Also im Roman zu ROTJ weiß Palpatine nicht nur davon, dass Yoda sämtliche Versuche ihn zu liquidieren überstanden hat, er erfährt von Luke sogar auch, dass er es war, der den jungen Skywalker weitgehend ausgebildet hat und dass er zu Beginn von ROTJ im Beisein von Luke gestorben ist.
Nun kann diese Information unter Berücksichtigung der Prequels und des EU nicht mehr aktuell sein [Stichwort: Jabba], nichtsdestoweniger hat sie einen gewissen Stellenwert, zumindest bis die Romane zur klassischen Trilogie neugeschrieben werden.
Dass Palpatine in den 20 Jahren seit ROTS etwas selbstgefällig geworden ist, mag durchaus stimmen. Aber derart große Fehler hat er nun doch nicht gemacht. Die Jedi waren ja nicht das Problem der 'neuen Zeit'. Es wäre wohl auch nicht weiter tragisch gewesen, wenn Mace Windu, Plo Konn oder Oppo Rancisis auf irgendeinem Dreckklumpen im Outer Rim gehockt wären. Das Problem ist die Allianz der Rebellen und nicht der Rest der alten Jedi.
Yoda, Obi-Wan und 'der Jedi-Rest' haben sich mehr oder weniger gut verborgen. Die Tatsache, dass Dagobah allein eine derartige Vielzahl und Intensität von Leben beherbergt, dürfte es schwer machen, ein einzelnes, kleines Individuum ausfindig zu machen.
Zusätzlich ist da ja noch die Höhle, in der dieser seltsame Dunkle Jedi von Bpfassh verschieden ist.
Sidious hat Maul und Tyranus auf Coruscant ausgebildet. Es mag nicht nur an am Erlernen und Weitergeben von Tarntechniken, vielmehr an der Vielzahl an Leben auf Coruscant liegen, dass sie nicht gefunden wurden. Denn eine Sith-Ausbildung wird ziemlich häufig mächtige Dunkle-Seite-Techniken anwenden lassen, deren Störung in der Macht nicht ganz so leicht getarnt werden kann, wie Palpatines bloße Interaktion mit verschiedenen Jedi-Meistern keinerlei Verdacht erregt.
Im übrigen können die Jedi ja auch ihre Präsenz verschleiern, selbst so mächtige Meister wie Yoda können 'quasi' verschwinden. Und wer nicht weiß, dass der kleine Kerl der Großmeister des Jedi-Ordens ist, hält ihn auch nicht dafür (wofür wie in TESB einen durchschlagenden Beweis erhalten).
Zur Grundfrage:
Palpatine hat mehr von Obi-Wan profitiert, als er ihm geschadet hat. Hätte sich der frischgebackene Ritter und Sith-Mörder nicht derart krampfhaft an sein Versprechen, Anakin auszubilden, geklammert, hätte der Rat die Ausbildung des Auserwählten vielleicht in fähigere Hände gegeben, so dass Palpatines Einfluß auf den Jungen nie wirksam geworden wäre.
Vaders Entscheidung in ROTJ hat nichts mit Obi-Wan zu tun. Zumindest nicht soweit ich davon wüßte. Dafür sind Luke (und Palpatine) verantwortlich.