Neues (?) von moore

Crimson schrieb:
Einen wirklichen Friedensvertrag könnten wir uns gar nicht leisten, weil die dann folgenden Reparationszahlungen Deutschland endgültig in den Ruin treiben würden.

Dieses Argument wird seit Jahrzehnten von den Befürwortern der Truppenpräsens
in Deutschland benutzt,und ist trotzdem falsch.
Wir sprechen hier nicht von einen Knebelvertrag wie 1919,sondern von einem Friedensvertrag unter nunmehr "Freunden".Dort würde man natürlich auf jedewede gegenseite Forderungen verzichten müssen,wie übrigens im Falle BRD-Polen geschehen.Wenn nicht könnte man eben so die von Deutschland bereits geleisteten Leistungen seit Kriegsende gegenrechnen.




Crimson schrieb:
Beim Thema "Besatzungstruppen" sollte man allerdings auch bedenken, daß diese Stationierungen über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in strukturschwachen Regionen waren, und dort vermutlich mehr gebracht als gekostet haben.

C.

Dass sie mehr gebracht als gekostet haben wage ich doch stark zu bezweifeln.
 
Jedihammer schrieb:
Dass sie mehr gebracht als gekostet haben wage ich doch stark zu bezweifeln.


Frag das mal Geschäftsleute z.B. in der Pfalz oder in Heidelberg. Da wäre man glaube ich froh, die Amis kämen wieder zurück.

Befürwortern der Truppenpräsens

Was heißt "Befürworter"? Ich kann jetzt nicht sagen, daß mich die in Westdeutschland stationierten NATO Truppen in Deutschland jemals bei irgendetwas gestört hätten. Meistens hat man sie eh nur auf der Autobahn wahrgenommen, wenn man einen Konvoi überholt hat.

C.
 
Ich glaube, der Text, den ich beim googlen grade gefunden habe, passt hier sehr gut rein. Sicher, es ist die Meinung eines Vietnam-Veteranen, aber ich glaube, dass sich dieser Text zu lesen lohnt.

Offener Brief eines US-Veteranen an die amerikanischen Soldaten im Irak

Liebe amerikanische Soldaten im Irak,



ich bin ein im Ruhestand lebender Veteran der Armee, und mein Sohn befindet sich unter euch, ein Fallschirmjäger wie ich es einst war. Die veränderten Bedingungen, denen ein jeder von euch ausgesetzt ist ? manche mehr, andere weniger ?, kenne ich selbst sehr gut. Und so sage ich euch ein paar Dinge, frei von der Leber weg und in einer Sprache, wie ihr es gewohnt seid.
1970 kam ich bei der 173. Luftbrigade zum Einsatz, die seinerzeit in der Nordprovinz Binh Dinh der damaligen Republik Vietnam stationiert war. Als ich dort eintraf, war mein Kopf voller Scheiße: Scheiße aus den Nachrichtenmedien, Scheiße aus den Kino- und Fernsehfilmen, Scheiße bezüglich der Ansicht, was es wohl bedeute, ein Mann zu sein, und Scheiße aus Gesprächen mit meinen völlig ahnungslosen Nachbarn, die eine Menge Mist über den Krieg im allgemeinen und über Vietnam verzapften, obwohl sie nie dort gewesen waren.
Und worauf lief die ganze Scheiße raus? Daß wir »in Vietnam Kurs halten« sollten, daß unser Auftrag darin bestehe, gute Vietnamesen vor schlechten Vietnamesen zu schützen und die schlechten Vietnamesen dran zu hindern, Brückenköpfe vor Oakland zu errichten. Wir »hielten Kurs« ? solange, bis 58000 Amerikaner tot waren und noch viel mehr ihr Leben lang verstümmelt, bis 3 Millionen Ostasiaten ums Leben gekommen waren. Ehemalige Soldaten und selbst viele im Militärdienst Aktive spielten eine wichtige Rolle, um diesem Verbrechen schließlich Einhalt zu gebieten.

Den Rest des offenen Briefes findet ihr hinter diesem Link!

Interessanterweise benutzt der Autor die gleichen Mittel, wie Moore, und erreicht den Leser trotzdem auf einer ganz anderen Ebene.
 
icebär schrieb:
Interessanterweise benutzt der Autor die gleichen Mittel, wie Moore, und erreicht den Leser trotzdem auf einer ganz anderen Ebene.

IMO liegt es daran, dass er auch von "ich" spricht und zugibt, selbst etwas falsch gemacht zu haben.

Auf mich wirkt es deswegen ehrlicher.
 
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