Die Neue Ordnung Palpatines sah eine systematische Ausrottung der Jedi vor und wir sehen sie in den Filmen, speziell E3, deutlich. Das seinen Häschern einige durch die Lappen gehen, war keine Absicht, sondern teilweise Unvermögen und Unterschätzung einzelner Jedi in der Umsetzung. Um das auszugleichen, schufen Vader und Palpatine spezielle Einheiten und Geräte, um auch noch den letzten Rest der Jedi und Anwender der Hellen Seite aufzuspüren und auszurotten. Palpatine ging es von jeher nur um eines, absolute und unangefochtene Herrschaft der Sith, im Speziellen seine absolute Herrschaft.
Du hast natürlich recht, Jedi und andere Machtnutzer wurden gejagt. Allerdings glaube ich nicht, dass Palpatine sie jagen ließ, weil sie die Macht nutzten. Er ist jemand, der immer mehr über die Macht lernen will, um schlussendlich sein ewiges Imperium zu kreieren. Deshalb lässt er auch einige Machtnutzer am leben. Das Motiv der Jagd auf die Machtnutzer liegt vor allen Dingen darin, dass Palpatine niemanden dulden will, der das Potential hätte, seine Herrschaft zu gefährden.
Dieses Potential haben die Hexen auf Dathomir offenbar nicht, denn sie leben auf einem unter Blockade stehenden Hinterwäldlerplaneten.
Das ist das Allerletzte, was ihm in den Sinn käme.
Jetzt zu der Gleichgewichtstheorie. Ich habe schon geschrieben, dass sie sehr abwegig ist. Sie ist mit vielen "wenns" verknüpft, aber eine originelle Theorie, die ich mir bei der Lektüre von Star Wars zusammengesetzt habe. Insofern verdient sie vielleicht Daseinsberechtigung.
Im Zuge der Gleichgewichtsdiskussion kam die Meinung auf, dass Anakin/Vader die Macht insofern ins Gleichgewicht brachte, als dass er das deutliche Übergewicht der Hellen Seite beseitigte und durch seinen Sohn zu der Gründung eines neuen, eher grauen Jedi-Ordens beitrug.
Im Zuge der Diskussion um die Kunst Palpatines, mitten unter den Jedi seine Sith-Spiele treiben zu können, kam die Meinung auf, dass ein starkes Übergewicht der hellen Seite die dunkle Seite auf die wenigen dunklen Krieger bündeln könnte, sodass diese ihre Fähigkeiten besser entfalten könnten. Unter anderem könnte dass erklären, warum die Vorhersagen Palpatines nach dem Jedi-Holocaust nicht mehr so treffsicher sind, wie die alten. Und es wäre auch eine Erklärung für das eigentlich sithuntypische Rule of Two.
Quintessenz einer solchen Mechanik der Macht wäre, dass die Seite, die gerade überlegen ist, durch die Macht benachteiligt wird. [RL: Macht auch dramaturgisch für jeden Autor Sinn, denn Spannung kommt wohl kaum auf, wenn eine Seite drückend überlegen wäre.]
Wenn Palpatine hinter eine solche Mechanik, sollte es sie geben, gekommen ist, dann wäre es sehr unklug von ihm die Hexenclans zu vernichten, denn sie stellen u.a. eines der größten Kontingente von hellen Machtnutzern, die es nach dem Jedi-Holocaust noch gibt.
