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Sel_Kandor

Würstchenverkäufer
Hallo,

Ich wollte nur sagen das ich aus meinem Urlaub aus Hawaii zurückgekommen bin und euch nun öfters besuchen werde.
In diesem Sinne ein frohes neues Jahr.Besessenheit, deutsche Lehnübersetzung von lateinisch possessio, ein psychischer Erregungszustand, bei dem Veränderungen des Verhaltens und des Bewusstseins einer Person von verschiedenen physischen Zuständen begleitet werden, so etwa Veränderungen der Mimik und Sprache, der Sinnesempfindungen (z. B. geringere Schmerzempfindlichkeit oder gar Schmerzunempfindlichkeit) und der Grobmotorik.

In den Religionswissenschaften wird Besessenheit als ein Zustand definiert, der durch die Inbesitznahme der betroffenen Person durch einen Gott, einen Dämon oder ein Geistwesen ausgelöst wird.

Je nach innerkultureller und religiöser Bewertung der Besessenheit bzw. des besitznehmenden Geistwesens versucht man, die betroffene Person entweder durch Exorzismus von diesem Zustand zu befreien, oder der Besessenheitszustand wird als Enthusiasmus (griechisch: Gotterfülltsein) positiv bewertet. In der europäischen Volksmedizin beispielsweise wurden vielerorts bis ins 19. Jahrhundert Krankheitsbilder wie etwa die Epilepsie durch Besessenheit erklärt, die durch verschiedene Exorzismen heilbar sein sollten. Der Besessenheitsglaube stand zudem in enger Verbindung mit dem Teufels- und Hexenglauben. Prinzipiell ist dem Christentum der Glaube an Besessenheitszustände durch böse Geister (siehe Satan) nicht fremd; in der katholischen Kirche ist die Ausführung von Exorzismen auch heute noch grundsätzlich möglich.

Auch in vielen außereuropäischen sozioreligiösen Systemen ist die Krankenheilung eng mit dem Exorzismus von krankheitsbringenden Geistern verbunden. Besonders in synkretistischen Religionen wie etwa dem haitianischen Wodu, dem brasilianischen Xango oder etwa dem in Äthiopien verbreiteten Zar-Kult ist Besessenheit Teil des Ritus, bei dem Götter oder Geister durch Medien sprechen. Besessenheitsphänomene finden sich aber auch ? unter anderem ? bei den Gottesdiensten US-amerikanischer Pfingstgemeinden.

In der transkulturellen Psychologie wird der Zustand der Besessenheit unterschiedlich klassifiziert und dementsprechend werden verschiedenste Erklärungsansätze angeboten. Schwierigkeiten ergeben sich jedoch durch die je nach Kultur unterschiedliche Ausbildung und Einschätzung des komplexen Phänomens, wodurch der interkulturelle Vergleich häufig problematisch wird. Besessenheitsphänomene werden innerhalb der Psychologie beispielsweise gemäß dem Grad der eingetretenen Bewusstseinsveränderung der betroffenen Person eingeordnet, die von tiefer Bewusstseinstrübung bis zu geringer Bewusstseinsänderung reichen können. Andere Modelle unterscheiden zwischen verschiedenen Besessenheitstypen, wie totale Auslöschung der Persönlichkeit durch das eingedrungene Geistwesen, Bewusstseinstrübung einhergehend mit Regression und so genannte luzide Besessenheit, d. h. die Entwicklung einer Art Doppelbewusstsein: Die besessene Person erlebt die Inbesitznahme bei klarem Bewusstsein. Auch eine Unterscheidung zwischen so genannter ritueller und so genannter peripherer Besessenheit ist möglich. Während Erstere im Rahmen von Zeremonien des jeweiligen Glaubenssystems als ein positiv besetztes, willentlich herbeigeführtes, institutionalisiertes Phänomen bewertet wird, gilt Letztere als krankhaft. Unter den zahlreichen Erklärungsansätzen für Besessenheit sind insbesondere psychiatrische Diagnosen, die Besessenheit als genuine Erkrankung (Besessenheitssyndrom) bzw. Symptom einer anderen psychiatrischen Krankheit sehen, und kommunikationstheoretische Ansätze, denen zufolge Besessenheitssymptome dem Einzelnen innerhalb seiner Gesellschaft dazu dienen, Probleme zur Sprache zu bringen, zu nennen. Das Modell von der soziokulturellen Erwartungshaltung erklärt das Auftreten von Symptomen der Besessenheit als ein durch soziale Prozesse gelenktes Phänomen.

Bis in jüngste Zeit wurde das weltweit in vielfältigen Formen auftretende Phänomen der Besessenheit innerhalb der Ethnologie und der Psychologie in Zusammenhang mit Neurosen und Psychosen gebracht. Demzufolge wurden etwa Schamanen, bei denen das Phänomen der Besessenheit grundlegend in ihr religiöses und heilerisches Handeln eingebunden ist, als im westlichen Sinn psychisch krank, d. h. als schwer neurotisch oder schizophren, angesehen. Diesem ethnozentrischen Erklärungsansatz können neuere Forschungsergebnisse entgegengehalten werden. Nach diesen sind Besessenheitszeremonien in Kulturen, in denen die eigentlichen Ursachen von Krankheiten in Konflikten des Individuums mit seiner sozioreligiösen Umgebung gesehen werden, als überaus erfolgreiche Therapieformen zu verstehen, die westlichen Therapietechniken in nichts nachstehen.


Autor:
Barbara Rusch, M. A.
 
@Adrian: Nicht ganz richtig. Voodoo ist der englische Begriff, Wodu der deutsche. Auch, wenn's vielleicht komisch klingt. *g*
(Die Schreibweise "Wudu" gibt's BTW auch noch. X-) )

Zum Rest des Threads kann ich nur sagen: Man wird in einem Forum ja zum Glück nicht gezwungen, jeden Mist zu lesen. :D
 
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