Serenno

Horace Albion

Zivilist
Serenno
_____________________________

[ Infos zum Planeten: Serenno (eng.) | Serenno (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neutral ]

upload_2017-3-11_13-2-5.png


Serenno ist ein Adelsstaat und wird von den mächtigsten Adeligen des Planeten regiert. Als ,,Normalsterblicher`` hat man hier wenige bis gar keine Aufstiegsmöglichkeiten, da sämtliche höheren Posten von Adeligen besetzt sind, die es hier in Hülle und Fülle gibt. Eine genauere Erklärung des Staatsystems folgt noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Serenno-Sytem | Serenno | Carannia | Kleine Villa am Ratsplatz | Wohnzimmer ] - Horace Albion

Horace saß in dem großen Sessel am Panoramafenster und beobachtete den großen Platz, an dessen einem Ende ein noch größerer Palast ruhte. Dort trafen sich die Herren Serennos. Dort wurde über das Schicksal über gut 11 Milliarden Wesen entschieden. Nur die 125 mächtigsten der zahlreichen Adelsfamilien durften mit ihrem Familienvorsitz an den Treffen teilnehmen. Sein Vater gehörte auch zu denen. Heute würden die neu Zuteilungen stattfinden. Das geschah alle 2 Jahre. Dann wurde von mehreren Experten die ,,Macht" eines Hauses ausgerechnet. Sie hatten mehrere Dinge die auf diese Ausrechnung Einfluss nahmen. Die Größe des Herrschaftsgebietes, die Anzahl von Einwohnern, das Prestige, die Diplomatischen Verbindungen nach Außen, der Reichtum usw.., all das wurde benötigt und noch einiges mehr. Heute würden die Ergebnisse der neuesten Auszählungen vorgetragen werden. Es gab mehrere Möglichkeiten, wie sich das Leben einer Adelsfamilie daraufhin ändern könnte. Es gab insgesamt 3 Logen in der Adelskammer, dem Regierenden Organ Serennos, sowie einen Hohen Rat, dem die wichtigsten Minister und der Hochkanzler, der höchste Politiker Serennos, angehörten. Die 1. Loge war die wichtigste, die 3. die unwichtigste. Die 18 Mächtigsten Adeligen gehörten der 1. Loge, die 36 darauffolgenden der zweiten und die 72 nächsten der dritten. 9 Adelige gehörten dem Hohen Rat an, der aber gewählt wurde. Heute konnte eine Familie einen Titel eines Ministers erhalten oder / und in der Hierarchie in die nächste Loge aufrücken oder sie musste eine Loge absteigen, oder ganz den Rat verlassen.

Die Albions befanden sich zurzeit in der dritten Loge. Heute konnte sich für sie alles ändern. Sein Vater hatte sich in den letzten Jahren enorm dafür eingesetzt, die Macht seines Hauses zu mehren. Durch clevere Schachzüge hatte er das Land anderer Adeliger aufgekauft und sie zu Vasallen gemacht und den Reichtum der Familie durch den Ausbau von Albion-Enterprises enorm gemehrt. Er hatte Verbündete im Rat gewonnen und Diplomatische Verbindungen in das Imperium, die Republik und in andere Parteien enorm gestärkt. Otrys, Horace Vater, war sich mehr als sicher, dass das Haus Albion heute aufsteigen würde. Horace wartete nun auf eine Nachricht von seinem Vater. Hatten sie es geschafft, waren sie eine Loge aufgestiegen? Er nahm aus einer hölzernen Schatulle eine edel Zigarre, um wieder zur Ruhe zu kommen. Lange konnte es nicht mehr dauern. Die Versammlung dauerte nun schon bestimmt über zwei Stunden an. Horace beobachtete den Palast und wartete auf das Klingeln seines Holocomunikators.

Er war in Gedanken versunken und überlegte, was er wohl tun würde, wenn er irgendwann einmal Herzog werden würde, als in der Holocomunkiator aus den Gedanken riss. Blitzschnell schaltete er diesen an. Giffyn, der Assistent seines Vater erschien. Er lächelte, was man schon mal positiv interpretieren durfte.

,,Und, Griffyn? Haben wir es geschafft?``

Horace zitterte fast und drückte die Daumen.

,,Haben wir Horace. Die Familie Albion gehört nun zur Zweiten Loge. Dein Vater kommt sofort zur Villa, um dich abzuholen. Er will deiner Mutter die frohe Nachricht verkünden, persönlich. Ich mache jetzt Schluss, wir sind in ein paar Minuten da.``

Griffyn lächelte noch einmal glücklich, bevor sich das Bild auflöste. Horace tat es ihm gleich. Er war kein Partybiest, nicht mehr zumindest, und genoss so still den Augenblick. Dann schritt er zum Ausgang, nickte den wenigen Bediensteten zu, sie sollten ja auch nach so einem großartigen Moment gewürdigt werden, und warf sich dann den schweren Pelzmantel über. Er schritt durch die große Tür hinaus auf die Landplattform. Wind wehte ihm durch die Haare. Er erkannte schon von Weitem den markanten Gleiter seines Vaters. Er war einzigartig, einst von einem nahen Verwandten der Albions angefertigt worden. Nun flog er über den Platz gefolgt von zwei Speedern, auf denen Palastwachen der Albions saßen. Bald würden sie zusammen zum Raumhafen fliegen, um nach Klippthron zu kommen. Dort würden sie von all ihren Vasallen erwartet werden. Ihnen würden sie zujubeln.

Eine Explosion ertönte. Der Gleiter seines Vaters war nur noch eine leuchtend gelbe Kugel aus Feuer. Die Speeder der Palastwache mussten auch beschädigt worden sein. Einer traf gerade brennend auf dem Boden auf, der andere flog Kontrolllos durch die Menge. Horace blickte fassungslos auf den Feuerball. Gerade noch hatte sein Vater zu den mächtigsten 63 Adeligen Serennos gehört, nun ...

Die Löschfahrzeuge eilten heran und retteten das, was noch zu retten war. Nachdem das Feuer sich gelegt hatte sah Horace dass Offensichtliche bestätigt. Der Gleiter war bis auf einige Einzelteile komplett verschmolzen und verstreut und von den Insassen des Fahrzeugs war nichts mehr zu sehen, soweit Horace das von hier beurteilen konnte. Sein Blick wanderte zum Ratspalast. Nun würde er dort den Herzog geben. Noch vor einigen Minuten hatte er sich ausgemalt, was wohl passieren mochte, wenn er Herzog werden würde. Da hatte er nicht gedacht, dass er sobald schon einer sein würde.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Carannia | Kleine Villa am Ratsplatz | Landefläche ] -Horace Albion
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Thronsaal| Galerie ] - Horace Albion

Horace blickte hinab in die große Halle, in der viele verschiedene Adelige an dem geschlossenen Sarg seines Vaters standen. Der Sarg war, abgesehen von einigen Aschehäufchen, leer. Horace hatte mehrere Stunden den zutiefst traurigen Herzog gemimt. Hatte auf seinem Thron gesessen und Mitleidbekundungen entgegen genommen. Dann hatte er sich entschuldigt, meinte, dass er seiner Mutter nun beistehen müsse. In Wirklichkeit war er dieses alberne Rollenspiel Leid gewesen. Keiner der Gekommenen trauerte wirklich um seinen Vater. Er war keine Person gewesen, die man geliebt oder gemocht hatte, man hatte ihn respektiert, manche auch gefürchtet. Horace war es da nicht anders ergangen. Er hatte bei seinem Vater immer das Gefühl gehabt, dass er lediglich das Mittel zum Zweck war, das Mittel zum Erhalt der Familie. Er hatte nie ein liebes Wort gehört. Aber es war seine Pflicht als neuer Herzog, die Gäste aufzunehmen und der Trauer beizuwohnen. Zum Glück war es allgemein bekannt, dass seine Mutter nicht gesund war, überhaupt nicht gesund. Es vergingen Tage, ohne das sie etwas sagte oder sich bewegte und wenn dann mal ein Wort ihre Lippen verließ, war es meist unverständlich oder Zusammenhangslos. So hatte Horace sich drücken können. Sein Onkel Belmir saß nun auf dem Thron und empfing die Gäste. Horace blickte noch kurz in die Halle hinab. Einige der Wappen auf den Umhängen der Adeligen konnte er erkennen. Der Bär der Trygisers, das leicht veränderte Zeichen der Republik, dass den Charons als Wappen diente und noch einige andere. Besonders hervor stach für ihn das Purpurrote Wappen der Thorns. Ihr Land war es gewesen, dass seine Familie in die zweite Loge befördert hatte. Durch das Aufhalten von Transportern mit gekauften Piratentransportern wurde das Land der Thorns in eine Wirtschaftskriese gestürzt und einige Männer , die von den Albions im geheimen eingeschleust worden waren, hatten die ohnehin schon angespitzte Lage weiter zum Kochen gebracht, bis das Fass übergelaufen war. Die Albions waren sofort zur Stelle gewesen. Sie hatten den Thorns ihre Hilfe angeboten. Als Gegenzug wollen sie 3/4 des Landes. Durch einige Bestechungen war es so gekommen, dass kein anderes Haus zur Hilfe eilen wollten. Die Thorns hatten das Angebot annehmen müssen. Nachdem die Lage wieder beruhigt worden war, befand sich das wenige Land, dass den Thorns noch zur Verfügung stand, in einer tiefen Wirtschaftskriese. Die Albions wollten den Throns wieder helfen, indem sie ihnen auch den letzten Rest ihres Landes abkauften. Trystifer Thorn, der Familie Vorsitz, hatte daraufhin gesagt ,, Lieber reich und ohne Land, als ein Land zu besitzen, aber nicht das nötige Geld, um es regieren zu können``. Er hatte zugestimmt. Horace Vater hatte ihnen das Land als Lehen zurückgegeben, sie waren nun seine Vasallen. Es war unmöglich, dass die Thorns all die Machenschaften herausgefunden hatten, die die Albions getätigt hatten, um das Haus Thorn zu Vasallen zu machen, aber es war gut möglich, dass sie zumindest Verdacht geschöpft hatten. So war Horace recht überrascht, dass sie kamen. Aber als Adeliger Serennos konnte man sich etwas anderes auch eigentlich nicht erlauben.

Horace wandte den blick von dem Treiben unten im Thronsaal ab und verließ die Galerie. Er ging durch einige Flure die vor Pracht nur so strahlten. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis er vor einer gut gesicherten Tür stand. Zwei Mitglieder der Palastwache hielten regungslos ihre Wache vor dieser. Als Horace in ihr Blickfeld trat, verbeugten die beiden sich still und einer von den beiden drückte die Tür auf. Eine heftige Windböe schlug Horace entgegen. Er ging wortlos an den wachen vorbei und trat auf eine Brücke. Etwa Hundert Meter vor ihm erhob sich ein wunderschöner Turm auf einem hohen Fels. Etwa Tausend Meter unter ihm brachen sich die Wellen an den Klippen. Horace war keine Person, die große Höhen besonders gut vertrug und schaute so nach Möglichkeit nicht nach unten, als er die hundert Meter bis zum Turm zurücklegte. Als er den Turm erreichte, glitt die Tür automatisch auf. Auch hier erwarteten ihn wieder zwei Palastwachen. Sie verbeugten sich, doch Horace ignorierte sie und ging den langen Gang im inneren des Turm entlang. Er bog ein paar mal ab, folgte einer Treppe und bog nochmals ab, bevor er vor einer schweren Eichentür stand. Er drückte die Tür auf und gelangte in ein kleines Vorzimmer, dass mit Holz getäfelt , aber wie ein Arztzimmer eingerichtet war. Vor einem Fenster, dass in den nächsten Raum zeigte, stand ein kleiner, kahlköpfiger Mann, der sich sofort umdrehte, als Horace hereinkam.

,,Ich habe es ihr noch nicht erzählt, Mylord. Ich ging davon aus, dass ihr das übernehmen wolltet. Ihr Zustand ist momentan recht stabil.``

, begann der Mann mit zittriger Stimme. Horace nickte nur und trat durch eine andere Tür in das Zimmer, in das auch die Fenster zeigten. Das Schlafzimmer, in das er nun gekommen war, war über und über mit Luxus versehen. Ein Fenster zu Horace rechten wurde von verzierten Vorhängen verdeckt. Die Luft war stickig. Horace schritt zu dem Fenster, schob die Vorhänge zurück und öffnete es einen Spaltbreit. Dann wandte er sich zum Bett und musste kurz schlucken. Hier lag seine Mutter seit nun mittlerweile 7 Jahren. Sie war von dem Termiten-Virus, wie es umgangssprachlich bezeichnet wurde, befallen. Dieses zersetzte in einem ewig langen Prozess fast sämtliche Sinnesorgane und zusätzlich noch den Verstand. Jede Berührung fühlte sich an wie Feuer. Mittlerweile gab es ein Gegenmittel, aber Horace Mutter war schon in einem zu fortgeschrittenem Stadium gewesen, als dieses entwickelt worden war. Nun blieb ihr nichts mehr übrig, als zu warten. Ihr waren künstliche Implantate eingesetzt worden, damit sie noch verschwommen sehen und ein wenig hören konnte. Sie wusste noch nichts von dem Tod ihres Mannes. Keiner hatte diesen Mann geliebt, bis auf sie. Horace setzte sich auf die Bettkante. Er würde ihr es erzählen müssen, dass war er ihr schuldig.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Abseitsgelegener Turm | Schlafzimmer ] - Horace Albion, Mutter
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Thronsaal ] - Horace Albion, Belmir Albion, ärmlich aussehender Mann, viele weitere Adelige NPC`s

Er war bereits seit einigen Tagen fest in das Amt des Herzog etabliert. Viele kleine Lords und Ladys hatten ihn bereits besucht, ihm ihre Unterstützung angeboten und ihre Treue versichert. Horace hatte dankbar genickt und gesagt, dass er ihr Handeln nicht vergessen würde. Er wollte diese Angelegenheiten immer so schnell wie möglich hinter sich bringen. Die Adeligen, die ihn noch nach dem Begräbnis seines Vaters besucht hatten, waren entweder extrem unbedeutend
und / oder schon seit mehreren Jahrtausenden Vasallen seines Hauses. Einige dieser Adeligen war Horace schnell losgeworden, andere nicht. Es hatte sich ein kleiner, neuer Hofstaat formiert. Abgesehen von der Palastgarde, einigen wohlhabenden Schaulustigen und Horace Familienmitgliedern tummelte sich nun auch ein Haufen von unbedeutenden Adeligen, die um seine Gunst hofften, vor seinem Thron. Wahrscheinlich hofften sie, dass ein neuer Herzog ihnen auch neue Aufstiegsmöglichkeiten bieten würde, doch das hatte Horace definitiv nicht vor. Der einzige Grund, warum sich dieser Haufen noch an seinem Hof befand war der, dass es Horace erheiterte, wie sie da standen und dachten, bald eine neue, hohe Persönlichkeit zu werden.

Heute war ein recht eintöniger Tag. Er saß auf seinem vergoldeten Thron, auf dem hohen Podest und durchgängig kamen irgendwelche Leute herein, die etwas brauchten, Ideen hatten, oder um Rat baten. Er hat seinen Onkel zu seiner Hand ernannt und so beriet ihn dieser, wie man wohl am cleversten handeln sollte. Bis jetzt hatte er noch keine großen Entscheidungen treffen müssen. Er hatte dem einem Unternehmer hier Land gegeben, dem Bauernkongress einige Erlaubnisse unterzeichnet usw.. Seiner erste Amtshandlung war es gewesen, einige Privatermittler einzuschalten, damit diese den Tod seines Vaters aufklärten. Bisher hatten sie noch nichts herausfinden können. Nun saß er hier und wartete darauf, dass ein ärmlicher aussehender Mann ihm erklärte, weshalb er probiert hatte, über die Mauer des Palastes zu klettern. Es ermüdete Horace dem Mann zuzuhören, wie erbärmlich er probierte, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Am Anfang hatte er noch behauptet, dass das gar nicht der Wahrheit entsprechen würde und war sogar nach dem Vorführen von Beweismaterial stur geblieben. Erst nach etlichen Einschüchterungen war er dann auf die Geschichte umgesprungen, dass seine Katze über die fast 9 Meter hohen Mauern gesprungen war. Als er diese dumme Geschichte auch nach Horace 10 Aufforderung, ihm die Wahrheit zu sagen, noch nicht aufgegeben hatte, verkündete Horace das Urteil.

,,Nun ja, vielleicht werdet ihr euch nach 4 Jahren Konzentration im Gefängnis an die Wahrheit erinnern. Wenn nicht bekommt ihn weitere vier Jahre dafür Zeit, wenn doch, sichere ich euch eine neue Verhandlung zu. Wachen, führt ihn ab.``

Der Mann strampelte und währte sich, doch es half alles nichts und die Wachen schafften ihn durch die Tür. Die ganzen Schleimer fingen an, von Horace weiser Urteilskraft zu schwärmen und lobten ihn in höchsten Tönen. Horace ging darauf nicht ein, sondern wartete darauf, dass sein Haushofmeister den nächsten ankündigte. Der vergoldete Stab stieß auf den Boden und Ruhe kehrte ein. Dann erhob der Haushofmeister das Wort.

,,Es folgt: Lord Thryon Ganesra, Lord-Verwalter des Bezirks Wayland, im Auftrag seiner Exzellenz, des Hochkanzler Granesh."

Ein großer Mann mit herben Gesichtszügen und kurzem, braunem Haar trat ein und eilte zum Thron. Zwei Ritter folgten ihm. Horace einziger Gedanke galt dem Grund des Besuchs des Lord-Verwalters. Was tat er hier? Hatte Horace irgendetwas verbrochen? Der Lord-Verwalter war eine Art Sprachrohr des Hochkanzlers in einer Region. Er saß Versammlungen der Adeligen in einer Region vor und er durfte zu jeder Zeit auf sämtliche Dateien eines Adelshauses zugreifen. Er hatte ein Weisungsrecht über sämtliche Staatlichen Truppen und erstattete dem Kanzler Bericht. Der Lord-Kanzler wurde von den Adeligen einer Region gewählt, der Hochkanzler konnte jedoch Veto einlegen. Die Region Waynland, war eine angesehene, relativ große Region mit einer langen Tradition, zu der auch Horace gehörte. Die Regionalregierung war von Region zu Region verschieden. In Waynland wurde, anders als in der Adelskammer Serennos, ehr weniger auf die Macht an sich geachtet. Natürlich floss diese auch mit in die Stellung innerhalb Waynlands ein, hauptsächlich wurde aber auf das Alter und die Geschichte des Hauses geachtet. Diesem Umstand verdankte Horace auch, dass er in Waynland mit an der Spitze saß. Die Aufgabe der Regionalregierung lag darin, die Verhältnisse zwischen den Adeligen zu klären, die Rechtsprechung innerhalb der Region zu regeln usw.. Die Adelskammer kümmerte sich um Angelegenheiten des ganzen Planeten. Ein Vertreter der Region an sich gab es in der Adelskammer nicht. Je mehr Adeliger einer Region mächtig genug waren, um in der Adelskammer zu sitzen, desto mehr Macht besaß die Region, da sie ergo auch mehr Adeliger in der Kammer hatte, die ihre Interessen vertraten. Waynland war recht mächtig.

Horace erhob sich von seinem Thron und gab seinem Onkel zu verstehen, dass er diesen übernehmen solle. Horace eilte Ganesra entgegen.

,,Es ist mir eine Freude euch in meinen Hallen Willkommen zu heißen, Lord-Verwalter. Ich schätze, die Dinge die wir zu besprechen haben sind vertraulich?``

Ganesra nickte nur knapp.

,,Es sind nur einige Kleinigkeiten, aber ich bin gerne dazu bereit, euch in privatere Räumlichkeiten zu folgen.``

Er machte eine ausholende Geste und Horace nickte. Er blickte zu zwei Wächtern hinüber, die sich sofort angesprochen fühlten und heraneilten, um Horace zu eskortieren. Dann wandte dieser sich ab und machte sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Thronsaal ] - Horace Albion, Thryon Ganesra + 2 Ritter, Belmir Albion, viele weitere Adelige NPC`s
 
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitzimmer] - Horace Albion, Thryon Ganesra

Nun saßen beide im Arbeitszimmer, allein. Die Ritter warteten mit Horace Wachen vor der Tür. Horace lächelte den großen, hageren Mann an und musste darüber nachdenken, was in dessen Kopf vorging. Dann riss er sich zusammen und richtete das Wort an sein Gegenüber.

,,Darf ich ihnen was zu trinken anbieten? Meine Weinberge bringen Reben hervor, die in der ganzen Galaxie geschätzt werden.``

Thryon Ganesra nickte nur knapp und Horace drückte sofort einen verborgenen Knop, unter dem Schreibtisch, an dem sie sich niedergelassen hatten. Gleich würde ein Diener vorbeikommen.

,,Gestatten Sie mir die Frage, Mylord, was sie denn nun zu mir führt. Habe ich etwas verbrochen?``

Er probierte dem letzten Satz einen Hauch von Scherz anzuheften und lachte kurz. Sein Gegenüber reagierte kaum, er verzog bloß ein wenig die Mundwinkel. Ob man so etwas als Lachen werten konnte? Bei Ganesra vielleicht wirklich. Er war damals nicht zum Lord-Verwalter gewählt worden, weil er so humorvoll gewesen war. Nein, er hatte bloß die richtige Verwandtschaft. Seine Mutter war eine entfernte Nichte des Großkanzlers und viele der Lords Waynlands hatten sich durch die Wahl von einem Verwandten des Großkanzlers erhofft, selbst beliebter zu werden. Alles Dummköpfe, wie Horace fand. Sein Ziel war es möglichst mächtig zu werden, vielleicht sogar zum Hochkanzler aufzusteigen. Da half es doch nichts, dass man die Position des momentanen Großkanzlers noch stärkte, indem man seiner Verwandtschaft wichtige Posten zusteckte. Über so etwas konnte er nur den Kopf schütteln.

Der Mann nickte leicht und wollte gerade anfangen, als eine Dienerin herein kam und Wein servierte. Horace starte sie wütend an, machte jedoch keinen Mucks. Als sie dann wieder den Raum verließ, wandelte sich sein Gesicht wieder und er lächelte unverändert. Nun nippte Ganesra erst an dem Wein und seinem Gesichtsausdruck nach, schien es ihm zu schmecken, auch wenn man das nicht eindeutig bestimmen konnte. Dann setzte er zu reden an.

,,Lord Albion, ich bin nicht hier, wegen irgendwelcher Verbrechen. Zuerst einmal teile ich ihnen meine Bedrücktheit über den Tod ihres Vater mit. Es traf mich schwer, als ich von diesem Attentat hörte.``

Der Mann nippte nochmals am Wein. Horace konnte sich kaum vorstellen, dass das der Wahrheit entsprach. Dann fuhr Ganesra fort.

,,Ihre Ländereien brauche ich auch noch nicht zu kontrollieren. Ich weiß von der Sorgfältigkeit dieser Familie, alles wird mehr als zufrieden stellend sein. Nein der wahre Grund meines Besuchs sind die anstehenden Neuwahlen zum Lord-Verwalter. Ich würde mich freuen, auf ihre Unterstützung zu zählen.``

Das brachte Horace unwillkürlich zum Lachen. Als erstes einschleimen, danach auf den eigenen Vorteil kommen. Der Mann musste schon schön dumm sein, wenn er dachte, dass man damit einen Horace Albion auf seine Seite ziehen konnte. Ganesra blickte verwirrt zu Horace hinüber, der schnell antwortete.

,,Verstehen sie dieses Lachen nicht falsch, aber solche billigen Tricks sind doch einfach ... zu amüsant. Sie haben einen guten Job gemacht, ohne Frage, aber nun ist doch auch mal jemand anderes dran, finden sie nicht?``

Ganesra blickte zornig zu ihm herüber.

,,Wer soll dass den besser machen als ich? Doch nicht etwa Sie?! Das wäre doch zu lachhaft.``

Auf diese Idee war Horace noch gar nicht gekommen, warum denn eigentlich nicht? Er hatte bisher immer in zu großen Ebenen gedacht. Vielleicht sollte er erstmal kleiner anfangen.

,,Eine gute Idee. Ich würde mich zumindest nicht mit solch lächerlichen Tricks blamieren.``

Das brachte ihm einen noch zornigeren Blick ein.

,,Ich habe mich wohl in ihnen getäuscht. Ihr Vater war von einem ganz anderen Schlag. Vielleicht sollte ich mir ihre Ländereien doch nochmal anschauen.``

Das waren seine letzten Worte, bevor er den Raum verließ.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitzimmer] - Horace Albion
 
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitzimmer] - Horace Albion

Es waren bereits einige Tage vergangen, seitdem Horace sich mit Ganesra angelegt hatte und noch immer hätte er sich dafür Ohrfeigen können. Er war noch nicht mals einen Monat im Amt des Herzogs. Seine Familie hatte zwar ein überaus hohes Ansehen in Waynland, doch das würde ihm auch nicht viel weiter helfen. Ganesra war immerhin mit dem Hochkanzler verwand! Warum hatte Horace nicht einfach bei dem lächerlichen Spielchen mitgespielt? Nun würde er, sofern Ganesra an die Macht kommen sollte, was recht wahrscheinlich war, keine leichte Zeit bekommen. Ihm blieb keine andere Wahl, als ebenfalls zu kandidieren, da die meisten Adeligen nicht genug Mum hatten zu kandidieren oder es einfach nicht wollten. Er hatte die letzten Tage nicht untätig herumgesessen, er hatte bereits ebenfalls damit begonnen, Unterstützer für die Wahlen zusammen zu sammeln. Doch Ganesra war ebenfalls nicht still sitzen geblieben. Einige Adelige standen fest hinter ihm und einige andere hatten versprochen, nochmals über die momentane Lage nachzudenken, doch alles in allem sah es schlecht für ihn aus. Wenn es so weiter ging, würde Horace bald einen herben Niederschlag einstecken müssen.

Er hatte bereits mehrere Ideen gesammelt, wie er es vielleicht doch noch schaffen könnte, doch entweder glich sie mehr einem Wunschdenken oder widersprach seinem persönlichen ,,Kodex". Aber Horace musste eine Entscheidung treffen und er wusste auch schon welche. Sie widersprach zwar komplett seinem Kodes, aber sie schien ihm auch die mit Abstand gewinnbringendste, wenn man bedachte, dass es bis zu der Wahl auch nicht mehr all zu lange hin war. Horace rief ein Treffen seiner Berater ein, der Spitze der Albion-Familie, bestehend aus seinem Onkel, Belmir, und seinem Neffen, Cletus. Zu seinem einzigen noch lebenden Bruder Arkon, der auch Vater einer seiner Berater war, hatte er keinen besonders guten Kontakt mehr. Arkon hatte schon mehrmals vor dem Ausschluss aus der Familie gestanden, da er sich, wie Horace Vater fand, zu sehr mit der Neuen Republik beschäftigte. Nach dem Tod seines Vaters hatte Arkon sämtliche Vorsicht verlassen und er war nach MonCalamari umgezogen, um Kontakte in der Neuen Republik zu sammeln. Cletus war der einzige seiner Sprösslinge, den er auf Serenno zurückgelassen hatte. Cletus vertrat zwar auch eine Pro-Republikanische Einstellung, es war aber nach Horace Meinung immer noch zu verkraften. Seine beiden jüngeren Töchter hatte er mitgenommen.
________________________________________________________________

Das Treffen fand am nächsten Tag statt. Belmir und Cletus hatten bereits vor seinem Schreibtisch Platz genommen, als Horace eintrat. Er begrüßte sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck, was genau die momentane Lage widerspiegelte. Dann setzte sich Horace hinter den Schreibtisch.


,,Belmir, Cletus, wir benötigen dringend Hilfe für die Wahlen, anders würden wir uns nur in eine noch schlimmere Lage manövrieren. "

Seine Onkel lehnte sich nach vorne. Cletus blieb, wie recht oft, ehr im Hintergrund.

,,Was hast du dir vorgestellt?"

,,Ich sehe keinen anderen Ausweg, als mich einer größeren Organisation zu verpflichten."

Horace blickte in die Runde und sah sofort ein Leuchten in Cletus Augen.

,,Dabei handelt es sich nicht um die Republik."

Das Leuchten erlosch und machte nun Unglauben Platz.

,,Das Imperium wird es jedoch auch nicht sein. Ich glaube, uns hilft nur eine Organisation dabei, unsere Interessen zu vertreten und gleichzeitig in so schneller Zeit an Macht zuzunehmen. Ich spreche von der Black Sun."

Nun starrte Cletus ihn mit großen Augen an. Belmir behielt seine Ausdruckslosigkeit. Er war es, der als erster etwas erwiderte.

,,Das kann doch nicht dein Ernst sein! Die Black Sun ist eine Kriminelle Organisation, nichts, was eines Adeligen wert ist."

,,In der Not frisst der Teufel fliegen, Onkel. Und wenn wir jetzt nicht in Not sind, wann dann? Mit einem Rückzug der Kandidatur würden wir unser Gesicht verlieren!"

,,Mach was du meinst, aber solltest du dich wirklich für die Black Sun entscheiden, dann lass mich aus dieser Sache heraus."

,, Die Entscheidung ist bereits getroffen, Onkel, so Leid es mir tut. Manchmal müssen auch Adelige ihren Stolz überwinden."

Dann stand Belmir auf und verließ den Raum. Horace glaubte nicht, dass er zurückkehrte. Die Zeiten änderten sich. Einst hatte ein Adeliger ein Automatisches Anrecht auf seinen Stolz, doch es kamen Zeiten, da musste man diesen überwinden.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitzimmer] - Horace Albion, Cletus Albion
 
[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Gang in Nähe des Arbeitszimmers] Lucius Graren, diverse Leute [NPC's]

Lucius betrachtete genussvoll das teure Bild im luxuriös eingerichteten Flur. Schätzwert? Mehrere 10.000 Credits. Ohne zu Zögern hätte er es jetzt durch eine detailgetreue Kopie ersetzt, aber die Familie hatte ihn aus anderem Grund hierhin geschickt. Ein gewisser Adliger hatte um die Hilfe der Sun ersucht... gegen eine gewisse Summe natürlich. Nur schwer konnte sich der Mann von den feinen Linien und geschwungenen Formen losreißen, so sehr faszinierte ihn das Bild, das eine Familie im Outer Rim für locker zehn Jahre hätte ernähren können.

,,Lucius... hallo?" meldete sich knackende weibliche Stimme in seinem Ohr.

,,Was?"

,,Wir sind nicht zum Spaß hier... also Abmarsch. Das Arbeitszimmer liegt nicht weit von hier..."

Seufzend setzte sich der Mann in Bewegung. Seine treue Begleiterin war eine weibliche Twi'lek, dessen wahren Namen er nicht kannte. Schon seit sie denken konnten, waren sie unzertrennlich und so verwunderte es auch niemanden, dass sie jetzt zusammen arbeiteten.


,,Halt... zwei Wachmänner direkt voraus. Etwa 20 Sekunden bis sie deine Position erreichen. Rechts von dir ist ein versteckter Wandschrank für Reinigungsmittel etc. Ab rein mit dir."

Mit geschlossenen Augen stand Lucius in der kleinen Kammer und hörte die gedämpften Schritte der Wachen, die ihre Runde liefen. ,,Luft ist rein. Das Arbeitszimmer liegt am Ende des Ganges. Bis später..."

Ein paar Minuten stand er dann in dem verdammt luxuriösen Arbeitszimmer des Adligen Horace Albion. In aller Seelenruhe nahm er sich ein Glas und füllte es mit dem überaus teuren Alkohol, dem er einem kleinen, edel verzierten Schrank entnommen hatte. Mit gefüllten Glas pfläzte er sich auf den weichen Bürostuhl und blickte hinaus...


[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Arbeitszimmers] Lucius Graren
 
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Auf dem Weg zum Arbeitszimmer ] - Horace Albion

Horace hatte einiges zu tun. Es hatten bereits einige Leute im Thronsaal vorgesprochen, nun würde er das ein oder andere Dokument verfassen müssen. Er zog ein Datapad aus einer Tasche in seinem Mantel. Hier hatte ein Protokollant die wichtigen Entscheidungen festgehalten, die er während seiner Audienz entscheiden hatte. Einige, wenige Entscheidungen waren so wichtig, dass er entschieden hatte, selbst einen Vertrag aufzusetzen. Sein Jurastudium war zwar bereits lange her und einiges war bereits eingerostet, aber da für heute eh keine weitere Audienz anstand und er seine alten Fähigkeiten ein wenig wieder aufleben lassen wollte, hatte er sich dazu entschieden. Das Studium sollte ja nicht umsonst gewesen sein. Außerdem konnte einer seiner Anwälte ja nochmals drüber schauen.

Er blickte auf die Notizen, die der Protokollant gemacht hatte und entschied, zu welchen er persönlich den Vertrag aufsetzten wollte. Dann bog er auf den Flur ab, der ihn zu seinem Arbeitszimmer führte. Noch immer die Notizen durchlesend stieß er die Tür auf. Erst dann blickte er auf. Ein fremder Mann saß hinter seinem Schreibtisch, mit einem Glas in der Hand und blickte nach draußen. Horace starrte ihn fassungslos an. Wie konnte er es sich erlauben, hier so unverfroren zu sitzen? Und vor allem, wie war er hier überhaupt herein gekommen?

,,Wer zum Teufel sind sie?"

,blaffte Horace den fremden Mann an.

,,Sie nennen mir jetzt sofort ihren Begehr und dann rufe ich die Wachen! Sie haben einen großen Fehler gemacht!"

Horace schaute sich um. Irgendwo hatte er doch einen Harolds-Blaster deponiert, für genau solche Momente. Da Horace sich aber recht selten in einer solchen Situation wiederfand, hatte er schnell vergessen, wo genau dieser Blaster lag. Es war ein außerordentlich guter Blaster, von fast unerreichbarer Qualität und mit edlen Stoffen besetzt. Und das gute an dem Blaster war, dass er wohl genauso gefährlich wie exquisit für Horace Feinde werde konnte. Er freute sich bereits darauf, den Mann mit diesen Blaster zu erschießen. Nun musste die Waffe nur noch gefunden werden. So unauffällig wie möglich schaute er sich um.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitszimmer ] - Horace Albion & unbekannter Mann
 
[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Arbeitszimmers] Lucius Graren

,,Lucius... der Hausherr ist auf dem Weg zu dir."

,,Danke für die Info Fessa."


,,Kein Problem..."

Einen Moment später wurde der Unterhändler von Horace Albion angeblafft, wer er sei und was er wolle. Als der Kunde erwähnte, die Wachen zu rufen musste Lucius auflachen. Er drehte den Stuhl und grinste ein wenig.


,,Mr Albion, Sie haben Interesse an der Familie geäußert und ein Treffen verlangt. Man sandte mich als Unterhändler und bitte, Sicherheitsleute sind nicht notwendig. Wenn ich Sie hätte erschießen wollen, dann wäre es längst geschehen."

Erwartungsvoll blickte Lucius den Adligen an.

,,Achja... Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack was vorzüglichen Alkohol angeht."

[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Arbeitszimmers] Lucius Graren, Horace Albion
 
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitszimmer ] - Horace Albion & unbekannter Mann

Der Mann lachte, er lachte einfach! Dann drehte er sich zu ihm und grinste. Hatte dieser Bursche den gar keinen Respekt? Er war hier unter seinem Dach und das auch ohne Einladung. Horace konnte mit nur einem Wort das Leben dieses Mannes beenden, doch er saß da einfach, auf seinem Schreibtischstuhl, und lächelte auf Horace herab. Doch dann schien das Blatt sich zu wenden, gerade als Horace nach den Wachen rufen wollte.

Er gehörte offenbar zur Black Sun. Es war noch gar nicht so lange her, dass Horace die Anfrage abgeschickt hatte. Doch wenn es so weiter ging, würde er es nochmal überdenken, ob er wirklich der Black Sun beitreten wollte. Trotzdem empfand er Respekt. Die Sun war bestimmt mächtig, unglaublich mächtig. Und er benötigte sie. Wahrscheinlich konnte Horace, sobald er erstmal Mitglied dieser Gruppe war, sich über diesen Mann beschweren. Immerhin war er Horace Albion, ein mächtiger Adeliger Serennos. Die Black Sun konnte sich glücklich schätzen, dass er beitreten wollte. Wenngleich er keine große Bereicherung für die Black Sun als ganzes war, so konnte er in diesem Sektor, in Serennos Umgebung, einiges Ausrichten und würde so zumindest für seinen Regionalen Vorgesetzten wichtig sein. Und dann würde er sich hocharbeiten.

Gerade noch war Horace dabei, dem Jungen zu vergeben und dann setzte er wieder eine Bemerkung hinten dran, die einen normalen Menschen einiges gekostet hätte. Doch der Mann war nicht normal, noch brauchte er ihn, als Sprungbrett zu größerem. Deshalb schluckte er kurz seinen Stolz herunter. Ihm war anzusehen, dass er nicht begeistert war.

,,Ich weiß. Beste Eigenproduktion. Stammt von einem meiner Lieblings Weinberge."

Horace füllte sich selbst ein Glas, leerte es in einem Zug und goss nach. Dann trat er selbst näher zu dem Mann, ging um den Schreibtisch herum, stellte sich vor das Fenster, aus dem der Fremde gerade noch geschaut hatte und warf somit seinen Schatten auf den Schreibtischstuhl und den Fremden.

,,Ich bin, wie sie wahrscheinlich schon wissen, Horace Albion, Herzog von Klippthron. Und mit wem habe ich die Ehre?"

Er probierte so höflich wie überhaupt möglich zu sein, doch es gelang ihm nicht ganz.

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitszimmer ] - Horace Albion & unbekannter Mann
 
[ Serenno | Raumhafen | Landebucht 245a] Jarael

Nun stand sie hier. Alleine. Auf einem Planeten. Sie hatte etwas Geld und zwei Reisetaschen, die mit verschiedenen Dingen gefüllt waren. Und eine Aufgabe. Finde ihn. Den Ursprung. Unsere Heimat. Komm damit zurück und erfülle die Prophezeiung. Jarael hatte vor dies zu tun, so war es doch ihre Bestimmung und ein Scheitern kam nicht in Frage. Sie würde erfolgreich sein oder für immer ohne ihr Volk leben müssen.

„Nein“, dachte sie, „mein Volk lebt ohne mich. Ohne ihre Avatarin. Ohne Hoffnung.“

Würde sie scheitern würde die ganze Hoffnung ihres Volkes zerschmettert. Hoffnung die es erst durch ihre Geburt erhalten hatte. Die Geburt der Rothaarigen. Die Wiedergeburt Vahls. Nun war sie alt genug um zu beweisen, dass ihre Priester die Zeichen richtig gedeutet hatten. Das sie Jarael, die Inkarnation Vahls, der Göttin des Feuers und der Zerstörung, war.

Bevor sie hier auf Serenno abgesetzt wurde, wurde sie gewarnt. Gewarnt, dass die Planetenbewohner keine richtigen Vahla waren und dass sie, Jarael, nicht erwarten konnte, dass diese Jarael Bestimmung erkannten oder gar von Vahl wussten. Es mussten miserable Zeiten für die Galaxis sein, dass sie ihre einzig wahre Göttin vergessen hatten. Doch war es nicht Jaraels Mission den einzig wahren Glauben in der Galaxis zu verbreiten. Zuerst musste sie die Vahla heimführen.

Sie nahm sich ihre Taschen je in eine Hand und blickte sich nicht um als sie den Raumhafen verließ. Einer der Hafenmitarbeiter hatte den Vahla eine Adresse gegeben. Einen Ort an dem sie jemanden finden konnte, der ihr half mit einer Organisation Kontakt aufzunehmen, die ihr, so hieß es, helfen konnte an Informationen jeder Art zu gelangen.

Jarael war unauffällig gekleidet. Sie trug eine Sandfarbene Tunika und einen brauen Überwurf mit Kapuze. Ihre zeremonielle Priesterrobe war zusammen mit ihrer Lederrüstung in einer der Reisetaschen verstaut. Ihren Blaster trug sie, versteckt doch leicht zugänglich, an ihrem Körper.

Als sie den Raumhafen verlassen hatte, rief sie einen Droidentaxi zu sich, der sie zu der ihr genannten Adresse brachte. Eine Taverne in der schäbigsten Ecke Serennos. Sie mietete sich dort ein Zimmer, zahlte im Voraus und verstaute dort ihre Taschen, packte den Inhalt aber nicht aus.

Anschließend ging sie hinunter in den Schankraum, setzte sich und wartete.

[Serenno | Taverne „zur Krone“ | Schankraum] Jarael, Gäste, Wirt
 
[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Arbeitszimmers] Lucius Graren, Horace Albion

,,Mein Name ist Lucius Graren. Ihre Anfrage auf Unterstützung durch die Familie stößt nicht auf taube Ohren."

Er nahm einen Schluck und meinte dann frech grinsend

,,Kommen wir direkt zur Sache: Was wünschen Sie, wollen Sie der Sun geben, damit wir Ihnen helfen?"


[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Arbeitszimmers] Lucius Graren, Horace Albion


Sorry für den echt kurzen Post. Aber mir ist echt nichts anderes eingefallen...
 
[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitszimmer ] - Horace Albion & Lucius Graren

Der Mann hieß Lucius Graren und versicherte ihm, dass er bei der Black Sun Unterstützung finden würde. Innerlich atmete Horace auf. Das war doch mal was. Mister Graren wollte sofort auf den Punkt kommen. Das freche Grinsen, als er begann gefiel ihm gar nicht. Er wollte wissen, was Horace der Sun geben wolle, wenn sie ihm half. Die Antwort war für Horace Glasklar.

,,Mister Graren. Sehen sie denn das offensichtliche gar nicht?"

Langsam wurde er wütend, wie dieser Bengel dort unverschämt auf dem Schreibtischstuhl saß, auf seinem Schreibtischstuhl!

,,Helfen sie mir in diese Situation, bin ich ein Schlüssel für sie, ein Schlüssel für Serenno! Und mit Serennos Einfluss gehört ihnen quasi der ganze Sektor! Mit mir klettern auch sie die Karriereleiter nach oben. Mister Graren, sie helfen mir als erstes in die Position des Lord-Verwalters, aber das wird doch hoffentlich erst der Anfang sein! Ich gebe ihnen Zugriff auf Gelder und was noch deutlich wichtiger ist, auf Einfluss, Macht und Informationen!"

Langsam beruhigte Horace sich wieder und nippte kurz an seinem Wein.

,,Mister Graren, sie machen auf mich keinen dummen Eindruck. Ich hoffe doch, sie sehen ihren Nutzen. Ich bin nicht leicht zu beeinflussen, dass sage ich ihnen klipp und klar, also probieren sie es erst gar nicht, aber ich bin eine Person, die ihre Versprechen einhält. Wenn ich ihnen sage, dass ich der Black Sun in meiner Position helfe, dass ich ihnen helfe, hier Fuß zu fassen und an mehr Macht zu kommen, dann tue ich das auch."

[ Serenno-Sytem | Serenno | Schloss Klippthron| Arbeitszimmer ] - Horace Albion & Lucius Graren
 
[Serenno-Sytem - Serenno - Schloss Klippthron - Arbeitszimmers] Lucius Graren, Horace Albion

Gut gelaunt stand Lucius auf.

,,Ich werde es die Familie wissen lassen. Sobald ich ihre Antwort erhalte, werde ich Sie wieder kontaktieren. Ja?"

Zufrieden verließ Lucius das Büro und kurze Zeit darauf auch das Schloss.

,,Fessa? Hast du alles mitbekommen?"

,,Ja hab ich, Luc. Und sogar aufgenommen!"

,,Wunderbar, würdest du dass dann an unseren Kontakt schicken?"

,,Schon erledigt."

Der Mann konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.


,,Du denkst aber auch an alles!"

[Serenno-Sytem - Serenno] Lucius Graren, über Funk Fessa [NPC]
 
[Serenno | Taverne „zur Krone“ | Schankraum] Jarael, Gäste, Wirt

Die Taverne, ein zu guter Ausdruck für diese Art von Spelunke, war ziemlich heruntergekommen. Der hölzerne Fußboden war bestimmt vor Jahrhunderten mal edel gewesen, doch begannen sich schon die meisten Dielen vom Boden zu lösen, da die Nägel, die sie festhalten sollten schon völlig verrostet waren. Jarael saß in einer der vielen Nischen, die den Schankraum umgaben. Die Nischen selbst waren leicht erhöht und durch festes Mauerwerk von den anderen Nischen abgetrennt. Die meisten Nischen hatten Fenster aus Milchglassteinen, die mit Blei verfugt waren. Der runde Tisch an den sich Jarael gesetzt hatte war schon seit Tagen nicht mehr geputzt worden (falls hier überhaupt so etwas getan wurde) und klebte nur so von den Resten verschütteter Getränke. Zumindest hoffte sie, dass keine anderen Flüssigkeiten mit in diesen Tischüberzug involviert waren, auch wenn man es nicht gänzlich ausschließen konnte. Sie entschloss sich dazu, den Tisch einfach so wenig wie nötig zu berühren. Im Optimalfall überhaupt nicht. Sie saß auf einer Bank, die den Tisch komplett umgab und konnte den Schankraum komplett beobachten. Vor kurzen war eine gelangweilte, menschliche Frau zur ihr gekommen und hatte eine Bestellung für ein Bier - oder was auch immer es hier sein sollte - entgegengenommen. Bei ihrer Ankunft hatte sie eine Nachricht an die Black Sun abgeschickt und um ein Treffen gebeten. Nun wartete sie hier auf eine Antwort und hoffte darauf, dass sie diese Antwort auch bald bekäme. Sie brauchte dringend Informationen oder Zugriff auf solche oder Unterstützung bei der Sammlung dieser Informationen. Insgeheim hoffte sie natürlich, so schnell es geht zurück zur Flotille zu kommen, aber sie wusste, dass dem nicht so sein würde. Die Bedienung kam mit dem Bier zurück und kassierte Jarael sofort ab. Sie bezahlte ohne ein Trinkgeld zu geben, was Jarael einen sehr missgünstigen Blick einbrachte - aber sie musste sparsam mit dem Geld umgehen. Wer weiß wie lange sie damit haushalten musste. Ihr Blick wanderte durch den Schankraum, wanderte über die Gesichter und versuchte mögliche Bedrohungen abzuschätzen. Tendenziell waren hier mehr Männer als Frauen anwesend und viel davon schämten sich nicht sie direkt anzustarren. Einige waren neugierig, war Jarael mit ihren Haaren doch besonders auffällig. Aber die große Mehrheit der hier Anwesenden starrten sie doch mit dieser Art von Blick an, der unter die Kleidung reichte. Hatten vielleicht viele Männer in gnadenloser Überschätzung ihrer Männlichkeit vielleicht ein schüchternes Lächeln oder einen lasziven Blick als Antwort auf ihre Blicke erwartet, so enttäuschte Jarael diese Hoffnung. Ihr Blick blieb eisern und kühl. Es schreckte die meisten dann doch ab. Einige Gesichter wurden rot und wandten sich mit gesenkten Blicken ab, andere verdrehten genervt die Augen und murmelten etwas unterverständliches, andere schienen Jaraels Reaktion nicht abzuschrecken sondern noch stärker anzustacheln. Ihre rechte Hand wanderte an ihrem Körper entlang zu ihrem versteckten Halfter und berührte die relative Sicherheit ihrer Blasterpistole.



„Wann zum Henker taucht denn jetzt endlich der Kontaktmann der Black Sun auf?!“ Dachte die junge Vahla ungeduldig. Sie kannte es nicht zu warten. Und es war keine schöne Erfahrung. Es langweilte sie und niemand wollte, dass sie sich langweilte...


[Serenno | Taverne „zur Krone“ | Schankraum] Jarael, Gäste, Wirt
 
[Serenno | Gasse | in der Nähe des Raumhafens ]

Cliff hasste es, immer diese Botengänge zu erledigen. Immer, wenn sich irgendwer meldete, um mit der Black Sun in Kontakt zu kommen, wurde er losgeschickt, losgeschickt zu dieser dreckigen Spelunke. Heute war seine Laune besonders schlecht, der Regen, der auf ihn niederprasselte, tat dazu sein übriges. Er zog seinen Mantel enger um sich zusammen und zog seinen Kopf soweit in die Kapuze zurück, wie es nur möglich war. Trotzdem blieb seine Haut nicht trocken. Er fluchte und beeilte sich dann noch mehr. Bald hatte er es geschafft, noch um ein paar Ecken, dann war er da.

Ein bisschen neugierig war er ja schon, dass musste er auch zugeben. Der Wirt, ein Informant von ihnen, hatte ihnen schon einiges erzählt. Er hatte gemeint, dass sie irgendwie nicht nach Serenno passte. Irgendetwas störte den Wirt anscheinend. Cliff wollte sich das ganze mal genauer anschauen. Nunja, wollte war wahrscheinlich das falsche Wort. Musste traf es eher, aber es war immer noch besser, sich mit einem dieser typischen Schläger zu treffen, die meinten, weil sie irgendjemanden zu Tode geprügelt hatten, sofort der Black Sun beitreten zu können. Lächerlich. Natürlich hatte die Black Sun auch ihre Schläger. Cliff ordnete sich selbst in diese Kategorie ein. Er konnte zwar mehr als Schlagen und einstecken, aber trotzdem ... Er war die Person, die losgeschickt wurde, wenn irgendwer stress machte. Da die Bande, die hier rund um den Raumhafen angesiedelt war aber nicht besonders groß war, musste er auch ab und an diese bescheuerten Treffen über sich ergehen lassen.

Cliff bog um eine Ecke und stand dann auch schon vor der Taverne. Früher einmal mochte dieses Etablissement dem Namen ,,zur Krone" alle Ehre gemacht haben, doch diese Zeiten waren eindeutig vorbei. Das Schild hing schief über dem Eingang, an dem einige Werbeplakate fest gepinnt waren. Fenster, die nicht mehr richtig schlossen, klapperten über der Tür. Milchiges Licht fiel durch diese. Er holte tief Luft, frische Luft. Dann trat er ein.

Die Blicke der Stammgäste richteten sich auf Cliff, der geduckt durch die Tür kam. Dann richtete er sich auf, zu seiner vollen Größe und schlug die Kapuze zurück, die sein angenervtes und wütendes Gesicht bis gerade eben verhüllt hatte. Nun waren ihm fast alle Blicke sicher. Diejenigen, die ihn und seine Position bereits kannten, richteten ihre Blicke starr auf den Tisch und bedeuteten die anderen, es ihnen gleich zu tun. Sie wussten, dass mit Cliff nicht gut Kirschen essen war, vor allem nicht in seiner jetzigen Stimmung. Das war einer der wenigen Punkte, die ihm an seiner Position gefielen. Nur selten wurde er von irgendwelchen Halbstarken blöde angequatscht.

Cliff blickte zum Wirt, der auf eine Frau in einer Nische des Schankraum zeigte. Cliff machte sich ohne Umstände auf den Weg zu ihr und quetschte sich dann ihr gegenüber auf die Bank, die definitiv nicht für 2-Meter typen wie ihn gemacht worden war. Er musterte die Frau. Nein, sie war definitiv nicht von hier. Die Kellnerin kam von der Seite, mit einem schönen Humpen Bier, wie Cliff ihn immer bestellte. Er nahm das Glas wortlos vom Tablett und genehmigte sich einen großen Schluck.

,,Geht natürlich aufs Haus, Mister Cliff, Sir"

, meinte die Kellnerin mit zittriger Stimme und entfernte sich dann schnell. Dann blickte Cliff die Frau an.

,,Sie baten um einen Kontaktmann der Familie, hier bin ich. Also, was wollen sie?"

Er probierte sich an eine Art Protokoll zu halten, das sein Vorgesetzter bei Gesprächen mit neuen Mitgliedern verordnet hatte. Es fiel ihm nicht leicht. Wenn es nach ihm ginge, würde er gar nicht hier sitzen.

[Serenno| Taverne ,,Zur Krone" | Schankraum
 
[Serenno | Taverne „zur Krone“ | Schankraum] Jarael, Gäste, Wirt

Jarael war das Warten nicht gewohnt. Nein, das war sie überhaupt nicht. Ihr fehlte der natürliche Respekt, denn die Vahla ihr gegenüber pflegten. Unter lauter Ungläubiger zu wandeln sagte ihr überhaupt nicht zu. Doch es tat sich etwas. Die Tür zum Schankraum öffnete sich. Der Geruch und der Klang von Regen wehte dabei in die Taverne - ein Geruch der für Jarael ziemlich ungewohnt war und an die sie sich wohl nie gewöhnen könnte. Ein Mann mit Kapuze betrat den Raum. Er schlug seine Kapuze zurück und zeigte dabei ein Gesicht, ein hässliches Gesicht, wie Jarael fand, doch war der Mann eindrucksvoll hochgewachsen für diese Welt, doch für einen typischen Vahla gerade durchschnittlich groß. Jarael selbst war klein gewachsen für eine Vahla, für menschliche Frauen allerdings in einer akzeptablen Größe. Ohne lange abzuwarten ging er direkt zur Nische in der Jarael saß und sprach sie an. Währenddessen servierte ihm die Kellnerin einen Humpen Bier, der aufs Haus ging. Jarael hob eine Braue. Sie hatte nicht erwartet, dass die BS hier so einen furchteinflößenden Ruf hatte. Jarael selbst war schon lange Mitglied der BS gewesen, allerdings nicht in diesem Bereich des Raums, es war also nicht verwunderlich, dass man sie hier nicht als Mitglied erkannte, vor allem da sie nur eine Bechesmy war.

„Begrüßt man so ein Mitglied der Familie?“ antwortete Jarael schroff und überschlug dabei ihre Beine, verschränkte ihre Arme und lehnte sich in den Schatten der Nische zurück. In ihren grauen Augen spiegelte sich dabei ein Feuer, welches direkt aus ihrer Seele zu kommen schien. Auch wenn sie nur am unteren Ende der Nahrungskette der BS war, schüchterte sie das kaum bis gar nicht ein.

Sie wusste wer sie war, sie wusste welche Fähigkeiten sie hatte und dass ihr gegenüber ihr nicht gefährlich werden konnte. Genauso wenig wusste sie aber auch, dass sie ihrem Gegenüber nichts anhaben konnte, verpflichtete sie doch der Kodex der Black Sun dazu.

Jaraels Augen blitzten wie die eines Raubtiers und sie beugte sich nach vorn. Ihre sandfarbene Tunika war enganliegend, allerdings lag ihr brauner Kapuzenüberwurf wie ein Schal über ihren Oberkörper und verdeckte ihre weiblichen Reize komplett. Doch sie hatte nicht vor ihr Gegenüber zu betören oder um den Finger zu wickeln. Dieser Widerling war es nicht wert, dass sie ihren Körper, den Körper Vahls entweihte.

„Ich bin hier“, begann sie zu flüstern, „weil ich die Erlaubnis der Familie brauche um hier zu arbeiten. Außerdem brauche ich Zugriff auf alte, historische Aufzeichnungen. Ich weiß wie sehr die Adeligen auf so etwas achtgeben und ich möchte auch niemanden verärgern, der der Familie dient.“

Jaraels Hand wanderte nach vorne und drehte sich auf die Rückseite. „Sie können gerne eine Blutprobe entnehmen, wenn sie mir nicht trauen...“

[Serenno | Taverne „zur Krone“ | Schankraum] Jarael, Mr. Cliff, Gäste, Wirt
 
[Serenno| Taverne ,,Zur Krone" | Schankraum ] - Mister Cliff, Jarael

Sie war ein Mitglied der Familie? Fast hätte er sich verschluckt. Verdammt nochmal, warum informiert ihn den keiner? Die Informationsvermittlung war zu ihm dermaßen schlecht... Er könnte sich die Haare raufen, würde dies nicht einen unprofessionellen Eindruck machen. Immer diese Spinner, die es nicht hinbekamen, ihm das zu sagen was er wissen musste. Er nahm einen tiefen Schluck Bier. Er beobachtete sie erst mal und wartete, wie sie fortfahren würde. Er misstraute ihr.

Sie benötigte also historische Daten sowie die Erlaubnis, hier arbeiten zu dürfen. Sie bat ihm an, eine Blutprobe abzugeben, wenn er ihr nicht traute und das tat er definitiv nicht.

,,Also gut. Mich können sie nicht verarschen."

Er griff grobschlächtig nach der Hand und zog aus einer Umhängetasche einen Blutanalysator.

,,Sie haben einen Fehler gemacht. Die Black Sun mag keine Hochstapler."

Er lächelte sie böse an und drückte dann den Analysator auf den Arm. Es dauerte ein paar Minuten, dann stand das Ergebnis fest. Sie war wirklich ein Mitglied. Heute war echt nicht sein Tag. Nun fuhr er sich durch die Haare. Er trank sein Bier in einem großen Schluck leer. Ach verdammt, warum musste nur immer ihm so etwas passieren. Er bekam immer diese Verrückten Aufträge ab. Hol irgendeine Fremde ab. Soweit nur nerv tötend, aber dann war diese Fremde Mitglied der Familie und es war wirklich nötig, dass er sich ihrer annahm. Er seufzte.

,,Nun gut. Mitkommen. Ich kenne einen Ort, indem wir besser reden können."

Ohne eine Antwort ab zu warten stand er auf und ging zur Tür. Sie gehörte zur Familie, sie konnte ihre ,,Basis" betreten. Dort würde er sie mit dem nötigsten ausstatten.

[Serenno| Taverne ,,Zur Krone" | Schankraum ] - Mister Cliff, Jarael
 
[Serenno-Sytem - Serenno - Stützpunkt der Black Sun] Lucius Graren, über Funk Fessa [NPC]

Der Keller in dem er stand, wurde nur schwach beleuchtet. Dort wartete er nun schon seid Stunden auf Cliff und seine neue Freundin, die als Mitglied der La Familia keine Hilfe verwehrt werden durfte. Sorgfältig betrachtete er die Steine. Der Arbeitstrupp der Sun hatte ganze Arbeit geleistet. Nicht die geringste Öffnung war in der Wand vor ihm zu sehen. Jedwede Sicherheitsbehörde müsste schon durch eine meterdicke Wand aus purem Durastahl bohren, um an daas Innere der neuen Basis hier auf Serenno zu gelangen. Das Knistern in seinem Ohr begann. Fessa hatte anscheinend etwas für ihn.

,,Lucius, sie sind da." meldete die Twi'lek kurz und knapp. Und tatsächlich, wenig später kamen zwei illustre Gestalten die knarzende, dunkle Holztreppe hinabgelaufen. Zum einen der zwei Meter große Cliff und zum anderen eine rothaarige Frau, die laut seinen Informationen Jarael hieß. Lucius blickte kurz in eine der Ecken des staubigen Raumes und nickte. Wenig später öffnete sich langsam aber leise ein Durchgang in der Wand.

,,Guten Abend Miss Jarael, Cliff. Wenn Sie beide vorangehen wollen?"

Die Frau lief durch den Eingang. Cliff hingegen wurde noch von dem Geschäftsmann mit einem ausgestreckten Arm daran gehindert, der Dame zu folgen.

,,Was hat das so lange gedauert?"

Nach der Antwort ließ er ihn stehen und folgte der rothaarigen in einen großen, hellen Raum. Anerkennend pfiff Lucius durch die Zähne und legte den Kopf leicht schief. Abgesehen von einem Haufen Workstations mit Holonet-Zugang, gab es eine Waffenkammer und sogar einen begehbaren Tresor in dem jeder der Mitglied war, etwas einlagern durfte.

,,Ich vergaß ganz mich selbst vorzustellen. Mein Name ist Lucius Graren. Was veranlasste Sie, Miss Jarael nach Serenno zu kommen und was wünschen Sie hier?"

[Serenno-Sytem - Serenno - Stützpunkt der Black Sun] Lucius Graren, Jarael, Cliff [NPC], über Funk Fessa [NPC]
 
[Serenno | Taverne „zur Krone“ | Schankraum] Jarael, Mr. Cliff, Gäste, Wirt

Jarael war kurz davor diesen arroganten Mr. Cliff die Kehle durchzuschneiden und anschließend seine Leiche der Göttin Vahl zu opfern. Ihr würde es gefallen, Wut kochte in ihr hoch und die Luft um sie herum begann zu knistern und zu flimmern, wie als ob sie brennen würde - ein deutliches Zeichen, dass ihre Göttin ihren Zorn akzeptierte und das Opfer dieses ungehobelten Heiden nur zu gerne angenommen hätte. Doch er war ein Mitglied der Black Sun und so sehr diese vahlgefällige Tat ihr Befriedigung verschafft hätte, so musste sie sich zügeln und zurückhalten. Das Knistern und die Hitze verschwanden wieder und Jarael lächelte gezwungen, als Mr. Cliff ihre Zugehörigkeit zur Black Sun bestätigte. Kurz darauf stand er auf und ging zur Tür. Auch Jarael erhob sich, bedeutete ihm zu warten und sie ging kurz zurück in ihr Zimmer, nahm wieder ihre Habseligkeiten an sich und folgte dann dem ungehobelten Grobian zu der Basis in der Black Sun. Unwillkürlich zuckten dabei immer wieder verschiedene Vorstellungen für Feueropfer in ihr Bewusstsein und in jedes war Mr. Cliff involviert. Die Vorstellung, wie er an einen Pfahl gebunden bei lebendigen Leibe verbrannte gefiel ihr. Vor allem die Stelle, in der ihr die Möglichkeit einfiel ihm ein feuerfestes Atemgerät zu geben, sodass er nicht vorher an einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung starb und wirklich lebendig verbrannte. Sie dankte Vahl für diese neue Eingebung und beschloss diese Art der Opferung bei nächster Gelegenheit zu testen. Auf Serenno gab es sicherlich genug Abschaum den niemand vermissen würde.

Der Weg dauerte lange und führte sie durch dunkle Gassen, die an Gestank kaum zu überbieten war. Ein verwirrendes Netzt von Gassen und Seitengassen durchzog dieses Viertel und Jarael ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie hier wohl alleine nicht mehr zurück finden würde. Sie zog ihre Kapuze dichter ins Gesicht bis fast über die Augen. Ihre roten Haare waren zwar das Zeichen, dass sie von ihrer Göttin auserwählt worden war, doch genauso war es auch extrem auffällig. Die Planetenbewohner waren zwar allesamt Heiden, doch erkannte jeder, dass sie von Vahl auserwählt war. Instinktiv wussten sie alle, wer ihre wahre Göttin war- anders konnte sie die Blicke, die ihr zugeworfen wurden nicht erklären. Auf die Idee, dass die Kombination ihrer roten Haarfarbe zusammen mit ihrer aschfahlen und - für Menschen - kränklich anmutenden Hautfarbe einfach nur auffällig war, darauf kam sie nicht. Im Gegenteil: Sie selbst fand die meisten Menschen - die sie alle als Vahla ansah, als teilweise degenerierte und von Vahl verlassene Vahla - fremdartig, auf gewisse Weiße exotisch, konnte sie sich deren kräftigere Hautfarbe nicht erklären, vor allem nicht, dass sich hier die Frauen noch eher das Gesicht röter schminkten. Wollten sie damit Vahl huldigen? War es ein Versuch wieder die Gunst der Göttin von Feuer und Zerstörung zu erlangen? Aber all dies entfernte sie nur noch weiter von der flammenden Göttin. Sie schüttelte traurig den Kopf. So viel verlorene Seelen und die meisten unrettbar.


So in Gedanken verloren bemerkte sie nicht wie Mr. Cliff sie eine Treppe hinunter führte und vor einer Wand stehen blieb. Sie runzelte die Stirn und bereute, dass ihre beiden Hände schon je eine Reisetasche trugen und sie nicht schnell eine Waffe ziehen konnte, als sich schon eine Tür vor ihr öffnete. Jarael trat ein, stellte ihre beiden Taschen ab und zog sich ihre Kapuze aus dem Gesicht. Sie wunderte sich nicht, dass sie mit ihrem Ordensnamen angesprochen wurde, hatte sie ihren Geburtsnamen doch nach der Weihe abgelegt. Sie ging langsam durch die kleine Basis der Black Sun, strich hier und dort über einige Armaturen und ignorierte das Pfeifen des Menschen. Die Tatsache, dass sie mit Jarael angesprochen wurde, störte sie nicht, doch dieser Zusatz Miss, nun der störte sie. Sie drehte sich um. Zuerst sah sie zu Cliff, der Desinteresse heuchelnd in der Ecke stand und sich dabei den Dreck unter seinen Fingernägeln begutachtete - vermutlich fasziniert davon, wie solch ein Unrat mehr Kultur als er haben konnte, bevor ihr Blick auf Lucius Graren fiel. Dieser war schwerer einzuschätzen, verhielt er sich doch höflicher und zuvorkommender als Cliff. Doch konnte sie hier nicht sicher sein wie ehrlich er es meinte.


„Jarael reicht aus“, erwiderte sie, hielt kurz inne und überlegte, bevor sie wieder zu reden begann: „Sollten sie allerdings auf Titel in der Anrede bestehen, wäre Priesterin oder Avatarin angemessen.“


Sie blickte ihrem Gegenüber kurz in die Augen und staubte sich dann mit der linken Hand ihre rechte Schulter ab. Sie überlegte sich kurz wie ehrlich sie ihrem Gegenüber sein sollte, entschied sich dann dafür nicht zu lügen, aber gewisse Dinge nicht zu sagen:

„Ich brauche eine Arbeitserlaubnis für Serenno, außerdem Zugang zu den Bibliotheken hier auf Serenno, auch denen die nicht öffentlich zugänglich sind.“ Sie ging zu einer Skulptur in der Ecke, sah sie sich an und fuhr mit einer Hand über die Umrisse eben jener.


„Ich suche Informationen, historische Informationen aus der Zeit vor dem Imperium. Desweiteren suche ich natürlich auch Arbeit und wollte mich selbstverständlich mit der Familie abstimmen, damit ich nicht aus Versehen in eine Bibliothek eines Familienmitglieds einbreche.“

Jarael lächelte und strich sich dabei über ihre braune Robe und ihren, etwas dunkleren, Gugel, dessen lange Kapuzenspitze sie um ihren Hals gewickelt hatte.


[Serenno | Stützpunkt der BS] Jarael, Lucius Graren, Cliff (NPC)
 
Zurück
Oben