinstrument wieder in den Holster und Norag ging ein paar Schritte zurück um auf Sicherheitsabstand zu bleiben.
Er war sich unsicher, gegenüber jemanden zu stehen, der hier scheinbar ohne Probleme eine Meute aufgeschreckter Kreaturen weg schicken zu können.
Als der Soldat auf ihn zuging, ging der Zabrak noch ein paar weitere Schritte zurück um sicherzugehen, das er weit genug von ihm weg war. Der Soldat blieb auch mit einem Abstand stehen und gab von sich, "He, alter Knabe, hat Dir die kleine Schabe was geklaut oder warum veranstaltest Du hier solch ein Spektakel?". Der junge Zabrak sah den Soldaten etwas irritiert an, "Alter Knabe?", dachte er sich nur, sah er so alt aus? Er war doch gerade mal 18 Jahren alt und war irritiert das er alt genannt wurde. Alle die ihn sonst über den Weg liefen, schiene das auch zu bemerken, das er noch relativ jung sei, daher war er irritiert so angesprochen zu werden.
Der Droide piepste leise unter seinem Mantel und Norag schaute sich um, ob der Soldat der einzige sei, der auf ihn zu geht, aber auch um sicherzugehen, das er nicht irgendwo, noch Verstärkung hat und er nachher in der Falle stecken könnte. Jedoch schien er alleine zu handeln, dennoch war er sich nicht sicher ob er ihm vertrauen sollte. Vor allem weil jeder sehen kann, das er ein Sklave ist, durch dieses dämliche Halsband, das in seinen Nacken implantiert wurde. Er hatte ja die Kapuze nicht mehr über dem Kopf, da der Dug ihn diese runter gerissen hatte, somit konnte man seinen kompletten Kopf und Halsbereich sehen.
Norag stand immer noch sehr angespannt da und löste auch nicht diese Anspannung, es gab keinen Grund ruhiger zu werden, er vertraute niemanden, nicht einmal seinem Meister, Vertrauen war etwas für Idioten. Er hatte nie das Bedürfnis jemanden vertrauen zu wollen, auf das einzige worauf er vertraut war sein selbstgebauter Droide.

Er antwortete den Soldaten nicht, da er halt keinem Vertrauen schenkte und er erwartete irgendeinen Angriff, sowie von jedem der ihn bis jetzt begegnete. Er wurde etwas unruhiger, weil er noch nie auf eine solche Konfrontation getroffen ist wie sie hier nun war. Jedesmal wenn er bedrängt wurde, kam im nächsten Moment sein Meister und nahm die Situation selbst in die Hand, aber es schien das er dieses mal nicht ihn aus der Klemme retten würde. Denn weit und breit war er nicht zu sehen, da konnte Norag sich umsehen wie er wollte, er tauchte nicht auf.
Er wartete ab was der Soldat wohl nun tun würde, das was alle auch immer taten? Ihn niedermachen? Ihn angreifen? Er wusste es nicht und beobachtete ihn sorgfältig.


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Die Reaktion des Schwarzroten mit der Dornenkrone fiel ziemlich wortkarg aus. In erster Linie bestand sie aus dümmlicher Gafferei. Blake kannte die Gepflogenheiten der Stachelköpfe nicht, wollte also nicht allzu vorschnell urteilen. Da sich mehr und mehr der Schaulustigen entfernten, war es wohl vorbei mit dem großen Theater. Der Caridaner manövrierte den Cigarra-Stumpen in den gegenüberliegenden Mundwinkel, betrachtete sein Gegenüber noch einmal abschätzend und stemmte dann die Fäuste in die Hüfte und zählte im Geiste langsam von Zehn herunter. Als er einen perfekten innerlichen Countdown vollbracht hatte, ließ er sich zu einem weiteren verbalen Meisterwerk herab. "Zwei Dinge, Kurzer: Erstens ist das ein echt gewagter Halsschmuck, den Du da trägst und zweitens ... Du musst schon versuchen mit mir zu reden. Ich bein kein Heiliger, Bursche, aber ich habe bisweilen einen Hang zur Freundlichkeit. Magst dem lieben Onkel Blake vielleicht sagen, was hier genau passiert ist? Ich kann Dich auch stehen lassen und meiner Wege ziehen, aber ich befürchte, dass dann Kollege Dug wiederkommt und seine bösartigen Freunde mitbringt.", gab der Ex-Imperiale von sich. Seine Augen ruhten dabei bedeutungsschwer auf dem Nichtmenschen. Der, dieser heruntergekommen Jüngling in zerfetzter Kluft, machte keinen allzu besorgniserregenden Eindruck. Doch irgendwas BESONDERES hatte er schon an sich, befand Blake. Und die Tatsache, dass er Leute durch Luft fliegen lassen konnte, machte es nur noch spannender. War er womöglich einer dieser religiösen Spinner aus dem Jedi-Orden? Diese Verwirrten mit den antiken Lichtsäbeln? Ließen die sich gerne fangen und in die Sklaverei jochen?

Was es auch war, irgendjemand würde sicherlich einen guten Preis für ihn zahlen - wenn an der Geschichte ein Funken Wahres war. Das jedoch konnte nur der Kleine selbst bestätigen. Oder derjenige, der meinte, sein Besitzer zu sein. Doch bisher hatte es noch keinen empörten Aufschrei gegeben. Bisher war niemand herbeigeeilt, nur um direkt eine Runde Ohrfeigen von Blake zu bekommen.

Als sich der Unfreie mit dem improvisierten Besteck am Kopf in Schweigen hüllte, sank die Laune des Söldners dramatisch. Er hatte nicht vor sich hier ewig die Beine in den Bauch zu stehen. Bisher hatte der Bube ihn nur Credits gekostet, auch wenn es Spaß gemacht hatte, die wilde Meute zu vertreiben. Kurzerhand und in Ermangelung an einer Unterhaltung, wanderte sein Blick über die Promenade. Vorbei an Droiden, an Einkaufenden und Verkaufenden. An Pflanzen in hohen Töpfen, an holographischen Darstellungen, Geschäften und Banden von Schlägern. Halt, Moment, Schlägerbanden? Wem gehörten die denn? Möglicherweise dem Sklavenhändler? Oder einem Hutten, der hier meinte der große Ordnungshüter zu sein? Das war ein Problem.

Ohne große Rücksicht auf die Befindlichkeiten des Nichtmenschen zu geben, packte er den Dornenkopf und zerrte ihn mit sich. "Komm' Kurzer, wir müssen mal aus dem Sichtfeld ...", knurrte der bärbeißige Caridaner leise. Für sich und seinen neuen besten Freund suchte er eine verträumte Gasse, von wo aus man die Promenade einsehen konnte, ohne selbst im Zentrum aller Aufmerksamkeit zu stehen. Es war besser auf Sicherheit und Heimlichkeit zu vertrauen. Zwar sah dieses halbe Dutzend von abgerissenen Möchtegern-Kriminellen alles andere als unüberwindlich aus, aber Blake hatte auch nur seine schwere Blasterpistole dabei. Die großen Krawallmacher waren alle im Laderaum von 'Lucille'.

In vielfach geübter Manier presste sich der bullige Ex-Militär an eine der Häuserwände, spähte dann vorsichtig aus der Gasse und beobachtete den Trupp von Bewaffneten. Möglicherweise suchten sie gezielt nach dem Sklaven. Oder sie sollten einfach nur für Ordnung sorgen und waren nun überrascht, dass es gar keinen Tumult gab. Blake überlegte, zog sich dann in die Gasse zurück und widmete sich wieder dem Knaben.

"Bursche, ich brauch' jetzt ein paar Antworten. Wirklich.", pochte der Söldner. Es konnte rasch brenzlig werden und er musste abschätzen können, ob sich die ganze Mühe überhaupt lohnte. Er war auf die Mitarbeit des Jungen angewiesen.


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Norag beobachtete den Ex-Imperialen und zuckte zusammen als er das Halsband erwähnte und berührte das mit einer Hand und sah zu Boden. Ja ein 'gewagter Halsschmuck', bei den Worten verstand Norag das der Soldat genau wusste, was er war. So wie es jedes mal ist, das man ihn mit diesem Scheiß Schmuck erkennt, wenn er es nicht gerade verstecken kann.
Als er wieder aufsah und versuchen wollte zu erklären, was gerade passiert sei, zumindest das wichtigste, merkte er das
Blake etwas beobachtete, was sich hinter ihm abspielte. Er drehte sich rum und sah die Schläger Bande, die über die Promenade kamen. Bevor er sich wieder zu Blake drehen konnte, merkte er wie er gepackt wurde und mit in eine Gasse gezogen wurde. Als er reagieren könnte, waren sie in der Gasse und ein Machtstoß ging gegen Blake, so das er ein paar Schritte von Norag weggedrückt wurde. Er sah ihn finster an, als unter seinem Umhang wieder Pieps-Geräusche hervorkamen, wendete den Blick ab und beobachtet die gesamte Situation. Hat er ihn gerade zum zweiten Mal die Haut gerettet? Warum rettet er ihn? Einen Sklaven? Wie dem auch sei, Blake schien zu schauen, ob sie bemerkten wo die zwei hin gingen. Da er aber wieder kam schienen sie vorerst unter sich zu sein.

"Antworten...?", kam über Norag's Lippen hervor, und sah zu dem Muskelbepackten Kerl hinauf. "Worauf...?", er zögerte bei jedem Wort das er raus brachte, er war nie gut mit Worten, vor allem nicht, weil er gelernt hat, erst zu reden wenn man aufgefordert wird und dann sogar es besser war, seine Klappe dennoch zu halten. Er wartet auch, bei jedem Wort auf den Elektroschock von seinem Halsband. Klar er stand nicht seinem Meister gegenüber, aber es war schon so Routine das er darauf nur wartete. Als er aber bemerkte das nichts der gleichen kam, schaute er Blake fest in die Augen und brachte hervor, "Was willst du hören? Das der kleine Spinner mich ohne jeglichen Grund Angriff und mich zum Gespött machte? Das er das bekommen hat was er verdiente?". Man bemerkte das er mutiger wurde, als das Halsband in zweiter Linie stand, er hatte wieder den Mut, gegenwehr zu leisten und sich nicht immer nur zu fügen. Für die Zeit die er mit dem Ex-Imperialen da stand, vergaß er sogar, das ein Sklaven Instrument in seinem Nacken hing.
Dies würde sicherlich wieder vergehen, wenn sein Meister ihn finden würde.

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Blake staunte nicht schlecht, als der Kleine es irgendwie schaffte, ihn von sich zu stoßen. So viel Körperkraft hatte er dem Knäblein gar nicht zugetraut. Auch hatte der Ex-Militär gar nicht gesehen, wie der Nichtmensch ihn angepackt hatte. Das war wirklich seltsam. Wahrscheinlich wirkten ein paar der Stimulanzien von Gurdu'c noch nach. Andernfalls wäre Derartiges sicher nicht passiert. Da Blake dem Kleinen jedoch nicht grollte, konzentrierte er sich wieder auf die mögliche Bedrohung durch Hutten-Schläger. Es konnte auch gut sein, dass der Betreiber der privaten Privaten die Informationen auch anderen verkauft hatte. Oder das Penner-Netzwerk. Herrje, auf Nar Shaddaa wollte sich wirklich jeder mit allem eine goldene Nase verdienen. Verfluchte Möchtegern-Muuns allesamt. Die Antwort des Jungen holte ihn rasch zurück. Persönlicher Streit also. Ein arroganter Dug, ein talentierter Sklave - eine Geschichte so alt wie die Galaxie.

"Alles klar, Kleiner ... warte, wie heißt Du eigentlich? Kann Dich ja schlecht immer nur auf Größe oder Alter reduzieren. Warte .. doch, kann ich, will ich aber nicht. Ich denke mir elegantere Spitznamen aus, wenn ich weiß, wie die Leute heißen.", merkte der Söldner scherzhaft an. Ja, er liebte Spitznamen, aber er war es auch leid, den Dornenhäuptigen permanent so unpersönlich ansprechen zu müssen. Der Bursche hatte offenbar ein Talent dafür Ärger anzuziehen und war in eine unschöne Lebenssituation geraten. Das konnte man auch über Blakes Geschichte sagen. Der Kleine war damit eine Projektion seiner selbst. Und - im übertragenen Sinne - dem jüngeren Selbst zu helfen war sicher keine schlechte Sache. Das Schicksal merkte sich solchen Blödsinn bestimmt.

"Aber klär' mich auf. Wie kommst Du hierher, warum trägst Du DAS da ...", der Hüne deutete auf das Sklavenband, "... und wo ist der verfluchte Sklavenhändler, der Dich angeblich anbietet?", lautete es aus dem Fragenkatalog des Ex-Imperialen. Noch gab es zu viele Faktoren Unbekannt in dieser Gleichung. So konnte man keine Lukrativitätsberechnung anstellen. Mit etwas Glück ließ sich der Neuling zu schnellen Credits machen .. oder aber er brachte einen riesigen Haufen Ärger mit sich. Und zwischen diesen beiden Möglichkeiten wollte der Söldner gern abwägen können. Die Wahl zu haben war heuer ein echter Luxus. Blake war zwar nicht dafür bekannt derzeit ein echter Lebemann zu sein, aber das konnte sich ja durchaus rasch ändern. Wieder spähte er kurz aus der Gasse. Die Bande war verschwunden. Entweder hatten sie aufgegeben oder Stellung bezogen. Das war ein weiteres potentielles Problem.

"Piept Dein Mantel von selbst oder hast Du da ein elektronisches Spielzeug versteckt? Falls ja, sag mir bitte, dass es einen Scanner hat, der Lebensformen erkennt.", sprach Blake, in der Hoffnung einen taktischen Vorteil generieren zu können. Mit ein klein wenig Glück konnte der stachelköpfige Sklave seinen Beitrag zur Befreiung .. und Weiterveräußerung leisten. Solche Geschäfte mochte Blake am Liebsten.

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Norag verhielt sich ruhig, da er merkte das die Situation in der sie gerade steckten, nicht die beste war und es schien, das von dem Soldaten namens Blake wohl keine Gefahr bestand, bis jetzt. Er beobachtete ihn leicht und merkte an seinem Verhalten, das er sowas wohl nicht zum ersten mal tat.
Als die Frage aufkam, sah er zu Boden und dann doch wieder auf, "Hin und wieder nennt man mich Norag.", gab der kleine Zabrak zu, auch wenn dies eher selten der Fall war. Meistens wurden ihm Spitznamen gegeben, die niederdrückend waren, einen runter zogen. Er sah zu Boden, "Das ist das erste mal das mich jemand nach meinen Namen fragt", gab er schließlich zu. Er empfand es irgendwie als angenehm seinen Namen sagen zu können, wo es jemand auch wissen wollte.

Als die Frage kam, wie er hier her kam und warum er dieses Teil im Nacken trug, schimmerten seine Augen voller Wut und Frust, dennoch wollte er dem Söldner eine Antwort geben. "Mein Meister, der Sklavenhändler der hier irgendwo unterwegs ist, schleppt mich seit meiner Geburt mit, er ließ meine Eltern ermorden und die Kinder nahm er alle samt mit. Das weiß ich durch die Gesichten, die ich von den Sklaven hatte, die vom selben Dorf kamen." Er fasste sich an den Nacken, wo das Gerät hing, das ihn ruhig stellen sollte, "Das habe ich bekommen, weil ich es nie einsah, mich fügen zu müssen, ich war von der gesamten Truppe immer der 'Störenfried' ich habe nie das getan was sie von mir verlangten. Und somit habe ich dies implantiert bekommen.". Es war ihm zwar unangenehm, aber er genoss es, dies frei heraus sagen zu können, einfach mal seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. "Und der sogenannte Sklavenhändler, bietet mich schon lange nicht mehr an, er behält mich für seine Drecksarbeit, da er merkte das ich wohl anders war und fand etwas heraus was ihn zu seinem Entschluss festigte, was das jedoch war weiß ich nicht.", er schaut zu Blake auf und man sah den Hass in seinen Augen funkeln, er hasste den Sklavenhändler mehr als alles andere. Er hasste ihn durch das Leben was er ihm gab, wo er nie sein wollte, es würde einfach als Sklave aufgezogen.

Er scheibte den Umhang von seiner Schulter etwas zur Seite, wo drunter ein kleiner Droide saß, er sah aus wie ein DSD-Spinnen-Droide nur in sehr kleiner Ausführung.
"Er hat einen Scanner, jedoch nur auf ziemlich kurze Distanz" gab der kleine Zabrak zu, als der Droide wieder vor sich hin piepste, erhob er erneut die Stimme, "In seinem Radius sind nur wir zwei zu erkennen, sagt er.". Ein Grund zur Erleichterung würde man vermuten, aber man sah dem kleinen an, das er nicht beruhigt war über die Aussage des Droiden, es schien als hätte er ein Gefühl das die Luft weiterhin nicht so frei war, wie es vorerst schien. "Ich weiß das hört sich in deinen Ohren sehr merkwürdig an, das ich nicht das Gefühl habe, das alle weg sind.", gab er schließlich dann doch zu, er hatte keine Lust wieder in so einer beschissenen Lage zu sitzen, wie eben. Auch wenn dies wahrscheinlich noch schlimmer sein könnte, als das was in den letzten Tagen alles passiert ist.

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Mit einem Mal sprudelte es förmlich aus dem Dornenköpfigen wie aus einem imperialen E-Web. Wörter, Sätze, ganze Aussagen. Hatte der Sklave plötzlich seinen Mut gefunden? Blake war es im Grunde egal, wie es zu einem derartigen Ausbruch kam. Er nahm die Informationen auf, verarbeitete sie in seinem gewaltigen, mächtig-männlichen Gehirn, kaute dann zwei-, dreimal auf dem Stumpen der nun erkalteten Cigarra und nickte zustimmend. Der Bursche, Norag, war gar nicht auf den Kopf gefallen. Etwas schüchtern vielleicht und offenkundig verunsichert, aber kein hoffnungsloser Fall. Der ehemalige Imperiale legte den Kopf in den Nacken und dachte nach. Es wäre so einfach gewesen, hätte er einen stummen Buben mit besonderen Fähigkeiten gefunden. Aber nein, er musste direkt eine Art von Verbindung zu dem kleinen Scheißer aufbauen. Sowas zerstörte doch die professionelle Abgebrühtheit. Es war zum Bantha schubsen.

"Hör zu, Hosenschei... Norag .. bitte mach' mir jetzt keine Szene der Marke glücklich und segensreich. Brich' jetzt auch nicht in Tränen aus, weil der Pappi nach Deinem Namen gefragt hat. Wir müssen Dich erstmal aus dem Gefahrenbereich bringen. Da Dein kleiner piepsender Freund hier durch die zahlreichen biologischen Lebensformen sicher in Kürze auf Hochtouren rotiert, haben wir keine andere Wahl: Wir tauchen unter. Mit ein bisschen Glück können wir uns bis zum Raumhafen durchschlagen, wenn wir uns geschickt anstellen. Sowie ich bei 'Lucille' bin, habe ich ganz andere Argumente, um mit den Schweinebacken und Krötenvisagen umzugehen. Ich hoffe Du bist bereit für ein klein wenig Drecksarbeit, Junge.'", erklärte der bullige Caridaner kurz und knapp. Es war ein gewagtes Spiel, aber es schien Blake die beste Option zu sein. Wichtig war zunächst einmal am Leben zu bleiben. Das war der Daseinszustand, der dem Söldner am Besten gefiel und Norag hatte im Zweifelsfall ohnehin nichts zu melden.

Ein rascher Blick aus der Gasse bestätigte das, was der Mini-Droide des Sklaven an Informationen geliefert hatte: Der Trupp von Schlägern war nicht zu sehen. Und noch besser gefiel Blake, dass sein neuer Begleiter offenbar davon ausging, weiterhin gejagt zu werden. Immerhin sollte eine solche Grundeinstellung davor bewahren, dass er jaulend und wimmernd zusammenbrach. Der Hüne nickte zufrieden. Ja, das hier konnte klappen. Wenn der Kleene sich an den großartigen Gunslinger und Weiberheld hielt, dann konnte dieses Schurkenstück gelingen. Und vielleicht, mit viel Glück, ließ sich noch ein klein wenig Vermögen anhäufen.

"Okay Bubi, Du bleibst Dich bei mir. Solange wir Deinen Sklavenhändler .. ähh .. Sklavenhalter, da er Dich ja nicht verkauft, nicht treffen, denken wir erstmal nicht an diesen Idioten. Wir versuchen zum Raumhafen zu gelangen. Und wir meiden offene Plätze, Sackgassen und all jene Orte, die eine strategische Katastrophe darstellen. Kannst Du mir soweit folgen, Norag? Hm?", fragte der Kontraktarbeiter. Wenn der Bube ähnlich viel Schmalz IM wie Dornen AM Schädel hatte, war er ein pfiffiger kleiner Mistkerl. Darauf baute Blake jetzt. Dann zog er den Zabrak mit sich - tiefer hinein in die Gasse. Zwei, drei, vier Schritte reichten aus, um das Gros des diffusen Tageslichtes auf Nar Shaddaa völlig zu vertreiben. Hier, zwischen den engen Häuserschluchten, erreichte kaum natürliche Helligkeit den Grund. Der perfekte Nährboden für verdecktes Handeln. Blake deutete auf eine nahe Tür, deren diagonal verlaufender Türspalt verschlossen wirkte.

"Das hast Du jetzt nicht gesehen, falls Dich jemand fragt.", befahl der Mietling. Dann schob er seine Fingerspitzen so gut es ging in den Spalt, drückte jeweils das erste Fingersegment in die Gummierung ... und bediente sich seiner implantatsgesteigerten Körperkraft. Seine künstlichen Muskelverstärker sorgten im Endeffekt für eine Verdreifachung seiner ohnehin schon beeindruckenden Stärke. Das erlaubte es ihm die Türelemente - die protestierend kreischten - in die entgegengesetzten Richtungen zu schieben. Als er über einen bestimmten Punkt kam, glitten sie zischend in ihre Verankerungen. Blake und Norag konnten ins Gebäude. Hinter der Tür lag ein verstaubter Lagerraum. Das war perfekt. Kaum dass der Sklave dem Söldner folgte, aktivierte selbiger die Kontrolltafel neben der Pforte und schloss sie. Hatte man in der Gasse noch die grauenvolle Mischung aus Gerüchen, Geräuschen und anderen Nebenprodukten des Stadtlebens vernommen, so war es hier nur muffig und still. Ein idealer Ort. Mit etwas Glück konnte man von diesem Lagerhaus auch in die unteren Ebenen gelangen.

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