Wohl in der Agglomration
Ich bin weder ein Stadtmensch noch ein Landei, sondern explizit, das, was dazwischen liegt: ein leidenschaftlicher Agglomerationsbewohner.
Meine Heimatgemeinde (14'500 Einwohner) liegt einen Katzensprung von Zürich entfernt. Trotzdem bin ich selten in der Grossstadt anzutreffen. Abgesehen von einem Kino findet man in Volketswil alles, was zu einem guten Stadtleben gehört. Es gibt hier genügend Einkaufsmöglichkeiten (drei riesige Einkaufszentren) und eine Fülle von Spezialgeschäften. Infrastrukturmässig ist Volketswil bestens erschlossen. Wir haben zwar keinen Bahnhof, aber gute Busverbindungen zum nächsten Bahnhof. Ich selber wohne im südlichsten Teil der Gemeinde und bin damit nur 5 Gehminuten von der Bahnstation der Nachbargemeinde entfernt.
In meiner Wohngemeinde gibt es immer noch genug landwirtschaftliche Betriebe, die ein Hauch von Idylle vermitteln. Zwar wird das Erscheinungsbild der Stadt von modernen Wohnsiedlungen (Betonwüsten) dominiert, im alten Dorfkern gibt es aber immer noch ein paar rustikale Bauten, die den ursprünglich ländlichen Charakter der Gemeinde unterstreichen.
Stören tut mich an meiner Wohngemeinde eigentlich nur der höhe Ausländeranteil, dem wir in zunehmendem Masse soziale Spannungen zu verdanken haben. Jeder vierte Volketswiler ist nicht schweizerischer Abstammung. Leider haben es die Stadtplaner verpasst, dieser Entwicklung die nötige Aufmerksamkeit zu schneken. Jahrelang wurde es versäumt, eine gute Integrationspolitik zu kommen zu lassen. Dafür zahlen die alteingesessenen Volketwiler jetzt die Zeche.
Umziehen möchte ich dennoch nicht. Durch meine Arbeit bin sehr verwurzelt in der Gemeinde. Täte sich mir ein Wohnortswechsel aufdrängen, käme für mich ein Umzug nach Zürich nicht in Frage. Aber auch auf dem Land möchte ich nicht unbdingt leben. Ich mag zwar die Natur, könnte aber nicht in so einer Abgeschiedenheit leben, wo man einmal pro Tag eine Busverbindung in die nächstgelegene Stadt hat und meilenweit zum nächsten Briefkasten laufen muss.
Nice week...
Bea