Tagespolitik allgemein

Exakt! Mandela wäre von seinen eigenen Leuten hingerichtet worden, hätte er die Sache des Widerstands verraten.

Da bin ich eher anderer Meinung.
Mandela war schon zu sehr die Ikone des ANC als das man ihn dafür getötet hätte.
Bestes Beispiel wäre da Arafat,der auch seinen Frieden mit Israel machte und einige böse Kröten schlucken mußte. Und das hat ihn weder politisch noch körperlich das Leben gekostet.
Und die PLO war doch um einiges rabbiater als der ANC.
 
Mal abgesehen von Mandelas Zeit vor dem Gefängnis, lässt sich aber doch zweifelsohne feststellen, dass Mandela nach seiner Entlassung keine Rache- oder Gewaltgedanken gegen seine politischen Gegner mehr hegte. Oder sie zumindest für die Zukunft des Landes zurückstellte. Wie auch immer er vorher gewesen ist, spätestens durch die Haft wurde Mandela milde.
Und dass das der Zukunft Südafrikas gut getan hat und der Übergang nicht in einem ewigen Bürgerkrieg geendet ist, das kann man ihm doch wohl anrechnen, wie man auch sonst politisch zu ihm stehen mag.

Wenn hier schon der Vergleich zu Arafat aufgemacht wird. Glaubt auch nur irgendjemand Arafat hätte die Juden ähnlich verschont und sogar einbezogen, wie Mandela es mit den Weißen nach dem Umbruch gemacht hätte?
 
@THX
Das er es geschafft hat daß es nach der Machtübernahme der Schwarzen in Süd-Afrika nicht zu Racheoregien gekommen ist,das sei ihm angerechnet.Keine Frage,dies war eine Leistung.
Aber die Person Mandelas ist nicht nur die Zeit des Umbruchs. Auch seine Zeit als Terrorist gehört zur Person Mandelas.
Seltsamer Weise werden vielen Politikern die Taten der Vergangenheit vorgehalten. Globke,Arafat,Carstens usw,usf.
Bei Mandela soll das aber nicht gelten ?
Warum ?
 
Bei Mandela soll das aber nicht gelten ?
Warum ?

Was soll man ihm auch vorhalten? Sabotageakte wie zerstörte Telefonmasten, Verteilerpunkte und zerstochene Reifen bei Polizeiautos?

Da bin ich eher anderer Meinung.
Mandela war schon zu sehr die Ikone des ANC als das man ihn dafür getötet hätte.

Selbst als der ANC schon mit dem NIS und Bohta verhandelt hat, kam es zu Anschlägen und der ANC musste zugeben, dass er im Innern Grabenkämpfe zu verzeichnen hat und einige Kader auf eigene Faust handeln. Mandela war zu dem Zeitpunkt 30 Jahre im Gefängnis und viele spekulierten auf seinen Tod.
 
Was soll man ihm auch vorhalten? Sabotageakte wie zerstörte Telefonmasten, Verteilerpunkte und zerstochene Reifen bei Polizeiautos?

Auch wenn der ANC weitaus schlimmere Dinge verübt hat(sogar eigene Gefangenlager hatte er), so sind auch diese Dinge Aktionen des Terrors.Auch hier nahm man biologische Verluste in Kauf.


Selbst als der ANC schon mit dem NIS und Bohta verhandelt hat, kam es zu Anschlägen und der ANC musste zugeben, dass er im Innern Grabenkämpfe zu verzeichnen hat und einige Kader auf eigene Faust handeln. Mandela war zu dem Zeitpunkt 30 Jahre im Gefängnis und viele spekulierten auf seinen Tod.

Du weißt ebenso wie ich daß solche Terrororganistionen auf den unteren Rängen irgendwann ein Eigenleben entwickeln.Und doch wurde vieles von diesen Unterführeren auch in seinem Namen und auch mit seiner Billigung verübt.

Was mich an der Heiligenverehrung des Herrn Mandela auch etwas stört ist die Tatsache das der weitaus wichtigere Mann im Rahmen des Umbruchs in Süd-Afrika vollkommen "vergessen" wird.
Es war Frederik Willem de Klerk der den Wandel in Süd-Afrika eingeleitet hat.
Es war Frederik Willem de Klerk der das Verbot des ANC aufhob.
Es war Frederik Willem de Klerk der Mandela freigelassen hat.

Natürlich war auch Frederik Willem de Klerk ein überzeugter Anhänger der Apartheid.Ein überzeugter Anhänger sogar.Und auch seine Vergangenheit muß bei der Beurteilung seiner Person zugrunde liegen.
Aber wenn man Mandela ob des Wandels in Süd-Afrika heiligspricht,obwohl dazu i.m.A. kein Grund dazu vorliegt,dann soll man auch ihn nicht vergessen.
Natürlich ist auch Frederik Willem de Klerk den Weg den er gegangen ist nicht gegangen weil er davon überzeugt war,sondern weil er ähnlich wie z.B. Michail Sergejewitsch Gorbatschow keinen anderen Weg mehr gesehen hat.Ausser den Weg des Krieges. Frederik Willem de Klerk hat diesen Weg nicht gewählt. Und dafür mag man ihm Annerkenntnis zollen. So wie man Mandela dafür Annerkennis zollen muß daß es nach der Machtübernahme durch den ANC eben nicht zu Racheorgien gegen die Buren kam(und ja, sogar ich zolle ihm dafür Respekt).
Aber bei beiden Männern soll man eben auch die dunklen Seiten sehen.
Und nicht nur den einen als Heiligen verehren und den anderen vergessen.
 
Auch wenn der ANC weitaus schlimmere Dinge verübt hat(sogar eigene Gefangenlager hatte er), so sind auch diese Dinge Aktionen des Terrors.Auch hier nahm man biologische Verluste in Kauf.

Den Verlust biologischen Lebens nimmt man auch mit der morgendlichen Autofahrt in kauf. Zielsetzung ist es jedoch nicht.

Was mich an der Heiligenverehrung des Herrn Mandela auch etwas stört ist die Tatsache das der weitaus wichtigere Mann im Rahmen des Umbruchs in Süd-Afrika vollkommen "vergessen" wird.

De Klerk hat sich aber quasi ins gemachte Bett gesetzt. Die Verhandlungen auf denen er sich Berufen konnte haben schon unter Bohta angefangen und liefen vor allem mit Mbeki.

Aber bei beiden Männern soll man eben auch die dunklen Seiten sehen.

Macht man doch.

Und nicht nur den einen als Heiligen verehren und den anderen vergessen.

Ich sehe nicht wo de Klerk vergessen wird.
 
Nein,das macht man eben nicht.
Die dunklen Seiten Mandelas werden komplett ausgeblendet.

Sehe ich nicht. In FAZ, Süddeutsche und Konsorten wird jeweils nicht ausgespart, dass Mandela den Speer der Nation gegründet hat und die ersten Sabotageakte veranlasst hat.

Und ich sehe nicht wo er erwähnt wird bzw. seine Rolle gewürdigt wird.

Fängt mit dem Nobelpreis an den er zusammen mit Mandela bekommen hat und geht über die Würdigung seiner Leistungen in etlichen dokumentarischen Werken. Überdenke vielleicht mal deine Medienwahl.
 
Sehe ich nicht. In FAZ, Süddeutsche und Konsorten wird jeweils nicht ausgespart, dass Mandela den Speer der Nation gegründet hat und die ersten Sabotageakte veranlasst hat.

Man muss aber wenigstens eingestehen, dass die Klientel von FAZ und Süddeutsche grundsätzlich gebildeter ist.
Im Fernsehen (bspw. n-tv) hingegen, wurde tatsächlich mehrfach davon gesprochen, dass Mandela vollkommen gewaltfreien Widerstand geleistet hat.
 
Fängt mit dem Nobelpreis an den er zusammen mit Mandela bekommen hat und geht über die Würdigung seiner Leistungen in etlichen dokumentarischen Werken. Überdenke vielleicht mal deine Medienwahl.

Das ich keine Boulevardmedien nutze dürfte Dir bekannt sein:D

Man muss aber wenigstens eingestehen, dass die Klientel von FAZ und Süddeutsche grundsätzlich gebildeter ist.
Im Fernsehen (bspw. n-tv) hingegen, wurde tatsächlich mehrfach davon gesprochen, dass Mandela vollkommen gewaltfreien Widerstand geleistet hat.

Ich hoffe jetzt mal ganz stark dass das nicht auf mich gemünzt ist.
Bisher warst Du mein Freund. Solltest Du allerdings damit mich meinen,bist Du nur noch ein User der das selbe Forum benutzt das ich auch benutze;):D


Nee,Spass beiseite.
Natürlich ist es eine Frage der gewälten Medien,aber leider sehe ich auch in durchaus seriösen Medien wie der FAZ,der FR auch im Spiegel(die ich alle lese) einen Hang zur Verklärung Mandelas.
Wobei ich ausdrücklich erwähnen muß das ich persönlich die Süddeutsche aus persönlichen/politischen Gründen nicht lese.
 
Die Dunkle Seite von Mandela interessiert mich 0.0 garnicht!!!!
Ich meine , warum tut man hier so scheinheilig? Wir sind alle Menschen, Menschen sind Fehlerhaft. Selbst Jesus war nicht immer friedliebend.
Was mir von Mandla in Erinnerung bleibt ist sein Umgang mit der Macht. Er hat nicht an sich selbst gedacht sondern an seine Leute. Würden viele Politiker heute nur 10% der Moral Mandelas haben dann hätten viele es wesentlich leichter.
Er war kein Heiliger, aber er war ein grosser Mensch!

Mandela ist mir jedenfalls nicht als Terrorist in Erinnerung. ;)
 
Was mir von Mandla in Erinnerung bleibt ist sein Umgang mit der Macht. Er hat nicht an sich selbst gedacht sondern an seine Leute.

Ist es Dir bewußt wie reich Mandela und sein Clan durch die Macht wurde ?
Auch der Mandela-Clan war Korrupt und hat die Macht zur bereicherung genutzt.


Mandela ist mir jedenfalls nicht als Terrorist in Erinnerung. ;)

Das sei Dir ungenommen.
Die Wahrheit sieht allerdings etwas anderst aus.



Die Macht verändert den Menschen.Das ist die Natur des Menschen.
Gutes Beispiel wäre hier Jean-Bertrand Aristide.
Mandela war da nicht besser.


@Ben
Ich neige höfflich den Kopf vor Dir;):D;)
 
Ist es Dir bewußt wie reich Mandela und sein Clan durch die Macht wurde ?

Stimmt, das ist noch so eine Sache.
Mandela scheint im Alter jedenfalls nicht in Armut gelebt zu haben und eine seiner Töchter, die ich im Interview gesehen habe, sah nun auch nicht aus, als würde sie im Township leben. Damit will ich natürlich nicht in Abrede stellen, was Mandela geleistet hat - außerdem hat jeder Mensch das Recht in Würde zu leben. Gar keine Frage.
 
Stimmt, das ist noch so eine Sache.
Mandela scheint im Alter jedenfalls nicht in Armut gelebt zu haben und eine seiner Töchter, die ich im Interview gesehen habe, sah nun auch nicht aus, als würde sie im Township leben. Damit will ich natürlich nicht in Abrede stellen, was Mandela geleistet hat - außerdem hat jeder Mensch das Recht in Würde zu leben. Gar keine Frage.

ICH bin kein Heiliger.
Ich würde es wohl nicht anderst machen.Das ist die Natur des Menschen.
ich wollte nur zum Ausdruck bringen,daß Mandela eben nicht nur an andere dachte wie der Igel sagte,
Er war sich sehr wohl auch des persönlichen Nutzens der Macht bewußt und hat diesen Vorteil auch genutzt.
 
Es ist sehr traurig, dass Mandela von uns gegangen ist und ich halte ihn für einen großen Mann.
Allerdings verstehe ich nicht, was an Mandelas ,,Dunkler Seite” so schlimm sein soll. Man muss immer bedenken, wie die Farbigen damals durch die Weißen unterdrückt und diskriminiert wurden, dann kann man als normal denkender wohl reichlich nachvollziehen, wie Mandela gehandelt hat. Ihm jetzt Verbrechen und Terror vorzuwerfen, das ist unterste Schublade.

@Jedihammer: Klar hat er diese Position auch ausgenutzt, oder würdest du das für deine Kinder nicht tun? (Ist nicht böse gemeint! :))
 
Die Debatte um den Boykott von großen Sportveranstaltungen gibt es ja immer wieder. Ob olympische Spiele, Fußball-WM oder sonstwas, immer dann wenn solche Großveranstaltungen in Ländern stattfinden, deren Kultur und Politik sich von unserer Unterscheidet, findet sich jemand, der zum Boykott aufruft. Gänzlich ungerechtfertigt finde ich es nicht, da es eine Möglichkeit ist, seinem Protest Gehör zu verschaffen. Aber wie lange? Die Spiele finden auch ohne Gauck statt, durch sein Fernbleiben wird die Veranstaltung in keiner Weise beeinrächtigt - selbst wenn andere es ihm nachmachen, bezweifle ich, dass das an den Besucherzahlen und den Umsätzen der Veranstalter signifikante Einbußen mit sich bringt. Man wird sein Fehlen nicht bemerken. Und das ist natürlich vor allem den Sportlern und den Fernsehzuschauern, die mit ihren Athleten mitfiebern wollen, auch zu wünschen. Weder die einen noch die anderen können etwas für zweifelhafte politische Umtriebe oder für missachtete Menschenrechte im Gastgeberland und haben auch nicht die Wahl getroffen, wer der Veranstalter ist. Insofern: Soll Gauck doch boykottieren, wenn er will. Dass das ohnehin nichts ändert, sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
 
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