Rendili

Carla Halij [: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager am Taleingang -Operative Celessa Kenzee, Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Sub-Lt. Dendri, Lt. DeClay, AT-ATs und Marines.Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Fireteam Bravo, Jaleen Al-Rezaani:]


Carla schaute sic aus einer Ecke das nun folgene Schauspiel an. Im Gesicht des Sergeants flackerte etwas mißmutiges kurz auf, als die Chiss einen ironischen Kommentar über den Weequay gesagt hatte. Irgendwas stieß ihm sauer auf, die Chiss konnte aber nicht erfahren was genau.
Aber sie alles waren ja ziemlich übel gelaunt und das mit gutem Grund. Al Rezaani würde sich warm anziehen müssen.
Er wurde mit einer neuartigen Energiefessel auf dem Stuhl fixiert. Das System sah wenig spektakulär aus, wirkte aber um so beeindruckender, als dieses tückische Fesselelement erklärt wurde. Je weiter man diese Ringe um die Handgelenke außenander bewegte um so stärker waren die Energieschübe in den Körper, bis hin zur Ertaubung und Verlust der Körperkontrolle. Mit Pech machte sich also der Deliquent in die Hose, sollte er zu viel Freiheitsdrang spüren.
Sie nickte lediglich und lehnte sich gegen die Tür. Sie fixierte den Gefangenen mit ihren blutroten Augen und verfolgte ihn gewissenhaft.
Nachdem die blonde Agentin das Verhör eröffnet hatte und die üblichen einschüchternden Sätze plus der obligatorischen Option einer Strafmilderung bei Kooperation. Al Rezaani lehnte ab, auch das war keine Überraschung.
Die Agentin übergab das Wort und die Tat an den Sergeant der auch gleich zur Sache kam.
Soso...Al Rezaani wollte Selbstmord begehen. Und die Imperialen würden sich quasi ins Hemd machen, sollten sie erfahren, mit wem sie es zu tun hatten.
Sergeant Kevora machte seinem Ärger Luft und beschimpfte den Gefangenen als Feigling und demonstrierte sogleich die Wirkung seines Vibromessers, welches er unvermittelt in den Oberschenkel des Weeequay sausen lies.
Das kam für die Chiss doch unerwartet, sie hätte ein paar ordentliche Fausthiebe erwartet, aber einen Messerstich? Dank der Kauterisierung der Vibroklinge würde er nicht äußerlich verbluten. Sollte er damit aber ein großes Blutgefäß veröden, dann würde es zum absterben des Gliedmaßens kommen. Letztendlich würde das einen schmerzhaften Tod bedeuten.
Sie zuckte innerlich zusammen, behielt aber ihre starre Mine bei. Der Gefangene schrie vor Schmerzen auf, lies sich aber davon nicht wirklich dauerhaft beeindrucken.
Die Worte, die mehr Beschimpfungen waren brachten offensichtlich nichts erhellendes und die weiteren Stiche mit dem Vibromesser brachten auch keine Fortschritte.
Zwischen den Zeilen jedoch gab es interessante Ansatzpunkte.
Der Mann arbeitete aus innerster Überzeugung für eine noch unbekannte Gruppe und war dafür bereit zu töten und ebenso bereit zu sterben. Der Gegner war also nicht die Neue Republik, wäre auch zu einfach gewesen. Es keimte immer mehr in ihr ein Verdacht.
Kevora deutete noch ein paar gemeine Foltertricks aus der huttischen Wundertüte. Letztendlich würde der Mann trotzdem nicht reden..und wenn er doch gebrochen war, würde er nicht mehr genügend Kraft haben zum reden.

Carla lehnte sich scheinbar gelassen an den Türrahmen und holte aus ihrer Brusttasche den goldenen Anhänger hervor und lies ihn zwischen den Fingern kreisen. Die Kette des Anhängers machte ein leises rasselndes Geräusch dabei. Sie lies den Anhänger zwischen den Händen hin und her gleiten und tat so, als würde sie hier nichts damit zu tun haben.
Al Rezaani jedoch schaute schließlich auf und fixierte den Anhänger.
Er hatte ihn also doch erkannt. Es gab also einen Zusammenhang.
"Sergeant, der Mann wird nichts erhellendes aussagen, dafür ist diese Leuchte einfach zu klein. Er brüstet sich damit, dass er es geschafft hat die Infanterie zu massakrieren und mein Schiff vom Himmel zu holen. Toll...gaaanz toll." sagte sie in einem ruhigen gelassenen Tonfall und klatschte scheinbar Beifall. Sie blickte ihn nicht mehr an, spielte indessen lieber mit dem Kettenanhänger. Al Rezaani war ein Egomane, er brauchte die Aufmerksamkeit. Er war eine Führungspersönlichkeit. Immerhin war er so wichtig, dass man ihn folterte, er würde ein Märtyrer werden. Hier zu leiden und zu sterben, würde ihn nur bestätigen und er würde mit einem Lächeln auf den Lippen verrecken.
Mißachtung war hingegen die größte Strafe für so einen Menschen. Carla konnte seine Blicke richtiggehend auf ihrer Haut spüren. Er fixierte sie so, wie sie ihn vorhin fixiert hatte.
"Aber was hat er eigentlich dami erreicht? Sie leben noch Sergeant, ich lebe noch, auch wenn seine Söldner sich alle erdenkliche Mühe gemacht haben uns umzubringen. Aber diese Bauernopfer haben es nicht geschafft. Und die Operative hier ist auch noch mit von der Partie. Die Kortosismiene ist gesichert und das ohne nennenswerten Widerstand. Das Imperium wird diese Verluste einfach so kompensieren. Sie haben also nichts erreicht Al Rezaani. Der Herr verschwendet lediglich unsere Zeit. Die bisherigen Verhöre waren wesentlich ergiebiger als das stumpfe Gefasel hier." sagte sie und pulte sich mit dem Anhänger etwas Dreck unter den Fingernägeln hervor.
Sie schaute aus der Tür und betrachtete die Marines die die Leichen und wenigen Schwerverletzten aus dem Piratenstützpunkt anschleppten.
"Vielleicht ist hier jemand gesprächiger hier." sagte sie mit einem leicht enttäuschten Unterton und winkte zwei Sanitäter herran, die einen Mann auf der Bahre trugen.
Sie stand nun außerhalb der Hörweite der Baracke und fragte die beiden Sanitäter nach dem Mann auf der Trage.
Es handelte sich sogar um den Kommandanten des Lagers, der jedoch an inneren Blutungen verstorben war und nur noch tod geborgen werden konnte. Er sah dafür aber noch ganz friedlich aus, was auch daran lag, dass er innerlich verblutet war. Ein Trick der Natur, meinte der Sanitäter.
Carla befahl mit lauter Stimme: "Der ist genau der Richtige. Privates, stellen Sie diesen Mann auf die Beine, ich werde ihn mal befragen."
Die Sanitäter starrten sie verblüfft an, jedoch ließ die Chiss keinen Zweifel an dem Befehl. Sie stellten die Trage ab, klemmten sich den Mann unter die Arme und schleppten ihn an die Barackenwand. Mit einem Arm packte sie den Ex-Kommandanten am Kragen und schleuderte ihn scheinbar mühelos gegen die Blechwand des Containers.
"So sieht man sich wieder "Kommandant"." sagte Carla mit einem schneidend kalten Ton plus einer fröhlichen Nuance, "Leider ist ihr Anführer nicht sonderlich kooperativ. Ich bedaure, aber das hat er sich nun selbst zuzuschreiben. Ich würde Sie ja gern ins Lazarett bringen lassen, aber ich fürchte, sie müssen uns Auskunft erteilen, da sich ihr Vorgesetzer weigert das offensichtliche zuzugeben. Schade eigentlich."
Sie drückte mit der linken Hand fest gegen die Kehle der Leiche und presste mit dem Ellenbogen gegen den Brustkorb, woraufhin ein ecklig röchelendes Geräusch erzeugt wurde und mit der anderen Hand zog sie ihren Blaster aus dem Halfer und entsicherte ihn.
"Also, wären Sie so freundlich uns Auskunft zu erteilen?" fragte Carla im Plauderton.
Der Ex-Kommandant zog es vor zu schweigen und starrte sie mit leeren Augen an.
"Wird es bald? Wir haben nicht ewig Zeit." sagte sie in einem schärfern Ton.
...immer noch keine Reaktion. Sie seufzte scheinbar bedauernd und drückte unvermittelt die Blastermündung in den Mund des Mannes.
"Ich zähle von 5 runter und dann machen Sie ihre Aussage. Viel mehr Geduld bringt mein Zeigefinger nämlich nicht mehr auf." sagte sie in einem schneidenen Ton und zählte herrunter: "5....4....3...langsam wird es knapp...2...1....letzte Chance! REDE!"
Keine Reaktion.
Sie drückte ab und mit einem lauten Knall platzte der Kopf des Mannes weg und rote Spritzer verteilten sich im Türrahmen und der Knall hallte durch das Tal.
"Schade...wirklich schade." sagte Carla tonlos und lies die zum zweiten Mal getötete Leiche fallen.
"Wegschaffen!" befahl die Chiss den beiden Sanitätern und wischte die Blastermündung an der Uniform der Leiche ab und trat zurück in die Baracke.
Sie schaute munter in die Runde, so als wäre nichts spannendes passiert.
"So...wo waren wir? ...Ach ja, Sie wollten uns doch etwas mitteilen Herr Al Rezaani. Zum Beispiel, wer denn dieser ominöse Anführer denn nun ist. Ich finde es ja ziemlich rücksichtslos und unhöflich uns die Person zu verschweigen, die sie so preisen und ehren, dass sie dafür bereitwillig Leute sterben lassen. Kommen Sie schon, es brennt ihnen doch unter den Nägeln uns hierzu etwas zu erzählen, oder? Sie wollen doch nicht umsonst sterben, bevor wir da draußen jemanden von den Überlebenden gefunden haben, der bereitwilliger etwas erzählt. Die haben sicherlich nicht so viel auf den Kasten wie Sie, bekommen aber eine bevorzugte Behandlung und einen Prozess, bei dem sie von ihren ach so ruhreichen Taten berichten können. Dann heimst nämlich jemand anderes die Lorbeeren ein und kein Banthakalb wird sich für Sie interessieren. " sagte sie mit aufmunternder Stimme und pendelte erneut mit dem Anhänger, legte ihn auf den Tisch und lehnte sich zurück an den Türrahmen, wischte sich Staub und Haarreste von der Uniform und schnippte eine weißliche Masse vom Ärmel, welche dann im Gesicht des Weequay landete.
Sie hatte einen hohen Einsatz gespielt, den Weequay gereizt. Ihn von seiner Opferrolle entfernt. Schwieg er, würde er als namenloser sterben. Zumal sie deutlich gemacht hatte, das jeder seiner Männer leiden würde für die Versäumnisse Al Rezaanis. Dieses Spiel hatten die Piraten Carla auf die harte Tour beigebracht. Jeden anständigen Anführer würde es es innerlich zum kochen bringen. Kollektivbestrafung war so ein perfides Mittel jemanden gefügig zu machen beziehungsweise zur Weißglut zu bringen.
Dabei spielte es keine Rolle, dass sie showträchtig eine Leiche erschossen hatte. Niemand hatte sein Gesicht gesehen und dem entgeisterten Gesichtsausdruck einiger Marines zu folge, hatten diese die Szene ebenso für echt gehalten.


Carla Halij [: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager am Taleingang -Operative Celessa Kenzee, Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Sub-Lt. Dendri, Lt. DeClay, AT-ATs und Marines.Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Fireteam Bravo, Jaleen Al-Rezaani:]
 
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Celessas Aufforderung schien Sergeant Kevora zu gefallen, was angesichts der Tatsache das die Einheit des vernarbten Menschen im Kampf gegen die Söldner schwere Verluste erlitten hatte nicht sonderlich überraschte. Die blonde Agentin war sich bewusst das manche Vorgesetzte durchaus eine emotionale Bindung an ihre Untergebenen hatten, wie auch Lt. Commander Carla demonstriert hatte. Der jungen Operative waren diese Gefühle fremd, für sie waren andere Lebewesen, egal ob Verbündeter oder Feind, lediglich Ressourcen. Sie fühlte sich wie ein Handwerker, der natürlich auf seine Werkzeuge achtete und sie nicht unnötig verschwendete, aber keine emotionale Bindung daran hatte. Es war eine Schwäche dem Leben einzelner zu viel Bedeutung beizumessen.

Kevora erzählte wie er Al-Rezaani gefangen hatte und das der Weequay offenbar Suizid hatte begehen wollen, er war also drauf und dran gewesen für seine Überzeugungen zu sterben. Konnte man ihn eigentlich noch als Söldner bezeichnen, oder wäre der Begriff Kämpfer angebrachter ? Offenbar hatte Al-Rezaani Drohungen ausgesprochen, was natürlich nichts neues war. Würde Celessa jedes Mal einen Credit bekommen wenn sie von Verdächtigen hörte wie das Imperium schon bald fallen würde, dann wäre ihr Bankkonto mehr als gut gefüllt.

Ohne Vorwarnung rammte der Sergeant sein Vibromesser in den Oberschenkel des Aufständischen, der schmerzerfüllt aufschrie. Celessa zuckte nicht einmal mit der Wimper und lächelte sogar dünn, ihre eisigen blauen Augen fest auf das hässliche Gesicht des Weequay gerichtet. Kevora zog die Klinge wieder heraus und Al-Rezaani verstummte leise wimmernd. Neugierig hörte die blonde Frau zu als Sergeant Kevora die Funktionsweise der Klinge erläuterte. Schmerzen zufügen zu können ohne das Risiko des Todes, wirklich ein gelungenes Konzept.

Erneut drohte Kevora dem Gefangenen, der nach einer kurzen Pause zum ersten Mal sprach. Der Söldneranführer verkündete die angebliche Schwäche und Arroganz des Imperiums und sprach dann davon das eine Organisation und ein bestimmter, besonderer Mann schon bald die Bemühungen des Imperiums um galaktische Herrschaft beenden und der Galaxis Frieden bringen würde. Kalt lächelte Celessa den Weequay an, ihre Stimme war nicht ganz frei von einem gewissen herablassenden Ton.


„Frieden ist eine Lüge.“

Kommentierte sie die Tirade des Gefangenen. Sie hatte dieses Zitat von einem älteren Agenten aufgeschnappt, einem fähigen, aber etwas exzentrischen Bith, der während ihrer Grundausbildung für die Übungen mit Datensystemen verantwortlich gewesen war und der soweit sie wusste lange in der Nähe des Sith-Tempels stationiert war. Sie glaubte gehört zu haben das es sich dabei um eine Zeile aus dem „Kodex“ der Sith handelte, aber das wusste sie nicht genau. Was auch immer der Fall war, es passte. Glaubte Al-Rezaani wirklich, dass eine Organisation die ganze Galaxis befrieden konnte ?

Damit war der Stein ins Rollen gekommen und endgültig klar das jemand hinter dem Weequay und der Operation auf Rendili V stand, der über weitaus mehr Einfluss und Ressourcen verfügte als ein einfacher Pirat oder Söldner. Und wie es schien auch über weitaus größere Ambitionen. Sergeant Kevora kam gleich auf den ersten logisch erscheinenden Unterstützer zurück, die Neue Republik, was Al-Rezaani aber vehement abstritt, er stellte die Republik und die Jedi auf eine Stufe mit dem Imperium und meinte theatralisch das Soldaten und Agenten auf beiden Seiten schon bald vor die Wahl gestellt werden würden entweder loyal zu bleiben oder dieser mysteriösen Organisation und ihrem Anführer zu dienen.

Der Weequay jedenfalls schien seine Entscheidung getroffen zu haben und meinte vollmundig, dass er bereit war zu sterben. Celessas Gedanken überschlugen sich. Wenn Al-Rezaani die Wahrheit sagte, dann hatten sie es hier mit einer ernstzunehmen neuen Bedrohung zu tun, einem neuen und gefährlichen Feind. Sie musste unbedingt herausfinden was hier vor sich ging.

Sergeant Kevora war mit den Antworten des Söldners nicht zufrieden und rammte ihm die Klinge zwischen die Rippen und brüllte wütend das die Morde der Söldner wohl kaum zu ihrer Agenda als Friedensbringer passten und ihr wahres Ziel die Kortosismine war. Der Gefangene hustete Blut und presste zur Antwort prahlerisch hervor, dass sie eine ganze Angriffswelle ausgelöscht und ein Schiff zerstört hatten und das dies bewies das das Imperium ihn und seine Organisation unterschätzte. Kühl fixierte die Agentin den Gefangenen während Kevora erneut verlangte zu erfahren wofür die Söldner das Kortosis wollten, dann drohte er Al-Rezanni und erklärte das er aufgrund seiner Herkunft genau wusste wie man den Gefangenen brechen konnte. Interessant.

Rohe Gewalt und Drohungen allein würden sie jedenfalls nicht weiterbringen, nicht bei Al-Rezanni. Der Mann war ein Fanatiker und ein Narzisst, der sich in der Märtyrerrolle sichtlich gefiel. Sorgfältig ging Celessa ihre Optionen durch. Leider war dies hier keine Geheimdienstbasis und so standen ihr einige Hilfsmittel nicht zur Verfügung, die sonst geholfen hätten den Gefangenen zu brechen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie wie Lt. Commander Carla sich an den Türrahmen lehnte und mit dem Anhänger spielte, den sie bei dem Söldner Merl gefunden hatten und der interessanterweise Al-Rezannis Aufmerksamkeit weckte, der Söldner versuchte seine Reaktion zu verbergen, aber es war zu spät dafür.

Spöttisch meldete sich die Chiss zu Wort und meinte das der Weequay nur ein kleines Licht war und seine angeblichen Erfolge nichts wert waren, sie klatschte sogar spöttisch Beifall. Celessa war klar, was die blauhäutige Humanoide vorhatte, sie wollte den Gefangenen bei seinem Stolz packen und ihn zu einer Antwort verleiten. Carla fuhr fort und erläuterte genau wobei der Söldner gescheitert war und das die anderen Verhöre ergiebiger gewesen waren. Ah, ein guter Bluff. Kühl lächelte die Blondine in Richtung des Söldners und entschied dieses Vorgehen zu unterstützen.

„Die Lt. Commander hat recht, Al-Rezanni. Was haben Sie erreicht ? Ein Armeeregiment dezimiert, eine Fregatte zerstört...aber alle Ihre Männer sind tot oder gefangen, die Minen sind wieder in unserer Hand. Wissen Sie, wie viele Regimenter die Armee besitzt ? Und wie viele Fregatten die Flotte ? Sie mögen glauben das Überzeugungen mächtig sind, aber sie sind nur so stark wie die Personen die sie haben. Wenn wir Sie und jedes Mitglied dieser Organisation töten werden Ihre Überzeugen mit ihnen sterben und die Galaxis wird vergessen das sie jemals existiert haben. Ihr Angriff hat lediglich eines erreicht, und das ist den Willen des Imperiums zu stärken. Für jeden Soldaten der heute gefallen werden morgen zehn neue Rekruten in die Kasernen einrücken um Sie und ihre Freunde zu vernichten. Was nützen Ihnen Überzeugungen gegen uns, Al-Rezanni ? Sie haben Ihnen nicht geholfen Ihre Mission zu erfüllen. Sie haben versagt.“

Carla hatte offenbar etwas vor, die Chiss blickte hinaus auf den Gang. Celessa entschied die Chiss tun zu lassen was auch immer sie vorhatte und behielt Al-Rezanni im Auge. Sie hörte wie Carla ankündigte jemanden befragen zu wollen. Nun entschied sich Celessa doch einen Blick zu riskieren und sie sah wie Carla einen Mann gegen die Wand schleuderte, den sie als „Kommandant“ ansprach. War das der Befehlshaber des Minenstützpunkts ? Aber soweit die Agentin wusste war dieser tot und...war das ein Trick ? Oder hatte der Söldner überlebt ? Irritiert wandte Celessa den Blick wieder zu dem Weequay, der die Szene gebannt beobachtete.

Kurz und ohne großes Federlesen „befragte“ die Chiss den Kommandanten, der aber stumm blieb, entweder weil er tot war oder nicht kooperieren wollte, dann hatte Carla offenbar genug, entsicherte ihren Blaster, gab dem Söldner eine letzte Chance und drückte ab als dieser wieder keine Reaktion zeigte. Ein unangenehmes Geräusch erklang, aber Celessa schaffte es ruhig zu bleiben. Trocken kommentierte die Chiss das Geschehen, befahl die Leiche wegzuschaffen und kehrte dann nonchalant zurück, legte den Anhänger auf den Tisch und provozierte Al-Rezanni erneut und appellierte an seinen Stolz und seinen Geltungsdrang. Die Agentin hoffte inständig das Carla gerade wirklich einen Trick veranstaltet hatte, denn sonst hätten sie eine wichtige Quelle verloren.

Ob Show oder nicht, auf Al-Rezanni machte das Geschehen deutlich Eindruck, das Grinsen war vom Gesicht des Weequay verschwunden und sein Gesichtsausdruck wirkte deutlich nervöser. Celessa nutzte den Moment.


„Sie sagten vorhin das Sie bereit sind für Ihre Überzeugungen zu sterben, Al-Rezanni. Ich glaube Ihnen. Ich glaube auch das ein Teil von Ihnen sich sogar wünscht als Märtyrer für Ihre Sache in die Geschichte einzugehen. Aber wenn Sie nicht reden, dann wird das nicht passieren. Ich werde Sie nicht töten, oh nein. Sie werden auch keinen Prozess vor großer Bühne bekommen, keine Medien, keine Berühmtheit, keine Anerkennung. Wollen Sie wissen, was passieren wird ? Sie werden einen Sack über den Kopf bekommen und in irgendein Geheimdienstgefängnis gebracht werden. Es gibt einen Ort für Leute wie Sie. Wir Agenten nennen ihn „Raum 101“. Sie werden in einem schwarzen Loch sitzen, ohne Kontakt zur Außenwelt, ohne irgendetwas. Sie werden bloß noch eine Nummer sein, ein Schatten ohne Namen und Wert, ohne Individualität und Leben.“

Gelassen lehnte sich Celessa zurück und lächelte Al-Rezanni scheinbar freundlich an, ihre Stimme glatt und emotionslos.

„Sie glauben vielleicht, dass dies schlimmer ist als der Tod. Sie haben Recht. Viele unserer Gefangenen versuchen bereits nach wenigen Tagen in Isolationshaft Suizid zu begehen. Aber wir gestatten ihnen nicht zu sterben, denn wir sind noch nicht mit ihnen fertig. Es gibt so viele Wege einen Verstand zu brechen, eine Person vollkommen auszulöschen und eine neue zu schaffen. Wir werden Sie ausquetschen und jeden Funken Individualität aus Ihnen herauspressen, und dann...dann werden wir Sie mit unseren Gedanken füllen. Geben Sie mir ein paar Wochen und genügend Chemikalien und sonstige Spielzeuge, und ich werde Sie in eine Puppe verwandeln, die dem Imperator persönlich voller Freude die Stiefel putzt und mit jedem Wort das Imperium preist. Wollen Sie das, Al-Rezanni ?“

Kalt lächelnd beugte sich Celessa nach vorne und studierte den Weequay mit ihren eisigen blauen Augen wie ein Forscher, der ein Insekt unter dem Mikroskop betrachtete und überlegte wie man es am besten in seine Einzelteile zerlegen konnte. Es war an der Zeit für Al-Rezanni zu wählen. Manche sagten, dass nichts schlimmer sei als der Tod. Die Gefangenen des Geheimdienstes wussten, dass dies nicht stimmte.

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[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC):]

Sergeant Kevora verstand schnell, dass körperliche Folter nichts bringen würde.
Al-Rezaani musste entweder eine extreme Ausbildung hinter sich haben, oder war ganz einfach tatsächlich von seiner Mission und Philosophie überzeugt.
Der Schlüssel, um einen derartigen Gefangenen zu brechen war also psychologische Folter.
Carla schien dies bereits verstanden zu haben und ihr Bluff mit der Erschießung des toten Söldnerkommandanten hatte dem Weequay tatsächlich das Grinsen aus seinem faltigen Gesicht vertrieben.
Auch Operative Celessa Kenzee ging auf diesen nun offensichtlichen Fortschritt ein und machte dem Söldneranführer bewusst, welch eine kleine Rolle er in den Augen des Imperiums spielte.
Kevora war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern konnte.
Sämtliche Überzeugungstäter, die er in der kriminellen Unterwelt Nar Shaddaas kennengelernt hatte, konnten mit simpleren Reden gebrochen werden.

"Du hältst eure Feinde für simpel gestrickt, nicht wahr Weib?", antwortete Al-Rezaani nach einem Moment der Stille, "Du denkst, es gebe ein bestimmtes Verhaltensmuster, das Überzeugungstäter befolgen. Doch dieses zeugt nur von Schwäche und Zweifel an der Botschaft - eure Arroganz blendet euch so stark, dass ihr nicht einmal erkennt, dass ich meine Mission bereits erfüllt hab. Wir haben ausreichend Quellen für das Kortosis - wir hätten mit Leichtigkeit auf Rendili V verzichten können. Die Hinrichtung eures Gouverneurs im Holonet und die Tatsache, dass euch diese Minen schon fast heilig sind, sollte für ausreichend Aufsehen sorgen. Und ganz unseren Erwartungen entsprechend, schickte ein uns völlig unterschätzender, übereifriger Sector General Sam Vornell ein stark unterbesetztes Regiment nach Rendili V, um uns aufzuhalten. Ja, ihr habt uns bezwungen, doch es ist ein unübersehbar großer Verlust entstanden, über den zweifellos im Holonet berichtet wird. Diese kleine Schlacht hatte niemals den Zweck, euer Militär zu schwächen, sondern ist lediglich ein kleiner Schneeball, der eine Lawine in Gang bringen wird. Meine Männer und ich kamen hierher mit dem Wissen, dass wir diesen Mond nicht lebend verlassen würden.".

Al-Rezaani lachte und verärgerte somit den verwirrten Sergeant Kevora.
Selbst die psychologische Folter schien nichts zu bringen und der Wunsch, den Gefangenen ganz einfach zu erschießen wurde immer größer.
Doch gleichzeitig hatte Kevora den Eindruck, dass sich in der Geschichte des Weequays irgendwo ein wenig Wahrheit verbarg.
Möglicherweise hatten sie es tatsächlich mit einer Bedrohung zu tun, die nicht zu unterschätzen war.
Zweifelsohne konnte es sich nicht um eine Bedrohung im Sinne von Truppenstärke handeln, aber möglicherweise hatte der neue Feind etwas gegen das Imperium in der Hand, was dem Imperator von großem Wert war.
Andererseits konnte diese noch unbekannte Organisation eine Massenvernichtungswaffe konstruiert haben, für die Kortosis verwendet wurde.

Plötzlich piepte Kevoras Intercom.
Mit einem Knopfdruck am kleinen, runden Gerät nahm er den Anruf an und legte es auf den Tisch.
Nach einer kleinen Interferenz erschien eine blaue Projektion General Vornells.
"Sergeant Kevora, hat der Gefangene schon etwas gesagt?", fragte der ältere Oberbefehlshaber und starrte dabei angewidert in Al-Rezaanis Gesicht.
"Er faselt nur von einer geheimen Organisation, die angeblich eine Gefahr für das Imperium darstelle, Sir.", antwortete Kevora, "Er scheint in seinem Leben keinerlei Wert zu sehen, um es also ganz simpel auszudrücken: Er ist ein Überzeugungstäter und bereit, für seinen Glauben zu sterben.".
Die Antwort schien Vornell überhaupt nicht zu gefallen, denn diese Information würde ihm sicherlich nicht helfen, seinen Ruf nach dem Debakel auf Rendili V zu wahren.
Al-Rezaani grinste der Projektion Vornells ins Gesicht: "Sector General Sam Vornell, selbst nach einer gewonnenen Schlacht wagen Sie sich nicht aufs Schlachtfeld, um ihren Gegenspieler persönlich zu verhören. Die Arroganz der imperialen Offiziere bleibt unübertroffen.".
"Liquidieren!", antwortete der General trocken und bereitete sich darauf vor, die Verbindung zu trennen.

Kevora zog seine Blasterpistole und presste sie an die dunkelhäutige Schläfe Al-Rezaanis.
Im selben Moment war ihm jedoch unwohl dabei, schließlich wussten sie noch immer nicht, mit wem sie es zu tun hatten: "Sir, vielleicht möchten Sie erst ein Urteil von Operative Kenzee hören. Der Weequay läuft uns nicht weg.".

"Bevor Sie sich entscheiden, möchten Sie vielleicht einen Blick auf das Datenpad werfen, das Sie nach meiner Festnahme in meiner Tasche gefunden haben, Sergeant!", unterbrach Al-Rezaani die Diskussion.
Kevora gab Private Tavers mit einem flüchtigen Nicken den Befehl, dem Vorschlag des Gefangenen nachzukommen.
Der Private trug einen kleinen Beutel mit sämtlichen Dingen, die der Söldneranführer zuvor mit sich getragen hatte.
Das Datenpad, sowie sämtliche andere Gegenstände waren bereits auf Sprengsätze und dergleichen überprüft worden, stellten für alle Anwesenden im Raum also keine Gefahr da.
Kevora nahm das Gerät an, legte es ebenfalls auf den Tisch und betätigte den Startknopf.
Es entstand eine weitere, diesmal rötliche Projektion - jedoch handelte es sich nicht um eine weitere Person, sondern um ein Logo, das Kevora noch nie zuvor gesehen hatte.
Zu sehen war ein dunkelroter Alienschädel, umringt von einem ebenfalls dunkelroten Halbkreis.
Das Ganze machte einen eher primitiven, revolutionär wirkenden Eindruck.
Allein das Logo drückte sämtliche "Werte" aus, die das Imperium in seinem ganzen Einflussgebiet bekämpfte.

Das breite Grinsen kehrte auf Al-Rezaanis Lippen zurück: "Das Wappen des galaktischen Friedens - das Wappen der Cabur!".

[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC), Sector General Sam Vornell (NPC):]
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || Reparaturanlage || CRK „Silver Bullet“ | Offiziermesse || Lieutenant Noak Fremyn sowie alle anderen Offiziere des Schiffs]

Die sonst recht trockene Bordluft in der winzigen Offiziermesse der „Silver Bullet“ war erfüllt vom Duft eines deftigen Bratens. Geschirr klimperte. Hier und da murmelten die Anwesenden, während der neue Erste, Lieutenant Jesse Bayes, das Hauptgericht feierlich anschnitt. Durch einen Witz, den Finnlan Borlaine mit gedämpfter Stimme erzählt hatte, hörte man kurz darauf plötzlich Josh Parmer laut auflachen. Für einen Moment konnte man meinen, dass der Wein, an dem man nach dem ersten Trinkspruch genippt hatte, schon seine Wirkung entfaltete. Gemäß der Tradition hatte man natürlich zu erst auf Herrscher und Vaterland angestoßen. Nun, nachdem jeder Uniformierte eine Portion vor sich hatte, erhob der schlanke, kleinwüchsige Mensch von Tralus, der in dieser sehr überschaubaren Runde gewissermaßen den Vorsitz inne hatte, erneut das Glas. Dabei räusperte er sich sogar, um die gänzliche Aufmerksamkeit zu bekommen.


„Bevor wir überhaupt einen Bissen zu uns nehmen, möchte ich das Glas auf Commander Aaronson erheben“, sagte Bayes und stand dafür sogar auf. „Ein toller Kommandant, der uns und unser Schiff immer sicher durch jedes Feuergefecht gebracht hat, verdient einfach diesen Respekt.“

Zustimmendes Gemurmel war von jeder Tischseite zu hören. Dann stand plötzlich ein Offizier nach dem anderen auf, erhob ebenfalls sein Glas und gemeinsam trank man auf den Mann, der zukünftig nicht mehr Teil ihrer eingeschworenen Mannschaft sein würde. In diesem Augenblick war Noak ein bisschen wehmütig zumute. Schließlich hatte er am Ende in Gordon Aaronson eine ideale Vaterfigur gefunden. Genau wie der Rest seiner Kollegen leerte auch der Bakuraner sein Glas. Dabei ging der Portwein wie Öl seine Kehle herunter. Da er den Genuss von Alkohol aber überhaupt nicht gewohnt war – vor allem auf nüchternen Magen –, spürte er langsam die ersten Anzeichen. Glücklicherweise setzte sich die gesamte Runde in diesem Moment wieder.

Issac Johnson öffnete als erster den Mund, nachdem man schweigend ein paar Happen vom Braten zu sich genommen hatte. Mit nachdenklicher Stimme sagte er:
„Mit Verlaub, aber Scott tritt da ein echt schweres Erbe an.“

„Lieber er als irgendein Fremder“
, brummte der hünenhafte Parmer und genehmigte sich noch einen großzügigen Schluck. „Der Commander hat ihn auf diese Position ordentlich vorbereitet, da bin ich mir sicher.“

Erneut stimmten die anderen Offiziere per Gemurmel zu. Insbesondere durch die harten Strapazen, die man in der Schlacht um Corellia erlebt hatte, genoss der scheidende Kommandant bei der Crew der „Silver Bullet“ ein ikonenhaftes Ansehen. Er kam einem Heiligen gleich. Immerhin hatte er das Kanonenboot sicher durch das höllische Feuergefecht gebracht. Zwar war Noak zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein Teil der Mannschaft gewesen, man hatte ihn erst danach auf das Kriegsschiff versetzt, aber allein die Geschichten, die man über den Mann von Mygeeto erzählte, hatten einen magischen Respekt bei dem Lieutenant ausgelöst. Diese Besatzung hatte zu ihrem Commander gestanden - und nun musste der Nachfolger in diese riesigen Fußstapfen treten. Schweigend aß der Bakuraner seine Bratenscheibe. Knusprig war die Kruste, während das Fleisch darunter zart war. Ja, der Smutje hatte sich alle Mühe gegeben.

Je länger dieses Essen dauerte, umso mehr ähnelte diese Runde einer Trauergesellschaft. Denn nach und nach packte jeder seine persönliche Geschichte mit Commander Aaronson aus. Manche waren dabei äußerst unterhaltsam, andere eher weniger. Vor allem der Steuermann, Zann Odyssey, und der Kommunikationsoffizier, Parmer, lieferten sich mit der Zeit quasi einen harten Konkurrenzkampf in dieser speziellen Kategorie. Der Wein tat dabei sein Übriges. Gewissermaßen zur Unterbrechung de beiden Offiziere sprach der Erste immer wieder einen Toast auf. Mal auf das Imperium, mal auf die hübschen Frauen seiner (verlorenen) Heimat, Tralus. Womöglich war das der Wendepunkt gewesen als sich die Gespräche langsam dem anderen Geschlecht widmeten. Eine alkoholisierte Männerrunde, die schon seit etlichen Monaten keinen Landgang mehr gehabt hatte, konnte bei diesem Thema in der Tat äußerst schmutzig werden.

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Das dämliche Grinsen war aus dem Gesicht des Weequays verschwunden und die blonde Agentin legte noch eins drauf.
Doch Al Rezaani wirkte immer noch gefasst, er lachte und verspottete die Agentin. Doch mit jedem Satz gab er kleine Informationen preis.
Das ganze war also mehr oder weniger eine Falle gewesen, in die das Imperium bereitwillig getreten war, namentlich Sector General Sam Vornell.
Eben jener meldete sich sogar persönlich über den Holoprojektor bei dem Sergeant und fragte nach den Fortschritten.
Die Ausbeute war jetzt recht mager und was dabei herraus kam, würde nicht gerade der Karriere Vornells zuträglich sein, dazu kam noch die Behauptung Al Rezaanis, dass der Hauptkommandeur sich feigerweise nicht mal persönlich an der Befragung beteiligte.
Woraufhin der Sector General trocken den Befehl zum erschießen gab.
Keine Gute Idee, jedenfalls nicht zum derzeitigen Punkt.
Das fand auch der Sergeant, der darauf hinwies, dass Verhör und die Kenzee's Expertise noch abzuwarten.
Jetzt passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte.
Al Rezaani empfahl doch sein Datapad zu aktivieren.
Als dies geschehen war, wurde ein seltsames rotes Wappen projeziert.
Carla hilt den Anhänger hoch und hielt ihn neben die schwebende Projektion....Identisch.
"Das Wappen des galaktischen Friedens - das Wappen der Cabur!"
"Cabur? Wer ist das? Ich tippe mal, sie platzen doch schon, uns das mit Stolz zu erzählen. Wenn Sie sagen, dass dies alles hier nur eine große Show für ihren Verein war, dann ist das jetzt ihr ganz großer Auftritt. Wir sind da, der Sector General ist auch da. Ein besseres Publikum werden sie nicht mehr erreichen." forderte die Chiss den Gefangenen auf und beugte sich über den Tisch.

[: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager am Taleingang -Operative Celessa Kenzee, Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Sub-Lt. Dendri, Lt. DeClay, AT-ATs und Marines.Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Fireteam Bravo, Jaleen Al-Rezaani:]
 
Ein neues Kapitel beginnt

:: Rendili-System :: Orbit über Rendili :: Reparaturanlage :: Imperiale CRV Gladius :: Kapitänskabine :: CDR Manius Selgorias - Konsularagentin Jahanna Tebelon - zwei Crewman ::

Die Kapitänskajüte der CRV Gladius war überschaubar. Gut fünfundzwanzig Quadratmeter dunkelblauer, etwas kühler Gemütlichkeit. Ein angrenzender Schlafraum und ein Bad. Beide fielen im Vergleich zum eigentlichen Arbeitszimmer wesentlich kleiner aus. An der Kapitänskajüte merkte man immer wieder gut, dass die Gladius eine Geschichte vor dem imperialen Dienst gehabt hatte. Sie zeigte zivile Züge. Der Kapitän der Gladius, Commander Manius Selgorias, saß im Lehnstuhl hinter seinem Glasschreibtisch und sinnierte über diese zivile Vorgeschichte der Gladius nach, während er seinen zwei Crewman dabei zusah, wie sie drei niedrige Sessel und einen Couchtisch aus der Kajüte in den grellweissen Flur wuchteten. Da trat in das weiße Rechteck des Türdurchgangs eine zierliche Frauengestalt in hellgrauem Dienstblouson und Rock des Imperialen Diplomatischen Dienstes.

"Sie lassen die Sitzecke entfernen, Commander?"

Die Frau mit der fast puppenhaften Korrektheit an Erscheinung machte den beiden Crewman mit dem Tisch Platz und trat in die Kajüte, die wesentlich weniger grell und indirekter beleuchtet war. Sie salutierte förmlich und respektvoll. Das veranlasste den hochgewachsenen Anaxsi mit dem markanten Schnauzer aufzustehen und mit einem etwas vorgeschobenem Kinn den Salut zu erwiedern. Sie waren schon lustig anzusehen. Wie zwei Protagonisten in einem Werbefilm des imperialen Dienstes.

"Miss Tebelon. Ich grüße Sie."

Das 'Sie' klang immer noch, oder wieder, ungewohnt und hatte einen bitteren Beigeschmack. Es erinnerte Manius Selgorias daran, dass er mit dieser Frau bereits beim 'Du' angekommen war - als sie beieinander gelegen hatten. Es ernüchterte ihn, dass diese Frau mit der Etikette weit weniger Probleme hatte als er...

Manius setzte sich wieder. Und in dem folgenden Moment der Stille realisierten beide, die Konsularagentin und der Commander, dass es eben keine Sessel mehr gab, die er der Frau hätte anbieten können. Etwas genervt wartete sie also mit einem aufgesetzten Lächeln bis die Crewman endlich draußen waren und die Tür sich schloss.

"Ich habe die Sitzgruppe den Jungs der Kompanie geschenkt. Die haben dafür mehr Verwendung. Chief Neibaturs Männer haben sich da unten etwas hergerichtet."

Jahanna Tebelon nickte irritiert und begann ein wenig in der Kabine umherzugehen. Alsbald fasste sie den jüngst verliehenen Orden in den Blick; er hing gerahmt an der Wand. Manius sah ihr vom Tisch aus nach.

"Ich beglückwünsche Dich zu dem Stern. Wirklich. Das ist eine große Sache. Du hast ihn verdient, nach all dem Hin und Her über Corellia."

"Ja. Danke,"

antwortete er flach.

"Ich nehme an, das Dinner war also angenehm. Wie geht es jetzt weiter?"

Die Konsularagentin wusste sehr wohl, dass es rhetorisch ungeschickt war, direkt zu fragen. Es hätte ihr mehr Kontext und Gewichtung gegeben, wenn sie ihn vom Admiralsdinner frei hätte berichten lassen. Aber die Agentin war innerlich unruhig. Sie war sich sicher, dass Änderungen bevorstanden.

"Fragst Du das dienstlich oder privat?"

Sie schüttelte den Kopf. Er konnte einfach nicht sehen, dass für eine konsularische Agentin des Imperiums niemals Privatheit in diesem Sinne existierte. Aber sie wusste, was er hören wollte.

"Dienstlich. Die Kampfgruppe Aser wurde aufgelöst. Unsere Zuordnung zur Task Force wurde aufgelöst. Wir haben seit Yaga Minor noch nie eine reguläre Zuordnung gehabt."

Manius nickte und erhob sich ebenfalls. Langsam kam er ihr näher.

"Admiral Nerethin hat", - ein kurzes Zögern, "hat die Gladius als Leitstand für ein Divisionskommando unter ihrem direkten Befehl ausgewählt. Wir werden mit drei weiteren Schiffen vergleichbarer Klassifizierung flexibel eingesetzt."

Die Konsularagentin merkte auf und wandte sich dem Mann zu. Es brauchte keine Psychologin um zu sehen, dass Manius ein wenig angespannt wirkte.

"Du erhälst eine Kampfgruppe?"

"Nicht nach der formalen Klassifizierung. Als flexibles Element ähnelt es eher einer Task Force. Die Zuordnung zur Admiralität lässt auf besondere Verwendung schließen. Es hat sich viel getan."

Manius seufzte aus und rückte den Rahmen mit dem Orden etwas schief, dann wieder grade. Die Agentin wartete interessiert ab.

"Es wird Friedensverhandlungen zwischen dem Galaktischen Imperium und dem Republikanischen Senat geben. Der Corellian Run ist größtenteils aufzugeben. Aus militärischer Sicht wandelt sich damit die Herausforderung völlig. Eine Verwendung in den angrenzenden Sektoren des Corellian Run ist wahrscheinlich."

Die Konsularagentin war überrumpelt. Die Tragweite war enorm! Sie blickte ins Leere und ordnete die Dinge auf die Schnelle neu. Dabei blies sie lautlos einen Pfiff.

"Frieden? Das bedeutet für uns was genau?"

"Ich kann derzeit nicht ins Detail gehen. Das ist Verschlusssache."

Er wendete sich ab. Die Frau sah ihm nach. Das Gefühl des Ärgers kam nicht weit aus ihrem Bauch hinauf. Es wahr durchaus verständlich, dass diese Dinge Verschlusssache waren und Manius schwieg. Wahrscheinlich, dachte sie, wusste er auch nicht sonderlich mehr. Sie benetzte kurz die roten Lippen mit der Zunge und bemühte sich beiläufig zu klingen.

"Und Ionesk? Konntest Du das klären?"

Der ehemalige XO der Gladius, Vintar Ionesk, hatte Manius Selgorias und Jahanna Tebelon erst kürzlich um eine Wegbeförderung zu erpressen versucht. Es war gelungen.

"Die Admiral hat ihn abserviert. Er wird auf ein kapitales Schlachtschiff versetzt. Wir sind ihn los."

"Und mich, hast Du mich auch abserviert?"

Das war kühl und irrational. Und dafür verfluchte sich die Frau. Es klang ein wenig so, als suchte die Agentin weiterhin die Nähe des Commander. Dabei war sie es gewesen, die ihn mit spitzem Speer auf Abstand gebracht hatte, nach der Affäre. Aber trotz aller Ausbildung konnte sie die Emotionen im Moment nicht heraushalten in dieser Frage. Manius setzte sich wieder in den Sessel und starrte sie an bevor er ernst herauspresste.

"Admiral Nerethin hat mit dem Imperator gesprochen. Persönlich. Vor wenigen Stunden."

Der Konsularagentin lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Und als Manius das bemerkte, musste er auch schwer schlucken. Er nickte schwach und erinnerte sich, dass diese Frau zu einem Werkzeug imperialer Dominanz ausgebildet worden war. Nicht wenige würden sagen: gleichgeschaltet.

"Sie war seine...Schülerin oder etwas der Art. Sie hat direkte Befehle von Seiner Majestät erhalten. Die Sache ist... ziemlich groß. Ich suche noch den Tellerrand, glaub' aber, dass ich schon drübergestolpert bin."

Das war ungewohnt aufrichtig für das Eingestehen einer Schwäche. Es entsprach gar nicht dem psychologischen Profil des Commander, das die Agentin heimlich und akribisch angefertigt hatte.

"Du denkst sie will Dich als Bauernopfer aufbauen?"

Manius schüttelte den Kopf. Er erinnerte sich an das Gespräch mit der Vice Admiral im Shuttle, dann an die Visite auf der Gladius. Er kam recht einfach zu der Entscheidung, dass er diese Konsularagentin nicht über alle Details des Verhältnisses zwischen Commander und Vice Admiral in Kenntnis setzen wollte.

"Nein. Aber, Jahanna, sie weiss es. Sie weiss alles über uns. Sie ist eine Sith. Sie hat meine Gedanken gelesen."

Unter der dezenten Schminke konnte die Agentin glücklicherweise nicht erbleichen.

"Und weisst Du, ich denke, Sie hat alles eingefädelt. Ich denke, dass Du an Bord bist, weil Du Ausschau halten solltest. Nach Leuten wie mir."

Er schnickte ein leeres Whiskeyglas von der Tischmitte an den Rand. Kurz vor der Tischkante stoppte es.

"Die psychologischen Profile von dir und der Crew, du meinst sie kamen auf ihren Tisch? Wie kommst du darauf?!"

Alarmiert, aber doch mit analytischer Vorsicht trocknete sie sich die feuchten Hände an den Nähten des Rockes.

"Ich weiß nicht. Ich glaube, sie hat auf Dich angespielt im Gespräch... Ich bin mir nicht sicher. Aber wer sonst, sollte Dich hier an Bord gebracht haben, gegen jede übliche Formalität? Sind es nicht mittlerweile zuviele Zufälle, die sich anhäufen?"

Jahanna Tebelon nickte zustimmend. Manius hatte recht. Sie sah auf die Druckstellen in einer Ecke des Raumes, wo bis vor wenigen Minuten noch Sessel gestanden hatten. Einen Sessel hätte sie jetzt gut gebrauchen können.

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Avvin hatte bereits viel über die Verhöre des Geheimdienstes gehört, doch das Verhör hier lief ganz anders, als er es aus diesen ganzen erwartet hätte, die auf den Militärstützpunkten erzählt wurden. In der Ausbildung hatte man nach dem harten Training abends ein bis zwei Stunden Freizeit, in denen man essen ging, was trank und anschließend mit seinen Kameraden Schach oder Skat spielte oder sich einfach nur unterhielt. Oft wurden dabei die typischen Lügengeschichten erzählt, die meist von Geheimdienst und Sith handelten und einfach nur dazu dienten, die Soldaten bei Laune zu halten. Ein komisches System, das sich aber bis heute wohl bewährt hat.
Auch in seinem alten Alpha Squad hatten Sie sich Abends regelmäßig Geschichten erzählt, bis sie eben über Rendili abgestürzt waren. Ein tiefer Punkt in Avvins Leben, der ihn wohl auf ewig verfolgen würde und den man auch nicht einfach vergessen konnte.

Irgendwann lernte man, mit den Toten, dem Blut, den Leichen und den Körperteilen umzugehen. Was für Außenstehende befremdlich und ekelhaft sein mochte, war für die Männer zum normalen Arbeitsalltag geworden.
Man versuchte seinen Job bestmöglich zu machen, so wie das alle anderen auch taten. Nur das sie hier töteten. Sie schoßen auf andere Lebewesen und versuchten sich gegenseitig das Leben zu nehmen. Krieg ist Politik auf gewaltvolle Art, wie es in einer dieser Lügengeschichten hieß. Doch war an diesem Spruch sehr wohl etwas wahres dran. Wenn die Politik versagte und man keinen Ausweg mehr sah, dann zog man in den Krieg. Jeder für seine eigene Partei, um zu bestimmen, werden die Politik gewinnt. Der Krieg gegen die Republik war für Avvin immer etwas anderes gewesen. Hier brauchte man keine Politik, die Rebellen wurden aufmüpfig und mussten mit Gewalt unter Kontrolle gebracht werden. Mit diesen Leuten musste man nicht verhandelt, sie sollten für ihren Verrat sterben.

Doch es gibt eine kleine, aber sehr wichtige Grenze, an der das Prinzip des Arbeitsalltag nicht mehr gilt und schließlich verschwimmt. Und das ist der persönliche Verlust.
Männer, mit denen man jahrelang an einer Seite kämpfte, die für einen eine Familie geworden waren zu verlieren, war das schlimmste, was einem Soldat je passieren konnte. Das brachte den Arbeitsalltag durcheinander. Zuerst kommt die Trauer, bevor man sich all diese Fragen stellt, die man sich eigentlich nicht stellen müsste, doch man tat es trotzdem. Hätte ich das verhindern können? War das meine Schuld? Was habe ich falsch gemacht?
Avvin hatte gleich sein ganzes Squad verloren und er musste sich all diese Fragen stellen, wobei ihm gleich mehrmals die Waffe aus der Hand gerutscht war.
Es war ein Kampf, der seinen Gehirn mit sich selber ausfochtete und den er nur direkt beeinflussen konnte.

Du hättest es verhindern können!
Nein, ich konnte nichts tun!
Suche doch keine Ausreden, du hättest es verhindern können!
Nein, warum bin ich nicht einfach auch gestorben!

Es verursacht Kopfschmerzen, gegen die keine Tabletten ankamen. Man konnte nichts machen, es lief von alleine ab, man war einfach machtlos! Man musste sich bemühen, die Waffe gerade zu halten und gerade aus zu laufen.

Irgendwann kam man automatisch mit der Situation klar, ohne das man das direkt beeinflussen konnte.
Es gibt einen Punkt, da sagt das Gehirn:
Gut, jetzt müssen wir nach vorne gucken!

Und das wars dann auch. Einige verfallen in Depression und begehen Selbstmord, was bei der Armee aber glücklicherweise nur sehr selten der Fall ist. Die ersten Verluste sind die schlimmsten, bevor daß Gehirn eine kleine Mauer vor dem Herzen hochzieht, die einen vor diesen Fragen und der Trauer schützt und einen nach Vorne blicken lässt.

Oft saß man Abends um ein kleines Lagerfeuer, der Sergeant erhob sich und erzählte Geschichten von seinen vergangenen Einsätzen, wobei ihm natürlich eine gesonderte Heldenrolle zugeordnet wurde.
Sobald sich das Knistern des Feuers legte und nur noch eine Glut übrig geblieben war, kamen die Geschichten vom Geheimdienst auf den Tisch.
Darin gingen es vor allem um die Verhöre. Die Agenten würden ihre Opfer quälen, verprügeln, mit Kabeln würgen, ihnen kaltes Wasser ins Gesicht schütten, etc. Alle schrecklichen Methoden, die es überhaupt gab, wurden dem Geheimdienst nach gesagt.
Und da Avvin zu der Zeit keinen Agenten vom Geheimdienst kannte, hatte er keinen Grund, seinem Sergeant nicht zu glauben.

_______________​

Es war heiß in dem kleinen Container, doch diese Hitze war anders, als die übrige auf Rendili. Sie war stickiger, es lag etwas brisantes in der Luft. Vielleicht lag das an dem Wequay, der sich wohl seit Jahren nicht die Zähne geputzt hatte, doch man hatte das Gefühl, es lag an dem bevorstehenden Verhör, das wohl alle mit Spannung erwarteten. Dieses Verhör würde entscheiden, ob sich die Arbeit der Armee gelohnt hatte, welche Organisation hinter den Anschlägen steckte und ob noch mehr Anschläge zu befürchten waren. Auch auf den Agenten lag jetzt sicherlich ein riesiger Druck, schließlich war diese Gefangener nicht wie alle anderen. Er entschied über Terror oder Frieden und Avvin wünschte sich Variante Zwei in diesem Moment am meisten.

Auf Befehl sperrte Avvin die Tür des Spind auf, riss den körperlich mitgenommenen Al-Rezaani aus dem Metallkasten und drückte ihn mit fester Hand auf einen Metallstuhl, der gegenüber eines Tisches stand.
Zeit zu reden! Fügte der Private mit abschätzigem Ton hinzu, bevor er sich wieder in eine Ecke stellte, wo die halb kaputte Klimaanlage wenigstens für etwas Durchlüftung sorgte. Trotzdem musste sich Avvin immer wieder über die Stirn wischen, auch das Lockern des Kragens seiner Uniform brachte keine spürbare Erleichterung.

Das Verhör lief anders, als es die ganzen Geschichten vermuten ließen. Der Druck ging spürbar von Sergeant Kevora aus, während sich die Agenten fast schon beeindruckend zurück hielten. Doch auch wenn Kevora großen Druck aufbaute, der Wequay wollte einfach nicht sprechen.

Avvin grübelte. Dieser Mann, war eindeutig ein perfekter Terrorist. Ein fester Glaube und die Bereitschaft zum Sterben, das macht gute Leute aus.
Und dieser Mann war bereit zu sterben, daran gab es keinen Zweifel.

Das Verhör ging spürbar im Kreis, der Wequay wollte einfach nicht sprechen.
Nach kurzer Zeit fragte Vornell nach dem Fortschritt des Verhörs, worauf er auch gleich mal den Befehl zum Erschießen gab.
Handeln! Schoss es Avvin in den Kopf und so zog er fast gleichzeitig mit Kevora seine Pistole und richtete sie auf Al-Rezaanis Kopf.

Der empfahl danach, das Datapad zu aktivieren. Avvin holte es aus der Tasche und aktivierte es.
Mit dem Symbol konnte er nichts anfangen, er hatte es nie gesehen und konzentrierte sich deshalb schnell wieder, die Waffe auf Al-Rezaani zur richten.
Die Chiss fragte nach der Herkunft des Wappens und Avvin unterstrich diese Frage, indem er seine Waffe deutlich hörbar entsicherte.

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[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC), Sector General Sam Vornell (NPC):]

Al-Rezaani ging nicht auf Carlas Frage ein, sondern betrachtete mit verträumtem Blick das langsam rotierende, dunkelrote Wappen.
Die ursprüngliche Befürchtung hatte sich bewahrheitet: Die Söldnergruppe war tatsächlich Teil einer extremistischen Terrororganisation und nach einigen Sekunden des Betrachtens erinnerte Sergeant Kevora sich: "In den Holonet-News wurde in den letzten Tagen vor dem hiesigen Einsatz immer wieder von Bombenanschlägen auf verschiedenen Welten berichtet. Am Tatort wurde jedes Mal ein derartiges Wappen samt der Betitelung "Cabur" vorgefunden. Scheinbar haben wir es mit einem Mitglied dieses Abschaums zu tun.".

Al-Rezaani starrte weiterhin verträumt und lächelnd auf das Wappen.
Es war mehr als offensichtlich, dass er der Ideologie dieser Cabur entschlossen folgte - doch wer waren sie wirklich?
Der Gefangene hatte von galaktischen Friedensbringern gesprochen, auf deren Seite sich selbst Kevora, Carla, Celessa Kenzee und Avvin Tavers stellen sollten.
Den Namen hatte der Sergeant jedoch schon vor den aktuellen Anschlägen gehört.
"Cabur", fuhr er fort, "es ist mando'a. Während meiner Zeit auf Nar Shaddaa habe ich in mehreren Aufträgen mit mandalorianischen Söldnern zusammengearbeitet und das ein oder andere aufgeschnappt. Es bedeutet so viel wie Beschützer oder Verteidiger - im Endeffekt genau das, was er uns bereits angepriesen hat. Aber dieser Weequay-Abschaum ist garantiert kein Mandalorianer. Auch das Symbol scheint mir nicht zu dieser Kriegerkultur zu gehören.".
"Wer sind Sie...?", fragte die holografische Projektion Vornells fassungslos.

Endlich blickte der Weequay die übrigen Anwesenden heimtückisch an: "Sie WERDEN mich töten, Sergeant! Auf die eine oder andere Weise, ich werde diesen Container nicht lebend verlassen - Sie aber schon, wenn Sie schnell genug handeln.".
"Was zum--", Sergeant Kevora war verwirrt.
Handelte es sich um einen Bluff?
Wie konnte Al-Rezaani, gefesselt mit paralysierenden Schockhandschellen, den Eindruck haben, dass er die Situation kontrollierte?
"Sergeant Kevora!", riss Vornell den Soldaten aus seinen Gedanken, "Dieser Mistkerl ist nicht zurechnungsfähig. Erledigen Sie ihn! Vornell out.".
Der Sergeant blickte ratlos die übrigen Anwesenden an.
Al-Rezaani mochte psychisch nicht ganz stabil sein, doch er musste sich noch immer im Besitz von Informationen befinden, die dem Geheimdienst von großem Wert sein konnten!
Ganz offensichtlich sah der Sector General in einer Fortsetzung des Verhörs keine Relevanz - oder seine Zeit war abgelaufen und somit seine militärische Karriere durch das Holonet beendet.

Al-Rezaani begann erneut zu grinsen: "Ich rate Ihnen, mir in den Kopf zu schießen, Sergeant. Das Datenpad, das Sie soeben aktiviert haben, dient als Notsignal. Die Cabur erledigen den Rest.".
"Was soll das heißen?!", schrie Kevora den Gefangenen an und presste ihm erneut seine Blasterpistole gegen die Schläfe.
Der Weequay lachte laut: "Ich habe mir eine dieser versteckten Bomben in meinen Kopf implantieren lassen, mit denen Sklaventreiber für gewöhnlich Flüchtlinge in die Luft jagen.", er machte eine kurze Pause und genoss die schockierten Blicke der Anwesenden, "Eines muss ich Ihnen lassen: Sie Imperiale verstehen, wie man Gefangene foltert. Sie haben mir körperlichen wie seelischen Schaden zugefügt und ich muss gestehen, dass ich vermutlich nicht viel mehr ausgehalten hätte. Aber der Schmerz des Todes hält nur einen Bruchteil einer Sekunde an und ich bin bereit zu sterben. Meine Verbündeten, außerhalb des Systems, haben die Bombe aktiviert. Mein Pulsschlag setzt den Sprengmechanismus in Gang, im Prinzip ist es also eine Zeitbombe, die nur entschärft werden kann, wenn ich sterbe. Mit anderen Worten: Sie erfahren nichts mehr von mir.".

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[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || Reparaturanlage || CRK „Silver Bullet“ | Gang || Lieutenant Noak Fremyn, alle Brückenoffiziere sowie mehrere Mannschaftler]

Unsicher zupfte Lieutenant Noak Fremyn an seiner dunkelgrauen Galauniform, weil es sich erst um das zweite Mal handelte, dass er diesen edlen Stoff überhaupt auf seinem schlanken Leib trug. Beim ersten Mal hatte er gerade Bakuras militärische Sektorakademie erfolgreich absolviert. Im Licht des namensgebenden Stern hatte man ihm nicht nur sein Offizierspatent überreicht, sondern ihm ebenso das Rangabzeichen eines „Ensign“ an die Brust geheftet. Stolz, überaus stolz war er an diesem Tag gewesen – und das konnte man auf der holografischen Aufzeichnung, die er stets in seinem Seesack aufbewahrte, sehen. Gemeinsam mit seiner Mutter, Shesa Fremyn, stand er auf diesem Bild vor dem riesigen Eingangsportal der bakuranischen Akademie. Beide lächelten. Für Noak noch heute, beinah drei Jahre später, ein frischer, wunderschöner Augenblick in seinen Erinnerungen.

Flüchtig blickte der neue Feuerleitoffizier, der künftig auch der Zweite Offizier auf der „Silver Bullet“ sein sollte, nach links und rechts. Zusammen mit den anderen Brückenoffizieren sowie all den einfachen Besatzungsmitgliedern, die gerade keinen Dienst taten, stand er vor der geschlossenen Luftschleuse, um ein Spalier als Ehrenformation für den scheidenden Vorgänger, Commander Gordon Aaronson, zu bilden. Zwar hatte dessen Nachfolger, Lieutenant Commander Lysander Scott, einen offiziellen Befehl dazu gegeben, aber eigentlich hätten diese Männer dies auch freiwillig getan. Dafür verehrte man den Mann von Mygeeto am Bord einfach zu sehr als Ikone. Noch tuschelten mehrere Offiziere und Mannschaftler miteinander. Doch jeden Moment konnten Scott und Aaronson diesen Korridor betreten.

Dann erklang auf einmal die bellende Stimme des neuen Kommandanten. Fast gleichzeitig nahmen die Uniformierten im Bruchteil weniger Sekunden Haltung an. Nun blickte man mit ausdrucksloser Miene in das Gesicht seines Gegenübers, derweil Gordon Aaronson widerwillig seinen letzten Gang an Bord des corellianischen Kanonenboots antrat. Josh Parmer stimmte die Schiffshymne erst an als der Commander das erste Paar erreicht hatte. Erneut stimmten danach die restlichen Herren in den Gesang des dunkelhäutigen Hünen mit der dröhnenden Stimme ein. In diesem Moment glaubte der Bakuraner, dass sogar die sonst so stabilen Schiffswände leicht vibrierten als die Stimmen sich ganz langsam im lauten Crescendo verloren. Nicht nur für Noak, sondern genauso für den gesamten Rest der Anwesenden hatte dieser Augenblick etwas Erhabenes.

Erst als sich die Luftschleuse wieder geschlossen hatte und das Shuttle entkoppelt war, sprach Scott erneut zu seinen Männern. Mit ernster Stimme sagte er:
„Schichtwechsel ist in einer Stunde, meine Herren. Ziehen Sie sich um und kehren Sie gegebenenfalls auf Ihre Posten zurück. Wir haben noch ein Rendezvous mit der 'Avenger' vor uns.“

Das war der Startschuss. In Null-Komma-Nichts löste sich die Gesellschaft auf. Zusammen mit den Kollegen trat der Lieutenant den Rückweg zu seinem Quartier an. Zwar stand ihm noch ein Umzug an Bord bevor, immerhin genoss er als Zweiter Offizier noch zusätzliche Privilegien, aber weil der Kommandant seinem Vorgänger noch die vergangene Nacht auf seinem ehemaligen Schiff gestattet hatte, war seine neue Kajüte leider noch nicht frei gewesen. Jedoch freute sich Noak insgeheim auf den Umzug. Denn durch die starke Platzlimitierung auf der „Silver Bullet“ hatte er sich bisher stets das Quartier mit einem anderen Sub-Liuetenant teilen müssen. Höchstwahrscheinlich mochte es für einen Außenstehenden recht verwunderlich wirken, dass ein vierundzwanzigjähriger Mann an einer solchen Kleinigkeit wahre Freude finden konnte, aber womöglich hatte so jemand noch nicht selbst auf einem Kanonenboot, das bloß einhundertzwanzig Meter maß, gelebt.

Johnsons brummende Stimme riss ihn aus seinen Gedanken:
„... Hörst du mir überhaupt zu?“

„Oh, tut mir leid“, entschuldigte sich Noak, während er sich etwas verlegen am Hinterkopf kratzte. „Ich muss die ganze Zeit an die bevorstehende Schicht denken.

Kameradschaftlich klopfte ihm auf einmal der Sensorikoffizier auf die rechte Schulter. „Mach dir da nicht allzu viele Sorgen. Selbst der kleine Bayes hat da eine gute Figur gemacht.“

Ziemlich ungünstig hatte der neue Erste Offizier, Lieutenant Jesse Bayes, den Schichtplan für Noak gelegt. Denn der Bakuraner hatte als diensthabender Offizier in diesem Fall allein die Aufsicht über das Auslaufen der „Silver Bullet“. Gewissermaßen kam die Feuertaufe für ihn deshalb gleich in den ersten Minuten seiner neuen Position. Unwillkürlich schluckte der amtierende Feuerleitoffizier und pellte sich langsam aus der dunkelgrauen Galauniform, griff nach der gewohnten Dienstuniform in seinem Schrank und legte diese an. Danach verstaute er sorgfältig das edle Kleidungsstück überaus sorgfältig im Spind. Würde er die bevorstehende Probe bestehen? Hatte er die Fähigkeiten dazu? In der Gegenwart von Commander Aaronson hätte er es sich sofort zugetraut – da war sich der junge Lieutenant absolut sicher. Doch wie wird er unter Lysander Scotts Kommando agieren? Versunken in die eigenen Gedanken trottete der Bakuraner in das winzige Bad, das er sich momentan noch mit Johnson teilen musste. Flüchtig benetzte er das Gesicht mit etwas kaltem Wasser, bevor er sich auf einmal in seinem Spiegelbild förmlich verlor.

Irgendwie hatte Noak den Eindruck, dass sich die Brücke kurzerhand verändert hatte. Vielleicht lag das aber auch daran, dass er dieses Mal nicht – wie sonst üblich – hinter einer brummenden Konsole saß, sondern mit durchgedrücktem Kreuz zwischen den Stationen stand. Langsam und prüfend ließ er seinen Blick von einem Gesicht zum anderen wandern. Vor genau fünf Minuten hatte die zweite Schicht ihre Wache pünktlich angetreten. Hauptsächlich unterstanden dem Lieutenant nun ein alter Midshipman als Stellvertreter sowie mehrere Unteroffizier als das recht klägliche Äquivalent für die fehlenden Brückenoffiziere. Tief im Inneren musste er sich also Mut zusprechen, wollte er nicht auf der Stelle zusammenklappen. Dennoch verriet ein leichtes Zittern die Nervosität, die zur selben Zeit in ihm unaufhaltsam brodelte. Zum wiederholten Male rief er sich die Anweisungen ins Gedächtnis, die er zum Auslaufen der „Silver Bullet“ geben sollte. Immer wieder hatte er sich einen Schritt nach dem anderen angeschaut. Eigentlich kannte er das Prozedere.


„Kommandant an Deck!“, meldete ein Crewman plötzlich pflichtbewusst.

Mit ernster Miene stolzierte der kahlköpfige Lieutenant Commander über die überschaubare Brücke zu seinem Zweiten Offizier. Zuversichtlich nickte er ihm zu, bevor er in ruhiger Tonlage sagte:
„Mr Fremyn, ich denke, der optimale Zeitpunkt zum Verlassen dieses Docks ist gekommen. Kümmern Sie sich bitte darum, damit unser hübsches Mädchen endlich wieder in seinem Element ist.“

„Selbstverständlich“, entgegnete Noak, wobei er am Ende ein Japsen nicht unterbinden konnte.

Dann feuerte er gezielt die auswendig gelernten Befehle an die jeweiligen Stationen ab. Beim ersten Schritt sollte die besetzte Kommunikationsstation Kontakt zur Dockleitung aufnehmen, um sich die Erlaubnis zum Auslaufen bestätigen zu lassen. Sobald die Brücke offiziell die Bestätigung erhalten hatte, sprach Noak den Steuermann an. Ein sicherer Kurs aus der treibenden Werftanlage sollte von dem Unteroffizier gesetzt werden, während derjenige, der derzeit für die Feuerleitstation tätig war, schon einmal das Aktivieren der Schildgeneratoren vorbereiten sollte. Etwa zur gleichen Zeit waren mehrere Dockarbeiter längst damit beschäftigt die magnetischen Krallen, welche die „Silver Bullet“ im Dock hielten, abzuschalten. Erst nachdem diese Gerätschaften ihren Griff endgültig gelöst hatten, gab der Lieutenant das Zeichen und das corellianische Kanonenboot lief aus.


„Zehn Prozent Energie auf die Antriebssektion“, befahl der Bakuraner und dabei hatte er allmählich das Zittern in seiner Stimme im Griff.

Scott schaltete sich kurz ein:
„Geben Sie ruhig zwanzig Prozent, Lieutenant. Für uns ist die Öffnung groß genug.“

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || Reparaturanlage || CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Scott sowie die Zweite Wache]

[OP @ Elysa: Die "Silver Bullet" meldet sich damit zum Dienst :)]
 
[ Rendili| MAR "Claw of Justice" | Büro des Kommandanten | Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]

Nomi lauschte den Worten ihres neuen ersten Offiziers aufmerksam, musste sich jedoch eingestehen, dass sie noch nie etwas von einer Welt namens Farrfin gehört hatte, und ob diese in imperialen Hoheitsgebieten lag. Bei der schieren Anzahl an Systemen und Planeten, die die bekannte Galaxie beherbergte, war dies jedoch auch nicht weiter verwunderlich. Selbst wenn die Coruscanti nur die Namen jener Planeten aufzählen sollte, die als bewohnt galten, wäre sie vermutlich bis an ihr Lebensende damit beschäftigt. Dass sich eine Familie - ob sie nun menschlichen Ursprungs oder nicht war - auf Bastion niederließ und diesen Planeten für ihren Lebensmittelpunkt auswählte, konnte man ebenfalls nicht als ungewöhnlich einschätzen. Wo Coruscant in den letzten Jahren und Jahrzenten einer ständigen Unruhe unterworfen und als Prestigeobjekt einer Herrschaftsfluktuation unterworfen war, da machte Bastion seinem Namen alle Ehre. Als Festungswelt des Imperiums, Sitz des Regierungsapparates in Form seiner Hoheit Imperator Allegious, dem Oberkommando der Streitkräfte und des Council of Moffs hatte es jeden anderen imperialen Welt inzwischen bei Weitem den Rang abgelaufen. Nicht einmal der imperiale Brüderkrieg hatte Bastion dem Boden gleich machen können. Die Einwohnerzahl war in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Bastioner in sämtlichen Truppengattungen des Militärs anzutreffen war also inzwischen alles andere als eine Seltenheit geworden. Im Gegensatz dazu verwunderte sie jedoch, dass einem Lieutenant Commander für eine einfache Versetzung ein Shuttle der Lambda-Klasse zur Verfügung gestellt worden war. Sicherlich flogen wöchentlich dutzende Schiffe zwischen den Systemen von Bastion und Rendili hin und her. Nomi selbst wurde damals zusammen mit Material- und weiteren Personalressourcen in einem an Altersschwäche leidenden Omega-Frachter herverfrachtet. Eine Lambda-Fähre besaß schon weit mehr Komfort. Im Allgemeinen wurde Nomi einfach das Gefühl nicht los, dass die Obrigkeit ihr in Form von Mr. Darran ihren künftigen Nachfolger vor die Nase setzte, der zwar ein Alien, aber immerhin keine Frau war. Warum sonst hätte man dies tun sollen? An Bord ihres Schiffes gab es einige verdiente Offiziere, die den Rang eines Ersten Offiziers vermutlich mehr verdient hätten, als irgendein Jungspund, der wirkte als wäre er geradewegs auf die Claw gestolpert, noch bevor er sein Offizierspatent das erste Mal mit seiner feuchten Nase beschnuppern durfte.

Es klopfte kurz an der Tür, ehe ein Kadett eintrat und das georderte Tablett hineinbrachte. Bedächtig stellte er es auf den Tisch zwischen Nomi und Lt.Cmd. Darran. Der Hals der Kanne klapperte ein wenig gegen das Porzellan der Tasse als er den beiden ihre gewünschten Getränke einschenkte. Für den Neuankömmling einen schwarzen Kaff und für die blonde Coruscanti den obligatorischen Blütentee.


„Danke, Mr. Ghalen
, sagte sie als der Kadett sich anschickte ihr Büro wieder zu verlassen.

Mit einer einladenden Handbewegung bat sie ihren Gast zu seiner Tasse zu greifen, ehe sie selbst an ihrem Getränk nippte. Erneut lauschte sie daraufhin den Ausführungen des Farghul. Widerstrebend widerstand sie dem Drang wissend zu nicken, als sie hörte, dass er noch nie auf einem Schiff und erst recht auf keiner Marauder-Korvette gedient hatte. ‚Mehr oder weniger direkt von der Akademie‘, waren seine eigenen Worte. Natürlich brachte dieser Umstand Nomis Gedankenwelt wieder in Schwung, was die Rechtfertigung seiner Versetzung anging. Dann jedoch setzte er zu einer relativ langen, durchaus genauen Analyse des Schiffes und seiner taktischen Möglichkeiten an, über die sich die Kommandantin verständlicherweise durchaus bewusst war, was sie jedoch nicht daran hinderte ihn ausreden zu lassen. Sie wollte hören was er zu sagen hatte. Als er endete, nickte sie anerkennend. Offensichtlich vermochte er über Wissen zu verfügen. Aber wer sagte ihr, dass er sich nicht auf der Reise von Bastion bis nach Rendili mit Haufen aus Lehrmaterial zugedeckt hatte, die ihm alles über die Schiffsklasse verrieten?

„Nun, wir werden sehen“, war das einzige, das sie sagte. Und obwohl sie nicht hätte abweisender klingen können, begab sie sich an ihren Schreibtisch, öffnete ihre Schublade und zog ein Datenpad heraus.

„Hierauf befinden sich alle Einsatzberichte dieses Schiffes der letzten beiden Jahre.“

Es vor Mr. Darran auf den Tisch legend setzte sich Nomi ihm wieder gegenüber. Schmugglern den Kampf ansagen? Wenn man es darauf anlegte, konnte man den Schmugglern auch mit einer Staffel TIE-Jäger den Kampf ansagen. Die Claw war dafür ihrer Meinung nach völlig überqualifiziert. Einige der bleibenden offenen Fragen beantwortete das drahtige Katzenwesen mit dem Vornamen Tej nun weiter, wobei es dem aufmerksamen Zuschauer und Zuhörer durchaus auffallen konnte, dass er seine Worte wohl wählte und in diesem Fall mit ihnen sogar eine vorübergehende Zufriedenheit in Nomi auslöste. Wenn ein Farghul bereits mit elf Jahren als Erwachsen galt, dann war der Lieutenant Commander im Verhältnis gar nicht zu jung wie seine menschlichen Altersgenossen. Erst recht, wenn er in solch jungen Jahren in die Akademie eingetreten war.

„Das ist in der Tat außergewöhnlich jung. Aber vielleicht kann uns dieser junge, frische Wind nicht schaden.“


Sie nahm erneut einen Schluck aus ihrer Tasse und nickte anerkennend als er ihr versicherte kein Problem bei dieser kleinen Fragerunde zu sehen. Als der junge Offizier dann - verständlicherweise - seinerseits einige Fragen in den Raum stellte, atmete sie tief durch. Als Kommandantin und als Mensch hatte sie hatte sie stets eine Line gewahrt, die auf Ehrlichkeit und Vertrauen basierte. Ebenso ehrlich wollte sie also die Fragen nach ihrer Dienstzeit und den Einsätzen der Claw of Justice beantworten.

„Seit acht Jahren diene ich auf der Claw. Vier davon als Kommandantin. Und nein… bisher wurde die Claw stets aus größeren Operationen herausgehalten. Ich würde Sie beinahe auf dem Abstellgleis ihrer noch jungen Karriere begrüßen, wenn ich nicht die überzeugte Gewissheit hätte, dass sich daran noch etwas ändern wird. Dies ist ein stolzes, gutes Schiff, mit einer hervorragenden Crew. Lassen Sie uns gemeinsam daran wirken, dass dieses Schiff die Wertschätzung bekommt, die es verdient.“

Zum ersten Mal in dieser Unterhaltung lächelte Nomi in Richtung Tej Darrans.

„Ich kann mir vorstellen, dass Sie gerne einen Blick auf die Brücke werfen würden. Verlieren wir also keine Zeit.“

Sie erhob sich, schritt in Richtung Tür und wartete darauf, dass ihr erster Offizier ihr folgte.

Da Nomis Büro auf demselben Deck wie die Brücke der Korvette lag, war der Weg entsprechend kurz. Die Tür schob sich auf und sofort ertönte eine bekannte Stimme, die die Anwesenheit der Offizierin für alle Anwesenden verkündete.

Mit freundlichem Ausdruck wandte Nomi sich an ihren neuen Stellvertreter.

„Lieutenant Commander Darran, willkommen auf der Brücke der Claw of Justice.“

Ein recht kurzer Rundgang durch den Kommandobereich folgte, auf dem Nomi jeden diensthabenden Offizier an Deck mit Namen, Dienstrang und Funktion vorstellte. Über die Lieutenants Wallis (Sensorik), Therston (Navigation) und Ovander (Waffenkontrolle) ging es auch zum Kommunikationsrelais, an dem Nomis Sohn, Samuel , seinen Dienst verrichtete. Sie achtete absichtlich nicht auf die Reaktion des ersten Offiziers, als er den Nachnamen des jungen Lieutenant zu hören bekam. Vielleicht würde er es merken, mit Sicherheit sogar. Doch Nomi hatte keine besondere Lust an Ort und Stelle zu erörtern was es damit auf sich hatte. Das war ein Thema für eine andere Gelegenheit.

„Wenn Sie den Rest des Schiffes sehen wollen, wird ihnen Miss Teg hier einen Rundgang anbieten.“

Mit einer Geste deutete die Coruscanti auf die Ensign, die unter Zenon Ovander an den Waffenkontrollen arbeitete.

[ Rendili| MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückenbesatzung, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
OP: @Elysa: Auch die Claw wär bereit für ihre neuen Befehle :braue
 
Einweisung der Brückencrew

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Die Brücke der Gladius war vergleichsweise klein und pragmatisch angelegt, wollte man sie mit den Brücken größerer Kreuzerklassen oder gar Sternenzerstörern vergleichen. Das große Bugfenster brachte dem Auge natürlich ein erhabenes Panorama zur Ansicht. Der nahe Planet Rendili dominierte mit seinen bunten, sommerlichen Pastellfarben den Großteil des Sichtfeldes. Davor hoben sich die orbitalen Werftanlagen ab. Die INT Bloodlust war zu erkennen, sowie zahlreiche Beischiffe und Shuttle des täglichen Verkehrs einer bedeutenden, imperialen Systemwelt. Die Aussicht war also durchaus vergleichbar mit anderen, größeren Schiffen. Aber eine Corellianische Corvette folgte hinsichtlich ihrer Bauweise ansonsten praktischen Richtlinien. Auf der Brücke ging es nicht um Prunk oder Prestige, sondern um das, was nötig war. Alle Kommandostationen des "Blockadebrechers" Gladius waren als massive Schalensitze entworfen, in denen die Brückencrew ihren Dienst verrichtete. Umgeben von Anzeigen und Konsolen zu fast allen Seiten. Auch Helm und Sauerstoffmaske gehörten zur Ausstattung der Kommandostationen. Der breite Hauptraum der Brücke hatte einen blauen, gummierten Boden erhalten. Er glänzte nagelneu. Das stand ein wenig im Kontrast zu den vergleichsweise offenen Kabeltrassen der Decke, zu den seltsam uneinheitlich platzierten Bodenkanälen und den zahlreichen, technischen Nachrüstungen an den Kommandostationen, die sich über Jahrzehnte angesammelt hatten. Durch matte, dunkle Glasscheiben waren links und rechts von der Hauptbrücke zwei kleine Warten abgetrennt. Die Taktikwarte, die neuerdings auch der Jägerstaffelkontrolle dienen sollte, sowie die Kommunikationswarte.

Die gesamte Brückencrew, erste und zweite Schicht, war an Deck anwesend und verteilte sich lose als Halbkreis zwischen den Konsolen und Kommandostationen. Gut zwanzig Menschen, durchaus etwas gedrängt. Die Männer - und eine Frau - standen bequem und richteten die Augen auf den Kommandanten der CRV Gladius, CDR Manius Selgorias. Der hatte am Leitstand Stellung bezogen, einem erhöhten, kreisrunden Podest mit einem hüfthohen Geländer. Eine Ansprache war im gange! Der Commander informierte die neue Crew über die aktuelle Lage und aktuellen Befehle. Nun stand der zweite, spannende Punkt aus. Die Neuordnung der Brückencrew.

Commander Selgorias setzte seine Ansprache fort.

"Durch die Versetzung von Lieutenant Commander Ionesk ergeben sich also einige Veränderungen, sie haben es sicherlich bereits vernommen und - wie mir zugetragen wurde - auch schon hitzig diskutiert. Ich habe mich für eine interne Lösung entschieden."

Einige der anwesenden, erstaunlich jungen, Offiziere tauschten Blicke miteinander aus. Ein kurzes Rascheln und ein diffuses Murmeln bestätigte die Aussage des Commander. Scheinbar war man froh über eine interne Lösung. Es machte die Sache andererseits noch spannender. Einige schwitzten sichtlich. Man hatte sich ereifert, über die Frage der Nachfolge. Soviel war klar.

"Aus der zweiten Brückencrew wird Fähnrich Jamenus Kortas als Navigationsoffizier in die erste Brückenschicht aufrücken. Sein alter Platz wird durch einen Neuzugang aus Rendili ersetzt."

Aus der zweiten Reihe trat ein schlanker, fahler Mensch hervor. Sein Gesicht leicht errötet, hielt er die Augen fest auf Manius, wohl um die umstehenden Kameraden nicht ansehen zu müssen. Die Konkurrenz in der zweiten Brückenschicht war nicht gering und Gelegenheiten waren selten. Jamenus Kortas gesellte sich in die erste Reihe und stand nun im Licht eines Deckenstrahlers. Welch treffliche, unabsichtliche Inszenierung. Die Versammelten sahen nun zu Fähnrich Durpar, der bisher die Navigation in erster Schicht verantwortet hatte. Sollte der überrumpelt wirkende Fähnrich etwa der neue XO sein?

"Fähnrich Durpar, sie wechseln von S4 zu S3."

Er sollte also vom Navigationsoffizier zum Waffenoffizier und 2. Co-Pilot werden. Jetzt machte es langsam Sinn. Die Augen der Offiziere wanderten weiter.

"Und sie, Lieutenant Naleno, darf ich als meinen Ersten Offizier begrüßen, wenn sie mir diese Ehre nicht abschlagen wollen."

Manius ging nun von dem Leitstand hinunter und direkt auf den Landsmann LT Gasso Naleno zu. Er war, wie auch Manius, an der Zitadelle zu Anaxes ausgebildet worden. Die Höflichkeit und die Tradition der Anaxsi gebot, dass der Kommandant seinen Ersten Offizier um Zustimmung zur Berufung bat.

"Sir, es ist mir eine Ehre. Ich nehme die Verantwortung an."

Manius reichte ihm die Hand und schüttelte sie kräftig. Unter dem Bart schmunzelte er dem Landsmann zu. Das wiederholte er dann auch bei den beiden anderen Versetzungen und trat wieder zurück zum Leitstand.

"Wie bereits zu bemerken war, erhält die Gladius massive Modifikationen in der oberseitigen Hangarbucht. Wir werden mit vier TIE vom Typ MK-2 ausgestattet. Zudem werden auch unsere Geschwisterschiffe im Verband einige Jäger mitführen. Aus diesem Grund wird die brücke um S7 erweitert. Für die Flugleitkontrolle. Hierfür wird uns ein Lieutenant aus der Kampfgruppe Avenger zugeteilt. Sein Name ist Lambda Ortalek. Die Flugleitkontrolle wird in der Taktikwarte untergebracht. Machen sie dem neuen Kameraden das Leben leicht. Er wird übermorgen eintreffen."

Er straffte sich und sah in die Runde.

"Das war alles, Gentlemen. Nehmen sie ihren Dienst auf und bereiten sie alles für die gewährten Urlaubstage vor. Wenn sie alle wieder zurück sind, gibt es viel zu tun. Nutzen sie die freie Zeit."

Die Gruppe atmete auf und nach dem Slaut machte die Brückencrew endlich ihren Meinungen zur Umstrukturierung Luft. Manius verließ die Brücke. Er wusste nur zu gut, dass seine Leute jetzt ein wenig Zeit für sich brauchten. Es wurde beglückwünscht und gefeixt. Einige brummten missmutig, enttäuscht oder neidvoll. Alles in allem war die junge Crew aber zufrieden mit der Neuordnung. Die Moral war nach der Ehrung für die Evakuierung über Corellia und der darauffolgenden Zuordnung zu Admiral Nerethin gut, fast ein wenig euphorisch. Auch wenn alsbald festgestellt wurde, dass keinerlei Beförderung mit der Neuordnung einher gegangen war. Wie man das zu beurteilen hatte, darüber gingen die Meinungen auseinander.

Manius Selgorias kehrte in seine Kajüte zurück. Dort stand nun ein solider Tisch mit acht Stühlen, wo ehedem drei Sessel mit einem Couchtisch gestanden hatten. Er steuerte jedoch seinen Schreibtisch an und setzte eine Meldung an den Stab von Vice Admiral Nerethin auf. Darin befand sich die neue Personalordnung sowie die Mitteilung über der Einsatzbereitschaft der Gladius in 10 Tagen.

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[Rendili| MAR "Claw of Justice" | Büro des Kommandanten | Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]

Es klopfte an die Tür und ein Kadett brachte ein Tablett mit den georderten Getränken. Nachdem er dem Commander den Tee und ihm den schwarzen Kaff eingeschenkt hatte, verließ der Kadett hastig das Büro und wurde von der blonden Frau mit einem „Danke, Mister Ghalen, verabschiedet. Sie bedeutet ihm mit einer einladenden Geste, sein Getränk aufzunehmen, was er auch sehr gerne tat. Er nahm einen Schluck und wurde sofort von einem wohlig warmen Gefühl in seinem Mund und seiner Speiseröhre erfüllt. Für manche war der Kaff so vielleicht zu heiß, aber der Farghul genoss diese Hitze sehr und er hatte es sich angewöhnt, seinen Kaff so zu trinken.

Als er seine Ausführungen zur Marauder-Korvette beendet hatte, sagte sie nur, dass man das sehen wird. Tej musste sich ein grinsen verkneifen und nahm, damit es nicht so auffiel noch einen Schluck seines heißen Getränks. Das würde die Frau noch sehen. Er war einer der besten seines Jahrganges gewesen und hatte nicht umsonst dafür einen besonderen Orden verliehen bekommen. Sie konnte natürlich denken, das er sich das Wissen auf dem Hinflug in einem Dossier angeeignet hatte, allerdings hatte er sich nur die Eckdaten der Schiffsklasse und nicht mehr durchgelesen.

Der Commander war auch überrascht von seinem Alter und sie sagte, dass das frischen Wind in das Schiff bringen könnte.
„Ich glaube, das wird nicht passieren, Commander, da ich Charakterlich bereits so Entwickelt bin, wie ein Mensch mit 26 oder 27 Jahren“, wollte er ihr keine falschen Hoffnungen machen

Dann kam sie endlich dazu ihre Fragen zu beantworten. Es enttäuschte Tej, das die Claw of Justice noch nicht an einer größeren Offensive teilgenommen hatte. Aber was nicht war, konnte ja noch werden rief er sich wieder ins Gedächtnis. Und der Commander hatte ja die Hoffnungen noch nicht aufgegeben und lobte ihre Crew und ihr Schiff. Das gefiel ihm. Auch wenn er von niederen Rängen nicht sonderlich viel hielt, so konnten sie sich doch Respekt durch Leistungen bei ihm erkaufen. Er würde scheinbar dennoch ein etwas persönlicheres Verhältnis mit der Besatzung halten müssen, da das Schiff ja relativ wenig Besatzung hatte.

„Es wird mir eine Ehre sein, ihnen zu helfen. Ich möchte nicht unbedingt hier an Langeweile sterben“, sagte er mit einem Grinsen.
Endlich forderte sie ihn dann auch auf, ihr auf die Brücke zu folgen. Er trank also den Rest, seines wesentlich erkalteten Kaffs aus und erhob sich.

„Mit dem Größten Vergnügen, Commander“, stimmte er ihr zu, stand auf und folgte ihr auf den Gang. Der Weg war nicht lang und die Brücke lag auf dem gleichen Deck wie das Zimmer des Commanders.

Wie gewohnt wurde die Anwesendheit des Kommandanten auf der Brücke verkündet.
Dann hieß sie Tej auf der Brücke willkommen und stellte ihm in einem kurzen Rundgang die Brückenoffiziere vor. Die Sensoroffizierin war Lieutenant Miranda Wallis, eine brünette, nicht ganz unansehnliche menschliche Frau. Die Navigatiosoffizierin, auf die Tej ein besonderes Auge haben würde, da er sich hierauf selbst exzellent verstand, Lizzy Therston wirkte auf ihn sehr jung und unerfahren, sah aber auch hübsch aus. Für die Waffenkontrolle war ebenfalls ein Mensch, allerdings mit schwarzer Hautfarbe, zuständig. Er wurde ihm als Zenon Ovander vorgestellt. Als letztes kam noch der Junge Kommunikationsoffizier, der, zumindest nach seinem Namen, der Sohn von Commander Vest sein musste. Er war ebenfalls Lieutenant und hieß Samuel Vest. Tej musterte ihn. Er konnte sich vorstellen, dass es ihm nicht sonderlich behagte, unter seiner Mutter zu dienen, sagte aber kein Wort dazu.
Dann war die Führung auch schon zu Ende und Commander Vest beorderte Petty Officer Teg dazu, ihm, wenn er es wünschte, einen Rundgang zu geben.
„Danke, aber fürs erste möchte ich ein wenig die Brücke beobachten und mich hier aufhalten. Ich werde später sicherlich noch Zeit finden diese Führung anzunehmen oder das Schiff für mich selbst zu erkunden“, sagte er zu der jungen Frau, die sich damit wieder ihrer Arbeit zuwandte.

Er stellte sich neben den Commander und machte den Rücken gerade. Jetzt übernahm der Teil von ihm, der schon lange darauf wartete einmal zu zeigen was in ihm steckt.
„Wie ist unsere Position, Commander?“, wollte er wissen. „Und wie lauten unsere Befehle?“

Er schaute den Commander, in Erwartung einer Antwort und in Erwartung etwaiger Befehle, an. Dann schaute er sich noch einmal auf der Brücke um. Auf den Monitoren konnte er nichts erkennen und das Schiff lag reglos im Raum, daher schloss er, dass sie in einer Warteposition standen. Die Frage war nur, wie lange diese Warteposition anhalten würde. Er hoffte nicht sonderlich lang. Und wenn doch, dann wollte er wenigstens die Möglichkeit haben, Mannöver zu fliegen.

[Rendili| MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückenbesatzung, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
 
[Rendili System - Rendili - Rendili City – Militärstützpunkt - Gang Richtung des Büros von Admiral Antur Pell] Alleine

Das leise Klacken der Stiefel auf den polierten Boden war das einzige Geräusch das Arcturus von sich gab als er sich durch die Gänge des Militärstützpunkts bewegte. Alles an dem Commander sah aus wie aus dem Ei gepellt, sein Bart war ordentlich gestutzt worden und füllte immer noch einen Großteil seines Gesichts aus, seine Haare wurden geschnitten und sind einen Tick kürzer als sonst, die Uniform passte wie angegossen und besaß nicht den kleinsten Fleck. Mit stolzer Brust voraus und gerader Haltung marschierte er den Gang entlang, das Sinnbild eines Imperialen Offiziers. Er war von Admiral Pell herbei beordert worden, nur wenige Tage nach der Mission im Orbit von Rendili V. Aaronson hatte einen Urlaub spendiert bekommen, während die Chiss in Richtung Bastion unterwegs war. Während seiner Zeit die er nun nicht im Einsatz war kümmerte sich Arcturus um den ausführlichen Missionsbericht, weitere Aufgaben sein Schiff betreffend und einige Übungen um die Besatzung Fit zu halten.

Wieso aber nun Pell höchstselbst ihn in sein Büro beordert hatte war für den Commander auf den ersten Blick unklar gewesen, auch jetzt als er auf dem Weg dorthin war besaß er nur Vermutungen und kaum plausible Erklärungen, was der Hafenadmiral von ihm wollte. Womöglich ging es um seine Qualifikation und seine Fähigkeiten als Kommandant einer Gefechtsgruppe, vielleicht auch um einen neuen Einsatz auf den er sich vorbereiten sollte. Es gab viele Möglichkeiten und eine war plausibler als die nächste. Aus diesem Grund überließ Arcturus nun dem Schicksal was geschehen würde...und Pell. Nachdem er sich kurz bei dessen Sekretärin meldete und sie ihm mitgeteilt hatte, das Pell ihn bereits in seinem Büro erwartet trat der Bastioner in das Büro des Hafenadmirals, schloss die Tür hinter sich, trat bis vor den Schreibtisch und salutierte vor dem Ranghöheren Flottenoffizier.


"Gelobt sei der Imperator, Commander Arcturus Mengsk meldet sich wie gewünscht Sir."

sprach er mit fester Stimme in Richtung des Admirals ohne sich zu rühren. Sollte er dies wünschen konnte er ihm dies befehlen, wenn er einer von der Älteren Schule wer der seine Untergebenen in Hab-Acht Stellung stehen ließ so würde der Commander dies hin nehmen. Er war zwar schon Älter aber noch kein alter Greis.

[Rendili System - Rendili - Rendili City – Militärstützpunkt - Büro von Admiral Antur Pell] mit Antur Pell
 
[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC):]

Das Verhör Al-Rezaanis gestaltete sich deutlich schwieriger und langwieriger als erwartet. Celessa hatte damit gerechnet das der Weequay bei weitem nicht so einfach zu knacken wäre wie seine Untergebenen, inzwischen war aber deutlich das sie es mit einem echten Fanatiker zu tun hatten. Diese Leute waren problematisch und erforderten üblicherweise viel Zeit und deutlich feinere Methoden, was nicht der aktuellen Situation entsprach.

So gut wie möglich verdrängte die junge Blondine ihren Ärger, sie durfte sich nichts anmerken lassen. Al-Rezaani brach das Schweigen und wandte sich direkt an die Agentin, er hielt ihr vor ihn weiterhin zu unterschätzen und nicht zu verstehen das er seine Mission längst erfolgreich beendet hätte und die Berichterstattung im Holonet bedeutete das er der ganzen Galaxis gezeigt hatte wie verwundbar das Imperium war.

Celessa ging auf diese offenkundige Provokation nicht ein und blieb ruhig, selbst als der Weequay höhnisch lachte. Ein Piepen ertönte, es war offenbar Sergeant Kevoras Interkom, er nahm den Anruf an und als er das Gerät auf den Tisch legte erschien das Gesicht von Sector General Vornell, der offenkundig die letzten Stunden seiner Karriere damit verbringen wollte dem Verhör zumindest per Holo beizuwohnen. Vornell erkundigte sich nach dem Fortschritt der Befragung und bekam von Kevora eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse.

Der gefangene Söldneranführer war nicht eingeschüchtert und wandte sich spöttisch grinsend an den imperialen General, der Weequay ließ es sich nicht nehmen Vornell zu verhöhnen, worauf der General mit dem Befehl reagierte Al-Rezaani zu töten. Sergeant Kevora zog bereits seine Blasterpistole und hielt sie dem Söldner an die Schläfe als ihm angesichts von Celessas missbilligendem Gesichtsausdruck klar wurde das die Agentin nicht wollte das er jetzt schon den Abzug drückte.

Kevora war schlau genug seinen Vorgesetzten darauf hinzuweisen das die Operative erst ein Urteil abgeben sollte, was die schlanke Blondine mit einem hauchdünnen Lächeln in Richtung des Sergeants honorierte. Sie war hier noch lange nicht fertig, und wenn nötig würde sie Al-Rezaani für ein Tiefenverhör zur nächsten Geheimdienstbasis bringen lassen und ihn dort mit allen Mitteln ausquetschen. Aber noch bevor sie etwas sagen konnte meldete sich der Gefangene wieder zu Wort.

Al-Rezaani riet ihnen einen Blick auf sein Datenpad zu werfen, das selbstverständlich gründlich untersucht worden war. Der Sanitäter Tavers legte es auf den Tisch und aktivierte es, woraufhin die rötliche Projektion eines nichtmenschlichen Schädels erschien. Interessiert beugte sich Celessa nach vorne. Dieses Symbol hatte sie doch schon gesehen...Breit grinsend verkündete Al-Rezaani sichtlich stolz das dies das Wappen der „Cabur“ sei.

Neugierig studierte die junge Agentin das Symbol. Es wirkte roh und primitiv, aber zugleich kraftvoll und energisch und hätte ebenso das Wappen einer Gang oder Piratenbande sein können. Lt. Commander Carla hielt den Anhänger den sie bei Merl gefunden hatten neben die Holoprojektion und zeigte so das sie das gleiche Symbol zeigten. Waren alle Aufständischen auf Rendili V Mitglieder der Cabur, oder nur die besonders loyalen ? Die Chiss verlangte Antworten und wollte wissen was es damit auf sich hatte. Damit sprach sie allen aus der Seele.

Celessas Gedanken rasten förmlich. Sergeant Kevora sprach laut aus was der Agentin auch gerade in den Sinn kam, nämlich das dieses Symbol und das Wort Cabur in letzter Zeit im Zusammenhang mit mehreren Bombenanschlägen auf verschiedenen Welten durch die Medien gegangen war. Soweit die Agentin wusste war man zunächst von isolierten Gruppen oder Trittbrettfahrern ausgegangen, aber diese Theorien waren offenbar falsch. Während Al-Rezaani verträumt auf das Wappen starrte überlegte Celessa wo sie das Wort einordnen sollte. Zum Glück besaß Sergeant Kevora ein gutes Gedächtnis und erklärte, dass es sich um einen Begriff aus der Sprache der Mandalorianer handelte. Ja, das passte. Beschützer und Verteidiger, aber von was ? Der Weequay war kein Mandalorianer und es hatte keine Geheimdienstberichte über ungewöhnliche Aktivitäten dieser Kriegergruppe gegeben.

Waren Al-Rezaani und die Organisation der er angehörte so etwas wie Möchtegern-Mandalorianer ?
War dies eine falsche Fährte ? Auch Sector General Vornell fragte den Gefangenen offensichtlich verwirrt wer er sei. Sie musste den Weequay unbedingt weiter verhören und mehr herausfinden. Wenn es diese Cabur tatsächlich gab und sie eine geschlossene Gruppe waren, dann waren sie eine echte Bedrohung. Aber der Weequay durchkreuzte ihre Pläne, grinste die Anwesenden heimtückisch an und drohte dann das er auf jeden Fall in diesem Container sterben würde und die übrigen vielleicht auch.

Wovon sprach der Söldner ? Irritiert warf Celessa der Chiss neben ihr einen Blick zu und General Vornell befahl den Gefangenen zu töten. Protestierend hob die Agentin die Hand und wollte etwas sagen, aber Al-Rezaani war noch nicht fertig, er erklärte zufrieden das sein Datenpad ein Notsignal aktiviert hätte und die Cabur den Rest erledigen würden. Wütend erhob sich Celessa und war drauf und dran dem Gefangenen ins Gesicht zu schlagen, da sagte der Weequay das er eine Bombe in seinem Kopf hätte, ähnlich wie bei bestimmten Sklaven. Diese Bombe konnte laut Al-Rezaani nur durch seinen Tod entschärft werden.

Binnen Sekunden hatte das Verhör eine dramatische Wendung genommen. Bluffte der Weequay ? Nein, dass glaubte Celessa nicht. Al-Rezaani wirkte tatsächlich wie jemand der mit Freuden für seine Sache sterben und noch einige seiner Feinde in den Tod reißen würde. Entschlossen richtete sich Celessa auf und erhob sich, dann lächelte sie dem Weequay demonstrativ ruhig zu.


„Sie haben uns bereits sehr geholfen, Al-Rezaani. Wir wissen jetzt, mit wem wir es zu tun haben, und glauben Sie mir: Wir werden Ihre Organisation aufhalten und sie vernichten. Und egal was passiert, Sie werden nicht dabei sein um die Zukunft zu erleben.“

Kalt blickten ihre hellblauen Augen auf den Weequay herab, dann drehte sie sich um und nickte den übrigen Anwesenden zu. Ihre Stimme war ruhig und gelassen und zeigte keine Furcht.

„Ich denke es wäre das Beste den Container zu verlassen. Ich glaube nicht das er blufft, aber für den Fall das er es doch tut und fliehen will....Sergeant, schießen Sie ihm in die Knie, und dann raus hier.“

Ordnete die Agentin kühl kalkulierend an. Sollte Al-Rezaani versuchen sie hereinzulegen würde er mit zwei kaputten Knien nicht weit kommen, und falls nicht war er ohnehin tot und würde ohne die Befriedigung sterben seine Feinde mitgenommen zu haben.

[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC):]
 
[: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager am Taleingang -Operative Celessa Kenzee, Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Sub-Lt. Dendri, Lt. DeClay, AT-ATs und Marines.Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Fireteam Bravo, Jaleen Al-Rezaani:]



Die Lage wechselte von "einfach nur ärgerlich" zu "kreuzgefährlich".

Nicht nur, dass die ganze Strategie bisher fehlgeschlagen war, den Gefangenen zum Reden zu bringen, jetzt hatten sie mit der Aktivierung des Datapads ihn quasi "scharf gemacht."

Das letzte, was sie eigentlich tun wollten, war Al Rezaani umzubringen. Er zeichnete sich verantwortlich für diese ganze Operation und war eine wertvolle Quelle. Lebend war er nützlicher als tot. Und üblicherweise würde er auf der passenden Bühne nicht hinter dem Berg halten, um von seinen Ruhmestaten zu erzählen.
Doch jetzt nahm der Fall eine unerwartete Wendung. Sicherlich, für die Geheimhaltung ihrer folgenden Operationen, waren solche Personen bereit in den Tod zu gehen. Das unterschied sie nicht viel von einem Geheimdienstagenten.
So weit aber zu gehen, sich eine Bombe implantieren zu lassen und auf so eine clevere, wie perfide Art zu aktivieren, dazu bedurfte es einer besonderen Überzeugung.
Der Mann, der hier saß, hatte sie alle kräftig verschaukelt. Ein härteres Wort wäre sogar angemessen gewesen.
Das ganze Puzzle begann sich zusammen zu fügen, man konnte gewisse Muster schon erkennen, auch wenn es noch ziemlich lückenhaft war.
Diese Terroristen, die sich als Piraten getarnt hatten, führten ein doppeltes Spiel. Sie waren auf das Cortosis scharf, hatten aber scheinbar genügend gesammelt um ein gewisses Ziel zu erreichen.
Dann richteten sie den Goveneur hin und führten diese Terroranschläge aus, nur um allen zu beweisen, dass sie bereit sind, alles zu tun. Dabei war gänzlich eingeplant, nicht lebend von dem Mond herunter zu kommen. So viel Opferbereitschaft war der Chiss unheimlig. Ob ein Plan die Möglichkeit des Sterbens beeinhaltet oder das Sterben das unausweichliche Ende des Planes darstellte, waren zwei ganz unterschiedliche Sachen.
Ihr Kampf hatte zum Ende hin nur noch den Sinn, soviel Schaden wie möglich zu verursachen.
Carla schüttelte den Kopf. Diese Verhaltensweise war ihr nicht neu, doch begreifen und nachvollziehen konnte sie es nicht.
"Schießen Sie ihn bloß nicht in den Kopf, das könnte den Sprengsatz gleich zünden. Und schießen Sie ihn auch nicht ins Herz, wer weiß ob sein Herzstillstand nicht auch den Sprengsatz zündet." sagte sie warnend zu Sergeant Kevora.

Die Agentin war ebenfalls der Ansicht, dass dieser Sprengsatz kein Bluff war und schlug vor den Container sofort zu verlassen und dem Gefangenen vorsichtshalber die Knie zu zerschießen.
Carla nickte dem zustimmen zu und schnappte sich den goldenen Anhänger und den Datapad.
Sie verließ umgehend den Container und gab über taktische Zeichen den umstehenden Soldaten die Anweisung, sich sofort zurück zu ziehen und zwar im Laufschritt!
Wieviel Zeit hatten sie noch? Und wie Explosiv war dieser Sprengsatz?
In Anbetracht der bisherigen Überraschungen, die die Terroristen für sie bisher bereitgestellt hatten, war Carla nicht sonderlich darauf scharf, zu nahe dabei zu stehen, wenn Al Rezaani der Explosionsdruck den Schädel zerplatzen lies.

Die Zeit kroch gefühlt dahin und die junge Chiss konnte nicht sagen ob es nur Sekunden oder gar Minuten waren...der Weequay lachte höhnisch und warf auffällig oft die Bezeichnung "Feiglinge" um sich. Seine Stimme klang hohl aus dem Container und plötzlich hörte er auf zu lachen...nämlich in dem Moment, als ein lauter Knall aus dem Container ertönte, gefolgt von einem metallischen Klang, bei dem offensichtlich mehrere Projektile gegen die Blechverkleidung geschleudert wurden.
"Das war es dann wohl." sagte Carla schließlich leise und resigniert.
"Das ganze wirft mehr fragen auf, als geklärt wurden." fügte sie schließlich hinzu und schaute grübelnd zum Container, dem sich einige Soldaten vorsichtig näherten und Dendri einen angewiderten Laut von sich gab, fluchte und sich zum Übergeben hinter die Ecke vom Container beugte.
"Was hatten die eigentlich mit dem Cortosis vor?" fragte sie relativ ungerichtet und näherte sich mit langsamen Schritten dem Container...

[: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager am Taleingang -Operative Celessa Kenzee, Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Sub-Lt. Dendri, Lt. DeClay, AT-ATs und Marines.Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Fireteam Bravo, jetzt ohne Jaleen Al-Rezaani:]
 
[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC), Sector General Sam Vornell (NPC):]

Operative Kenzee, als Mitglied des Geheimdienstes die leitende Person in diesem Verhör, erteilte den Befehl, Al-Rezaani in die Knie zu schießen und den Container zu verlassen.
Es war ganz einfach nicht offensichtlich, ob ein endender Pulsschlag tatsächlich die Bombe entschärfen würde - ein Kopfschuss hätte sie ganz sicher ohnehin hochgehen lassen.
Vermutlich wollte der Weequay die Anwesenden mit in den Tod nehmen.
Mit einem knappen Nicken wies Sergeant Kevora Private Tavers an, den Frauen aus dem Container zu folgen.
Carla hatte zuvor noch das Datenpad und den Anhänger als Beweismittel mitgenommen.

"Ihr glaubt ihr seid sicher!", lachte Al-Rezaani und blickte dabei den beiden Frauen hinterher, "Doch ein Sturm zieht auf. Und wenn er euch erreicht, werdet ihr "loyalen" Feiglinge euch verzweifelt selbst die Frage stellen, wie ihr nur das Recht der Galaxis auf Freiheit und Frieden anzweifeln konntet!".
Kevora sah angewidert auf den brüllenden Weequay herab.
Er war als Letzter im Container geblieben, um Kenzees Befehl nachzukommen, doch er wartete einen Moment, auf weitere Informationen hoffend.
Al-Rezaani jedoch schien die Ignoranz der Frauen und des Privates zu missfallen und brüllte immer histerischer.
Nach einigen Sekunden wurde es so schlimm, dass er vom Stuhl aufsprang.
Dabei reagierten die violettfarbenen Energiehandschellen, schossen Stromschläge durch seinen gesamten Körper und sorgten dafür, dass sämtliche seiner Muskeln streikten und er wie ein Sack Pallies zu Boden fiel.
Am Boden schrie er noch immer weiter und versuchte zum Ausgang des Containers zu robben.
"Feiglinge! Stellt euch eurem Schicksal! Die Freiheit durch die Cabur ist die Zukunft der Galaxis!"

Sergeant Kevora war sich sicher, dass Al-Rezaani ihm nichts weiter sagen würde.
Möglicherweise wusste der Weequay auch einfach nicht mehr - die Tatsache, dass er entbehrlich war, deutete darauf hin, dass er in der Cabur ohnehin keine hohe Position besaß.
Er war der Bauer, mit dem die Cabur ihren ersten Zug gemacht hatte, mehr nicht.
Langsam aber stark drückend trat Kevora mit seinem linken Stiefel auf den zappelnden, brüllenden Kopf des Weequays und beugte sich über.
"Die brauche ich noch, vielen Dank!", erklärte der Sergeant, entfernte dem Gefangenen die Handschellen und steckte sie in eine seiner Taschen.
Daraufhin entfernte er seinen Fuß, zog seine Blasterpistole und feuerte je einen Schuss in die Beine des Weequay.
Blitzschnell brannten sich die Laserprojektile durch die Knie und verhinderten, dass er den übrigen Anwesenden aus dem Container folgen würde.

Jorax Kevora hatte dank diesen Mannes beinahe seinen gesamten Squad auf Rendili V verloren und nun war es ihm unmöglich, diese ganzen tapferen Männer zu rächen.
Doch er hatte dem Piratenabschaum enorme Schmerzen zugefügt - der mit Abstand stärkste war die Tatsache, dass es ihm nicht möglich war, die anwesenden Imperialen mit in den Tod zu nehmen.
Langsam schob er seine Blasterpistole zurück in ihr Holster und sah auf den schreienden Gefangenen herab: "Der Schmerz hält nur den Bruchteil einer Sekunde an. Doch bedenke, dass du von deinem Nervenzentrum heraus explodierst. Jedes kleine Bisschen Hitze entspringt deinem Schädel. Du spürst das Feuer - den Zorn all deiner Opfer. Und wisse, dass du keinen Weiteren mitnimmst.".
Mit langsamen Schritten verließ Kevora den Container und schloss diesen, ohne nur einen Blick zurückzuwerfen.
Draußen angekommen sah er sämtliche sich im Lager befindende Imperiale, gespannt auf den Container starrend.
"Fireteam auf Sicherheitsabstand!", befahl Sergeant Kevora seinen Männern.
Er hingegen genoss die Schreie Al-Rezaanis im Hintergrund und behielt seinen langsamen Schritt bei.
Einen kurzen Moment später erschütterte eine starke Druckwelle das Lager, als der Container mit einem lauten Knall explodierte.

Einige Anwesende stürmten auf den zerstörten Container zu und versuchten entstandene Feuer zu löschen.
Kevora hingegen lief auf die beiden Frauen zu: "Operative Kenzee. Ich schlage vor, dass Sie das Datenpad von Ihrem Büro untersuchen lassen. Die Tatsache, dass es ein Signal an die Cabur verschickt hat, dürfte es Spezialisten ermöglichen, sich in das Ding einzuhacken und den Zielort ausfindig zu machen. Sie haben beide sehr gute Arbeit geleistet - vielen Dank!".
Er gab zunächst Kenzee, dann der Chiss die Hand: "Es hat mich sehr gefreut, Sie wiederzusehen, Lieutenant Commander Halijc'arl'ajkartia.".
Es war das erste Mal, das er ihren Namen (zumindest fast) richtig ausgesprochen hatte.

[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC), Sector General Sam Vornell (NPC):]
 
[: Rendili-System | Rendili V | Wüste | Imperiales Lager - Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Carla Halij, Celessa Kenzee, Jaleen Al-Rezaani (NPC):]

Es sah so aus wäre Celessa mit ihrer Sorge nicht allein, auch Lt. Commander Carla riet davon ab dem Gefangenen alles zu glauben und ihm in den Kopf zu schießen. So wie Al-Rezaani sich bisher verhalten hatte war es durchaus wahrscheinlich das dies ein Trick war um die Imperialen noch mit den Tod zu nehmen. Eilig machten sich die Agentin und die Soldaten daran den Container zu verlassen, die Chiss schnappte sich noch schnell das Datenpad und den Anhänger.

Die Aussicht auf den nahenden Tod ließ den Weequay nur noch mehr Tiraden verkünden, er rief den im gehen befindlichen Imperialen das ihr Gefühl der Sicherheit eine Illusion sei und sie schon bald von einem mächtigen Sturm hinweggefegt werden würden. Hauchdünn lächelte die junge Blondine vor sich hin und würdigte den Söldner keines Blickes. Das klang nach goldenen Zeiten für die Agentin und den Geheimdienst.

Draußen gingen sie auf Sicherheitsabstand zu dem Container und warteten auf Sergeant Kevora, der noch Celessas Anweisung ausführte und dann den hysterisch immer lauter und lauter brüllenden Al-Rezaani allein im Container ließ. Gelassen warf die Operative einen Blick auf ihr Chrono, dann richtete sie ihre hellblauen Augen scheinbar teilnahmslos auf den Container.

Einige Augenblicke vergingen und Celessa fragte sich schon ob der Söldner lediglich geblufft hatte als unvermittelt das Geschrei des Weequay im Donnern einer Explosion unterging, die den Kommandocontainer in Stücke riss. Die Ausläufer der heißen Druckwelle wirbelten das blonde Haar der Agentin durcheinander und für ihr Gesicht leuchtete kurz im Feuer der Explosion. Al-Rezaani hatte tatsächlich die Wahrheit gesagt.

In Gedanken versunken sah sie zu wie einige Soldaten herbeieilten um das Feuer zu löschen, neben ihr bemerkte Lt. Commander Carla das dies wohl das Ende wahr und es mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet hatte, laut wunderte sich die blauhäutige Humanoide darüber was die Cabur denn mit dem Cortosis vorhatten. Langsam drehte Celessa den Kopf und lächelte der Kommandantin seltsam ruhig zu, ihre Stimme klang entspannt und furchtlos.


„Ganz im Gegenteil, Lt. Commander. Es hat gerade erst richtig angefangen. Ich werde alle meine Kräfte darauf verwenden herauszufinden was diese Organisation vorhat. Was das Cortosis angeht...vielleicht wollten sie es auf dem Schwarzmarkt verkaufen um so an Credits und Waffen zu kommen ? Oder sie hatten vor es selbst zu verwenden, was allerdings die Frage aufwirft wofür ? Vielleicht Rüstungen ?“

Spekulierte die Agentin und dachte angestrengt nach. Cortosis war teuer und aufwändig, bot allerdings dafür exzellenten Schutz gegen Lichtschwerter und andere Energiewaffen. Al-Rezaani hatte davon gesprochen das auch die Jedi und Sith Feinde der Cabur waren, aber wer war verrückt genug sich mit ihnen anzulegen ? Vielleicht gab es auch eine andere Erklärung.

Ohne ausreichend Informationen konnte sie keine wirklich gute Theorie aufstellen, sie musste mehr herausfinden. Wie gerufen kam Sergeant Kevora auf sie zu und schlug vor das Datenpad von dem zuständigen Geheimdienstbüro untersuchen zu lassen und so den Zielort des Signals herauszufinden. Kevora bedankte sich außerdem für die ihre gute Arbeit. Höflich lächelte die Agentin dem Sergeant zu und nickte, dann nahm sie das Datenpad von Carla entgegen und verstaute
es sorgfältig.


„Und ich danke Ihnen, Sergeant. Ihre Unterstützung war sehr hilfreich.“

Ruhig schüttelte sie die Hand des Mannes, der sich danach an Carla wandte und erklärte das es eine große Freude gewesen wäre sie wiederzusehen. Fast schon etwas zu enthusiastisch für eine rein professionelle Aussage, fand die Agentin, sagte aber nichts. Es wurde Zeit an die Arbeit zu gehen.
Die junge Blondine drehte sich elegant zu Carla um, lächelte leicht und schüttelte der Chiss die Hand.


„Lt. Commander, es war mir ein Vergnügen mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Ich möchte Ihnen mein Bedauern für den Verlust Ihres Schiffes und Ihrer Kameraden ausdrücken. Das gilt natürlich auch für Sie, Sergeant Kevora. Im Namen des Geheimdiensts verspreche ich Ihnen beiden das wir nichts unversucht lassen werden um diese Cabur aufzuspüren und zu eliminieren. Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, die Auswertung dieses Datenpads und der sonstigen Informationen duldet keinen Aufschub. Auf Wiedersehen.“

Verabschiedete sich Celessa höflich, nickte den beiden entschlossen zu und machte sich dann auf den Weg. Im Kommandozelt nutzte sie die Holoverbindung um einen ersten Zwischenbericht zu verschicken und forderte ein Shuttle an. Angesichts der Dringlichkeit ihrer Bitte traf kurz darauf ein Shuttle der Lambda-Klasse ein um sie nach Rendili zu bringen. Als das graue Shuttle vom sandigen Boden abhob verschwendete Celessa keinen Blick zurück sondern arbeitete emsig auf ihrem Datenpad, was sie auch den Rest des ereignislosen Fluges tat.

Auf Rendili angekommen ließ sie sich per Shuttle zum Geheimdienstgebäude bringen und sorgte dafür das ihrem Vorgesetzten Senior Agent Konshi mitgeteilt wurde das sie eingetroffen war. Sie erhielt die Erlaubnis sich zu duschen und umzuziehen, was sie ausgesprochen gerne wahrnahm. Frisch gesäubert und neu eingekleidet machte sich Celessa auf den Weg zum Besprechungsraum, setzte sich auf einen der leeren Stühle an dem großen Tisch und holte das Datenpad Al-Rezaanis sowie ihr eigenes hervor. Konshi und Spezialisten für Hacking würden sicher bald eintreffen, aber für einen Moment hatte sie noch die Gelegenheit die Ruhe zu genießen und sich zumindest etwas zu entspannen.


[: Rendili-System | Rendili | Rendili City | Geheimdienstunterschlupf | Besprechungsraum – Celessa Kenzee (allein)
 
[: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager am Taleingang -Operative Celessa Kenzee, Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Sub-Lt. Dendri, Lt. DeClay, AT-ATs und Marines.Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Fireteam Bravo, Jaleen Al-Rezaani:]



"Ich meinte auch, dass es mit unserem Terroristen zu Ende ist. Das Verhör ist ja im wahrsten Sinne des Wortes geplatzt. Der macht jetzt kaum noch sachdienliche Hinweise, außer die Reste ergeben noch etwas erhellendes bei einer Obduktion. Am besten wir versiegeln den ganzen Container und der Geheimdienst schaut, ob aus dem noch was rauszuholen ist." erwiderte die Chiss auf den Kommentar der Agentin, dass dies erst der Anfang war.
"Ich wünsch Ihnen viel Erfolg, dass sie das Rätsel knacken können. Ich weiß noch nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll, ich weiß nur, dass es was ziemlich sinsteres sein wird. Ich habe schon geahnt, dass dieser Aufstand und diese Überfälle nicht auf das Konto von gewöhnlichen Piraten geht, aber das hier...?" sagte sie und schüttelte beim letzten Satz den Kopf.
Erledigt war diese Sache noch lange nicht.
Sie verabschiedete sich ebenfalls bei dem Sergeant und der Agentin.
"Ich weiß noch nicht, was ich von der ganzen Angelegenheit halten soll...aber auf jeden Fall war es gut Sie alle bei dieser Mission dabei zu haben. Ich hoffe, wir treffen uns einmal unter erfreulicheren Umständen wieder. Viel Erfolg Ihnen beiden." wünschte Sie dem Sergeant und dem Rest seines Squads und der Agentin, verabschiedete sie mit militärischem Gruß und gab der Agentin und dem Soldaten zum Abschied noch die Hand.
Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht dabei.
Dann gingen sie alle ihrer Wege und Carla trommelte ihre Crew zusammen.

Sie reihten sich noch einmal auf, Lt. DeClay als zweithöchster Rang beorderte alle ins Stillgestanden und die Chiss sprach mit lauter und fester Stimme:
"Crew der "Aurora", rührt euch. Wir sind zum letzten Apell für diese Mission angetreten. Wir haben im Laufe der letzten Stunden sehr viel verloren und welchen Platz auch immer wir in den Geschichtsbüchern einnehmen werden, es war kein glanzvoller Tag für uns alle. Üblicherweise wird bei dieser Gelegenheit die Crewmitglieder einzeln mit Namen aufgerufen und für die gefallenen Kameraden wird dann stellvertretend geantwortet: Ist auf Patrouillie geblieben.
Ich werde das jetzt nicht tun, wir würden dann noch beim Abendrot hier stehen. Ich möchte allen danken, die bei dieser Operation ihren Beitrag geleistet haben. Alle haben ihr bestes gegeben und sind über sich hinaus gewachsen und haben mehr geleistet, als von ihnen verlangt wurde. Auch wenn der Schmerz es schwer fallen lässt, alle können zu Recht stolz auf sich sein. Ich bin es jedenfalls auf euch. Es ist das letzte Mal, dass wir in dieser Formation für die "Aurora" hier zusammen getreten sind. Wir werden für die Gefallenen und unser Schiff eine Schweigeminute einhalten."

Alle senkten für einen Moment die Köpfe und es wurde ruhig auf dem improvisierten Appellplatz.
Schließlich meldete sich die Chiss wieder zu Wort:
"Crew der Aurora, Stillgestanden!
In wenigen Minuten werden Truppentransporter kommen und Sie nach Rendili zurück bringen. Über das weitere Schicksal wird das Oberkommando entscheiden. Ich wünsche ihnen viel Glück.
Weggetreten!"


Die Transportershuttles landeten und nahmen die Marines und die Flottensoldaten auf.
Die Kommandantin sprach noch mit allen persönlich noch ein kurzes Wort und bedankte sich bei ihnen.
Schließlich landeten die Shuttle auf Rendili und die Soldaten gingen zu ihren Unterkünften.
Carla verabschiedete sich noch bei Dendri und DeClay und ging schließlich zu ihrer Offiziersstube, die sie lediglich nur ein paar Mal benutzt hatte, als sie ihr Kommando auf Rendili übernahm. Entsprechend leer sah es hier auch aus. Im Spind hing noch dieses rote Abendkleid und die roten Stiefel, welches sie extra sich für dieses ominöse Abendessen mit den beiden Flottenoffizieren hat aufschwatzen lassen. Ansonsten befand sich noch die Ausgehuniform sowie eine zivile Jacke im Spint. Eine Garnitur Unterwäsche und eben die etwas aufreizenderen Dessous für das Abendkleid.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten befand sich nichts im Spind. Der Rest war alles auf der Aurora und mit ihr vernichtet worden.
Sie griff sich das Reservehandtuch und Shampoo und ging zum Duschraum um sich Blut, Staub und Schweiß vom Körper zu spülen. Dort angekommen zog sie sich aus und stellte fest, dass die Uniform sehr gelitten hatte. Darunter sah der Körper auch nicht besser aus.
Als das warme Wasser über ihren Körper rann, spürte sie wie es überall auf ihrer Haut brannte.
An den Ellenbogen, Knöcheln, Schienenbeinen hatte sie hässliche Schürfwunden und an einer Stelle hing die Haut ziemlich zerfetzt auf einer Wunde und konnte sich nicht so richtig entscheiden ob sie abgehen oder dranbleiben sollte.
Mit jeder Minute der Entspannung kehrten auch Kopfschmerzen wieder und wurden von Augenblick zu Augenblick schlimmer.
Sie legte den Kopf in den Nacken und spürte wie Blut aus ihrer Nase lief und ebenso den Rachen entlang rann.
Sie stellte das Wasser ab und versuchte sich mit dem Handtuch abzutrocknen, kam aber nicht mehr weit. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie fiel der Länge nach hin auf den Nässeschutzbeschichteten Betonboden...

"Rendili-System :: Rendili :: Rendili-City / Flottenquartiere /Duschraum :: Halijc'arl'ajkartia
 
[Rendili-System – Rendili – Orbit – Shuttle - Passagierkabine] Flag Lieutenant Inyri Samantha Harte und Vice Admiral Elysa Nerethin

Mit jedem Tag trafen zwei, vielleicht drei oder auch mal eine Handvoll neue Kriegsschiffe ein. Ihre Kriegsschiffe - wie Elysa, wieder einmal in einem Shuttle unterwegs, sinnierte. Überwiegend leichte Einheiten bis auf die Kreuzer und Schlachtschiffe die zuvor Teil des Retribution-Geschwaders waren. Selbst mit Hilfe ihres Admiralstab und wenigen Stunden Schlaf ließ sich der Aufwand kaum bewältigen. Schiffe wollten zu Einheiten zusammengefasst werden. Ebenso stand die Gefechtsbereitschaft der Neuankömmlinge auf dem Prüfstand. Elysa musste wissen wo die Stärken und Schwächen der Besatzungen war, ebenso die Divisionskommandanten. Zu dem Zweck gab es angesetzte Manöver nahe dem Asteroidenfeld für einzelne Schiffe und bereits zusammengezogene Divisionen. Die Manöver umfassten von Piratenjagd, Raumjäger- und Raketenabwehr, Gefechtsführung gegen Oberflächenziele, Gefechtsführung gegen Raumstreitkräfte, bis hin zu Luftlandeoperationen, Minenräumung, Operationen hinter feindlichen Linien als auch das Abfangen und Durchsuchen ziviler Schiffe. Schiffe und Besatzungen wurden hart gedrillt, um die operative und taktische Vertrautheit herzustellen die mitunter den Kern einer jeden erfolgreichen Flotte darstellten.

Die eigenen Prinzipien prüften Elysa im Angesicht der enormen Verwaltungsflut. An den eigenen Ansprüchen zu scheitern wäre zwar keine Schande, aber kein guter Auftakt. Dennoch wollte es sich die Admiral nicht nehmen lassen und jedes Schiff einmal inspizieren bevor es möglicherweise zu einem Kampfeinsatz kam. Es war eine Chance sich persönlich einen Eindruck zu verschaffen, aufrichtiges Interesse an Schiff und Mannschaft zu demonstrieren und nicht zuletzt auch die Gelegenheit für die Besatzungen sich eine Meinung über sie zu bilden. Männer und Frauen die für sie in die Schlacht zogen sollten nicht nur auf dem Papier wissen für wen sie kämpften. Auch wenn sie aus ihren Besichtigungen bereits Schiffe gestrichen hatte, die vormals zum Retribution-Geschwader gehörten, blieben immer noch knapp 60 Schiffe die sie besichtigen wollte. Pro Schiff nahm sich Elysa etwa zwei Stunden Zeit, nicht mehr als drei Inspektionen pro Tag, schließlich musste sie auch ihren Papierkram erledigen. Dokumente und Berichte sichten, die bereits so weit es ging vorgefiltert waren, aber für das Geschwader unterzeichnen konnte eben nur sie, und da war es nur rechtens, dass sie wusste worum es ging. Leistungsanalysen, Manöverkritik, Treibstoff, Munition, Personal, Jagdmaschinen, Werftzeit, Vergehen, Beförderungen, viel landete in irgendeiner Form – und wenn es auch nur zur Sichtung oder Unterzeichnung war – auf ihrem Schreibtisch. Hinzukamen die eigenen Berichte für die Sektoradmiralität, Flottenkommando und das Oberkommando. Somit stellten 16 eher 18, manchmal auch 20 Stunden am Tag derzeit die Regel dar. Ohne Chief Steward George Travis würde sie im Chaos leben, regelmäßiges Essen, frische Kleidung und auch einmal eine Decke, wenn sie wieder am Schreibtisch eingeschlafen war bezeichneten im Kleinen wie unverzichtbar der ergraute Chandrilaner für sie mittlerweile war. Ohne ihren Admiralstab würde Elysa keine Zeit für kostbaren Schlaf finden, dass diese Offiziere darauf bestanden ebensoviele Stunden wie sie einzubringen, erfüllte die Corellianerin mit Stolz und Zuversicht.

Sehr unverhofft war ihr Stab auch um eine Flag Lieutenant gewachsen, Inyri Samantha Harte, die jüngste Tochter Rear Admiral Hartes. Die junge Frau hatte frühzeitig demonstriert, dass sie ihre Aufgaben, mitunter die Vorbereitung und Durchführung repräsentativer oder protokollarischer Aufgaben, sehr ernst nahm. So hatte sie sich dagegen ausgesprochen, Schiffe ohne rechtzeitige Ankündigung aufzusuchen. Elysa kam derzeit nicht umher das Zeremoniell der Flotte als zeitraubend, wenn nicht sogar Zeitverschwendung zu betrachten und hatte unbedacht geäußert es vermeiden zu wollen. Aber, so zumindest hatte Sub-Lieutenant Harte Elysa belehrt, die Traditionen der Flotte zu wahren stellte gleichzeitig eine Würdigung der Hierarchie, Offiziere und Besatzungen dar. Damit zu brechen war eine stille, unausgesprochene Beleidigung und Bruch der Etikette. Auch wenn Elysa den Traditionen der Flotte viel Beachtung schenkte, war es in der Vergangenheit doch schon zu solchen Brüchen gekommen und insgeheim wuchs in ihr der Verdacht, dass Admiral Pell ihr deshalb die junge, rotblonde Frau zur Seite stellte die so verbissen ernst, streng und furchtlos für ihr Alter wirkte. Die Akten für die kommenden Inspektionen ruhten in einem Ordner auf Inyri Hartes Schoß, die Flag Lieutenant hütete diesen Ordner wachsam und würde ihn nur auf Elysas Anweisungen übergeben. Einzig, dass sie gelegentlich nervös mit den Fingerkuppen darauf herum trommelte verriet ihre Aufregung.

Die Vice Admiral senkte ihren Blick wieder auf das Datenpad in ihrer Linken und vertiefte sich in den Schadensbericht des Raumdocks zur Redeemer, ihr Stabschef Captain Malar konnte das Sektorkommando überzeugen den nahezu ausgeweideten Kreuzer dem Geschwader zu übergeben. Nachdem er einen alten Bekannten in der Werftleitung kontaktierte wurde die Redeemer auf der Prioritätsliste hochgestuft, und Elysa hatte einen dringend benötigten Kreuzer mehr zur Verfügung. Jetzt musste sie im Flottenpersonalwesen nur noch durchdrücken, dass die vormalige XO und mit dem Ableben ihres Vorgesetzten, derzeitige CO Lieutenant Commander, Taria Vokto trotz der beiden Makel in ihrer Dienstakte – Alien und Frau – das Kommando über das Schiff erhielt. Die Argumentation hinter der sich das Büro für Personalangelegenheiten der Flotte versteckte, dass Vokto nicht den nötigen Rang für das Kommando über einen Kreuzer inne hatte war zwar nicht falsch, aber die Duros diente seid zwanzig Jahren in der Flotte, hatte die Erfahrung und die Befähigung ein Schiff zu führen, selbst ihr verstorbener Captain bescheinigte dies in seinen Berichten. Aber man war nicht bereit sie zu befördern oder der Duros ein anderes Schiff zu überantworten. Wenn es soweit kam würde Elysa einfach alle anderen Captains ablehnen die ihr das Personalwesen vorsetzen wollte, mit Vokto als kommandierendem Offizier der Redeemer auslaufen und ihr dann eine Feldbeförderung verpassen, sobald es möglich oder nötig war. Sicher, das Buro für Personalangelegenheiten würde es sich nicht nehmen lassen nachzuprüfen, aber es war ebenso Tradition der Flotte Feldbeförderungen zu bestätigen, sollte kein besonderer Grund dagegen sprechen. Und den gab Lieutenant Commander Voktos Dienstakte nicht her. Notfalls musste Elysa dieses Tauziehen bis zum Auslaufen mitspielen, laut Bericht sollte die Redeemer nach drei Wochen Dockaufenthalt wieder bereit sein ihren Dienst zu verrichten. Der große Negativpunkt war schlicht, dass der Kreuzer solange nicht an den Manöverübungen teilnahm, wodurch Besatzung und die Kreuzerdivision ins Hintertreffen geraten konnte. Wirklich zufrieden war die Corellianerin damit nicht, aber es fehlte die Alternative.


“Admiral, wir haben die Silver Bullet gleich erreicht.”, wurde sie von ihrer Flag Lieutenant erinnert und nahm es mit einem Nicken wahr.

Elysa warf einen letzten Blick auf ihren CheatSheet am oberen Displayrand, um sicher zu gehen, dass ihr keine der wichtigen Fakten zur Silver Bullet entfallen war und reichte das Datenpad dann an Inyri weiter. Das Kanonenboot hatte sich jüngst bewiesen, es war zu hoffen, dass der Wechsel des Schiffskommandanten der Effizienz nicht im Wege stand. Gleich zwei wichtige Positionen hatten eine Veränderung erfahren.

[Rendili-System – Rendili – Orbit – Shuttle - Passagierkabine] Flag Lieutenant Inyri Samantha Harte und Vice Admiral Elysa Nerethin
 
[ Rendili| MAR "Claw of Justice" | Brücke | Brückenbesatzung, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]

Die Claw of Justice lag in Warteposition in einer Umlaufbahn um Rendili selbst. In den letzten Tagen war eine ungewöhnlich - das hieß, sogar ungewöhnlich für eine Werftwelt - hohe Anzahl neuer Schiffe ins System gekommen. Es hatte Gerüchte gegeben, Vice Admiral Nerethin, zu der es unbeträchtlich weniger Märchen gab, rüstete ihren eigenen Kompetenzbereich erheblich auf. Ob diese Gerüchte sich jedoch bewahrheiten würden, blieb abzuwarten. Der Imperator selbst verhandelte gerade mit einer Hochzahl offizieller Vertreter der beiden Großmächte um einen Friedensvertrag. Um was es dabei für Bedingungen ging und was dies für Auswirkungen auf die gesamte Flotte, geschweige denn die Schiffe des Nahbereiches Corellia hatte, entzog sich natürlich Nomis Gehaltsstufe. Ebenso jene Ereignisse um Nerethin, und ob diese in irgendeinem Zusammenhang standen.

Die Commander nahm mit einem Nicken zur Kenntnis, dass sich der neue XO fürs Erste in dem Bereich aufhalten wollte, der von nun an einen großen Teil seines Lebens einnehmen würde. Die Brücke war das Herz und die Seele eines Schiffes, jedenfalls wenn es nach der Einschätzung der Coruscanti ging. Wenn es hier zu Problemen kam - ob funktionaler, befehlstechnischer oder zwischenmenschlicher Natur - wirkte es sich in jedem Falle auf die Gesamteffizienz des Schiffes aus. Die Claw of Justice war schließlich und lediglich eine Korvette. Sie hangelte sich selbst gerne an dem Leitsatz auf, dass sie es sogar mitbekam wenn in den Mannschaftsquartieren zu laut geschnarcht wurde. So ähnlich verhielt es sich auch andersherum. Schon Sam auf die Claw zu holen, und damit einen uneinschätzbaren Risikofaktor in Hinsicht auf die Emotionalität der Kommandantin, war eine Entscheidung, die sie so nicht getroffen hätte, wenn es dabei nicht um ihren Sohn ging. Wenn auf der Brücke irgendetwas nicht seinen gewohnt professionellen Gang liefe, beeinträchtigte dies die Arbeit aller Besatzungsmitglieder des Schiffes. Die Zeit würde zeigen, ob und in wie weit sich hier also Probleme einstellen würden. Sie konnte auch nur darauf hoffen, dass sich Lieutenant Commander Darran als Naturtalent herausstellte, und fähig war die Brücke in Krisen- und Gefahrensituationen auch ohne praktische Erfahrung zu leiten.


„Wir befinden uns derzeit über Rendili und…“

„Ma’am. Eine Depsche vom Sektorkommando… Admiral Pells Büro. Sie ist als wichtig eingestuft.“

„Admiral Pell?“

Nomi konnte den skeptischen Unterton in ihrer rhetorischen Frage nicht verbergen. Selten hatte sich das Sektorkommando bisher um das Schiff der blonden Frau gekümmert. Und üblicherweise ging es dabei nur um allgemeine Befehle, wie etwa der Einteilung für Patrouillenflüge für den nächsten Monatszyklus oder ihr wurde mal wieder ein fähiger Offizier von Bord versetzt. Sie gab dem offensichtlich sehr eifrigen und motivierten Mr. Darran ein Handzeichen, um ihn zu verstehen zu geben, dass sie seine Worte weder überhört hatte, noch ignorieren würde.

„Geben Sie es mir auf mein Datenpad, Mr. Vest.“

Sekunden später leitete Sam die Nachricht aus Pells Büro auf ihren persönlichen Schirm weiter. Die Augen der Kommandantin verengten und weiteten sich abwechselnd während sie den Wortlaut überflog. Es handelte sich um neue Befehle für die Korvette Claw of Justice und deren Besatzung. Das Schiff wurde aus der Hand der Systemverteidigungskräfte entlassen und würde von nun an unter dem Befehl Nerethins stehen. Das Gemurmel bewahrheitete sich also. Die Admiralin stellte sich, bzw. die ihr untergebenen Einheiten offenbar neu auf.


„Nun, Mr. Darran. Offenbar haben wir neue Befehle.“

Sie überreichte ihm das Datenpad mit der Depesche aus Pells Büro, in dessen Anhang sich zudem erste Anweisungen der Vice Admiral befanden. Darin hieß es, dass Elysa Nerethin die Claw höchst persönlich einer Inspektion unterziehen wollte, der genaue Termin würde nachgereicht werden. Wie es schien, legte sie überdies viel Wert auf die Tauglichkeit ihrer Einheiten, denn die Nachricht beinhaltete ebenfalls Anweisungen über auszuführende Manöver in der Nähe des Asteroidenfeldes des Systems.

„Machen Sie alles bereit für ein Manöver zur Raumjäger- und Raketenabwehr. Die Brücke gehört Ihnen.“


Nun würde sich bereits offenbaren können, ob Darran seinen Aufgaben gewachsen war. Sie hatte vor, ihm einen Großteil des Manövers selbst kommandieren zu lassen. Wenn die Vice Admiral dieses Schiff gedrillt haben wollte, dann würde Nomi bei ihrem neuen XO anfangen müssen.
Das war ihre Chance aus dem Schatten zu treten! Eine Vorgesetzte, die ihrerseits eine Frau war, nicht auf die sexistischen Ansichten eines Fließband-Imperialen harrte und damit sogar Erfolg hatte. Das würde Nomi sich nicht kaputt machen wollen durch einen XO, der diesen Titel offenbar in der Lotterie gewonnen hatte. Hier und jetzt musste bereits alles aus ihm heraus geholt werden. Es gab keine Zeit für eine ellenlange Einarbeitungs- und Findungsphase für ihn. Das Schwimmen lernte man eben nur im kalten Wasser.

Die Coruscanti selbst verließ das Deck und begab sich auf die Suche nach Senior Chief Petty Officer Han Ul’ki, der eine Koryphäe war, wenn es um Gerüchte und Informationen ging. Der Mensch, der aus Nal Hutta stammte und mittlerweile in den Mitvierzigern angekommen war, hatte seine jungen Tage als Informationshändler bestritten. Wenn er selbst nicht über die benötigten Informationen verfügte, würde er mit Sicherheit die Person kennen, die sie hatte. Nomi ging es dabei um das Gerücht, dass Nerethin selbst zu dem legendenumwobenen Orden der Sith gehörte. Sie musste einfach wissen, ob dies der Wahrheit entsprach und auf was sie sich dadurch einzustellen hatte.


[ Rendili| MAR "Claw of Justice" | Turbolift | Commander Vest]
 
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