Roche Asteroiden (Roche-System)

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Zumindest einen Versuch war es wert gewesen, dachte sich Etara mit sorgfältig verborgener Enttäuschung. Der riesenhafte Trandoshaner, der drohend auf Mol hinabblickte wie ein Krayt-Drache auf ein wehrloses Bantha, hatte sich von der kleinen Vorstellung der Chiss jedenfalls nicht ablenken oder von seinem Vorhaben, den ehemaligen Soldaten zu zerrupfen, abbringen lassen. Die ganze Situation in der schmierigen Bar steuerte mehr und mehr auf eine Eskalation zu, Kampf lag in der Luft und die Schmugglerin konnte förmlich spüren, wie verschwörerische Blicke ausgetauscht, nach verborgenen Waffen getastet und Pläne geschmiedet wurden, wie man dem Mitgliedern der Black Sun am Besten den Hals umdrehen konnte. Es fehlte nur noch ein kleiner Schubs, und sie alle würden aufeinander los gehen. Etara hatte solche Situationen schon einige Male erlebt, die junge Frau war auf dem Schmugglermond groß geworden und dort ging es ähnlich zu, wenn Mitglieder verfeindeter Gangs die selbe Kneipe aufsuchten. Manchmal brauchte es nicht einmal wirklich diesen Grund, es genügte schon, wenn man jemand einem der rauen Gesellen nicht genügend Respekt erwies oder zu viel Alkohol und Drogen konsumiert worden waren. Sehr beliebt waren natürlich auch Schlägereien und Messerstechereien aus Eifersucht und Rivalität, was Frauen anging, die Freundin eines der Gangmitglieder auch nur eine Sekunde zu lange anzusehen konnte schon dazu führen, dass man mit einem Vibromesser im Bauch in einer dunklen Seitengasse endete. Selbst die lebenslustige und was dieses Thema anging mit einem unersättlichen Appetit gesegnete Blauhäutige war schlau genug gewesen, sich in dieser Hinsicht zurückzuhalten und ja vorsichtig zu sein. Das hatte ihr einigen Ärger erspart, jedenfalls meistens. In der jetzigen Situation war es aber schon zu spät, die Konfrontation war nahezu unvermeidlich. Diskret und langsam distanzierte sich Etara ein wenig von Mol und der Echse, versuchte etwas Abstand zwischen sich und die beiden zu bringen. Sie würde den Zabrak nicht im Stich lassen, aber im Nahkampf mit diesem Riesen hatte sie keine Chance, allem Geschick mit Messer und bloßen Händen zum Trotz war der Trandoshaner einfach zu groß und stark und würde sie wie eine Puppe zerquetschen. Vielleicht konnte Mol ihn lange genug beschäftigen, damit sie der Echse in den Rücken schießen konnte, gegen Blaster schützten diese Schuppen auch nicht. Ja, das war eine halbwegs gute Idee, und so nahm Etara ihre Hand von der Schulter des Gehörnten, lächelte und tastete unauffällig nach ihren Blastern. Die roten Augen der hübschen Kriminellen suchten den Raum ab und sie versuchte, sich ein Bild von der Lage zu machen. Wo waren die anderen und wie sah es mit ihren Gegnern aus?

Die Lage war wirklich alles andere als rosig. Spectre befand sich in der Nähe der Piraten, die sie mit einer Mischung aus Lüsternheit und Aggression anstarrten. Kurz trafen sich die Blicke der beiden Chiss und Etara versuchte ein selbstsicheres Lächeln, aber sie machte sich Sorgen. Der großspurige Anführer der Piraten wandte sich drohend an die beiden Frauen und Etara kniff zornig die Augen zusammen, sie hätte ihn nur zu gerne an Ort und Stelle erschossen.


„Eher doppelt so viel Ärger, wenn man uns in die Quere kommt.“


Gab sie eisig zurück und fixierte den Einäugigen, der prompt zurück starrte und langsam unter den Tisch griff. Etara stellte sich breitbeinig hin und bewegte ihrerseits die Hände Richtung Holster. Ihr Gesichtsausdruck war hoch konzentriert, aber bei aller Sorge spürte sie auch das Rauschen des Adrenalins, diese erwartungsvolle Anspannung vor einem Kampf um Leben um Tod, die Aussicht auf die Euphorie, wenn man überlebte und siegte. Ein Funkeln trat in ihre roten Augen, ihr Atem ging schneller und ein wenig Farbe trat in ihre Wangen, als sie die Finger knacken ließ. Dann würde es also so kommen. Ohnehin schien es darauf hinaus zu laufen, denn Avlan an der Schänke hatte offenbar auch Ärger, irgendetwas über einen Prinzen wurde dort gebrüllt und ein Mob kreiste den Söldner ein. Umzingelt, zahlenmäßig unterlegen und ungünstig im Raum verteilt. Das würde verdammt unangenehm werden und Etara hatte zudem das Problem, dass sie kaum Spectre und Mol gleichzeitig helfen konnte. Oder doch? Sie hatte zwei Blaster und nicht umsonst trug sie den Spitznamen „Two-Hands“. Es würde schwierig werden, aber es war möglich. Etara spannte sich an und machte sich bereit...aber bevor sich ihre Hände um ihre Waffen schließen konnten, ertönte ein lauter Knall, der alle zusammenzucken ließ. Instinktiv wollte Etara schon ihre Blaster ziehen, aber als sie zur Quelle des Geräuschs blickte, entschied sie sich anders. Dort am Tresen stand ein riesiges Wesen, sicher über zwei Meter groß und mit eindrucksvollen Flügeln, ein Metallrohr in der Hand, einschüchternd und herrisch starrte es die Streithähne an. Mit einem Mal herrschte Ruhe und die Gäste setzten sich wieder, offenbar nicht erpicht darauf, sich Ärger einzuhandeln. Das Wesen drehte sich um, seine Machtdemonstration beendet, und forderte die Mitglieder der Black Sun auf, ihm zu folgen. Etara zögerte einen Moment, dann entspannte sie sich ein wenig, sah zu den anderen und nickte. Die Stammgäste beobachteten sie weiterhin, nun aber deutlich zurückhaltender. Wer auch immer dieses Wesen war, es musste hier Macht besitzen. Die Schmugglern warf dem einäugigen Piraten einen herablassenden Blick zu, dann gesellte sie sich zu Spectre, lächelte ihr von der Seite zu und streifte kurz ihre Hand.

„Das war verdammt knapp. Dachte schon, ich müsste den Bastard gleich erschießen.“


Meinte sie durchaus, sah kurz über ihre Schulter und fügte einen deftigen Fluch auf Huttisch hinzu, der die mütterliche Abstammung des Piraten zum Thema hatte, und folgte dann dem Wesen durch die Tür. Ob sie vom Regen in die Traufe geraten waren, würde sich sicher bald zeigen. Gewiss schätzte man hier Ärger nicht.


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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Roche-Asteroiden / Lexys ] Mol, Spec, Etara und Avlan, sowie Gäste

Die Situation im Raum war zum Zerreißen gespannt und konnte auch von Etaras überraschendem Kuss nicht entschärft werden. Im Gegenteil. Aus dem Augenwinkel bekam Mol mit wie nun auch Avlan in Bedrängnis geriet und das auch noch von einer separaten Gruppe. Einen Augenblick dachte der Zabrak darüber nach wie es um ihre Chancen bestellt war zurück zum Schiff zu spurten und dann mit Blastern das Feuer zu eröffnen, verwarf dann den Gedanken jedoch. Wenn sie ein Gemetzel auf diesem Level anrichteten, würden sie schwerlich den Asteroiden in naher Zukunft verlassen.

Seine dunkle Hand schloss sich um sein Vibromesser, bereit es jederzeit im Körper des Trandos zu versenken. Immerhin hatte er genug Erfahrung mit dessen Spezies, um ihm SEHR wehzutun, bevor er ihn erreichte. Einen Herzschlag, zwei Herzschläge dauerte die Spannung. Dann endete sie mit einem Knall. Im wörtlichen Sinn.

Alle Köpfe zuckten herum und erblickten das riesige, geflügelte Wesen, das seinen dramatischen Auftritt gemacht hatte. Tief und bedrohlich wies es unmissverständlich Mol und die anderen an mitzukommen, die sich nicht zwei Mal bitten lassen mussten. Vermutlich war es ein Weg vom Regen in die Traufe, doch es war allemal besser als sich in unterzahl einer kompletten Feindseeligen Bar zu stellen.

Einen Augenblick später fand sich die Gruppe im Schrottlager und der Küche der Bar wieder. Gleichzeitig. Sofort war Mol froh, dass sie hier nichts getrunken hatten. Er war so abgelenkt, dass er einen Augenblick brauchte um die bezaubernde Lexy zu erkennen. Die hässliche Baragwin ging beinahe unter und vermutlich hätte er sie garnicht gesehen, hätte sie nicht gesagt:

„Ihr seid also die Typen, die in meiner Bar Streit anfangen zu müssen, hmm?“

Ihre Stimme klang überraschend tief für ein Wesen ihrer Statur. Während sie sprach hatte sie ihre Augen auf die beiden Chiss gerichtet. Einen Augenblick lang schwieg sie, dann fügte sie hinzu:

„Erklärt euch.“

„Wir…“

, setzte Mol zu einer Erklärung an, wurde jedoch augenblicklich unterbrochen.


„Wer hat denn mit dir geredet?! Lucy, der nächste Kerl der ungefragt das Maul aufreißt fliegt raus. Also, wie sieht‘s aus ihr Süßen?“


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[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Schrottplatz | Lexys | Küche | Etara, Avlan, Mol, Spectre, Lexy und Lucy (NSC)

Ein kleines bisschen zumindest entspannte sich Etara, als sie und die anderen Mitglieder der Black Sun den Gästebereich der Bar verließen und damit nicht mehr unmittelbar mit den dort hausierenden streitlustigen Gesellen konfrontiert waren. Vor dem Eingreifen des geflügelten Wesens, das in dem Etablissement wohl regelmäßig für Ordnung sorgte und daher eine gewisse Reputation genoss, hatte es wirklich so ausgesehen, als würde gleich eine heftige Schlägerei ausbrechen. Oder schlimmeres, denn angesichts der erhitzten Gemüter und der Tatsache, dass Mol einem riesenhaftem Trandoshaner gegenüber gestanden hatte und dabei unglücklicherweise einen Mantel getragen hatte, der verdächtig nach der Schuppenhaut dieser Spezies aussah, hätte es schon an dieser Front reichlich Probleme gegeben. Und dann waren da auch noch Piraten unter ihrem großmäuligen einäugigem Anführer gewesen, der offenbar der Meinung gewesen war, dass Etara und Spectre ihn unwiderstehlich zu finden hatten. Die hübsche Chiss schüttelte innerlich angewidert den Kopf. Sie war ziemlich offen, was amüsante Abenteuer mit Zufallsbekanntschaften anging, und mit bösen Jungs hatte sie kein Problem, im Gegenteil. Aber diese Sorte „Verehrer“, wie sie in der Bar aufgetreten war, war einfach nur abstoßend und so anziehend wie ein nackter Hutt. Etara nahm sich vor, sich später einen großzügigen Schluck Alkohol zu gönnen, um dieses mentale Bild schleunigst auszubrennen, und sie musste sich Mühe geben, damit ihre Gesichtszüge nicht entgleisten. Äußerlich gab sich die Schmugglerin betont ruhig, als sie in die Küche geführt wurden, denn jetzt Aggression oder Sorge zu zeigen wäre das Dümmste, immerhin hatte sie das geflügelte Wesen mehr oder weniger gerettet. Ob diese Rettung allerdings erfolgt war, um sie Strafmaßnahmen der Besitzerin der Bar und des Asteroiden aufzusparen, das wusste die Blauhäutige nicht, und so war das auch kein Anlass für überbordenden Optimismus. Verbrecherfürsten hatten oft ein stark territorial geprägtes Verständnis von Autorität. Wenn es in ihrem Revier Ärger gab, dann wurden öffentlichkeitswirksam für Ruhe gesorgt und es war nicht selten egal, ob es nun die wirklich Schuldigen traf oder einfach Fremde, die die etablierte Ordnung unabsichtlich gestört oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Wer auf dem Schmugglermond groß geworden war, lernte einfach, Ärger aus dem Weg zu gehen und nicht in die Schusslinie zu geraten. Meist klappte das auch ganz gut, aber eben nicht immer.

In der Küche angekommen sah sich Etara neugierig um und versuchte möglichst viel in Erfahrung zu bringen, aber der Raum an sich war so nichtssagend und entsprach dem Bild, das man sich von einer Küche in einer billigen Kneipe für grimmige Gestalten machte. Es war nicht sonderlich sauber, die Geräte waren alt und sahen aus, als müssten sie dringend mal gereinigt und gewartet werden, und der penetrante Geruch von altem Fett und Alkohol lag in der Luft und vermischte sich auf delikate Weise mit dem von Öl und Rost, denn auch Schrott lag reichlich herum. Etara war in der Hinsicht einiges gewohnt und so merkte man ihr nichts an. Immer noch besser als die Müllhalde, in der sie zeitweise auf dem Schmugglermond gearbeitet hatte, als Kellnerin. Da war die Küche so schmierig gewesen wie ihr Boss und hatte sogar noch schlimmer gestunken. Aber das lag zum Glück hinter ihr. Jetzt war sie ein Mitglied der Black Sun, des mächtigsten Verbrechersyndikats in der Galaxis, auch wenn die Hutts das nicht gerne hörten, und obendrein war sie ein verdientes Mitglied, das seinen Wert bewiesen hatte. Das galt auch für die anderen in der Gruppe und es wurde Zeit, dass sie auch so auftraten. Die Banditen auf diesem Asteroiden waren im Grunde doch nur kleine Lichter und sollten ihnen eigentlich Respekt erweisen. Vielleicht wäre es doch ganz gut gewesen, wenn sie ein paar von denen umgelegt hätten, als Warnung an die anderen, dachte sich Etara mit einem schmalen Lächeln. Das hätte auch eine Menge Spaß gemacht, aber sie waren nicht zum Vergnügen hier oder um irgendwelchen Möchtegern-Gangstern die Leviten zu lesen. Immer auf die wichtige Sache konzentrieren, rief sie sich in Erinnerung, und das waren nun mal die Ersatzteile und Vorräte für die „Eisenheim“. Einen anderen Grund, diesen trostlosen Felsbrocken zu besuchen, gab es nicht. Die Chiss hielt sich in der Nähe von Spectre, zum einem aus pragmatischen Gründen, zum anderen, weil die ehemalige Imperiale optisch wie geruchlich das Highlight dieses Ortes war und ihm zumindest etwas angenehmes verlieh.

Sie wurden von höchster Stelle erwartet, wobei diese Formulierung angesichts der Größe ihrer Gastgeberin doch etwas irreführend war. Die „bezaubernde“ Lexy machte dem Adjektiv alle Ehre, wenn man einen gewissen Sinn für Ironie besaß. Prüfend betrachtete Etara die Baragwin aus ihren roten Augen und wurde ihrerseits gemustert. Eine kurze Pause, dann forderte Lexy mit überraschend tiefer, knarrender Stimme, dass sie sich erklären sollten. Dass sie sie dabei als die Typen titulierte, die Streit hatten anfangen wollen, war schon mal kein guter Einstieg. Mol setzte zu einer Antwort an, wurde jedoch scharf abgewürgt und stattdessen die als „Süßen“ bezeichneten Chiss angehalten, Rede und Antwort zu stehen. Etara wölbte eine Augenbraue und trat dann einen Schritt vor, ein verbindliches Lächeln auf dem Gesicht und die Arme entspannt an die Hüften gelegt. Ihre Stimme war ruhig und diplomatisch und sie sah Lexy respektvoll, aber nicht unterwürfig an.


„Dafür bitten wir um Entschuldigung. Es ist nicht unsere Art, für Ärger zu sorgen, ganz besonders nicht an einem Ort, an dem wir viele Credits ausgeben wollen. Allerdings sind wir auch Migtlieder der Black Sun, und als solche lassen wir uns nichts einfach angreifen. Wie Ihre...Sicherheitsbeamtin sicher bestätigen wird, ging das Problem nicht von uns aus. Manche Leute haben einfach keine Ahnung, was nein bedeutet oder gut fürs Geschäft ist, und müssen entsprechend...ermahnt werden. Sehr beeindruckend übrigens, die Aktion mit dem Rohr. Spricht dafür, dass hier jemand den Laden im Griff hat.“


Etara balancierte auf dem schmalen Grad zwischen Anbiederung und Würde. Wer sich zu unterwürfig gab, wurde verachtet, wer zu aufmüpfig auftrat, gerne mal verdroschen.


„Wir sind hier, um Ersatzteile und Vorräte zu beschaffen, und das schnell und diskret. Dafür zahlen wir gut und verlässlich und verschwinden wieder, sobald der Deal abgeschlossen ist. Alle bekommen, was sie wollen, und niemand hat ein Problem. Läuft das Geschäft gut, werden in Zukunft sicher auch andere Mitglieder der Black Sun hier einkaufen wollen. Die Organisation ist immer auf der Suche nach...starken Partnern.“


Die Alternative musste die Chiss wohl kaum erwähnen. Sie sprach keine Drohung aus, deutete aber wirtschaftliche und andere Nachteile für die Baragwin an, wenn es weiteren Ärger ab. Zugleich appellierte sie auch an ihren Stolz, denn welcher Verbrecherfürst ließ schon gerne den Eindruck entstehen, dass man in seinem Gebiet einfach seine Kunden drangsalieren konnte? Das war schlecht fürs Geschäft und das Ansehen. Um die Stimmung ein wenig aufzulockern, legte Etara eine Hand auf Spectres Schulter, strich sanft darüber und lächelte breit.


„Also? Ich habe meiner Freundin versprochen, dass es hier alles gibt, was ein Sammlerherz begehrt. Wäre doch schade, wenn ich sie enttäuschen müsste, oder?“


Mit ein wenig Glück würde nun alles einigermaßen geordnet und ruhig über die Bühne gehen. Aber das hing von Lexy ab, und so war die Anspannung immer noch groß.


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[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Schrottplatz | Lexys ] Etara, AGI, Avlan, Mol, Spectre, Lexy und Lucy


Ohne mit einer Wimper zu zucken hatte Spectre die verbale Schelte von Mol so hingenommen, als wäre es das normalste der Welt. Lexy schien Männer also nicht sonderlich zu mögen. Glücklicherweise sprang Etara in die Lücke und brachte bestimmt vor, weshalb sie hier waren.

Lexy brach in ein schallendes Gelächter aus, das mehr an die Geräuschmischung aus Ziege und Schwein erinnerte, wähend Lucy ihre angespitzten Zähne in einem fiesen Lächeln zeigte.


„ahhh…. Selten einen so guten Witz gehört Lucy… die Familie will mit MIR Geschäfte machen…. der war wirklich gut Süße. Als ob ich mit diesen schwanzgesteuerten Primaten etwas zu tun haben wollte….

Aber gut… zumindest schicken sie dieses Mal jemanden der nicht nur Grips in der Birne hat.“


Ihr Blick wanderte dabei über Etaras Körper und ging dann zu Spectre.

„Und du Süße? Kannst du auch was sagen, oder bist du nur hübsches Beiwerk?“

„Natürlich bin ich durchaus in der Lage mich adäquat zu artikulieren, aber Etara hier ist diejenige, die die Verhandlungen führt. Meine Fähigkeiten liegen eher daran aufkommenden Ärger zu beseitigen… endgültig.“

Spectre lächelte kalt.

„Aber das war Dank Ihres vorausschauenden Eingriffs ja nicht nötig.“

Die Barghwin nickte zufrieden und sah wieder zu Etara.

„Ihr seid also zum Bummeln hier… und Eure Rostlaube da draussen hats auch echt nötig. Ich hab ja schon so einiges gesehen, aber das da? Ist Euer Problem, aber ich würde Euch zur Verschrottung raten. Dann zeig mal her was ihr braucht Süße.“

Sie deutete auf zwei Plätze vor sich.

Spectre ließ die ganze Zeit die Anwesenden genauso wenig aus den Augen wie Lucy es tat. Wie würden Mol und Avlan das ganze schlucken und der Droide (AGI) hatte auch noch nichts dazu gegiept. Sie saßen auf einem Pulverfass und Mallory hatte ihnen davon nichts gesagt, obwohl er etwas gewusst haben musste.



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[Mittlerer Rand :: Roche-System :: Roche-Asteroidengürtel :: Asteroid der bezaubernden Kushnal Lexy ] Avlan, Etara, Mol, AGI, wütende Gäste

Avlan war natürlich froh darüber dass er sich nicht mit den ganzen Wütenden Lannik anlegen musste, welche nach dem Lauten Knall alle wieder artig auf ihre Plätze zurückkehrten. Dem Söldner fiel ein Stein vom Herzen und sein Blutdruck senkte sich darauf hin wieder auf ein normales Level, was für ihn sehr beruhigend war. Gemeinsam wurde dass ganze Team daraufhin von einem riesigen Geflügelten Wesen in ein Hinterzimmer geführt wo bereits dass Gespräch begonnen hatte - jedoch nur zwischen den Damen unter sich. Mol wurde sehr fix aus dem Gespräch ausgeschlossen indem er mit seinem geöffneten Mund zurück gepfiffen wurde - Männer waren unter den beiden fremden Damen also nicht wirklich als gleichwertig gesehen.

Während dass Gespräch seinen Lauf nahm, piepste dass Comlink auf einem kleinem Tisch neben der Baraghwin welche dass etwas größere Gerät mit einem Display in die Hand nahm. Schnell veränderten sich die Gesichtszüge von Aggression in ein kleines Grinsen als sie die Zeilen las und alsbald bemerkte von wem die Nachricht stammte. Mit gefletschten Zähnen sah sie durch die Runde der Personen vor ihr und fragte hinein: "Wer von euch ist Avlan Diaz? Du, Eisenbirne, oder?". Avlan schaute verdutzt seine Teammitglieder an und nickte der 'Dame' vorsichtig zu:"Du scheinst Glück zu haben, jemand wichtiges fragt nach dir und will dich runter von diesem Asteroiden." Lexy schmunzelte kurz, als würde sie überlegen ob sie der Aufforderung der in kriminellen Kreisen überaus bekannten und zugleich gefürchteten Person nachkommen sollte, dann faltete sie die Hände zusammen:"Lucy, ruf jemanden der diesen Kerl zum Frachter 'Old Hope' bringen soll, er wird mit Salari reisen, die Flugkosten wurden schon bezahlt. Du, Diaz, verabschiede dich von deinen Freunden hier, du wirst sie für eine Lange Zeit wohl nicht mehr wiedersehen, eure Wege trennen sich hier. Und bevor du hier einen Aufstand anzettelst: Vigo Darga höchstpersönlich ruft aus irgendwelchen Gründen nach dir. Also geh in den Frachter, verhalte dich ruhig und mach keine Probleme". Avlan schaute mit fragendem Blick zu Lucy welche mit einem Handzeig bereits auf den Ausgang zeigte wo bereits ein Duros stand mit dem Avlan mitgehen sollte:"Ähm... vermutlich ein Missverständnis Leute. Wir finden schon wieder zueinander. Denke ich....", ausdruckslos drehte er sich um und folgte dem Duros hinaus in den Gang. Ohne große Verabschiedung trennte er sich von seinem Team, so mir nichts dir nichts, und Tat so als würden sie sich in kürze wiedersehen. Fragen über Fragen füllten jedoch seinen Kopf.....

Im YT-2000 Frachter angelangt wurde Avlan von einem Menschlichen Mann älteren Kalibers in ein kleines Quartier geleitet:"Hier bleibst du bis wir ankommen, bau keine Scheiße.". Avlan nickte und trat hinein, drehte sich jedoch noch einmal zum Mann herum der hinter ihm stand:"Darf ich wenigstens dass Ziel erfahren", viele Informationen wieso Darga ausgerechnet ihn, und ausgerechnet jetzt an einen anderen Ort hin beförderte hatte, besaß er ja nicht. Ausdruckslos antwortete der Mann:"Serenno", danach schloss sich die Tür mit einem Zischen. Der Söldner war nun wieder auf sich gestellt, irgendwo alleine und unwissend über sein Schicksal. Urplötzlich wurde er von seiner Mission abkommandiert, von der er noch nicht einmal wusste was dass Ziel der Mission war, und befand sich nun auf direktem Wege nach Serenno. Wieso ausgerechnet dorthin? Was gab es denn dort von so übertriebener Wichtigkeit? Er würde es bei seiner Ankunft erfahren.

[Mittlerer Rand :: Roche-System :: Roche-Asteroidengürtel :: Frachter :: Quartier] Avlan
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Roche-Asteroiden / Lexys / Küche ] Mol, Spec, Etara und Avlan, sowie Lexy und Lucy

Mol war ziemlich erleichtert, als Etara einsprang und es tatsächlich zu schaffen schien die ‚Bezaubernde‘ mit ihren Worten zu besänftigen. Wie erwartet wurde auch Spectre angesprochen, stand jedoch ohne weiteres ihre Frau und due Baragwin stimmte ohne weitere Umschweife zu, sich um die benötigten Ersatzteile zu kümmern. Es schien beinahe so als würde die Sache ohne weitere Umstände über die Bühne gehen, doch das wäre natürlich zu einfach gewesen.

Plötzlich piepte ein Comlink und der Mando wurde angewiesen unverzüglich die Gruppe zu verlassen. Entgeistert weiteten sich Mols Augen. Egal was das für eine Mission war, sie konnten ein zusätzliches Paar Hände vermutlich auf keinen Fall entbehren. Und doch… die Anweisung wurde mit dem Namen eines Vigo Darga validiert und Avlan nickte. Wortlos verließ der Mensch den Raum und ließ seine Gefährten sprachlos zurück. Was zur Hölle war grade passiert? Hatte Lexy ihren Worten zum Trotz Verbindungen zur Black Sun, dass sie wegen sowas einfach mal so angepiepst werden konnte? Vermutlich. Und das ziemlich wichtige.

Immerhin machte das geschäftliche keine weiteren Probleme mehr. Mol rückte wortlos die Liste mit Ersatzteilen raus, die ihm Mallory in die Hand gedrückt hatten und ihre Geschäftspartner verschwanden für einige Minuten im Lager. Schließlich kehrten sie mit zwei Hubwagen zurück. Der eine voll mit allerlei Kleinkram und der andere offenbar mit einem Bausatz einer Rettungskapsel.


„Das Ding in zusammengebaut oder vollständig habe ich nicht. Aber das ist euer Problem. In jedem Fall wird es den Job tun, den mein Lieber…Freund…hier beschreibt. Ihr hoffe ihr habt einen guten Techniker, weil Gerold kann garnicht einen Sicherheitsabstand einnehmen der groß genug ist. Explosives Gemüt.“

Die Baragwin grinste schelmisch.

„Aber jetzt zahlt und verzieht euch. Ich habe nicht den ganzen Tag. Immerhin muss ich ein…Etablissement führen.“

Mol nickte und tat wie geheißen und im nächsten Moment waren sie auf dem Weg zum Schiff. Mit der einen Hand schob er die auseinandergebauten Rettungskapsel, mit der anderen piepste er den Verpinen an. Der junge würde ein bisschen Spaß haben bis sie losfliegen konnten. Seine nicht begeisterte Nachricht sagte dann auch genau das.

„Sia’ku schreibt er braucht mindestens noch vier Stunden. Wenn ihr euch noch ein bisschen auf diesem Felsbrocken umsehen wollt…“

, sagte Mol und zwinkerte. Nach der Eskapade mit den Piraten hatten die beiden vermutlich nicht mehr allzu viel Lust auf Lexys Reich.


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Roche-Asteroiden / Lexys / Vor der EIsenheim ] Mol, Spec und Etara
 
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Mit einem Mal fühlte sich Etara in ihre Jugend auf dem Schmugglermond zurückversetzt, dort hatte die Chiss die ungeschriebenen Regeln der kriminellen Unterwelt hautnah beobachtet und verinnerlicht. Das Wissen um das richtige Verhalten war in den dreckigen, düsteren und von Verbrechern beherrschten Gassen der Schlüssel zum Überleben gewesen und zugleich auch die Chance darauf, selbst ein Stück vom Kuchen zu ergattern und sich Credits und Kontakte zu sichern. Etara war eine gute und gelehrige Schülerin gewesen und hatte rasch ein Gespür dafür entwickelt, sich mit Lebewesen zu umgeben, von denen sie etwas wertvolles Wissen erhalten konnte. Für eine hübsche junge Frau, die um ihre Vorzüge wusste, war es nicht wirklich schwer gewesen, einen Platz an der Seite irgendeines aufstrebenden Gangsters zu bekommen, und dass sie ohnehin ein Faible für böse Jungs und Mädchen hatte, war ein auch nicht gerade schädlich gewesen. Aufmerksam und neugierig und dennoch angemessen vorsichtig hatte Etara zugesehen und zugehört und so viel gelernt. Und sobald sie gewusst hatte, wie man das Spiel spielte, war sie selbst aktiv geworden. Natürlich war alles mit einem gewissen Risiko verbunden, aber das machte den Reiz aus. Etara liebte Herausforderungen, und gelungene Verhandlungen mit anderen Kriminellen waren ohne Zweifel eine Herausforderung. Man musste auf so vieles achten und der kleinste Fehler, ein unbedachtes Wort, ein falsch verstandener Blick, und der Deal war gelaufen oder es drohte sogar schlimmeres. Die oberste Regel für jedes Treffen war, sich der Situation anzupassen und seine Gegenüber einzuschätzen, um sich richtig zu verhalten. Durch Beobachten konnte man erkennen, mit wem man es zu tun hatte, und in dieser Hinsicht teilte auch Etara den ihrer Spezies zugeschriebenen Blick für Details. Es fing schon damit an, wie ein Treffen arrangiert wurde, erhielt man eine Einladung, erschien der Verhandlungspartner persönlich oder schickte er jemanden? Nicht weniger wichtig war der Ort, an dem man sich traf. Jemand, der Besucher nur in seinem Versteck und unter schwerer Bewachung empfing, war misstrauisch und vorsichtig, was für einen erfahrenen Kriminellen sprach, der keine Anfängerfehler machen würde. Vielleicht wollte er aber auch nur Macht demonstrieren oder befand sich in einer Situation, in der es allen Grund für Paranoia gab, zum Beispiel, weil Rivalen seine Stellung bedrohten. Es gab noch unzählige weitere Quellen für Informationen, die Art und Weise, wie jemand sprach, wer anwesend war, ob jemand zu schnell einen Kompromiss einging oder feilschte, all das war wichtig und nützlich. Manchmal fühlte sich Etara ein wenig wie ein Detektiv und belustigt erinnerte sie sich an den Kommentar eines ebenso charmanten wie korrupten ehemaligen Polizisten, dass sie eigentlich genau die Fähigkeiten besaß, die man auch auf der anderen Seite des Gesetzes benötigte. Damit hatte er durchaus Recht gehabt, fand die Blauhäutige. Schlussendlich musste eben jeder selbst schauen, wo er blieb.

In dem aktuellen Fall ging es vor allem darum, eine Eskalation zu vermeiden. Die Ausgangslage, ein drohender Streit auf dem Territorium von Lexy, war nicht allzu günstig. So etwas untergrub die Autorität ihrer bezaubernden Gastgeberin und vielleicht würde sie sich, um diese zu festigen, gegenüber den Mitgliedern der Black Sun besonders herrisch geben. Eine Machtdemonstration konnte in solchen Situationen gerne aus dem Ruder laufen. Dass die „Sicherheitschefin“ weiterhin anwesend war, sprach für diese These, auch die Art und Weise, wie Mol zum Schweigen gebracht worden war. Es schien, als hätte Lexy keine allzu hohe Meinung von Männern. Schlecht für den Zabrak, gut für Etara, die prompt ein besonders charmantes Lächeln präsentierte und ihre Gastgeberin aus ihren roten Augen anfunkelte. Die Baragwin zeigte sich lautstark amüsiert über den Vorschlag, mit der Black Sun ins Geschäft zu kommen, und ihr Lachen hatten keinen sehr reizvollen Klang. Mit einem deutlichen Unbehagen registrierte Etara zudem das düstere Lächeln der Sicherheitschefin, die den Eindruck machte, als würde sie die ungebetenen Gäste jeden Moment verspeisen wollen. Etara ließ sich nichts anmerken, denn es war gut möglich, dass es sich um einen Test handelte und ihre Gastgeberin herausfinden wollte, ob sie sich leicht einschüchtern ließen. Das Lachen der Baragwin verklang und sie musterte mit offenkundigem Gefallen die hübsche Schmugglerin, deren Lächeln ein wenig breiter wurde. Gut, Lexy war zwar nicht unbedingt ihr Typ, aber das musste sie ihr ja nicht gerade ins Gesicht sagen.


„Das werte ich mal als Kompliment.“


Gab die Blauhäutige trocken und mit einem Grinsen zurück. Lexys Aufmerksamkeit richtete sich nun auf Spectre, die als „hübsches Beiwerk“ tituliert wurde. Die ehemalige Agentin reagierte auf diese Provokation sehr souverän und ließ keinen Zweifel daran, dass sie ebenso schön wie tödlich war und im Zweifelsfall keine Angst davor hatte, sich die Hände schmutzig zu machen. Etara lachte, legte eine Hand auf die Schulter der anderen Chiss und lächelte sie vielsagend an.


„Wir...teilen sozusagen die Arbeit.“


Hauchte Etara. Es schien, als wäre Lexy zufrieden, und sie schlug vor, sich dem Geschäft zu widmen, nicht ohne eine spitze Bemerkung über die „Eisenheim“ fallen zu lassen, die Etara mit einem lässigen Schulterzucken quittierte.


„Sagen wir es so, bei unserem Schiff zählen mehr die inneren Werte. Wobei...schlechte Wortwahl, hm?


Bevor die Verhandlungen aber beginnen konnten, ging offenbar eine Botschaft bei der Sicherheitschefin ein und sie erkundigte sich mit unheilvoller Vorfreude nach Avlan, der überrascht wirkte. Hatte das mit dem Ärger vorhin zu tun? Die Antwort auf diese Frage erfolgte prompt, niemand geringerer als ein Vigo verlangte nach dem Söldner, und das unverzüglich. Und offenbar war es eilig.


„Gute Reise.“


Wünschte Etara dem Menschen und nickte ihm zum Abschied freundlich zu. Es war schade, dass er sie verließ, sie konnten für ihren Auftrag fähige Leute wie ihn brauchen, aber wenn ein Vigo rief, dann folgte man. Die ganze Sache war zudem ein Beweis dafür, dass Lexy und die Black Sun keineswegs ein so feindselig-distanziertes Verhältnis hatten wie behauptet. Das war eine nützliche Information, und so schlenderte Etara entspannt zum Stuhl, setzte sich und schlug ihre langen Beine übereinander, während Mol das Datapad mit den benötigten Gegenständen Lexy übergab. Die Baragwin studierte die Liste und verschwand dann für eine Weile im Lager, und als sie zurückkehrte, schob sie zwei Hubwagen vor sich her, einen mit den Teilen für eine Rettungskapsel, den anderen mit den übrigen benötigten Objekten. Spitzzüngig merkte sie an, dass die Gruppe einen guten Techniker brauchen würde, was Etara zu einem selbstsicheren Grinsen veranlasste, fast schon spielerisch fuhr sie über eine des Teile, das für den Antrieb der Eisenheim bestimmt war.


„Hmmm, nur keine Sorge. Unser Techniker hat sehr geschickte Hände und weiß genau, was er tut.“


Die Chiss lachte und sie wickelten ohne Zwischenfälle die Zahlung ab und verließen das Gebäude. Mol schob einen der Wagen vor sich her und informierte Sia´ku, der Verpine würde, so informierte sie Mol, ganze vier Stunden brauchen, bevor sie los fliegen konnten. Wohl halb im Scherz schlug der Zabrak vor, dass sie sich ja auf dem Asteroiden umsehen konnten, worauf Etara schnaubte.


„Ich passe. Dieser Felsbrocken hat so viel Charme wie ein betrunkener Hutte. Da such ich mir lieber einen anderen Weg, um die Zeit totzuschlagen.“


Dass die Schmugglerin bei dem letzten Satz verstohlen sowohl in Richtung Spectre als auch Mol lächelte und wie zufällig ihre Hand die der anderen Chiss streifte, ließ bereits erahnen, was sie ihm Sinn hatte. Ein wenig Spaß hatte sie ja auch redlich verdient, immerhin hatte sie die Verhandlungen gerettet. Na ja, zumindest teilweise.


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Nachdem sie entlassen waren, machte sich der Trupp ohne Avlan mit den Ersatzteilen auf den Rückweg zu Eisenheim. Der Verpine musste schnellstmöglich mit der Reparatur beginnen. Ohne weitere Zwischenfälle, was nicht unerheblich daran lag, dass sie der Rückweg nicht durch den Schankraum führte, erreichten sie die fliegende Rostmühle und alle entspannten sich ein wenig. Spectre hatte sich kühl und wortkarg getan und selbst ein paar witzige Kommentare von Etara ohne zu Zucken hingenommen.


Sie luden den Hubwagen ab und halfen Sia’ku beim Positionieren und Räumen der Teile. Dann schickte er die Besatzung weg, so dass er und der Droide (AGI) in Ruhe arbeiten konnten.


Spectre verzog sich weiter wortkarg in die Kabine in die Etara ihr folgte.


Aber anstatt zu entspannen ging die ehemalige Agentin zum Spind und holte den Koffer mit ihrem Scharfschützengewehr heraus. Vorsichtig legte sie ihn sich auf die Knie und öffnete den Deckel um die Waffe, die in einem tiefroten weichen Polster ruhte anzusehen.



„Ich will dem Einauge eine Lektion erteilen. Niemand macht so etwas mit Dir.“



Ihre Worte waren… eisig. Natürlich ging es nicht wirklich darum, dass er Etara angetatscht hatte. Die konnte sich sehr gut selbst wehren. Aber wie immer projizierte die Chiss ihre Gefühle auf andere, in dem Fall auf Etara. Niemand durfte sie ungestraft so anfassen! Aber ihre angeschlagene Psyche war nicht in der Lage sich selbst so zu sehen.


Sie nahm das Gewehr aus dem Koffer, setzte mit wenigen sicheren Handgriffen die Gasladungen ein und kontrollierte die Energiezelle, die ebenfalls schnell im Griff verschwand.


„Können wir?“

Spectre unterstellte einfach, dass Etara sie unterstützte. Warum sollte es auch anderes sein. Immerhin half Spectre ja Etara mit der Situation umzugehen! Man durfte sich nicht alles gefallen lassen.



[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Landeplatz | Eisenheim | Kabine ] Etara, Spectre
 
[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Schrottplatz | Lexys | Vor der Eisenheim | Etara, Mol, Spectre

Die Beschaffung der Ersatzteile und der Rettungskapsel hatte trotz aller Widrigkeiten doch noch geklappt und das hob Etaras Stimmung beträchtlich, die Chiss hatte zeitweise befürchtet, dass sie den Asteroiden mit leeren Händen oder gar nicht mehr verlassen würden. Aber schlussendlich war doch noch alles gut gegangen und die selbstbewusste Schmugglerin reklamierte einen erheblichen Anteil am Erfolg für sich, denn immerhin hatte sie die Situation mit der bezaubernden Gastgeberin entschärft und die Verhandlungen souverän geführt. Sicher würden die anderen das auch anerkennen und mit etwas Glück hörte man weiter oben der Hierarchie der Black Sun davon. Ein guter Ruf schadete nicht, da war sich Etara sicher, ganz besonders nicht, wenn es um die kriminelle Unterwelt ging. Wenn man wusste, dass man ihr auf knifflige Situationen anvertrauen konnte, bedeutete das auch mehr Respekt, Geld und Einfluss, und davon konnte man nie genug haben. Etara grinste in sich hinein und warf einen Blick auf die Ersatzteile, die sie auf Schubwagen transportierten. Sie sahen qualitativ gar nicht mal übel aus, ein geschickter Techniker wie Sia´ku konnte mit ihnen gewiss etwas anfangen. Die hübsche Blauhäutige kannte sich mit Reparaturen und Raumschiffwartung recht gut aus, aber diese Arbeit war bei dem Verpinen in den besseren Händen, denn die „Eisenheim“ war in einem gänzlich anderen Zustand als Etaras Schiff. Ein Schiff, das sie in diesem Moment schmerzlich vermisste, denn sie hatte immer darauf geachtet, dass die „Wild Hunt“ in hervorragendem Zustand war und den Frachter mit geradezu mütterlicher Liebe und Sorgfalt gepflegt. Hoffentlich war auf The Wheel mit ihm alles in Ordnung, wenn sich bei ihrer Rückkehr auch nur ein Kratzer an der Außenhülle finden ließ, würde sie dem Verantwortlichen persönlich den Kopf abreißen. Ihr Schiff war der Schmugglerin heilig, und das eben nicht nur aus dem pragmatischen Grund, dass sie für ihren Job eins brauchte. Manchmal war ein Schiff eben mehr als nur ein Schiff, dachte sie sich. Als ihr Blick auf die „Eisenheim“ fiel, konnte sich Etara daher ein leises Lachen nicht verkneifen, aber mit den Ersatzteilen, die sie nun mitbrachten, würde der ramponierte Frachter wenigstens etwas sicherer fliegen, und das war schon mal etwas. Die allgemein lockere Stimmung angesichts des Erfolgs und der Aussicht, den Felsbrocken bald verlassen zu können, wurde jedoch nicht von allen geteilt, Spectre gab sich wortkarg und eisig, nicht einmal auf Etaras flotte Sprüche hatte sie reagiert. Irgendetwas ging der ehemaligen Imperialen durch den Kopf, das merkte ihre Freundin nur zu deutlich. Auch bei der Übergabe der Teile an Sia´ku war die Chiss stumm und minimalistisch, und nachdem der Techniker sie weggeschickt hatte, um in Ruhe arbeiten zu können, marschierte sie schnurstracks zur Kabine und wäre Etara fast davon gelaufen, so eilig stampfte sie durch die Gänge.

Falls Etara sich Hoffnungen gemacht hatte, dass Spectre einfach nur möglichst schnell mit ihr allein sein wollte, wurden diese rasch zerschlagen, die Ex-Agentin begab sich ohne Pause zum Spind und entnahm ihm den Koffer, in dem sie ihr seltenes Scharfschützengewehr aufbewahrte. Etara wölbte eine Augenbraue und verfolgte das Geschehen skeptisch.


„Was wird das, Spec?“


Fragte sie mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme, aber ihre Freundin ließ sich nicht unterbrechen, mit routinierten Handgriffen öffnete sie den Koffer und betrachtete die Waffe darin. Als sie endlich sprach, war ihr Tonfall ebenso entschlossen wie kalt. Spectre erklärte, dass sie auf Rache an dem einäugigen Piraten aus war, der sie vorhin angetatscht hat, sie meinte es offenkundig ernst. Etara war ob der Entschlossenheit der anderen Blauhäutigen erstaunt. Sicher, der Pirat war ein verdammter Mistkerl, dem sie liebend gerne das Gesicht neu gestaltet hätte, aber die Sache war erledigt, sie hatten, weshalb sie hierher gekommen waren. Es war ja nicht das erste Mal, dass Etara ungewollte Avancen gemacht wurden, und sie hatte deutlich gemacht, dass sie absolut nicht interessiert war. Warum war Spectre dann auf dem Kriegspfad? Glaubte sie, ihre Freundin beschützen zu müssen? Oder war das Rache dafür, dass der Pirat sie angegangen hatte? Vielleicht eine Mischung aus beidem, schloss Etara. Ihr gefiel die ganze Sache nicht, der Pirat war nicht allein gewesen und ihn zu attackieren konnte üble Folgen haben.


„Das ist keine gute Idee. Lass uns einfach an Bord bleiben, soll der Idiot doch auf diesem Felsbrocken verrotten.“


Etara stellte sich hinter ihre Freundin, legte ihr die Arme um den Bauch und drückte sie an sich, während sie ihr einen Kuss auf den Nacken gab, aber es wurde rasch klar, dass sich Spectre von ihrem Vorhaben nicht abbringen ließ und langsam löste sich Etara von ihr und seufzte leise, bevor sie schließlich nickte, als Spectre fragte, ob sie losziehen konnten.


„Also schön. Ich kann dich eh nicht davon abbringen, oder? Dann machen wir das wenigstens richtig, wie Profis. Hast du einen Plan, wie du den Typen umlegen willst? Und wie wir danach seiner Mannschaft entkommen? Es sei denn, du willst die auch alle umbringen. Halte ich für weniger klug. Denk dran, wir sind hier Gäste und können erst in ein paar Stunden starten. Ich hab keine Lust, solange mit einer Bande wütender Piraten hier festzusitzen.“


Diese Bedenken musste die Chiss schon los werden, auch wenn sie fand, dass die Idee, den einäugigen Piraten umzubringen, schon ihren Reiz hatte. Etara musste grinsen.


„Merkst du was? Ich bin die Stimme der Vernunft. Verkehrte Welt, hm? Na ja, ich will nicht lügen, die Vorstellung, es dem Mistkerl heimzuzahlen, hat schon ihren Reiz. Aber wir sind vorsichtig dabei, okay? Versprich mir das.“


Etara lächelte ihre Freundin an und strich ihr sanft über die Wange, bevor sie nach ihren Blasterpistolen griff und sie überprüfte. So etwas musste man richtig machen, oder gar nicht.


[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Landeplatz | Eisenheim | Quartier | Etara, Spectre
 
[ Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Landeplatz | Eisenheim | Quartier | Etara, Spectre




Spectre sah Etara fest in die Augen.


„Es geht nicht nur darum, es Einauge heimzuzahlen. Wir sind auf dem Weg in einen kritischen Auftrag und ihr müsst alle wissen was ich drauf habe. Ihr müsst mir Vertrauen, vollständig und ohne zu zögern.


Ich möchte dass du dich ihnen alleine stellst wenn sie rauskommen und ihnen klar machst, dass man Leute wie uns besser in Ruhe lässt. Wenn jemand den falschen Spruch macht, dann zeigst du einfach mit den Fingen auf ihn, als würdest du damit schießen. Den Rest erledige ich. Verhalten sie sich korrekt, dann suche ich mir ein Ziel selbst aus und erteile ihnen eine Lektion. Aber davon gehe ich nicht aus.


Vertraust du mir dafür genug?“


Spectre war klar, dass ihre Schüsse begrenzt waren und das Ganze nicht ohne Risiko war. Aber sie kam sich seit ihrem Abflug unnütz vor. Sie konnte rein gar nichts, was benötigt wurde um der Crew oder dem Auftrag zu helfen und das machte sie schier wahnsinnig. Nutzlos und überflüssig, ja überflüssig. Niemand brauchte sie im Moment. Sie war einfach nur schickes Beiwerk. Sie biss die Zähne zusammen als ihre Psyche den Einflüsterungen nachgab. Sie musste sich beweisen. So wie sie es immer getan hatte. Sie konnte nur eines gut, und das war töten…


Sie drehte sich von Etara weg, hatte sie bereits geantwortet? Egal, notfalls würde sie es alleine durchziehen, dann eben ohne Vorwarnung. Es gab kein zurück mehr, sie würde es ihnen Beweisen. Sie war nicht unnütz! Das durfte keiner von Ihr denken!


Die strammen Schritte der ehemaligen Agentin hallten durch die Gänge der Eisenheim, als sie sich fast ungesehen in Richtung Ausgang begab. Nur die großen Knopfaugen Paloos folgten den beiden Chiss mit einem kaum vernehmlichen Nicken. Der Ewok war ebenfalls ausgebildeter Scharfschütze, aber als ehemaliger Militär und längeres Crewmitglied waren seine Fähigkeiten Mallory bekannt. Spectre war Agentin gewesen und niemand konnte wirklich einschätzen was sie konnte. Paloo hatte so etwas Ähnliches kommen sehen. Die Situation war nicht optimal, aber besser hier als auf Coruscant. Er hoffte nur, dass es keine Nachteile mit sich bringen würde. Mol hatte kurz erwähnt, was in der Cantina vorgefallen war. Da er bei der Reparatur der Eisenheim auch nicht wirklich eine große Hilfe war, entschied sich der Ewok auf die Eisenheim zu klettern und mit einem Fernglas die ganze Sache zu Beobachten. So konnte er sich einerseits selbst ein Bild machen und andererseits Hilfe holen wenn es eskalierte.




…..


Einige Zeit lag Spectre jetzt schon auf dem niedrigen Minengebäude. Sie hatte Ihre Nightstinger mehrfach geprüft und war bereit. Etara hatte sich in der Nähe des Eingangs platziert und jetzt warteten sie auf die Piraten. Die Entfernung betrug exakt 325,875m zu Etara, etwas außerhalb der Kernschussreichweite der Waffe, aber dass konnte die Agentin spielend ausgleichen. Das Spezialokularsystem der Waffe lieferte genaue Daten zu Entfernung und Luftverhältnissen. Eine nicht ganz unwichtige Eigenart der Waffe, denn bei bestimmten Mischungsverhältnissen der Atmosphäre wurde der Schuss beeinträchtigt.


Warten machte der Agentin nichts aus. Sie wartete auf ein Ziel. Etara wusste natürlich wo Spectre lag und gelegentlich sah sie zu der Position der Agentin herüber, auch wenn Etara natürlich nichts sehen konnte. Im Gegenzug verursachte das Betrachten von Etara durch die Linsen des Zielfernrohres ein seltsames Gefühl in Spectres Bauch, ein Kribbeln, dass sie nicht genau zuordnen konnte und sie irritierte.

Spectre atmete tief ein und visierte die Schmuggerin an. Was machte die hübsche Chiss nur mit ihr? Sie war plötzlich so durcheinander, funktionierte nicht mehr. Ihr Finger näherte sich dem Abzug und suchte den Druckpunkt während Etara lächelnd zu ihr sah.


einatmen....
ausatmen....
einatmen....
Luft anhalten und fokussieren....

Das Fadenkreuz ruhte auf dem tiefen Ausschnitt der Schmugglerin, genau da, wo das Herz lag.



Doch dann drehte sich Etara plötzlich zur Seite als die Tür der Cantina sich öffnete. Die seltsame Anspannung der Agentin wich Routine und auch sie richtete nun die Aufmerksamkeit auf die Piraten, die aus der Tür traten.
Maximal 5 Schuss hatte sie, falls es eskalierte musste Etara danach selbst handeln.





[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Platz vor Lexys | Etara, Spectre, Piraten (NSC)
 
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Irgendetwas belastete Spectre, das war der ehemaligen Agentin anzumerken. Sie konnte sich gegenüber anderen ja gut verstellen und kühl und professionell geben, aber bei Etara funktionierte das nicht so gut, die Schmugglerin merkte, wenn etwas nicht in Ordnung war, und im Moment war etwas ganz gewaltig nicht in Ordnung. Ob das wirklich nur an diesen Idioten in der Bar lag? Etara hatte den Verdacht, dass noch mehr los war und ihre Freundin diesen Anlass aufgriff, um ein anderes Problem anzugehen. Wachsam und mit ein wenig Sorge verschränkte Etara die Arme vor der Brust und sah der anderen Chiss in die Augen. Bei ihr konnte Spectre sagen, was sie wirklich dachte und wie sie sich fühlte, Etara war klar, dass die Blauhäutige aufgrund ihrer Vergangenheit und dem, was man ihr angetan hatte, schlicht und ergreifend anders tickte und Feingefühl brauchte. Die hübsche Blauhäutige musste sich ein Grinsen verkneifen, sie hatte wirklich ein Faible für die Verrückten. Na ja, so wurde es wenigstens nicht langweilig, und zugegebenermaßen war die Vorstellung, eine ebenso attraktive wie tödliche Frau an ihrer Seite zu haben, schon sehr reizvoll. Selbst jetzt, als Etara in rote Augen wie ihre eigenen blickte, wusste sie, dass dahinter ein gefährlicher, zum Töten gedrillter Verstand lag. Zwar hatte das schon für einige Probleme gesorgt, aber es war, ganz nüchtern betrachtet, auch sehr nützlich, so jemanden dabei zu haben. Ihre Mission war schwierig und gefährlich und es konnte gut sein, dass sie einige Hindernisse permanent aus Weg würden räumen müssen. Genau der Job, für den Spectre da war. Solange sie sich im Griff hatte, war alles in Ordnung. Aufmerksam hörte Etara zu, als ihre Freundin erklärte, dass es ihr nicht bloß um Vergeltung ging, sondern auch darum, den anderen zu zeigen, was sie konnte und so ihr Vertrauen zu gewinnen. Spectre wollte sich beweisen, wollte zeigen, dass sie ein wertvolles Teammitglied war. Das konnte Etara gut verstehen, und so nickte sie schließlich zustimmend.


„Du willst zeigen, was du kannst. Aktiv werden, nicht bloß an Bord herumhängen. Und es gibt nur einen Weg zu demonstrieren, wozu du fähig bist. Ich verstehe das, glaub mir. Als gut, lass hören.“


Die Schmugglerin fasste das nüchtern zusammen, aber ein schmales Grinsen verriet, dass sie ihr die Vorstellung gefiel, Spectre mal in Aktion zu sehen. Auch die Scharfschützin schien so etwas wie fiebrige Erwartung erfasst zu haben, sie schilderte ihren Plan. Dieser sah vor, dass sich Etara den Piraten allein gegenüberstellen sollte, sobald diese die Bar verließen, und ihnen eine klare Ansage mit dem auf Weg geben sollte. Falls diese auf taube Ohren stieß, würde Etara den entsprechenden Piraten als Ziel markieren. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass die rauen Gesellen mittlerweile zu wahren Gentlemen mutiert waren, würde Spectre die Zielauswahl übernehmen und eine klar Botschaft senden. Die Blauhäutige wollte wissen, ob Etara ihr was diesen durchaus risikoreichen Plan anging vertraute, und sie lächelte, streckte die Hand aus und ihr strich der anderen Chiss sanft über die Wange, bevor sie ihr Präzisionsgewehr antippte.


„Mehr als genug. Und außerdem...würde ich euch beide nur zu gerne mal in Aktion sehen. Gute Jagd, meine Schöne.“


Etara zwinkerte ihrer Freundin zu, dann marschierten sie beide los. Einzig Paloo bemerkte sie und der Ewok schien zu wissen, was vor sich ging, er kletterte mit einem Fernglas auf die Hülle der „Eisenheim“, offenbar ebenfalls daran interessiert, das Geschehen zu verfolgen. Etara nickte ihm knapp zu und überprüfte ihre Blasterpistolen, dann teilten sie und Spectre sich auf, die ehemalige Imperiale bezog Stellung auf einem etwa 300 Meter entfernten Dach, während Etara sich direkt vor dem Eingang aufstellte. Etara lächelte und sah ein paar Mal in Richtung der anderen Chiss, konnte sie aber nicht entdeckten und Winken oder ihr einen Kuss zu hauchen wäre wirklich etwas zu auffällig gewesen und so konzentrierte sich Etara auf den Eingang. Die Schmugglerin stand entspannt da, die Arme vor der aufgeknöpften Jacke verschränkt und ein schmales, gefährliches Lächeln auf den Lippen, und nach einigen Minuten öffnete sich die Tür und sechs Piraten gingen aus der Bar. Besser gesagt, sie torkelten aus der Bar, denn einige von ihnen hatten ordentlich was getankt. So dauerte es ein bisschen, bis die die Chiss in ihrem Weg bemerkten, und prompt fielen gierige Blicke auf sie und die Bande versuchte, etwas aufrechter und einschüchternder zu stehen.


„Hi. Zur Müllhalde geht es da lang.“


Begrüßte Etara die Bande mit einem strahlenden Lächeln, worauf die Piraten ein wenig verwirrt reagierten.

„Hä?“

Meldete sich der erste Pirat zu Wort, dessen Eloquenz doch ein wenig zu wünschen übrig ließ. Etara half ihm auf die Sprünge, indem sie den Kopf Richtung Resterampe neigte. Einige Momente herrschte Schweigen und sie konnte regelrecht sehen, wie es in ihren Gehirnen arbeitete. Es war Einauge, der schließlich etwas etwas sagte, er gab sich Mühe, nicht zu lallen.


„Was...W-Was willst du denn, blaue Schl*mpe? Hast...hast es dir wohl anders überlegt, was? Hehe...schaut sie euch an, Jungs...sie tun so, als wollten sie nichts, und dann..dann kommen sie angekrochen.“

Etara musste lachen und schüttelte dann langsam Kopf.


„Sorry, ganz so unwiderstehlich wie ihr denkt seid ihr Typen nicht. Ich bringe eine Botschaft von mir und meiner Freundin: Kommt uns nicht in die Quere. Mit Leuten wie uns wollt ihr Schmalspurgangster keinen Ärger.“


Die Botschaft fiel eisig aus und Etaras rote Augen funkelten warnend. Die Piraten zögerten einen Moment, dann war Wut auf ihren Gesichtern zu erkennen und Einauge trat einen Schritt vor.


„Mit Leuten wie euch? Wir lassen uns von blauen Schl*mpen nicht herumkommandieren! Das gilt für dich und für dein Miststück von Freundin! Wo ist die, hm? Ruf sie her, dann könnt ihr euch gemeinsam bei uns...entschuldigen. Wir zeigen euch, wer hier richtig...“

Etara wurde der Sprüche überdrüssig und deutete fast schon beiläufig auf den Einäugigen, der verwirrt drein blickte. Einen Sekundenbruchteil später fiel sein lebloser Körper zu Boden, durchbohrt von einem perfekt gezielten Schuss, der nicht zu hören oder zu sehen gewesen war. Die übrigen Piraten standen wie angewurzelt da und wussten nicht, was ihnen geschah. Etara grinste sie düster an und hastig griffen die Gangster nach ihren Blastern. Sie kamen gar nicht dazu, zu ziehen, von unsichtbarer Hand gefällt gingen sie zu Boden und mehr aus Lust an der Freude als auch Notwendigkeit zog Etara ihre eigenen Waffen, als demonstrativen Vertrauensbeweis feuerte sie aber nicht. Nur noch ein Pirat blieb übrig, amateurhaft hatte er es geschafft, dass sein Blaster sich im Holster verfangen hatte und er führte urkomische Verrenkungen auf bei dem verzweifelten Versuch, die Waffe zu ziehen. Etara grinste, winkte gelassen in Richtung Spectre und packte den Piraten dann am Hals, wie Schraubstöcke legten sich ihre Arme um ihn und sie drückte zu.


„Anfängerfehler.“


Murmelte sie trocken, dann bewegte sie ruckartig seinen Kopf und der Pirat starb schnell und sauber. Etara betrachtete das Massaker zufrieden, ließ ihre Blasterpistolen kreisen, verstaute sie und verbeugte sich dann galant in Richtung Spectre, bevor sie in Richtung Eisenheim marschierte. Dort traf sie die andere Chiss und Etara begrüßte ihre Freundin mit einem breiten Grinsen.


„Das...war...großartig!“


Jubilierte die Schmugglerin mit dem Enthusiasmus von jemanden, der gerade den Jackpot bei einer Runde Sabbac gewonnen hatte, und sie packte Spectre energisch an der Hand und zog sie in Richtung ihres Quartiers, wo sie die Blauhäutige mit Küssen bedeckte und an sich drückte, bevor sie ihre Jacke auf den Boden fallen ließ, ihrer Freundin übers Kinn strich und sie anstrahlte.


„Ich wusste, du kannst das...“


Murmelte sie und ein leichtes Zittern ging durch den Boden, als die Eisenheim ihre Triebwerke startete.


[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Landeplatz | Eisenheim | Quartier | Etara, Spectre
 
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Spectre war völlig perplex hinter Etara hergestolpert als diese ihre Hand ergriffen hatte.


Was…was sollte das jetzt?


Schoss es der Scharfschützin durch den Kopf. Die Zusammenhänge gingen völlig an ihr vorbei. Sie stolperten an einem piependen Droiden (AGI) vorbei und sie wäre fast über den ‚kleinen‘ Blechkasten gestolpert. Stürmisch zog die Schmugglerin Spectre in die gemeinsame Kabine.


„Nein…warte…. Ich…“


Versuchte Spectre zwischen den Küssen hervorzubringen Aber im Moment war Etara wohl taub auf dem Ohr. Sie musste doch erst die Waffe wieder verstauen….


Gerade noch schaffte sie es die Nightstinger sanft in den offenen Koffer zu legen, als die Schmugglerin auch schon förmlich über die herfiel und es dauerte eine ganze Weile, bis die Agentin diese Aufmerksamkeit annehmen konnte…




………


„Ich brauche ein anderes Gewehr. Mit der Nightstinger komme ich nicht mehr weit. Die Waffe benötigt ein spezielles Treibgas, welches nicht einfach zu bekommen ist.“


Sie ärgerte sich darüber, dass ihr das nicht schon auf The Wheel eingefallen war. Kurz hatte sie auf dem Asteroiden darüber nachgedacht sie auf die Einkaufsliste zu setzen, aber so eine Waffe war dort sicher nicht zu finden gewesen. Jetzt waren sie auf dem Weg nach Coruscant. Ob es dort eine Möglichkeit gab eine dieser hoch illegalen Waffen zu besorgen? Wie tat man das überhaupt?


Spectre saß neben den anderen in dem kleinen Gemeinschaftsraum der Eisenheim. Sie hatten noch etwa 2 Stunden bis sie den Hyperraum verlassen mussten und besprachen die Details. Details die wieder einmal nur Mallory wusste.


Die Blockade um den Stadtplaneten war Etaras Aufgabe, aber ohne Spezifikationen hatte diese auch noch keinen Plan erläutert. Überhaupt fragte sich Spectre, was sie hier sollten und vor allem: Was war das große Ganze? Welches Ziel verfolgte die Black Sun mit dem Einsatz. Bisher waren es lediglich Zwischenaufenthalte gewesen und das bereitet der Chiss Kopfschmerzen.




[Mittlerer Rand | Weltraum | Eisenheim | Etara, Spectre, Mol (+Crew), Sia’ku, AGI
 
[Mittlerer Rand | Roche-System | Roche-Asteroidengürtel | Landeplatz | Eisenheim | Quartier | Etara, Spectre

Die Aufregung und Genugtuung angesichts der ebenso spektakulären wie gelungenen Aktion gegen die aufdringlichen Piraten wirkte wie ein Brandbeschleuniger für Etaras ohnehin schon starken Wunsch, sich eiligst mit Spectre in ihre Kabine zurückzuziehen und dort etwas Zeit nur zu zwei zu verbringen. Vieles kam zusammen, was der hübschen Schmugglerin den Kopf verdrehte und ihr Herz schneller schlagen, der Nervenkitzel, der Reiz der Gefahr, die Schönheit ihrer ebenso tödlichen wie betörenden Freundin und die Erinnerung an das, was sie schon miteinander geteilt hatten. Entschlossen hatte Etara die Hand der anderen Chiss ergriffen und zog sie förmlich in Richtung Quartier, die Scharfschützin stolperte offenkundig verwirrt hinterher. Die fast schon unschuldige Unwissenheit, die Spectre bei intimen und romantischen Angelegenheiten an den Tag legte, war etwas, das Etara nicht minder reizvoll fand. Auf dem Weg zur Kabine hätten sie beinah den bordeigenen Astromech (AGI) über den Haufen gerannt, dessen protestierendes Piepen angesichts der nur knapp vermiedenen Kollision Etara beflissen ignorierte, auch wenn sie dem Droiden einen fast schon entschuldigen Handkuss zuwarf und dabei beschwingt lachte. Etara fühlte sich gut, nein, großartig, voller Energie und Freude, als hätte sie eine ganze Portion Gewürze im Blut. Die fehlten eigentlich noch, ging des der blauhäutigen Kriminellen durch den Kopf, zu schade, dass sie keine an Bord hatte. Spectre hatte dieses Rauschmittel, das die Sinneserfahrung noch einmal ganz schön steigerte, bestimmt noch nie probiert. Würde sie sich merken, entschied Etara und sie öffnete in einer fließenden Bewegung die Tür zur Kabine, schob Spectre fast schon hinein in den Raum und warf die Tür hinter ihnen zu. Die Tür war noch nicht ins Schloss gefallen, da bedeckte Etara ihre Freundin schon mit stürmischen Küssen und achtete nicht auf den zaghaften Protest der anderen Chiss, die noch die Nightstinger in den Händen hielt und diese erst ordnungsgemäß verstauen wollte. Etara musste kichern wie ein Schulmädchen, als sie Spectre auf so angenehme Weise drangsalierte, und sie nutzte die Gelegenheit, als die ehemalige Imperiale mit Müh und Not die Waffe verstaute, um ihre Jacke abzustreifen und an der Kleidung der anderen Blauhäutigen zu nesteln. Spectre war ihr noch nie so schön erschienen wie in diesem Moment und Etara wusste selbst nicht einmal genau, woran das lag, nur dass sie um keinen Preis in der Galaxis jetzt woanders sein wollte. In einer innigen Umarmung gefangen fühlte sich die Schmugglerin wie berauscht, ihr Herz schlug in ohrenbetäubender Lautstärke.

Spec, ich...“


Setzte sie an, doch just in diesem Moment reagierte die andere Chiss auf ihre Zärtlichkeiten auf eine Art und Weise, die es Etara unmöglich machte, Worte zu artikulieren, stattdessen waren ihr noch weitaus einfachere, da instiktgesteuerte Laute möglich. Was danach geschah, erlebte Etara wie durch einen Schleier, es war, als würde alles um sie herum verschwimmen und als gäbe es nur noch sie und Spectre. Die Erfahrung hatte etwas rauschhaftes, überwältigendes, und als sie ihr Ende fand, war Etara so erschöpft und glücklich, dass sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel, geborgen und in der Nähe von jemanden, den sie nicht gehen lassen wollte.

Es war fast schon grausam, aufwachen und sich wieder ganz normal verhalten zu müssen, aber die Pflicht rief und mit einem Seufzen rief sich Etara in Erinnerung, dass das hier keine Vergnügungsreise war. Sie hatten einen Job zu erledigen, für die Familie, und die erwartete, dass sie das auch richtig machten. So begaben sich Etara und Spectre in den Gemeinschaftsraum der „Eisenheim“ und die Schmugglerin machte es sich dort bequem, genüsslich streckte sie ihre langen Beine aus und legte die Hände an den Hinterkopf. Sie war in guter Stimmung und in noch besserer Verfassung, eine leichte Röte lag auf ihren Wangen und sie lächelte viel. Spectre, die neben ihr saß, ärgerte sich ein wenig, dass ihre „Nightstinger“ zu unpraktisch war, die Waffe benötigte spezielles Treibgas und das war selten und nicht leicht zu beschaffen. Etara nickte zustimmend.


„Ein anderes Gewehr wäre wirklich nicht schlecht. Deine „Nightstinger“ ist toll, wirklich toll, aber eben auch verdammt teuer und auffällig. Mit so einer Waffe in der Hand erwischt zu werden wäre nicht gut. Wir könnten auf Coruscant versuchen, dir einen konventionellen Präzisionsblaster zu besorgen. Oder einen Projektilwerfer, je nachdem. Gibt in den Unteren Ebenen eine Menge illegaler Waffen und Leute, die sie verkaufen. Ich kenn da ja sogar den ein oder anderen...zumindest grob.“


Gab sie zur Antwort und stupste die andere Chiss aufmunternd von der Seite an.


„Sobald wir etwas mehr Luft haben, kaufen wir Treibas, versprochen. Ich würde dich und die „Nightstinger“ zu gerne nochmal in Aktion sehen...“


Die hübsche Schmugglerin grinste und konzentrierte sich dann auf die anderen, die sich im Kreis gesetzt hatten. Noch gut zwei Stunden, dann würden sie den Hyperraum verlassen, und man spürte eine gewisse Anspannung in der Luft. Niemand außer Mallory wusste so wirklich, was dort passieren würde, und jetzt war es an dem altem Herrn, mit Details herauszurücken. Details, die besonders für Etara wichtig waren, denn es war ihre Aufgabe, sie sicher durch die Kontrollen zu bringen, weshalb sich die junge Chiss aufrichtet und die Hände auf den Tisch vor sich legte, ihr Gesichtsausdruck war mit einem Mal sehr ernst und konzentriert und ihre roten Augen ruhten auf Mallory, als sie genau zuhörte. Vielleicht würden sie jetzt auch erfahren, wie genau es nach Coruscant weiterging.


[Mittlerer Rand | Weltraum | Im Hyperraum Richtung Coruscant | Eisenheim | Lounge | Etara, Spectre, Mol, weitere Crewmitglieder
 
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