Ossus (Adega-System)

-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Hangar 2 - Landebucht 1]-
Visas mit Tenia


Es dauerte nicht lange da bemerkte Visas eine neue Präsenz, während sie in ihrer Meditation tief mit der Macht verbunden war. Dennoch wollte sie diese Phase der Ruhe nicht unterbrechen, es gab auf dem Flug bestimmt noch genug Zeit sich zu unterhalten und kennenzulernen, denn sie kannte Tenia bisher auch nur vom Sehen, weil sie Neis Mitbewohnerin war. Als schließlich noch eine weitere Präsenz im Hangar erschien, beendete die Miraluka ihre Meditation. Anakin war gerade gekommen und seine Padawan hockte auf dem Boden. Er stellte das Schiff, mit dem sie reisen würden vor und führte sie im Innern herum. Anscheinend war es sein Schiff, denn er kannte sich sehr gut aus. In dem Schiff gab es sogar eine Werkbank, deren Benutzung der Jedi-Meister der angehenden Jedi-Ritterin erlaubte. Anschließend wies Anakin die Kabinen zu. Visas bekam eine Dreier-Gästekabine zur Verfügung gestellt.

Die Kabine bot wirklich ausreichend Platz, so wie der Jedi-Meister es gesagt hatte. Die blinde Padawan legte ihre Sache ab und ging dann zurück in den Gemeinschaftsraum. Während sie dort angeschnallt wartete, kam die Antwort per Com-Link von Sarid. Sie hatte ihr Einverständnis gegeben und wünschte ihr viel Glück und Erfolg. Kurz vor Abflug erreichte auch noch der letzte Passagier (John) das Schiff. Es war ein junger Mann, den Visas noch nicht kannte und bisher auch noch nicht gesehen hatte. Auch ihr Reiseziel hatte sich kurzfristig geändert. Anakin hatte entschieden nun nach Adega zu reisen, da man dort auch diese unverzichtbare Komponente finden konnte.

Kurze Zeit später spürte die Miraluka wie die Motoren der Farore gestartet wurden und sich das Schiff langsam erhob und kurz nachdem sie durch die Atmosphäre Liannas in den freien Raum vorgedrungen waren, den Sprung durch die Lichtmauer tätigten in Richtung Adega


-[Adega - Orbit - an Bord der 'Farore']-
Visas mit Anakin, Tenia und John

OP: Auch von mir eher kurz und ein nachträgliches großes Sorry dafür, dass ich die letzten zwei Wochen nichts hab von mir hören lassen...
 


Orbit von Adega ~ Farore ~ mit Tenia, Visas & John

"Das macht nichts.",

erwiederte Anakin mit einem aufmunternden Lächeln.


"Umso besser ist es dich hier jetzt als Co-Pilotin zu haben, so kannst du es lernen."

Das er die Farore selbst in gerade diesem Moment steuerte und den Hyperraumsprung durchgeführt hatte, demonstrierte eigentlich recht deutlich, dass kein Co-Pilot von nöten war - zumindest nicht außerhalb von Gefechten oder vergleichbar drastischen Situationen. Umso deutlicher wurde aber auch, dass Tenia sich hier ganz in Ruhe entfalten könnte ohne Bedenken haben zu müssen, dass ein Fehler irgendwelche Folgen hätte.

"Wenn du möchtest kannst du wann immer wir unterwegs sind hier oben mit mir die Farore steuern. Es ist im Grunde nicht schwer und eine Sache die ein Jedi meiner Meinung können sollte. In vielen Situationen ist es hilfreich ein Raumschiff zumindest manövrieren zu können, genauso wie es eigentlich gut ist in jedem Bereich irgendeinen Level an Expertise zu haben.",

erklärte er während sich der Transporter mit heulenden Motoren in die Atmosphäre Adegas katapultierte. An den Rändern der Cockpit-Fenster zeichneten sich kleine Flammen ab, die eigentlich immer beim Eintritt in planetare Atmosphären in irgendeiner Form auftraten, aber vom Hitzeschild in der Regel problemlos absorbiert wurden.


"Das ist eine berechtigte Frage, Erster Offizier Lumiran."

Anakin reagierte scherzend auf die Frage seine Schülerin, warum sie ausgerechnet Adega anstellte von dem ursprünglichen Ziel, Ilum anvisiert hatten. Das Thema selbst war jedoch eher ein trauriges und genauso schnell schwang auch die Stimmung um, trotz seiner Bemühungen locker zu bleiben.

"Es scheint, dass unser Jedi Heiligtum im Laufe des Krieges mit dem Imperium zerstört worden ist. Es wurde ein neuer Außenposten hier auf Adega eingerichtet - für genau unsere Bedürfnisse. Ich befürchte das eine Expedition nach Ilum zu gefährlich geworden wäre, zumal ich unmöglich die Verantwortung für John und Visas übernehmen kann, sollte tatsächlich etwas passieren."

Und mit "passieren" meinte der Jedi im Grunde alles erdenkliche zwischen Naturkatastrophen und Kriegen. Doch schnell hellte sich sein Gesichtsausdruck wieder auf.

"Glücklicherweise haben wir hier genügend Ruhe. Visas kann sich um den Bau ihres Lichtschwertes kümmern und wir haben Ruhe und Abgeschiedenheit um uns um das Jedi Training zu kümmern."

Was mit John war konnte Anakin nicht genau sagen... er war direkt in die Kabine gegangen die Anakin ihm ebenso wie den anderen zur Verfügung gestellt hatte und setzte seine Erholungsbestrebungen fort.

Kaum hatte Anakin seine Ausführungen beendet setzte die Farore auch schon auf einer weiten Grasfläche inmitten einer bewaldeten Hügellandschaft auf. Die Landung sah von außen mit Sicherheit eleganter aus, als sie drinnen klang, da gewohnheitsgemäß die Geräuschkulisse an Bord eher brachial war, trotzdem das Schiff gewissenhaft gewartet war. Über das interne Com gab er dann auch den anderen beiden Padawanen an Bord das Signal das sie an ihrem Ziel angekommen waren.


Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Tenia, Visas & John
 
Orbit von Adega ~ Farore ~ mit Anakin, Visas & John

Vielleicht hatte Anakin recht und das hier war die ideale Gelegenheit zu lernen. Allerdings befanden sich auf der Konsole so viele blinkende Lichter und Knöpfe, dass Tenia schon schnell den Überblick verlor. Sie hatte keine Ahnung von technischen Geräten und scheiterte schon fast an dem kommunikationsgerät, dass sie sich auf Lianna gekauft hatte. Auch dieses hatte viele Knöpfe. Aber das Schiff schien einzig und allein aus seltsamen Schaltern zu bestehen. Anzeigetafeln und eben dem großen Fenster, das den Ausblick nach Draußen gewährte.

„Auf Null gibt es nicht so viel Technik“, warf Tenia halb entschuldigend ein. Aber genau so war es. Anders als auf Lianna gab es dort keine richtigen, befestigten Straßen. Das, was man auf Null als Straße sah, war für andere Spezies eher eine kleine, enge Gasse. Und die Häuser Nulls, die allesamt aus Holz und Stein bestanden sahen für andere Spezies vielleicht ziemlich unkultiviert aus.
Zumal Null nicht einmal eine große Stadt besaß, so wie Lianna eine war. Null bestand aus kleinen Dörfern, die eng miteinander vernetzt waren. Fliegen war dort demnach völlig unnötig, es sei denn, man wollte den Planeten verlassen. Tenia selbst war erst zwei Mal geflogen. Von Null nach Lianna und von dort aus nach Corellia. Demnach war dies hier der dritte Flug ihres Lebens und die Aussicht oder die Möglichkeit, je selbst zu fliegen grenzte ans Unmögliche.

„Dann fliegen Jedi oft“, schlussfolgerte die Waldbewohnerin schließlich, als Anakin erklärte, dass es von Nutzen war, wenn ein Jedi ein Schiff manövrieren konnte.
„Speederbikes fliegen kann ich mit verbunden Augen, ich hoffe, dass zählt auch etwas“, lächelte sie schließlich doch, die Augen in die Ferne gerichtet.

Auf die Frage hin, was sie nach Adega führte, antwortete Anakin zuerst mit einem Witz, ehe er ernster wurde. Jedi Heiligtum?
„Was ist ein Jedi Heiligtum? Ein Tempel?“, war die nächste Frage der jungen Frau, die keine Vorstellung davon hatte, was ihr Meister meinen konnte. Was konnte den Jedi heilig sein, wenn sie doch einen Tempel auf Lianna besaßen, sofern man den Orden so nennen wollte. Oder gab es auf Adega tatsächlich einen richtigen Tempel? Ein riesiges, imposantes Gebäude? Anakin sprach weiter, von einem Außenposten der für ihre Bedürfnisse genau richtig war. Was er damit jedoch meinte, blieb weiterhin unklar.
„Ich hab noch nicht verstanden, was wir auf Adega machen“. Genauso wenig verstand Tenia, warum Ilum mit einem Mal zu gefährlich war. Zumal sie vor wenigen Minuten erst entschlossen hatten, ihre Reise auf diesem Planeten fortzusetzen.

Ruhe und Abgeschiedenheit klang zumindest nicht verkehrt und als das Raumschiff schließlich zur Landung antrat, staunte Tenia nicht schlecht, als sie aus dem riesigen Fenster blickte.
Eine wunderschöne, bewaldete Hügellandschaft breitete sich aus und erinnerte Tenia so stark an Null, dass sie für einen Moment völlig vergaß, wo sie sich befand.
Adega sah fast aus wie Null! Vergessen war das, was Anakin über ein Training oder über den Bau von Visas Lichtschwert gesagt hatte. Das was sich hier vor den Augen der Nullianerin erstreckte war weitaus interessanter und zog die Nullianerin in ihren Bann.
„Fast wie Null“, sagte sie leise ohne die Begeisterung aus ihrer Stimme verbergen zu können.



Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Anakin, Visas & John


 
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Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Tenia, Visas & John

Anakin stieß ein kurzes Lachen aus, bevor er Tenia ein Antwort auf ihre Frage mit den Speederbikes gab.

"Klar zählt das!",

ein breites Lächeln vereinahmte die Gesichtszüge des Jedi.


"Tatsächlich ist das Fliegen von Speederbikes gar nicht soviel anders als bei Raumschiffen. Das Prinzip ist das Gleiche, man muss nur zwei, drei Kleinigkeiten beachten und... naja, es gibt ein paar mehr Knöpfe."

Anakin griff nach einem Drehschalter unter der mittigen Konsole, den man mit der ganzen Hand betätigen musste, woraufhin sich die Antriebsmaschinerie der Farore abschaltet. Dann schaute er Tenia an.



"Den niemals im Freiflug betätigen."

Er warf ihr ein Zwinkern zu, dass aufzeigte, dass er es nicht ganz ernst gemeint hatte. Tatsächlich gab es eine Sicherung, damit man den Antrieb nicht einfach so bei dessen Aktivität abschalten konnte. Auf jeden Fall aber kannte sie nun den wichtigsten Schalter an Bord, dessen Äquivalent praktisch die Zündung beim Speeder war.

Ebenso verwirrend wie die Raumfahrerei schien der Nullianerin aber immernoch der Grund zu sein, warum sie Lianna eigentlich verlassen mussten, nur damit Visas ihr Lichtschwert bauen konnte.


"Nun",

begann Anakin die Frage nochmals so zu beantworten, damit Tenia den Grund verstand. Tatsächlich hatte er zuvor angenommen sie hätte es bereits mitbekommen.


"Auf Ilum, wie auch hier auf Adega gibt es Höhlen in denen man seltene, machtaktive Kristalle finden kann, die für den Bau eines Lichtschwertes benötigt werden. Ilum war über Tausend Jahre lang die Hauptquelle für derartige Kristalle für den Jedi Orden, doch seit dem Krieg hat sich das geändert. Soweit ich weiß wurde das Heiligtum zerstört... ich habe es selbst nie gesehen aber es muss wohl ein beeindruckender Tempelkomplex im Zusammenspiel mit den Höhlen gewesen sein."

Ein wenig bedauerte der Jedi Meister nicht dorthin gekommen zu sein. Vielleicht stand ihm das ja aber auch noch bevor. Als er den Blick seiner Schülerin aus dem Cockpit hinaus auf die vor ihnen liegende Landschaft sah, fand er es aber im Gegenteil eher gut, dass sie hierher gekommen waren. Sie schien sich auf den ersten Blick heimisch zu fühlen.

"So sieht es also auf Null aus...?",

fragte er mit leiser Stimme nach. Er hatte den Heimatplaneten seiner Schülerin noch nie gesehen und wusste im Prinzip nur, dass es ein Waldplanet war, bzw. die Dinge die ihm Tenia bisher erzählt hatte.


"Vielleicht fliegst du uns ja auch mal dorthin."

Bei diesen Worten erhob sich Anakin und stellte sich neben den Sessel in dem Tenia saß. Er legte seine Hand auf ihre Schulter, während er im Gedanken hoffte, dass die hiesige Atmosphäre dazubeitrug, dass sich Meister und Schülerin nach ihren letzten, eher ruppigen Auseinandersetzungen wieder näher kommen konnten.

"Gehen wir?"

Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Tenia, Visas & John

 
Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Anakin, Visas & John
Tenia lächelte zurück und verlor etwas von der Schwermut, die sie seit dem letzten Gespräch und dem letzten Disput mit ihrem Meister mit sich getragen hatte.
Als er erklärte, dass das Fliegen von Speederbikes, sich gar nicht so sehr vom Raumschifffliegen unterschied, lachte die Nullianerin sogar kurz auf. Nicht verächtlich, sondern eher so, als lache sie auf einen Witz.

„Ich finde, da ist ein großer Unterschied zwischen dem Fliegen in der Galaxis und dem Fliegen auf einem Planeten, gar nicht so hoch über dem Boden.“
Ein himmelweiter Unterschied und das im wahrsten Sinne des Wortes. Und ein paar Knöpfe mehr, war auch restlos untertrieben. Das Schiff beherbergte so viele Schalter, dass sie mit einem kurzen Blick nicht einmal zu zählen waren. Bei einem Speederbike verhielt sich die Sache ganz anders. Die einzige Gemeinsamkeit die Tenia zwischen beiden Gerätschaften erkennen konnte war die, dass man flog.

„Ein Wald ist auch nicht wie ein Park, mit ein paar Bäumen mehr“,kommentierte die Nullianerin dann und hoffte, dass diese Worte nicht arrogant respektlos wirkten, sondern ebenfalls als lockerer Spruch aufgenommen werden konnten. Im Klopfen von solchen Sprüchen war die junge Frau allerdings alles andere als geübt, weil sie zumeist Konversationen mit anderen gescheut hatte.

In jedem Fall hatte Anakin keine Probleme damit, sein Schiff zu navigieren und seine Bewegungen sahen so routiniert aus, als sei er geradewegs in einem Schiff aufgewachsen. Tenia selbst hatte sich beim Fliegen des Speederbikes am Anfang mehr als schwer getan, sich später aber nach und nach gesteigert. Aber das Fliegen konnte für sie einfach nicht mit dem Klettern mithalten und so hatte es die junge Frau bevorzugt hohe Felsen zu erklimmen. Vor allem dort hatte sie das Gefühl von Freiheit empfunden, was andere eher dem Fliegen zuordnen würden.

Als nächstes beantwortete ihr Meister schließlich die Frage, nach dem Grund ihrer Reise. Auf beiden Planeten gab es Höhlen, in denen man Lichtschwertkristalle finden konnte. Tenia hatte nicht einmal gewusst, dass man so etwas für ein Schwert benötigte.

„Züchten die Jedi diese Steine nicht selbst?“ Es klang seltsam, zu anderen sogar gefährlichen Planeten zu fliegen um Kristalle zu sammeln, wenn vielleicht die Möglichkeit bestand, sich seinen eigenen Kristall zu züchten.

Schließlich erreichte der kleine Trupp Adega und das Schiff setzte auf und gab den Blick auf den Planeten frei, der Tenia sehr an ihre Heimat erinnerte. Sie nickte, noch immer voller Begeisterung, als Solo wissen wollte, ob null tatsächlich so aussah.
„Null ist ein riesiger Wald. Mit riesigen Bergen und Felsen. Dazwischen ein paar Dörfer .“ Und den schönsten Plätzen, die sie je gesehen hatte, was vermutlich aber auch daran liegen konnte, dass sie bisher noch nicht viel herum gekommen war. Zwar hatte sie Bilder von anderen Planeten gesehen, aber Tenia war der Überzeugung, dass kein Bild auffangen konnte, was die Natur her gab. Ein Bild war einfach nur ein Bild, nicht mehr und nicht weniger. Um die Schönheit eines Platzes zu erkennen, musste man die Erde unter seinen Füßen spüren. Den Ort mit eigenen Augen sehen. Ihn fühlen und riechen.
Ob sie gehen wollte? Das ließ sich die Nullainerin sicher nicht zwei Mal sagen.
„Unbedingt!“, kam es da schon fast euphorisch als Antwort.

Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Anakin, Visas & John

 
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Adega ~ Landeplatz nahe dem Jedi Außenposten ~ Farore ~ mit Tenia, Visas & John

Nach dem Lachen seiner Schülerin auf die Bemerkung die Anakin gerade über das Fliegen gemacht hatte, musste auch er selbst lachen. Vielleicht hatte sie ja Recht, dachte er sich, als die beiden Jedi die Rampe der Farore hinunter schritten und ihm auffiel, dass dies wohl der erste unbeschwerte Moment war den sie miteinander hatten. Um diesen nicht zu zerstören, verkniff sich der Meister auch einen Kommentar der wieder in eine Lektion ausarten hätte können, von der er sich in diesem Moment nichtmal sicher war, ob es nicht mehr seine persönliche Ansicht war, als eine Tatsache. Durch die Macht war ein Wald gar nicht so anders als ein Park mit mehr Bäumen, kommentierte er dennoch in seinen Gedanken.

Beim Hinaustreten hörte er Tenias Ausführungen über Null zu, während sich die auf sie herabscheinenden Sonnenstrahlen für Anakin anfühlten, als würde ihn die Wärme des Lichts umarmen. Er wusste gar nicht wann er das letzte Mal bewusst die Sonne auf sich scheinen hatte und mal umgebend von fast nichts weiter als Natur und Abgeschiedenheit tief durchatmen konnte.


"Das klingt wirklich wunderschön.",

bemerkte Anakin mit einer Stimmlage die ganz im Geiste des Moments war. Die Euphorie der Nullianerin in Bezug auf ihre Heimat war nicht zu übersehen und Anakin konnte nicht anders als zu lächeln, als er Tenia neben sie hergehend beobachtete und versuchte ihre Gedanken durch ihre blauen Augen zu lesen - Gedankenlesen nicht wie ein Jedi, sondern wie jemand, der im Gesicht einer Freundin ablesen wollte wie es ihr ging.

Ohne es extra laut auszusprechen deutete Anakin in die Richtung einer kleinen Hütte am anderen Ende der Lichtung. Beim Landeanflug hatte man sie kaum mit den Augen wahrnehmen können, doch sie war wohl die Behausung am Rande des Waldes, die sich die Wächter der Kristallhöhlen von Adega geschaffen hatten. Ruhigen Schrittes gingen Tenia und Anakin darauf zu. Die anderen würden schon nachkommen, sobald sie soweit waren. Der Jedi Meister genoss es über die noch von Klee bedeckte Wiese zu gehen und die frische Luft einzuatmen. Es musste noch recht früh am Tage sein, stellte er fest als er den Sonnenstand beurteilte und noch etwas vom Morgennebel sah, der in den Bäumen des Waldes und am Rand der Lichtung zurückgeblieben war. Sicher würde es nicht viel mehr als eine Standardstunde dauern bis auch dieser von den Sonnenstrahlen vertrieben wurde.

Erst als sie sich der Hütte schon weiter genähert hatten, bezog sich Anakin nochmals auf das Thema mit den Lichtschwertkristallen.


"Es ist durchaus möglich solche Kristalle synthetisch herzustellen.",

begann er mit leiser Stimme zu erklären, als wolle er die Ruhe dieses Ortes nicht unnötig unterbrechen.


"Tatsächlich ist es jedoch nicht so einfach die Verbindung mit der Macht... naja, hinzuzufügen. Die Lichtschwertkristalle die man hier oder etwa auf Ilum finden kann reagieren auf die Macht. Das beeinflusst die Klinge eines Lichtschwertes zwar nur wenig, schafft aber ein Band zwischen dem Jedi und seiner Waffe."

Die Hütte war nun nur noch wenige Schritte entfernt, so dass Anakin und Tenia kurz stehen blieben, so dass der Gedanke zu Ende ausgeführt werden konnte, bevor sie den Hütern dieses Ortes ihre Aufwartung machen würden.

"Weißt du, wenn man einen Ort wie diesen aufsucht und sich in die Kristallhöhlen begibt, dann sucht man sich nicht einfach einen Stein aus den man dann in sein Lichtschwert bastelt. Der Kristall sucht dich aus. Du wirst ihn sehen und du wirst wissen: Das ist mein Kristall."

Anakin ertappte sich selbst wie er gespannt auf die Höhlen hier wurde. Es war auch für ihn das erste Mal solch eine Höhle bewusst zu betreten. Die Lichtschwertkristalle in seinem Besitz waren meist über Umwege zu ihm gekommen. Der letzte, also der gelbe Kristall der in dem Lichtschwert steckte, welches Tenia momentan mit sich führte, stammte von einem Grab auf Onderon, erinnerte er sich.

"Warte kurz hier, ich melde uns mal an.",

deutete er Tenia und verschwand hinter der hözernen Eingangstür der Hütte.

Nichtmal fünf Standardminuten später kam Anakin wieder hinaus auf die Lichtung vor der Hütte, wo Tenia noch auf ihn wartete. Mit einem Lächeln verkündete der Jedi gelassen.


"Die Höhlen sind hier ganz in der Nähe im Wald. Wir sollten noch bis Mittag warten, meinte der Hüter, aber dann sollten wir alle Zeit der Welt für unsere Exkursion haben."

Gerade als Anakin seinen Satz beendet hatte öffnete sich hinter ihm erneut die hölzerne Tür und ein Mann trat heraus. Er hatte braunes, etwas wuscheliges Haar, dass schon lange keinen Frisör mehr beglückt hatte und einen Bart der auf dem besten Weg war rauschig zu werden. Wortlos trat er hinüber zu einer kleinen hölzernen Bank neben dem eingang und ließ sich, in einer Decke mit rustikalem Muster gewickelt nieder. Just in dem Moment als er sich setzte brach ein Sonnenstrahl über die Baumwipfel des Waldes hinüber und traf genau auf das Plätzchen des Mannes der sich genüsslich an die Hauswand lehnte und irgendetwas unter seiner Decke hervorzuzuppeln versuchte. Mit geschlossenen Augen und einem zufriedenen Gesichtsausdruck steckte er sich eine alte Pfeife zwischen die Lippen. Das war es wohl was er unter seiner Decke gesucht hatte und rauchend zu einer Art morgendlichen Ritual gehörte. Schon in der Hütte hatte der Mann einen eigentümlichen, aber sehr reinen und einfachen Eindruck auf Anakin gemacht.

"Es gibt viele Arten von Meditation...",

kommentierte Anakin leise an Tenia gewandt das Schauspiel. Bis Mittag war noch etwas Zeit und der Wächter, der sich durch die Anwesenheit der Fremden Jedi nicht im geringsten von seiner "Meditation" abbringen ließ, war informiert was Visas Culu hier hoffte zu erreichen.


"Wir haben noch etwas Zeit bis Mittag... Hast du Lust dich etwas umzusehen?",

fragte Anakin dann frei heraus. Die anderen schienen sich Zeit zu lassen, die er und Tenia auch einfach nutzen konnten, wenn sie wollten.


Adega ~ Hütte der Wächter ~ mit Tenia
 
Adega ~ Hütte der Wächter ~ mit Anakin

„Null ist wunderschön“, bekräftigte die Nullianerin noch einmal und lächelte verträumt. „Wenn ich je ein Schiff fliegen kann, werde ich dir Null wirklich zeigen.“ Dort hatte sie ihre erste Erfahrung mit der Macht gehabt und vielleicht war ein Besuch auf ihrem Heimatplaneten für beide von Vorteil. Fernab der großen Städte, der vielen Raumschiffe und der vielen Wesen konnte man auf dem Waldplaneten die Seele baumeln lassen und Ruhe finden. Nicht umsonst kamen häufiger Touristen nach Null. Sie alle aber konnte man umgehen, wenn man sich in den Wäldern auskannte und Tenia kannte jeden Stein und jeden Fels auf Null. Sie war so oft unterwegs gewesen, dass wahrscheinlich sogar im Dunklen zurück zum Waldhaus ihrer Familie gefunden hätte.

Lichstchwertkristalle, so erfuhr Tenia schließlich, konnten auch synthetisch hergestellt werden. Das aber war, nach Anakins Aussage, nicht mit den kristallen zu vergleichen, die auf Ilum oder Adega wuchsen, weil diese eine Verbindung zur Macht besaßen oder eine Verbindung mit der Macht eingingen. Für Tenia klang das nicht unbedingt nachvollziehbar, denn sie hatte Kristalle nie als Lebewesen gesehen, die eine Verbindung zu irgendetwas eingehen konnten. Anakin aber behauptete, dass sich der Stein seinen Nutzer aussuchte, was dafür sorgte, dass Tenias Gesichtszüge deutliche Verwirrung zeigten.
„Bedeutet das, dass die Macht überall ist?“ , wollte die Waldbewohnerin wissen, damit sie das, was irh Meister erklärt hatte überhaupt begreifen konnte. Während des Gespräches bewegten sich Meister und Schülerin und eine kleine Hütte kam zum Vorschein. Anakin verschwand kurz in dem Haus und diese Zeit nutzte Tenia um sich umzusehen. Langsam ließ sie den Blick über die Landschaft schweifen. Von Adega musste sie unbedingt ihrem Vater erzählen, so viel stand fest. Der Wald schien sich auch hier über breite Teile des Planeten zu erstrecken, wenn er ihn nicht gar einnahm, ähnlich, wie es auf Null der Fall war.

Schließlich kehrte Solo zu seiner Schülerin zurück und erklärte, dass sie eggen Mittag zu den Höhlen aufbrechen konnten. Kurz danach trat ein weiterer Mann aus der Hütte, der die Sonnenstrahlen bei einer Pfeife genoss. „Ich weiß nicht, ob mir diese Art gefallen würde. Zum Glück sieht die Meditation bei den Jedi anders aus“, scherzte Tenia, meinte das Gesagte aber durchaus ernst.
Auf die Frage hin, ob sie sich umsehen wollte, nickte die Waldbewohnerin begeistert. „Das wäre wunderbar“, kam sie nicht umhin zu sagen. Denn Adega gab ihr ein kleines Stückchen Heimat zurück und das, obwohl sie bisher fast nichts davon gesehen hatte. Das Gefühl aber, war nahezu das gleiche. Das hieß, wenn sie die negativen Momente auf Null vergaß und sich auf die schönen und positiven Ereignisse konzentrierte, die sie dort erlebt hatte.
„Werden wir Visas und John mitnehmen?“ Von beiden hatte Tenia auf dem Schiff weder etwas gehört, noch einen von beiden gesehen. „Und ist John eigentlich auch dein Schüler?“ Schließlich hatte Anakin sein eigentliches Ziel, Ilum, wegen den anderen beiden aufgegeben, was wohl zwangsläufig bedeuten musste, dass John kein Schüler Anakins war. Was wiederum die Frage aufwarf, weshalb er mitgekommen war.

Adega ~ Hütte der Wächter ~ mit Anakin

 
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Adega ~ Hütte der Wächter ~ mit Tenia

"Natürlich ist die Macht überall. Erinnere dich wie du in Coronet die Fackel levitiert hast.",

antwortete Anakin auf die Nachfrage der Nullianerin mit einem Beispiel, einer Erfahrung die sie diesbezüglich schon gemacht hatte ohne das es ihr bewusst gewesen war.


"Die Macht verbindet dich, mich, alle Lebewesen, Pflanzen, Bäume, aber auch die Erde, jeden Stein auf jedem Planeten überall in der Galaxis. Man kann sie sich als ein Energiefeld vorstellen, das alles und jeden verbindet und die Welt zusammenhält."

Tatsächlich hatte jeder eine etwas von einander abweichende Vorstellung von der Macht und da die Erforschung der Macht hauptsächlich auf spirituelle Weise stattfand war dies auch nicht weiter verwunderlich, fiel Anakin ein. Er selbst bevorzugte die 'Fluss-Analogie', aber er hatte auch schon Jedi getroffen, die ein kälteres, technisches Verständnis von der Macht gehabt hatten. Besonders Sith, dachte er, favorisierten sicherlich egoistische Betrachtungsweisen der Macht, in denen sie selbst über ihr standen.

"Dann lass uns schonmal gehen.",

lenkte der Jedi seinen Gedanken ab und signalisierte Tenia, dass sie losspazieren konnten. Ihr Weg führte sie auf einen kleinen Waldweg der neben der Hütte in die Wildnis führte und kaum der Bezeichnung 'Weg" gerecht wurde. Wenig genutzter Trampelpfad, das wäre eine passendere Beschreibung gewesen.


"Ich denke Visas hat in der Werkstatt erstmal genug zu tun."

Aber John... was mit ihm war wusste Anakin selbst nicht so genau. Er hatte einen vielversprechenden Eindruck gemacht und seine Verbindung mit der Macht war sehr stark, soweit er es hatte beurteilen können.

"Ich hatte es in Erwägung gezogen.",

gab Anakin auf die Frage von Tenia, ob er ihn als Padawan nehmen wollte zu - nicht ohne einen etwas bedauernden Tonfall.


"Ich befürchte jedoch, dass er nicht bereit ist..."

Das konnte viele Gründe haben, dachte er zu Ende. Vielleicht war er zu alt und sein Geist nicht mehr offen genug für so weltveränderndes Gedankengut wie man es in seiner Jediausbildung erfuhr. Vielleicht spielte auch seine vorangegangene Karriere beim Militär eine Rolle. Bei Gelegenheit würde er ihn fragen, falls John es zuließ. Tatsächlich hatte Anakin das Gefühl, dass sich der Soldat nicht besonders wohlfühlte, allerdings auf eine andere Art und Weise als es bei Tenia der Fall gewesen war.

"Er braucht Zeit und vielleicht hilft ihm die Gesellschaft einer Padawan mehr als die eines Meisters. Zur Not wissen die Wächter wo er uns finden kann."

Er lächelte seiner Begleiterin über seiner Schulter hinweg zu. Es war kaum möglich im Dickicht des Waldes nebeneinander zu laufen. Anakin kam der Gedanke, dass es gar nicht so eine schlechte Idee war sich jetzt schon auf den Weg zu den Höhlen zu machen, kam doch nicht wirklich schnell voran. Die zusehends steigende Sonne warf auf ihrem Weg durch den grünenden Wald ein paar Sonnenstrahlen durch die Blätter und das Geäst. Wenige schafften es tatsächlich bis zum Boden. Anakin atmete die feuchte Waldluft tief ein, während er und Tenia einen Moment schwiegen und die Atmosphäre genossen. Den Geruch von Natur hatte Anakin schon seit Ewigkeiten nicht mehr eingeatmet. Das letzte Mal auf Onderon, doch dort war empfand er es nicht als annähernd so intensiv. Davor war das letzte Mal, dass er sich in der Natur bewegt hatte wahrscheinlich bestenfalls der Garten des Jedi Ordens auf Corellia gewesen. Die Erinnerungen wieder verwerfend und sich lieber auf das angenehme Hier und Jetzt konzentrierend bahnte er sich weiter einen Weg entlang des Pfades.

Adega ~ Waldpfad ~ mit Tenia
 
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Adega ~ Waldpfad ~ mit Tenia

Der feuchte, mit Moos, Laub und einigen stöckern überzogene Waldboden knartschte unter den Stiefelsohlen des Jedi Meisters. Der Pfad wurde zusehends wilder und außer einigen Geräuschen vom Wind im Geäst und den Rufen von Vögeln in der Nähe war es erfrischend still. Stück für Stück näherten sich die beiden Jedi der Kristallhöhle. Was den Weg anging hatten die Wächter wohl etwas untertrieben, aber Anakin war sich sicher, dass sie richtig waren, auch wenn es der Pfad nicht vermuten ließ. Es war jedoch logisch, da dieser Tage nicht viele Pilger zu den Höhlen auf Adega kamen. Wie sonst sollte es hier schon aussehen, fragte Anakin sich im Gedanken selbst und zuckte dabei mit den Schultern.

Nach einiger Zeit erreichten sie eine bewachsene Steinformation, die zu einem sich in der näheren Umgebung aufbauenden Gebirgszug gehörte. Die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel und man konnte schon fast mit bloßen Augen erkennen, wie die warmen Sonnenstrahlen den vor ihnen liegenden Felsen zusehends erhellten. Anakin fuhr sich mit der Hand durch seine Haare, während er mit fragendem Gesichtsausdruck die Umgebung absuchte.


"Hier müsste eigentlich der Eingang sein...",

stellte er leise fest, konnte jedoch keinen Höhleneingang erkennen, oder auch nur irgendetwas was auf einen verborgenen Eingang schließen ließ.

Fast wie auf Befehl tat sich etwas. Ein mannshoher Felsbrocken begann zu flackern. Zumindest sah es so aus. Je mehr Sonnenlicht diesen riesigen Stein traf umso stärker wurde das Flackern. Anakin verschrenkte seine Arme als sich ein anerkennendes Grinsen in sein Gesicht schlich.


"Nicht schlecht!",

kommentierte er das Schauspiel nickend. Die Wächter schienen Kristalle und eine günstige Felsformation dafür genutzt zu haben eine optische Täuschung zu erzeugen. Kam man zum falschen Zeitpunkt würde man die Höhle leicht verpassen oder übersehen. Deshalb sollten sie wohl auch gegen Mittag hierher kommen. Einfach aber wirksam, dachte er bei sich, wenn man wusste wie man sowas anstellte. Obgleich er den Trick durchschaute, ihn nachbauen hätte er nicht können. Umso größer war seine Bewunderung.

Über seine Schulter blickend signalisierte er Tenia, dass sie am Ziel waren und die Höhle betreten konnten. Am Eingang hielt Anakin dann plötzlich inne, sich an seine Padawan wendend:


"Du solltest alleine gehen."

Anakin sprach leise und eindringlich.

"An diesem Ort ist die Macht besonders stark. Suche dir einen Kristall und komm zu mir zurück."

Anakin wollte dass sich die Nullianerin alleine auf den Weg machte. Durch Visionen, verursacht durch die starke Präsenz der Macht konnte so eine Aufgabe leicht komplizierter werden. Diese Erfahrung machte sie am besten alleine, auch wenn sich der Jedi Meister der Herausforderung ebenso gerne mit ihr gemeinsam gestellt hätte. Das war jedoch nicht im Interesse ihrer Ausbildung und so steckte er in diesem Moment zurück und kniete sich in seiner meditativen Haltung neben den Höhleneingang.

"Viel Spaß, Tenia.",

verabschiedete sich Anakin für den Moment. Er war schon gespannt mit welcher Erfahrung seine Schülerin zurückkommen würde. Ob sie einfach nur nach einem Kristall greifen würde, ob sie sich der spirituellen Seite dieses Ortes hingeben würde und die Höhle einen Kristall für sie aussuchen lassen würde. Es lag an ihr.

Anakin schloss seine Augen und atmete die Ruhe dieses friedlichen Ortes ein tief ein.


Adega ~ Kristallhöhle ~ mit Tenia
 
Adega ~ Waldpfad ~ mit Anakin

Für Tenia war die Vorstellung, dass die Macht überall war, nahezu unmöglich. Vor allem, weil sie selbst so viel Zeit benötigt hatte um diese überhaupt erst zu spüren. Nun würde sie selbst ein Teil davon sein, sich die Macht zu Nutzen machen. Eine Verbundenheit zu ihrer Umwelt, der Natur hatte sie immer schon gespürt, aber sie hatte diese Fähigkeit nie in Zusammenhang mit einer Macht gesehen. Das besondere an der Natur war für sie immer gewesen, dass sie sich nicht beherrschen ließ. Oder besser: Das man sie nicht beherrschen sollte. Sie konnte den Versuch starten einen Berg zu erklimmen, aber sie hatte niemals davon gesprochen, etwas zu erzwingen. So war zumindest die Ansicht der Nullianerin. Eine einfache Lichtung konnte so viel Preis geben, wenn man ihr lauschte. Wenn man den Wind spürte und ihn hörte. Wenn es etwas geben sollte, dass sie ständig umgab, dann die Natur und alles, was darin lebte. Demnach war die Vorstellung, dass die Macht da ganz ähnlich war, vielleicht doch nicht mehr so unmöglich. Noch war diese Kraft ihr unbekannt, wie ein kleines, wachsendes Pflänzchen.

Dann setzen sich Meister und Schülerin in Bewegung, kehrten durch den dichten Wald, der nahezu unberührt aussah. Nur wenn man genau hinsah, konnte man noch Pfade erkennen, die einst häufiger genutzt worden waren. Das bedeutete entweder, dass nicht viele Jedi nach Adega kehrten, um zu den Höhlen zu laufen, oder aber, dass sich jeder Jedi seinen eigenen Weg durch den Wald bahnte.
Der Waldboden war dicht bewachsen mit weichem Moos, dass seinen ganz eigenen Duft verbreitete und zusammen mit den anderen Pflanzen und der Feuchtigkeit eine so wohlige Atmosphäre verbreitete, dass Tenia sich am liebsten die Schuhe ausgezogen hätte um eine ganze Weile nur an diesem Platz zu verweilen. Um dem Wind und den Tieren zu lauschen, die nur von Tenia und ihrem Meister gestört zu werden schienen.

Der Wald barg eine Felsformation und die Sonne stand so hoch, dass die Sicht auf die Steine durch ein Flimmern, wie vernebelt schien. Die Natur bot ihre ganz eigenen Schauspiele, ganz genau wie jetzt. Das Moos, das sich auf dem Stein ausgebreitet hatte glänzte in der Sonne. Je höher die Sonne stieg, desto mehr gab sie frei. Als Anakin sich gerade fragte, wo der Höhleneingang war, wurde jener sichtbar, als die Sonnenstrahlen darauf fielen, um wieder andere Plätze im Schatten zu verbergen.
Das Schauspiel bewundernd, gelang es Anakin erst wieder die Aufmerksamkeit seiner Schülerin auf sich zu lenken, als er ihr anwies, die Höhle alleine zu betreten.

„Ich… wirklich?“, sah die Nullianerin ihrem Meister stutzig entgegen. Sein Blick und die kurze Zeit, in der sie ihn kannte verrieten aber zu deutlich, dass er das Gesagte ernst gemeint hatte und so bewegte sich die junge Frau langsam auf den Eingang zu. Behutsam strich sie mit der Hand über die Felsstruktur, die sie nun in ihrer ganzen imposanten Größe sehen konnte. Anakin wies ihr noch an, sich einen Kristall aus der Höhle zu suchen und wünschte ihr Spaß bei dieser Aufgabe.
Kurz noch verweilte die Waldbewohnerin voller Ehrfurcht vor der Höhle, ehe sie diese betrat.
Obwohl zu vermuten gewesen war, dass die Dunkelheit das Innere beherrschen würde, war die Höhle beleuchtet und sie führte tief in das Erdreich hinein, was von außen nicht sichtbar gewesen war. Ein seltsames Gefühl breitete sich in der Nullianerin aus, dass sie am ehesten mit Ehrfrucht bezeichnen konnte, auch wenn es doch anders zu deuten war. Nur wie?
Je tiefer die junge Frau in die Höhle drang, desto intensiver wurde das Gefühl. Etwas Beruhigendes ging von diesem Ort aus und etwas, irgendetwas, schien zu rufen.
Als Tenia schließlich die ersten Kristalle erblickte, ließ das ihre Ehrfurcht nur noch größer werden. Bewundernd und überwältigt von der Schönheit dieses Anblickes, blieb sie stehen und die Zeit einen Moment vergessend, blickte sie sich einfach nur um, in dem Versuch jedes Detail in ihrem Kopf zu speichern. Es wäre ein Einfaches gewesen, einen Kristall zu nehmen oder gleich ein ganzes Dutzend. Doch Tenia entschied sich dazu, weiter zu laufen, denn egal ob es Einbildung war oder nicht: So besonders die Kristalle waren, die sich vor ihr erstreckten, so sehr sie funkelten und strahlten, keinem gelang es, etwas in Tenia zu berühren.

Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie gelaufen war. Völlig von den Reizen des Lichts überflutet, dachte die Nullianerin erstmals daran, umzukehren und einfach mit einem beliebigen Kristall zurück zu kehren. Da aber wurde ihr Gefühl intensiver und als sie weiter lief, nahm sie ein so schwaches, magentafarbenes Leuchten wahr, dass sie es fast übersehen hätte. Wenn da nicht dieses Gefühl gewesen wäre. In einem kleinen Winkel, die Kristalle ebenso klein, nahezu unscheinbar, im Vergleich zu den ganzen anderen Kristallen war es dennoch der kleinste von allen, der Tenia in seinen Bann zog. Mit Berühren des Steins, veränderte sich aber schlagartig alles. Das bisher so beruhigende Gefühl verschwand, als sich ein dunkler Schatten erhob und Tenia spürte augenblicklich, wie ihr Herz gegen die Brust hämmerte. An dem Versuch scheiternd, nach Anakin zu rufen, wurde der Schatten größer und kam näher, ehe er die Silhouette eines Wesens preis gab. Eines Mannes, der in dunkle, schwarze Kleider gehüllt war. Ein schwarzer Mantel, der bis zum Boden reichte und eine Kapuze, die tief in das Gesicht der Person gezogen war, verhüllten sein Äußeres, nicht aber das, was er ausstrahlte. Sein Anblick bereitete Tenia Angst, Angst in einem nie geahnten Ausmaß. Mit einem Mal schien die Temperatur in der Höhle zu fallen und viel mehr noch war es, als würde jene Person für diese Kälte verantwortlich sein. Bewegungsunfähig konnte Tenia nichts weiter tun, als diesem verhüllten Phantom entgegen zu sehen. Dann, nach schier endlosen Sekunden, bewegte Tenias Gegenüber die Arme um in einer gleisenden Bewegung, die Kapuze vom Kopf zu streifen. Ein eingefallenes Gesicht, übersät von furchen und Narben, leblos wirkende Augen starrten der Nullianerin entgegen, die erneut versuchte, nach Anakin zu rufen, aber keinen einzigen Ton hervorbrachte, noch weniger, als der Mann einen knochigen Zeigefinger auf seine Lippen legte.
„Wähle einen anderen“, hörte Tenia den Mann sagen, als er noch einen Schritt näher kam und Tenia, die zurück wich, in die Ecke drängte. „Wähle einen anderen“, widerholte er, eindringlicher, warnender und die letzten Schritte, die Tenia zurück machen konnte, drängten sie vollends an die Wand. Angsterfüllt klammerte sie sich an eben jener Wand fest und als ihr Gegenüber so nahe kam, dass sie seinen Atem spüren konnte, schloss Tenia die Augen. In der Erwartung, dass irgendetwas geschehen würde, wurde ihr Griff an die Wand fester und erst, als ein leises, brechendes Geräusch erklang, öffnete die Waldbewohnerin wieder die Augen. Der Mann von eben war verschwunden und mit ihm die Kälte, aber längst nicht das beängstigende Gefühl.

Ihr Herz hämmerte noch immer heftig gegen ihre Brust, als Tenia spürte, dass sie etwas in der Hand hielt. Einen Kristall, aber nicht den, der magentafarben geleuchtet hatte. Ein indigoblauer Stein befand sich in ihrer Hand. Sie musste ihn gelöst haben, als sie zurückgewichen und sich gleichzeitig an der Wand festgekrallt hatte. Einen Moment starrte Tenia den Kristall in ihren Händen an, sah herüber zu dem Winkel, in dem sie den anderen gesehen hatte. Jetzt aber schien sie ihn gar nicht mehr zu erkennen und das, obwohl er unverändert an seinem Ort verweilte.

So wandte sich Tenia ab, den anderen Kristall halb vergessend, nur aus dieser Höhle wollend.
Viel schneller als zu Beginn, erreichte sie den Höhlenausgang, atmete einmal tief durch und kehrte zurück zu ihrem Meister Anakin.

Adega ~ Waldpfad ~ mit Anakin

OCC: Du wolltest einen langen Post, da hast du ihn :D Und der lässt nun für die Zukunft so einiges offen und das sehr bewusst :braue






 
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Adega ~ Kristallhöhle ~ mit Tenia

Erst zögerlich, dann andächtig näherte sich Tenia der Höhle, bevor sie dann schließlich im Dunkel verschwand. Anakin selbst verharrte in seiner Sitzhaltung am Höhleneingang. Eine Zeit lang meditierte und nahm die Energie dieses Ortes förmlich in sich auf. Später, nachdem Tenia schon einige Zeit weg war, saß er nur mit geöffneten Augen, sich an den Stein hinter ihm anlehnend da und beobachtete seine Umgebung. Vogelartige Wesen die sich über den Bäumen und zwischen deren Kronen bewegten und ihrem Tagewerk nachgingen, die Sonne die Stück für Stück wieder unterzugehen begann, dass alles beobachtete er mit einer Zufriedenheit wie schon seit langem nicht mehr, als wäre es ein beruhigender Holo-Film der ihn in seinen Bann gezogen hatte.

Zwischenzeitlich hatte er eine Erschütterung der Macht gespürt, deren Quelle ihm wohl bewusst war. Offensichtlich hatte sich Tenia auf die Kristallhöhle eingelassen, ob bewusst oder unbewusst spielte dabei keine so große Rolle. Wenig später kam sie zurück. Ihre Körperhaltung, ihre Atmung und auch ihr Gesichtsausdruck verrieten, dass sie wohl eine recht intensive Erfahrung hinter sich hatte. Anakin fragte nicht nach. Seine Padawan würde das Gespräch mit ihm suchen, wenn sie es wollte - ansonsten war die Erfahrung für sie bestimmt und er selbst wollte es nicht erzwingen, sie diese teilen zu lassen.

• • • •​

Die Zeit verging. Der Abschied von Adega fiel Anakin und auch Tenia schwer, wenn auch auf eine unterschiedliche Art und Weise. Anakin hatte ein bisschen das Gefühl das die Pflicht rief. Die Benachrichtigung, dass auf Mon Calamari eine Siegesfeier stattfinden sollte überraschte ihn allerdings auch nicht besonders und zugegeben freute er sich auch darauf, es war schließlich anzunehmen, dass viele bekannte Gesichter da sein würden. Er ging davon aus, dass Padme und Tzun anzutreffen waren, wenn auch er mit Tenia eingeladen wurde. Auch Chesara und Sarid, würden es sich als Rätinnen nicht entgehen lassen und vielleicht gab es auch ein Wiedersehen mit Tomm und Admiral Warblade, die er seit der Rettungsaktion am A**** der Galaxis nicht mehr gesehen hatte, um deren Rolle bei der Befreiung Corellias er aber durchaus im Bilde war.

Nachdem auch John, der hier offensichtlich weniger zurfrieden als Tenia abreisen würde, auch seine sieben Sachen an Bord der Farore gebracht hatte waren sie bereit zu starten. Heulend erhob sich die Farore von der Waldlichtung auf der sie vor einigen Wochen gelandet waren und machten sich daran zurück zur Jedi Basis auf Lianna zu reisen. Visas hatte sich von den anderen Jedi getrennt um eine Zeit lang ihre eigenen Wege zu gehen. Die Hilfe die Anakin ihr bei der Konstruktion ihres Lichtschwertes geboten hatte, hatte ihr offensichtlich gereicht und sie musste es nur noch in die Tat umsetzen. Ob sie sich zurückgezogen hatte oder vielleicht sogar schon abgereist war, wusste er gar nicht so genau. Falls sie sich noch nicht zurück gemeldet hatte, würde er Sarid darüber informieren, dass ihre Padawan an ihrer letzten Jedi Prüfung arbeitete - er vertraute den Wächtern der Jedi ausreichend, als dass sie ein Auge auf die Miraluka haben würden.

Ganz zur Freude Anakins war Tenia bereits im Cockpit neben ihm. Wie Selbstverständlich hatte sie sich auf den Platz des Co-Piloten gesetzt, auch wenn ihr die Verwirrtheit noch immer ins Gesicht geschrieben stand, wenn es um die Fliegerei ging.


"Auf geht's",

forderte Anakin seine Padawan auf und ohne umschweife legte sie den Hebel um, die Farore sprang in den Hyperraum nach Lianna.


Hyperraum nach Lianna ~ mit Tenia
 
Ossus - freie Fläche – Cal Alder alleine


Cal konnte nicht sagen wie lange er sich nun schon hier, an dem Ort wo für ihn alles begonnen hatte aufhielt. Waren es Tage? Monate? Jahre? Unwichtig. Wichtig war das hier und jetzt. Und die Entscheidung wie es weitergehen sollte.

Zurück in die Obhut des Ordens? Wohl eher nicht. War er doch zuletzt nach nur wenigen Stunden von dort wieder geflohen. Zu viel Treiben war dort für Ihn, der sich daran gewöhnt hatte das Leben mit nur wenigen oder keinen Lebewesen um sich zu leben. Zu Meditieren und sein Verständnis für die Macht auf seine eigene Weise zu mehren.

Andererseits gab es noch so vieles was er noch zu lernen hatte. Möglicherweise. Sicher nicht was das Kämpfen anging. Aber er wollte sich nicht nur über seine Kampfstärke definieren. Möglicherweise konnte er ja einen Kompromiss schließen. Irgendwie beim Jediorden verbleiben, aber trotzdem seine Art des Lebens weiterzuführen.


Dazu kam noch dass er inzwischen zu einem reichen Mann geworden war, nachdem sein Vater nach einem Speederunfall nicht mehr gerettet werden konnte. Natürlich konnte er mit dem Geld die Leiden einiger Lebewesen in diesen Zeiten besser machen, aber wie die Leute auswählen? Und dabei die Mittel so aufteilen, dass niemand benachteiligt würde? Dazu fehlte Cal die Übersicht und auch die nötigen Kontakte.

Wenn er das Geld allerdings dem Orden überliese, so würde es definitiv zum Wohle aller rechtschaffenen Bürger der Galaxis verwendet werden. Ob nun direkt oder indirekt.

Aber noch gab es einige Kleinigkeiten zu erledigen. Immerhin war in Ihm der Entschluss gereift, hier in dieser immer noch fast unberührten Natur, in der Nähe des ehemaligen Jedi-Lagers seinen Rückzugsort zu schaffen. Egal ob der Orden Ihn noch immer haben wollte oder nicht. So begann er im Windschatten eines großen Felsblocks aus den Mitteln die die Natur Cal bot, eine einfache Hütte zu zimmern. Es dauerte einige Tage, aber dann stand er vor der einfachen Holzhütte. Weder war sie sonderlich groß noch wirklich schön anzusehen. Aber sie erfüllte Ihren Zweck. Sie stellte den Rückzugsort dar, den er brauchte um eins mit sich und der Macht werden zu können. Um sich zu erholen und zu meditieren.

Noch eine erste Nacht würde er darin verbringen, dann stünde er den Herausforderungen die die Macht für Ihn bereithielt zur Verfügung.


Nach einer erholsamen Nacht, von dem Gezwitscher der Vögel aus dem Schlaf geweckt, war Cal bereit sich den Mitgliedern des Ordens zu stellen. Mit leichtem Gepäck machte er sich auf den Weg zum Raumhafen, wo er seinen kleinen Frachter abgestellt hatte. Am Abend hatte er diesen nach einem zügigen Marsch erreicht. Mit der Entrichtung der Hafengebühren betrat er nach längerer Zeit wieder das Cockpit des alten B-7 Frachters, den er auf den Namen Skyfly getauft hatte, zu Ehren seiner ersten Meisterin.

Als die Systemchecks gelaufen waren und die Triebwerke Betriebstemperatur erreicht hatten, verließ Cal den Planeten um sich auf den Weg nach Lianna zu machen, was laut dem Navigationscomputer eine Reise von nur knapp einem Tag sein würde.



An Bord der Skyfly – Cal Alder allein
 
- Hyperraum -> Ilum - an Bord der Thunderchild - allein

Aketos sah verträumt den langen Lichtstreifen des Hyperraums zu. Hyperraum, Flug zwischen den Sternen. Noch immer hatte sie das Bild vor Augen, als Sie von Nar Shaddaa startete. Eowyn hatte sie bedrängt allein den Planeten zu verlassen. War die Kamino wirklich so untauglich und musste ständig gerettet werden? Vor allem wurde sie von ihrer Lehrerin auf eine Solomission geschickt... Ilum. Aketos hielt ihr Datapad in Händen und las die Information nochmals: Ilum, Eis-Planet. Kreist um die Sonne Asar. Unbekannte Regionen.

Baue Verbindung zur Jedibibliothek auf!

, sagte sie zu ihrem Datapad. Wenige Minuten später stand die verschlüsselte Verbindung über das HoloNet. Aketos tappte nicht gern im Dunkeln, wenn es sich irgendwie vermeiden lies. Informationen waren immer schon lebensnotwendig gewesen. Die Kamino lud sich ein paar Anleitungen zum Bau von Lichtschwertern und zum Finden von Kristallen herunter... doch in allen hieß es, dass es letztendlich alles von selbst durch die Macht passieren muss. Man konnte sich nur darauf vorbereiten, meditieren und so weiter. Also.. hieß es meditieren. Zeit genug bis nach Ilum hatte sie ja.

Die Langhalsige verließ das Cockpit und ging in den "Wohnbereich" des Frachters, hockte sich dort auf den Boden und rief sich Eowyns Worte zurück ins Gedächtnis. Atemübungen. Gefühlte Stunden saß sie dort und bekam nicht mehr hin als ein ständiges "Flackern". Warum um alles im Universum war es ihr nicht möglich die Verbindung zur Macht zu halten? So schwer konnte es doch gar nicht sein! So viele andere Jedi konnten das doch auch! Als Aketos die Augen aufschlug kullerte eine Träne über ihre Wangen und tropfe auf den Boden. Sie sah sich den Fleck an. wie er vom Boden aufgenommen wurde und die Feuchtigkeit zwischen den Fasern verschwand. Wie die Macht! Sie war auch da, obwohl man sie nicht sehen konnte. Und sie war zwischen allen Dingen.

Aketos stand auf und ging in Richtung Vorräte um sich Wasser zu holen. Plötzlich zwang sie ein ungutes Gefühl in der Magengegend in die Knie. Sie krümmte sich und ihr wurde sogar ein bisschen schwarz vor Augen. Ein Schiff, ein Planet. Flackern, krachen. Dann war alles vorbei. Und ein Gefühl der Leere war wieder in Aketos, der Schmerz war weg. Die Macht hatte ihr wieder etwas gezeigt. Einen Absturz. Was mochte da wohl geschehen sein? Sie hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. Nichtsahnend versuchte sie dann doch Ihre Lehrerin per Com-Nachricht zu erreichen. Schließlich sollte sie ja wissen, dass es wieder Schwierigkeiten mit ihrer Verbindung zur Macht gab. Und auch ihre Erkenntnis mit dem Tränenfleck auf dem Teppich packte sie in die Nachricht und schickte sie ab.

Nachdem sie sich das Wasser endlich geholt hatte und ausreichend über das in der Macht Gesehene nachgedacht hatte beschloss sie I'Tachi zu trainieren. Am besten mit diesem bescheuerten Trainingslichtschwert. Vielleicht konnte sie sich früher oder später doch mit dieser Waffe anfreunden, so wie es auch Eo sicher gut finden würde. Schließlich war es doch auch DIE Waffe der Jedi... Sie stellte die Waffe auf niedrigste Intensität und aktivierte sie. Augen geschlossen halten, Grundstellung. Das Summen der Klinge erfüllte den gesamten Laderaum. Aketos spürte in ihren Körper hinein, konzentrierte sich auf die Energie, die in ihr war und fing an sich zu trainieren. Langsame, mit Bedacht gewählte Bewegungen, selbst das Lichtschwert machte problemlos mit! Komisch... es fühlte sich plötzlich doch anders an, das Teil in der Hand zu haben. Aketos konzentrierte sich auf die Energie, beobachtete sie, fühlte sie und bewegte sich weiter. Die Schwertform des I'tachi war eine sehr fortgeschrittene Trainingstechnik. Man wurde buchstäblich eins mit der Waffe. Selbst die Ausweichbewegungen die das Lichtschwert normalerweise machte konnte Aketos erahnen und sofort darauf reagieren. Stich, Schwert herumführen und noch ein Stich, Körperwirbel und Schwert zum Boden führen. Aketos machte die Augen auf, hielt den Fokus auf der Energie und beobachtete die Umgebung.

Sie hielt die Position etwas länger und dachte an ihren Lehrer zurück auf Kamino... was hatte er immer über diesen Energiefokus gesagt?


Aketos, denke immer daran: Sei im Gleichgewicht, halte deinen Fokus, nur so beherrschst du die Energieflüsse. Und diese Energie ist deine Kraft, deine Macht die Gegner zu besiegen!

Ja... dieses Mantra hat sie oft zu hören bekommen, bis sie es verinnerlicht hat. Bis zum erbrechen trainiert. Energiespiralen in den Boden visualisiert, innere Bewegungen visualisiert, sie verknüpft mit den körperlichen Bewegungen. Tag für Tag. Sie konnte es quasi schon im Schlaf. Warum war dann das Training mit der Macht so schwer?! Sie hatte es noch nicht verdient, Jedi zu sein! Aketos deaktivierte das Lichtschwert, warf es einfach hinter sich und rannte ins Cockpit, zog den Hebel und lies das Schiff aus dem Hyperraum fallen. Ein Planet war in der Ferne zu sehen und der Nav-Computer zeigte "Ossus" an. Die zusätzlichen Infos waren: "Neue Republik" und "kleine Jedibasis". Sie wollte nur noch runter von diesem Schiff. Einfach raus. So initialisierte Aketos den Landeanflug auf die kleine Jedibasis. Wenigstens wusste Sie, dass sie dort in Sicherheit war, auch wenn es ihr seltsam vorkam, da Ossus nicht gerade auf der direkten Route von Nar Shaddaa nach Ilum lag...

- Ossus - im Landeanflug auf die kleine Jedibasis bei den Kristallhöhlen - an Bord der Thunderchild - allein
 
- Ossus - im Landeanflug auf die kleine Jedibasis bei den Kristallhöhlen - an Bord der Thunderchild - allein

Auf dem Display des Autopiloten blinkten die Worte: Autopilot aktiv! Landeanflug initialisiert! Bitte warten! Aketos starrte hinaus in den Weltraum. Ins große Nichts. Fremde Sterne leuchteten in weiter Ferne. Ossus wurde immer größer. Plötzlich nagte doch das schlechte Gewissen an ihr. Sie durfte nicht aufgeben wegen der Macht. Aufgeben war noch nie ihr Stil gewesen! Sie hat immer eine Lösung gefunden und selbst wenn sie noch so versteckt und verborgen war! Sie hatte sie gefunden!

Das Lichtschwert... es lag immer noch im Frachtraum irgendwo... Schnell stand die Kamino aus dem Pilotensessel auf und rannte in den Frachtraum. Dort hatte sie gestanden und lies die Szene vor ihrem geistigen Auge revue-passieren. Das Training, die Unsicherheit und dann eben der Moment in dem sie das Lichtschwert deaktivierte und nach hinten feuerte und ins Cockpit stürmte. Sie blickte in die Richtung in die Aketos vermutlich geworfen hatte. Einige Frachtkisten standen dort und auf einer lag tatsächlich der Schwertgriff. Einerseits erleichtert ging die Kamino hin, nahm den Griff und betrachtete ihn. Durastahlzylinder. Das war das, was als erstes dem analytischen Auge auffiel. Ein Bedienelement, mit dem die Klinge aktiviert werden konnte, ein weiteres Element, das die Energiemenge des Trainingslichtschwertes regulierte. Es war eigentlich schon eine sehr interessante Waffe...

Das Schiff fing zu ruckeln an... Die obere Atmosphäre von Ossus. Aketos stürmte zurück ins Cockpit. Während des Laufens hängte sie sich das TLS an den Gürtel. Gerade noch rechtzeitig war sie im Pilotensessel und überwachte die Instrumente. Die Thunderchild drehte in eine parallele Flugbahn zur Planetenoberfläche, alles ging gut und Aketos landete das Schiff in der Nähe einer kleinen Steinhütte am Fuße einiger Berge. Beziehungsweise der Autopilot tat dies. Kurz vor der Landung spürte Aketos etwas. Es war wie eine Welle, die ihren Bauch kontrahieren lies. Ein klassisches Bauchgefühl und es schien vom Planeten zu kommen. So zückte sie sofort ihr Com als das Schiff die Triebwerke herunterfuhr und tippte eine kurze Nachricht an Eo und berichtete von der seltsamen Welle. Und obwohl die Padawan wieder positiver gestimmt war hatte sie ein flaues Gefühl im Magen, weil ihre Lehrerin sich schon länger nicht mehr bei ihr gemeldet hatte. Normalerweise musste sie nicht lange darauf warten. Hoffentlich war ihr nichts passiert!

Die langhalsige Kamino öffnete die Landeluke und trat hinaus. Eine kühle Brise umwehte ihre Nase und strich über ihre geschmeidige Gesichtshaut. Land! Und Ruhe! Aketos schritt die Rampe hinunter und ihre Füße fühlten unten das Gras. Kühle Erde darunter. Nach Nar Shaddaa war das hier das Paradies! Aketos ging in Richtung der Jedibasis, die aus genau einem Haus zu bestehen schien. Eine rote Twi’lek (Mya) stand davor. Rote Twi’lek? Sie musste eine Lethan sein! Sehr interessanter Genpool! Aketos ertappte sich selber dabei, wie sie grinste und die "echte" Kamino in ihr durchkam. Auf der anderen Seite war es total furchtbar eine Rasse nach ihren Genen zu klassifizieren. Aber Lebewesen bestanden nun mal aus Genen und Kaminos waren Spezialisten da drin. Als Aketos näher kam stellte sie fest, dass die Twi’lek relativ hoch gewachsen war. Ungewöhnlich für ihre Rasse. Was da wohl alles hineingestreut hat?

Aketos ohrfeigte sich selber innerlich für diesen Gedanken. Aber grinste trotzdem weiter vor sich hin. Das Ende ihres Halstuchs flatterte ein bisschen in den Windböen. Dann kroch aus den tiefsten Tiefen ihres Unterbewusstseins wieder Zweifel in ihr hoch.... Twi’lek... Jon Smi'th. Nein. Aketos schüttelte kaum merklich den Kopf um die Bilder weg zu bekommen. Man durfte nicht Alle nach den Taten eines Individuums bewerten! Das war das erste, was sie bei den Jedi gelernt hatte. Aber gesunde Vorsicht durfte man an den Tag legen.

Bei der Roten angekommen, beugte sie kurz den Hals zum Gruße und sagte:


Guten Tag! Ich bin Padawan Aketos Tuosis von Kamino, Schülerin von Eowyn.

Warum war sie gleich noch mal so blauäugig? Die Twi’lek musste ja nicht unbedingt zu den Jedi gehören, nur weil sie hier herumlungerte. Aber von ihr schien keine Gefahr aus zu gehen. Irgendwie hatte das Aketos im Gefühl!

- Ossus - kleine Jedibasis bei den Kristallhöhlen - mit Mya
 
Ossus - improvisiertes Landefeld - MC-18 Kyren - Mya

Ossus war in Bezug auf Navigation nicht unbedingt der einfachste Planet zu erreichen, so dass Mya trotz der Geschwindigkeit der Kyren und der Nähe zu Lianna für die Reise brauchte, als ihr lieb war, und zudem wahrscheinlich länger, als gut für sie war. Sie hatte nachgedacht, natürlich, wieder einmal, und kam zum selben Ergebnis wie immer: es war unfair!!! Ja, sie hatte Mist gebaut auf Mon Calamari, als sie den jungen Mann namens Ferlan unbeabsichtigt dabei assistiert hatte, wieder Darth Zion zu werden. Das hätte jeden anderen auch passieren können! Außerdem, geradezu besessen von der Begegnung, hatte sie die weiteren Begegnungen mit dem Sith in den Berichten verfolgt, die so über Rätin Eleonores Tisch liefen. Zion war offensichtlich ein sehr gefährlicher Mann und es war ziemlich offensichtlich, dass die meisten anderen Padawane ein Aufeinandertreffen mit ihm gar nicht erst überlebt hätten.

Aber kein Wort darüber von Eleonore, oder überhaupt zu der ganzen Angelegenheit. Mya hatte die Begegnung, und welche Konsequenzen sie daraus zu ziehen gedachte, ihrer Meisterin eloquent und wortreich geschildert, aber die Rätin hatte dies nur zur Kenntnis genommen, das war alles. Sogar ein ›das war wirklich dumm von dir, Mya, nach so einen Bockschuss kann man dich unmöglich befördern‹ wäre besser gewesen als einfach gar nichts. Darüber nachgrübelnd und in entsprechender Laune legte sie den eher kurzen, aber versteckten Weg von der kleinen Ebene, die ein Raumschiff beherbergen konnte, zu der winzigen Jedi-Basis in den Felsen zurück und begrüßte die beiden gealterten Jedi-Ritter Ruth und Feliz Feb, die Wächter der Kristallhöhlen. Hierbei riss Mya sich kurzzeitig zusammen und überlegte sogar, den beiden Mirialan ihr Herz auszuschütten, ließ es aber doch sein, und kaum war sie zurück an der frischen Luft stand da dieses lange… Riesen…ding da.

Mya war über 1,80 Meter groß und trug meistens Stiefel mit hohen Absätzen (aber nicht dieses Mal für einen Besuch in den Kristallhöhlen, so doof war sie nun wirklich nicht) und infolgedessen war es ein ungewohntes Gefühl, nach oben zu sehen, weit nach oben, um Aketos in die Augen oder wenigstens die kaum vorhandenen Nasenlöcher zu schauen. Dass diese sich zudem als Padawan vorstellte, war nicht weiter überraschend an diesem Ort. Eine Kamino also… auf den ersten Blick hatte die Twi'lek vermutet, eine Gra'xen vor sich zu haben, die einzige Spezies mit dem Körperbau, die sie kannte.


»Hallo Aketos, es freut mich, dich kennenzulernen,«

Erwiderte Mya lächelnd und zeigte der Kamino dabei ihr spitzes, unverschandelten Gebiss. Da sie nicht auf Ryloth aufgewachsen war, hatte man ihr die Zähne nicht abgeschliffen wie sonst bei weiblichen Twi'lek üblich. Bei vielen Holoshootings konnte sie mit diesen Attributen kokettieren, aber manches Modemagazin hatte hier auch einfach zur Retuschierkeule gegriffen.


»Ich bin Padawan Mya Donp von Taris, auch wenn das komisch klingt, ich weiß. Gewöhne dich ruhig noch an das ›Padawan‹, daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern. Dagegen habe ich hier hoffentlich die baldige Ritterin Aketos vor mir, nehme ich an?«

Natürlich sollte man nicht jeder Padawan, die man mal eben kennenlernte, den angesammelten Nichtbeförderungsfrust auf die kaum vorhandene Nase binden, aber Mya konnte es nicht mehr in sich behalten, die Macht wusste, dass sie es versucht hatte. Manchmal hatte Lust darauf, sich einfach umzudrehen und die Tür hinter sich zuzuknallen, wenn Eleonore wieder einmal nur irgendeine Lappalie für sie hatte anstatt der Robe einer Ritterin. Und es wäre ihr egal, wass sie sagen würde!

»Jedenfalls können wir schon in die Höhlen, ich habe bereits mit den Jedi drinnen gesprochen, aber ich garantiere dir, du wirst da drinnen Spaß haben: lange dürre Kamino – ist das der Name der Spezies? - und Höhlen. Höhlen, gemeinhin beschrieben als enge, dunkle Räume. Du hast echt Glück, dass ich dabei bin, ich war hier bereits und habe als Twi'lek auch nicht das Problem, mich da unten zu verlaufen. Folge mir einfach, dann hast du in Nullkommanix deinen Kristall ohne gegen übermäßig viele tiefhängende Stalaktiten zu donnern!«


Und nach dieser launischen Ansprache machte Mya sich auf den Weg zum Eingang der Höhle.

Ossus - kleine Jedi-Basis - Höhleneingang - Aketos, Mya
 
- Ossus - kleine Jedibasis bei den Kristallhöhlen - mit Mya

Als Aketos sich vorstellte und den Namen ihrer Lehrmeisterin sagte, hatte sie plötzlich so ein komisches kribbeln im Nacken. Und sie musste unweigerlich daran denken, was ihr die Macht vorhin gezeigt hatte. Sorge machte sich für den Bruchteil einer Sekunde auf ihrem schönen Antlitz breit. Was mochte nur geschehen sein? Warum antwortete Eo nicht? Dann war der Fakt noch im Raum, dass es eine Twi'lek war die da vor ihr stand. Groß zwar, aber Aketos überragte so schnell kein anderes Lebewesen... Mya war also der Name dieses Geschöpfes. Und Aketos hätte beinahe einen Satz nach Hinten gemacht, als die fremde Padawan sie anlächelte. Spitze Zähne. Somit konnte sie unmöglich von Ryloth kommen, denn dort hätte man sie "gestutzt". Mya stammte von Taris ihren eigenen Worten nach. und sie schob DEFINITV Frust. Aketos solle sich ruhig an den Padawan-Titel in Myas Namen gewöhnen. Und überheblich war sie auch noch. Das konnte ja was werden. Aketos reagierte sofort instinktiv ihrem Wesen nach ohne nachzudenken. Es überkam sie einfach...

Ja

, sagte Aketos etwas schnippisch,

man nennt mein Volk auch Kamino. Du könntest aber auch 'Kaminoaner' oder in meinem Fall das weibliche Pendant 'Kaminoanerin' benutzen. Und selbstredend ist mir das Konzept einer 'Höhle' bekannt, Twi'lek...

Das letzte Wort betonte sie etwas mehr, aber nicht so, dass es abfällig hätte klingen können.

Aber du wirst feststellen, wie gut auch meine Spezies mit solchen Dingen wie Platzmangel umgehen kann. Schließlich sind die Meisten Räume und Gänge nicht kaminoanertauglich. Aber ich möchte dich gleich von Anfang an etwas einbremsen! Ich möchte keinen x-beliebigen Kristall hier finden...

leiser, eher an sich selbst gerichtet fügte sie hinzu:

Ich bezweifle sowieso, dass ich einen finde, der zu mir passt...

Weiter an Mya gerichtet:

Man sollte auf die Macht hören und meditieren und dann sehen, ob der Kristall hier ist, der einen ruft! Zumindest steht es so in der Jedi-Datenbank, dass das das Standardvorgehen sein soll. Und genau so sollten auch wir verfahren! Eowyn hätte es mir sicherlich genauso gesagt! Sie ist eine gute Lehrerin, auch wenn ich mir im Moment etwas sorgen um sie mache. Und dieses Umsehen mit der Macht und meditieren...

Aketos unterbrach ihren Monolog, weil sie jetzt gestehen müsste, dass sie Probleme damit hatte und DAS ging die Twi'lek ja wohl mal gar nichts an. Schwächen verschweigen und trotzdem gut da stehen!

Jedenfalls wird das bei mir mit dem 'Padawan' auch noch ein bisschen dauern. Ich schätze mich selber noch lange nicht als Ritter in ein.

Sie hatte eigentlich noch nie so über die Beförderung nachgedacht. Aber jetzt, da sie den Titel schon mal ausgesprochen hatte, klang es gar nicht so schlecht.... Ritterin Aketos Tuosis... Aber das war noch Zukunftsmusik.

Ich sollte mich dennoch bei den Jedi hier melden, denkst du nicht, das es unhöflich wäre, einfach die Höhlen zu betreten ohne sich anzumelden? Aber ihr Twi'lek scheint euch ja generell nicht so um die Höflichkeit zu scheren oder wie man mit anderen Lebewesen umgeht...

Oh ja. Dieser Jon Smi'th hatte doch das Twi'lek-Leitbild maßgeblich geprägt. Unwillkürlich taten die Worte Aketos sofort Leid, als sie sie ausgesprochen hatte, aber jetzt musste sie zu ihnen stehen! Stehe immer zu dem was du sagst! hatte ihr Sensei auf Kamino immer zu ihr gesagt. 'Oder überleg einfach vorher mal!' fügte sie in Gedanken diesem Spruch hinzu.

Und lass die Stalaktiten erst mal meine Sorge sein!

Mit diesen Worten zog sie den Kopf ein - wäre ja gelacht, wenn sie mit dieser Twi'lek nicht fertig werden würde - und betrat die kleine Steinhütte. Wie in der Datenbank beschrieben fand sie dort ein Ehepaar vor. Zwei Mirialan. Aketos stellte sich kurz vor, wer sie war und was sie hier wollte. Nach kurzer Unterredung und einigen Hinweisen konnte sich Aketos wirklich in die Höhlen begeben. Die Tür stand noch offen und draußen war immer noch Mya wie angewurzelt.

Was ist nun mit dir?

fragte Aketos im Plauderton und grinste leicht. Damit konnte sie der Twi'lek - in Gedanken nannte Aketos sie schon Prinzessin - zeigen, wie ein 'makelloses', schneeweißes Gebiss auszusehen hat.

Gehen wir?

- Ossus - kleine Jedibasis bei den Kristallhöhlen - mit Mya
 
Ossus - kleine Jedi-Basis - Höhleneingang - Aketos, Mya

Bildete Mya sich das nur ein oder war die lange Dürre wirklich etwas hochnäsig? Ein Wesen mit den Körperformen einer Stabheuschrecke, nur deshalb als weiblich erkennbar, weil es sich als Schülerin von Meisterin Eowyn vorgestellt hatte? Und klang das letzte Wort »Twi'lek« nicht seltsam aus Munde der Kamino? Sofern es sich nicht um einen Sprachfehler handelte, was bei dem Körperbau kein Wunder wäre (von wegen fehlendem Resonanzkörper und so), musste Mya annehmen, dass die Kamino mit der Twi'lek-Spezies vor allem das berüchtigte Tanzsklavinnen-Klischee verband. Die passenden körperlichen Attribute und vor allem große, runde, perfekt geformte… Lekku hatte sie und ja, tanzen konnte sie auch. Auf einer Undercovermission hatte sie mit ihrem sexy Hüftschwung und anmutigen Lekkubewegungen einst einen sonst mit allen Wassern gewaschenen huttischen Geschäftsmann (wenn man den Begriff auf diese Weise strapazieren wollte) zum vor Glück weinen gebracht haben und irgendwo in den Akten des Jedi-Ordens gab es auch noch trotz einer späteren Enttarnung noch wie unweigerlich folgende Kaufangebot des Hutten, welches damals für allgemeine Heiterkeit gesorgt hatte, nur nicht bei Mya.

Naja, wenigstens manche wussten die Fähigkeiten der Lethan zu schätzen, wenngleich nicht die richtigen Leute und nicht die richtigen Fähigkeiten. Gespannt war sie jedenfalls, wie Aketos' Fähigkeit aussah, sich in enge Gänge zu zwängen. Sich biegen und winden wie eine Schlange. An die, den richtigen Kristall zu finden, glaubte wohl nicht einmal das lange Elend selbst.


»Von vornherein vom eigenen Scheitern überzeugt zu sein ist die absolut falsche Herangehensweise! In diesen Höhlen gibt es einen Kristall, der zu dir passt!«


Betonte Mya entschieden und jedilehrerhaft. Im Stillen fügte sie hinzu: ›Aber ohne meine Hilfe wirst du ihn niemals finden.« An das Scheitern einer anderen Person zu glauben war auch nach dem Jedi-Kodex völlig in Ordnung. Ansonsten schien Aketos ihre Hausaufgaben gemacht zu haben, denn das Lehrbuchverfahren, einen Lichtschwertkristall kannte sie offenbar. Das Lehrbuchverfahren, ja… stundenlang in einer nassen Höhle auf dem Fußboden zu sitzen, versuchen zu meditieren, sich dabei die Hämorrhoiden holen, bis man irgendwann einen speziellen Kristall spüren konnte, der nur dummerweise zehn Meter tief im Felsen steckte. Beziehungsweise man hatte irgendwann die Nase voll und nahm einfach den Kristall in der Nähe mit, den man am ehesten als »rufend‹ interpretieren konnte. Oder man fragte die Febs nach einem Kristall, das war überhaupt die beste Methode. Natürlich war dies der gesammelte Frust, der hier in Myas Gedanken schlich.

»Wie ich sehe, kennst du dich aus. Ich nehme an, dass du an einen Leuchtstab und an ein Sitzkissen ebenfalls gedacht hast?«

Fragte sie die selbsternannte Höhlenexpertin und versuchte, den Sarkasmus an der Sache zu verbergen. Dass sie hinter ihrem Rücken, wo Aketos es nicht sehen konnte, mit ihren Lekku schon beim Hören des »Standardvorgehens« instinktiv das Twi'lek-Äquivalent eines »Hände vor's Gesicht schlagen« gezeigt hatte, war eine andere Sache. Besonders bei dem Punkt »wenn meine Meisterin mir auch nur einen Pieps gesagt hätte, was ich eigentlich machen soll, hätte sie mir genau das gesagt« – bei der Macht, war diese Frau naiv.

»Deine Meisterin scheint anders zu denken, sonst wärst du ja wohl nicht hier, oder?«

Die Naseweisheit der Kamino war ja noch erträglich, aber was hatte diese Person nur für ein Problem mit Twi'lek? Mya hatte gute Lust, Aketos einfach einmal machen zu lassen, bis sie eins war mit Nässe und Fels. Die Blasenentzündung ist nun ein Teil von mir oder so ähnlich… und als die rothäutige Padawan stehen blieb, dauerte es nur ein paar Schritte der Bohnenstange, bis diese sich nach ihr umdrehte.

»Was los ist? Ihr Kamino scheint ja generell eine großartige Ader dafür zu haben, die Personen zu beleidigen, die einem gerade erst ihre Hilfe angeboten haben,«


Gab Mya unwirsch zurück, folgte dann aber doch. In der kleinen Hütte angekommen begaben sie sich ein weiteres Mal zum Ehepaar Feb, welches gerade beim Tee saß, in dem Alter offenbar eine beliebte Beschäftigung und erklärten ihr Vorhaben (wieder), aber die beiden Hüter der Höhlen hatten ja viel Zeit.


»Nein, keinen Tee für mich, danke. Vielleicht später, wenn wir wieder zurück sind. Dann haben wir auch Zeit, ein wenig zu plaudern,«

Wehrte Mya alle Versuche der beiden ab, sie von ihrer Arbeit abzuhalten und Geschichten von früher zu hören, als die Febs jung und Coruscant noch ein kleines Dorf mit einem Brunnen gewesen war. ›Lasst uns los! Lasst uns gehn! Tee hat mich doch noch nie interessiert!‹ Betete Mya insgeheim zur Macht und wurde erhört. Anschließend wollte Aketos durch den normalen Weg gehen, den jeder benutzte, aber den hatte sich die garstige Gra'xen, pardon Kamino, nicht verdient.

»Oh nein, nicht hier! Wir nehmen die romantische Route, da gibt es mehr und bessere Kristalle,«

Erklärte die Twi'lek-Padawan und deutete auf eine andere, kleinere Türe, welche in eine andere Richtung des Berges führte. Es war auch nicht gelogen, die Auswahl war dort besser, was nicht zuletzt daran lag, dass kaum ein Jedi diesen Weg mehr freiwillig benutzte.

»Vorsicht, niedrige Tür!«

Warnte Mya übermäßig besorgt klingend und ging voraus. Hier musste sie selbst den Kopf einziehen.

Ossus - kleine Jedi-Basis - auf dem Weg in die alten, gefährlichen, (beinahe) vergessenen Kristallhöhlen - Aketos, Mya
 
- Ossus - kleine Jedibasis bei den Kristallhöhlen - mit Mya

Ok. Dann halt die romantische Route, dachte sich Aketos und warf einen Blick in die Richtung, die ihr Mya gewiesen hatte. Eine kleine Tür - um nicht zu sagen winzig - war dort und führte in Richtung des Berges, in dem die Kristalle zu finden waren.

Na gut, dann halt dort entlang!

gab sie etwas bockig zurück und plötzlich überkam sie wieder diese Unsicherheit. Unsicherheit bezüglich ihrer Lehrerin. Es war wirklich ziemlich untypisch für Eowyn sich so lange nicht zu melden.

Mya warte noch kurz! Ich muss noch ein Holo verschicken!

Aketos zog ihr Com hervor und startete die Aufzeichnung

Holo-Com-Nachricht an Rätin Eleonore. Entschuldigt, Rätin, dass ich eure Zeit in Anspruch nehme, aber ich mache mir ernsthafte Sorgen um meine Lehrerin Eowyn El'mireth. Es ist normalerweise nicht ihr Stil, dass sie nicht auf meine Nachrichten reagiert. Zudem hatte ich einen ziemlich beunruhigenden Traum, kann aber nicht abschätzen, ob es einfach nur mein Unterbewusstsein war, das mir einen Streich gespielt hat oder doch die Macht.

Aketos beschrieb den Traum so genau wie möglich und betonte immer wieder, dass sie ihre Verbindung zur Macht nicht stabil halten konnte. Es war ihr egal, ob die anderen das hörten oder nicht, auch wenn sie vorhin noch anders dachte. Schließlich ging es hier um ein Menschenleben!

Aufzeichnung beenden und senden.

Dann schaute sie die verdutzt wirkende Mya an.

Ja! Willkommen in meinem Leben!

Den Kommentar über Leuchtstäbe und Sitzkissen von vorhin ignorierte sie einfach. Vor allem das Sitzkissen. Die Twi'lek wusste jetzt von ihrer Schwäche. Egal! Sie hätte es früher oder Später sowieso herausgefunden. Die Kamino duckte sich und ging durch die Tür. Es war wirklich verdammt eng, dunkel und kalt. Ein paar Meter in der Höhle zückte die Kamino ein Pflanzenstück von ihrer Heimatwelt. Es war zylindrisch und braun (wenn man es sehen hätte können bei der Finsternis). Sie hauchte es an, damit es ein bisschen feucht und warm wurde und knickte es dann. Von der Knickstelle aus breitete sich ein grüner Schimmer aus über das ganze Pflanzenstück. Es wurde immer heller, bis es ein angenehmes, grünes Licht verströmte.

Hian'bian

grinste die Kamino und steckte es sich an die Kopfkette mit zwei an dem Stängel befindlichen Häkchen. Schweigend folgte sie der Twi'lek und ritzte sich hier und dort ein bisschen die Arme auf als sie sich durch Felsen quetschten, die ziemlich scharfe Kanten hatten. Das Kraut war echt Gold wert. Mya schien ja wirklich kein Licht oder nur sehr wenig zu brauchen. Aketos überlegte, was alles bis jetzt auf Ossus passiert war. Ankunft, Treffen mit der Twi'lek, die sie ja noch nicht mal kannte, Holo-Com-Nachricht an die Rätin und über alle dem die Sorgen um Eowyn und Aketos Problem mit der Macht, dass sie ja nicht für gefährlichere Missionen qualifizierte.

Die beiden erreichten eine kleine Kaverne und Aketos konnte nicht mehr an sich halten. Eine Träne kullerte aus ihren Augen und sie ging auf die Knie, weil sie eh nicht stehen konnte. Der Weg bis hier her war ziemlich beschwerlich gewesen. Eng und niedrig. Trotzdem hatte sie es irgendwie geschafft.


Mya, es tut mir Leid, dass ich dich so angegangen habe vorhin, das bin nicht wirklich ich! Auch wenn du mich nicht wirklich gefragt hast, wer ich bin, scheinst du aber trotzdem zu verstehen wie es ist, so zu sein. Ich hab das Gefühl als ob du etwas von mir erwarten würdest, als wär ich etwas Besseres als ich wirklich bin. Träum weiter! Du siehst doch, dass es nicht einfach ist! Aber ich mach das Beste draus! Herzlich willkommen in meinem Traum! Er scheint der Einzige zu sein, der mich braucht und trotzdem an meiner Seite ist! Ich wünschte, Eo wäre hier! Ich bin wirklich schlecht zu dir gewesen!

Die Kamino lies ihren Gefühlen freien Lauf! Egal, ob Blamage oder nicht, hier war nur eine Twi'lek und eine Kamino und ein paar Kristalle, die im Licht der Hian'Bian zu schimmern begannen. Plötzlich fühle Aketos auch die Macht ganz tief in sich und eine gewisse Nähe zu ihrer Lehrerin. Das war aber auch so schnell wieder vorbei, wie es begonnen hatte.

- Ossus - Kristallhöhlen - mit Mya
 
Ossus - kleine Jedi-Basis - auf dem Weg in die alten, gefährlichen, (beinahe) vergessenen Kristallhöhlen - Aketos, Mya

Dass Mya nicht wirklich in Sorge darüber war, ob sich Aketos irgendwelche Beulen an lächerlich niedrigen Türstürzen holte, merkte auch die Kamino, nicht, dass es eine wirkliche Überaschung gewesen wäre. Für die sorgte die Kamino gleich im Anschluss, als sie meinte, sie müsste noch schnell ein Holo verschicken. Ernsthaft?! Ein letztes Holo, bevor sie in die gefährliche Höhle latschte, wo sie sich bestimmt den Kopf (oder die Schulter) am ersten Stalaktiten anhaute oder sowas. Dann hörte Mya (die unter den gegebenen Umständen befand, dass Aketos' Recht auf Privatsphäre weniger schwer wog als das berechtigte öffentliche Interesse an Information) auch noch den Namen ihrer Meisterin Eleonore! Gerade, als wäre Aketos eine Plage, die ihre liebe spitzschädelige Meisterin ihr auf den Hals gehetzt hätte, um sie zu prüfen! Aber das würde ja heißen, dass sie auf dem Weg war, befördert zu werden, und das konnte nicht sein. Daran glaubte sie nicht mehr. Der Inhalt der Nachricht, den die Kamino ins Aufnahmegerät sprach, machte Mya dann doch nachdenklich.

»Ich hoffe, du bekommst bald eine Nachricht von Eleonore, der fürsorglichen Mama Jedi, die für jeden ein offenes Ohr hat, außer für ihre Sorgen ihrer eigenen Padawan. Meisterin Eowyn steht dir nahe, nicht wahr? Ich wünschte, ich könnte das von meiner eigenen Meisterin auch noch behaupten…, aber egal!«

Mya hielt inne, bevor sie zu viel von dem erzählte, was Aketos eigentlich überhaupt nichts anging.


»Wie du siehst, ist es für andere auch nicht einfach – aber es geht mir ganz gut. Jedenfalls tust du richtig daran, deine Träume nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Immerhin bist du eine Padawan mit alles, was dazu gehört. Vorsicht, niedrig hängender Stalaktit!«


Mit der Sicherheit einer geborenen Höhlenbewohnerin und der Unterstützung durch die Macht navigierte die Twi'lek sich und ihre Begleiterin durch die Höhlen, wobei das seltsame grüne Pflanzenlicht der Kamino zwar nicht nötig, aber trotzdem willkommen war. Dem einen oder anderen scharfkantigen Stalagmiten oder unerwartetem Trittloch entkamen sie dann doch, sowie manchen lästigen Spinnweben aus ungewöhnlich dicken Fäden von mörderischer Adhäsionsfähigkeit. Für längere Zeit wanderten sie schweigend durch das dunkel, ihre Aufmerksamkeit durch den engen, unebenen Pfad gefordert, bis sie tatsächlich die kleine Kaverne erreichten, die Mya gesucht hatte. Die Lethan war zufrieden – jetzt nur noch schnell den Kristall abgreifen und nichts wie raus hier. Aber Aketos… nicht nur, dass sie auf Knien rutschen musste, weil die Decke zu niedrig war, nein, ihr liefen auch Tränen über das nun auf Myas Augenhöhe befindlichem Gesicht, und sie schüttete der Twi'lek nun ihr Herz aus. Die rothäutige Padawan brauchte einen Moment, um den Schwall erst einmal zu verarbeiten!

»Hey, du musst dich nicht entschuldigen. Ich war sicherlich auch nicht gerade die Freundlichste und das tut mir leid. Ich habe mich von meiner derzeitigen Situation und meinen negativen Gefühlen, der Kälte in mir übermannen lassen. Ich glaube, ich schulde dir eine Erklärung. Wahrscheinlich hätte mich Eleonore längst zur Ritterin gemacht und ich kann ihr keinen Vorwurf machen, weil sie es nicht tut. Ich habe Mist gebaut. Ein gefährlicher Sith namens Darth Zion läuft wegen mir frei herum. Er hat bereits das Leben mehrerer Jedi und diverser anderer Personen in Gefahr gebracht und ich will gar nicht wissen, von wie vielen anderen noch, von denen wir es nur nie erfahren haben. Ich mache mir selbst Vorwürfe deswegen und hätte gerne deswegen mit meiner Meisterin gesprochen, aber sie geht dem Gespräch aus dem Weg, schickt mich nur herum und hält mich beschäftigt. Weißt du, um ehrlich zu sein… ich wurde auf Taris geboren, glaube ich zumindest. So genau weiß das wohl niemand. Meine Oberschichtseltern sind nicht wirklich meine Eltern, sie sind beide Menschen. Taris, Oberschicht und Nichtmensch, das geht nicht wirklich zusammen, weißt du. Sie haben mich adoptiert. Anscheinend hat man mich irgendwo in der Unterstadt ausgesetzt gefunden. Mit zwölf hat man mich zu den Jedi gebracht, und es kam mir vor, als hätte man mich erneut weggegeben. Nun bin war ich auf bestem Weg zur Ritterin, dann passiert dieses Missgeschick und Eleonore macht den Eindruck, als ob sie sich von mir abwendet. Das wäre dann das dritte Mal, verstehst du? Drei Mal nicht gewollt und verstoßen zu werden ist mehr, als eine einzelne Person verkraften kann. Ja, ich wünschte mir auch, unsere Meisterinnen wären hier. Es ist schon irgendwie ironisch, dass die Macht uns beide an diesem Ort zusammengeführt hat,«

Entgegnete Mya, und zu ihrem Erstaunen half es wirklich, sich den Frust von der Seele zu reden. Irr! Noch vor zehn Minuten hätte sie jeden verspottet, der behauptet hätte, sie würde dem langen Elend jemals aus ihrem Leben erzählen und nun… jedenfalls fühlte sie sich dadurch tatsächlich besser! Sie hatte zweifellos doch recht damit gehabt, sich eine Aussprache mit Eleonore zu wünschen, aber die Leidensgenossin Aketos war besser als niemand. Die Twi'lek-Padawan sah sich um in der Höhle, wo die Kristalle im Licht der Hian'bian glitzerten.


»Aufgrund deiner Konzentrationsprobleme schlage ich vor, wir holen uns die Kristalle tatsächlich auf dem althergebrachten Wege, also durch Meditation. Man hält sich nicht oft an einem Ort wie diesen auf und die Übung schadet dir sicherlich nicht. Ich kenne da eine Meditation, die ich im Ordensinternat gelernt habe, basierend auf der Geschichte einer Padawan mit großer Begabung für Kryokinese, aber ohne die Fähigkeit, diese zu kontrollieren. Mach' dich bereit!«

Mya setzte sich im Lotossitz auf dem Boden, was okay war, schließlich hatte sie eh vor, eine schwebende Meditation zu machen, und überließ es Aketos, sich eine möglichst wenig unangenehme Position in der Höhle zu suchen.

»Wir sind im Gebirge, im Winter, es ist dunkel. Der Schnee glänzt weiß auf den Bergen heute Nacht, keine Spuren sind zu sehen. Der Wind heult wie der Sturm ganz tief in uns. Versuche ihn zu kontrollieren, ihn zu beruhigen, los zu lassen. Lass' jetzt los! Die Macht, sie ist grenzenlos. Wir lassen los, lassen jetzt los!

Es ist Zeit, nun sind wir bereit. Der Sturm klingt ab. Die Macht in uns treibt uns voran, was hinter uns liegt ist vorbei. Wir sind frei! Wir spüren die Macht, sie ist ein Teil von uns. Sie fließt in unsere Seelen und all' die Schönheit hier. Wir fühlen uns wie neu geboren. Die Macht, sie ist nun ein Teil von uns!«


Es funktionierte für Mya, die schon ein paar Zentimeter über dem Boden schwebte und tatsächlich diverse Kristalle in der Macht spüren konnte. Jetzt musste sie nur noch den richtigen finden. Theoretisch sollte jetzt einer nach ihr »rufen«, aber so hatte sie das auch noch nie praktiziert.

Ossus - die alte, gefährliche, (beinahe) vergessene Kristallhöhle - Aketos, Mya
 
- Ossus - Kristallhöhlen - mit Mya

Oder doch nicht? Aketos fühlte doch noch "so einen Rest Macht" in sich... gaanz tief am unteren Ende ihres Bauches... Dantian hatte es ihr Lehrer zurück auf Kamino genannt. Aketos klammerte sich an dieses Fünkchen Macht und lies es nicht los! Niemals! Oder war genau das der Fehler? Mya hatte ihr von ihrer Vergangenheit erzählt. Nein. Deswegen konnte Rätin Eleonore ihr nicht den Ritter-Status verwehren.

Nein, Mya das glaube ich nicht! Sieh doch mal, auch andere Padawane machen Fehler! Und vielleicht noch gröbere Schnitzer! Das ist doch gerade der "Vorteil" am Schülerdasein! Man ist erst einmal für nichts verantwortlich, weil man ja unter einem Lehrer steht. Natürlich fühlt man sich schlecht und macht sich Vorwürfe! Aber wir sind Jedi!

Ja, wir sind wirklich Jedi! dachte sich Aketos. Sie hätte sich vor einiger Zeit niemals träumen lassen, dass sie das mal sagen würde...

Wir halten zusammen, komme was wolle! Vielleicht klingt das jetzt wie durch die rosa Brille, aber wir werden das gemeinsam schon wieder irgendwie hinbiegen und ausbügeln! Und ich mit mir sicher, dass deine Meisterin auch so denkt! Sprich doch einfach mit ihr über deine Sorgen! Sie hat sicherlich auch irgendwann für dich Zeit!

Mya schlug dann doch eine Meditation vor. Eine Mediation von einer Kryokinese-Padawan. Aketos war gespannt und setzte sich auf den Boden. Ein kurzes Frösteln ging durch ihren Körper, als ihr Hintern den kalten Stein berührte. Trotzdem konzentrierte sie sich. Die Macht schien wirklich stark an diesem Ort zu sein, denn sie fand sofort wieder die Verbindung. Sie entsprang wirklich dem unteren Dantian. Mya leitete die Meditation an. Loslassen lautete die Devise... also ließ Aketos los und die Energie floss in ihr unkontrolliert.... Oder? Ein Muster wurde sichtbar. Die Kamino erkannte Kreise, Formen der Laufbahnen. Die Macht durchströmte sie und intuitiv leitete Aketos die Ströme. Die Stimme der Twi'lek war ganz klar zu hören! Wie ein Orchester harmonierten die Ströme und die Stimme der Mitpadawan. Wallten nach außen, bildeten Formen.

Die Kamino sah vor ihrem geistigen Auge einen Berg, schneebedeckt. Der Wind weht über die baumfreie Landschaft. Eine kleine Person stapft durch den Schnee. Was Aketos nicht sah, weil sie ihre Augen geschlossen hatte, dass sich der Raum um sie veränderte. Das Licht der Hian'Bian wurde etwas heller, änderte die Farbe nach weiß und strömte in kleinen Bahnen aus, bis die Höhlenwände weiß glitzerten. Die Macht schuf eine Illusion von Schnee mit dem Licht an den Wänden. Jeder Kristall bekam ein Schneehäubchen. Weiter sah Aketos tief in sich wie die kleine Person auf dem Berg den Sturm und den Schnee kontrollieren konnte. War das die Padawan, von der Mya gesprochen hatte? Die Kryokinesierin? War das überhaupt der richtige Ausdruck dafür? Aketos spürte dann wieder die Kälte tief unter sich... Levitation und Fokus halten! Eowyn hatte das oft gepredigt und nie war ihr es gelungen. Aber heute klappt es, dachte sich die Kamino! Konzentrierte sich ganz stark. Sie visualisierte zusätzlich zu ihrem Bild von der Schneelandschaft und der Padawan sich selber, wie sie ein paar Zentimeter über dem Boden der Höhle schwebte. Tatsächlich verging die Kälte an ihrem Hintern! Hatte sie es geschafft? Nur nicht die Augen aufmachen! Konzentrieren Aketos, ermahnte sie sich selber! Das Orchester spielte weiter seine Symphonie. Die Lethian sprach weiter vom los lassen der Macht, vom entfesseln. Aketos tat was sie sagte, entspannte noch mehr, konzentrierte sich auf die beiden Bilder und niht auf die Macht. Die Energie folgte den Bildern, strömte und wogte in ihr. Die Präsenz der Padawan musste wie ein Leuchtfeuer sein! Aber das ist hier an diesem Ort egal! Niemand musste sich verstecken! Die Padawan im Schnee kam an eine Schlucht und beschwor mit Hilfe der Macht eine Treppe aus Eis hervor... ziemlich beeindruckend meinte Aketos.

Um Aketos herum bildeten die Photonen der Hian'Bian kleine Illusionen von Schneeflocken, die sie Kugelförmig umkreisten. Dann plötzlich war da noch was, das die Gedanken von Aketos berührte. Ein drittes Bild formte sich vor ihren geistigen Augen. Es war verschwommen, auch wenn sie sich konzentrierte, wurde es nicht klarer. es war wie ein Ruf. Intuitiv leitete sie mehr von Ihrer Konzentration in dieses Bild, die Padawan verschwand, die Illusion zerstob in tausende von kleinen Funken, die schnell verglühten und der grünliche Schimmer der Hian'Bian kehrte zurück. Er fokussierte sich auf einen kleinen, faustgroßen Felsbrocken. Aketos öffnete die Augen, sah den Strahl, sah den Felsbrocken kurz eingehüllt vom Licht, eine kleine grünliche Schneeflocke bildete sich auf dem Stein und zerbarst dann ebenfalls mit dem Strahl.

Aketos erschrak und knallte auf den Boden zurück. Weg.... bis auf den kleinen Kern in ihrem Unterbauch. Mit den Händen stabilisierte sie ihr Gleichgewicht und schaute dann zur Lethian, die sie mit großen Augen ansah. Diffuses Licht war wieder in der Kaverne, das von den Kristallen reflektiert und ein bisschen verstärkt wurde.


Ähm... was war denn das?!

Sie schaute noch mal in Richtung des Steins. Sie fühlte plötzlich die Berührung ihrer Lehrerin Eowyn auf ihrer Schulter. Zumindest für den Bruchteil einer Sekunde. Die Menschin war also doch bei ihr, dachte sich die lange Graue.

- Ossus - Kristallhöhlen - mit Mya
 
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