icebär schrieb:
Allerdings birgt diese Vorgehensweise auch Gefahren, wie man seit Ulic Qel Dromas Ausstieg aus dem Jedi-"Business" wissen sollte. Und da gerade diese Ereignisse den Jediorden enorm geprägt haben, dürfte er sich kaum auf ein solches Spiel einlassen.
Wer sagt, dass Qui-Gon auf die Dunkle Seite gehen musste? Nach außen hin hat die Separatistenbewegung nichts damit zu tun, genausowenig wie Dooku. Als er Obi-Wan jenes Angebot gemacht hat, konnte Obi-Wan nicht wissen, dass Dooku ein Sith ist, und seine Verbindung zur Dunklen Seite konnte er höchstens erahnen. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Dooku mit "sich ihm anschließen" vordergründig nicht sich als Dunklen Jedi gemeint hat, sondern sich als Führer der Separatisten.
Wenn Qui-Gon sich von der unflexiblen und überalterten Institution Jedi-Rat gelöst hätte, hätte er bestimmt nicht gleich dem nächsten Diktator einen Treueeid geschworen. Er hätte das getan, was er für richtig hielt und sich der Führung der Separatisten (Dooku) zwar unterworfen, aber nichts getan, was seinen Grundsätzen widerspräche. Sobald er Dookus Fall bemerkt hätte, hätte er entweder versucht, ihn zu retten, oder er wäre einen vollkommen eigenen Weg gegangen (z.B. in der Galaxis umherreisen und da helfen, wo er kann, wie es einige der Jedi in der NJO machen). Qui-Gons Fall wäre nicht der gleiche wie Ulics oder Lukes (in 'Dark Empire') und auch nicht der gleiche wie
(in den Klonkriegs-Comics). Er, der ohnehin kein "Fan" von Autorität ist, müsste sich Dookus Vertrauen nicht erschleichen und deshalb auch nicht "so tun", als wäre er der Dunklen Seite verfallen.
Spätestens in Episode II sollten allerdings alle Zweifel an Qui-Gon beseitigt sein, denn er ist der Einzige, der überhaupt eine Gefahr für Anakin erkennt (hier ist das eigentliche Versagen von Obi-Wan und dem Jedirat hervorzuheben) und dafür eine Hürde hinter sich lässt, die noch kein Jedi zuvor bewältigt hat.
Kleiner Hinweis: Da ist Qui-Gon bereits tot

. Von seiner Warte aus - mitten drin in der Macht - erkennt man bestimmt Dinge, die ein Lebender leicht übersieht. Außerdem war es, das nur nebenbei bemerkt, gerade Qui-Gon, der in Anakin so viel Potential für Gutes gesehen und dabei die andere Seite vernachlässigt hat, ganz im Gegensatz zu den anfangs sehr vorsichtigen Jedi-Rats-Mitgliedern und Obi-Wan.
Jedenfalls geht es in der Fragestellung ja gerade darum, was Qui-Gon getan hätte, hätte er
überlebt.
Ein weiterer Punkt wäre die emotionale Verbindung zwischen Schüler und Meister, die Yoda hat erkennen lassen, was Dookus tatsächliche Gesinnung ist. Qui-Gon wäre dazu vermutlich ebenso imstande gewesen, ja selbst Obi-Wan durchschaut Dooku auf Geonosis und er weiß, dass er nicht mehr von edlen Motiven angetrieben wird.
Qui-Gons Schüler, Obi-Wan, hat die Probleme seines Padawan nicht erkannt, obwohl er vorgewarnt war (Anakin
war zu alt für die Jedi-Gehirnwäsche). Die Beziehung zwischen Qui-Gon und Dooku war noch schlechter, da gab es nicht mal sonderlich viel Zuneigung.