Schöner Leben mit Drogen

Also bei uns in der Schule gab es auch immer Projekttage bzw. Wochen zu dem Thema Drogen bzw. Rauchen. Ob es viel gebracht hat bezweifle ich mal.
Denn wenn diese Projekte erst in der achten Klasse angeboten werden ist es meistens schon zu spät. Welcher pubertierende Jugendlicher lässt sich dann noch was sagen bzw. Ratschläge erteilen. Bei uns lief das dann nach dem Motto so ab "Mir doch egal was die da vorne erzählen, ich rauch jetzt rein aus Prinzip eine".
Man muss eher mit der Aufklärung anfangen und nicht nur einfach irgendwelche Poster fertigen und Bilder malen. Wie wäre es z.B. Eltern, Bekannte etc. einzuladen, welche schlechte ERfahrungen mit Rauchen etc. gemacht haben und dies den Kindern erzählen. Diese Methode bringt einfach viel mehr. Wenn natürlich sich dann der Klassenlehrer nach so einer Stunde in die Raucherecke verschwindet und eine raucht, kann man ja erahnen, was für einen Eindruck die Kinder mit nach Hause nehmen (aber das ist jetzt zu OT).
 
Darth Beck'sche schrieb:
Wenn natürlich sich dann der Klassenlehrer nach so einer Stunde in die Raucherecke verschwindet und eine raucht, kann man ja erahnen, was für einen Eindruck die Kinder mit nach Hause nehmen (aber das ist jetzt zu OT).

Obwohl gerade auch ein kettenrauchender Lehrer, der ständig nur am Husten ist, gelbe Zähne hat, und ein Holzbein, weil ihm sein richtiges durchs Rauchen abgefault ist, dafür sorgen könnte, dass weniger Kinder rauchen: Einfach nur in dem er ein vernichtend schlechtes Beispiel gibt.

Ich finde trotz allem eine Legalisierung von einigen Rauschmitteln könnte sich durchaus positiv auswirken, ja sogar eine Straffung der Regeln für den Umgang mit solchen Substanzen bringen.
Herstellung, Vertrieb, Stärke und Dosierung wären staatlich kontrollierbar und Drogenkonsumenten könnten erhöhte Krankenkassenbeiträge zahlen, und müssten eine notwendige Therapie so letztendlich selbst bezahlen, und nicht wie jetzt der Steuerzahler.
Die Mafia, die jetzt von dem Vertrieb von Drogen lebt würde ihre Einnahmequelle verlieren, und so würde im günstigsten Fall der Schwarzhandel ganz aufhören.
Man könnte bittere Geschmacksstoffe in die Drogen mischen, damit jemand, der gegen seinen Willen mit etwas betäubt werden soll, den Braten sofort riecht, und schliesslich könnte man die besagten Betäubungsmittel genauer untersuchen, und möglicherweise teilweise auch medizinisch anwenden, wenn sie denn hilfreich sind.
Cannabisprodunkten hat man zumindest mittlerweile eine gute Wirksamkeit gegen Depressionen, eine allgemeine Stärkung des Immunsystems und schmerzstillende Wirkungen nachgewiesen.
Sicher macht es durch das im Hirn abgelagerte THC immer noch blöd im Kopf, aber das ist immer Abwägungssache.
Wenn ich starke Schmerzen hätte, und der Arzt mir die Wahl liesse zwischen Morphium, Cortison und einem Joint, dann würde ich vermutlich letzteren wählen, weil der die leichtesten Nebenwirkungen hat. (Soweit ich das weiss, aber so scheusslich viel Ahnung von Medizin habe ich nicht. Also wenns wer besser weiss: Bitte korrigieren!)
Mit einem generellen Verbot, sorgt der Staat nur dafür, dass die Drogengeschäfte ausserhalb seiner Kontrolle liegen, und macht es sich damit unmöglich den Konsum der Abhängigen zu regeln.

Abschliessend möchte noch eines sagen: Sicher ist es dumm nur aus Jux und Dollerei mit dem Konsum von Drogen anzufangen (Alkohol und Tabak eingeschlossen), aber es ist mindestens ebenso kurzsichtig, die momentan verbotenen Stoffe pauschal zu verteufeln.
Heroin würde ich allerdings auf jeden Fall verboten lassen, da es bereits gezeigt hat, dass es als Medikament nichts taugt. Ebenso Kokain.
LSD und Ecstasy könnten vielleicht in der Psychiatrie nützlich sein, sollten meiner Meinung nach aber zumindest rezeptpflichtig sein, aber ich bin eben wie gesagt kein Mediziner.

Das alles harmlos ist, und mans im Aldi kaufen können soll, ist zumindest nicht meine Meinung.
 
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@Drüsling
Ich kann dir in fast allen Punkten zustimmen.

Nur sollte meiner Meinung nach auch Heroin und Kokain an Schwersüchtige, staatlich kontrolliert versteht sich, abgegeben werden. Es werden sowieso schon Heroinersatzstoffe verschrieben. Diese Mittel wie Polamidon und Kodein machen körperlich viel abhängiger als Heroin, bei Kodein weiß man, dass es sogar schädlicher als Heroin ist. Außerdem werden diese Drogen genauso wie Heroin, Morphium, Dilaudid und andere Medikamente auf dem illegalen Drogenmarkt gehandelt. Heroin wird ja bereits staatlich kontrolliert vertrieben, allersdings nur in wenigen Bundesländern. Die CSU und CDU und Politiker anderer Parteien benutzen dieses Thema allerdings gerne auf populistische Art und Weise, um Stimmung zu schüren (Der Staat darf nicht zum Dealer werden... usw.)
Natürlich soll nicht jeder Depp an der Straßenecke Heroin oder Kokain verkaufen dürfen. Allein schon deswegen nicht, weil es sich bei solchen Drogen um hochgiftige Stoffe handelt, die bei unvorsichtigem Konsum zur Überdosis und damit zum Tode führen können.
Die Voraussetzungen, um in eine staatliches Heroinprogramm zu kommen sind eh sehr hoch, bei den in ganz Deutschland verbreiteten Methadonprogrammen u.a. ebenso. Mehrere erfolglos abgebrochen Langzeittherapien müssen die Biographie des Süchtigen "schmücken", übermäßiger Konsum von Alkohol und anderer Drogen ist während des Programms strikt verboten, der Süchtige darf nicht straffällig werden usw..
Glaubt ihr ein Junkie im Heroinprogramm geht noch zum Dealer, um sich Heroin zu kaufen? Gut, viele rauchen weiterhin heimlich Crack oder spritzen sich Kokain, wenn sie mehrmals erwischt werden fliegen sie aber raus, weshalb man ihnen lieber gleich diese Drogen verschreiben sollte.
Außerdem kann ein Teil der Leute wieder versicherungspflichtiger Arbeit nachgehen. Der Stoff aus der Apotheke ist zudem rein und nicht mit gefährlichen Streckstoffen gemengt oder bakteriell verseucht. Die Leute müssen nicht mehr klauen oder andere Straftaten begehen, um sich ihre tägliche Rationen leisten zu können.
In der Herstellung und im Verkauf ist legales Heroin übrigens spottbillig. Indien ist das einzige Land weltweit, welches Schlafmohn legal anbauen und Heroin herstellen darf.
Die Kosten für die täglichen Rationen eines Heroinsüchtigen liegen im Centbereich. Auf anderer Seite könnte man bei Polizei und Justiz enorm einsparen, d.h. die Ressourcen der Polizei könnten nun anderweitig sinnvoller verwendet werden.
Mich wunderts nicht, dass ausgerechnet viele Polizisten, Ärzte, Sozialarbeiter, Drogentherapeuten und Richter, die viel mit der offenen Drogenszene der "Problemstädte" zu tun haben, genauso argumentieren.

Dass Drogen gefährlich sind bzw. sein können, und dass es ein schlimmes Drogenproblem auf der Welt gibt, und dass man was dagegen unternehmen muss, ist glaube ich allen hier im Forum klar. Unsere Meinungen gehen eher dahin auseinander mit welchen Mitteln man die Probleme lösen kann. Hier sollte auf die gerade aufgezählten Experten gehört werden, denn deren Erfahrungen und Erkenntnisse beschreiben am ehesten die Realität und diese können am ehesten pragmatische Lösungsvorschläge bieten.
 
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Darth Mund schrieb:
Nur sollte meiner Meinung nach auch Heroin und Kokain an Schwersüchtige, staatlich kontrolliert versteht sich, abgegeben werden. Es werden sowieso schon Heroinersatzstoffe verschrieben.

Ja, sicher. An Schwersüchtige. Auch darauf kann man sich einigen. Nur Hans und Franz sollen es halt nicht bekommen.

Darth Mund schrieb:
Die CSU und CDU und Politiker anderer Parteien benutzen dieses Thema allerdings gerne auf populistische Art und Weise, um Stimmung zu schüren (Der Staat darf nicht zum Dealer werden... usw.)

(...)

Die Kosten für die täglichen Rationen eines Heroinsüchtigen liegen im Centbereich. Auf anderer Seite könnte man bei Polizei und Justiz enorm einsparen, d.h. die Ressourcen der Polizei könnten nun anderweitig sinnvoller verwendet werden.
Mich wunderts nicht, dass ausgerechnet viele Polizisten, Ärzte, Sozialarbeiter, Drogentherapeuten und Richter, die viel mit der offenen Drogenszene der "Problemstädte" zu tun haben, genauso argumentieren.

Wenn man biliges Heroin umsonst an Süchtige abgibt, unter der Bedingung, dass sie eine Therapie machen, und den erhaltenen Stoff unter Aufsicht nehmen, erreicht man mehr als durch eine Kriminalisierung der Süchtigen, da diese in einen Teufelskreis mündet.
Sicher ist der Süchtige selbst schuld (in der Regel) dass er süchtig ist, aber wenn man ihn durch die Gesetzeslage dazu zwingt, Straftaten zu begehen, um seinen Stoff zu bekommen, schadet man nicht nur ihm, sondern auch die Unschuldigen, an denen er die Straftaten begeht.
Wenn man ihm den Stoff umsonst gibt, schadet er nur sich selbst, und weder den Bürgern, noch der Volkswirtschaft. Auch infizierte Spritzen lägen nicht mehr in der Gegend rum.
Viele Parteien tun so, als sei der Süchtige nur süchtig um dem Staat zu schaden. Das ist eher kontraproduktiv, weil es den Willen solchen Leuten dauerhaft zu helfen verhindert.

Darth Mund schrieb:
Dass Drogen gefährlich sind bzw. sein können, und dass es ein schlimmes Drogenproblem auf der Welt gibt, und dass man was dagegen unternehmen muss, ist glaube ich allen hier im Forum klar. Unsere Meinungen gehen eher dahin auseinander mit welchen Mitteln man die Probleme lösen kann. Hier sollte auf die gerade aufgezählten Experten gehört werden, denn deren Erfahrungen und Erkenntnisse beschreiben am ehesten die Realität und diese können am ehesten pragmatische Lösungsvorschläge bieten.

Ich denke wir können bei all den verschiedenen Meinungen bisher eines klar sagen:
"Das Recht auf den eigenen Rausch" wie es die Jugendorganisation der Linkspartei fordert, ist ganz grosser Schwachsinn.
 
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