Rendili

[ Rendili-System - Rendili - Rendili-City - Geheimdienstgebäude - Besprechungsraum - Operative Edward Sollion Senior Operative Celessa Kenzee Senior Operative Bron’ko Agent Yark Kaarz ]

Kurz blitzte ein Lächeln im Gesicht der jungen Frau, das sogar ihre Augen erreichte, bevor sie wieder ihr Pokerface aufsetzte. Sie strich eine Haarsträhne zurück und legte im Stuhl lehnend ihre Fingerspitzen aufeinander, dann fragte sie ihn wie er die Vorbereitung unterstützen könne.

Etwas perplex strich er durch sein Haar, eine Geste die er möglichst vermeiden wollte, aber die er oft unterbewusst bei Nervosität oder Ratlosigkeit machte. Bisher wurde er nie in einer Operation nach seiner eigenen Meinung gefragt, immerhin ist er der unterste in der Hackordnung des Imperialen Geheimdienstes und hatte meistens stur Befehle zu befolgen. Aber die Chance durch Eigeninitiative zu glänzen ließ er sich nicht entgehen.


"Vielen Dank, Senior Operative. Natürlich bin ich noch nicht mit allen Informationen, die ihnen bereits vorliegen, vertraut. Also fällt es mir schwer darüber ein Urteil zu fällen, was ein guter nächster Schritt wäre, aber ich würde die Zelle auf Aargau kontaktieren und nach eventuellen Informationen fragen sowie einige Unterschlupfe für unsere Mission vorbereiten lassen. Außerdem sollten wir, wenn möglich, die Konten Ulics beobachten. Vielleicht können wir herausfinden wo er seine Organisation bewaffnet oder sein Geld bezieht, falls er überhaupt auf fremde Finanzhilfe angewiesen ist. Desweiteren würde ich gerne die Akten über die Cabur und deren Anführer lesen um mich besser auf die Operation vorzubereiten, ich würde lieber nicht blind gegen sie kämpfen."

Edward strich sich wieder durch sein braunes Haar und konzentrierte sich wieder auf Kenzee, die ihn weiterhin intensiv beobachtet. Auch als Senior Operative Bron'ko sie über die aktuellen Ergebnisse ihrer Suche nach diesem Sergeant aufklärt, hafteten ihre eisblauen Augen an ihm.

Er hoffte, dass seine Vorschläge nicht bereits durchgesetzt oder als lächerlich angesehen wurde. Er glaubte, dass ein guter Eindruck bei dieser Dame ihm den Aufstieg um einiges erleichtern würde.
Sie befahl Bron'ko den Soldaten herzubeordern und den Sith um Hilfe zu bitten.

Als er das hörte verzog er ungewollt etwas das Gesicht, er konnte Machtbegabte nicht ausstehen. Für ihn waren sie nichts als Verrückte und Mutanten. Kein Wesen sollte zu so etwas fähig sein, wie es die Jedi und Sith sind.
Natürlich sagte er nichts und hoffte auch, dass der Blondine nichts aufgefallen war. Wenn sie einen Sith bei dieser Mission für nützlich hält, dann stellte er das auch nicht in Frage. Sie war seine Vorgesetzte und er hatte diese Entscheidung zu akzeptieren, außerdem hätte er es eh nicht beeinflussen können.
Außerdem könnte es durchaus nützlich sein einen von denen auf an ihrer Seite zu haben, falls er richtig eingesetzt wurde.
Außerdem ist es immer nützlich Personen zu kennen, die bereits Rang und Namen im Imperium hatten. Auch der Senior Operative schien kurz zu zögern, als er den Befehl erhielt die Nachricht zu senden, nickte dann aber gehorsam und tat wie ihm befohlen.

Operative Sollion faltete wieder die Hände und wartete gehorsam auf eine Antwort seitens seiner Chefin, während er wartete lehnte er sich etwas zurück und schaute sich kurz um.
Senior Operative Bron'ko war wieder mit dem Pad beschäftigt und Kaarz stand mit verschränkten Armen vollkommen ruhig etwas abseits im Raum. Edward richtete seinen Blick wieder auf Celessa, die ihn immer noch beobachtete.


[ Rendili-System - Rendili - Rendili-City - Geheimdienstgebäude - Besprechungsraum - Operative Edward Sollion Senior Operative Celessa Kenzee Senior Operative Bron’ko Agent Yark Kaarz ]
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City | Geheimdienstunterschlupf | Besprechungsraum | Senior Operative Celessa Kenzee, Agent Yar Kaarz, Senior Operative Bron'ko, Operative Edward Sollion

Auch wenn man es ihr nicht ansah, so bereitete es Celessa doch Vergnügen die Emotionen anderer Lebewesen zu testen und zu manipulieren. Die kühle Blondine empfand es als unterhaltsam und beinah schon für einen Ersatz für ihren eigenen Mangel an Gefühlen. Diesen Mangel sah die junge Agentin allerdings nicht als Makel an, sondern als Stärke. Wo andere von ihren Empfindungen beherrscht wurden, da agierte sie kühl und rational. Und bloß weil sie selbst nichts empfand hieß das noch lange nicht das sie nicht verstehen konnte wie und warum andere etwas empfanden.

Ihre Aufforderung an Operative Sallion hatte den jungen Mann überrascht und aus dem Konzept gebracht, er hatte nicht damit gerechnet das seine Vorgesetzte einen Neuling wie ihn darum bitten würde seine Ansichten mit ihr zu teilen. Etwas verwirrt strich der große Mann durch sein braunes Haar und schien zu überlegen.

Eine solche Situation war Chance und Risiko zugleich. Sallion entschied sich dafür ihre Aufforderung als Möglichkeit sich zu beweisen zu nutzen und machte eine Reihe von Vorschlägen wobei er darauf hinwies das es für ihn schwierig war sich ein Urteil zu bilden da er nicht über die gleichen Informationen wie Celessa verfügte. Ein berechtigter Hinweis, aber Celessa ging es nicht so sehr um konkretes als darum den jungen Mann zu testen.

Seine Vorschläge waren durchaus sinnvoll und logisch, Sallion hielt es für klug zunächst die Zelle auf Aargau zu kontaktieren und einen Unterschlupf vor Ort vorbereiten zu lasse. Weiterhin schlug er vor Ulics Finanzen zu durchleuchten und der Operative bat darum die Akten über die Cabur und Ulic durchgehen zu dürfen um sich ein Bild machen zu können, da er nicht unvorbereitet gegen die Terroristen vorgehen wollte.

Als Zeichen ihrer Anerkennung lächelte Celessa und nickte dem neuen Mitglied ihres Teams zu. Diesen Test hatte er bestanden, ihr positiver Eindruck von ihm hatte sich bestätigt.


„Ausgezeichnet. Wie ich sehe haben Sie nicht vergessen was Sie in der Grundausbildung gelernt haben. Unsere Agenten auf Aargau wurden bereits kontaktiert und bereiten vor Ort alles vor und Senior Operative Bron´ko durchleuchtet gerade unter anderem Rosh Ulics Finanzen. Sie hätten also an meiner Stelle genauso gehandelt wie ich.“

Celessa nahm ein Datenpad von dem Besprechungstisch, aktivierte es und schob es Sallion zu.

„Auf diesem Datenpad finden Sie alles was wir bis jetzt über die Cabur und Ulic wissen. Diese Informationen werden im Rahmen unserer Ermittelungen aktualisiert werden, aber sie sollten Ihnen genügend Grundwissen über unseren Gegner vermitteln. Gehen Sie die Daten gründlich durch und teilen Sie mir dann Ihre Meinung mit. Ich bin neugierig was ein unvoreingenommener Beobachter davon hält.“

Mit einem ermutigenden Nicken stand Celessa auf und aktivierte den Holoprojektor um sich Informationen über Aargau anzeigen zu lassen. Der Planet gehörte zum Imperium und dem entsprechend war die Informationslage recht gut. Das bläuliche Abbild Aargaus erschien und zeigte die ganze Welt, eine kleineres Bild nebenan zeigte seine Position in der Galaxis. Celessa dachte nach und fragte sich warum Ulic ausgerechnet Aargau ausgewählt hatte. Es musste etwas an diesem Planeten geben das den Anführer der Cabur dazu gebracht hatte seine Basis dort aufzubauen. Aber was ?

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City | Geheimdienstunterschlupf | Besprechungsraum | Senior Operative Celessa Kenzee, Agent Yar Kaarz, Senior Operative Bron'ko, Operative Edward Sollion
 
[ Rendili-System | In der Nähe des Asteroidenfeldes | MAR "Claw of Justice" | Deck Zwei | Systemkontrollraum | Senior Chief Petty Officer Han Ul'ki, R5-Droide & Commander Vest]

Nachdem Nomi sich mittels der vermutlichen Überraschung für ihren Ersten Offizier in den Ablauf des Manövers eingemischt hatte, verabschiedete sie sich von Chief Ul’ki und seiner R5-Einheit. Sie war sich nicht vollends sicher darüber, ob sie die Tatsache, dass selbst die personifizierte Informationszelle ihres Schiffes keine wirkliche Antwort darauf hatte, ob sie zukünftig ihren Dienst unter den harten Fingern einer Sith verrichteten, sie wirklich beruhigen konnte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, machte ihr dieser Umstand tatsächlich am meisten Sorgen. Die Claw of Justice und ihre Kommandantin hatten lange genug ihr Randdasein geführt. Sie hatte nicht etwa Angst ob des Umstands, dass sie vermutlich in der nächsten Zeit verstärktes Risiko fuhren in Kampfhandlungen verwickelt zu werden, denn dazu taten sie schließlich alle ihren Dienst. Eine wichtige Aufgabe im Namen des Imperators zu übernehmen, war die Ehre, die sich ein jeder Offizier von seinem Leben erhoffte. Was jedoch, wenn sie diese Aufgabe zum Spielball einer Anhängerin jenes schattigen Ordens machen würden, der hauptverantwortlich für den Tod unzähliger Bürger und Soldaten in der Schlacht um Bastion war? Konnte sie das Leben ihrer Besatzung wissentlich und gewissenhaft in die Hände einer solchen Person legen? Es blieb ihr einzig zu hoffen, dass diese Gerüchte sich nicht bewahrheiteten.

Sie seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch das auf ohr-länge geschnittene, blonde Haar. Mit donnerndem Getrampel eilte eine Gruppe ungewöhnlich ausgerüsteter Soldaten heran, die sich in einen der beiden bug-nahen Turbolifte begab und das obere Deck als Ziel hatte. Dann war eine legitime Reaktion Darrans auf den Hüllenbruch und das Feuer also ein Brandbekämpfungstrupp. Man hätte zwar auch den entsprechenden Bereich abschotten und von der Sauerstoffzufuhr abkapseln können, doch da davon auszugehen war, dass sich noch Besatzungsmitglieder in diesem Bereich aufhielten, ergab die Lösung des Lieutenant Commander durchaus Sinn. Ganz zu schweigen davon, dass die Entscheidung, diese Maßnahme der Besatzung während eines Manövers zu trainieren auch nicht verkehrt sein konnte.

Nomi entschied sich, ihrem XO bei der Ausübung seiner Arbeit auf die Finger zu schauen, während er das Manöver zu einem abschließenden Ende führte. Als sie jedoch die Brücke ihres Schiffes betrat, verschloss sich der Commander diese Möglichkeit zu ihren Missgünsten. Offenbar hatte Darran das Manöver vorschnell abgebrochen. Sie richtete sich schon innerlich darauf ein, dass sie ihren neuen Untergebenen doch noch zurechtweisen müsste, doch es kam anders. Er hatte aufgrund einer priorisierten Depesche gehandelt, die die Marauder-Korvette zurück in den unmittelbaren Orbit Rendilis beorderte. Wie es schien, war der Termin für den Besuch der Vice Admiral gefunden. Über die etwas kurzfristige Festlegung des Ganzen war Nomi zwar nicht gerade begeistert - beschweren konnte sie sich jedoch nicht. Sie waren vorgewarnt worden, dementsprechend war die kleine Besatzung vorbereitet.

Es kam jedoch wieder anders. Gerade erst hatte sich die Claw in Wartestellung auf einen Rendezvouspunkt, etwa eine halbe Million Kilometer entfernt von Rendili begeben, da traf eine neue Botschaft auf deren Brücke ein. Ein eher sachlich klingender Commander namens Lance Marlar - seines Zeichens Stabschef Nerethins - teilte Nomi persönlich via Holo mit, dass die Besichtigung verschoben werden musste. Der Termin wurde auf den nächsten Tag verlegt.

Die neugewonnene Zeit nutzte die Kommandantin dazu, den Teil des Empfangskomitees, der sich bereits im mickrigen Hangar der Korvette zusammengefunden hatte, zurückzupfeifen und mit den Verantwortlichen ihrer Crew eine Manöverkritik durchzugehen, die sich auf die Berichte und Einschätzungen des Lieutenant Commanders, sowie einer Analyse stützte, die ein ausgeblichener Protokolldroide steif aus den Daten des Schiffscomputers vortrug. Tej Darran selbst wurde anschließend in das Büro Nomis beordert, ihren Ersten Offizier kritisierte sie grundsätzlich nicht gegenüber ihrer beider Untergebenen. Schließlich war auch seine Position von davon abhängig, dass die Besatzung weiterhin mit Respekt zu ihm aufsah. Es hätte jedoch im Grunde keinen Unterschied gemacht, zumindest der taktische Aspekt des Manövers ließ im Großen und Ganzen nichts Negatives zurück. Von seinen Führungsfähigkeiten würde sie sich ein anderes Mal persönlich überzeugen müssen. Er konnte die Räumlichkeiten der Kommandantin also mit reinem Gewissen verlassen.

Dabei beließ es Nomi auch. Lediglich Captain Firetrader, die Führerin der Schiffseigenen Mark II-TIE-Staffel, bat sie darum ihre Piloten in einem Realflug-Manöver in den Raum bringen zu dürfen, da diese am letzten Drill nicht aktiv beteiligt werden konnten. Da die nötigen Wartungsarbeiten an den Raumjägern zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen waren, gab es nichts, was diesem Anliegen noch im Wege stand. Eine Stunde später tummelten sie sich bereits etwas abseits des Planeten.

Die Coruscanti selbst ließ den Tag mit einem ausgiebigen Abendessen und einiger Tassen Tee ausklingen.

Der nächste Tag kam früh, Nomi hatte lediglich ein paar Stunden Schlaf finden können. Die Gedanken über ihren Sohn ließen sie kaum los und zu aller Überfluss beherbergten ihre Träume dunkle Machenschaften von Sith und einen Absturz der Korvette auf das Regierungsviertel Bastions.


Eine kleine Überraschung für alle diensthabenden Offiziere auf der Brücke gab es, als Nomi die neue Indienststellungsorder der Claw erhielt. Zusammen mit der Gladius, Diligance und der Silver Bullet wurden sie als 417. Korvettendivision der dritten Flotte und unter Befehl von Vice Admiral Nerethin neu zusammengefasst. Commander Manius Selgorias, Befehlshaber der Gladius, erhielt dabei das Kommando über ihre Division. Besonders viel Zeit sich ihre Gedanken über all dies zu bilden, hatte sie nicht, denn die Ankunft Nerethins stand unmittelbar bevor. Sie konnte nicht leugnen, dass ihre Hände etwas schwitzten, als sie sich zusammen mit einer kleinen Ehrenformation (einen Admiral hatte es auf diesem Schiff schließlich noch nie gegeben) und Lieutenant Commander Darran in Richtung Hangar begab.

[ Rendili-System | Orbit von Rendili | MAR "Claw of Justice" | Deck Vier | Hangar | Ehrenformation, Lieutenant Commander Darran & Commander Vest]
 
[ Rendili V / Wüste / Kortosismine ] Fel, Janus, Kevora, Tavers

Auch Janus schien die herrlich morbide Atmosphäre dieses Ortes zu spüren. Mit einem verträumten Lächeln sah er sich um und bestätigte dann Fels eigenen Eindruck. Tausende Seelen, die nach ihrem Tod nach Erlösung brüllen. Wie herrlich. Wieder einmal zeigte es sich, dass es gut gewesen war die Ausbildung an Janus Seite zu akzeptieren. Schon jetzt beherrschte er Fähigkeiten, hatte Orte gesehen, von denen er sich damals auf Taris nie hätte träumen lassen. Wie viel Blut es wohl brauchte um die Aura eines Ortes derart zu prägen? Spielte es eine Rolle wie genau sie starben?

Schweigend und die Aura genießend betraten die Sith, den rostigen Fahrstuhl. Fel konnte das Unbehagen das Grafen neben ihm fast schon riechen, als Kevora mit einem heftigen Schlag gegen einen verklemmten Knopf das Gefährt in Bewegung setzte. Fel jedoch störte sich keineswegs daran. Rost war ein Zeichen von Verfall, vom Zahn der Zeit der an etwas nagte, bis nichts davon mehr vorhanden war. Ein Stilmittel, das sich nahtlos in das Gefühl dieses Ortes fügte und eine wunderbare Ergänzung zu der Dunkelheit und der Aura darstellte. Fast war er schon enttäuscht, als nur eine Etage überwunden werden musste.

Klappernd glitten die Gitter vor ihnen auseinander und gaben den Blick auf gähnende Dunkelheit frei. Kevora verschwand für einige Sekunden, doch dann füllte Licht wie von einer kleinen Sonne den Raum. Der Mörder stieß einen leisen Fauchlaut aus und kniff seine Augen zusammen, die schon an der Oberfläche übergebühr belastet worden waren. Kurz wartete er, bis seine Pupillen sich verengt hatten und sah sich dann um. Die Halle in der sie standen war gewaltig. Silberne Adern zierten die Wände und glänzten im Schein der Lampen. Über einen schier bodenlosen Abgrund zogen sich fragil aussehende Metallbrücken, auf denen dunkle Gestalten kreuz und quer verteilt lagen.

Mit halbem Ohr lauschte er den Ausführungen Kevoras. Der Mörder war noch immer zu gefangen von dem was sich hier abgespielt. In die Komposition aus Vernichtung und Tod hatte sich auch noch eine Note hinzugesellt, die er mit Verwirrung und Überraschung übersetzen würde. So verpasste er die Gelegenheit selbst die Frage des Sergeanten zu beantworten und bekam grade noch mit wie sein Meister erklärte, dass man ungefähr genug Material zum Bau eines Schwertes benötigte

Kevora trat auf eine der Leichen zu, einen Twi’lek der trotz seiner Rüstung offensichtlich nicht zu den Imperialen gehört hatte und nahm ein Kontrollpad von seinem Gürtel. Ein paar Sekunden später schwebte auch schon auch schon ein Droide mit einem Tablett voller Metall heran. . Fast beiläufig wandte Janus sich ihm zu und kommentierte die Menge, welche offenbar soeben angekommen war.


„Keine Sorge, Meister. Ich werde keinen Splitter dieses blutgetränkten Metalls verschwenden…“

Antwortete Fel und sein Blick klärte sich für einen Augenblick. Und er meinte was er sagte. Das hier war das perfekte Rohmaterial für ein Schwert eines Sith. Von einem Ort stammend, der nur so von frischem Leid und dem Tod vieler strahlte würde was immer er aus dem Erz machte ihm gute Dienste leisten.

Fel verpasste die folgenden Worte, doch kurz darauf tönte eine schrille Stimme durch die Mine. Blitzschnell fuhren die Hände des Mörders an Lichtschwert und Messer, doch eine erhobene Hand des Grafen gebot ihm zunächst nichts zu tun, während Kevora und Tavers sich gegen die schwebenden Kampfdroiden verteidigten.

Kurz darauf kehrte auch schon wieder Ruhe ein und Janus trat auf den Sergeanten zu und richtete lobende Worte an ihn. Der Vorschlag zum Lager zurückzukehren erhielt allgemeinen Beifall und so machte man auf den Weg zurück. Fel nahm sich noch einmal Zeit die Atmosphäre zu genießen, bevor man in die Sonne hinaustrat, jedoch sah er nicht davon ab den Sanitäter mit dem wertvollen Metall genau im Auge zu behalten.

Zusammen betrat man den AT-AT und kurz darauf erreichte man das Lager. Amüsiert beobachtete der Mörder, wie Janus, nach dem Aussteigen unwissend Fels Prophezeiung erfüllte. Tatsächlich empfahl er Kevoras offensichtlichem Vorgesetzten eine nicht zu vernachlässigende Beförderung. Doch für den Mörder hatte noch etwas anderes zu tun. Mit leisen Schritten auf dem heißen Sand trat er an Tavers heran, jedoch nicht um ihn umzubringen. Seine Motive waren heute ungleich harmloser. Statt den Sanitäter um sein Leben zu bringen, nahm ihm den Rucksack mit dem Metall ab, bevor er wieder an Janus‘ Seite erschien und leise sagte:


„Was nun, Janus? Nach Bastion zurück?“

[ Rendili V / Wüste / Imperiales Lager am Taleingang ] Fel, Janus, Kevora, Tavers, Soldaten
 
Ansprache an das 417. Divisionskommando

:: Rendili-System :: Orbit über Rendili :: Imperiale CRV Gladius :: Brücke :: CDR Manius Selgorias - versammelte Brückencrew ::

Die Brücke der Gladius, im Kontrast eines dunklen Blau und glitzernden Chroms gestaltet, war einigermaßen gut repariert und neu hergestellt worden. Neue Flicken auf dem Patchwork eines alten Schiffs. Aber Manius Selgorias war zufrieden, als er am Kommandostand in der Mitte der Brücke seinen Rundblick beendet hatte. Die Brücke war voll besetzt. Dazu waren auch der Kommandant sowie Zugführer der Flottensoldaten anwesend, ebenso die Konsularagentin des Diplomatischen Dienstes. Manius wollte die drei gerne dabei haben, wenn er sich an die Schiffskommandanten des neuen, 417. Divisionskommandos wenden würde.

Das Kommando über die 417. war ja unvermutet erteilt worden, aber der Anaxsi verspürte seltsamerweise eine Zuversicht, als hätte er es schon öfters getan. Im Kopf ging natürlich Nervosität um, aber so sehr er auch in sich hineinspürte, war da kein Verkrampfen, kein Schweiss an den Händen. Das verwunderte den Mann, er strich sich über den markanten Bart und dachte an seinen Vater auf Anaxses zurück. Mit einem Schmunzeln, trotz allem. Eine plötzliche Wärme der Dankbarkeit, auch wenn der Großteil des gemeinsamen Lebens Vater und Sohn mehr entzweiht als vereint hatte. Es erfüllte sich die Vorsehung des Familienoberhauptes letztlich doch. Es wäre ja töricht, würde der Sohn es ihm jetzt nicht auch vergönnen. Und aus all dem schöpfte er, wie Manius sehr wohl reflektieren konnte, die gewisse Ruhe, die ihn jetzt erfüllte. Dutzende Selgorias vor ihm, hatten an der Stelle gestanden, an der Manius nun stand.

"Sind das die endgültigen Besatzungslisten der Dilligance, Claw of Justice und Silver Bullet?"

Manius machte mit dem Datenpad eine Geste zu Kommunikationsoffizier Skalund und setzte sich über die leisen Stimmen der Betriebsamkeit hinweg.

"Jawohl Sir, es ist mit keinen maßgeblichen Umbesetzungen mehr zu rechnen... Zumindestens keine angemeldeten."

Manius nickt und blätterte mit dem Ringfinger weiter auf dem Datentableau herum. Die Namen waren größtenteils nichtssagend. Lysander Scott, Nomi Vest, Bayes, Fremyn... das waren keine bekannten Namen für den Anaxsi. Lediglich der Kommandant der Dilligance, LCDR Leonas Petrov, war Manius gut bekannt. Er hatte diesen Landsmann für eine Versetzung in das Divisionskommando bei Vice Admiral Nerethin vorgeschlagen. Aber die anderen, da musste man mal sehen. Vest kam von Coruscant. Da hatte man ein vages Bild vor Augen. Aber dann gab es da sogar Leute von Bakura. Wo lag das eigentlich? War das nicht ein verschlafener Planet am letzten Ende des Universums, mit seltsamen Religionen? Manius' Auge sprang kurz etwas verwirrt umher. War da eben ein Doppeleintrag auf der Claw of Justice aufgeblitzt? Vest und noch einmal Vest. Tatsächlich. Das war interessant.

Es half dem Kommandanten der Gladius alles nichts. Er war doch reflektiert genug um einzusehen, dass er noch ewig in Schubladen, Vagheiten und Vorurteilen wühlen konnte. Viel interessanter war doch die Frage, was die Zukunft bringen würde. Er legte das Datentableau beiseite. Zeit für die offizielle Einweisung.

"Chief Skalund, stellen Sie die Verbindung zu den Schiffskommandanten her."

Während die Deckenmonitore mit blinkenden Signalen auf die Portraits der drei Schiffskommandanten warteten, straffte Commander Manius Selgorias seine Uniform noch einmal und korrigierte die Dienstmütze auf dem unwirschen Haupthaar. Die Hände überkreuzten sich dann auf dem Rücken und so wartete er auf dem runden Podest, das inmitten der Brücke als Kommandostand diente.

Zuerst flackerte der Monitor mit dem Bild von Commander Nomi Vest auf. Der Anxsi hob etwas das Kinn an und betrachtete die Mittvierzigerin einen Moment. Dann erschienen auch bald LCDR Lysander Scott und LCDR Leonas Petrov im Rahmen der Deckenmonitore. Commander Selgorias nickte auch jenen zu und wartete ab bis jeder die obligatorische Begrüßung ausgesprochen hatte. Als scheinbar kein drängendes Anliegen der virtuellen Besucher die Agenda änderte, setzte Manius mit entschlossenem, durchaus etwas distanziertem, Tonfall an:

"Commander Vest, Lieutenant Petrov, Lieutenant Scott, es ist mir eine Freude Sie als Schiffskommandanten im 417. Divisionskommando begrüßen zu dürfen. Ich bin Manius Selgorias, meine Brückencrew steht hier auch bei mir und wir sehen der neuen Zuweisung mit energischer Zuversicht entgegen. Sie zweifelsohne auch."

Der kurze, aber herzliche, Auftakt schloss mit fallender Betonung und setzte der höflichen Begrüßung einen deutlichen Schlusspunkt. Es war vielleicht für aufmerksame Betrachter und Personen mit Menschenkenntnis schon jetzt absehbar, dass der Anaxsi eine sehr korrekte Art an sich hatte. Traditionsbewusst. Auch wenn die Holo-Übertragung der Gladius nur den Oberkörper des Commander zeigte. Den vererbten Säbel an der Hüfte, sah man so nicht.

"Ich will mich kurz fassen, aber dennoch auf die besondere Natur unserer Zuweisung etwas Zeit verwenden, wie es auch der Wunsch von Admiral Nerethin ist."

Und schon war der Acker der Floskeln umgepflügt. Rhetorisch krempelte Manius Selgorias also eher rasch die Ärmel auf. Physisch konnte er das leider mit der Uniform nicht tun, auch wenn er es vielleicht gerne gewollt hätte. So striff er sich nur kurz über die Unterarme und fuhr dabei fort:

"Ich möchte das besondere Gewicht und die unkonventionelle Natur unseres Divisionskommandos herausstellen, das der 417. zuteil wird. Als kleine Korvettendivision schon unkonventionell, als Kommando der Admiralität allemal. Unsere Rolle muss deshalb natürlich im Lichte des Wiederaufbaus der Dritten Flotte gesehen werden. Ein Wiederaufbau, für den Admiral Nerethin mir und ihnen besondere Erwartungen entgegenbringt. - Wir erhalten Zeit uns dafür klug zu formieren und vorzubereiten. Das ist ein Privileg. Werden wir dem gerecht, werden sowohl die Dritte Flotte als auch unsere Kommandobereiche davon profitieren."

Dass diese Ansprache durchdacht war, war sehr wahrscheinlich. In welche Richtung der Tenor gehen sollte, wurde aber noch deutlicher:

"Admiral Nerethin erwartet von uns unbedingte Loyalität und Soldatentum, was sie ihrerseits mit unbedingter Unterstützung und einem Vertrauensvorschuss vergütet. Denn ich denke es ist ihnen allen deutlich geworden, dass sie sich für die Qualifizierung zu Sonderaufgaben bereit erklärt haben. Lösen sie sich also von dem Gedanken einer allzu konventionellen Karriere in der nächsten Zeit. Unsere Zeiten behandeln uns leider auch nicht mehr konventionell. Das hat uns Corellia gezeigt. Das wird uns nun auch mit einem Friedensschluß und einer weitreichenden Preisgabe des Corellian Run verdeutlicht."

Spätestens jetzt merkte auch die Brückencrew der Gladius, dass diese Begrüßungsansprache möglicherweise doch auch konkrete, handfeste Neuigkeiten mit sich bringen würde. Es herrschte angespannte Ruhe im Raum. Nur ein gelegentlicher Signalton und das Blinken der Amaturen erinnerten daran, dass sich das Schiff selbst wohl wenig um die Ansprache eines weiteren Kapitäns mehr kümmerte.

"Das Flottenbild in Friedenszeit wandelt sich, zumal wenn man die Erfolge unserer jüngsten Kontrahenten bedenkt. Auch die Freund- und Feinddefinition wird davon betroffen. Damit einher geht die Neubewertung etablierter Schiffsklassen sowie deren Verwendungsdirektiven. Hohe Worte, die aber grade für uns bis nach unten durchschallen. Und weil sie sich für uns unmittelbar bemerkbar machen werden, sage ich sie auch. "

"Unsere Schiffe wurden bewusst ausgewählt. Es ist an uns die Stärken auszuspielen. Für die anstehende Manöverzeit gebe ich vorerst folgende Routinezuweisung aus: die Claw of Justice unter Commander Vest wird die hauptsächliche Jägerkoordination unserer Gruppe übernehmen und verantwortet Routinepatroullien unseres Nahraums - wo immer wir uns auch grade befinden."

Kurz sah er zur Frau auf, deren Portrait von der Decke herabschaute. Dann wechselte er zum nächsten Bild.

"Lieutenant Commander Scott wird mit der Silver Bullet Aufbringung und Geleitschutz vorrangig übernehmen. ich sehe in der Silver Bullet derzeit das Rückgrat, sollte es zu direkten Kampfhandlungen unserer Gruppe kommen. Gemeinsam mit der Dilligance von Lieutenant Commander Petrov möchte ich insbesondere Abfang- und Entermanöver erwähnen."

"Der Gladius selbst kommt aufgrund ihrer hochwertigen Sensorik eine etwas schützenswertere Stellung zu. Das wird sich jedoch möglicherweise je nach Missionsprofil ändern. Das Kommandoschiff wird auf jeden Fall seinen Teil zum Ganzen beitragen."

An dieser Stelle vertraute Manius einfach darauf, dass seine Auszeichnung für das riskante Evakuierungsunternehmen über Corellia seine Glaubwürdigkeit an dieser Stelle unterstrich. Der Aufmerksame Beobachter konnte jedenfalls die Bandschnalle des Ordens ausmachen.

"Ich möchte abschließend betonen, dass unsere Aufgaben auch explizit friedlicher Art sein können. An Bord der Gladius befindet sich eine konsularische Vertretung des Diplomatischen Dienstes. Auch eine Verwendung ohne offen geführte imperiale Schiffskennung, ist nicht auszuschließen."

Eine kurze Pause. Einige Brückenmitglieder waren wohl sehr damit beschäftigt die gehörten Worte in Gedanken auszumalen.

"Die Offenheit für Ungewohntes habe ich also hinreichend betont. Ich persönlich verstehe mich in diesem Kommando deshalb etwas als Erster unter Gleichen, sozusagen. Sie sind also hiermit auch zur Beratschlagung aufgefordert, sollten wir eigenständige Entscheidungen zu treffen haben. Ich mache jedoch unmissverständlich deutlich, dass Admiral Nerethin unter 'unkonventionell' nicht 'uneffizient' versteht. Ich erwarte strikte Befehlsausführung und Befehlsausübung, insbesondere in Konfliktfällen. Auch wenn unsere besondere Verwendung besondere Maßnahmen erforderlich macht, soll uns imperiale Dienstmoral vor allem anderen auszeichnen. Das bedeutet für mich: Unbefragte Loyalität, Vorbildlichkeit im Umgang mit Freund und Feind sowie notwendige Härte mit Augenmaß wenn nötig."

Auch das bekam seine Sekunden um durchzudringen, während dessen Manius etwas zurück trat um ein Datenpad zur Hand zu nehmen. Darauf sah er kurz, strich sich über den Bart und sah dann wieder zu den holografischen Kameraden.

"Unser erstes Manöver wird uns unmittelbar aus dem heimeligen Nest herausführen. Bereiten sie sich für einen Sprung in die unbeanspruchten Randgebiete des unabhängigen Systemimperiums Cygnus vor."

Damit legte er den Pad zur Seite und es war an den anderen Schiffskommandanten, ob sie den gebotenen Rahmen noch nutzen wollten. Manius hatte wohl nichts weiter zu sagen an dieser Stelle.

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Anerkennend lächelte und nickte ihm die blonde Agentin zu, anscheinend waren seine Ideen nicht schlecht gewesen, Ulics Finanzen einzusehen Aargau für die Operation vorzubereiten. Er musste zugeben, dass das einiges an Anspannung löste, die sich in ihm gebildet hat. Er wusste zwar, dass er taktisch und strategisch denken konnte und auch nicht dumm war, aber ihm fehlte es umzweifelbar an der Erfahrung der anderen Agenten im Raum, seine Ausbildung lag erst einige Wochen zurück.

Seine Vorgesetzte erhob sich und lobte ihn, sie hätte die selben Entscheidungen getroffen und Ulics Konten werden momentan durchforstet. Sie nahm eines der Pads vom Tisch und schob es dem jungen Agenten zu. Edward griff schnell danach und begann sofort zu lesen, er rügte sich selbst für seine Ungestümheit, aber er wollte alles über diesen Kerl wissen.

Rosh Ulic schien ein gebildeter älterer Mann von gutem Haus sein. Äußerst ungewöhnlich, dass ausgerechnet so jemand eine Terrorgruppe gründet. Er schien auch einiges für seinen Heimatplaneten gemacht zu haben, unter anderem hatte er einen großen Drogenring dingfest gemacht.
Edward runzelte die Stirn und überlegte was seine Motive dafür waren.
Erst im weiteren Textverlauf erschloss sich das ganze, im Krieg wurde Chandrila schwer in Mitleidenschaft gezogen, trotz der Neutralität des Planeten, und Ulic gab den Sith und Jedi die Schuld.

Edward schluckte schwer, er musste zugeben er verstand den Mann, auch er selbst hegte Abneigung gegen die Machtnutzer. Aber natürlich stand seine Loyalität über seinem eigenem Unbehagen was die Sith anging.

Als er wieder vom Datenpad aufblickte sah er, dass Kenzee die Projektion Aargaus genauer betrachtete und fragte ihn erneut nach seiner Meinung.
Edward stand auf und trat neben sie mit vor der Brust verschränkten Armen.


"Sind wir uns sicher, dass das seine Basis ist? Für mich klingt Ulic nach einem Mann der sich so leicht aufspüren lässt. Sonst hätten wir sicher früher etwas von der Cabur gehört...Oder Aargau hat einen bestimmten Nutzen. Ich muss zugeben ich weiß nicht viel über diesen Planeten.
Gibt es dort auch Kortosis, damit hätten wir zumindest eine Parallele zu Rendili-V."


Nachdenklich strich sich der junge Mann über sein glattes Kinn und heftete seinen Blick auf den Planeten. Selbst wenn er nicht auf diesem Planeten sein würde, werden wir ihn finden. Edward konnte sich einfach nicht vorstellen warum man einen imperialen Planeten für eine Terrorzelle wählte, die Sicherheit dort sollte es leicht für den Geheimdienst machen gegen die Cabur vorzugehen. Warum keinen neutralen oder huttischen Planeten? Irgendwas war faul an der Sache, aber er kam nicht darauf was.

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Celessa behielt das neue Mitglied ihres Teams nebenbei im Auge währen die sie in dem Holo des Planeten Aargau angezeigten Informationen studierte. Sollion hatte sich geradezu begeistert auf das Datenpad mit den Informationen über Rosh Ulic und die Cabur gestürzt, er schien sich von dem Lob der blonden Agentin bestätigt zu fühlen.

Methodisch durchforstete die Senior Operative die Informationen über Aargau. Der Planet lag in den Core Worlds, im Zug-System, und war damit alles andere als abgelegen. Klima und Atmosphäre der Welt waren für Menschen nicht ungewöhnlich, Humanoide machten auch den Großteil der ca. 4,8 Milliarden Bewohner aus.

Die örtliche Zelle des Geheimdienstes hatte noch weitere Informationen übermittelt die Celessa später durchgehen würde. Der Bankensektor war das Kerngeschäft Aargaus und garantiere vielen der Einwohner Auskommen und Wohlstand. Für einen Banker wie Ulic eine logische Wahl, aber warum eine imperiale Welt ? Es gab genügend Finanzzentren auf neutralem Gebiet.

Während Celessa überlegte ging Operative Sollion die gesammelten Daten durch. Etwas davon schien ihn emotional zu berühren, er schluckte schwer und wirkte einen Moment abgelenkt. Vielleicht etwas aus Ulics Lebensgeschichte ? Die schlanke Agentin mit eisigen Augen stufte Sollion nicht als so kalt wie sie selbst ein, aber einen sentimentalen Eindruck hatte er bis jetzt auch nicht auf sie gemacht. Sie würden den Mann im Auge behalten.

Der Agentin mit dem glatten blonden Haar konnte die „tragische“ Geschichte des Cabur-Anführers kaum gleichgültiger sein, auch wenn sie die Motivation Ulics verstand. Aber die Beweggründe anderer logisch zu verstehen war etwas ganz anderes als Sympathie für sie zu empfinden. Für sie war Ulic lediglich ein Problem, ein Puzzle das sie zu ihrer Unterhaltung und zur Gewinnung von Anerkennung lösen wollte. Nicht mehr und nicht weniger.

Operative Sollion hatte seine Lektüre beendet und gesellte sich mit vor dem Oberkörper verschränkten Armen zu Celessa. Neben ihm wirkte die für eine Frau nicht unbedingt kleine Blondine fast schon winzig, was einen ironischen Kontrast zu den tatsächlichen Machtverhältnissen bildete. Der grünäugige Operative legte wie angeordnet seine Überlegungen dar.

Was den Standort der Cabur-Basis anging war er skeptisch, er hielt Ulic für einen Mann der nicht so leicht aufzuspüren war, Sollion glaubte das sie sonst schon früher von den Cabur gehört hätten. Sollion spekulierte ob es auf Aargau einen bestimmten Nutzen für Ulic gab und erkundigte sich ob dort auch Kortosis gefunden worden war. Mit einem schwachen Kopfschütteln verneinte Celessa.


„Nein, auf Aargau gibt es soweit uns bekannt kein Kortosis. Ein Fund dort ließe sich auch weitaus schwerer geheim halten als auf Rendili V. Es muss einen anderen Grund geben warum die Cabur dort so aktiv sind.“

Celessa dachte über das nach was Sollion gesagt hatte und was sie über Rosh Ulic wusste. Er war kein gewöhnlicher Terrorist, soviel stand fest. Laut ihren Daten war hochintelligent, einer der besten Absolventen der Universität von Hanna City auf seiner Heimatwelt, dem neutralen Chandrila. Seine Karriere bei der Polizei war mindestens ebenso beeindruckend, er hatte persönlich einen der größten Drogenringe in dieser Region der Galaxis zerschlagen und war dadurch berühmt geworden.

Und dann war der Bruchpunkt gekommen. Die Verwüstung Chandrilas während einer heftigen Schlacht zwischen Imperium und Neuer Republik, Millionen seiner Mitbewohner tot, darunter auch seine Mutter, und dann der hoffnungslose Kampf gegen beide Seiten, dem auch Ulics Vater zum Opfer gefallen war. Bis dahin ließ sich Rosh Ulics Leben anhand der Daten der Polizei und der Verwaltung recht leicht zurückverfolgen, besonders mit den Mitteln über die der Imperiale Geheimdienst verfolgte.

Was aber in der Zeit nach seinem Abgang von der Polizei und bis zu seinem Auftauchen auf Aargau geschehen war ließ sich nicht so leicht herausfinden. Diese Lücke machte Celessa am meisten Sorgen, auch wenn sie ungefähr einschätzen konnte das Ulic in dieser Zeit wohl endgültig den Entschluss gefasst haben musste gegen Imperium und Neue Republik zu kämpfen und vermutlich erste Anhänger rekrutiert hatte. Aber wie und wo das geschehen war und wie viele Cabur es gab, dass wusste der Geheimdienst nicht.

Und jetzt, da Ulic so freundlich gewesen war sein Gesicht und seinen Namen der ganzen Galaxis darzubieten wie ein unverpacktes Geschenk war es gelungen ihn auf Aargau zu finden, wo er rege im Bankensektor aktiv gewesen war. An Geldmitteln mangelte es ihm wohl nicht, was die Frage aufwarf woher ein ehemaliger Polizist genügend Startkapital her hatte. Sie würde Bron´ko auf die Anfänge von Ulics Aktivität auf Aargau ansetzen um das herauszufinden. Jedes Detail konnte wichtig sein.

Celessa dachte auch über Sollions Skepsis nach, drehte sich leicht zu ihm um und betrachtete ihn. Ihre kühle, sachliche Stimme verriet nichts über den Stress unter dem sie hätte stehen müssen, was auch daran lag das der Agentin diese Jagd beträchtliche Befriedigung verschaffte. Es war faszinierend und eine intellektuelle Herausforderung.


„Ich kann Ihre Skepsis verstehen, Operative Sollion. Ich zweifle nicht daran das jemand wie Rosh Ulic, der jahrelang unter dem Radar operieren konnte, einfach so seinen Standort preisgibt. Es ist durchaus möglich das es sich um eine Falle handelt. Aber es besteht kein Zweifel daran das dieses Signal von Aargau stammt und selbst wenn die Basis der Cabur nicht dort sein sollte, so können wir diese Tatsache nicht einfach ignorieren. Allein die Übertragungsquelle könnte uns schon viel verraten und es uns ermöglichen den Standort einzugrenzen.“

Ein gefährliches, jagdhungriges Lächeln blitzte kurz auf Celessas Gesicht auf.

„Vielleicht haben wir ihn durch unseren Erfolg auf Rendili V auch in die Enge getrieben und ihn gezwungen seinen Zeitplan zu ändern. Ich glaube diese Botschaft hätte erst nach einem erfolgreichen Abschluss des Diebstahls des Kortosis gesendet werden sollen und Al-Rezaanis Versagen in dieser Hinsicht hat die Pläne der Cabur mehr gestört als Ulic zugeben will. Unter Stress machen auch intelligente Lebewesen Fehler oder lassen sich von Wut oder Fanatismus zu schädlichen Aktionen hinreißen. Denken Sie daran, Operative: Ulic ist nur ein Mensch, und Menschen kann man manipulieren.“

Nun wieder mit emotionslosem Gesichtsausdruck starrte Celessa auf das Abbild Aargaus. Rosh Ulic mochte sich verstecken wo er wollte, die Agentin würde ihn finden. Denn welchen Sinn hatte ein Puzzle, wenn man es nicht vollständig löste ?

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Jorax war ganz überrascht - nie hätte er damit gerechnet, derartige Anerkennung von einem Sith-Lord zu erhalten.
Er hatte die Spezialeinheiten des imperialen Militärs zwar schon lange bewundert und sich immer wieder vorgestellt wie es sein musste, unter den Besten der Besten zu dienen, aber er hatte nie über eine so erfolgreiche Karriere überhaupt nachgedacht.
Der Sergeant war dankbar, nach seiner Vergangenheit überhaupt einen Platz im einfachen Heer erhalten zu haben.


"Vielen Dank für Euer Kompliment und Euren Einsatz, Lord Sturn, aber es wär nicht nötig gewesen. Ich diene aus Überzeugung und tue mein Bestes, das reicht mir."

Jorax warf einige flüchtige Blicke durch das Lager und stellte fest, dass er von sämtlichen Anwesenden aufmerksam beobachtet wurde.
Sicherlich würden sich nun Gerüchte herumsprechen, laut denen er ein rücksichtsloser Karrierist sei, doch nach genauerer Überlegung störte es Kevora keinesfalls.
Aus den verwunderten und teilweise verachtenden Gesichtsausdrücken sprach ganz offensichtlich purer Neid.
Schließlich hatte Sergeant Kevora im Laufe der Kampagne auf Rendili V - seinem ersten großen Einsatz - nicht nur Einiges geleistet, sondern er hatte in den letzten Wochen auch einige besondere Bekanntschaften gemacht, von denen die meisten Soldaten nur träumen konnten.
Mit Han Strickland hatte Kevora einen Freund im imperialen Oberkommando des Rendili-Systems, mit der Chiss "Carla" und der Operative Celessa Kenzee Bekanntschaften in der Flotte und dem Geheimdienst, Aiden Thiuro war nicht nur ein begabter Kampfpilot, sondern auch noch prominent - und nun hatte er sich den Respekt eines scheinbar mächtigen und einflussreichen Sith verdient.
Erst jetzt kam er zu dem Entschluss, dass seine Kontakte ihm mehr Möglichkeiten boten, als die meisten Soldaten in ihrer gesamten Karriere erhalten konnten; und das nach nur einigen Monaten des Dienstes.


"Ihr hattet gefragt, warum ich "nur" ein Sergeant im einfachen Heer bin. Nun, Ihr habt gut erkannt, dass ich die ein oder andere Erfahrung gesammelt habe, die für meinen Rang ungewöhnlich erscheinen mag. Das liegt an meiner Vergangenheit, denn tatsächlich bin ich erst vor einigen Monaten zum imperialen Militär gestoßen. Ich bin in der kriminellen Unterwelt Nar Shaddaas aufgewachsen und habe bereits dort Einiges gelernt. Nach einer versäumten Operation für einen Hutten, wurde ich vom Imperium gefangen genommen. Im Rahmen eines neuen Wiedereinstiegsprogramms, wurden einige andere Gefangene und ich zu einer körperlichen und geistigen Untersuchung nach Corulag gebracht, wo mir die Grundausbildung als Alternative zum Gefängnis angeboten wurde. Alles war besser als tatenlos in diesem Loch zu verrotten, also nahm ich das Angebot an. Natürlich wurde ich, wie alle anderen Teilnehmer auch, mit imperialer Propaganda und Gehirnwäsche bombardiert. Ich durchschaue die politischen Lügen unseres Imperiums - und doch stehe ich dahinter. Ich habe in meiner Jugend Erfahrungen gemacht, die niemand anders durchmachen sollte. Ich glaube an die Ordnung und Sicherheit, die das Imperium in der Galaxis wiederherstellen kann und bin stolz, Eurem Imperator dienen zu dürfen. Allein mein aktueller Posten hat mir bisher genügt, doch Ihr habt mir attraktive Alternativen gezeigt. Und das weiß ich sehr zu schätzen."

Jorax hatte von besonderen Commando-Squads gehört, die in geheimen Operationen dem direkten Befehl bestimmter Sith-Krieger unterstanden.
Janus Sturn war ganz offensichtlich ein Mann, der zwar die Überlegenheit seiner Position erkannte, doch zugleich Willensstärke und Kompetenz einfacher Soldaten schätzte.
Sollte Jorax jemals seinen Weg in eine Spezialeinheit finden, so hoffte er, Sturn seinen Vorgesetzten nennen zu dürfen.


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[ Rendili V / Wüste / Imperiales Lager / Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel

Das imperiale Lager stellte das perfekte Gegenstück zu der düsteren und verlassenen Mine dar, überall um Janus und seine Begleiter herum herrschte rege Aktivität und im hellen Sonnenlicht funkelten die Rüstungen und Fahrzeuge der Soldaten wie Spiegel. Zwar fehlte diesem Ort der angenehme Beigeschmack in der Macht, aber dafür konnte der Sith-Krieger das Gefühl genießen das zweifellos mächtigste Wesen hier zu sein. Es kam den blassen Fastmenschen nur angemessen vor.

Nachdem Kevoras Vorgesetzter sich entfernt hatte verlor Leto Fel keine Zeit, Janus rothaariger Schüler nahm den Sanitäter Tavers den Rucksack mit dem geborgenen Kortosis ab wobei er kaum ein Geräusch verursachte und kehrte dann an die Seite seines Meisters zurück. Fast so leise wie er sich bewegt hatte fragte der Würger ob sie nun nach Bastion zurückkehren würde.

Janus lächelte leicht und schüttelte den Kopf während er Kevora im Auge behielt. Der Sergeant war noch nicht dazu gekommen das Geschehen zu kommentieren und der Graf sah zumindest im Moment keinen Grund zur Eile. Wenn er Kevora in sein Netzwerk integrieren wollte, dann musste er sich schon etwas Zeit dafür nehmen.

Erfreulicherweise ließ sich der Sergeant nicht zu viel Zeit für seine Antwort. Respektvoll bedankte er sich bei Janus und erklärte das er aus Überzeugung diente.


„Und nun werden Sie in einer Position sein um dem Imperium noch besser dienen zu können. Ich bin mir sicher Sie werden es nicht enttäuschen.“

Bestärkte der elegant gekleidete Graf den Sergeant. In der Macht und mit bloßen Augen konnte man leicht erkennen wie viele der Anwesenden mehr oder weniger offen das Gespräch beobachteten. Viele verschiedene Emotionen waren zu spüren, von Überraschung und Anerkennung bis zu Neid und Ablehnung. Das amüsierte den Sith sehr, es war wieder einmal der Beweis dafür wie aus der Perspektive eines Sith kleine Taten erhebliche Konsequenzen nach sich zogen.

Wie Janus gewollt hatte setzte Kevora zu einer Erklärung an und schilderte seinen Werdegang. Der Sergeant war in ganz anderen Verhältnissen groß geworden als der Halb-Echani, in der kriminellen Unterwelt Nar Shaadas. Janus unterdrückte ein Lächeln als er an eine andere Bekanntschaft denken musste, die ebenfalls dort aufgewachsen war. Kevora, Brianna, und auch Leto Fel. Man konnte fast schon an ein Muster glauben.

Die Tatsache das Kevora es überhaupt bis hier gebracht hatte war erstaunlich, erst vor einigen Monaten war er im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms zum Militär gestoßen. Noch interessanter war das der Sergeant ganz offen darüber sprach das er nicht an die imperiale Propaganda glaubte und doch voll und ganz für das Versprechen des Imperiums von Ordnung und Sicherheit einstand. Kevora verlieh seiner Dankbarkeit für Janus Eingreifen Ausdruck und erklärte das er es sehr zu schätzen wusste.

Höflich lächelte Janus dem Sergeant zu und nickte beeindruckt. Der Graf richtete sich zu seiner vollen Größe auf und seine vornehme Stimme wurde ein Spur lauter und leidenschaftlicher, in seinen grünen Augen funkelte es.


„Faszinierend. Sie, Sergeant, sind der lebende Beweis dafür das die Umstände der Geburt und Kindheit nicht das Leben eines intelligenten Wesens bestimmen müssen. Das Imperium mag nicht perfekt sein, aber Männer wie Sie und ich kämpfen jeden Tag dafür das es zu dem wird was es sein soll: Das Realität gewordene Versprechen von Sicherheit, Ordnung und Stabilität für jedes Wesen in dieser Galaxis. Es ist unser eiserner Wille und die Träume und Hoffnungen aller imperialer Bürger die uns die Stärke verleihen die wir brauchen um diese Vision Realität werden zu lassen.“

Verkündete Janus mit einer gesunden Portion Pathos, aber ohne zu übertreiben und allzu laut oder dramatisch zu wirken. Kevora hatte in seinem Leben vermutlich schon genügend ausschweifende Reden gehört und der Graf war jemand der andere gut einschätzen konnte. Was der Sergeant brauchte war etwas woran er glauben konnte, einen Sinn in seinem Leben. Und auch wenn der Sith-Krieger wenig Interesse an Leben oder Sicherheit des einfachen imperialen Bürgers hatte, so war er doch pragmatisch und nicht dumm. Wenn die Leute sich zufrieden und sicher fühlten und glaubten ihre Herrscher würden sich für sie interessieren, dann waren sie loyal und sogar bereit für sie zu kämpfen und zu sterben.

Im Grunde war Janus sogar der Meinung das er den gewöhnlichen Lebewesen eine große Ehre erwies indem er sie an seiner glorreichen Vision und Herrschaft teilhaben ließ. Ihm zu dienen, ihn zu bewundern und für ihn zu kämpfen verlieh ihrer ansonsten sinnlosen und leeren Existenz etwas Großes und Heroisches und gab ihr Sinn und Zweck. Der Graf verglich sich gerne mit einem fähigen Handwerker, der seine Werkzeuge gut in Schuss hielt und darauf achtete sie nicht unnötig zu beschädigen. Die Galaxis war ein Ort an dem große Männer wie er nötig waren um die gewöhnlichen Wesen anzuführen und zu nutzen um die Galaxis nach seinem Willen zu formen.

Diese angenehmen Gedanken ließen den vornehmen Sith erfreut lächeln. Im Sand und Staub dieses Mondes hatte er einen weiteren Anhänger gewonnen. Wenn alles nach Plan lief würde Kevora der erste von vielen gewöhnlichen Lebewesen sein, so wie Leto Fel der erste von vielen Machtbegabten war. Janus Gedanken wurden allerdings unterbrochen als der kleine Captain zurückkehrte und erneut stramm stand und salutierte, der menschliche Offizier trug ein Datenpad bei sich und wirkte als wollte er unbedingt etwas sagen. Neugierig wandte sich Janus ihm zu und wölbte fragend eine Augenbraue.

Man musste dem Captain hoch anrechnen das er es diesmal schaffte nicht stottern, auch wenn sein Gesicht ein sehr blass war.


„Verzeiht die Störung, Mylord, aber ich habe wichtige Nachrichten. Mit Eurer Erlaubnis, Lord Sturn...“

Mit einem beiläufigen Nicken erlaubte Janus dem Mann fortzufahren, der sich kurz räusperte und dann sichtbar erleichtert weitersprach während er sein Datenpad an Kevora überreichte.

„Für Sergeant Kevora sind neue Befehle eingetroffen. Der Geheimdienst, namentlich eine gewisse Senior Operative Kenzee, hat angeordnet das er sich umgehend nach Rendili begeben und bei ihr melden soll. Und da ist noch etwas, etwas was Eure Lordschaft betrifft...“

Eine kleine Pause entstand als der kleingewachsene Offizier nach den richtigen Worten suchte.

„Zudem ersucht der Geheimdienst untertänigst um Eure Unterstützung, Mylord, und bittet Euch wenn möglich ebenfalls nach Rendili zu kommen.“

Janus warf einen kurzen Blick auf Fel und starrte dann denn Captain an der unter dem Blick seiner grünen Augen mehr und mehr zu schrumpfen schien.

„Meine Unterstützung ? Und hat der Geheimdienst vielleicht die Güte mir mitzuteilen wobei ich ihn unterstützen soll ? Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, Captain, und ich sehe es nicht gern wenn meine Zeit verschwendet wird.“

Nervös schluckte der Captain und setzte zu einer Erklärung an. Das Stottern meldete sich machtvoll zurück.

„E-Es geht um die C-Cabur, Mylord. Um Rosh Ulics Botschaft im Holonet, in der er...“

Gebieterisch hob Janus die Hand und brachte den Mann augenblicklich zum Schweigen, seine Stimme bekam einen scharfen, befehlenden Ton.

„Wer oder was ist bitte Rosh Ulic ? Und von welcher Botschaft reden Sie ? Es wäre wohl am besten, Captain, wenn Sie einmal tief Luft holen und dann der Reihe nach erzählen was geschehen ist.“

Der Offizier tat wie geheißen und kratzte seinen letzten Rest an Selbstbeherrschung und Würde zusammen.

„Mylord, während Ihr und Eure Begleiter in der Mine wart hat sich der Anführer der Cabur zu Wort gemeldet, ein Mensch namens Rosh Ulic. Er hat sowohl das Holonet des Imperiums als auch der Neuen Republik übernommen und eine Botschaft ausgestrahlt, in der er seine verwerflichen Pläne schilderte und die Verantwortung für die jüngsten Angriffe übernahm. Ganz besonders hat er seinem Hass auf Jedi und Sith Luft gemacht und verkündet das die Cabur sie beide vernichten, den Krieg beenden und der Galaxis Frieden bringen würden.“

Verächtlich schnaubte Janus, dachte aber nach. Unter anderen Umständen hätte er die großspurigen Ansagen dieses Terroristen einfach als bloße Angeberei abgetan, aber die Umstände hielten ihn davon hab. Erst die zahlreichen Anschläge im Namen der Cabur, dann der dreiste Angriff auf Rendili V und, was besonders beunruhigend war, der Versuch gewaltige Mengen Kortosis an sich zu bringen. Wenn die Cabur es wirklich auf alle Machtnutzer abgesehen hatten und über die Ressourcen für derartige Aktionen verfügten, dann war es gefährlich sie zu unterschätzen.

Und nun erinnerte sich der Graf auch endlich an das was ihm die ganze Zeit im Hinterkopf herumgespukt hatte. Vor einigen Monaten hatte ihm Ciel, die derzeitige Geschäftsführerin seiner alten Firma auf Taris, mitgeteilt das jemand ihm großen Stil versuchte Waffen und militärisches Gerät auf dem galaktischen Schwarzmarkt zu erwerben. Die Zeltronerin war nicht in der Lage gewesen Details oder einen Namen zu nennen und Janus hatte es bei ihrer Holokonferenz als vergleichsweise unwichtig abgetan. Es gab immer wieder Milizen, Separatisten oder Kriminelle die versuchten an Waffen zu kommen, meist scheiterte dies an ihrem Mangel an Credits oder der Weigerung der Verkäufer. Aber nun....

Janus fasste einen Entschluss, nickte dem Captain zu der vor Erleichterung fast zusammensackte und drehte sich dann schwungvoll zu Fel und Kevora um. Seine vornehme Stimme klang entschlossen und voller Selbstsicherheit.


„Nun, im Gegensatz zu gewissen anderen Angehörigen des Ordens liegt mir etwas an der Sicherheit der imperialen Bürger. Und da diese Cabur ganz offensichtlich darauf abzielen es sich mit den Sith zu verscherzen ist es nur fair ihnen zu geben was sie wollen. Fel, wir fliegen nach Rendili. Sergeant Kevora, Sie sind herzlich eingeladen an Bord meines Schiffes mit uns zu kommen. Ich garantiere Ihnen das wir schneller dort sein werden als mit jedem Shuttle.“

Janus lächelte breit, ein unheimliches, gefährliches Lächeln das seine strahlend weißen Zähne enthüllte. Der goldene Schimmer in seinen Augen funkelte mit der Sonne von Rendili V um die Wette. Diese Cabur hatten ja keine Ahnung mit wem sie sich angelegt hatten. Und sie würden gerade noch lange genug zu leben haben um ihre Entscheidung zu bereuen.

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[ Rendili-System - Rendili - Rendili-City - Geheimdienstgebäude - Besprechungsraum - Operative Edward Sollion Senior Operative Celessa Kenzee Senior Operative Bron’ko Agent Yark Kaarz ]

Kopfschüttelnd verneinte die neben ihm stehende Blondine seine Frage nach Kortosisvorkommen auf Aargau. Nachdenklich schritt der Operative um das Abbild des Planeten. Irgendetwas musste an diesem Planeten besonders sein, dass es ein wichtiger Bankenplanet war konnte nicht der aleinige Grund sein, davon gab es dutzende Neutrale.

Vielleicht hatte es etwas mit Ulics Hintergrund zu tun, aber auch daran zweifelte Sollion. Kenzee teilte seine Zweifel, aber sie meinte, dass die Signale der Cabur sicher von dort kommen und selbst wenn es eine Falle ist die Suche nach Rosh und dessen Organisation eingrenzen könnte.

Seine Vorgesetzte lächelte, es war ein jagdgieriges Grinsen. Die Operation schien ihr Spaß zu bereiten. Edward musste zugeben, dass er sie verstand. Auch er liebte seinen Job, außerdem war das eine Herausforderung, die man nicht jeden Tag bezwingen musste und genau an solchen Hindernissen wuchs man. Nebenbei machte man sich auch einen Namen im Imperium, zumindest im Geheimdienst und der Verwaltung. Für die breite Masse blieben ihre Namen und ihre Operationen vollkommen im Verborgenem.

Die kalte Blondine meinte auch, dass sie Rosh vielleicht in die Enge gedrängt haben und er sich deshalb bereits zu erkennen geben musste. Sie merkte an, dass selbst hochintelligente Wesen wir Ulic Fehler machen und sich manipulieren lassen können.

Seine grünen Augen fixierten sie, als er kurz über ihre Worte nachdachte, dann nickte er langsam.
Möglicherweise wurden seine Pläne durch das Scheitern auf Rendili-V wirklich so stark gestört, dass er früher zuschlagen musste oder seine Strategie gar nicht mehr aufging.

"Möglicherweise haben sie Recht, Ma'am. Wenn er sich deshalb gezeigt hat, müssen wir jetzt den Druck auf ihn erhalten, eventuell macht er wieder Fehler oder wir stören ihn zumindest weiterhin bei seinen Plänen.
Wäre es möglich Aargaus Sicherheit zu erhöhen? Ich meine, wenn dort tatsächlich sein Stützpunkt wäre, ist es logisch, dass er Nachschub braucht, seien es Waffen, Rüstungen, Sprengsätze oder einfach nur Nahrung. Wir können ihn zwar nicht effektiv von den Vorräten auf Aargau selbst abschneiden, aber wenn eine Flotte oder die dortige Systemverteidigung alle eintreffenden Frachter kontrolliert könnten wir die Cabur von neuen Ressourcen abschneiden. Können wir herausfinden welche Firmen ihn Beliefern beziehungsweise welche ihm gehören?"


Er wusste zwar, dass das einiges an Aufwand war, aber er schätzte Ulic als sehr gefährlich ein, gefährlich genug um solche Schritte einzuleiten. Er löste seinen Blick von der attraktiven Frau und ging nochmal die Daten der Cabur und deren Leiter durch.

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Celessa spürte wie der Blick des Neulings auf ihr lag als Sollion über ihre Ansichten zu Rosh Ulic nachdachte. Der großgewachsene Operative nickte schließlich langsam und stimmte der blonden Agentin zu, er schlug vor weiterhin Druck auf den Anführer der Cabur auszuüben und ihn so zu Fehlern zu zwingen oder seine Pläne zumindest zu stören. Ganz konkret meinte Sollion das es sinnvoll wäre die Sicherheit auf Aargau zu erhöhen, herauszufinden woher und wie Ulic seinen Nachschub bezog und ihn mit Hilfe des Zolls und der Flotte davon abzuschneiden.

Die Idee des Operatives hatte etwas und auch wenn Celessa glaubte das jemand wie der Anführer der Cabur dafür Sorge getragen hatte das auf Aargau ausreichend Material verfügbar war, so konnte eine verschärfte Kontrolle durch die Zollbehörde ihn doch zusätzlich in die Enge treiben, ganz besonders wenn gezielt die Firmen unter die Lupe genommen wurden an denen er beteiligt war.

Celessas kühle hellblauen Augen ruhten eine Weile auf Sollion, dann wandte sie sich an Senior Operative Bron´ko.


„Eine ausgezeichnete Idee, Operative Sollion. Bron´ko, übermitteln Sie den Agenten auf Aargau unsere Erkenntnisse über Ulics unternehmerische Aktivitäten und senden Sie den örtlichen Zollbehörden und Sicherheitskräften eine Bitte um Unterstützung. Wenn möglich sollen Sie alle mit Ulic in Verbindung stehenden Transporte aufhalten und die Firmen nach nützlichem Material durchsuchen. Nicht zu auffällig das dadurch die Wirtschaft Aargaus beeinträchtigt wird, aber ich will ich das Ulic weiß das wir ihm auf den Fersen sind.“

Die schlanke Blondine war sich sicher das die Cabur ihre Zulieferer und Unternehmen genau im Auge behielten und es ihnen nicht entgehen würde das sich das Netz um sie schloss. In einer lobenden Geste legte die Agentin ihre Hand kurz auf Sollions Schulter und lächelte ihm zu, ihre kühlen blauen Augen ruhten einen Moment fest auf seinen.

„Sie in das Team aufzunehmen war offenbar kein Fehler. Setzen Sie Ihre gute Arbeit fort, Operative Sollion.“

Damit wandte sich Celessa wieder dem Holo Aargaus zu und rief einige zusätzliche Informationen über den Planeten auf, lokale Sitten und Gebräuche, seine Geschichte, wichtige Orte und die Stärke der dort stationierten Streitkräfte sowie die Berichte die die Zelle des Geheimdienstes in den letzten Monaten erstellt hatte. Analysetools filterten die Informationen und die junge Frau hoffte in den Details vielleicht etwas hilfreiches zu finden.

Während sie wartete warf Celessa einen Blick auf ihr Chrono, dann trat sie von dem Besprechungstisch weg und ging zu Senior Operative Bron´ko, der sich aufrichtete und von seinem Datenpad aufblickte als er seine Vorgesetzte näher kommen sah. Celessas kühle Stimme war leise als sie sich an den Techniker wandte.


„Schon etwas neues von Kevora und den Sith ?“

Erkundigte sich die Agentin und Bron´ko nickte, drückte einige Tasten auf seinem Datenpad und aktivierte einen weiteren Holoprojektor, der daraufhin die Gesichter der beiden Sith zeigte. Stolz deutete der Techniker darauf und grinste kurz.

„Darf ich vorstellen: Graf Janus Sturn und Leto Fel, unsere illustren Sith. Sturn ist der Boss, ein „Krieger“ soweit ich weiß, und Fel sein Lehrling oder Schüler, wie auch immer die das nennen. Ich habe alle wichtigen Daten auf Ihr Datenpad geschickt, Ma´am, also hier die Kurzversion: Beide wurden auf Taris geboren. Sturn stammt aus einer Adelsfamilie und war Unternehmer bevor er in einen Skandal verwickelt wurde, Taris verließ und sich den Sith anschloss. Mit seinem Schüler hat er außer der Heimatwelt nichts gemeinsam. Fel ist ein entflohener Insasse einer Nervenheilanstalt und mehrfacher Mörder. Die Behörden auf Taris haben ihn als verstorben gemeldet, was offensichtlich nicht der Fall ist. Wie er zu den Sith kam weiß ich nicht.“

Der Techniker machte eine kurze Pause und hob den Kopf, er wartete offenbar auf ein Lob für seine Erkenntnisse. Celessa nickte ihm anerkennend zu, forderte ihn aber mit einer Geste auf weiterzumachen. Etwas düpiert wollte Bron´ko, der wohl etwas mehr Lob erwartete hatte, seine Erklärung fortsetzen als der Bildschirm seines Datenpads zu blinken begann und so den Eingang einer neuen Nachricht meldete. Kurz las der Techniker und seine Augen wurde eine Spur größer, seine Stimme verriet Überraschung.

„Wenn man vom Hutten spricht...Ma´am, der kommandierende Offizier von Sergeant Kevora meldet das die Sith eingewilligt haben uns zu unterstützen und zusammen mit dem Sergeant auf dem Weg nach Rendilli sind. Sie werden schon bald eintreffen.“

Fast schon instinktiv straffte Celessa ihre Haltung und warf den anderen Agenten im Raum einen kurzen Blick zu, dann erteilte sie mit einem dringenden Unterton Anweisungen.

„In Ordnung. Agent Kaarz, stellen Sie eine Truppe für die Begrüßung unserer Gäste zusammen und bereiten Sie einen angemessenen Empfang vor. Behalten Sie besonders diesen Leto Fel im Auge. Lassen Sie jemanden hier aufräumen und den Besprechungsraum vorbereiten. Operative Sollion, Sie warten hier. Bron´ko, Sie sagten die Profile der Sith sind auf meinem Datenpad ?“

Der angesprochene Techniker nickte und Agent Kaarz trieb bereits einen Junior Operative dazu an die leeren Caf-Becher wegzuräumen und den Raum auf Vordermann zu bringen.

„Gut. Ich werde in meinem Quartier sein und einige Vorbereitungen treffen. Informieren Sie mich umgehend sobald die Sith und Kevora eintreffen. Ich erwarte von jedem von ihnen tadelloses Benehmen. Sie werden dem Geheimdienst keine Schande machen, ist das klar ?“

Zustimmendes Gemurmel ertönte, und erleichtert verließ Celessa den Raum, ihr Datenpad in der Hand. Schnell begab sie sich zu ihrem Quartier, zog ihre Kleidung aus und sprang unter die Dusche. Nachdem sie sich sauber und frisch fühlte wählte sie neue Kleidung aus. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich für eine weiße Bluse, einen grauen Blazer und einen ebenfalls grauen fast knielangen Rock. Dazu zog sie ein Paar eleganter Damenschuhe mit leichten Absätzen an und ging dann ins Bad zurück.

Geschickt hängte sie das aktivierte Datenpad mit den Profilen der Sith neben den Spiegel und schaffte es gleichzeitig zu lesen und sich zurechtzumachen. Sorgfältig wusch die Agentin ihr Gesicht, kämmte ihr langes blondes Haar und setzte etwas dezente Schminke auf. Das hatte weniger mit Eitelkeit zu tun als damit das das Profil des ranghöheren Sith, dieses Janus Sturn, darauf hindeutete das er es gewohnt war mit Personen aus dem höheren gesellschaftlichen Schichten zu verkehren. Und in diesen Kreisen war Aussehen äußerst wichtig um ernst genommen zu werden.

Erfreut betrachtete die junge Blondine das Ergebnis ihrer Bemühungen im Spiegel, schnappte sich ihr Datenpad und kehrte im gehen lesend zum Besprechungsraum zurück. Sie würde ihr Verhalten und Sprache anpassen und so einen positiven Eindruck erzeugen, der wichtig für die Zusammenarbeit war. Was ihr allerdings Sorge bereitete war Leto Fel. Der sogenannte „Würger“ war ein unkalkulierbares Element und Celessa konnte bloß darauf vertrauen das sein Meister ihm im Griff hatte.

Als sie in den Besprechungsraum zurückkehrte registrierte sie zufrieden das dieser aufgeräumt und sauber aussah. Bron´ko hatte sich sogar die Mühe gemacht seine Kleidung zu ordnen und Kaarz sah so makellos aus wie immer. Auch über Sollion konnte sich Celessa nicht beklagen. Der Junior Operative der den Raum aufgeräumt hatte warf der blonden Agentin einen bewundernden Blick zu und bestätigte somit das ihre Bemühungen erfolgreich gewesen waren. Ihr „Gäste“ würden den Geheimdienst von seiner besten Seite zu sehen bekommen.


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[ Rendili V / Wüste / Imperiales Lager am Taleingang ] Fel, Janus, Kevora, Tavers, Soldaten

Leise, wie Wasser aus einer löchrigen Flasche tröpfelte das angenehme und berauschende Gefühl des Schlachtfeldes aus Fel hinaus. Nach und nach wich seine Verzückung einem Gefühl von Leere und Kälte. Und Hunger. Nicht Hunger, der durch schöne Lebensmittel gestillt werden konnte, sondern ein brüllendes Monster, das nach der Seele eines lebendigen Wesens lechzte. Der Mörder wollte morden. Jetzt, sofort, ohne Aufschub!

Als klinge eine benebelnde Droge ab, nahm Fel nach und nach das Lager in all seinen Facetten wahr. Mit übersteigerter Intensität sah er die Wesen hin und herlaufen, schlagende Herzen, denkende Persönlichkeiten, genau das was er brauchte. Wie ein wildes Tier wand und regte sich der Würger in seinem Inneren, gebot ihm loszustürmen und sich im Blut der anwesenden Soldaten zu aalen, doch da war auch die Stimme des Denkers, der ihm den sicheren Tod versprach, sollte er es wagen.


Wir müssen es JETZT tun! Wir wollen Blut!

Fasste der Würger sein Bestreben zusammen, Dolch und Blaster zu ziehen und damit zu beginnen Existenzen auszulöschen. Die aggressiven Worte hallten laut von der Innenseite von Fels Schädel wieder

Wenn wir das jetzt tun werden uns die Soldaten erschießen. Bestenfalls wird Janus uns bestrafen!

Konterte der Denker und versuchte seinem Wirt subtil Angst einzuflößen. Der Mörder spürte wie die logischen Bedenken einsickerten und ihren Kampf mit der schwelenden Mordlust begannen

Egal! Wir müssen töten! Sonst…tun wir auf dem Shuttle etwas Dummes. Das willst du doch nicht, oder?

Es war seltsam, den Würger bei dem Versuch zu erleben logisch zu argumentieren. Zumindest pseudologisch. Ob seine Versuche dadurch untergraben, oder sogar unterstützt wurden, dass er just in diesem Moment versuchte mit Gewalt Macht über Fels Körper zu erlangen, konnte der Mörder nicht sagen, doch es verfehlte seine Wirkung nicht. Während seine Hände sich krampfhaft zu öffnen und Schließen begannen, antwortete der Denker:

Vielleicht hast du Recht, Großer. Wir sollten uns wirklich ein wenig…entspannen. Aber nicht hier im Zentrum. Nicht so auffällig!

Damit war es beschlossen. So unauffällig wie möglich blickte Fel sich um. Soldaten liefen zwischen den Zelten hin und her. Ein paar Meter weiter entfernt stand der AT-AT und ragte riesig über der Zeltstadt auf. Direkt neben ihm standen immer noch Janus und Kevora und unterhielten sich. Ein Gedanke, eine Idee keimte in ihm auf.

„Wenn Ihr mich kurz entschuldigen würdet. Ich bin sofort wieder zurück“

Murmelte er in die Richtung seines Meisters und stellte den schweren Rucksack auf den Sand. Rasch entfernte er sich von dem Menschen und dem Halbechani. Janus sagte noch etwas, doch es drang nicht mehr in das zielgerichtet geteilte Universum des Mörders. Schon war er zwischen den Zelten und blickte sich suchend um. Hier waren weniger Soldaten unterwegs. Grade schob ein hochgewachsener, schwarzer Mann mit kurzgeschorener Frisur eine Leinwand beiseite um ein Zelt zu betreten.

Katzengleich auf leisen Sohlen schlich sich Fel über den Sand, wartete kurz, dann setzte er sein unschuldigstes Lächeln auf und betrat den Raum. Der schwarze Mensch hatte sich offenbar zu einem Kollegen gesetzt und begonnen Karten zu spielen. Grade schaute er auf, um den Neuankömmling zu betrachten und anzusprechen, doch mit Letzterem kam Fel ihm zuvor:


„Verzeihen Sie die Störung. Ich habe mich verlaufen und wollte erfragen wie ich zurück zum Zentrum des Lagers gelange“

Noch immer freundlich lächelnd machte er einen weiteren Schritt auf sie zu. Seine grünen Augen glommen gelblich. Gierig blickten sie die Menschen an und sondierten wer von beiden schneller ausgeschaltet werden müsste. Der Schwarze war ein Riese von Gestalt und bei der kleinsten Bewegung spielten Muskeln unter seiner Haut. Im krassen Kontrast dazu befand sich der andere Mensch. Er hatte helle Haut und war ungleich schmächtiger als sein Kollege. Damit wäre die Wahl wohl klar. Grade wollte der Kleinere zu einer Antwort ansetzen, doch Fel war schneller.

„Ach, nicht mehr nötig. Mir fällt es grade wieder ein…“

Wie aus dem Nichts hatte Fel das Vibromesser in der Hand, dass er auf dem Schlachtfeld gefunden hatte. Schnell wie ein Gedanke war es in der Luft und der Würger übernahm die Kontrolle. Mentale Tentakel der Macht peitschten, umfassten den Dolch und lenkten ihn auf seiner Bahn. Der Schwarze stieß ein gurgelndes Geräusch aus, als kalter Stahl bis zum Heft in seine Kehle fuhr und ihn daran hinderte zu schreien.

Auch der andere hatte keine Chance mehr einen Ton von sich zu geben. Emotionen und dadurch auch Macht strömten durch Fel wie ein reißender Wildbach und gaben seinen Händen Kraft, als sie sich um den Hals des Menschen schlossen und zudrückten. Grüne Augen leuchteten gelb und er genoss das Gefühl des schwindenden Lebens. Dann war alles vorbei. Die Augen des Soldaten brachen und der Mörder richtete sich keuchend auf. Besser hätte es nicht laufen können und der Hunger war verschwunden.

Fel grinste und machte sich auf den Rückweg.


[ Rendili V / Wüste / Imperiales Lager am Taleingang / Zelt ] Fel
 
[: Rendili-System :: Rendili V :: Wüste :: Imperiales Lager -Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel:]

Nach den Komplimenten und der überzeugenden Ansprache, hatte Janus Sturn Jorax nun auch noch angeboten, ihn in seinem exotischen Schiff zu begleiten.
Der Sith behauptete, der Flug würde sich dadurch sehr verkürzen.
Jorax nickte seinem Gegenüber respektvoll zu.


"Es wäre mir eine Ehre, mylord! Private Tavers, Sie waren ebenfalls beim Verhör Al-Rezaanis anwesend - Sie werden also ebenfalls auf Rendili erwartet. Schnappen Sie sich Ihre Ausrüstung, endlich verlassen wir diese Staubkugel!"

Jorax fragte sich allerdings, wieso Operative Kenzee auf die Anwesenheit seiner Person und des Sith-Kriegers bestand.
Der Sergeant hatte zweifellos ein Debriefing auf dem Planeten erwartet, doch um ein solches konnte es sich nicht handeln, da der Sith in keinster Weise an den Gefechten und dem Verhör beteiligt war.
Des Weiteren wurden nicht die ganzen Überreste des 134. nach Rendili beordert, sondern lediglich Sergeant Kevora (und allem Anschein nach auch Private Tavers).
Befand er sich in Schwierigkeiten?
Oder hatte es mit dem Gespräch zu tun, das Sturn und der nervöse Captain zuvor geführt hatten?
Möglicherweise plante man auch ganz einfach imperiale Vorgehensweisen gegen diesen Rosh Ulic und seine Cabur.
Was immer es war, es klang wichtig und Jorax wollte keinesfalls auf sich warten lassen.
Mit einem lauten Klicken befestigte Jorax sein E-11 Blastergewehr an seinem Gürtel, wartete einen kurzen Moment auf Tavers und betrat das exotische und luxoriöse Schiff des Sith.
Ein derart prunkvolles Schiff überraschte Jorax beim Anblick des Grafen kein Stück.
Nach einigen Minuten hoben sie ab und verließen endlich den Wüstenmond.


Während des Flugs hielten die beiden Soldaten sich im hinteren Bereich des Schiffs auf und genossen einen kurzen Moment der Ruhe.
Jorax hatte seit der Nacht im Checkpoint Bravo in Daanon kein Auge zugemacht und sehnte sich nach einer Pause.
Doch der Flug würde nicht lange dauern.
Schon nach etwa fünfzehn Minuten erhielten sie per Funkspruch ihre Landegenehmigung auf einer Plattform eines staatlichen Gebäudes in der Hauptstadt Rendili City.
Elegant setzte das Schiff auf der Landeplattform auf und öffnete seine Ausstiegsluke.
Im selben Moment betraten die beiden Sith den hinteren Bereich des Schiffs.
Aufmerksam sprang Jorax auf und löste sein Blastergewehr von seinem Gürtel, das er dann zeremoniell und zugleich locker trug.
Er und Tavers gingen voran, die ranghöheren Sith im Hintergrund folgend.
Beim Verlassen des Schiffs landeten einige Regentropfen in Jorax' Gesicht - seit er Rendili verlassen hatte, schien das Wetter sich nicht sonderlich gebessert zu haben.
Doch der Regen störte ihn keinesfalls, im Gegenteil: Nach der langen und ermüdenden Zeit auf dem Wüstenmond, hatte er das Gefühl von Regen bereits gänzlich vergessen.
Vor der Ausstiegsluke standen auf beiden Seiten einige uniformierte Sicherheitskräfte des gräulichen Gebäudes des Geheimdienstes; zwischen den beiden Reihen, die sie bildeten, wartete ein Offizier in weißer Uniform, der von einem Gehilfen begleitet wurde.


"Gentlemen!", grüßte der Offizier und warf angewiderte Blicke auf die beiden Soldaten, die in ihren zerfetzten und beschmutzten Uniformen vor dem Mann Haltung einnahmen, "Ich wusste nicht, dass Operative Kenzee gleich zwei Soldaten erwartet."

Ganz offensichtlich hatte der hochnäsige Offizier noch nie zuvor im Schlamm gelegen.
Warum auch?
Er schien seinen gesamten Dienst beim Sicherheitsdienst hinter dem Schreibtisch auf Rendili verbracht zu haben.
Nichtsdestotrotz stellte Jorax sich vor.


"Sergeant Jorax Kevora, Easy Company, 134. Infanterieregiment. Da er als Teil meines Fireteams am Verhör Jaleen Al-Rezaanis beteiligt war, habe ich meinen Sanitäter, Private Avvin Tavers, darum gebeten, mich zu begleiten.", er ging ein kleines Stück zur Seite und deutete auf die hinter ihm stehenden Männer, "Dies sind Lord Janus Sturn und sein Schüler Leto Fel."

Der arrogante Blick des Offiziers wich Nervosität - Sturn schien diesen Effekt auf hochnäsige Karrieristen zu haben.
Vom Stimmungsumschwung abzulenken versuchend, räusperte der Mann sich.


"Lord Sturn, herzlich willkommen auf Rendili! Bitte folgt mir, Ihr werdet erwartet!"

[: Rendili-System :: Rendili :: Rendili City :: Geheimdienstunterschlupf -Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel:]
 
[ Rendili V / Wüste / Imperiales Lager / Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel

Janus Gespräch mit Sergeant Kevora war angenehm, der Graf konnte sich über den Sergeant in keinster Weise beklagen und die Worte des elegant gekleideten Fastmenschen schienen den von den Kämpfen auf Rendili V gezeichneten Soldaten zu beeindrucken, was Janus sehr erfreut zur Kenntnis nahm und wohlwollend lächelte.

Mit Kevora ließ sich etwas anfangen und mit etwas Geschick und den richtigen Worten würde der Sith-Krieger dafür sorgen das er ein weiteres nützlichen Werkzeug werden würde. Davon konnte man schließlich nie genug haben.

Im Gegensatz dazu machte Leto Fel keinen sehr glücklichen Eindruck, Janus spürte in der Macht und durch einen bloßen Blick auf die sich nervös öffnenden und schließenden Hände seines Schülers das der Würger wieder einmal nach Blut lechzte.

Missbilligend verzog der Halb-Echani seine Mundwinkel, unterließ aber einen Kommentar. Die Mordlust seines Schülers mochte nützlich sein, sie war aber auch ein Problem. Der Sith-Krieger hielt wenig von Lebewesen mit geringer Selbstkontrolle. Er würde dafür sorgen müssen das der Rothaarige seinen Drang besser in den Griff bekam,

Wachsam sah der Graf zu wie Fel den Rucksack mit dem Kortosis auf den sandigen Boden stellte und sich eine kurze Entschuldigung murmelnd entfernte. Janus warf ihm einen wissenden Blick zu, aber sein Gesichtsausdruck blieb höflich und er wandte sich schnell wieder Kevora zu. Solange Fel unauffällig vorging und sich nicht erwischen ließ störte sich der Sith-Krieger nicht zu sehr an den Aktivitäten seines Schülers. Was war schon ein Leben mehr oder weniger in dieser Galaxis ?

Mit einem entschuldigenden Lächeln und freundlicher Stimme hielt Janus es für angebracht ein paar Worte zu sagen.


„Ich bitte um Nachsicht für das ungewöhnliche Verhalten meines Schülers. Er ist eine gequälte Seele mit einer schwierigen Vergangenheit und nicht gewöhnt mit vielen Menschen gleichzeitig zu interagieren. Ich bin mir sicher das er nach einer kurzen Pause wieder quicklebendig sein wird.“

Im Gegensatz zu dem Pechvogel der ihm nach nächstes über den Weg lief, fügte der Sith in Gedanken hinzu und unterdrückte ein Grinsen. Fel besaß durchaus Talent dafür Vorlagen für makabre Scherze zu liefern und sie auch in die Tat umzusetzen. Welcher andere Sith-Schüler konnte das schon so leicht von sich behaupten ?

Erfreulicherweise strapazierte Fel wenigstens nicht die Geduld seines Meisters, der Würger kehrte bald glücklich und erholt wirkend zurück. Janus schenkte ihm ein wissendes Lächeln. Weitere Verzögerungen blieben dem Grafen erspart, Sergeant Kevora sagte das es ihm eine Ehre für ihn und den Sanitäter Tavers wäre bei Janus mitfliegen zu dürfen und die Staubkugel Rendili V zu verlassen.

Janus lachte kurz und leise und warf einen abschätzigen Blick auf den sandigen Untergrund.


„Staubkugel ? Sie schmeicheln diesem Ort, Sergeant. Sollten Sie unsere Wege in Zukunft noch einmal kreuzen, dann auf hoffentlich auf Naboo. Oder Mon Calamari. Die dortigen Opern sind berühmt dafür das Meeresrauschen in ihre Darbietungen zu integrieren.“

Antwortete der Graf und überließ es Kevora zu entscheiden ob der Sith-Krieger von einem zivilen oder militärischen Besuch auf der Hauptwelt der Neuen Republik sprach. Die Verhandlungen auf Umbara hatten Raum für beides geschaffen. Gemeinsam betraten die Sith und die Soldaten die luxuriöse Raumyacht, Kevora und Tavers zogen sich in den hinteren Teil des Schiffs zurück.

Der Flug nach Rendili dauerte nicht lange und war gerade lang genug damit sich Janus ein bescheidenes Glas Wein aus der erlesenen Auswahl der Yacht gönnen und die Spuren des Besuchs auf dem Wüstenmond von seiner eleganten schwarzen Kleidung entfernen lassen konnte. Bald schon erreichte die Yacht Rendili, erhielt die Koordinaten für einen Landeplatz und setzte sanft auf.

Janus und Fel machten sich auf den Weg zur Ausstiegsrampe, wo Kevora und Tavers bereits auf sie warteten. Die beiden Soldaten bildeten die Vorhut als sie das Schiff verließen. Rendili begrüßte sie mit leichtem Regen, der angesichts der Trockenheit auf dem Mond fast schon erfrischend war. Erfreut bemerkte der Sith-Krieger die kleine Ehrenformation aus grau uniformierten Sicherheitsleuten, die ihn auf dem dem Dach des Geheimdienstgebäudes begrüßte. So musste sich der Imperator fühlen, auch der Graf neidisch zugeben musste das die Begrüßungsformation für Darth Allegious wohl um einiges größer ausgefallen wäre.

Ehrgeizig lächelte Janus in sich hinein. Alles zu seiner Zeit, ermahnte er sich. Er war geduldig, und das würde seinen Triumph eines Tages umso süßer schmecken lassen. Ein schon etwas älterer Offizier in weißer Uniform, neben dem ein schmächtiger Assistent hertrottete, hieß Kevora und Tavers willkommen wobei er verächtlich auf ihre ramponierten Uniformen blickte.

Der Sergeant stellte sich dem älteren Mann kurz vor und erläuterte den Grund für Tavers Anwesenheit, der offenbar nicht explizit hergebeten worden war. Dann trat er ein kleines Stück zur Seite und gab den Blick auf Janus und Leto Fel frei. Kevora stellte die beiden Sith vor und deutete kurz erklärend auf sie.

Janus, zu seiner vollen Größe aufgerichtet und seinem vornehmen schwarzen Anzug eine eindrucksvolle Erscheinung, betrachtete den nun merklich weniger selbstsicheren Offizier und lächelte ihm zu, sein Lächeln war so breit und seine weiße Zähne enthüllend als wollte er den älteren Mann mit Haut und Haar verspeisen. Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann räusperte sich der Offizier und fand seine Stimme wieder.

Plötzlich höflich wie ein ergebener Butler hieß der Mann den Sith-Krieger auf Rendili willkommen und bat darum ihm zu folgen. Mit einer herablassenden, wegwerfenden Geste seiner Hand stimmte Janus dem zu und ließ den Mann voran laufen, so wie man lästiges Dienstpersonal herum scheuchte. Die Sith und die Soldaten betraten das Gebäude und wurden von dem älteren Mann und zwei Sicherheitsleuten bis zu den Türen eines großen Raumes geführt.

Ein weiterer Sicherheitsmann hielt dort Wache, überprüfte kurz und respektvoll die Neuankömmlinge und nahm die Waffen der Soldaten in Verwahrung. Darauf Janus Lichtschwert zu konfiszieren verzichtete er wohlweißlich, bei Fel hingegen machte er keine Ausnahme und nahm im seine Waffen ab mit dem Versprechen der Würger würde alles unversehrt wiederbekommen. Nachdem diese Dinge geklärt waren öffneten sich die Türen des Raumes und die Gruppe trat ein wobei Janus den älteren Offizier der noch einige Worte sagen wollte schlicht stehen ließ.

Noch während die Türen sich geöffnet hatten war Janus in perfekte Haltung gewechselt, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und warf Fel einen strengen Blick zu damit der Würger wusste das er hier keinen Ärger machen sollte. Kevora und Tavers gingen wieder voran und traten dann etwas zur Seite damit die Sith von allen gesehen werden konnten.

Janus grüne Augen sahen sich gelassen in dem Raum um. An der Spitze eines langen Tisches stand eine blonde Frau (Celessa Kenzee) und an den Stühlen vor ihr drei weitere Wesen, ein großer Mensch (Edward Sollion) sowie zwei Nichtmenschen (Kaarz und Bron´ko) von denen Janus annahm das sie ebenfalls zum Geheimdienst gehörten. Der Graf war sich recht sicher die das die gut angezogene Frau am Kopfende des Tisch das Sagen hatte und richtete seinen Blick auf sie. Seine vornehme Stimme erklang und Janus verzichtete darauf seinen leichten tarisanischen Akzent zu verbergen.


„Ich grüße sie alle. Ich bin Graf Janus Sturn, Krieger des Ordens der Sith, und dies ist mein Schüler, Leto Fel. Sergeant Kevora und Priavte Tavers dürften ihnen aus den Datenbanken des Militärs die sie zweifellos angezapft haben bekannt sein. Der Geheimdienst hat mich gebeten hier her zu kommen, und hier bin ich. Ich würde es begrüßen wenn mir jemand sagen könnte warum genau ich meine wertvolle Zeit für sie verwende. Nun ?“

Fragte Janus in die Runde, einen leicht drohenden Unterton in der Stimme. Wer auch immer hier das Sagen hatte, Janus war gespannt auf eine Erklärung. Eine gute Erklärung.

[ Rendili / Rendili City / Geheimdienstgebäude / Konferenzraum / Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel , Senior Operative Celessa Kenzee, Operative Edward Sollion, Kaarz und Bron´ko (NSC´s)
 
[: Rendili-System | Rendili | Rendili City | Geheimdienstunterschlupf | Besprechungsraum | Senior Operative Celessa Kenzee, Agent Yar Kaarz, Senior Operative Bron'ko, Operative Edward Sollion

Die Minuten bis zum Eintreffen ihrer „Gäste“ verbrachte Celessa damit ein letztes Mal alles durchzugehen und zu überprüfen und letzte Vorbereitungen für die Besprechung abzuschließen. Agent Kaarz hatte wie befohlen einen Trupp Agenten zusammengestellt der die Besucher auf dem Landefeld begrüßen und zum Besprechungsraum eskortieren würde. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme war ein weiterer Wachposten an der Tür platziert worden, der sich um die Überprüfung und falls nötig Abnahme von Waffen und gefährlichen Gegenständen kümmern würde, eine Aufgabe um die blonde Agentin ihn nicht beneidete. Mit Kevora würde es vermutlich keine Probleme geben, aber die Sith standen auf einem ganz anderen Blatt.

Um einen ersten Eindruck zu gewinnen hatte die Senior Operative die Bilder der überall innerhalb und außerhalb des Unterschlupfs angebrachten Überwachungskameras auf den Holoprojektor schalten lassen und konnte so live verfolgen wie eine elegante und ohne Zweifel teure Raumyacht auf dem Dach des Gebäudes im leichten Nieselregen landete. Man konnte die Spannung in dem Besprechungsraum förmlich spüren als sich die Yacht öffnete und ihre Passagiere ausstiegen. Die beiden Gesichter die man zuerst auf den Kameras sehen konnte waren Celessa wohlbekannt, es handelte sich um Sergeant Jorax Kevora Kevora und Private Avin Tavers, die bei dem Verhör des Terroristen Al-Rezaani geholfen hatten.

Automatisch verglich die in die Kameras eingebaute Software die Bilder mit den Datenbanken der Imperialen Streitkräfte und bestätigte somit ihre Identität. Die beiden trugen noch immer die Zeichen der Schlacht auf Rendili V, wirkten aber ansonsten einsatzbereit. Neugierig erhöhte Celessa die Lautstärke um hören zu können was auf dem Landefeld gesprochen wurde. Nach einer kurzen Meldung und Erklärung warum Tavers anwesend war traten Kevora und sein Kamerad ein Stück zur Seite und enthüllten so die beiden Sith die hinter ihnen standen. Celessa aktivierte die Zoomfunktion der Kamera und verschaffte sich so ein besseres Bild.

Erneut wurde das Programm aktiv und verglich die Gesichter der beiden dunkel gekleideten Gestalten mit denen aus dem der Öffentlichkeit und dem Geheimdienst zugänglichen Quellen. Auch hier gab es kein Problem. Ohne große Worte verließen die Besucher das Landefeld und betraten den Geheimdienstunterschlupf. Schnell wechselte Celessa auf die internen Kameras und überwachte so jeden Schritt bis die Gruppe den Besprechungsraum erreichte. Der Wachposten überprüfte mit einem Scanner alle und nahm ihre Waffen in Gewahrsam, bis auf den Zylinder den Sturn am Gürtel trug und bei des sich wohl um sein „Lichtschwert“ handelte. Dem Sith diese prestigeträchtige Waffe abzunehmen wäre wohl keine gute Idee gewesen.

Kurz holte Celessa Luft, deaktivierte das Holo und straffte ihre Haltung. Sie hatte sich am Kopfende des langen Besprechungstischs hingestellt und die Mitglieder ihres Teams an den daran stehenden Stühlen verteilt. Nach außen hin kühl und ruhig blickte die Agentin mit ihren eisigen hellblauen Augen auf die sich öffnende Tür und versuchte ihre Nervosität so gering wie möglich zu halten. Kevora und Tavers betraten als erste den Raum und Celessa nickte ihnen zur Begrüßung zu, aber der Großteil ihrer Aufmerksamkeit lag auf den beiden Männern hinter den Soldaten. Für einige Augenblicke verdeckten die Soldaten noch den Blick, dann konnte Celessa endlich zum ersten Mal in ihrem Leben einen direkten Blick auf zwei Angehörige des dunklen Ordens werfen.

Als sie die Sith betrachtete glaubte die Blondine für einen Augenblick das es im Raum kälter geworden war und sie unterdrückte ein Frösteln. Ihre kühlen blauen Augen studierten die Besucher, es war eine Sache sie auf Holos und Kameras zu betrachten und eine ganz andere Sache sie ganz in der Nähe zu sehen. Celessa versuchte sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Sturn, der der ältere der beiden war und laut Akten auch der mächtigere, war eine vornehme Erscheinung. Groß, blass und in teure Kleidung gehüllt von der die Agentin annahm das sie maßgefertigt war. Seine Gesichtszüge waren ansehnlich, auch wenn sich die junge Frau des Eindrucks nicht erwehren konnte das irgendetwas mit ihnen nicht ganz stimme.

Die grünen Augen hatte der „Krieger“ mit seinem Begleiter, Leto Fel, gemeinsam. Auch sonst, sah man von den roten Haaren von Fel und den schwarzen Sturns ab, sahen sich die beiden recht ähnlich. Der auffälligste Unterschied war der Verband oder vielleicht auch eine Art Maske die eine Seite des Gesichts des kleineren und jüngeren Mannes bedeckte, Celessa konnte nicht sagen ob diese eine Verstümmelung verdecken oder einfach nur einschüchtern sollte. Sah man von dieser Maske ab dann hatte Fel ein freundliches, fast schon unschuldig-jugendliches Gesicht. Ohne Kenntnis seiner Akten würde ihm vermutlich niemand zutrauen ein gefährlicher Mörder zu sein.

Wie Celessa angesichts des Profils von Sturn vermutet hatte war es der ältere Sith der zuerst das Wort ergriff. Höflich, aber eindeutig von oben herab, begrüßte er die Anwesenden. Seine Stimme und Akzent passten genau zu seinem Erscheinungsbild. Der „Krieger“ stellte sich und seinen „Schüler“ vor, ging kurz auf Kevora und Tavers ein verlangte dann mit höflichen Worten, aber eindeutig fordernd und beinah drohend Auskunft wobei seine leicht golden schimmernden grünen Augen auf die junge Agentin gerichtet waren. Angesicht dessen was sie über die Fähigkeiten der Sith wusste Gedanken und Gefühle zu erkennen fühlte sich die Blondine fast als wäre sie nackt und und all ihre Geheimnisse nicht länger ihre.

Dennoch ließ sie sich von Sturn nicht einschüchtern, ihre hellblauen Augen wichen seinem Blick nicht aus und die Agentin verzog keine Miene. Stattdessen lächelte sie und vollführte einen leichten Knicks so wie sie es im Waisenhaus gelernt hatte zu tun wenn wichtige Personen zu Besuch kamen. Sie hatte diese unterwürfige Bewegung damals gehasst und sich wie eine zur Schau gestellte Puppe gefühlt, aber heute machte ihr das keine Probleme. Nachdem wie Celessa glaubte genügend Zeit in dieser Haltung verstrichen war richtete sie sich wieder auf und beantwortete kühl und gelassen die Frage des Sith ohne zu zittern oder zu zögern.


„Ich begrüße Euch, Lord Sturn, und Euren „Schüler“. Euer Besuch hier ehrt uns. Selbstverständlich habt Ihr ein Recht darauf so bald wie möglich genau zu erfahren weshalb ich um Eure Unterstützung gebeten habe. Ich bitte lediglich um einen kleinen Moment Geduld. Sergeant Kevora, Private Tavers, es ist mir eine Freude wieder mit ihnen beiden zusammenarbeiten zu dürfen. Darf ich ihnen mein Team vorstellen ? Dies sind Operative Sollion, Senior Operative Bron´ko und Agent Kaarz. Ich bin Senior Operative Celessa Kenzee, die Leiterin des Teams.“

Kurz deutete die schlanke Blondine auf den Menschen, den Gotal und die Mirialanerin. Nach einer kurzen Pause fuhr Celessa fort.

„Bitte setzen sie sich. Wenn sie wünschen kann ich ihnen Erfrischungen bringen lassen. Lord Sturn, Lord Fel, es ist mir ein besonderes Vergnügen mit Sith arbeiten zu dürfen. Ich hätte sie mit dieser Angelegenheit nicht belästigt wenn ich nicht sicher wäre das wir ohne ihre besonderen Fähigkeiten und Macht keinen Erfolg haben würden. Ich und jedes Mitglied des Geheimdiensts sind voller Bewunderung für ihre Hilfsbereitschaft.“

Schmeicheleien waren sehr hilfreich und Celessa warf den beiden Sith ein kokettes Lächeln zu und strich eine Strähne ihres langen blonden Haares zurück. Männer, egal ob mächtig oder nicht, schätzten Bewunderung, ganz besonders die einer attraktiven Frau. Und jemand mit Sturns Hintergrund war es wohl gewohnt das andere ihn mit Anerkennung überhäuften und ihm zu Diensten waren. Solche Charakterzüge konnte man ausnutzen, auch bei Sith. Mit einem Tastendruck aktivierte Celessa den Holoprojektor der daraufhin das Gesicht Rosh Ulics, das Zeichen der Cabur und den Planeten Aargau anzeigte und in der Mitte des großen Besprechungstisch projektierte nachdem sich alle gesetzt hatten, Celessa am Kopfende und Sturn und Fel rechts und links auf den Stühlen direkt in ihrer Nähe, um sie auch symbolisch an der Führung des Einsatzes teilhaben zu lassen.

Kurz sah sich Celessa um, lehnte sich dann ein Stück nach vorne, stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte die Fingerspitzen aneinander.

„Angesichts der Tatsache das die Zeit drängt würde ich gerne mit dem Briefing beginnen und alle ausstehenden Fragen beantworten. Es sei denn es gibt noch etwas das vorher geklärt werden müsste.“

Abwartend sah sich Celessa in der Runde um und wartete auf Reaktionen. Sie wollte die Geduld ihrer Sith-Gäste nicht überstrapazieren und außerdem juckte es ihr selbst in den Fingern. Diese Mission war die wohl bedeutsamste ihrer ganzen bisherigen Karriere.

[: Rendili-System | Rendili | Rendili City | Geheimdienstunterschlupf | Besprechungsraum | Sergeant Jorax Kevora, Private Avin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel, Senior Operative Celessa Kenzee, Operative Edward Sollion, Agent Yar Kaarz, Senior Operative Bron'ko
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || 418 Bloodlust | Büro des Admiral || Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin

Mit den neuen Befehlen brach auch eine neue Ära des Schlafmangels ein, beziehungsweise der sowieso schon spärliche Schlaf wurde ein noch kostbareres Gut. Das bedingte sich allein dadurch, dass die dritte Flotte von der üblichen Struktur imperialer Großverbände abweichen würde. Wenn Elysa schon das politische Aus in Kauf nahm, konnte sie sich auch so teuer verkaufen, um eine modernisierte Flotte aufzustellen. Abgesehen von einer alternativen, wenig verbreiteten Schlachtordnung, stand für die Vice Admiral Mobilität und Flexibilität im Vordergrund, ohne jedoch an Schlagkraft zu verlieren, was sie nur durch einen verstärkten Fokus bei den Jagdmaschinen erreichen konnte. Zu dem Zweck nutzte Elysa auch die Privilegien als Ressortleiterin des Sternenjägerkorps, um sicher zu stellen, dass sie ihre Vision verwirklichen konnte. Problematisch war aber auch hier die Ungewissheit wie viele Einheiten der dritten Flotte letztendlich zugeteilt wurden, so dass es unmöglich war genau zu planen. Dass sie nicht unbedingt über die besten Beziehungen zu Admiral Ravine – dem Ressortleiter für Rüstung – verfügte, galt zusätzlich als Erschwernis.
So zumindest würde man es diplomatisch ausdrücken, wenn einem daran gelegen war. Die Realität sah jedoch anders aus. Dass Elysa ihn kurz nach seinem Antritt für sein Schlachtschiffdenken und mangelndes Verständnis für den Raumjäger als taktische Waffe vorwarf und das auch noch vor seinen Kollegen, hatte sie zumindest teilweise selbst zu verantworten. Auch vor seiner Ernennung musste ihm bereits das Gefühl für ein Deck unter den Füßen gefehlt haben, die Art der Kriegsführung war im Wandel und Ravine nicht bereit mit der Zeit zu gehen. Wie sich kurz darauf offenbarte war der Vorfall von vornerein von High Admiral Fyrestone gewollt und inszeniert. Der defacto Oberkommandierende der imperialen Flotte hatte Elysa schlicht ausgespielt und sich dadurch eine Möglichkeit eröffnet seinen Schosshund, Chief Marshal Fisken, am Puls der Ressortleitung für Raumjäger zu installieren.

Vielleicht war die Corellianerin deshalb erleichtert sich der dritten Flotte widmen zu können, denn auf dem politischen Parkett führte sie einen Abnutzungskrieg, den sie langsam aber beständig verlor. Sie war zu zu jung, zu unerfahren und noch dazu ein Emporkömmling – zumindest in den Augen einiger ihrer Gleichgestellten. Fyrestone war dabei sie von ihren wenigen wohlgesonnenen Offizierskollegen im Oberkommando zu isolieren, ihre Einflusssphere zu beschneiden und seine Handlanger in Stellung zu bringen. Teilen und erobern. In der Flottenpolitik kam sie ihm nicht gleich. Ihre Rechtfertigung für ihr Amt, ihre militärischen Errungenschaften galten hier wenig, obwohl sie beide Schlachten von Bastion beendet hatte. Aber es zählte alles nichts. Nur was Elysa Nerethin nicht war rückte in den Mittelpunkt. Akademieabgängerin mit konservativem, traditionellem Gedankengut. Nein, Elysa Nerethin wollte bestehende Tradition brechen, jedoch zum Wohl der Flotte.
Es war noch ein weiter, steiniger Pfad und zunächst musste sie sich in der Führung einer Flotte behaupten, nicht nur in der Schlacht Qualitäten beweisen, sondern auch abseits davon. Soldatisches Führen und strategische Kompetenz demonstrieren, während die Sandpanther nur darauf lauerten, dass sie strauchelte. Wenn man einen Konflikt nicht mit den gegebenen Mitteln gewinnen konnte, zog man sich zurück, bewertete die eigene Lage neu, passte sich den entsprechenden Umständen an, um schließlich siegen zu können. So einfach war das.


„Ma´am, ihr 1200 Termin steht in 30 Minuten an.“

Elysa hob den Blick vom Flimsiplast, auf dass sie zwar gestarrt, aber den Inhalt nicht einmal wahrgenommen hatte, zu sehr hing sie ihren Gedanken nach.

„Danke Inyri.“

„Gerne Admiral.“ bestätigte ihre Flag Lieutenant schlicht und die Corellianerin war im Begriff das Datenblatt wegzulegen, dabei bemerkte sie, dass die jüngste Tochter aus dem Hause Harte sich nicht bewegte.

„Gibt es noch etwas?“

Ein bedächtiges Nicken folgte und nur zögerlich kamen die Worte über Inyris Lippen: „Chief Steward Travis lässt ausrichten, dass er eine neue Uniform für sie bereitgelegt hat.”

Nun wanderte Elysas linke Augenbraue doch in die Höhe und die Offizierin begutachtete die Dienstkleidung, die sie unter Schlafentzug angelegt hatte kritisch. Sie war sauber und frisch, aber es musste eine ihrer ältesten Uniformen sein, die durchaus Gebrauchsspuren aufwiesen. Sie war nicht unbedingt als abgewetzt zu bezeichnen, auch wenn der Stoff langsam, aber dennoch im Ansatz wahrnehmbar bereits ausblich. Da hatte ihre gute Seele von Chandrila wieder einmal einen Fauxpas erspart.

“Mister Travis hat ein gutes Auge, meinen sie nicht.” erwiderte Elysa schließlich mit dem Ansatz eines Schmunzelns.

“Ich glaube das möchte ich lieber unkommentiert lassen, Admiral.” Und das erste Mal, seit Inyri Samantha Harte ihrem Stab angehörte, vermeinte die Corellianerin so etwas wie Belustigung in der Stimme der jungen Frau zu vernehmen.

-​

Elysa schreckte hoch, riss überrascht die Augen auf und blickte in das Gesicht ihrer Flag Lieutenant, deren Hand an ihrer Schulter geruttelt hatte.

“Sie sind eingeschlafen.” verkündete sie nüchtern. “Noch drei Minuten bis zur Claw of Justice.”

Fantastisch. Sie trug zwar eine neue Uniform, aber die Wochen der Belastung und fehlenden Schlafs zollte sie ausgerechnet nun Rechnung. Noch dazu vor der ihr zugeteilten Stabsleutnant. Nur mit Mühe konnte Elysa ein Gähnen unterdrücken. Sie war ein tolles Vorbild, im Dienst eingeschlafen und das Brennen ihrer Augen vernahm sie nun auch vermehrt. So übermüdet wollte die Corellianerin Commander Vest nicht gegenübertreten und auch wenn Elysa für solche Kleinigkeiten die Macht ungerne nutzte, so ließ sie sich nun doch dazu hinreißen. Sie schloss erneut die Augen, diesmal jedoch zur Konzentration und die Macht umfasste sie. Wie klares kaltes Wasser erfrischte es die Corellianerin und wusch ihre Müdigkeit von innen heraus weg. Das Brennen in den Augen war verbannt und ihrem üblichen Tatendrang gewichen. Voller Energie, Zuversicht und ohne eines sichtbaren Zeugnis des bis unmittelbar herrschenden Schlafmangels erhob sie sich, als die Fähre sanft im Hangar der Claw of Justice aufsetzte.

Commander Vest hielt sich vorbildlich an das Zeremoniell der Flotte, trotz des begrenzten Raums im Hangar hatte sie eine volle Ehrengarde antreten lassen, sie und ihr erster Offizier verharrten nur wenige Meter abseits der Landeluke. Bereits beim näherkommen, musterte Elysa aufmerksam die Kommandantin. Adretter, blonder Kurzhaarschnitt und ihr edles, aber verbittertes Antlitz wurden nur von den kalten, tiefblauen Augen in den Schatten gestellt. Noch während sich die Corellianerin bis auf einen Schritt Abstand näherte und die Führungsoffiziere der Claw of Justice bereits zu einem formvollendeten Salut ansetzten, spürte Elysa eine Welle der Furcht von Commander Vest ausgehen. Stark genug, dass es die Coruscanti einiges an Beherrschung gekostet haben musste nicht einen Schritt zurückzuweichen.


Die Admiral erwiderte den Salut und zollte der Kommandantin wie es seit jeher in der Flotte üblich war ihren Respekt. “Bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen.” Ein wenig versetzt hinter sich fühlte Elysa ihre Flag Lieutenant, die sie dem Protokoll angemessen auch vorstellen würde, sobald der erste Offizier ihr bekannt gemacht wäre. Dem felinen Ersten hatte sie bisher nur kurz beim Näherkommen betrachtet und sich seiner Dienstakte erinnert. Auch wenn es Elysa nicht direkt sehen konnte, nahmsie dennoch von Inyri eine gewisse Beklemmnis ob des einschüchternd großem Katzenwesen - vielmehr Lieutenant Commander Tej Darran . - wahr

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rendilis Orbit || MAR “Claw of Justice” | Hangar|| Commander Vest, Lieutenant Commander Darran, Ehrengarde, Flag Lieutenant Harte und Vice Admiral Nerethin
 
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Es war nichts Ungewöhnliches, dass der Geheimdienst hin und wieder Sith um Unterstützung bat.
Meist handelte es sich um Informationen oder eben Einwilligungen, die man von ihnen benötigte, wenn man in von ihnen kontrollierten Systemen operierten.
Da Janus Sturn immerhin ein Graf war, musste er einen großen Einfluss auf Taris und umliegende Welten haben.
Was Jorax wiederum nicht ganz verstand war, wieso auch er und Private Tavers vom 134. abgelöst und zum Hauptquartier des Geheimdienstes nach Rendili City gerufen wurden.
Lag es daran, dass sie die Sith soeben zur Mine eskotiert hatten und der Dienst bis zur imperialen Stadt ausgeweitet wurde?
Nach längerer Überlegung kam Jorax jedoch zu dem Entschluss, dass diese Theorie recht unlogisch war, da das Rendili-System, insbesondere die Route zwischen der Hauptwelt und dem Minenmond Rendili V, soweit gesichert war und keinerlei Gefahr bestanden hatte.


Kurze Zeit später trat die blonde Operative Celessa Kenzee herein, die sich auf Rendili V am Verhör Jaleen Al-Rezaanis beteiligt hatte: „Ich begrüße Euch, Lord Sturn, und Euren „Schüler“. Euer Besuch hier ehrt uns. Selbstverständlich habt Ihr ein Recht darauf so bald wie möglich genau zu erfahren weshalb ich um Eure Unterstützung gebeten habe. Ich bitte lediglich um einen kleinen Moment Geduld. Sergeant Kevora, Private Tavers, es ist mir eine Freude wieder mit ihnen beiden zusammenarbeiten zu dürfen. Darf ich ihnen mein Team vorstellen ? Dies sind Operative Sollion, Senior Operative Bron´ko und Agent Kaarz. Ich bin Senior Operative Celessa Kenzee, die Leiterin des Teams.“

"Die Freude ist ganz meinerseits, Operative Kenzee!", antwortete Jorax und nickte ihr vom anderen Ende des großen Tisches aus kollegial zu.

Sie erwiderte die Geste und fuhr fort: „Bitte setzen sie sich. Wenn sie wünschen kann ich ihnen Erfrischungen bringen lassen. Lord Sturn, Lord Fel, es ist mir ein besonderes Vergnügen mit Sith arbeiten zu dürfen. Ich hätte sie mit dieser Angelegenheit nicht belästigt wenn ich nicht sicher wäre das wir ohne ihre besonderen Fähigkeiten und Macht keinen Erfolg haben würden. Ich und jedes Mitglied des Geheimdiensts sind voller Bewunderung für ihre Hilfsbereitschaft.“

Allem Anschein nach handelte es sich tatsächlich um etwas mehr als eine reine Eskorte, denn was immer nun in diesem Raum besprochen würde und die Unterstützung eines mächtigen Sith-Grafen und seines Schülers erforderte, man wollte Jorax und Tavers dabei haben!
Jorax nahm Platz und schaute gespannt auf einen Holoprojektor, der nach einem Knopfdruck der blonden Agentin den Planeten Aargau, sowie das Symbol der Cabur und Cabur-Anführer Rosh Ulic darstellte.
Beim Bild des sich im mittleren Alter befindenen Terroristen handelte es sich um ein Standbild aus der Übertragung im Holonet, in der er sich zu erkennen gegeben hatte.
Nun machte alles Sinn: Eine bisher streng geheime Operation stand bevor - ein Überfall auf Aargau!
Zweifelsohne plante man eine Festnahme des Terroranführers, bevor die Cabur weitere Szenarien wie auf Rendili V anstellen konnten.

„Angesichts der Tatsache das die Zeit drängt würde ich gerne mit dem Briefing beginnen und alle ausstehenden Fragen beantworten. Es sei denn es gibt noch etwas das vorher geklärt werden müsste.“, erklärte die Agentin.

Jorax wusste, worum es ging, doch er war sich zugleich nicht sicher, ob er und Tavers wirklich für den Einsatz qualifiziert waren.


"Bei allem Respekt, Ma'am, Private Tavers und ich dienen aktuell im 134. Infanterieregiment, das sich nach Rendili V im Wiederaufbau befindet. Wir sind keine Commando-Einheit und das Oberkommando des imperialen Militärs würde uns sicherlich niemals eine so wichtige Mission zutrauen. Ich werde gern einen ausführlichen Bericht bezüglich meiner Erlebnisse während den Kämpfen auf Rendili V und des Verhörs Al-Rezaani verfassen, doch solange keine Person mit großem Einfluss", er warf Sturn einen flüchtigen Blick zu, "- etwa vom Status eines Sith - dieses Vorhaben unterstützt, bezweifle ich, dass wir sämtliche Offiziere an der Spitze umstimmen können werden."

Es war offensichtlich, dass man Jorax und Tavers dabei haben wollte, ansonsten würde ihnen dieses Briefing niemals anvertraut werden.
Ginge es dem Geheimdienst nur um Informationen, so würde man schließlich lediglich den Einsatzbericht des Sergeants in Auftrag geben.
Jorax hoffte auf Unterstützung durch seinen neu gewonnenen Kontakts, Janus Sturn - denn nichts läge ihm ferner, als auf die Teilnahme an dieser wichtigen Mission verzichten zu müssen!

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[ Rendili V / Orbit / Golden Dawn ] Fel

Der Flug nach Rendili verlief schnell und ohne besondere Zwischenfälle. Fel verbrachte ihn damit, sich die schweren Brocken Kortosis einen nach dem anderen aus dem Rucksack zu nehmen und interessiert zu begutachten, während Janus sich ein Glas Wein gönnte. Selbst als Erz fing das Metall das Licht der Lampen auf besondere Weise und glitzerte verführerisch in den hellen Händen des Mörders. Zu seiner Befriedigung hatten sich die Stücke einen Eindruck von Rendili V zurückbehalten und fühlten sich in der Macht äußerst erfrischend an. Fast als hätte er die süßen Früchte eines riesigen Baumes gesammelt, waren die Stücke kleine Abkömmlinge des Blutes und des Leids des Schlachtfeldes.

Als das Shuttle schließlich in die Atmosphäre von Rendili eintrat, packte Fel die Klumpen einen nach dem anderen zurück in die Tasche. Er ging dabei um Welten sorgfältiger vor als Tavers vorhin und strich stets einmal liebevoll über die silbrige Oberfläche, bevor er ein Stück hineinlegte. Schließlich richtete er sich auf und klopfte sich den Staub von der Robe. Er hatte sich schon zum Gehen gewandt um sich zu Janus zu begeben, doch da überlegte er es sich anders. Kurz entschlossen bückte er sich wieder und steckte sich einen kinderfaustgroßen Metallklumpen in die Tasche.

In der Mine und auf dem Schlachtfeld hatte er nicht den unkontrollierbaren Drang zu töten gespürt. Vielleicht half ihm das todgetränkte Metall dabei den Trieb für eine Weile zu unterdrücken, sollte es ihn auf Rendili überkommen. Janus hatte in der Wüste nichts gesagt, doch würde er den Mörder sicher strafen, wenn er es nicht schaffte sich zusammenzureißen.

Das Gewicht des Metalls gesellte sich zu dem des Blasters und des frisch erworbenen Vibromessers. Die Taschen des Mörders füllten sich allmählich mit allerhand nützlichen Gegenständen. So befriedigend beschwert gesellte sich der Mörder schließlich zu Janus, der grade auf den Ausgang des Schiffes zuschritt. Sie waren angekommen.

Kevora und Tavers schritten wieder voran, während Fel sich knapp hinter Janus hielt, jedoch die gleiche arrogant-selbstbewusste Körperhaltung zur Schau trug. Kleine Wassertropfen prasselten auf die Neuankömmlinge und Fel hob erfrischt den Kopf noch ein wenig höher. Zwar war es hier ebenfalls nicht ganz nach seinem Geschmack, doch herrschten hier nicht brütende Hitze und eine tödliche Sonne wie auf dem Wüstenmond vor.

Einen nach dem anderen betrachtete Fel das graugewandete Begrüßungskomitee, das die Waffen in Habachtstellung gen Himmel reckte. Schließlich hieß ein angegrauter Offizier die Neuankömmlinge auf Rendili willkommen, äußerte sich jedoch leicht abfällig über Kevoras und Tavers Aufzug. Als er sich schließlich Janus zuwandte und von ihm nichts als ein räuberisches Lächeln erntete, musste Fel ebenfalls grinsen. Immer diese Psychospielchen des Grafen…

Doch sie zeigten Wirkung. Wie ein dressierter Hund fügsam ist, führte der Offizier die Neuankömmlinge in das Gebäude. Leicht enttäuscht das penetrante Prasseln nicht mehr zu spüren, wischte Fel sich mit einer Hand die Feuchtigkeit vom Gesicht und sah sich um. Der Mann führte sie durch einige schlicht gehaltene Gänge, bis sie schließlich vor einer großen Doppeltür zum Stehen kamen. Ein offiziell aussehender Mitarbeiter wies sie an die Waffen abzugeben.

Unwillkürlich verkrampften sich Fels Hände um Messer und Blaster, doch die Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Eine Schande, dass ein Sith sich das bieten lassen musste, doch Janus machte keine Anstalten zu Widersprechen. Schließlich wurde das unnötige Versprechen gegeben, dass der Mörder alles unversehrt zurückbekommen würde und missmutig zog Fel das Vibromesser und den Blaster aus der Tasche. Man tastete ihn noch einmal ab und bat ihn auch den Metallklumpen abzugeben. Alarmiert verschränkte Fel die Arme vor der Brust. Wenn Janus nicht wollte, dass er Ärger machte, würde er ihn behalten.

Mit wölfischem Blick sah der Mörder dem Agenten in die Augen und grinste freundlich.


„Wenn Sie es mir abnehmen wollen, sollten sie vielleicht auch da drinnen alle Briefbeschwerer und Stifte entfernen. Nicht zu vergessen die Stühle und meine Hände am besten auch noch“

Leise kicherte Fel. Sein Sarkasmus hatte den Mann auf dem falschen Fuß erwischt, doch wenigstens sagte er nun nichts mehr. Raschen Schrittes folgte er dem Grafen, der grade durch die Türen trat und fing einen strengen Blick auf, hier ja keinen Ärger zu machen. Nun, das hatte er nicht vor…Fest schloss sich seine Hand um den Metallklumpen mit der herrlichen Aura.

Im Innern befanden sich bereits einige Wesen. Neben einem männlichem Menschen, einem gehörten Gotal und einer gelbhäutigen Mirialanerin befand sich auch noch eine dritte Person im Raum. Eine junge, blonde Menschenfrau, nicht älter als dreißig. Aus einem ebenmäßigen Gesicht schauten zwei wache, eisblaue Augen, deren Blick wachsam über die Neuankömmlinge strich. Aus einem unerklärlichen Grund faszinierte den Mörder die Frau und nicht etwa aus dem hübschen Hals, an den gut zwei mit bösartigen Absichten behaftete Hände gepasst hätten. Er wollte mehr über sie herausfinden, doch widerstrebte es ihm auch seltsamerweise ihr nahe zu kommen, fast so als könnte er sich an der Eiseskälte verbrennen, die dieses Wesen verbreitete.

Doch sein Wunsch mehr zu erfahren wurde ihm erfüllt. Mit kühlen, professionellen begrüßte sie Sith und Soldaten und stellte anschließend ihr Team vor. Die Namen des Menschen und der beiden Aliens hatte Fel bereits vergessen, als die Worte die blassen Lippen der Frau verließen, doch ihren Namen merkte er sich. Senior Operative Celessa Kenzee.

Kenzee forderte die Anwesenden auf doch Platz zu nehmen und bot ihnen Erfrischungen an, die Fel jedoch mit einem leichten Kopfschütteln ablehnte und weiter den einläutenden Worten der Agentin lauschte. Kurz erkundigte sie sich ob noch etwas vorher geklärt werden müsste. Fel fiel nichts ein, doch Kevora meldete sich zu Wort.

Es war interessant wie der Soldat sich gegen das Urteil Kenzees zu sträuben schien, dass er sich mit seinem Kollegen hierbefand. Offensichtlich wollte sie ihn dabei haben und auch Janus hatte bereits auf dem Wüstenmond seine Einschätzung über die Fähigkeiten des Sergeanten verkündet. Warum machte er sich also Sorgen, dass das Imperiale Oberkommando etwas gegen seine Anwesenheit einzuwenden hätte. Kurz überlegte Fel sich zu Wort zu melden, doch dann überlegte er es sich anders. Janus konnte seine Einwilligung durchaus selbst geben und auch Kenzee schien eine Frau zu sein, die durchsetzen konnte was sie wollte. Also lehnte der Mörder sich stumm in seinem Stuhl zurück und wartete darauf, wie die Ereignisse sich entwickeln würden.


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[ Rendili / Rendili City / Geheimdienstgebäude / Konferenzraum / Sergeant Jorax Kevora, Private Avvin Tavers, Janus Sturn, Leto Fel , Senior Operative Celessa Kenzee, Operative Edward Sollion, Kaarz und Bron´ko (NSC´s)

Janus hatte gern mit gewöhnlichen Lebewesen zu tun. Jede Sekunde die er mit Wesen verbrachte die weder seine Machtfähigkeiten noch seine edle Abstammung vorweisen konnten erinnerte ihn daran wie weit er über anderen Wesen stand und wie wichtig und mächtig er war. Es war eine angenehme Bestätigung seiner schon seit Kindestagen gehegten Überzeugung das er für höheres geboren war.

Allerdings gab es auch den niederen Wesen der Galaxis gewisse Abstufungen und einige von ihnen, so unwichtig und schwach im Vergleich zu dem Grafen sie auch waren, besaßen doch zumindest ein gewisses Potenzial aus ihren begrenzen Fähigkeiten das Beste zu machen und nützlich zu sein.

Der Sith-Krieger glaubte das dies bei der blonden Frau (Celessa Kenzee) mit den frostigen Augen der Fall war. Ihre Aura fühlte sich anders an, kälter und zielstrebiger als Janus es von gewöhnlichen Wesen gewohnt war. Die Agentin verbeugte sich leicht, ihre Augen wichen ihm nicht aus und als sie sprach war die Stimme dieser Spionin erstaunlich fest und sicher.

Es folgte die übliche Prozedur bei ersten Begegnungen, man stellte sich einander vor. Janus ließ sich nicht anmerken ob ihm die höfliche Begrüßung ausreichte oder nicht und zeigte auch keine Reaktion als die Frau ihr Team und dann sich vorstellte. Senior Operative Celessa Kenzee war sie also, und wie es klang hatte sie bereits mit Sergeant Kevora und dem Sanitäter Tavers zusammengearbeitet.

Nach Meinung des vornehmen Sith-Kriegers waren zwei Nichtmenschen in einem Raum bereits etwas nah an der Grenze des guten Geschmacks, aber immerhin handelte es sich um halbwegs humanoide Wesen und damit waren die beiden akzeptabel. Der Graf ließ sich zu einem höflichen, aber knappen Nicken bewegen.


„Sehr erfreut.“

Gab er als Antwort und nahm dann das Angebot sich zu setzen an. Mit einer Geste seiner Hand und einem leichten, nicht unfreundlichen Kopfschütteln lehnte die von Kenzee angebotenen Erfrischungen ab und achtete genau auf das Verhalten der blonden Teamleiterin, die einige schmeichelnde Floskeln von sich gab und ihm und Fel zulächelte.

Janus erwiderte das Lächeln, seine grünen Augen musterten die Frau. Sie war hübsch, langes blondes Haar, intensive Augen und eine weibliche Figur. Durchaus einen zweiten Blick wert, und wenn der dunkelhaarige Fastmensch sie getroffen hätte bevor er erst kürzlich Brianna auf Taris begegnet war, hätte er sich vielleicht etwas interessierter gezeigt. Aber nun waren seine Gedanken in diesem Bereich ganz auf die silberhaarige Echani-Jedi konzentriert.

Außerdem, und das war der wichtigere Grund, schätzte Janus zwar schmeichelnde Worte und Blicke, doch fand er Frauen interessanter die schwierig und nicht leicht zu gewinnen waren. Vermutlich war er deshalb so auf Brianna fixiert, für jemanden der es gewohnt war alles zu bekommen war es eine neue und spannende Situation um etwas werben und kämpfen zu müssen.

Zum Glück bekam er nicht mehr Gelegenheit darüber nachzudenken, denn als sich alle an dem großen Tisch gesetzt hatten erschienen holographische Abbildungen, die wohl Kenzees Werk waren.

Neugierig betrachte Janus die Bilder. Das Gesicht Rosh Ulics, das Janus seit dem kurzen Flug nach Rendili bekannt war als er kurz die Nachrichtenkanäle des Holonets angesehen hatte, war eines davon. Auszüge aus der Botschaft des Terroristen und wilde Spekulationen über ihn und die Cabur waren im Moment der Renner und tausend echte und vermeintliche Experten teilten der verängstigen Bevölkerung ihre mehr oder weniger fundierte Meinung mit.

Janus zollte Rosh Ulic Respekt, der Mann hatte es geschafft der ganzen Galaxis einen gehörigen Schreck einzujagen und er hatte bewiesen das er seine Worte auch in Taten umsetzen konnte. Das wilde und anarchisch wirkende Symbol der Cabur war das Schreckgespenst dieser Tage. Der Graf wusste um die Bedeutung der Medien, dies hatte er mit Ulic gemeinsam.

Ein schwacher goldener Glanz erhellte Janus grüne Augen und der blasse Halb-Echani lächelte. So intelligent und fähig der Anführer der Cabur auch sein mochte, der Sith würde ihn doch zerquetschen wie ein lästiges Insekt und sich dann als Beschützer der der einfachen Wesen feiern lassen, als denn Sith der sich für die Bürger des Imperiums, ja sogar der ganzen Galaxis einsetzte und es geschafft hatte den gefährlichen Terroristen zur Strecke zu bringen.

Vor seinem geistigen Auge sah sich der Graf schon im Rampenlicht der Öffentlichkeit und stellte sich die Schlagzeilen und Meldungen im Holonet vor. Die einfachen Wesen liebten Helden und nicht machte einen leichter zum Helden als eine Gefahr für den naiven und sorglosen Bürger zu beseitigen und die Illusion der Sicherheit wiederherzustellen. Amüsiert lächelte Janus in sich hinein. Wenn Brianna sich als Retterin der Galaxis inszenieren konnte, dann konnte er das auch.

Dieser herrliche Gedanke hatte ihn für einen Moment abgelenkt, aber seine Konzentration kehrte gerade rechtzeitig zurück damit er mitbekam wie Kenzee vorschlug bald mit dem Briefing zu beginnen, es sei denn es gäbe noch ungeklärte Fragen. Janus warf einen Blick auf das dritte Holo, es zeigten einen Planeten namens Aargau. Die Bankenwelt ? Ein ungewöhnliches Versteck.

Janus hatte keine Fragen und auch Fel schwieg, aber Kevora meldete sich zu Wort. Der Sergeant meinte höflich an die Teamleiterin gewandt das die Freude ganz auf seiner Seite war, dann nach Kenzees Worten zögerte er kurz und erklärte dann das er und Tavers nicht zu einer Spezialeinheit gehörten und damit eigentlich nicht an der zweifellos geplanten Mission teilnehmen konnten.

Trocken meinte Kevora das er gerne einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse auf Rendili V verfassen würde, was Janus mit einem Lächeln quittierte. Der Sergeant warf ihm einen kurzen, um Unterstützung bittenden Blick zu und meinte dann das nur mit Hilfe einer einflussreichen Person wie beispielsweise einem Sith eine Teilnahme an der Mission möglich war.

Dieser Tag meinte es gut mit Janus und bot ihm eine weitere Möglichkeit die Dankbarkeit und Loyalität Kevoras zu gewinnen. Er war sich recht sicher das auch Kenzee die beiden Soldaten gerne dabei haben würde und nicht bloß nach Rendili beordert hatte um ihren Bericht zu bekommen, also würde er der Agentin mit Hilfe für den Sergeant ebenfalls einen Gefallen tun. Zwei Fliegen mit einer Klappe, was wollte man mehr ?

Freundlich lächelte der Sith-Krieger erst Kevora und dann Kenzee zu, seine Stimme klang leicht amüsiert.


„Es liegt mir natürlich fern Sie von der zweifellos sehr wichtigen Erstellung Ihres Berichts abzuhalten, aber ich fürchte ich muss darauf bestehen das Sie und Private Tavers uns begleiten. Ich bin mir sicher das Ihre Vorgesetzten dafür Verständnis haben werden. Und ich glaube Sie haben auch nichts dagegen, Miss Kenzee ?“

Antwortete Janus und warf der blonden Frau einen Blick zu. Sie schien ihn zu verstehen und äußerte keine Einwände und bestärkend nickte der Graf Kevora zu, Janus klang ehrlich erfreut und zufrieden und schlug in einer eifrigen Geste die Hände zusammen. Mit funkelnden Augen sah er in die Runde, aber es schien keine weiteren Fragen oder Kommentare zu geben und so richtete er seinen Blick mit einem auffordernden Lächeln wieder auf auf Kenzee.

„Das wäre also geklärt. Wunderbar. Wie einfach man die Bürokratie doch beschleunigen kann. Und wo wir gerade von beschleunigen sprechen...ich glaube, Sie können mit Ihrem Briefing beginnen, Senior Operative. Rosh Ulic kann es bestimmt kaum abwarten uns zum Tee auf Aargau begrüßen zu dürfen.“

Meinte Janus geradezu fröhlich und lächelte. Man musste kein Genie sein um zu erkennen das Kenzee und ihr Team sich nicht mit Aargau beschäftigen weil sie dort steuerfreie Konten anlegen wollten. Obwohl das wie der Graf fand durchaus auch eine Reise dorthin wert war.

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Es war eine bunt gemischte Gruppe die sich an in dem Besprechungsraum versammelt hatte. Menschen und Nichtmenschen, Männer und Frauen, Soldaten, Agenten, Sith, das Imperium zeigte das es aller Kritik seitens der Neuen Republik zum Trotz weitaus mehr Diversität aufzuweisen hatte als man vielleicht glauben mochte. Celessa empfand eine gewisse kühle Befriedigung angesichts der Tatsache das sie dieses Team erschaffen hatte und auch anführen würde. Es war der Beweis dafür das die schlanke Blondine dem Geheimdienst von großem Nutzen war und ihre Vorgesetzten auf die Agentin mit den Eisaugen vertrauten. Einen größeren Vertrauensbeweis als ihr die Führung der Operation auf Aargau zu überlassen konnte es im Moment nicht geben.

Eine weitere erfreuliche Tatsache war die Anwesenheit von Sergeant Kevora, Celessa hatte mit dem Soldaten der sie gerade freundlich angesprochen hatte gute Erfahrungen gemacht und schätzte ihn als verlässlich und kompetent ein. Da er mit Private Tavers gut zusammenzuarbeiten schien war die unaufgeforderte Gegenwart des Sanitäters kein Problem für die junge Frau und sie glaubte das seine Fähigkeiten auf Aargau sehr nützlich sein würden. Zusätzliche Feuerkraft war ihr angesichts der unklaren Situation auf dem Zielplaneten sehr willkommen, sie rechnete damit das ihr Team auf heftigen Widerstand stoßen würde wenn es nicht gelang Ulic schnell und unauffällig festzunehmen und an einen sicheren Ort zu bringen. Subtilität und gründliche Vorbereitung würden dafür notwendig sein.

Die schlanke Frau mit dem langen blonden Haar und den kühlen hellblauen Augen gab sich alle Mühe sich nichts anmerken zu lassen als ihre Gedanken auf die beiden Sith am Tisch kamen. Sie waren bis jetzt am schwierigsten einzuschätzen und bereiteten ihr am meisten Kopfzerbrechen. Sturn machte einen rationalen, wenn auch sehr eingebildeten Eindruck auf sie und er hatte es offenbar darauf abgesehen die Führung dieser Mission zu übernehmen, seine Gesten und Worte sprachen für sich und entsprachen ganz dem Profil eines Mannes der es gewohnt war das alle nach seiner Pfeife tanzten. Celessa würde sich darauf nicht einlassen, ohne einen Funken Angst oder Unterwerfung erwiderte sie das Lächeln Sturns mit eisiger Kälte, ihre hellblauen Augen blieben ruhig und unbeeindruckt, wie auch ihr Gesicht.

Männer wie Sturn respektierten Stärke und Intelligenz, und Celessa hatten den Eindruck das ihr kokettes Verhalten an dem Aristokraten zwar nicht spurlos vorbeiging, aber ihn doch nicht sonderlich beeindruckte. Vielleicht war sie einfach nicht sein Typ oder er hielt nichts von Frauen die nicht mit der Macht umgehen konnten. Sie würde bei ihm anders vorgehen müssen, aber die Senior Operative macht sich keine Sorgen. Man musste nur die richtigen Knöpfe finden und drücken und auch ein Sith war weder allwissend noch allmächtig. Sturn mochte mit Handbewegungen Dinge schweben lassen können oder sonstige Tricks vollführen, aber Celessa war das Gehirn der Operation.

Anders sah die Sache bei seinem „Schüler“ aus. Die junge Agentin hatte bemerkt wie er sie angestarrt hatte und jetzt da er ganz in ihrer Nähe saß konnte sie es fast spüren. Celessa hatte sich dabei ertappt wie sie etwas zu lange und zu intensiv in Fels grüne Augen geblickt hatte. Sie waren...anders als die seines Meisters, wie zwei Smaragde schienen sie in seinem jungen, ansehnlichen Gesicht zu Funkeln das selbst mit der Maske einen interessanten Ausdruck hatte. Celessa musste zugebe das er sie neugierig machte, immerhin wusste sie bis jetzt nur was allgemein über ihn bekannt war. Kurz trafen sich ihre Blicke und die Agentin lächelte schwach, strich eine Strähne ihres Haares zurück, ihre blauen Augen kühl und so undurchschaubar wie das Meer. Sie würde Fel im Auge behalten, nicht nur aus professionellem Interesse.

Sergeant Kevora brachte sie wieder auf andere Gedanken, er äußerte Bedenken das das Oberkommando ihn und Tavers nicht an der Mission teilnehmen lassen würde. Celessa nickte um ihm zu zeigen das sie seine Meinung ernst nahm. Sie wollte die beiden Soldaten dabeihaben und sie war bereit sich dafür einzusetzen, aber Kevora hatte recht damit das Sturn wohl am ehesten Erfolg damit haben könnte. Der „Krieger“ der bis dahin primär die Holos betrachtet hatte lächelte offenkundig belustigt und versprach dafür zu sorgen, rhetorisch erkundigte er ob Celessa irgendwelche Einwände dagegen hätte. Die Blondine ließ ihn ausreden und blieb ruhig, aber sie wollte es nicht unkommentiert im Raum stehen lassen und schwach erscheinen. Mit eisiger Höflichkeit sprach sie und ihr glattes Gesicht verriet keine Emotion.


„Ich stimme dem zu, Lord Sturn. Als Leiterin dieses Teams freue ich mich sehr das wir in dieser Angelegenheit einer Meinung sind.“

Erwiderte Celessa spitz und mit einer winzigen Portion Sarkasmus in ihrer Stimme, dann nickte sie.

Offenbar erfreut über „seinen“ Erfolg klatschte Sturn in die Hände und gab Celessa die „Erlaubnis“ ihr Briefing zu beginnen. Die Agentin warf ihm einen Blick zu der Tatooine in Hoth verwandelt hätte, verkniff sich aber einen Kommentar und entschied einfach professionell und kühl ihre Pflicht zu tun. Ganz still blieb sie aber auch nicht, so kalt und von oben herab wie eine strenge Mutter sah sie den Sith an.

„Schnelligkeit mag nützlich sein, aber Hast und überstürztes Handeln können leicht zum Scheitern einer Mission führen. Sie werden es mir also nachsehen, Lord Sturn, wenn ich als Expertin für solche Dinge das Tempo bestimme.“

Gab Celessa kühl zurück und zuckte mit keiner Wimper. Sie gab dem Sith keine Gelegenheit das Gesagte zu kommentieren sondern lehnte sich nach vorne, legte die Fingerspitzen aneinander und wies dann Bron´ko wie besprochen mit einem Nicken an die Technik zu aktivieren. Das Holo von Aargau wurde vergrößert und bildete eine große blaue Kugel in der Mitte des Besprechungstisches, einige wichtige Informationen wurden ebenso angezeigt.

„Das ist Aargau, eine imperiale Welt im Zug-System. Sie ist bekannt für ihren starken Bankensektor und wie wir dank der Arbeit unserer Techniker und Rosh Ulics eigener Arroganz nun wissen auch die zentrale Operationsbasis der Cabur. Es ist uns gelungen die Quelle des Signals mit dem er die HoloNews übernahm einzugrenzen, und zwar auf dieses Gebiet.“

Auf Stichwort vergrößerte Bron´ko einen bestimmten Teil des Planeten, einen großen Dschungelabschnitt.

„Fast alle Bewohner Aargaus leben und arbeiten in einem gewaltigen Pyramidenkomplex, der die Hauptstadt des Planeten ist. Das Signal der Cabur kam aus diesem Bereich des Dschungels. Wie sie sehen können ist der Suchradius nach wie vor sehr groß. Wir hatten gehofft ihn weiter eingrenzen zu können indem wir Lieferungen in und aus dem Dschungel überprüfen, aber die Banken Aargaus mit denen Ulic viele Geschäfte abgewickelt hat mauern. Und nicht nur das, sie drohen uns sogar mit wirtschaftlichen Konsequenzen falls wir ihre Arbeit stören. Ich muss niemanden daran erinnern wie fatal das in der bevorstehenden Phase der Aufrüstung sein könnte. Wir werden also mit dem arbeiten müssen was wir haben.“

Celessa pausierte kurz und blickte auf das Zielgebiet, ihre blauen Augen voller Entschlossenheit und ein kühles, Lächeln auf den Lippen. Das Lächeln einer Jägerin, die ihre Beute fast schon riechen konnte.

„Unser Plan ist folgender: Wir werden mit zwei Schiffen des Geheimdiensts nach Aargau reisen. Die örtliche Zelle hat bereits Vorkehrungen für unser Eintreffen getroffen. Sobald wir dort sind werden wir uns in den Dschungel begeben und diesen systematisch durchsuchen. Senior Operative Bron´ko hat ein Ortungsgerät das uns dabei helfen wir die Basis der Cabur zu finden und wir werden auch die Scanner unserer Schiffe verwenden können um den Suchradius im Orbit weiter eingrenzen zu können, aber dazu müssen wir recht nah herankommen. Wir werden also auf jeden Fall zu Fuß in den Dschungel müssen. Sobald wir die Basis lokalisiert haben werden wir sie infiltrieren und sichern sowie Rosh Ulic tot oder lebendig fangen. Ich möchte dabei betonen das er lebend von größerem Nutzen ist und er daher nur falls absolut nötig getötet werden darf. Agent Kaarz und weitere Agenten von der Vollstreckung sowie Sergeant Kevora und Private Tavers stellen unseren militärischen Arm dar, ich und Bron´ko werden die Lokalisierung der Basis übernehmen wobei Ihr, Lord Sturn und Euer Schüler uns mit der „Macht“ helfen werdet.“

Voller Jagdeifer, aber doch kühl und ruhig sah Celessa alle Anwesenden an, ihre kühlen blauen Augen schienen sie alle zu erfassen.

„Dies wird eine der bedeutendsten Operationen in der Geschichte des IGD sein und sie alle können stolz darauf sein daran beteiligt zu sein. Denken sie daran: Diese Art von Operation verzeiht keine Fehler oder Zögern. Die Sicherheit des Imperiums liegt in unseren Händen. Gut. Irgendwelche Fragen oder Anmerkungen ?“

Ein Hauch von Leidenschaft war aus Celessas Stimme geklungen sie und sie spürte wie ihr Herz eine Spur schneller schlug, aber rasch kehrte die „Eiskönigin“ wieder in ihre kalte Form zurück.

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