Taris

Taris, Jediturm, Krankenstation: Nevis Li (7)


Nevis bekam mit, dass viele Heiler um sie herum huschten und miteinander tuschelten und besorgt auf die Monitore schauten, an denen sie angeschlossen war. Sie hatte keine Schmerzen mehr, da sie ein sehr starkes Betäubungsmittel bekommen hatte. Sie lag in einem geschlossenen System, dass eine Mischung aus Intensivbett und Bactatank war, während pures Bacta außerdem in ihre Venen gepumpt wurde. Vor ihrem unschuldigen lieblichen Kindergesicht thronte eine Sauerstoffmaske......


Taris, Jediturm, Krankenstation: Nevis Li, 7 Jahre
 
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[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Verlassenes Lager] Lilith,Darth Hybris,Galain(NPC)

Eigentlich rechnete Lilith damit,dass der Sith sie nun tötete,weil ihre Worte nicht unbedingt das waren,was dieser hören wollte.Sein Seufzen machte dies deutlich,was,was sie gleich wieder unruhiger werden ließ,was Hybris sicherlich mitbekommen würde.Ein Mädchen für Alles würde er in diesem Mädchen nicht finden,zumindest noch nicht.Die Zeit würde es zeigen,ob Lilith den Sith und der dunklen Seite wirklich würdig war.Bisher war sie eine ängstliche Jedi,die am liebsten davon laufen würde.Doch ihr wurde wohl langsam klar,dass sie sie ihre Angst in Wut würde umwandeln müssen.Sie verspürtenoch immer Wut auf die Sith.Wut auf den,der sie von Jedi weggeholt hatte.Umso mehr sie daran dachte,umso wütender wurde sie.Wut,die förmlich in ihr anstieg.Bei den Jedi hätte sie dies nicht zulassen dürfen oder ihre Wut unterdrücken müssen,am besten erst gar nicht wütend werden.Doch sie konnte ihre Gefühle nicht kontrollieren,sie musste sie freiem Lauf lassen.Dann wäre sie bei den Jedi wirklich falsch gewesen,obwohl diese sie besser behandelten als wie die Sith.Bei den Sith konnte sie sich ihren Emotionen hingeben,doch sie wusste,dass sie sich nicht unbedingt von ihnen kontrollieren lassen sollte.Da sie nun einen neuen Herrn und Meister hatte,beschloss sie,alles zu tun,um ihm gerecht zu werden,wenn sie hier überleben will.Natürlich rechnete sie für den Moment nicht damit,dass dieser sie irgendwann ausbilden würde.Für den Moment war Lilith ein ängstliches Kind,doch die Worte des Sith trafen sie,und sie nutze ihre Angst vor ihm,vor Galain,vor einfach allem,was hier war,um ihre Wut in sich zu stapeln,welche allerdings irgendwann wieder raus musste.

"Ich werde von mir aus die Stärke besitzen,die ich brauche,um hier überleben zu können.Und ich werde Euren Befehlen folgen."

Nun schien sie etwas selbstsicherer zu klingen.Lilith konnte,wenn sie denn wollte.Bei den Jedi hatte sie zwar nicht viel Training erhalten,aber dennoch war ihr klar,dass sie der Macht lauschen und auf sie hören sollte.Ihr Blick wanderte dann allerdings auf das Lager,auf das Hybris wies.Er deutete ihr an,sich eine Maske zu suchen.Als sie sich umsah,fand sie rasch eine.Eigentlich wollte sie keine Maske,doch sterben wollte sie noch lange nicht,weshalb Lilith die Maske aufsetzte.Ihr ganzes Gesicht war nun von einer schwarzen,ebenfalls verspiegelten Maske bedeckt,sogar versteckt.Doch sogleich musste sie nicht mehr die stickigen Dämpfe,Abgase,was auch immer hier durch die Luft kroch,einatmen.Doch der Sith nannte ihr plötzlich seinen Namen.Hybris.Diesen Namen hatte sie noch nie zuvor gehört.Doch wenigstens wusste sie jetzt den Namen der Gestalt,derer sie diente.Doch er verzichtete auf eine Anrede mit "mein Lord",als auch,dass jemand ständig vor ihm auf die Knie fallen würde.Lilith deutete an,dass sie verstanden hatte.Hybris beschloss,sie vorerst "M1" zu nennen,da er sich nicht die Mühe machen wollte,die Jüngerin mit ihren richtigen Namen anzusprechen.

"Mein Name ist Lilith Morris,doch ich akzeptiere den Namen M1,vorerst.Und so lange wie wir auf dieser Welt sind."

Für den Moment mochte sie vielleicht ein wenig mutig wirken,doch sie gab dem Sith zu verstehen,dass sie auf den Namen "M1" reagieren würde.Anschließend sollte sie den Füllstand der Kapseln überprüfen,was Lilith auch sofort tat.Sie suchte die Maske nach diesem Füllstand ab und fann dann auch die Anzeige.Während sie dann nebeneinander her gingen,nutzte Lilith die Möglichkeit,sich ein wenig das kaputte Taris anzuschauen.Überall waren halb zerbombte Hochhäuser,irgendwelche Anlagen,nutzloser Schrott.Dazwischen fielen ihr kleine Bäche,Tympel,was auch immer,auf.Doch diese waren so versifft,das darin kein Lebewesen überleben würde.Lilith drückte die Maske fester an ihr Gesicht,um den stärker werdenden Gestank nicht mehr so deutlich einatmen zu müssen.Sie hoffte,dass sie diesen Planeten,oder zumindest diese Gegen so schnell wie möglich wieder verlassen würden.Doch da Taris komplett zerstört war,ging sie davon aus,dass es überall stinken würde.Dass sich auf diesem Planeten auch Jedi aufhielten,davon wusste Lilith allerdings nichts.Lautlos folgte das Mädchem dem Sith-Lord,dorthin,wohin ihn sein Scanner wies.

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Zwischen zerbombten Hochhäusern] Lilith(M1),Darth Hybris,Galain(NPC)
 
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Taris, Sektor 7, in der Wohnung der Lemurs, Wohnzimmer: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey und eine weibliche Leiche einer jungen Studentin


Sie sah zu ihrem Meister. Er lächelte sie an. Es war ein ehrliches Lächeln. Sie lächelte unter Glückstränen zurück. Feierlich hob er zu sprechen an, dass sie es vollbracht hatte und schien zufrieden mit ihr. Sie hätte den ersten Schritt in Richtung vollwertiges Ordensmitglied getan. Ja, dachte Zoey. Ich habe mein altes Leben beendet und sah mit distanzierten kühlem Blick auf die zweigeteilte Leiche, die vor ihr lag. Sie war bereit für das Neue! Für den Orden! Er sprach an, was sie dachte und fühlte und fragte nun nach, ob sie es spüren könne, dass sie sich befreit hätte.

“Ja, Meister, ich kann es deutlich spüren!”

Sie war davon selbst überrascht und angetan. Ihr fiel die Sache in Ignavius`Palast ein und kannte nun den Unterschied. Damals war es eindeutig eine Illusion gewesen, wenn auch eine sehr echt Wirkende. Saphenus wies auf den Kodex der Sith hin und das dies keine hohlen Phrasen waren, sondern wahre, ernst zu nehmende Worte voller Weisheit. Sie nickte. Ja, das war nicht einfach nur so daher gesagt worden, ganz sicher nicht! Er sprach davon, dass Zoey so zu wahrer Größe gelangen könnte. Sie lächelte bei diesen Worten. Das war ihr immer schon enorm wichtig und würde es immer sein! Das wollte sie! Sie sollte weder zögern, noch Mitleid, Reue oder Scham haben. Das wollte Zoey sich verinnerlichen! Sie wusste, man sagte, wer einmal tötete, würde es immer wieder tun. Eine Schranke war gefallen! Und wer bereits zum Äußersten gegangen war, würde auch alles Andere tun, was nötig war. Er fuhr fort, dass sie alles aus Überzeugung und zu ihrem Wohl tun sollte. Das wollte sie! Sie nickte! Ihre innere Dana war nur unnötiger Ballast, der im Weg gestanden hätte. Wieder nickte Zoey, da von seinen Worten überzeugt. Deren Schicksal war längst festgelegt gewesen. Sie sollte ihm vertrauen. Er legte seine knochige Hand auf ihre Wange. Vertrauensvoll sah sie ihren Meister an. Er zwang sie aufzustehen. Als sie stand, wischte er ihr ihre Tränen der Erleichterung und des Glücks von der Wange. Er ließ sich ihr Lichtschwert vom Boden in seine Hand levitieren, um es ihr zu reichen. Sie ergriff es und nickte dankend und steckte es zurück an ihren Gürtel. Er forderte sie auf, sich diesen bewusst gewordenen Moment gut einzuprägen und sich bei der nächsten Entscheidung, die sie zu treffen hätte, daran zu erinnern.

“Ja, Meister!”

Diesen Augenblick würde sie wohl nie vergessen! Doch noch könnte er sie nicht befördern!? Dafür müsste sie ihm mehr zeigen. Mist, dachte Zoey. Die Prüfung war doch schon sehr schwierig gewesen! Was sollte noch kommen? Sie sollte die Leiche weg räumen. Jetzt kam also ein weiterer unangenehmer Teil! Während sie das Mädchen, ohne sie zu berühren, getötet hatte, musste sie nun die Leiche anfassen! Hoffentlich war das schon der zweite Teil der Prüfung, dachte sich die Archäologin!? Zoey dachte im ersten Moment an den Müllschlucker, doch er wies sie an, die Leiche ins Badezimmer zu schaffen. Pikiert dachte Zoey erstmal an Gummihandschuhe. Doch ihr fiel rechtzeitig ein, bloß nicht so zu gucken und es, wenn es mit bewertet werden würde, jetzt nicht daran hapern sollte. Sie wollte Saphenus nicht verärgern, dass sie ewig in Küchenschränken nach Gummihandschuhen suchen und überhaupt derartiges brauchen würde. Sie hatte es damals in der Hektik aus Angst um Yui auch geschafft und sich überwunden und damals sahen die Leichen deutlich blutiger aus. Beherzt griff sie den leblosen Körper samt Extremitäten clever an den Füßen und schleifte die sterblichen Überreste der Studentin ins Badezimmer und legte sie in der Badewanne ab. Die Studentin wog so viel wie sie selbst ungefähr und sie da rein zu hiefen, war das Schlimmste und Schwerste. Dann ging sie zügig und holte den Kopf. Das war schon ekliger! Bloß nicht so viel darüber nachdenken, mahnte sie sich. Einfach tun! Die Augen waren noch offen! Oh ne! Zoey ergriff den Kopf am Haar. Zum Glück war ihr Haar etwas länger gewesen, trug ihn raus und legte ihn noch in die Wanne auf den Bauch hinzu und zog den Duschvorhang zu. An welche Gäste, die sonst damit verstört werden würden, hatte er gedacht? Meinte er seine Eltern? Gäste? Sie wohnten hier! Und über kurz oder lang würden sie die Leiche finden!

Sie ging zurück und spürte neue Unruhe in sich aufkommen. Es war, als läge ein schwerer Stein in ihrem Magen! Sie hatte doch das Mädchen getötet?! Es war vorbei, passiert, geschehen! Warum war das Bauchgrummeln wieder da? Da kam in ihr der Gedanke hoch, dass es was mit seinen Eltern zu tun haben könnte.

Saphenus hatte im Sessel Platz genommen und er wirkte, als hätte er es sich bequem gemacht. Sie hingegen musste genau auf Danas Platz platz nehmen und das war ziemlich unangenehm. Natürlich machte das Zoey ohne Widerrede, denn sie wusste sich inmitten einer sithischen Prüfung. Man kann sich vorstellen, dass Zoey es sich nicht so gemütlich machte wie Saphenus und nicht so relaxt wie er wirkte. Sie saß steif vorne am Rand und wirkte so wie Dana kurz vorher. Ihr wurde das sogar bewusst, doch konnte es irgendwie nicht abändern. Danas Datapad lag noch auf dem Boden und Zoey hob es auf und legte es auf den Tisch.

Eine unangenehme Stille herrschte. Zoey überlegte, ob sie nun ein Monster wäre. Plötzlich unterbrach er die Stille. Er begann damit, dass Sith keine Monster wären. Konnte er Gedanken lesen?! Er fuhr fort, dass die Sith nur lediglich begriffen hätten, das die Welt keine Rücksicht auf den Einzelnen nehmen würde. Okay, dachte Zoey. Entweder man nahm sich, was einem zustand oder andere taten es. Sie begriff, worauf er hinaus wollte. Falsche Rücksichtnahme war fehl am Platz! Gewalt war dabei nur ein MIttel der Wahl und er erwähnte wieder mal Janus Sturn und ihre Liebesnächte. Dieses Beispiel war mal wieder höchst unangenehm für Zoey und sie begriff erneut, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Und sie begriff, auf was Saphenus hinaus wollte. Sie nickte verstehend und dabei glühten ihre Wangen vor Scham. Dennoch sollte Zoey vor Gewalt nicht zurückschrecken, wenn es unvermeidbar wäre. Sie nickte erneut. Und es wäre gleich, um wen es sich dabei handeln würde, wenn sie ihrem Ziel im Wege stehen würden. Erneut nickte Zoey.

Plötzlich kamen die Lemurs! Ihre Unterhaltung unterbrach sofort. Die Eheleute wunderten sich über den verschmutzten Boden im Flur, konnte man hören. Zoeys Herz begann zu pochen. Sie war plötzlich von riesiger Aufregung befallen. Sie sah groß Saphenus an. Er saß plötzlich kerzengerade im Sessel und wirkte auch aufgeregt. Er hatte sie lange nicht gesehen! Wie würden die Lemurs reagieren? Würden sie ihren Sohn mit den Tattoos auf Anhieb und würden sie Zoey nach all` den Jahren wieder erkennen? Zoey freute sich auf ein Wiedersehen mit den bedeutenden Archäologen, die ihre Vorbilder waren, als sie noch jung gewesen war. Aber weshalb spürte sie so starkes Unwohlsein, Beklommenheit und witterte Gefahr oder sowas Ähnliches? Zoey konnte wittern wie ein Tier, dass Saphenus`Eltern befürchteten, dass Einbrecher im Haus wären. Mit ihrem Sohn schienen sie nicht zu rechnen. Sie kamen langsam und vorsichtig zur Stube. Zoey war darauf gefasst und etwas angespannt, dass sie eine Waffe tragen und vor sich halten könnten, da sie Einbrecher vermuteten. Das würde ihre Gefühle der Beklommenheit erklären.


Dann traten sie ein und Zoeys Befürchtungen erfüllten sich glücklicherweise nicht. Sie starrten auf ihren Sohn, der sich erhoben hatte. Zoeys Meister begrüßte seine Eltern. Es war irgendwie komisch aus seinem Mund Wörter wie Mama und Papa zu hören. Zoey hatte das Gefühl eines Deja vu`. So hatte auch Yui ihre Eltern begrüßt. So voller Erwartungen!.. Und Zoeys Bauchgrummeln nahm stetig zu!


Taris, Sektor 7, in der Wohnung der Lemurs, Wohnzimmer: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey und Saphenus`Eltern und eine weibliche Leiche einer jungen Studentin im Bad
 
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Taris, Jediturm, Krankenstation: Nevis Li (7)


Nach 20 Stunden im Bactabett durfte Nevis aufstehen. Es ging ihr besser, viel besser, auch, wenn noch nicht alles zu einhundert Prozent geheilt war. Da war ihre kindliche Seele! Ein Psychologe nahm sich dem Kind an. Das sie eine Psychotherapie bräuchte, war natürlich keine Frage und rasch festgelegt worden und man wunderte sich, dass das nicht schon nach ihrer ersten Entführung geschehen war. Auffällig war, dass Nevis kaum auf ihren Namen hörte und es damit erklärte, dass man sie anders genannt hatte. Auffällig war, das man ihr alles aus der Nase ziehen musste, dass sie nicht von selbst aus sprach und sehr ruhig war. Doch nach und nach konnten sich die Heiler der Station ein Bild machen, das auch dies erklärte. Nicht lange blieb die Wahrheit vor dem Jedi-Psychologen verborgen, dass Nevis selbst aus dem Jünglingshort auf Haruun Kal geflüchtet war. Man entschied, sie deshalb erstmal auf Taris zu lassen.

Wieder einmal war Nevis beim Psychologen, sie war es täglich für mehrere Stunden, und Nevis war tief in ihre Vergangenheit zurückgeführt worden, in eine unbewältigte Vergangenheit: Nevis lag wieder in einer Schublade. Die Luft war stickig. Viele Kinder waren auf engstem Raum!


“Was siehst du?”,

kam wie von fern.

“Über mir liegt das Mädchen mit der grünen Strumpfhose. Sie lässt ihr Bein raus hängen. Die Schublade ist zu klein für sie,...... .”........


In der selben Nacht schlafwandelte die kleine Nevis. Sie hatte es in ihrem blassrosa Nachthemd barfuss bis aufs Dach geschafft und stand an der Kante und schaute über das nächtliche Taris, hunderte Stockwerke über dem Erdboden, doch sie sah Lianna, das einzige zu Hause, was sie kennengelernt hatte. Der Wind zerrte an ihrem Nachthemd. Es war eine verdammt kühle frische Nacht, doch Nevis bemerkte das alles nicht. Auch nicht, in welcher Gefahr sie schwebte! Eine Jedi pirschte sich flink, rasant flink und nahezu lautlos, mit der Macht verstärkt heran und griff das Kind dann mit der Macht und levitierte sie in ihre Arme. Als Nevis am anderen Morgen erwachte, wusste sie nichts von ihrem Ausflug. Es erzählte ihr auch niemand, dass sie nachts in Lebensgefahr geschwebt hatte. Niemand wollte in ihr Ängste schüren, abends Schlafen zu gehen. Immer, wenn Nevis erwachte und ihre wunderschönen Augen aufschlug, wusste sie nicht, wo sie war und sah irritiert herum. Sie war nun schon fünf Tage hier oder waren es mittlerweile Sieben?

Nevis erinnerte sich heute erstmalig an ihr Kinderlichtschwert, was sie von klein auf lieb gewonnen und welches sie einst von Meister Wes gebastelt und geschenkt bekommen hatte und ihr seitdem lieb und teuer war. Sie vermisste es! Es lag nicht in oder auf ihrem Nachttisch und auf Nachfrage kam von der Jedipflegerin auch nur ein Kopfschütteln. Nevis zog sich an und fragte nicht, ob sie unten spielen dürfte. Sie lief in einem kurzen unbewachtem Augenblick hinaus und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter und suchte vor dem Eingang des Jediturmes nach ihrem Kinderlichtschwert. Sie sah sich eine Weile um. Und da lag es! Der Plastegriff war leicht kaputt. Ein Riss! Jemand musste drauf getreten sein! Das Kinderlichtschwert lag halb eingetreten im Matsch, denn es hatte nachts geregnet. Achtlos war jeder darauf-oder hinüber gestiegen. Ein Spielzeug! Sie musste es verloren haben, als sie in den Armen der Jedi, der sie zufällig entgegen gelaufen war, zusammengebrochen war. Sie hob das Spielzeug auf, dem ein roter Sithkristall inne wohnte. Es war nur optisch noch als Spielzeug zu bezeichnen. Sie wusste, sie hatte eine funktionierende Waffe in der Hand, wenn sie nicht kaputt gegangen war. Das Gewicht verriet, dass der Kristall noch drin war.

Nevis war mittlerweile schlau genug zu wissen, dass sie dieses “Spielzeug” nicht mit in den Turm nehmen konnte, ohne das Scanner Alarm geben würden. Schnell lief sie in die nahe liegende Grünanlage, wählte einen Strauch aus und schaufelte mit bloßen Händen ein Loch in den durchnässten Boden und vergrub das Lichtschwert. Nevis befürchtete zu recht, dass man ihr das Lichtschwert wegnehmen könnte. An die Option, dass man nur den Kristall entfernen könnte, dachte das Kind nicht. Nevis prägte sich den Platz genau ein.

Als sie sich umdrehte, und zurück lief, kam die Jedipflegerin auf sie zu gerannt und schimpfte und sah entsetzt auf das Matsch beschmierte Mädchen.


“Ich bin beim Spielen hingefallen!”

Sie glaubte ihr. Es gab mehr als genug Pfützen! Nevis wurde an den folgenden Tagen stärker bewacht. Nach einer Woche brachte man das Kind endlich zu anderen Jünglingen. Man hatte entschieden, dass "Normalität" Nevis gut tun würde.


Taris, Jediturm, kleiner Jünglingshort: Nevis und andere Jünglinge
 
[Taris | Sektor 7 | Apartment der Professoren Lemur] - Saphenus; Zoey Liviana; Seline und Gordon Lemur (NPCs)

Ein nicht zu deutender Ausdruck zeichnete sich auf den Gesichtern seiner Eltern ab. Sein Anblick schien ihnen die Sprache verschlagen zu haben, langsam öffnete sich der Mund seiner Mama doch ihrer Kehle entwich kein einzelner Ton. Saphenus‘ Lächeln wurde breiter. Das Blut in seinem Gesicht, zu Tage gefördert von der spitzen Tätowiernadel, war getrocknet, doch die Farbe brannte noch immer frisch und tiefschwarz in seiner Haut. Mit den verschlungenen Mustern war sein Initiationsritus nach all den Jahren endlich vollendet. Saphenus hatte ihm eine neue, eine tiefgreifendere Bedeutung verliehen. Indem er sich seiner alten Wunden entledigte, stieg er im Orden der Sith weite auf und mehrte seine Macht und seinen Einfluss. Nun konnte er sich Kräfte aneignen, die ihn über die breite Masse emporheben und gegen jedweden Angriff, insbesondere durch die verdammten Jedi, schützen würden.

Schließlich war es sein Vater, der das Wort ergriff. Seine Stimme klang fest obwohl Saphenus seine Aufregung und seine Nervosität spürte.
„Du bist zurück?“, fragte er, doch es klang wie eine Feststellung. Der Zabrak nickte. „Wir dachten, du wärst tot.“, gestand sein Vater dann mit einem Ton in der Stimme, sich mit dieser Tatsache schon lange abgefunden zu haben. „Ich bin gestorben.“, flüsterte Saphenus und kam einen Schritt näher an seine Eltern heran. „Ich bin gestorben und wurde wiedergeboren. Nachdem ich Taris verlassen, nachdem ich von Taris fliehen musste.“, verbesserte er sich, „habe ich eine neue Heimat gefunden. Dort hat man meine Kräfte, meine Fähigkeit endlich gewürdigt. Ich muss mich nicht mehr verstecken. Weder vor denen, die mich gehänselt haben, noch vor der Polizei und erst recht nicht vor den Jedi. Ich kann mich ihnen nun stellen und mich ihrer erwehren. Ich muss keine ANGST mehr haben. Versteht ihr das?“ Sie verstanden es nicht, er sah es in ihren Augen. Traurig schüttelte er den Kopf. „Je’ana hat mich befreit.“, fügte er leise hinzu als würde das seine Worte erklären. „Du hast sie getötet!“, sagte seine Mama, ihre Stimme klang heiser und kraftlos. „Du hast sie ermordet.“ Wieder schüttelte Saphenus den Kopf. „Ich habe ihr nichts angetan, das war die Kraft in mir. Damals wusste ich sie noch nicht zu nutzen, zu kontrollieren. Jetzt habe ich sie mir unterworfen. Jetzt gebiete ich über sie.“ Zur Bestätigung breitete er seine Arme aus und ein Beben ging durch den Raum. Sofa und Sessel erhoben sich in die Höhe und schwebten in der Luft bis er seine unsichtbaren Finger um sie löste und sie geräuschvoll zu Boden fallen ließ. Seine Mama zuckte ängstlich zusammen und wich unwillkürlich vor ihm zurück. Er spürte, wie ihm das einen Stich mitten ins Herz verpasste. „Versteht ihr denn nicht? Ich bin nicht mehr der Schwächling, der ich einst war. Ihr habt zwar versucht meine Fähigkeiten klein zu halten, doch diesen Bann habe ich gebrochen!“ Sein Vater schüttelte nur den Kopf. „Wir haben nie versucht dich klein zu halten. Wir wollten dich vor den Gedanken schützen, die immer in die geschlummert haben. Wir dachten, mit der Zeit würden sie vergehen. Einfach verschwinden. Wir haben uns geirrt.“ Enttäuschung klang in seiner Stimme mit und Saphenus‘ Wut begann zu wachsen. „Meine Fähigkeiten sind ein Geschenk.“, flüsterte er eindringlich und starrte seine Eltern mit einem Auge an. „Man muss sich nicht vor ihnen fürchten oder sie verleugnen. Man muss sie nutzen und ihrer dankbar sein!“ „Was ist nur aus dir geworden?“, fragte seine Mama. „Sieh dich nur an!“ Ihre Stimme wurde lauter. „Dein Auge, die Tattoos, dein Körper! Du siehst krank aus, wie ein wandelnder Toter. Das ist die dunkle Seite in dir, ich muss keine Jedi sein um das zu erkennen. Sie zerfrisst dich, sie korrumpiert dich. Sie hat dich dazu gebracht deine eigene Frau zu töten. Jede Nacht träume ich von ihren angsterfüllten Augen. Ich habe seit dieser Nacht nicht mehr durchschlafen können!“ Tränen liefen seiner Mama über die Wange und als Saphenus einen weiteren Schritt auf sie zukam, wich sie vor ihm zurück. „Du bist nicht mehr unser Sohn.“, flüsterte sie. „Unser Sohn ist mit seiner Frau gestorben. Du magst zwar aussehen wie mein Saphenus, doch du bist es nicht. Du bist eine widerliche und abscheuliche Version von ihm!“


Saphenus hielt mitten in seiner Bewegung inne. „Abscheulich?“, wiederholte er und funkelte seine Mama böse an. „Abscheulich?! Ich habe getan, was ich tun musste, nachdem ihr mich zu den Jedi schicken wolltet. In meinen sicheren Tod! Glaubt ihr, sie hätten mich mit offenen Armen empfangen? Glaubt ihr, sie wären mir gnädig gewesen? Ihr habt mich mein ganzes Leben lang betrogen und meine Fähigkeiten vor mir verheimlicht. Ihr habt mich belogen und im Stich gelassen als ich euch am meisten gebraucht hätte. Wegen euch musste ich fliehen und zu den Sith gehen, wo ich unbeschreibliche Qualen durchlitten habe!“ Mittlerweile schrie er seine Eltern an. „Doch diese Schmerzen haben mir die Augen geöffnet. Ich weiß jetzt wer und was ich bin, ich muss mich nicht mehr vor mir selber verstecken! Zoey, hol ihren Kopf!“, befahl er seiner Schülerin. „Ihr kennt Dr. Liviana doch noch? Sie war schon einmal hier. Ich bilde sie aus, sie ist meine Schülerin. Eine Schülerin der dunklen Seite der Macht, versteht sich.“ Ein diabolisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Zoey kam wieder, mit der Macht riss er ihr Danas Kopf aus der Hand und warf ihn seinen Eltern vor die Füße. „Sie war das.“, fauchte er und zeigte auf Zoey. „Ich habe sie dazu gebracht. Sie hat mir bereitwillig gehorcht, sie folgt meinen Befehlen! Versteht ihr es jetzt? Ich muss mich nicht mehr verstecken, ich muss mich nicht mehr unterordnen, nur weil ich schwächer bin als alle anderen. Die Macht verleiht mir die Stärke mich zu wehren!“ In einer fließenden Bewegung griff er nach seinem Lichtschwert und aktivierte es. Ein wahnsinniger Ausdruck trat in sein Gesicht, sein Mund verzerrte sich. Er spürte wie sich seine Eltern fürchteten, doch in der Angst spürte er noch etwas anderes: Starrsinn. „Unser Sohn ist vor Jahren gestorben.“, sagte jetzt auch sein Vater. „Er existiert nicht mehr. Die Person, die er einst war, ist verschwunden und an seine Stelle ist ein Wahnsinniger getreten. Jemand, der mordet und quält. Unser Saphenus hätte das niemals getan. Weder dein Lichtschwert, noch deine Fähigkeiten, noch deine Tätowierungen werden an dieser Tatsache etwas ändern. Deine Mutter und ich haben um dich getrauert und wir haben damit abgeschlossen. Unser Sohn ist…“


Weiter kam sein Vater nicht. Mit einem Satz, schneller als das menschliche Auge zu erfassen in der Lage war, sprang er nach vorne und trieb die violette Klinge in sein Herz. Ein Seufzen drang noch aus seinem Mund und seine Mutter wollte schreien. Mit einer fast eleganten Bewegung trieb er die Klinge auch durch ihren Körper. Dann fiel ihm das Lichtschwert aus der Hand. Er fing seine Mama auf und sank mit ihrem sterbenden Leib auf die Knie. Ihre Augen blickten in seine Richtung, doch sie sah ihn nicht an. Er existierte für sie nicht. Dann erlosch das Leben in seinen Eltern und er fühlte, wie sich etwas in ihm veränderte. Er hätte ihre Anerkennung niemals mehr erlangen können, das wurde ihm plötzlich bewusst. Diese Erkenntnis hatte ihm bisher noch gefehlt, deshalb war es Hybris nicht möglich gewesen ihn vollständig zu reinigen. Jetzt spürte er die blanke Energie, die durch seine Adern floss. Ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken, als er sich langsam erhob. Als könnte er Bäume ausreißen streckte er die Hände von sich. Die Macht war in jeder Faser seines Körpers, sie floss bis in den letzten Winkel hinein. Als er sie aus seinen Händen entließ, sprühten tiefblaue Blitze aus ihnen. Sie verbannten seine Haut, doch der Schmerz fühlte sich gut an. Wo sie einschlugen, hinterließen sie verbranntes Material.

„Unbegrenzte Macht.“, flüsterte er und warf erneut mit Blitzen um sich. Einer der Vorhänge fing Feuer. Jetzt musste er nur noch die letzten Erinnerungen an diesen Ort tilgen. Mit einem weiteren Wink seiner Hand fegte ein Machtstoß durch das Wohnzimmer. Er erfasste die Flammen in dem Kamin und trieb sie aus ihrer sicheren Hülle hinaus auf den Teppich. Dessen Fasern brannten sofort. Dann richtete sich sein Blick auf seine Schülerin. Er hob ihren Körper in die Luft und schnürte ihr die Luft ab. „Siehst du, über welche Fähigkeiten ich verfüge?“, fauchte er sie an währen die Flammen größer wurden. Ein Rauchmelder begann zu piepsen und die Sprinkleranlagen wurden aktiviert, doch die Flammen wurden von seinem Zorn genährt und setzten sich gegen das Wasser zu Wehr. Saphenus kam nah an seine Schülerin heran. „Die gleichen stecken in dir und du WIRST SIE ENDLICH NUTZEN!Er brüllte sie an während sie nach Luft rang. „Unser Auftritt wird sich bald herumsprechen. Die Polizei, vielleicht sogar die Jedi, werden kommen. Ich befördere dich zur Kriegerin. Du bist ein vollwertiges Mitglied des Ordens.“ In seinen Worten lag nichts Feierliches. „Fliehe nach Bastion, so wie ich es einstmals tat. Dann hast du bewiesen, dass du die Kraft hast diesen Rang zu bekleiden. Schaffst du es nicht, nun. Ich werde dir keine Träne nachweinen.“ Er lachte, dann schleuderte er sie gegen die Wand, fest genug, damit ihr zumindest schwindelig wurde. Dann rannte er hinaus, die Macht beschleunigte seine Schritte. In der Ferne hörte man bereits die Sirenen.


[Taris | Sektor 7] - Saphenus
 
Taris, Jediturm, kleiner Jünglingshort: Nevis und andere Jünglinge


Es kam der Tag, an dem die Sehnsucht nach ihrer Mutter so groß und das Verlangen, sie zu suchen, sie zu finden, ihr zu helfen, sie zu retten, so übermächtig waren, dass Nevis einen Plan hatte, einen Plan zu flüchten. Und das, obwohl alles für das Kind seit einer weiteren Woche getan wurde, einschließlich Psychotherapie, Schulbildung, warme gesunde regelmäßige Mahlzeiten, ein Bett, saubere Kleidung und Nevis kleine Freunde gefunden hatte. Der Trennungsschmerz war einfach zu überwältigend und die Liebe zu ihrer Mutter Tara und ihre Angst um sie zu groß. Die kleine Nevis wusste, eine Machtausbildung würde ihr vieles dabei bringen, ihre Mutter zu suchen, gerade, wo sie offensichtlich bei den Sith sein musste, denn Darth Hybris wusste, wo sie war, doch die anderen Jünglinge hatten ihr gesagt, dass eine Jediausbildung für Nevis aussichtslos sein würde, denn sie wäre viel zu traumatisiert und bräuchte eine Psychotherapie, da sie einen Knacks davongetragen hätte. Sie sagten zu ihr und das fraß sich tief in ihre Seele ein, dass sie bei einem Sith im Dienste gestanden hatte, hah, sie wussten nicht einmal, dass sie das schon zweimal war, und dennoch erklärten sie Nevis, dass niemals ein Jedi sie zur Schülerin nehmen würde. Nie, niemals! Das könne sie sich abschminken! Sie würde niemals ausgebildet werden! Ganz bestimmt war ihr Herz nicht mehr rein genug und ihre Seele vergiftet worden. Sie selbst hätten da viel größere Chancen. Sie sollte Bauer werden! Ihre Aussichten waren also nicht besonders rosig! Nevis glaubte ihnen. Es gab nur sehr wenige Jedimeister! Und diese waren sehr wählerisch, wollten sie keinen, den sie ausbilden würden, an die dunkle Seite verlieren! So traumatisiert durch die Ereignisse und das aussichtslose Geflüster ihrer neuen Freundinnen und Freunde brachten sie dazu, Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen, die nicht unbedingt gut durchdacht waren.

Nevis war es gelungen, kurz vorm Abendessen den Turm zu verlassen und sofort lief sie zum Gebüsch und grub mit einem Suppenlöffel, das, durch Darth Hybris, scharf gemachte Kinderlichtschwert aus. Schnell steckte es Nevis an ihren Gürtel und lief so schnell sie konnte in Richtung Gleiterbahnhof. Sie stieg in eine Bahn mit dem Ziel Raumhafen. Sie fuhr zwar schwarz, doch Nevis hatte keine Probleme, noch Mühe gehabt, unter der Schranke durch zu schlüpfen und die wenigen Stationen kam zum Glück kein Kontrolleur.

Am Raumhafen angekommen, wusste Nevis, was sie als nächstes tun musste. Sie musste sich leider von ihrem Kinderlichtschwert verabschieden. Sie hatte vor, es zu verkaufen, denn diese Waffe musste von Wert sein, denn nur wenige, nur Jedi und Sith , trugen eine solche Waffe. Nevis wollte von dem Geld ein Flugticket kaufen. Der Plan war simpel gestrickt, doch mit der Umsetzung fing es schon an, zu hapern, wen sie dafür ansprechen sollte? Nevis war auch klar, dass die Jedi sie womöglich suchen könnten. Ihr saß die Zeit im Nacken! Obendrein wusste sie Meister Hybris hier, der nun glücklicherweise nicht mehr ihr Meister war! Und, ein kleines Mädchen mit der Waffe der Waffen in der Öffentlichkeit?! Natürlich hatte Nevis Angst vor der Polizei! Doch, die Waffe wirkte immer noch wie ein Spielzeug! Nur Waffensensoren waren gefährlich!

Es war voll hier! Die Galaxie war kleiner geworden, seitdem man von A nach B mühelos fliegen konnte, seitdem Frieden herrschte. Jeder wollte so schnell wie möglich das Ausnutzen, denn niemand glaubte, das der Zustand lange anhalten würde. Die kleine mutige, allerdings auch ungehorsame Togruta ging durch die Reihen von Leuten. Irgendwann sah sie eine eher verwegene Gestalt, eine, die hier an diesem oberen Teil des Raumhafens eher nichts zu suchen hatte. Doch, das war womöglich die Person, die Nevis suchte. Jemand, der dunkle Geschäfte machte und interessiert sein könnte, anders als fleißige Handelsvertreter, Firmenmanager und Eltern mit ihren Kindern. Nevis wusste nur zu gut, wie Räuber tickten und dass sie dunkle Geschäfte betrieben.

Sie sammelte allen Mut, holte nochmal tief Luft und ging hin zu der von ihr ausgesuchten Person, einem schmutzigen Menschen mittleren Alters. Nevis stellte sich auf Zehenspitzen und winkte ihn dennoch zu sich runter und flüsterte ihm ins Ohr:


“Sind sie interessiert an einem roten Lichtschwertkristall samt Lichtschwert? Ich möchte, dass sie mir dafür einen Flugschein kaufen. Ähm, nach Lianna oder Coruscant!”

Nevis brauchte eine Ticket und es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn den ihr ein Erwachsener auch vom Schalter kaufen würde. Es wäre schon auffällig, wenn eine geschätzte Fünfjährige alleine auf Hyperraumreisen ginge! Mit dem Ticket wollte sie sich dann zu Togrutas gesellen, damit sie so wirkte, als würde sie dazu gehören. Doch bis dahin würde es noch ein weiter Weg sein!

“Ok, wir sind im Geschäft! Warte dort drüben auf mich!”

Er zeigte zu einem Fahrstuhl.

Nevis war guter Dinge und wartete dort. Kurze Zeit später kam der Typ zu ihr rüber.


“Den Deal können wir aber nicht hier abschließen!”

Er winkte ihr und ging vor. Nevis folgte ihm in eine untere Ebene. Ihr wurde immer unwohler und sie wusste, auch aus eigener Erfahrung, wie gefährlich das war und das man nicht mit Fremden mitgehen sollte! Er führte sie dort in ein Tunnelsystem. Nevis folgte ihm nun nur noch ungern und langsamer und meinte:


“Hier könnten wir die Waren sofort an Ort und Stelle austauschen!”

Doch er blieb nicht stehen. Ihr Herz pochte ungemein heftig. In ihr schrillten alle Alarmglocken! Unschlüssig sah Nevis nach links und rechts, auch nach hinten und folgte ihm zögernd doch. Hoffentlich war Hybris nicht in der Nähe!? Sie brauchte diesen Flugschein! Sie war ein Kind von sieben jungen Jahren. Da hatte man leichtes Spiel sie reinzulegen. Nevis folgte ihm widerwillig, aber sie folgte ihm…..

Sie kamen in einem Lager an. Dort waren noch zwei andere Typen. Nevis wurde es plötzlich Angst und Bange, doch als sie umdrehen wollte, schlug eine schwere Tür hinter ihr zu. Die Kerle lachten. Sie rochen alle stark nach Tabak und Alkohol. Als sie sich wieder umdrehte, hatte man ihr längst das Kinderlichtschwert entrissen.


“Das soll einen Kristall haben? Schwer ist es ja.“

Rabiat holte er den Kristall heraus. Entsetzt sah Nevis, dass ihr Kinderlichtschwert dabei kaputt ging. Tränen stiegen ihr sofort in ihre Äuglein.

“Sieht verdammt echt aus, Mensch!”,

sagte ein Trandoshaner aufgeregt. Er sah dem Toten(Sharoh) aus ihrer Kabine auf der Fury ähnlich. Nur die Schuppenfarbe war anders.

“Ich weiß, dass ich ein Mensch bin!”,

konterte der Typ, den sie angesprochen hatte.


“Den Flugschein, bitte!”,

sagte Nevis schnell und recht eindringlich und fordernd, auch wenn sie höflich “Bitte” sagte.

Plötzlich lachten alle das kleine Kind aus. Nevis begann in Richtung Tür zu laufen, doch der Eine versperrte sie, der Andere hielt sie am Arm fest. Der Dritte griff zum Messer. Nevis schrie laut auf. Nevis erkannte ihre Dummheit! Sie entriss sich mit aller Kraft und da es an Fluchtmöglichkeiten mangelte, lief Nevis auf einen leeren Bactatank zu, der hier stand und stieg so schnell sie konnte hinein und hielt ihn für sicher, zumindest vor den Messerstichen. Verängstigt sah sie hinaus durchs milchige zerkratzte Glas und sah drei Fratzen, die Tränen lachten, auf sie zeigten und abwechselnd einen kräftigen Schluck aus einer Schnapsflasche machten.


Nach etlichen Stunden, Nevis hatte zwischenzeitlich schon erschöpft geschlafen, erwachte sie und die Typen schliefen alle ihren Rausch aus. Sie hatte kein Zeitgefühl. Wie lange war inzwischen vergangen?

Vorsichtig und leise kletterte sie aus dem Tank. Als sie davor stand und leise zur Tür schlich und nochmal alles mit den Augen absuchte, ob das Ticket und der rote Kristall der Sith offen auf einem Tisch gut greifbar herum lag, was natürlich nicht der Fall war und nur zu schön gewesen wäre. Sie dachte sich, dass die Idee, dem Typen hierher zu folgen, absolut blöd und unbegreiflich war, da es doch klar von Anfang an auf der Hand lag, das man sie betrügen würde. Sie fühlte sich so viel klüger als vorhin. Sie öffnete leise die Tür. Sie sollte so schnell wie möglich die Chance zur Flucht nutzen! ....Die Typen folgten ihr nicht! Rasch fuhr sie wieder hinauf in die oberste Ebene. Wie sollte sie nur hier weg kommen?

Etwas Gutes hatte es, als sie sich nun an den Ticketschalter stellte. Plötzlich fiel ihr der Creditship des vermeintlich Toten auf der Furby ein, mit dem sie sich eine Kabine geteilt hatte und den sie genommen hatte, ein. Sie sah zur Anzeige. Wohin sollte sie sich ein Ticket kaufen? Nach Lianna, ihrem Zuhause? In den Jeditempel oder zurück ins Internat? Plötzlich war sie dran. Wohin? Nach Coruscant, wo ihre Mami verschwand? Gab es da noch die tötliche Seuche? Konnte sie es wagen? Dort in den Jeditempel? Oder sollte sie sich das sparen, weil man sie nur als Bauer gebrauchen könnte, wie die Jünglinge auf Taris sagten, und sie auf irgendeinen Planeten zur Feldarbeit schaffen würde!? Oder nach Bastion, dahin, wo die Sith ihren Tempel hatten und wo Hybris ihre Mutti vermutlich gefangen hielt? Sollte sie sich als Jünger in den Tempel begeben? Es war eine schwierige Entscheidung! Nevis stand ganz vorne, war dran und blockierte alles! Hinter ihr in der Warteschlange wurde es schon unruhig! Der Droide vor ihr stellte immer wieder die selben Fragen:

“Wohin soll es gehen? Wie kann ich Ihnen helfen?”

Oder sollte sie erstmal nach Korriban reisen und Yui wieder sehen? Sie könnte eine Freundin gebrauchen! Sie würde ihr vielleicht helfen und dann wäre sie weniger allein!? Ein schöner Gedanke, der das Herz erwärmte. Doch hatte Yui ihr das mit dem Haustier verziehen, war sie überhaupt noch ihre Freundin und ob sie überhaupt noch auf Korriban verweilte? Wenn sie ein Ticket dorthin kaufen würde, quer durch die Galaxie, reichte das Geld dann noch woanders hin? Ratlos sah Nevis auf die Angebote. Von hinten rief jemand ungehalten:


“Warum geht denn das nicht vorwärts, verdammt!?”

Man stieß sie von hinten grob an:

“Was ist, Mädchen, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!”



Taris, Raumhafen, Ticketschalter: Nevis und andere Reisende hinter ihr
 
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[Taris | Sektor 7] - Saphenus

Saphenus atmete ein und aus, ganz langsam und ruhig. Sein Brustkorb hob und senkte sich dabei regelmäßig. Die Wut war aus seinen Adern verschwunden und einer Befriedigung gewichen, die er seit langem nicht mehr verspürt hatte. Seine Eltern waren tot. Diesmal hatten sie wirklich und nicht nur in einer Illusion ihr Leben gelassen. Er empfand darüber keinen Kummer, keine Verzweiflung, denn er begriff, dass die Lektion für seine Schülerin auch ihm selbst gegolten hatte. Sein altes Leben musste ebenso wie das ihre sterben, um einem neuen Platz zu machen. Es musste weichen, damit es eine neue Zukunft für ihn selber geben konnte. Eine Zukunft, die ihm und seinem eigenen Aufstieg in der Galaxis galt, weit weg von all den Dingen, die ihn sein bisheriges Leben lang bedroht hatten.

Saphenus genoss diesen beruhigenden und belebenden Gedanken während er in seinen Umhang gehüllt durch die Unterstadt wanderte. Das Apartment seiner Eltern hatte er in Windeseile verlassen. Von der Macht getragen war er als kaum wahrnehmbarer Schatten durch die Korridore gerannt und dabei allem ausgewichen, dass sich ihm hätte in den Weg stellen können. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Sirenen das Apartment erreicht hatten, war er bereits so weit in die unteren Ebenen vorgedrungen, dass er für sie außer Reichweite gewesen war. Hier unten, inmitten der Armen und Kranken, die von Taris‘ wohlhabenden Bevölkerung im Stich gelassen worden waren, fiel er nicht auf. Sein Bein Schmerz nicht und dennoch humpelte er mit gebeugtem Rücken die Straßen entlang. Niemand würdigte ihm eines Blickes, hielten sie ihn doch als einen der ihren. Er grinste bei der Vorstellung, man würde ihn als Bettler verwechseln und womöglich noch mit Almosen beschenken.


Erst war er versucht den Weg Richtung Raumhafen einzuschlagen um Taris mit seinem gefälschten ID-Chip zu verlassen. Schon nach wenigen Metern merkte er jedoch, dass er hier noch nicht fertig war. Es war für ihn nicht an der Zeit diesen Planeten hinter sich zu lassen. Unweigerlich erinnerte er sich an die Aura seines Meisters, die er inmitten sterbender Leben für einen kurzen Augenblick gespürt hatte. Darth Hybris war hier und das konnte kein Zufall sein. Sein Meister verfolgte mit jeder seiner Entscheidungen einen Plan, nichts trieb ihn jemals zufällig an einen Ort
. „Zumal es den Zufall nicht gibt, nur die Macht.“, flüsterte er bestätigend vor sich hin und grinste noch breiter. Saphenus war kein Narr, er wusste von der Macht und der Gefahr, die noch immer von Hybris ausging. Dennoch hielt ihn nicht mehr diese eiserne Furcht gefangen, die ihn noch vor Tagen erbarmungslos bei jedem Gedanken an ihm im Griff gehabt hatte. Zumindest vordergründig schien sich ihre Beziehung nach ihrem letzten Gespräch verändert zu haben und Saphenus war gewillt, diesen Umstand auszunutzen. Er bog in eine ruhige Seitengasse ab, die nach Fäkalien und Ausdünstungen stank. Er lehnte sich an eine Wand und achtete gar nicht drauf welchem Dreck er sich damit aussetzte. Schnell beförderte er seinen Kommunikator zu Tage und stellte eine Verbindung zu seinem Meister her.

„Ich habe mich meines alten Lebens entledigt. Nichts ist mehr davon übrig.“, sagte er ihm. „Wo seid ihr? Dann komme ich zu Euch!“ Hybris gab ihm die Koordinaten seines Aufenthaltsortes durch. Er war nicht sonderlich weit entfernt, wenn auch zu weit um einfach zu Fuß dorthin zu gelangen. Hier unten gab es jedoch ein Netzwerk verfallender Magnetschwebebahnen, deren Haltestelle er nun anpeilte. Er ging zügig, jedoch ohne sich unnötig zu beeilen. Hektik war nun fehl am Platz.


Die Bahn selbst roch kaum besser als die Seitengasse, die er eben verlassen hatte. Obszöne Graffitis zierten die trostlosen metallischen Wände, ein Großteil der Inneneinrichtung war verfallen oder absichtlich zerstört worden. Auf den wenigen Sitzgelegenheiten, die noch übrig waren, kauerten kümmerliche Gestalten mit leeren Augen. Man wusste sofort, dass sie alle Hoffnung verloren und sich ihrem erbärmlichen Schicksal ergeben hatten. Mitten unter ihnen wusste Saphenus plötzlich, dass die erste, richtige Entscheidung in seinem Leben der Mord an seiner Frau und die Flucht von Taris gewesen war. Denn erst danach hatte er den Weg eingeschlagen, der ihn zur Selbstbestimmung führen würde. Saphenus wusste noch nicht, ob Zoey diese Lektion wirklich verinnerlicht hatte. Er hoffte es für sie, denn ansonsten konnte sie mit ihren Vorstellungen von der Welt nicht im Orden der Sith überleben. Der Mord an der Studentin, Saphenus war ihr Name schon längst wieder entfallen, war der erste Schritt gewesen und sie hatte ihn gut getan. Das musste er ihr zugestehen und ein wenig erfüllte es ihn mit Stolz, dass seine eigenen Lektionen gewirkt hatten. Versagte sie jedoch auf ihrem weiteren Weg, bestätigte das wiederum seine eigenen Lehren und kümmerte ihn nicht weiter.

An der Endhaltestelle stieg Saphenus aus während viele andere sitzenblieben. Sie hatten kein Ziel vor Augen, also konnten sie genau so gut dort bleiben, wo sie waren und darauf warten, dass der Zug sie woanders hinbringen würde. Unweit von Sektor 7 gab es einen Teil von Taris, der noch immer in Trümmern lag. Hochhäuser ragten hier wie Skelette in die Höhe, viele von ihnen wirkten als könnten sie jeden Moment in sich zusammenstürzen. Es schien passend, dass es seinen Meister an einen Ort wie diesen verschlug. Bald erreichte Saphenus einen Tunnel. Er öffnete sich ein kleines bisschen in der Macht, damit sein Meister ihn nicht für eine Gefahr hielt. Dann machte er seine Umrisse aus.


„Diesmal begegnen wir uns also schneller wieder als beim letzten Mal.“, stellte er genüsslich fest. „Ich habe vollendet, was noch zu meiner Reinigung gefehlt hat.“


[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Vor einem Tunneleingang] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - vor einem Straßentunneleingang - M1(Lilith), Darth Hybris und Galain (NPC)]

Als wolle das Schicksal Hybris an dem Betreten des Tunnels hindern, tauchte plötzlich Saphenus auf. Der öffnete sich auch sogleich der Macht, sodass sein ehemaliger Meister ihn erkannte und das diese Vorsichtsmaßnahme sinnvoll war, war offensichtlich. Beide Sith sahen aus wie Bettler und rochen vermutlich auch wie welche. Dies änderte sich jedoch in wenigen, dafür aber wichtigen Details, als der Warrior immer näher kam. Irgendwann konnte der Boden den Unterschied bei der Körpergröße nicht mehr kompensieren und so schien es plötzlich, als würden sie einander wieder aufrichten. Wer auch immer damit anfing, den Rücken durchzudrücken und sich zu seiner vollen Größe aufzurichten, sodass jeder Anschein von Schwäche von ihm abfiel, er zog den anderen mit sich. Am Ende standen sie nebeneinander, den Bettler abgelegt und die subtile Stärke in den Vordergrund gerückt. Saphenus konnte Hybris Gesicht nicht sehen, der das von dem Zabrak hingegen schon. Was gut war, da der Lord nach den Worten des Warriors ein kurzes Zucken in seinen Augenbrauen nicht vermeiden konnte. Er habe vollendet, was zu seiner Reinigung noch gefehlt habe, behauptete dieser und er schien tatsächlich befreit zu sein. Doch wie jeder Sith, der leben wollte, war er nicht wirklich frei. Die Last auf seinen Schultern mochte leichter geworden sein, doch die Ketten lagen ihm nach wie vor um den Hals und Hybris ahnte inzwischen sogar wieder wieso. Es hatte eine ganze Weile lang gedauert, doch Taris hatte ihm geholfen. Dieses sture vor sich hin gehen und nur hier und da auf den Scanner schauen, hatte ihm die nötige Zeit zum nachdenken gegeben und siehe da, plötzlich war ihm etwas eingefallen.

„Was für ein Zufall“entgegnete Hybris erst einmal nur und versuchte im Gesicht des Zabraks etwas zu finden, das seine Vermutung bestätigte. Der Lord glaubte einen, wenn nicht DEN Schwachpunkt von Saphenus entdeckt bzw. sich wieder an ihn erinnert zu haben. Die Doktorin, dieses Plappermaul, welches ständig viel zu viele unnötige Dinge von sich gab, hatte ein paar Namen von Frauen fallen lassen, die sich in der Nähe des Warriors aufhielten. So weit so unspektakulär. Aber Yelm hatte ihm ebenfalls einen Namen genannt. Welcher damals, so relativ kurz nach seiner Beförderung zum Lord, bedeutungslos gewesen war. Doch nun, nach so langer Zeit, wo Hybris seinen ehemaligen Schüler nie wirklich aus den Augen verloren hatte, war der Name immer noch da und dummerweise, also für Saphenus, gehörte er einer Person, die weder Schüler noch Butler war. Doch wo war … nun, Hybris erinnerte sich nicht wirklich an ihren kompletten Namen. Irgendetwas mit T, da war er sich sicher. Aber er musste ja nur Yelm fragen. Auf jeden Fall … wo war sie? Eine „T-sowieso ist gestorben oder verschwunden“ Nachricht hatte er nie erhalten.


„Dann darf ich annehmen, dass sie tot sind“fragte er daraufhin und riet dabei eigentlich nur. Man konnte durch die Macht nicht jeden Mord oder jeden Einsatz der dunklen Seite nachweisen, doch tat Hybris gerade eben das, was paranoide Sith so taten, wenn sie raten mussten: Erst einmal von Mord, Verschwörung und schlimmeren ausgehen. Leider ließ der Warrior eben doch nicht durchblicken, ob dies alles hier mit T. zu tun hatte. Weder sein Gesicht, noch seine Macht, Aura oder Gefühle verrieten sie direkt. Es schien, als würde Hybris sich zu viele Gedanken machen. Als wolle er unbedingt diesen einen essenziellen Schwachpunkt finden, bevor er Saphenus beförderte. Doch der Zabrak gab ihm im Augenblick nichts, weshalb er gezwungenermaßen davon ablassen musste. Vorerst, versteht sich.


„In der Tat … endlich hast du dir den Titel verdient.“

Er sprach nicht vom Executor-Titel. Der war sogar beinahe wertlos, da er quasi nur dafür da war, um ihn gewisse Bereiche im Orden zu öffnen. Seine Aura war viel mehr Ausdruck seiner Macht und seines Könnens, weshalb kein Jünger seinen Rang kennen musste, um ihn fürchten zu können. Nein. Es ging um den Titel „Sith“. Nur jene, die ihr altes Leben hinter sich gelassen und nur noch durch die Ketten des Ehrgeizes und der Gier gebunden wurden, konnten sich zu Recht so nennen. Seit Hybris Rückkehr zum Orden war Saphenus der erste seiner Schüler, welcher so weit gekommen war. Versetzte dieser Umstand Hybris in irgendeine bestimmte Stimmung? Machte es ihn gar emotional oder ließ es in ihm den Wunsch aufkommen Saphenus respektvoll auf die Schultern zu klopfen? In irgendeinem Paralleluniversum sicherlich. Hier und jetzt nahm Hybris nur seine Gasmaske ab, reichte sie M1 und zog dann sein Schwert. Ein Blick genügte und Saphenus kniete nieder. Das Seelenschwert, welches vielleicht nur scheinbar, aber vielleicht auch tatsächlich lauter zu jammern und zu klagen schien als sonst, wurde wieder auf seine Schulter abgelegt. Erneut erhob sich Hybris Macht, der sich bewusst war, dass er auf Taris keine so große Show abziehen konnte, wie noch auf Korriban. Die Jedi waren zu nahe. Dennoch gewährte er dem Warrior diesen Moment und hüllte ihn symbolisch darin ein. Wie eine Luftblase, so dünn, dass eine Schneeflocke sie durchbrechen konnte, umgab ihn die dunklen Energien des Lords.


„Es begann und endet hier: Dein früheres Leben. Ab diesem Moment bist du nicht länger ein einfacher Zabrak, kein Republikaner oder Imperialer, sondern ein SITH und damit ein Nachfahre der MÄCHTIGSTEN Wesen dieser Galaxis. Sie wollen dich nicht, sie wollen nicht mit dir teilen und sie gönnen dir nichts. Niemand tut das. Doch DU wirst es dir NEHMEN. Denn dies ist der Pfad der Sith. Erhebe dich, Executor Saphenus!“

Das Schwert verschwand, die Blase zerplatzte und ein einziger Machtstoß fegte den letzten Staub von Saphenus Kleidung. Wahrlich, ein Sith und Hybris fragte sich, ob er es hatte zu weit kommen lassen... wie viele Meister überlebten diese Form der Machtergreifung? Dementsprechend sah er den Executor nicht respektvoll, sondern mit versteinerter Mine an. Er hatte eigentlich nur ein Werkzeug gewollt. Doch auch eine Bombe war ein Werkzeug und dieses vermochte einen zu vernichten. War Saphenus auch eine? Eine tickende Zeitbombe? Sollte dem so sein, dann hatte er sie über die Zeit hinweg so kompliziert aufgebaut, dass er sie jetzt vielleicht nicht mehr entschärfen oder vor ihr flüchten konnte. Kaum hatte er den Mann vor sich befördert, da hatte er ihn auch gleich wieder erschlagen wollen. Es war nicht wie bei Sturn, der ihm fremd und nicht sonderlich nahe gewesen war. Saphenus gehörte in eine andere Kategorie von Gefahr. Einer der Hybris zu nahe gekommen war und bei der er nun nicht mehr wusste, wann zu nah zu nah war. Er musste diese Frau aufspüren...


[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - vor einem Straßentunneleingang - Saphenus, M1(Lilith), Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
Taris, Sektor 7, in der Wohnung der Lemurs, Wohnzimmer: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey und Saphenus`Eltern und eine weibliche Leiche einer jungen Studentin im Bad


Zoey erhob sich höflich beim Eintreten seiner Eltern. Sie war gut erzogen worden und hatte das auch während der Ausbildung nicht abgelegt. Sie kam aus gutem Elternhause! Doch, verständlich, lag der Blick der Eltern auf Saphenus. Ihr Blick war fragend und schockiert, lag es an seinem plötzlichen Erscheinen oder an seiner gruseligen Erscheinung selbst!? Die Tattoos bluteten noch, waren tiefschwarz und waren leicht entzündet und er hatte sich bislang nicht gesäubert, seine Kleider waren düster und Lumpen an sich, seine Gestalt dünn und verhärmt, und er hatte nur noch ein Auge. Sein krankes Bein spielte erstmal noch keine Rolle. Eltern wünschten sich, dass ihre Kinder gesund und gut, gepflegt und gut ernährt und gekleidet aussahen. Es musste ein Schock für sie sein. Dann wussten sie, dass er ein Mörder war und gesucht wurde. Außerdem würden sie sein Lichtschwert sehen und sein Aussehen neu bewerten, ging es Zoey durch den Kopf. Seine Eltern waren nicht unwissendes Fußvolk, sondern gehörte zur Bildungselite in der Galaxie. Seine Mutter schien etwas sagen zu wollen, doch ihre Stimme versagte. Zoey, vor der Couch stehend, konnte abwechselnd in das Gesicht von Saphenus und seinen Eltern sehen. Ihr Meister begann unheilvoll zu grinsen, ein boshaftes Lächeln! In ihrem Magen rumorte es stärker. Freute er sich etwa, seine Eltern zu erschrecken? Das war ihm deutlich gelungen. Zoey musste nicht ihre Machtfühler ausstrecken, um deren Angst, Aufregung, Aufgewühltheit, Entsetzen und Verzweiflung zu spüren.

“Vielleicht sollten wir uns setzen?”,

warf Zoey beruhigend ein, war aber die Einzige, die sich setzte. Zoey saß förmlich auf der Zuschauerbank. Schließlich machte sein Vater den Anfang und offenbar wusste er nichts besseres zu sagen, als dass er zurück sei, was offensichtlich war, doch Zoey verstand seine Lage. Da konnten einem die passenden Worte schon mal ausbleiben! Milde lächelte Zoey die Eltern an, die sie bisher nicht mal beachtet hatten, was für Zoey auch verständlich war und sie, die sonst gerne im Mittelpunkt stand, ihnen gönnerisch verzieh. Saphenus nickte. Der Überraschungsbesuch war geglückt. Der Vater sagte mit ruhiger ausgeglichener Stimme, dass sie ihn für tot gehalten hätten. Auf Grund der Umstände war die Annahme logisch gewesen, dachte sich Zoey und Saphenus erwiderte, dass er gestorben sei, auch wenn Zoey sofort klar war, dass er auf seine Mitgliedschaft im Sithorden hinweisen wollte. Doch, ob die Eltern ihm gedanklich gleich folgen könnten? Lord Saphenus trat näher an seine Eltern heran. Er begann ihnen zu erklären, was er damit meinte. Ihr Sohn sagte ihnen, wohin ihn seine Flucht getrieben hatte. Er wies auf seine Machtfähigkeiten hin. Zoey erfuhr ein neues Detail ihres Meisters. Er war früher gehänselt worden. Für sowas konnte es schon ausgereicht haben, dass er weit und breit der einzige Nichtmensch oder Zabrak gewesen war. Zoey dachte an seine Worte vorhin. Hätte er seine Macht anwenden können/dürfen, auch unkontrolliert, wäre er Anführer gewesen . Niemand hätte ihm etwas anhaben können! Was hatten sie ihm verwehrt?! Er sagte ihnen, dass er keine Angst mehr haben müsse und sah sie an.

Dann schüttelte er den Kopf. Sie hätten etwas sagen sollen! Sie hätten Verständnis haben sollen, so wie Zoey für Yui! Lord Saphenus sagte den Namen seiner Frau, den Zoey zum ersten Mal hörte. Er konnte nur von ihr in dem Zusammenhang sprechen, als er meinte, dass sie ihn befreit hätte. So verstanden dass auch seine Eltern, denn sie sprachen es deutlich aus und nannten es beim Namen. Er hatte sie getötet. Die Mutter hatte nun ihre Stimme wiedergefunden, wenn gleich sie auch leise und erschöpft klang, so war dennoch der Vorwurf deutlich heraus zu hören. Der eigene Sohn ein Mörder! Das war schon harter Tobak! Vermutlich hatten sie ihre Schwiegertochter gemocht und sogar geliebt!? Was das wohl für eine Schlampe gewesen war? Hatte sie Talitha ähnlich gesehen?

Zoey merkte, dass das Gespräch nicht gut lief und musste wieder an Yui bei ihren Eltern auf Ryloth denken. Es sollte noch mehr Parallelen geben! Zoeys Meister schüttelte für sie überraschend mit dem Kopf. Wie, er war doch nicht ihr Mörder? Hatte er das nicht immer selbst gesagt!? Er erklärte sich und Zoey verstand. Die Macht in ihm war noch ungebändigt gewesen! In Wut und Rage hätte er sie unkontrolliert getötet. Er betonte, dass das jetzt anders wäre. Ja, dachte Zoey, sonst wäre sie selbst schon längst tot, hatte sie ihren Meister mehr als einmal zur Weißglut gebracht. Er schien es ihnen demonstrieren zu wollen. Der Raum bebte und Möbelstücke erhoben sich und Zoey war sitzend auf dem Sofa, was auch zu schweben begann! Jetzt wirkte sie erschrocken! Er ließ sie samt Sofa fallen. Sie wurde hart in das Sofa gedrückt, als das Sofa ebenso hart auf dem Boden, wie auch andere Gegenstände laut krachend wieder aufkam. Ihr Magen machte einen Hopser. Also, das fand sie jetzt auch nicht so erbaulich! Hoffentlich würde die Situation nicht noch eskalieren?! Entrüstet funkelte sie ihn missbilligend an. Doch er war fixiert auf seine Eltern! Hatte das sein müssen? Immerhin hatte er doch gesehen, dass sie auf dem Sofa saß! Seine Mutter wich jedenfalls bereits vor ihm zurück. Noch einmal versuchte sich Saphenus seinen Eltern zu erklären. Mittlerweile sah Zoey schwarz.


Meister, wir sollten besser gehen!”,

sagte sie leise, und wollte das Blatt noch wenden und blieb aber ungehört. Sie wusste längst, wie es enden würde! Sie sah das Unausweichliche kommen! Warum musste sie immer Zeuge sein? Sein Vater erklärte ihr damaliges Handeln und das sie ihn vor den düsteren Gedanken, die in ihm schlummerten, schützen wollten. So war das immer mit Adoptivkindern! Man wusste nie, was man bekam!? Sie wollten ihn davor schützen und bewahren! Wie es aussah, war es ihnen nicht gelungen, stellte Zoey düster fest. Auch der Vater sah es so und seine Stimme klang enttäuschend. Es war der selbe Verlauf wie damals bei Yui. Natürlich erzürnte das Saphenus. Nur ein Wunder konnte jetzt noch die Entwicklung, wo es hin steuerte, aufhalten. Konnte Zoey, die es kommen sah, etwas tun? Doch, wie sollte Zoey ihren Meister aufhalten? Und warum sollte sie auch noch seinen Zorn auf sich ziehen? Wegen ihnen?! Warum? Die Eltern waren eine bedeutsame Stufe ihres Werdeganges gewesen, doch nun waren sie für sie unnütz. Sie blieb passiv sitzen.

Saphenus wurde eindringlicher. Er bestand darauf, dass seine Fähigkeiten ein Geschenk wären und Zoey sah das genauso. Ihr Schicksal hatte sie in den Vulkantempel auf Thearterra getrieben. Obwohl ihr dort großes Leid durch Folter widerfuhr, kam sie dort in Kontakt mit dem Sithgeist und seinem Amulett. Ihr Leben wurde dadurch stark verändert! Sie wollte die Macht nie wieder missen müssen, kannte sie ein Leben ohne. Ja, die Macht war ein Geschenk, keine Frage! In dem Moment, als sie das dachte, sprach er ähnliches aus.


Doch jetzt wurde seine Mutter laut und sprach ihre Gedanken zu ihrem Sohn geradewegs aus, sie hielt nichts mehr zurück und sie bekam Oberwasser. Zoey bekam bestätigt, was sie längst gedacht hatte, dass sie genau wussten, wer er nun war. Sie kannten sich ebenso mit Sith aus, wie es Zoey getan hatte, als sie zum ersten Mal auf einen stieß. Ihre Worte waren ehrlich und geradezu und sie waren dadurch verletzend. Seine Mutter kannte die korrumpierende Kraft der dunklen Seite und Zoey schwor sich, auf sich besser aufzupassen. Ihr Aussehen, immerhin ihr Aushängeschild als Berühmtheit, und ihre Gesundheit waren ihr wichtig und lagen ihr am Herzen. Arica hatte das auch sehr gut im Griff gehabt, fiel ihr dazu ein.

Nun kam es zu einem ähnlichen Höhepunkt in dem Drama wie damals bei Yui, sie lehnte ihn ab. Er wäre nur noch eine abscheuliche Version ihres Sohnes. Zoey hielt den Atem an. Man konnte das Unheilvolle in der Luft knistern hören. Sie hätte nicht gewusst, wie verletzt sie auf solche Worte ihrer Eltern reagieren würde und hoffte, dass es niemals dazu kommen würde.

Saphenus schrie zurück. Alles wäre ihre Schuld. Sie hätten ihn zu den Sith getrieben, wo er unaussprechliche Qualen erleiden und durchmachen musste. Aha?! Sein Auge und sein Bein! Qualen seelischer Natur sicherlich auch. Deshalb war er auch zu ihr grausam gewesen! Sie erinnerte sich an die Folterkammer auf der Beeska. Er war gnadenlos gewesen. Dennoch hatte sie mehr Glück als er bei Hybris gehabt. Sie besaß noch beide Augen und war auch sonst nicht behindert als Folge der Folter. Er fühlte sich von ihnen betrogen. Die Schmerzen hätten seine Augen geöffnet.

Dann plötzlich erinnerte er sich an sie. Zoey wünschte, er hätte es nicht! Sie sollte ihren Kopf holen und meinte den, der Studentin, der abgetrennt auf deren Leichnam im Bad in der Badewanne hinterm Duschvorhang lag. Verlegen erhob sie sich. Kurz nickte sie den Archäologen grüßend zu, ehe sie ins Bad eilte und mit spitzen Fingern den Kopf bei den Haaren ergriff und dem Befehl ihres Meisters lieber befolgte. Fatal war für sie der Augenblick, als er vor seinen Eltern prahlte, dass sie allen seinen Befehlen folgen würde und ihm gehorchte. Es war erniedrigend und beschämend für sie. Auch, wenn sie wusste, warum er ihnen das erzählte. Er suchte immer noch bei Ihnen nach Lob und Anerkennung. Doch Zoey befürchtete, dass er die auch durch diese Information, die für sie beschämend war, nicht erhalten würde. Längst hatte er ihr mittels der Macht den Kopf der Toten aus der Hand gerissen und ihn vor seine armen Eltern geworfen. Warum hatten sich seine Eltern aber auch so eigenartig bei seiner Erziehung verhalten? Als Archäologen topp, als Eltern ein Flopp! Karriereeltern waren oft so! Das bekam Zoey auch nicht auf die Reihe!? Jetzt verriet er auch noch seinen Eltern, dass sie es gewesen war, die die Studentin auf dem Gewissen hätte, weil er es so gewollt hatte. Scham durchflutete Zoey, aber auch Trotz und Stolz. Seine Eltern hatten keine Ahnung, auch wenn sie einiges von den Sith wussten. Zoey hatte auch nur einen Bruchteil dessen vorher gewusst, ehe Lord Saphenus sie anfing, auszubilden. Natürlich waren die Eltern entsetzt und erschrocken. Zoey spürte Wellen der Angst und Panik, die von ihnen ausgingen und unbewusst labte Zoey sich daran. Es waren nicht ihre, sondern seine Eltern! Was ging es sie an!? Vermutlich hatten sie es tatsächlich nicht anders verdient! Sie hatten ihren Sohn lieber hänseln, leiden lassen! Sie hatten zugelassen, dass er gemobbt wird. Dennoch konnte Zoey ihnen auch dankbar sein. So war Saphenus kein Jedi, sondern ein Sith und ihr Meister geworden! Die Macht hatte Beide zusammen geführt! Sie sprach gerade, ihm helfend, zu seinen Eltern aus:


“Er ist Gouverneur von Korriban! Sie wissen, als Archäologen, was das bedeutet!”,

als plötzlich sein Lichtschwert erwachte. Zoey wich sofort zurück und hüllte sich in einen Schutzpanzer der Macht ein. Sogar mit dem Lichtschwert in der Hand nannten sie ihn einen Wahnsinnigen! Und dann geschah das Unausweichliche, das Unaufhaltsame! Erst starb der Vater, dann lag seine Mutter sterbend in seinen Armen. Fassungslos sah Zoey auf das Bild, was sich ihr bot. Sie zitterte. Obwohl sie es kommen sehen hatte! Saphenus hätte niemals deren Anerkennung erhalten, sie wären niemals stolz auf ihn gewesen und hätten sich immer für ihn geschämt und wahrscheinlich hätten sie ihn stets an die Jedi verraten! Sie konnten die Stärke in ihrem Sohn nicht erkennen. Sie konnten seine enorme Wandlung von dem gehänselten Jungen, über den verheirateten Bibliothekar, in einem einfachen Leben gefangen und nahezu bedeutungslos, zu einem machtvollen Sith und Gouverneur von Korriban nicht erkennen und hatten den Tod verdient, auch wenn Zoey dadurch aufgebracht und aufgewühlt war, so war ihr das bewusst. Sollte er stattdessen immer noch gehänselt werden? War das das Leben, was seine Eltern ihm gewünscht hatten?! Unglaublich!

Ihr Meister erhob sich und streckte sich wie nach einem erholsamen Schlaf und aus seinen Fingern und über seiner Haut züngelten violette Blitze. Sie wich zurück. Blitze schlugen hier und da ein und verschmorten das getroffene Material. Ängstlich sah sie ihn an. Besorgt hoffte sie, nicht getroffen zu werden. Ihr Machtschutzpanzer war nicht perfekt. Zu gut wusste sie der Qualen einer solchen Folter. Sie sah ihn an. Euphorie hatten den Schrecken abgelöst! Keine Trauer, keine Gewissensbisse, keine Reue! Er wirkte, als wäre er erstarkt aus der Sache heraus gegangen. Sie hörte ihn “unbegrenzte Macht” flüstern. Es wirkte nicht nur so auf sie, es war so! Er war erstarkt! Seine Aura wirkte düsterer auf sie, auch wenn sie es nicht wagte, ihn abzutasten.

Plötzlich fing ein Vorhang Feuer. Entsetzt sah sie den Rauch aufsteigen, hörte und sah die Flammen züngeln und sich wie ein Parasit gierig ausbreiten. Es wurde verdammt heiß hier! Sie musste husten! Sie mussten hier raus und das sofort! Panik ergriff sie. Ihr Meister musste noch eins drauf setzen und half mit der Macht noch nach. Das ganze Zimmer stand plötzlich in Flammen! Sie eilte angsterfüllt in Richtung Tür, doch er packte sie und hob sie am Hals würgend mit der Macht hoch. Sie keuchte und Panik und Angst hielten sie in ihrem Griff. Hatte sie versagt? Wollte er sie vernichten? Ob sie gesehen hätte, welche Fähigkeiten in ihm steckten? Das war schwer zu übersehen, dachte Zoey keuchend und antwortete mit einem Wimpernschlag. Die Selben würden auch in ihr stecken und sie solle sie endlich nutzen, schrie er! Das würde sie gerne, wenn er sie ließe, dass hieß, wenn sie hier lebendig rauskommen würde, dachte sie gequält. Die Rauchmelder ertönten schrill, hoch, laut, unheilvoll und nervend. Die Sprinkleranlage setzte ein. Zoey wurde nass, noch immer in seinem Würgegriff kurz über dem brennenden Teppich haltend. Das Wasser hatte keine Kraft dem Feuer zu trotzen. Dann warnte er sie vor den Jedi und der Polizei, die hier bald auftauchen würde. Nach Luft ringend erfuhr sie von ihrer Beförderung. Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte. Doch, es war an etwas gebunden. Sie sollte nach Bastion wie er damals flüchten. Dann spürte sie, wie sie heftig gegen die Wand prallte, zum Glück da, wo der Boden noch nicht lichterloh brannte. Ihr blieb die Luft weg und taumlig, hustend, nach Luft ringend und schwankend suchten ihre Augen den Ausgang und mit der Macht, die sie in die Beine leitete, rannte sie los, dem Schwindelgefühl und den Aufprallschmerzen, die nachhallten, zum Trotz, raus aus dem Haus, weg von hier, hinter sich bereits das Sirenengeräusch der Polizei und Feuerwehr vernehmend!

Am Raumhafen ankommend hielt sie inne, um sich zu sammeln. Sie lehnte sich an eine Wandvertiefung. Sie versuchte ruhig zu atmen. Sie besah ihre Kleidung, ob sie Feuer gefangen hatte, fasste prüfend nach ihrem Haar. Sie war jetzt Sithkriegerin? Hatte sie das geträumt? War das durch Sauerstoffmangel entstanden? Oder, war das real? War sie jetzt frei? Konnte man frei sein, wenn man auf der Flucht war? War sie ihn los, wieder ihr eigener Herr?



Taris, Beginn des Raumhafens: Zoey
 
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[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Zwischen zerbombten Hochhäusern] Lilith(M1),Darth Hybris,Galain(NPC)

Der weitere Weg führte sie zu einem Straßentunneleingang.Hatte der Sith etwa vor,dort hinein zu gehen?Der Gang,der in den Tunnel führte,war pechschwarz dunkel,und ein paar seltsame Geräusche drangen aus diesem.Für einen kurzen Moment zuckte Lilith zusammen,da sie sich nicht wirklich traute,dort hinein zu gehen,falls Hybris dies vor hatte.In dem Tunnel befanden sich sicherlich Rakghoule.Diese konnten sehr gefährlich werden als auch Krankheitserreger übertragen,die der bekannten Rakghoulseuche.Lilith wusste davon und auch,wie gefährlich diese Seuche sein konnte.Es gab einen Impfstoff dagegen,doch nicht jeder war dagegen geimpft.Doch dann erhielt Hybris eine Nachricht von jemanden anders (Saphenus),der sich mit ihm treffen wollte.Der Sith gab der Person seine Koordinaten und es dauerte auch nicht lange,bis Zabrak-Sith,der sich Saphenus nennte,auftauchte.Mit seiner rot-schwarzen Tätowierung wirkte er recht furchteinflößend auf die junge Lilith.Sie musste schlucken,als sie den Zabrak sah,der zu ihnen gekommen war.Wie sich herausstellte,war er ein früherer Schüler von Hybris.Dieser teilte Liliths künftigem Meister mit,dass er beendet hat,was noch zu seiner "Reinigung" gefehlt hatte.Demnach nahm das Mädchen an,dass er irgendjemanden getötet hatte,was Hybris kürzlich später wohl bestätigte mit seiner Aussage.Er und Saphenus waren das typische Ebenbild der Sith,vorallem unheimlich und furchteinflößend,was einen Sith eigentlich ausmachte.

Wieder sah sie zu dem Zabrak auf,als sein ehemaliger Meister ihm mitteilte,er habe sich einen Titel verdient.Von einem normalen Sith-Titel ging Lilith nicht aus,es musste schon etwas Höheres sein.Was er wohl alles getan haben muss,um sich diesen Titel (Executor) zu verdienen?Die Jüngerin wollte sich gar nicht ausmalen,wen oder was Saphenus alles getötet hat.Doch wenn sie eine richtige Sith würde werden wollen,worüber sie sich nocht nicht wirklich im Klaren war,würde sie ebenfalls töten müssen.Das war es,was sie nicht wollte:Andere töten.Ihr war klar,dass die Sith andere Lebewesen mal eben einfach so töteten und nicht nach einem Grund dafür suchten.Sie könnte versuchen zu fliehen,doch allein würde sie hier auf dieser Welt nicht weit kommen.Wäre sie allein, würde dies ihr Ende sein.Genau das wollte Lilith nicht,deshalb tat sie das,was die Sith von ihr verlangten.Während sie so in Gedanken war,zog Hybris plötzlich ein Schwert und Saphenus kniete vor ihm nieder.Sie nahm noch diedie Gasmaske von Hybris entgegen,als dieser ihr diese gab.Förmlich verspürte Lilith die Dunkelheit,die die beiden Sith umgab.Sie waren wahrlich von ihr erfüllt.Um vielleicht irgendwann selbst einmal so zu sein,hatte sie einen sehr,sehr weiten Weg vor sich.

Hybris schlug seinen ehemaligen Schüler zum Executor,einem wohl höheren Rang bei den Sith.Er wandte sich mit folgenden Worten an den Zabrak:

"Es begann und endet hier: Dein früheres Leben. Ab diesem Moment bist du nicht länger ein einfacher Zabrak, kein Republikaner oder Imperialer, sondern ein SITH und damit ein Nachfahre der MÄCHTIGSTEN Wesen dieser Galaxis. Sie wollen dich nicht, sie wollen nicht mit dir teilen und sie gönnen dir nichts. Niemand tut das. Doch DU wirst es dir NEHMEN. Denn dies ist der Pfad der Sith. Erhebe dich, Executor Saphenus!"
Während der Sith diese Worte sprach,lauschte Lilith ihnen.Sie klangen unheimlich und zeigten,wer oder was die Sith nun wirklich waren.Doch wie sie Hybris Aussage entnahm,war Saphenus schon länger und öfters hier,auf Taris,einem zerstörten Stadtplaneten.Lilith hätte die Stadt gerne mal in voller Gänze gesehen,doch dafür hätte sie entweder viele 1000 Jahren vorher geboren sein müssen oder die Stadt müsste noch stehen.Nachdem Hybris mit seinem Gerede fertig war,erhob sich der Zabrak wieder.Gesagt hatte Lilith zu der ganzen Sache nichts,sondern einfach nur zugeschaut.Am liebsten wollte sie jedoch,dass sie aus dieser Gegend verschwinden würden,doch sie konnte sich denken,dass Hybris noch in den Tunnel wollte.

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Vor einem Straßentunneleingang] Lilith(M1),Darth Hybris,Galain(NPC),Saphenus
 
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[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Vor einem Tunneleingang] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)

„Wir wissen beide, dass es keine Zufälle gibt. Besonders nicht, wo Ihr mich auf diese Reise geschickt habt.“, entgegnete Saphenus süffisant und grinste breit bevor sein Gesicht wieder ernst wurde. „Sie sind tot.“, bestätigte er und keine Spur von Reue oder Bedauern lag in seiner Stimme. Seine Hand tätschelte dabei sein Lichtschwert. „Sollen ihre Leichen doch vermodern und verrotten, mich kümmert es nicht.“ An seinen Worten merkte man, dass er es ernst meinte. Seine Eltern gehörten zu seiner Vergangenheit, nicht zu seiner Zukunft. Sie waren bedeutungslos, ihr Andenken nichts weiter als Zeitverschwendung.

Hybris griff nach dem mächtigen Seelenschwert und beförderte es vor seinen Körper. Saphenus erkannte die unausgesprochene Aufforderung in seinem Blick und ging vor seinem Meister auf die Knie. Er neigte das Haupt und freudige Erregung fuhr über seinen Rücken. Er wusste, dass er sich diesen Moment verdient hatte. Er spürte, wie ihn die Schneide des Schwertes beinahe sanft an der Schulter berührte und sofort wurde er in die dunkle Seite der Macht gehüllt. Es war ein hauchdünner Umhang, der ihn nun umgab, doch Saphenus spürte die Kraft, die sich dahinter verbarg. Er sog sie tief in sich ein. Hybris hielt nur eine kurze Ansprache, doch Worte spielten in diesem Augenblick auch keine Rolle. Es ging vielmehr um die Bedeutung, die ihnen innewohnte. Mit ihnen war der Anspruch auf Macht verbunden, den Saphenus einfordern und damit seine Position auf Korriban stärken wollte.


Leichtfüßig erhob er sich vom Boden, ein Machtstoß säuberte seine Kleidung und blies den Schmutz davon wie auch der Ballast seiner eigenen Vergangenheit hinweggeweht war. Saphenus‘ Gesicht war ernst und obwohl sie sich auf dem Gebiet der Republik, fernab des Ordens der Sith, befanden, war die Umgebung dieser Zeremonie dennoch angemessen. Inmitten der zerbombten Hochhäuser, exemplarisch für den Untergang dessen, was die Jedi bewahren wollten, wuchs er zu neuer Größe heran. Seine Hand ballte sich zur Faust als ihm bewusst wurde, dass sein neuer Rang und seine neuen Fähigkeiten eine weitere Möglichkeit waren, sich gegen die Jedi zu behaupten. Dabei ging es schon lange nicht mehr darum nur sein eigenes Leben vor ihnen zu retten und sich gegen ihre offensichtliche Verfolgung zu wehren. Jetzt wollte er sie auslöschen und aus den Geschichtsbüchern wegen allem, für das sie standen, tilgen.


Saphenus sah seinen Meister an. Sein Gesicht schien versteinert und jenseits von Freude oder Stolz zu sein. Nicht, dass der Zabrak eine derartige Regung erwartet hätte, doch der beinahe nachdenkliche Ausdruck ließ ihn wundern: was beschäftigte Darth Hybris, Lord der Sith? Saphenus‘ Blick wanderte zu der menschlichen Frau im Schatten seines Meisters. Er spürte ihr Potential, doch es war roh und ungeformt weshalb er sie zuerst nicht weiter beachtet hatte. Sie stellte keine Gefahr für ihn da und dennoch begleitete sie seinen Meister. Er zeigte mit dem Finger auf sie.


„Eure neue Schülerin oder bloß eine weitere Sklavin?“, fragte er und sah die Frau mit seinem einäugigen Blick musternd an. Wenn sie wirklich dazu ausgewählt worden war von Hybris selbst ausgebildet zu werden, musste sie sich in seinen Augen bereits behauptet und gewisses Talent haben. Das brachte ihn direkt zu seiner eigenen Schülerin.


„Ich habe Zoey Liviana übrigens in den Rang einer Kriegerin erhoben.“, sagte er fast beiläufig und zuckte mit den Schultern. „Auch wenn sie unsere Lehren noch nicht völlig verinnerlicht haben mag, war sie dennoch zu einem kaltblütigen Mord fähig. Ihr Opfer, eine Studentin wie sie selbst einst war, hat gebettelt und geweint. Zoey hat sie trotzdem geköpft. Wenn sie es schafft sich im Orden zu behaupten, bekomme ich Recht. Wenn sie getötet wird…“, wieder zuckte er mit den Schultern, „…interessiert es mich auch nicht weiter. Die Toten werden vergessen, nicht wahr?“ Er machte eine Handbewegung als würde er die Menschenfrau mit einschließen. Dann wurde sein Blick nachdenklich. "Nachdem ich meine Eltern getötet habe, habe ich eine Kraft in mir gespürt. Eine Ausprägung der Macht, die ich so bisher nur von Euch kannte. Blaue Blitze schossen aus meinen Händen und setzten die Wohnung in Brand. Mir war als würde die Dunkle Seite in ihrer puren Form durch mich hindurch nach außen strömen. Wie kann man diese Technik beherrschen?" Sein Auge strahlte den gleichen Wissensdurst aus, der ihn auch schon früher angetrieben hatte wenn es um die verborgenen Seiten der Macht ging.


„Wie dem auch sei, ihr Schicksal ist ihr eigenes Problem. Was treibt Euch nach Taris? Wohl kaum die Sehnsucht nach zerbombten Ruinen und Abgeschiedenheit. Der Jedi-Turm wird es auch nicht sein…“


[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Vor einem Tunneleingang] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - vor einem Straßentunneleingang - Saphenus, M1(Lilith), Darth Hybris und Galain (NPC)]

Hybris Schuss ins Blaue schien ins Schwarze getroffen zu haben. Natürlich war der Name Taris irgendwann mal gefallen, sei es nun weil der Zabrak ihn genannt oder die ihn überwachenden Elemente es herausgefunden und ihrem Lord berichtet hatten. So wie der aber schon mal gerne Namen vergaß, hatte er wohl auch den vergessen. Seine Eltern hätten ohnehin nicht als Druckmittel getaugt. Saphenus Anmerkung zu den Zufällen, die es laut ihm nicht gab, kommentierte Hybris nicht und würde es auch nicht mehr tun. Fanatische Gläubige und ähnliche Gestalten waren es nicht wert, dass man mit ihnen diskutierte. Er würde den Umstand einfach nur irgendwann ausnutzen. Fertig.

„Das überlasse ich Taris“entgegnete er stattdessen auf Saphenus erste Frage und sah M1 von der Seite an, die den Blick und vor allem die Worte nicht zu mögen schien.

„In letzter Zeit scheine ich die neun von den zehn abzuarbeiten“ fügte er noch hinzu und ein Ausdruck von Missbilligung huschte ihm über das Gesicht. Damit meinte er die geringe Rate an erfolgreichen Ausbildungen. Wie viele tote und versagende Schüler also auf einen erfolgreich ausgebildeten Apprentice kamen. Saphenus, dieser eine Erfolgreiche, schien die Nummer 1 gewesen zu sein und nun kamen neun Ausfälle. Deshalb würde er M1 nicht mehr allzu viel zutrauen und in sie investieren. Taris würde sie prüfen. Nicht mehr er.

„Was den Rest betrifft: M1, nimm das und gib mir die Maske zurück.“


Er reichte der Frau seinen Scanner mit einer Hand, nahm die Maske mit der anderen an, setzte sie aber noch nicht auf und als sie ihre Hände an das wertvolle Gerät legte, überkam dem Lord ein kurzer Anflug von Verlassensängste. Eigentlich wollte er das Stück Hardware nicht aus den Händen geben.


„Richte ihn auf jeden feuchten Fleck, jeden Kratzer, einfach auf alles, das womöglich mit den Rakghoulen zu tun haben könnten.“sagte er mit eindringlicher Stimme und wartete bis sich sein Blick nachhaltig in den ihrigen gebohrt hatte.

„Dort geht es weiter“ ergänzte Hybris noch und nickte in Richtung Tunnel. Dann ließ er los und drehte sich wieder halb zu Saphenus um. Bevor die junge Frau sich wegdrehen konnte, musste ihr Herr sie jedoch noch an etwas erinnern.
„Pass auf das Ding auf. Es ist mir mehr wert als du. Galain! [Schütze M1.] Er wird dich vor den Ghoulen schützen. NUR davor und jetzt geh vor und bleib in Sichtweite.“

Sie bestätigte und ging langsam vor. Da Hybris ihr die Bedienung des Gerätes nicht erklärt hatte, was eigentlich auch nicht notwendig war, da ein Kind es hätte bedienen können, starrte sie erst einmal nur auf das Display und hielt das Ding testweise überall hin. Das sie fast vor Angst und Unsicherheit verging, ließ den Lord kurz darüber nachdenken, ob er ihr so viele Credits in die Hand geben konnte, beließ es dann aber dabei. Er musste sich in Ruhe mit Saphenus unterhalten. Das nun noch gefährlichere Duo wartete eine halbe Minute, dann folgte es der Frau in den Tunnel. Galain, der allein durchs zuhören wusste wer mit M1 gemeint war, folgte der Frau mit ein paar Metern Abstand und wirkte dabei mehr wie ein Jäger kurz vor dem letzten tödlichen Sprung auf seine Beute. Irgendwann, etwa ab dem Punkt, wo das Zwielicht nicht mehr ausreichte um sicher weiter gehen zu können, entdeckte M1 die Lampe am Scanner und setzte sie ein. Hybris und Saphenus, dank ihrer Machtsinne und ihre an die Finsternis gewöhnten Augen nicht auf eine Luma angewiesen, unterhielten sich bereits.


„Die Doktorin weiß zu viel. Sie ist schwach, leicht zu manipulieren und es vermutlich auch wert. Du wirst sie im Auge behalten müssen, damit sie dich und deine Geheimnisse nicht an den erstbesten Rivalen verrät.“


Während Saphenus antwortete, überquerte die beiden einen Riss im Boden, der irgendwie so aussah, als solle er lieber nicht noch größer werden. Hybris Magen macht einen kurzen Sprung als er den Fuß darüber setzte, beruhigte sich dann aber, da der Boden doch nicht unter ihnen weg brach.
Der Gestank nahm derweilen zu, weshalb der Lord seine Maske nun auch wieder aufsetzte. Wie der Zabrak dies händelte war ihm egal.


„Die Machtblitze, ja. Geh in die Bibliothek und such dir Literatur und Holocrone dazu und du wirst feststellen: da steht nichts eindeutiges. Sie sind chaotisch und mit einem Gewitterblitz vergleichbar. Sie sind Ausdruck der gewaltigen Macht der dunklen Seite, lassen sich nutzen, aber nicht wirklich eineindeutig festnageln. Ich kann dir nicht beibringen wie man sie einsetzt, weil man es nicht vermitteln kann. Sie beruhen nicht auf den Grundlagen, sind nicht vergleichbar und auch weniger … fassbar.“


Hybris hob seine linke Hand und hielt sie so, als wolle er jeden Augenblick Machtblitze in die Decke jagen.


„Es scheint einfach keinen Sinn zu ergeben, dass da plötzliche Blitze aus den Fingerspitzen schießen. Gleichzeitig ist es aber auch absolut nichts instinktives. Du wirst niemals die emotionale Kontrolle verlieren und plötzlich aus Versehen welche verschießen. Sie benötigt deine Willen, entzieht sich ihm aber gleichzeitig. Wie du schon gesehen hast, kann man nur vage die Richtung vorgeben. Übrigens auch ein Grund, weshalb wir die Finger nutzen. Theoretisch könntest du sie auch durch deine Nase schießen.“


Wieder überquerten sie eine scheinbar gefährliche Stelle, dann konnte Hybris nicht an sich halten und fügte hinzu:


„Oder durch deine Augenhöhle“.

Und er klang sogar fast schon amüsiert. Natürlich würde nur ein Idiot so etwas tun. Also Rake vermutlich.

„Du wirst noch die Gelegenheit erhalten sie näher zu studieren. Wahrscheinlich sogar noch heute, noch hier auf Taris. Ich brauche etwas von den Rakghoulen und dafür...“


Hybris stockte, als seine heruntergefahrenen Machtsinne etwas entdeckten. Daraufhin gab er sich der Macht etwas mehr hin, öffnete den Schleier um sich und fand deshalb schließlich dieses eine Etwas. Ein dunkler Fleck in der Macht. Keine Person, sondern ein Ort und Saphenus Reaktion nach hatte er ihn auch entdeckt.


„... siehe mal da. Selbst auf einer Welt der Jedi gibt es sie.“

Besagter Ort, noch ohne Gesicht und Kontur, dafür aber mit einer imaginären Koordinate versehen, befand sich etwa 30 Grad nach rechts verschoben von dort, wo der Scanner sie bis jetzt hin führte. Vielleicht würde er sie am Ende dorthin bringen, vielleicht aber auch nicht. Von plötzlicher Neugier gepackt, wollte Hybris kein Risiko eingehen. Sollte die Spur sie in den nächsten Minuten vom Kurs des dunklen Ortes abbringen, er würde wieder die Führung übernehmen. Plätze wie diese waren nicht zwangsläufig wichtig und es gab dort auch nicht immer Artefakte oder dergleichen. Doch bevor eine Gegend so stark belastet worden war, dass er zur dunklen Seite gehörte, musste schon viel passieren. Es lohnte sich mal nachzuschauen.

„Themawechsel. Jetzt haben wir die Zeit und den Ort um das „Unser“ zu besprechen. Du kannst Hilfe gebrauchen um Korriban zu schützen, bis du es von dir aus halten kannst und ich kann deine Verbindungen zur Politik und Bürokratie gebrauchen. Noch reicht dein Einfluss nicht dafür aus, doch ich erwarte mir etwas davon. Zusammen können wir etwas Großes aufbauen, ohne uns gleichzeitig im Weg zu stehen oder den selben Zielen nachzujagen. Daran zerbrechen alle Schülerschaften und viele Meister und Schüler müssen deshalb sterben, weil die Sith kaum bis gar nicht dazu in der Lage sind nebeneinander her zu arbeiten und das musst du begreifen: Wir arbeiten NICHT gemeinsam, NICHT in die selbe Richtung. Aber wir starten vom selben Punkt und erlauben einander die optimale Bewältigung unserer Hindernisse. Nur so geht es. Jeder andere Weg, den unzählige Sith vor uns gegangen sind, führt nur dazu, dass wir einander vernichten wollen.“

Jetzt blieb Hybris stehen und fasste Saphenus sogar an der Schulter an, um den zu sich herum zu drehen.

„Ich bin nicht gewillt, die Hälfte meiner Zeit darauf zu verschwenden dich zu bekämpfen. Unsere Ziele sind unterschiedlich genug, damit wir das nicht nötig haben und nur so erreichen wir sie überhaupt. Wir haben schon genug Feinde.“

Eindringlich und todernst hatte er gesprochen und nun ging er wieder weiter, das Gesicht hinter seiner verspiegelten Maske verborgen.

„Die Republik und Jedi existieren überhaupt nur deshalb noch, weil sie zusammen und wir untereinander gegeneinander kämpfen. Ein Idiot erkennt, wie schwachsinnig das ist.“


Wieder gingen sie ein paar Schritte. Der Tunnel endete dort, wo M1 inzwischen angekommen war. Fahles Licht, durch eindeutige Schatten, vermutlich von Wolkenkratzern geworfen, durchschnitten, erhellten den Weg vor ihr.

„Leider wird so ein Gedankengut mit Schwäche assoziiert. Ich kann damit nicht hausieren gehen. Sonst rennen mir die Rivalen die Bude ein. Aber wenigstens wir beide können jawohl … wie nennen die Jedi es so gerne: zivilisiert miteinander umgehen? Ja. Ich denke so weit habe sich unsere Spezies schon entwickelt. Wir sollten klüger sein als … als was … Rakghoule?“


[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - unter der Oberfläche in einem Tunnel - Saphenus und Darth Hybris, ein paar Meter vor ihnen M1 (Lilith) und Galain (NPC)]
 
[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Vor einem Straßentunneleingang] Lilith(M1),Darth Hybris,Galain(NPC),Saphenus

Auf die Frage von Saphenus,ob Lilith nun Hybris' neue Schülerin oder nur eine Sklavin war,antwortete die Gestalt,dass Taris dies entscheiden würde.Würde sie diesen Planeten überleben,würde Hybris sie als seine Schülerin akzeptieren.Damit hätte sie,wenn sie denn überlebt,das geschafft,wovon andere Jünger nur träumen.Für einen kurzen Moment hätte sie gerne mit einem anderen Jünger,der noch im Tempel war,getauscht.Denn sie war sich nicht sicher,ob sie diesen Planeten wirklich überleben würde.Doch sie wusste,dass sie aus eigener Kraft dafür kämpfen musste,um hier zu überleben.Die Sith würden ihr nicht dabei helfen.Doch Lilith wollte auch nicht sterben,auf gar keinen Fall!Deshalb beschloss sie,wie ein Sith zu sein und sich wie einer zu verhalten,auch,wenn es ihr vielleicht schwer fiel.Als Hybris sie ansprach wegen seiner Gasmaske,gab sie ihm diese zurück und nahm den Scanner entgegen,den der Sith ihr gab.Er suchte wohl Daten,Fakten über die Rakghoule.Sie nickte,als er ihr befahl,sie solle den Scanner auf alles halten,was wohlmöglich mit diesen Biestern zu tun haben könnte.Es gefiel ihr nicht,in diesen Tunnel zu gehen,doch Lilith würde ihre Angst überbrücken müssen,denn Versagen war keine Option bei den Sith,das wusste sie mittlerweile.Außerdem solle sie auf den Scanner aufpassen,da er Hybris mehr bedeutete als M1 selbst.Vor Rakghoulen würde sie Galain schützen,doch vor allem anderen müsste sie sich selbst schützen,oder verteidigen.Galains Spezies (Herglic) war ihr völlig unbekannt,die Kreatur sah aus wie ein Hai und war unendlich groß.Lilith hatte zuerst Angst vor ihm,doch da die Kreatur ihr nichts tat,wurde sie etwas offener.Ein Rakghoul würde nicht gegen ihn ankommen.

Nachdem sie einigermaßen raus bekommen hatte,wie der Scanner funktionierte,ging sie langsam in den dunklen Tunnel vor und scannte alles,was nur auf Ghoule hindeuten konnte.Das Gerät zeichnete auf,was es gescannt hatte.Bisher war es noch ganz ruhig,doch umso tiefer sie in den Tunnel ging,umso dunkler wurde es.Doch das Scangerät hatte eine Lampe,die sich dann einschaltete.Weiter neben ihr lief Galain,der ihr folgte.Während sie weiter scannte,blieb sie kurz stehen und drehte sich zu Hybris und Saphenus um.Die beiden Sith unterhielten sich über irgendwas,was Lilith allerdings nicht mitbekam.Wenn sie wüsste,dass sich hier auf Taris auf Jedi aufhalten,würde sie vielleicht ganz anders reagieren?Im Moment konnte sie jedoch nichts weiter machen als die Umgebung zu scannen.Was sie scannte,waren meistens wohl irgendwelche Haufen oder Überreste von den Rakghoulen.In einer Ecke lag sogar der Kadaver eines Ghouls,halb verwest und total zerfetzt.Lilith verzog das Gesicht,und dank der Gasmaske musste sie nicht den vollen Gestank davon einatmen.Sie ging und scannte weiter.

Ab und zu fiel ihr Blick wieder zurück,doch die Sith folgten ihr und Galain,sich weiter unterhaltend.Der Tunnel hatte fast ein Ende,zumindest dort,wo das Licht hin reichte.Ein paar natürliche Lichtstrahlen,welche in den Tunnel von außen geworfen wurden,erhellten den Gang vor ihr dann etwas.Doch war auch wieder eine Richtung,die total verdunkelt war.Plötzlich vernahm Lilith seltsame Geräusche,die aus diesem Gang kamen.Sie leuchtete hinein,als plötzlich ein kleiner Rakghoul in ihre Richtung gesprungen kam.Das Mädchen schrie kurz auf,stolperte über etwas und fiel hin.Den Scanner hatte sie derweil fallen gelassen.Alles ging so schnell und Galain schien nach dem Ghoul zu greifen.Doch irgendwie war er immer noch nah genug an der Jüngerin heran,um fast an sie heran zu kommen.In ihrer Angst fing sie an,nach dem Rakghoul zu treten,und als Galain ihn dann packte,knackte es mit einmal.Das Tier hing schlaff,bewegte sich nicht mehr.So wie es aussah,hatte Galain es irgendwie getötet.Sofort griff sie nach dem Scanner und leuchtete damit in Richtung Galains.

"Ist es...tot?",fragte sie.Der Ghoul bewegte sich gar nicht mehr.Wie es schien,hatte er ihm das Genick gebrochen,irgendwie.

Lilith war sich nicht sicher,was sie davon halten sollte,doch irgendwie war sie froh,dass der Ghoul tot war.Es fühlte sich gut an,es getötet zu haben,auch wenn sie es nicht selbst war...

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Unter der Oberfläche am Ende eines Tunnels] Lilith(M1),Darth Hybris,Galain(NPC),Saphenus
 
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Taris, Beginn des Raumhafens: Zoey


Sie begann sich zu sammeln. Stolz erfüllte ihr Herz. Er hatte die magischen Worte gesagt! Zoey war nun Sithkriegerin. Sie sollte nach Bastion, um im Orden ein vollwertiges Mitglied zu werden, dahin, zu dem Ort, den sie hatte meiden wollen, da Meister Saphenus ihr nicht zutraute, dass sie dort überleben würde. Trotz und ein eiserner Wille ließen sie überlegen, wie sie dahin kommen könnte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie die Bibliothek vor sich. Dorthin hatte sie immer mal gewollt. Wenn das kein Ziel war! Grin fehlte ihr. Sie fühlte sich etwas einsam so ohne Bodyguard. Seit Monaten hatte sie stets einen um sich gehabt. Sei es Q`Tahem oder Sane oder Grin oder Yui gewesen. Es war komisch. Sie hüllte sich enger mit der Macht zum Schutze ein, bis ihr einfiel, dass Jedi an jeder Ecke lauern könnten. Ihre Aura müsste dunkel sein! Auch, wenn man wohl kaum einen Zusammenhang zwischen ihr und dem Tötungsdelikt und dem Brand herstellen könnte, was sie hoffte, doch sicher war sie sich nicht. Hatte sie jemand gesehen, hatten Überwachungskameras sie aufgenommen, und ihr Umhang, er roch obendrein entsetzlich nach Rauch!? Schnell verschleierte sie sich, wie Janus Sturn ihr gelehrt hatte. Ihr Atem ging hektisch. Was für eine blöde Situation. Da war sie nun Kriegerin und fürchtete sich, wie ein scheues in die Enge getriebenes Reh. Sie hatte jetzt Fähigkeiten, wurde sie sich dessen bewusst! Saphenus hatte es damals sogar ohne diese nach Bastion geschafft! Sie straffte ihren Rücken und hob das Kinn an. Sie setzte ihre Kapuze auf und zog sie weit ins Gesicht. Dann ging sie an den Schaltern vorbei, die Tickets verkauften. Mist, so viel Bargeld hatte sie nicht mit! Und, sie konnte unmöglich ihren eigenen Creditchip hingeben. Schließlich sollte niemand wissen, dass sie hier war. Wenigstens hatte sie eine gefälschte ID-Karte.

Plötzlich entdeckte sie ein bekanntes Gesicht. Sie stand ganz vorne an einem der Schalter, eine riesige Menschenmasse hinter sich. Was machte die kleine Nevis hier? Wo war Hybris? Wo Galain? Sie sah sich um, konnte ihn und sein untotes Monster aber nirgends entdecken und sie glaubte, ihn auch sofort spüren zu können, auch wenn sie nicht bewusst nach ihm suchte. Sie ging zu ihr hin und hörte, wie man hinter ihr misslaunig wurde, da sie wohl keine Wahl, wohin, getroffen hatte.


“Sie können kurz vor gehen!”,

sagte sie zu den Leuten direkt dahinter und zog, die erschrockene Nevis, die sich umgedreht hatte, zu sich.

“Was machst du hier?”,

zischte sie ihr leise zu?

“Ich bin ihm weggelaufen.“,

gab Nevis unsicher und ängstlich zu. Zoey, erst überrascht, musste grinsen. Dem kleinen Ding war das gelungen!?

“Wie?”,

musste sie nachhaken. Erst war sie nie ohne Halsband unterwegs gewesen, selbst im Tempel nicht, wo sie nun wirklich nicht hatte weglaufen können und hier hatte er sie verloren? Er war auf Taris?! Eine Fünfjährige, älter war sie doch nicht, hatte es geschafft, ihm zu entwischen? Die Kleine fasste Vertrauen, weil Zoey so lächelte und bisher hatte sie auch nie Angst vor ihr haben müssen. Nevis erzählte kurz alles, wie es dazu gekommen war.

“Glückwunsch!”,

sagte sie zu der Kleinen.

"Und nun, wo wolltest du hin? Hast du überhaupt Geld?"

Die Kleine holte aus und erzählte weitschweifend. Sie hatte Vertrauen zu ihr. Sie erzählte von den bösen Männern, die ihr das Kinderlichtschwert weggenommen hatten und doch einen echten Sithkristall in sich trug, wie Zoey wusste und deshalb horchte sie bei ihren Worten auf. Nevis sprach davon, dass sie den Geldchip auf Hybris` Schiff gestohlen hatte und Zoey musste erneut grinsen. Er war doch nicht so unfehlbar wie immer angenommen! Der Chip hätte einem vermeintlichen Toten(Sharoh) gehört? Wen konnte sie nur meinen? Zoey dachte kurz nach. Sie konnte unmöglich mit ihrem eigenen Geldchip ein Ticket bezahlen. Sie wollte keine Spur legen. Und die Jedi sollten auch sonst nicht erfahren, dass sie mit den Sith im Bunde war. Wie peinlich war das denn, wenn Q`Tahem oder Kestrel davon erfuhren?! Einen ID-Chip hatte sie zum Glück.


“Hast du einen Identifikationschip? Also, um dich auszuweisen, wer du bist?”

Das Kind starrte sie mit fragenden Augen groß an. Also nicht! Zoeys Gedanken fielen auf das scharfe Kinderlichtschwert zurück. Es war schade um den Kristall! Zoey sah sowas nicht gerne in Kinderhände, dachte aber an sich. Sie trug das Lichtschwert ihres Meisters wirklich in Ehren, aber irgendwann sollte sie es ihm zurück geben.

“Wo willst du denn hin?”

Die Kleine zuckte mit den Achseln. Sie meinte, dass die Jedi sie nur aufs Feld auf die Feuchtfarmen schicken würden, auf Taris sie Gefahr lief, wieder Sklavin von Hybris zu werden und sie doch ihre Mutter suchen würde. Hybris wusste, wo sie war. Vermutlich hielt er sie im Tempel der Sith in Gefangenschaft. Doch verschwunden wäre sie auf Coruscant. Lianna wäre das einzige zu Hause, was sie kennen würde. Naja, und es gab noch den Jünglingshort auf Haarun Kal.

“Du kannst als Kind deiner Mutter nicht helfen. Im Sithtempel sind nur Monster wie Hybris. Auf Coruscant herrscht ein schlimmes Virus! Und die Jedi, ja, das machen sie wirklich!”,

gab Zoey ehrlich zu. Sie würde natürlich Nevis nicht zu den Jedi schicken. Nevis kannte ihren wahren Namen und wer sie war und und könnte sie verraten. Auch fielen ihr die Worte ihres Meisters ein. Sie könnte es mal bereuen, Nevis nicht geopfert zu haben. Heute süß und klein, morgen deine Feindin!? Die Kleine meinte aber, sie müsse ihrer Mutter helfen und wolle dorthin. Für ihre Flucht vor Hybris hatte sie Zoeys Respekt verdient.

“Wie viel Geld ist auf dem Geldchip?”

Nevis wusste es nicht. Zoey dachte nach. Sie selbst wollte oder besser gesagt musste nach Bastion. Wenn das Geld reichen würde, würde sie das Kind bis dorthin mitnehmen. Nevis wollte unbedingt! Allein zu reisen war nicht gerade lustig und mit einem Kind war sie unauffälliger. Man suchte eine Frau und einen Mann, sollte man die irgendwo gesehen haben. Das Kind hatte kaum eine Chance alleine weit zu kommen. Es war ihr ein Vergnügen sie vor Hybris zu retten, vermutlich so, wie es dies für Saphenus gewesen war, sie vor ihm zu beschützen. Zumindest glaubte sie das. Und, auch wenn sie nun eine Sith war, hatte sie dennoch Sympathie für Kinder übrig. Sie war zwar Sith, aber immer noch eine Frau! Männer hatten davon keine Ahnung und davon viel! Dennoch sagte sie nicht uneigennützig:

“Gib mir den Chip und komm mit!”

Die Kleine reichte ihn ihr. Sie ergriff Nevis`Hand und ging mit ihr wie eine Mutter mit ihrem Kind.

“Ich werde dich natürlich Nevis nennen, denn ich bin nicht wie Hybris!”,

surrte sie das Band zwischen ihnen enger.

“Hier oben ist es zu teuer!”

Sie gingen zum Fahrstuhl.

“Kannst du mir den Weg nochmal zeigen, wo dir das vorhin passiert ist?”

Sie nickte und deutete mit dem Finger auf den Fahrstuhl. Ah, da waren sie schon mal auf dem richtigen Weg!
Zielstrebig stieg Zoey mit dem Togrutakind ein. Die Kleine drückte den Knopf. Sie wusste noch genau den Weg. Er hatte sich in ihr Gehirn gefressen. Im Fahrstuhl schwiegen sie beharrlich wie alle darin. Kurze Zeit später standen sie vor dem Tunnel. Nevis gab eine konkrete Wegbeschreibung. Es war einfach.


“Bleib hier stehen und warte auf mich!”

Nevis setzte sich an eine Betonwand. Zoey ging los. Sie hasste solche Leute, wie die es waren, die nun den wertvollen Sithkristall hatten. Leise öffnete Zoey die Tür, die einen Spalt offen stand. Vielleicht stand er noch durch Nevis offen?Ihr Lichtschwert erwachte zum Leben. Scharlachrot knisterte es bedrohlich, gab aber auch Licht, sie schob die Tür hinter sich zu, doch die Betrunkenen schliefen immer noch und merkten nichts. Sie hatten nicht einmal bis jetzt bemerkt, dass die Kleine längst fort war. Sollte sie das wirklich tun? Ihr Herz hämmerte. Ihr Meister hatte sie gelehrt sich das zu nehmen, was man wollte und das war der rote Kristall! Zoey schwang zielstrebig ihr Lichtschwert. Sie sah sich wie eine Wächterin, die Sithartefakte inklusive Kristalle dahin brachte, wo sie hin gehörten. Auf keinen Fall in die Hände solcher gestrandeter Leute! Es fiel ihr nicht schwer, diesen Abschaum zu töten. Sie hatte weder Gegenwehr, noch mit Ekel, denn ein Lichtschwert arbeitete sauber und unblutig, noch mit Skrupel zu kämpfen. Diese hier waren nicht unschuldig wie das Mädchen vorhin und doch war auch ihr Tod wichtig gewesen. Zoey steckte ihr Lichtschwert an den Gürtel zurück und machte ihre Luma an. Dann durchsuchte sie die Leichen. Das empfand sie unangenehmer, doch sie ahnte, dass einer den Kristall an sich trug. So war es auch. Mit Entzücken betrachtete sie ihn. Sie steckte ihn in eine Gürteltasche. Auf dem Boden fand sie das kaputte Kinderlichtschwert. Sie hob die Einzelteile auf und steckte sie auch an ihren Gürtel. Dann sah sie sich noch ein wenig um. Es waren Kriminelle, Schmuggler! Sie hatten vielleicht das Ein oder Andere? Es gab viele Waffen. Etwas Bargeld! Letzteres ergriff sie. Sie zog diverse Schubläden eines Schreibtisches auf. Und siehe da, eine Schublade voll mit ID-Chips! Sie wühlte längere Zeit darin rum. Dann fand sie einen Chip für ein dreijähriges Togrutamädchen. Solche Chip gab es selten! Sie nahm ihn mit. Nevis sah aus wie naja fünf. Das passte schon! Dann war sie eben groß für ihr Alter!

Sie eilte hinaus. Sie hinterließ drei weitere Leichen. Nun waren es insgesamt vier. Was machte es aus? Ob Eine oder Vier? Der Tunnel war leer. Als sie zum Tunnelausgang kam, stand Nevis schon wartend davor.

“Du heißt Niska Taha auf der Reise und bist drei. Das ist ab sofort dein Name, wenn andere zuhören können! Und hier ist dein Lichtschwert oder was davon übrig blieb. Mit etwas Klebstoff kann man es reparieren.”

Sie reichte es ihr. Ihre Freude im Gesicht war nur kurz zu sehen, denn sie schwand, als sie die Einzelteile erhielt und in den Händen hatte, doch man sah es erhellen, als Zoey den Klebstoff erwähnte. Sie bedankte sich kurz. Zoey unterbrach sie hastig. Sie war in Eile.

“Die Männer können dir nichts mehr tun! Du musst sie nicht mehr fürchten. Und, wie heißt du, wenn die Kontrolleure fragen?”,

testete sie sie. Sie antwortete richtig. Sie stiegen in den Fahrstuhl und fuhren ganz nach unten. Dort rief sie nach einem Taxi.

“Zum Raumhafen für Flüchtlinge.”

Der Fahrer stellte keine Fragen. Sie beide sahen so zerlumpt aus und passten in das Bild. Sein Radio lief. Man sprach von dem Mord. Bislang gab es keine Hinweise. Aber eine Vermutung. Saphenus Lemur. Ihr Herz begann zu pochen. Nun, das hatte auf der Hand gelegen. Aber, nach ihr suchte man nicht, beruhigte sie sich. Die Leichen unten im Tunnel würde wohl kaum jemand finden, noch jemand vermissen! Sie reichte ihm das Bargeld, als sie ankamen. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Meister und Hybris nicht weit weg waren. Sie spürte deren Präsenzen. Das machte sie unruhig wegen Letzterem.

Dort holte Zoey mit dem Chip zwei Tickets nach Nar Shaddaa. So, auf dieser Route, war sie mit ihrem Meister hier angereist. Allerdings hatte sie eine halbe Stunde mit Nevis in der Schlange gestanden.

“Wir werden erstmal nach Nar Shaddaa reisen. Damit man uns nicht erwischt. Wir steigen dort nach Bastion um. Und, du darfst niemandem erzählen, dass ich dir geholfen habe! Sonst sage ich Hybris, wo du bist!”,

flüsterte sie dem Kind danach leise zu.

Zoey verspürte plötzlich riesigen Hunger und konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann sie das letzte Mal gegessen hatte. Sie besaß noch etwas Bargeld und fand es total komisch, dass sie, eine Millionärin, so reisen und rechnen musste! Doch sie war unter diesen Flüchtlingen am sichersten. Und, sie durfte mit ihrem eigenem Chip kein Geld abheben. Zoey kaufte sich und dem Kind je einen billigen Banthaburger. Wenn hier zehn Prozent Fleisch drin waren, lag sie im Schätzen gut! Es schmeckte fade und ranzig, doch der Hunger trieb es rein. Für einen Becher Wasser reichte es auch noch. Dann konnten sie schon an Bord der Flüchtlingsfähre gehen. Doch zuerst mussten sie an der Passkontrolle durch. Zoey atmete tief durch. Sie sah sich um, ob sie Jedi sah. Sie trugen meist typische Kluft und ihr Lichtschwert. Vielleicht würde Zoey sie auch gleich an ihrer Aura erkennen? Auch ohne Abtasten?! Sie wusste es nicht. Sie zupfte nochmal unauffällig ihren Umhang zurecht, damit ihr Schwert nicht entdeckt wurde. Ihre Macht verschleierte sie noch eindringlicher. Diese Verschleierung verbrauchte mächtig Energie! Hoffentlich suchte Hybris nicht nach Nevis! Nicht auszudenken, was er davon hielt, wenn er sah, dass sie ihr half.

Dann waren sie dran. Zoey reichte beide ID-Chips hin. Ihr Herz klopfte vor Aufregung und Anspannung, doch sie konnte diesmal gut schauspielern. Man wollte den Grund ihrerer Reise mit einem Kind, was nicht ihres war, wissen.


“Ich bringe Niska zu ihrer Mutter. Sie war zur Behandlung hier! Ihre Mutter kann nicht selbst kommen. Sie sitzt im Rollstuhl.”

Die Ausrede war blöd, einfach, doch sie funktionierte, vielleicht gerade deshalb!? Die Beamtin hatte Zeitdruck. Es standen hunderte Flüchtlinge an und es waren nur zwei Beamte. Sie wurden durch gewunken und Zoey atmete auf.

Als die Fähre abhob, atmete Zoey auf. Nevis sicherlich auch.


Orbit von Taris, Flüchtlingsfähre Brina in Richtung Nar Shaddaa: Zoey Liviana( getarnt Tasya) und Nevis Li (Niska)
 
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[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Vor einem Tunneleingang] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)

„Taris ist für uns alle also ein Ort der Prüfung.“, entgegnete Saphenus und warf der Menschenfrau einen weiteren Seitenblick zu. Hybris hatte ihren Namen nicht genannt und schon diese Tatsache für sich allein sprach Bände. Sie musste sich in seinen Augen noch behaupten und das hieß, dass ihr Leben nicht mehr wert war als das eines beliebigen Jüngers. Saphenus sah den Schatten der Missbilligung auf dem Gesicht seines Meisters und musste unweigerlich an Ares denken, der mit ihm die Ausbildung begonnen und von dem er nichts mehr gehört hatte. Er nahm also an, er wäre tot. Dieser Umstand bedeutete ihm nichts, doch er führte er ihm vor Augen wie wenig Sith ihre Ausbildung tatsächlich überlebten und sich in den Rängen des Ordens nach oben arbeiten konnten. Saphenus schien zu diesen wenigen dazu zu gehören, sonst dürfte er sich jetzt nicht Exekutor nennen.

Hybris forderte seine Maske von M1, ein weiteres Zeichen seines Desinteresses für den Menschen, zurück und übergab ihr einen Scanner. Offenbar gemacht um Rakghoul aufzuspüren warf das technische Gerät mehr Fragen auf als es beantwortete, doch diese Antworten hatten noch Zeit. Jetzt war nicht der Moment für die Ungeduld, die Saphenus sonst so fest im Griff hielt. Hybris schickte M1 voraus und wartete selbst ab bevor er ihr mit seinem Schüler an seiner Seite folge. Dabei stellte er das widerlich stinkende, untote Wesen zu ihrem Schutz ab.


„Wir können sie ebenso leicht manipulieren.“, antwortete er auf Hybris‘ Feststellung sah ihn dabei an während sie gemeinsam dem Tunnel folgten. „Sie hat ein gewisses Vertrauen zu mir aufgebaut, per se schon eine Schwäche für sich, doch dieses Vertrauen können wir nutzen. Gepaart mit der Angst, die sie vor Euch empfindet, haben wir genug Hebel um sie uns gefügig zu machen und zu halten. Doch ich gebe Euch recht: wir müssen sie tatsächlich im Auge behalten. Es gibt zu viele, die schon ihre Finger nach ihr ausgestreckt haben. Sie hat mit @Janus Sturn geschlafen, wisst Ihr das? Sie hat tatsächlich geglaubt, er empfinde etwas für sie. Die Enttäuschung über die Wahrheit in ihrem Gesicht zu sehen war eine Wohltat und hat sie gleichzeitig der dunklen Seite der Macht nähergebracht.“ Saphenus blieb ernst, denn er wusste welche Gefahr dieser Umstand für ihn bedeutete. Sturn war vorgeblich sein Verbündeter, doch Verbündete konnten sich schnell zu unerbitterlichen Feinden wandeln. Man durfte ihnen nicht zu viele Schwachstellen offenbaren.


Der Gestank in dem Tunnel wurde intensiver und er stammte nicht nur von den Ausdünstungen Galains. Hybris setzte eine Maske auf um seine empfindliche Nase zu schützen. Leider mangelte es Saphenus an derartiger Ausrüstung. Er verzog angewidert sein Gesicht während er bewusst tief durch die Nase ein- und ausatmete in der Hoffnung, sich irgendwann an den Gestank zu gewöhnen. Es durften nur keine giftigen Gase in der Atemluft liegen.

Hybris sprach von dem Machtblitzen, doch eine handfeste Erklärung musste er Saphenus schuldig bleiben. Er beschrieb sie als pure Manifestation der dunklen Seite, als nicht lehr- oder vermittelbar. Man musste seine eigene Verbindung zu ihnen finden und selbst erkennen, wie man sie nutzen konnte. Indem Saphenus sie bereits gewirkt hatte, hatte er den ersten Schritt auf diesem Weg schon getan. Jetzt war es an ihm den Weg zu vollenden. Mit einem Nicken bestätigte er Hybris‘ Worte.


„So hat es sich angefühlt, als würde die dunkle Seite selbst aus meinen Fingern strömen. Meine Nase würde ich dafür allerdings nicht nutzen wollen. Sie jedoch aus meiner Augenhöhle zu verschießen würde sicherlich für eine Überraschung sorgen.“, fügte er lächelnd hinzu bevor er wieder ernst wurde. „Aber diese rohe, ungezähmte Technik beherrschen zu wollen…das muss einem das Gefühl wahrer Macht geben. Ich kann mir vorstellen, welchen Eindruck diese Blitze bei anderen erzeugen und wie gut sie sich eignen um Tod oder Schmerzen zu verbreiten. Wer könnte sich ihnen schon lange widersetzen?“ Ein Leuchten erschien in seinem Auge als er an die Möglichkeiten dachte, in denen man sie einsetzen konnte. Hybris hielt einen Moment inne und als sich Saphenus vorsichtig der Macht öffnete, spürte er es auch. Trotz der Anwesenheit des Jedi-Ordens auf Taris gab es hier einen Ort, der von der dunklen Seite geprägt worden war. Er schien Ausdruck des Leids und des Zorns zu sein, die der Planet während des Bombardements erfahren und kanalisiert hatte. Die Anwesenheit der Jedi konnte diese tiefen Wunden im Wesen des Planeten selbst nicht heilen.


Anstatt sich jedoch diesen Ortes zu widmen, sprach Hybris von etwas anderem. Er wechselte das Thema um die Art und Weise ihrer zukünftigen Zusammenarbeit zu besprechen. Dabei berührte er Saphenus sogar an der Schulter, sodass sich der Zabrak zu ihm wandte. Schon auf Korriban hatte er davon gesprochen, dass sie zusammenarbeiten und einander helfen sollten anstatt sich zu bekämpfen. Nachdenklich schwieg Saphenus und hörte seinem Meister genau zu. Er musste zugeben, dass seine Worte Sinn ergaben. In gewisser Hinsicht war der Orden durch den anhaltenden Frieden geschwächt. Anstatt sich eines gemeinsamen Feindes zu widmen, ergingen sich die Sith wieder in ihren eigenen Grabenkämpfen und waren nur darauf bedacht ihren eigenen Einfluss innerhalb des Ordens zu mehren. Sie kümmerten sich nicht mehr um das Ziel, dass sie alle vereinen sollte, nämlich die Vernichtung der Republik und der Jedi.


„Das klingt als wolltet Ihr den Orden selbst reformieren.“, stellte Saphenus bedächtig fest. Er wusste, dass sie hier offen sprechen konnten. Fernab des Imperiums und der Sith auf feindlichem Territorium gab es niemandem, der ihnen lauschen und sie verraten konnte. „Und Ihr seid interessanterweise nicht der Einzige, der erkannt hat wie schwach wir sind. Ihr mögt die Politik verabscheuen, doch schon bei meinen bisherigen Treffen mit anderen Sith und auch Gouverneuren habe ich gespürt, dass sich der Widerstand gegen seine Majestät regt. Ein Hauch des Wandels hat das Imperium erfasst und verbreitet sich wie ein Gift. Noch wagt es niemand seinen Widerstand offen zur Schau zu stellen, doch das ist nur eine Frage der Zeit. Gouverneure zweifeln den Imperator und seine Entscheidungen mittlerweile hinter vorgehaltener Hand an, insbesondere was den Frieden mit der Republik angeht. Viele halten ihn für einen Fehler, denn auch sie haben wie Ihr erkannt, dass er uns schwächt. Anstatt unsere Kräfte zu bündeln bekämpfen wir uns lieber gegenseitig. Die Frage ist nur ob genau dieser Umstand nicht schon uns selber genutzt hat: ich habe Ignavius besiegt und Ihr habt euch den Vorsitz Eures Zirkels gesichert. Ich frage mich ob wir das während des Krieges auch geschafft hätten.“ Saphenus verstummte einen kurzen Moment und fuhr dann fort. „Die Angst vor und der Hass auf Euch haben meinen Weg zugleich beschleunigt und verzögert. Ebenso wie sie mich angetrieben haben, haben sie mich auch gebremst. Wir beide werden uns wohl nicht vertrauen können, dafür nagt die Paranoia zu sehr an uns. Dieser Tunnel könnte genau so gut zu dem Ort führen, an dem Ihr mich tötet und unbemerkt entledigt. Auch wenn Ihr das natürlich schon auf Korriban hättet tun können.“ Er grinste Hybris an. Bevor er jedoch fortfahren konnte, wurden seine Worte von einem Schrei unterbrochen. Ein kleiner Rakghoul war aus der Dunkelheit hervorgesprungen und hatte M1 angegriffen. Der Scanner fiel zu Boden, doch bevor M1 Schicksal besiegelt war, erledigte Galain wozu er bestimmt war: er griff nach dem Rakghoul und brach dessen Genick als handelte es sich um einen dünnen Zweig.


„Ja, es ist tot.“, bemerkte Saphenus schlicht und schob den leblosen Körper des Ungeziefers mit einem Wink seiner Hand zur Seite. „Und ja, du bist auch noch am leben. Bedank dich bei deinem großen, untoten Freund dafür.“ Saphenus musste zugeben, dass dieser Rakghoul der erste war, den er je in seinem Leben zu Gesicht bekommen hatte. Er war den unteren Ebenen bisher stets ferngeblieben und in den Nachrichten bzw. öffentlichem Bewusstsein ignorierte man ihre Existenz lieber anstatt sie anzuerkennen und aktiv gegen sie vorzugehen. „Sie sehen noch widerlicher aus als im HoloNet.“, murmelte Saphenus und betrachtete den entstellten Körper des Rakghoul. Es schien kaum vorstellbar, dass es einst ein Mensch gewesen war. „Lass dich lieber nicht von ihnen beißen.“, riet er M1. „Es sei denn du hast ein Faible dafür entstellt und willenlos durch die unteren Ebenen von Taris zu wandern. In dem Fall möchte ich dir natürlich nicht im Wege stehen.“ Er grinste schief, dann gingen sie weiter.


Saphenus spürte, wie sie sich dem Ort mit der dunklen Präsenz näherten. Hybris hatte bisher nur gesagt, dass er sich für die Rakghoul interessierte doch weshalb genau war er ihm schuldig geblieben.
„Was habt Ihr mit diesen Viechern vor? Bisher hatten nur illegale Jagdvereine Interesse daran, sich mit ihnen zu beschäftigen.“ Derartige Gruppen gab es tatsächlich. Sie wagten sich in die verseuchten Gebiete und gaben sich dort ihrer Mordlust hin. Nach allem, was man hörte, war es ein recht kostspieliges Hobby. Saphenus kam Hybris etwas näher und senkte seine Stimme. „Um auf Euer Angebot zurückzukommen: wenn ich Taris tatsächlich lebendig verlasse, nehme ich es an. Die Jedi zu vernichten sollte unser oberstes Ziel sein. Danach können wir uns immer noch gegenseitig die Köpfe einschlagen. Die Frage ist nur: habt Ihr schon einen genauen Plan und konkrete Vorstellungen?“

[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | In einem Tunnel] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - unter der Oberfläche in einem Tunnel - Saphenus und Darth Hybris, ein paar Meter vor ihnen M1 (Lilith) und Galain (NPC)]

Wie zwei dunkle Götter hatten die beiden Sith ein Stück weit von M1 entfernt gewartet, als diese um ihr Leben hatte kämpfen müssen. Völlig gleichgültig hatten sie hinüber geschaut und einfach nur abgewartet, sich absolut der Tatsache bewusst, dass sie in keiner erwähnenswerten Gefahr schwebten. Galain schritt dann ja ohnehin ein und beendete das unsägliche Spektakel.Immerhin hatte sie sich überhaupt gewehrt,ging es dem Lord leicht entnervt durch den Kopf. Sollte er ihr eine Waffe geben, fragte er sich weiter, entschied sich dann aber dagegen. Falls sie nicht dazu in der Lage war aus eigenem Antrieb so weit zu denken, dann war sie ohnehin zu unerfahren und dumm um ihm dienen zu können. Was sollte er mit jemandem anfangen, der sich nicht selber verteidigen und dafür Strategien entwickeln konnte? Sie war – vermutlich – ein Mensch. Also sollte sie verflucht noch mal ihr verdammtes höher entwickeltes Gehirn benutzen und nicht völlig unbewaffnet herumlaufen.


Nachdem sich Hybris still über M1 kindisches Gehabe aufgeregt hatte, sah er wieder leicht zu Saphenus und ging auf dessen Antworten bzw. Fragen ein.

„Wusste ich nicht, habe mir aber ähnliches gedacht. Vor allem dieser Sturn. Sein Zirkel ist ohnehin ein Problem, wenn nicht DAS Problem aller anderen Sith, die selber herrschen und nicht nur dienen wollen. Als Imperator würde ich sie nicht dulden.“

Zu glauben, man könne sie kontrollieren, war mindestens dumm, grenzte aber wohl eher schon an Hybris. Einen Inquisitor zu kontrollieren war vielleicht noch möglich. Doch alle? Selbst Executoren und Lords? Davon konnte der Imperator unmöglich ausgehen.

„Gerade weil es keinen Sinn ergibt, aber offensichtlich möglich ist, versetzten uns die Machtblitze in Furcht. Was kann ein Mann oder eine Frau alles anrichten, wenn sie schon über solche Fähigkeiten verfügen? Welches Potential mag dahinter stecken? Und ja … das Gefühl von Macht, welches du dabei empfindest … es ist einzigartig.“


Bei ihm war das nicht anders. Er gab sich dem Gefühl nur ungern hin, weil es eben so berauschend war, doch ganz hinten in seinem Bewusstsein, wo dieses dem Unterbewusstsein die Zügel in die Hand gab, liebte er es.


Sie verließen nun endlich den Tunnel und kamen an einen Ort, der sich noch nicht einsehen ließ, da vor ihnen ein Wolkenkratzer wie ein Baum gefällt worden und dann auf die Straße gefallen war. Der Aufprall musste unglaublich gewesen, der Lärm ohrenbetäubend und die Druckwelle die Lungen zerfetzend gewesen sein. Der Lord hielt kurz in seinen Gedanken inne und betrachtete das Werk. Die Straße hatte der Energie des Gebäudes natürlich nicht widerstehen können und war mit diesem mehrere Meter in den Boden eingesunken. Als Hybris nach links und rechts sah, entdeckte er Reste davon in den Tunnelwänden. Die Trümmer waren zu Geschossen geworden und hatten sich durch alles mögliche gebohrt und wären sie nicht erst Jahrhunderte später hierher gekommen, sie würden die aufgespießten Objekte sicherlich immer noch identifizieren können. Inzwischen brauchte man jedoch einiges an Phantasie. Plünderer, die Umwelt selbst, Tiere und wer weiß was noch hatten alles geschliffen und schließlich war auch die Natur zurückgekehrt und hatte größtenteils alles überwuchert. Den impact aber konnte auch sie nicht verschleiern. Während M1 nun einen – halbwegs - sicheren Weg suchte, redete Hybris weiter.

„Hatte ich schon erwähnt, dass der Imperator keine Kritik verträgt?“


Beide Sith sahen sich an. Hybris rieb sich über die Brust und sah dann wieder in Richtung M1.


„Nachdem er mich befördert hatte, war ich so unklug gewesen und habe ihm Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Ohne ihn auch nur indirekt für irgendetwas verantwortlich zu machen. Hat nichts gebracht. Er hat mir mit einer Attacke beinahe die Lunge zerrissen. Nein, den Orden reformiere ich sicherlich nicht.“

Ein kurzer Blick in Richtung Saphenus, dann fügte er hinzu:

„Nicht unter ihm.“


Die restlichen Worte des Executors über den Imperator kommentierte der Lord lieber nicht. So wenig er den Imperator auch leiden konnte, wer konnte das schon, so wenig wollte er auch, dass er unter ging. Hybris hatte durchaus nicht vergessen wieso er überhaupt Lord hatte werden können. Weil der Imperator sich Hybris Hilfe hatte sichern wollen, die er auch bekommen musste. Inzwischen hatte der mächtigste Sith des Imperiums es so gedreht, dass jeder wichtige Sith glaubte, Hybris sei sein Freund und Verbündeter. Obwohl er dies niemals offen zur Schau gestellt hatte, dachte es mit Sicherheit jeder. Denn zufälligerweise war er ja kurz nach seiner Beförderung zum Zirkelgroßmeister ernannt worden. Würde man Allegious nun also töten, Hybris würde man gleich mit entsorgen wollen. Saphenus „Meldung“ beunruhigte den Lord also über alle Maßen. Der hielt sich bedeckt, das Gesicht also hinter der Maske versteckt, die Stimme von Emotionen befreit und seine Gefühle durch die Verschleierung verborgen. Aber in diesem Augenblick kroch ihm ein kalter Schauer über dem Rücken. Nicht nur weil der Imperator womöglich gestürzt werden würden, sondern weil er es nicht bemerkt und sich darauf vorbereitet hatte. Hybris hatte genug Probleme. Die Konstante Allegious, er hatte sie nicht auf dessen Fall vorbereitet. Alles, wirklich alles konnte nun einfach so zerstört werden.

Ich muss meinen Abgang planen.
Hybris Gedanken rasten. Er würde sich von diesem kybernetischen Zwerg nicht mit in den Abgrund reißen lassen. Doch würde er dafür … alles im Orden aufgeben müssen!
Noch habe ich Zeit. Noch … nein, nur FALLS Saphenus Recht hat … doch der weiß gar nichts. Was tatsächlich schon alles in die Wege geleitet wurde um Allegious zu beseitigen … der würde das doch niemals mitbekommen. Und … ich wusste gar nichts davon. Keiner meiner Quellen …
Ein schrecklicher Verdacht wuchs in dem eh schon paranoiden Darth Hybris heran. Wenn nicht auch nur einer seiner Diener ihn irgendetwas in der Richtung verraten hatte und selbst Yelm nichts wusste, dann hatte man ihn bereits isoliert. Die Schlinge lag bereits um seinen Hals!

„Du hast es schon gesagt. Willenlos. So wie Galain. Doch das heißt nicht, dass man sie nicht kontrollieren kann.“


Hybris wechselte lieber das Thema und deutete dabei auch auf den riesigen Sith Spawn. Der war jetzt sein einziger, den er noch hatte. Alles andere im Orden … er konnte es abschreiben!


„Was die Jedi betrifft … sie sind nur deshalb eine Gefahr für uns, weil sie uns niemals werden in Ruhe lassen können. Sie sehen in uns immer das, was wir auch sind: Eine Bedrohung für ihren Frieden. Das bedeutet aber nicht, dass wir es deshalb eilig haben müssen. Außerdem ist die Galaxis groß. Um sie alle gleichzeitig erwischen zu können, bedarf es eines komplizierten Planes … den zumindest ich nicht habe. Der dürfte sich im nächsten Krieg ergeben.“

M1 schien nun langsam zu wissen wohin sie musste, sodass auch die beiden Sith langsam weiter gehen konnten.


„Deshalb konzentrieren wir uns auf uns selbst, bis der Punkt erreicht ist, wo wir auch darüber hinaus schauen können. Reden wir zuerst über Korriban, die größte Baustelle. Wie gedenkst du es … unentbehrlich zu machen und gleichzeitig an deine Person zu binden? Dich selbst unentbehrlich zu machen?“


Während der Executor nachdachte und antwortete, musste Hybris selber nachdenken. Er war sich nun absolut sicher bereits Teil eines Planes zur Vernichtung von Allegious zu sein. Zugegeben, er lebte meist in seiner eigenen kleinen Welt, doch dieses Umstand hätte ihm doch bewusst sein müssen. Irgendwer hätte ihn benachrichtigen müssen. Doch wenn dem nicht so war und so war es ja eben, dann gab es nur eine einzige mögliche Antwort: Man plante auch seinen Tod und verhinderte daher jede Form der Kommunikation mit Informanten, die ihn aufklären könnten. Wahrscheinlich waren sie längst alle tot. Wie lange hatte er schon nicht mehr von ihnen gehört? Es mussten Monate her sein.
Das Ende ist nahe... Bastion kann ich vergessen … Korriban … selbst dort bin ich nicht sicher … und Saphenus ...ihm kann ich so gar nicht mehr helfen oder ihn schützen … nein. Ich schütze ihn sogar eher damit, dass er nicht mit mir in Verbindung gesetzt werden kann. Aber wie sage ich ihm das, ohne das er mich für nutzlos hält? Was kann ich ihm jetzt noch bieten? Was ist mein Bestandteil dieser Partnerschaft?

Wieder ein kurzer Blick in die Richtung des Zabrak. Ja, was konnte er jetzt noch bieten...

[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - am Ende eines Tunnels - Saphenus und Darth Hybris, ein paar Meter vor ihnen M1 (Lilith) und Galain (NPC)]
 
Taris, Raumhafen obere Ebene, am Ticketschalter ganz vorne in der Schlange: Nevis, hinter ihr viele Leute wartend


Sie war kurz davor, Gehirnsausen zu bekommen. Der Droide fragte unentwegt, wohin sie wollte, hinter ihr wurde man ungnädig und grantig, ja sogar grob. Plötzlich hörte sie eine vertraute Stimme, die bestimmt sagte, dass die Anderen mal ruhig vor könnten. Sie fuhr herum. Sie erkannte Zoey, sah ihr erschrocken ins Gesicht und wurde von ihr an der Schulter gepackt und weg gezerrt.

Ihr Blick ging gleich durch die Gegend, ob Hybris, den sie hatte Meister nennen und ihm als Sklavin hatte dienen müssen, auch hier irgendwo war, doch sie konnte sich entspannen. Zoey war hier allein und sie wusste, sie fürchtete ihn ebenso wie sie selbst. Was machte Zoey hier? Doch die fragte Nevis genau das selbe und so sollte Nevis ihre Frage vergessen. Nevis sagte ihr, dass sie weggelaufen wäre. Ihre Stimme klang verängstigt und verunsichert, zu stark steckte ihr der Schreck noch in den Knochen und so wirklich sicher war sie sich auch nicht, ob sie ihr die Wahrheit sagen könne, doch was sollte sie stattdessen sagen? Also sagte sie ihr die Wahrheit, dass sie weggelaufen wäre. Zoey begann zu lächeln. Nevis fasste Vertrauen. Die Frau Doktorin schien sich für sie zu freuen und es ihr zu gönnen. Sie fragte wie und das Lächeln schwand immer noch nicht von ihrem Gesicht. Nevis glaubte sogar, Stolz zu ernten.


“Als ein Rakghoul uns im verlassenen Industriegebiet angriff, lief ich, was ich konnte, und nicht nur dem Rakghoul weg.”

Nachdem Nevis ihr das erzählt hatte, beglückwünschte Zoey sie. Nevis huschte ein Lächeln übers Gesicht und mächtig stolz war sie auf sich. Doch Zoey hatte noch mehr Fragen. Sie wollte wissen, wo sie hin wollen würde und ob sie überhaupt Geld hätte. Nevis erzählte weit ausschweifend. Zoey hörte offenbar genau zu. Es tat Nevis gut, alles mal loszuwerden und sich von der Seele zu reden. Dabei beschränkte sie sich auf das Wichtigste. Ihre Krankheit, die sie gerade überstanden hatte, zählte nicht dazu. Ihr Kinderlichtschwert erwähnte sie. Das war Nevis wichtig! Dieses Objekt war für sie von emotionalem Wert, denn es bedeutete ihr was und seit sie denken konnte, war es immer an ihrem Gürtel gewesen. Es war ein Geschenk gewesen. Die Jedi und wann sie weggelaufen war, erwähnte sie besser auch nicht. Es tat nichts zur Sache und sie wollte verhindern, dass Zoey sie zu den Jedi zurückbringen würde. Denn, Zoey war eigentlich auch eine Sith und sie waren die Gegner der Jedi, das wusste Nevis und daher war das womöglich eh ausgeschlossen, doch Zoey sollte auch nicht wütend auf sie werden, dass Nevis zu den Jedi gelaufen war. Sie war sich unsicher, wie sie darauf reagieren würde!? Zoey war allerdings anders als die anderen Sith, viel netter und auch viel hübscher und sie war außerdem unglaublich gebildet und klug. Den Anderen sah man ihre Bosheit regelrecht an.

Zoey stellte ihr dann eine Frage, die sie mit Nein beantworten musste, in dem sie mit den Achseln zuckte, da sie daran noch gar nicht gedacht hatte. Ihren Kinder-ID-Chip hatte Sahra immer für sie verwahrt. Vermutlich lag er nun auf Haarun Kal im Jünglingshort gut verwahrt in einem Safe. Dennoch war sie schon weit ohne gekommen, als blinder Passagier, aber auch in die Hände von Piraten und letztendlich in die Arme von Hybris. Daher wäre ihr eine normale Reise zur Abwechslung mal lieber.

Da sie die Frage noch nicht beantwortet hatte, wohin sie eigentlich wollen würde, wurde ihr diese Frage von der Archäologin nochmals und eindringlicher gestellt. Nevis sah sie an, seufzte und teilte ihr ihre Gedanken dazu mit. Dabei erwähnte sie diesmal auch die Jedi, aber mehr als letzte Option, denn sie erzählte Zoey von den Feuchtfarmen, auf die sie nicht wollte. Sie sagte ziemlich eindringlich, dass sie ihre Mutter suchen und ihr helfen wollte. Zoey zog ihr aber gleich den “Zahn” und führte einen treffenden Vergleich an, der dem Kind erstmal jegliche Euphorie und Hoffnung nahm. Nun fragte Zoey, wie viel Geld auf dem Chip wäre. Sie zuckte wieder ratlos mit den Achseln. Sie wusste es nicht. Energisch bat Zoey um den Chip und Nevis reichte ihn ihr, hoffte sie auf deren Hilfe und tatsächlich Zoey fasste sie an der Hand und nahm sie mit. Sie sagte ihr, dass sie Nevis anders als Hybris beim Namen nennen würde, was ihr natürlich gut gefiel. Auch erklärte sie, weshalb sie vom Ticketschalter weg gingen. Es wäre hier viel zu teuer. Gut, dass sie jetzt Zoey bei sich hatte, dachte sich das kleine Togrutamädchen. Zoey wollte nun wissen, wie man zu den Betrunkenen kommen würde, die Nevis bestohlen hatten. Nevis sagte:


“Erstmal ging es mit dem Fahrstuhl weit hinab.”

Sofort steuerten sie auf den Fahrstuhl zu und Nevis drückte den entsprechenden Knopf. Wollte Zoey ihr das Lichtschwert wiederholen? Hoffnung keimte in dem Kind auf.

Es sah ganz so aus, denn nachdem sie den Fahrstuhl verlassen hatten, wollte Zoey eine ganz genaue Wegbeschreibung haben und sie sollte hier warten. Nevis war total aufgeregt und gab genaue Auskunft. Warum Zoey so nett war und das tun wollte, erschloss sich Nevis nicht, doch sie dachte darüber auch nicht nach. Sie war ein Kind von Sieben! Nevis sah ihr hinterher. Hoffentlich würde sie diese Typen dafür bestrafen und hoffentlich würde ihr nichts dabei passieren und sie ihr ihr Kinderlichtschwert wieder mitbringen?! Hoffentlich hatten die Typen es nicht noch mehr kaputt gemacht!? Es dauerte zwar für Nevis eine halbe Ewigkeit, weil sie zum Warten verdammt worden war und weil Nevis sich hier unten auch fürchtete, doch eigentlich brauchte Zoey gar nicht lange, bis sie zurückkehrte. Nevis sprang erfreut hoch und kam ihr einige Schritte entgegen. Sie würde jetzt Niska heißen?! Hatte sie nicht gerade vor wenigen Minuten gesagt, es war höchstens eine dreiviertel Stunde her, sie würde bei ihr ihren richtigen Namen tragen dürfen!? Zumindest war der Name schöner als T2. Doch da sie auch drei Jahre alt sein sollte und Zoey, “auf der Reise” betonte, war die Kleine doch schon schlau genug, um zu ahnen, um was es ging. Zumindest war es zeitlich begrenzt! Zoey reichte ihr auch gleich ihr Kinderlichtschwert. Nevis strahlte immer noch, bis sie es genauer sah. In ihren Händen hatte sie drei Einzelteile! Da konnte einem das Herz in die Hose rutschen. Als aber Zoey ihr sagte, wie man es reparieren könnte, nahm sich Nevis zusammen und sagte:


“Danke schön, ich danke dir, das hast du…!”

Doch Zoey unterbrach sie. Die Typen könnten ihr nie wieder etwas tun. Nevis umarmte sie sofort und da sie sich nicht runter beugte, ihre Beine die von einem Umhang verhüllt waren. Sie hatte es wohl plötzlich eilig. Sie fragte wie eine strenge Lehrerin nach, wie sie heißen würde.

“Niska Taha!”,

platzte es wie aus der Pistole geschossen heraus und Zoey nickte zufrieden. Nevis lächelte und ergriff wieder ihre Hand. Ihre Kinderlichtschwerteinzelteile hatte sie am Gürtel befestigt. Das der Kristall fehlte, fiel ihr gar nicht auf. Der hatte eh nur Kummer gebracht. Erst die Verletzung in der Gruft und dann diese miesen Diebe.

Zoey hielt ein Taxi an und sie fuhren zu einem anderen Raumhafenterminal. Etwas Angst und Panik beschlich Nevis, als sie merkte, dass jenes am verlassenen Industriegebiet lag. Argwöhnisch dachte sie darüber nach, ob Zoey sie zu Hybris bringen und sie gerade reinlegen würde. Doch, Zoey ging mit ihr tatsächlich zu einem Schalter. Allerdings sah Nevis sie verdattert wegen des Reisezieles an. Zoey hatte aber eine gute Erklärung dafür und so beruhigte Nevis sich wieder, als sie ihnen auch noch einen leckeren Burger und etwas zu trinken kaufte. Bei Hybris hatte sie deutlich schlechter gegessen. Dann hielt Zoey ihren Zeigefinger vor den Mund und deutete ihr an, den Mund fest zu verschließen und zu schweigen. Sie stellten sich an. Als hätte Zoey es geahnt, dass sie gerade tagelang das Bett auf einer Krankenstation hatte hüten müssen, meinte sie, sie wäre hier zur Behandlung gewesen, als sie an der Passkontrolle ankamen. Nevis legte sich die ganze Zeit immer wieder den Namen zurecht, sollte die Frau in Uniform sie danach fragen: Niska Taha, 3 Jahre. Nevis sah, dass Zoey für sie einen Chip hatte und ihn der Beamtin reichte. Das Herz klopfte ihr mächtig, bis sie durchgewunken wurden und passieren konnten. Sie bestiegen das Schiff. Brina stand auf dem Rumpf. Nevis hatte noch nie so viele Leute auf einem Schiff erlebt. Es war eng, dunkel, stickig, laut und quirlig und ein großes Gedränge auf dem Weg bis in die und in der Großraumkabine und es machte ihr Angst. Sie versuchte, Zoey nicht zu verlieren und klammerte sich fest an ihre Hand, bis sie ganz hinten an der Wand zwei Plätze einnahmen. Glücklicherweise hatten sie noch Plätze, verankerte Plastestühle, abbekommen. Ein Baby weinte laut in unmittelbarer Nähe. Es ließ sich nicht beruhigen. Die Mutter, eine Twi`lek, war schon total fertig mit den Nerven, das sah man ihr an. Sie hatte noch drei Kinder. Ein Glitzerhund, weiter vorne, bellte unentwegt. Als sie endlich starteten war Klein-Nevis froh.


Orbit von Taris, Flüchtlingsfähre Brina in Richtung Nar Shaddaa: Zoey Liviana und Nevis Li

weiter auf Nar Shaddaa
 
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[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Unter der Oberfläche am Ende eines Tunnels] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus

Während Lilith noch ein wenig mit dem rechten Fuß nach dem Rakghoul tastete, bekam sie von Saphenus die Bestätigung, dass das Tier tot war. Galain hatte zuvor noch den leblosen Körper auf den Boden geschmissen. Das laute Knacken war durch seine Pranken zustande gekommen, als er den Ghoul tötete. Lilith sah währenddessen den Blick von Hybris, welcher ihre Aktion wohl nicht gut fand. Die Sith wissen nicht, woher ihre Angst überhaupt kommt, doch sie war als Kind schon immer ängstlich gewesen. Sollte sie ihnen mitteilen, dass sie mal bei den Jedi war? Sie war sich nicht sicher. Sie griff nach dem dem Zopf, der sie als Padawan des Jedi-Ordens kenntlich machte. Sie hatte ihn immer noch, doch bisher war er niemandem aufgefallen. Doch wenn sie sich den Sith zugehörig machen wollte, würde sie ihn entfernen müssen. Saphenus gab ihr derweil noch den Tipp, dass sich Lilith nicht von den Rakghoulen beißen lassen sollte. Bei seinem letzten Satz schüttelte sie allerdings den Kopf. Dann fing sie mit dem Gerät wieder weiter an zu scannen, während die beiden Sith sich unterhielten - über Sturn. Der Sith, dem sie im Tempel unterstellt war, obwohl sie ihn nicht einmal kannte. Vielleicht würde sich dies ändern, wenn sie Taris einmal lebend verlassen und nach Bastion zurückkehren würde? Sie kniff für den Moment kurz die Augen zusammen und war sich sicher, dass sie Taris - als Schülerin von Hybris - verlassen würde. Würde die recht ängstliche Lilith doch zeigen, wer oder was sie wirklich ist? Die Zeit würde es zeigen. Doch ihre Aufmerksamkeit galt weiterhin Hybris' und Saphenus' Gespräch. Auch wenn sie sie nicht hörte, schaute sie immer wieder zu ihnen herüber.

"Kennt Ihr zufällig einen...Graf Janus Sturn?"

Sie wandte sich den beiden Sith zu,ohne zu wissen,dass sie sich über jenen unterhielten.

"Ich war ihm im Tempel unterstellt mit einer Jüngergruppe. Wir sollten einem Auftrag nachgehen, den er uns erteilt hatte."

Wenn die Sith nach weiterem fragen würden, würde Lilith ihnen antworten, was sie mit Graf Sturn auf Bastion zu tun hatte. Vielleicht war es doch Schicksal, dass sie bei den Sith und nicht bei den Jedi gelandet ist? Nebenbei fing das Mädchen allerdings an, weiter nach einem sicheren Ausgang aus diesem Tunnel zu suchen. Doch nicht nur das. Sie suchte auch nach etwas, dass sie als Waffe verwenden könnnte. Etwas,womit sie nach einem Rakghoul, falls sich nochmal einer näherte, schlagen konnte. Es dauerte nicht sehr lange und sah ein Stück Metall, welches einer Eisenstange gleich kam. Lilith ging zu dieser und griff danach. Sie war recht schwer, und um damit kämpfen zu können bräuchte sie definitiv beide Hände. Sie steckte das Scangerät mit einem Clip an ihren Gürtel, um die Eisenstange mit beiden Händen halten zu können. Doch während sie gingen, erleuchtete langsam das Licht von draußen das Ende des Tunnels. Es gab noch mehrere Abzweigungen, die irgendwo hin führten, doch es war auch ein Ende des Tunnels in Sichtweite. Lilith drehte sich wieder zu Hybris und Saphenus um, mit der Eisenstange in der Hand. Doch das Mädchen war nun zu dem Entschluss gekommen, ihrem Herrn - als auch Meister - zu berichten, dass sie einmal bei den Jedi gewesen war.

"Ich war einmal bei den Jedi, bevor ich nach Bastion kam. Ich war ein Padawan in ihrem Orden und hatte sogar eine Meisterin, aber nur sehr kurz. Doch die Sith zeigen, was wahre Stärke und Macht ist."

Wieder kniff sie etwas die Augen zusammen, als ein Zeichen, dass sie bereit wäre, sich auch selbst zu verteidigen, wenn irgend ein kleines Viehch sich ihnen näherte, außer den Rakghoulen. Sie wollte ein Teil der Sith-Gruppe hier sein.

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Ende eines Tunnels] Lilith (M1), Darth Hybris, Galain (NPC), Saphenus
 
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[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | In einem Tunnel] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)

Sturn hat ein gewisses Geschick andere zu manipulieren, das muss ich ihm zugestehen. Er weiß, welche Worte man gerne hört und wie man jemandem Honig um den Mund schmiert. Wahrscheinlich wetzt er gleichzeitig die Messer hinter seinem Rücken, nur um ganz sicher zu gehen. Im Moment glaube ich noch, dass man…auf gewisse Weise mit ihm zusammenarbeiten kann. Er sieht die Zeichen der Zeit und er spürt, dass das Ende des Imperators gekommen ist. Ich habe eine Dienerin von ihm auf Fondor getroffen. Euer Besuch auf Korriban hat mich gezwungen meinen Aufenthalt dort zu verkürzen. Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass sie mir etwas Bestimmtes mitteilen wollte.“ Nachdenklich runzelte Saphenus die Stirn während M1 sie noch immer durch den Tunnel führte. Wie hieß das junge Mädchen noch gleich? Sie hatte ihm ihren Namen nicht genannt. Spielte er überhaupt eine Rolle? Sollte Hybris doch seine Diener durchnummerieren, wenn ihn das erfreute. Ihn selbst durfte das nicht kümmern. Mutig, aber frech und vorlaut, unterbrach sie ihr Gespräch. Auch sie hatte schon ihre eigenen Erfahrungen mit Janus Sturn gemacht. „So so.“, sagte Saphenus nur und fixierte M1 mit seinem einäugigen Blick. „Ich dachte eigentlich du wärst weit genug weg um uns nicht belauschen zu können. Anscheinend hast du deine Ohren aber überall. Was für ein Auftrag war das, solltet ihr neue seidene Bettwäsche für sein Spielzimmer besorgen?“

„Als Zirkelgroßmeister habt Ihr andere Wissensquellen als ich.“, gab er dann unumwunden zu als er sich wieder an Hybris wandte. „Der Zirkel der Inquisitoren ist mir nicht vertraut.“

Wie Hybris die Machtblitze beschrieb, konnte man fast denken, dass er sich selbst an ihnen erfreute und sich ihrer gerne hingab. Eine Vorstellung, die Saphenus innerlich schmunzeln ließ. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Meister noch in der Lage war etwas wie Freude zu empfinden. Gleichzeitig musste der Rausch der Macht und der Überlegenheit auch Sith-Lords erfassen, so groß ihr Geschick im Umgang mit der Dunklen Seite auch sein mochte. „Ich habe es genossen.“, gestand Saphenus und sah auf seine Hände. „Ich würde diese Macht vermissen, wenn ich diese Fähigkeit verlieren würde.“ Dann schüttelte er den Kopf. „Ich sollte sie jedoch beherrschen bevor ich mit Blitzen um mich werfe. Es wäre peinlich würde ich bei dem Versuch sie zu werfen sterben.Er schmunzelte ob der Vorstellung.

Sonnenlicht schien ihnen entgegen, das Gespann näherte sich dem Ende des Tunnels. Vor ihnen offenbarte sich ein gefällter Wolkenkratzer, der mit seiner ganzen Wucht umgestürzt und auf den Boden gekracht war. Trümmer lagen verstreut so weit das Auge sehen konnte und dennoch holte sich die Natur zurück was ihr gehörte. Von Erde und Staub bedeckt überwucherten Sträucher und Gräser die Trümmer. Eines Tages würde man die Überreste nur noch erahnen können. Jetzt musste man jedoch auf seine Füße und all die scharfkantigen Hindernisse achten, die ihnen im Weg lagen. Saphenus‘ Mantel schleifte bei jedem Schritt über den Boden und setzte an seinem Saum bereits wieder Dreck an.


„Kritik steht ihm wohl nicht gut zu Gesicht.“, antwortete Saphenus nur und erschauderte bei dem Gedanken, dass der Imperator offenbar ohne größeren Widerstand in der Lage war Hybris zu besiegen und in den Staub zu drücken. Plötzliche Angst ergriff ihn als er sich vorstellte, wie der Imperator von dem Gespräch zwischen Saphenus und Janus oder Saphenus und Prada Wind bekam. Wie konnten sie nur so töricht sein zu glauben, sie seien dem Herrscher des Imperiums gewachsen? Auf der anderen Seite war auch er irgendwann nur noch ein einzelner Mann. Je mehr Sith sich von ihm abwandten, umso schwächer wurde die Basis seiner Macht. Wie Hybris wohl zu alldem stand?

„Wenn die Dinge, die ich gehört habe, wahr sind, dann wird es den Imperator nicht mehr lange geben und vielleicht bekommen wir dann die Gelegenheit den Orden zu reformieren. Vorausgesetzt natürlich, dass es einen geordneten Übergang gibt. Chaos können wir nicht gebrauchen, keinen Krieg unter uns Sith. Das ist doch nur die Gelegenheit, auf die die Jedi warten, um uns zu vernichten!“
Wieder redete M1 dazwischen. „Der Imperator ist der Höchste unseres Ordens und Herrscher über das Imperium und der Galaxis. Zumindest wenn man von den Teilen absieht, die die Republik für sich beansprucht. Allerdings frage ich mich wo du zur Schule gegangen bist, dass du davon nichts weißt?“

Saphenus hörte zu wie sein Meister von der Bedrohung sprach, die die Sith für die Jedi darstellten. „Frieden gibt es nicht.“, rezitierte er flüsternd den Kodex der Sith. „Allerdings scheinen die Jedi anderer Auffassung zu sein.“, fügte er dann lachend hinzu. Hybris nächste Frage ließ ihn dann zögern.

„Ihr müsst zugeben, Korriban hat Potential.“, antwortete er nach einiger Zeit. „Ihr mögt Euch nicht für das Erbe und die Gräber dort interessieren, doch Korriban kann ein Anfang sein. Ein Ort, um meine und unsere Kraft zu mehren. In einem muss ich Euch widersprechen: gerade Korribans Unbekanntheit und das Desinteresse für diesen Planeten ist ein Vorteil. Manch einer sieht mich schon in Ignavius‘ Fußstapfen auf dem Weg in die Trunkenheit. Niemand glaubt, dass der Gouverneur von Korriban eine Gefahr darstellt, denn es mangelt dem Planeten und dem ganzen System an Ressourcen und Einfluss, völlig egal ob wirtschaftlich oder politisch. All die gierigen Augen blicken lieber auf Bastion, auf Fondor, die Werftwelten…vielleicht sogar Coruscant. Auf Korriban bin ich unbeobachtet während ich langsam meine Machtbasis ausbauen kann. Auf keinem anderen Planeten könnte mir das gelingen, denn überall dort wäre ich den wachsamen Augen der Inquisitoren ausgeliefert. Ich glaube, dass insbesondere Sturn eine Chance sein kann. Er hat zahlreiche Kontakte und Verbindungen. Solange er sich nicht von mir bedroht fühlt und glaubt, von mir mehr zu profitieren als ich von ihm, funktioniert diese Partnerschaft. Das gleiche gilt für andere Gouverneure. Prada von Dubrillion hat mir in den Verhandlungen weitreichende Zugeständnisse gemacht. Vielleicht mutet es albern an einen neuen Tempel auf Korriban zu errichten. Er dient nicht meiner eigenen Eitelkeit, das muss ich Euch versichern. Doch die Finanzierung steht bereits und mir wurden zahlreiche unfreiwillige Arbeitskräfte zugesichert um den Bau zu errichten. Aber Spiele und Kämpfe waren doch schon immer ein Mittel um Kontakte zu pflegen. Glaubt Ihr nicht?“

M1, die sich mittlerweile eine Eisenstange beschafft hatte um sich offenbar damit zu verteidigen, war einst eine Padawan bei den Jedi. Sofort verdunkelten sich Saphenus‘ Gesichtszüge. „Na, herzlichen Glückwunsch.“, flüsterte er bedrohlich. Sofort verspürte er den Wunsch erneut die dunkelblaue Energie aus seinen Fingern zu verschießen, doch dieses Mal würde er sie auf ein konkretes Ziel lenken. Einzig und allein die Tatsache, dass M1 eine Dienerin seines Meisters war, hielt ihn davon ab. „Wenn ich du wäre, würde ich das im Orden nicht so laut herausposaunen. Ansonsten kommt noch jemand auf die Idee dir deinen kleinen Hals umzudrehen. Ich könnte es ihnen nicht einmal verübeln.“ Jetzt fiel sein Blick auch auf den Zopf, den M1 trug und der sie plötzlich nur allzu deutlich als Padawan identifizierte. Vor ihrer Erklärung hätte er ihn als belanglose Modeerscheinung abgetan, vielleicht sogar mit der Absicht den Jedi nachzueifern. „Zumindest hast du erkannt, dass die Jedi schwach sind und dich für die richtige Seite entschieden. Das hast du doch, oder nicht? Denn Verrat tolerieren weder Darth Hybris noch ich.Saphenus schob sich an M1 vorbei. „Ich bin gespannt wie du damit…“, er deutete auf die Eisenstange in ihrer Hand, „…etwas erreichen willst. Viel Spaß dabei.“

Die kleine Gruppe ging weiter, zwischendurch geleitet von dem Scanner in M1 Hand. Saphenus fragte nicht was es damit auf sich hatte. Er spürte nur, dass dessen Signal in die gleiche Richtung deutete, in der auch der Ort mit der Präsenz der Dunklen Seite lag. Eine ganze Weile folgten sie den Überresten des umgestürzten Wolkenkratzers. M1 ging mit Galain voraus, Hybris und Saphenus folgten in mehreren Metern Abstand. Seine Dienerin konnte ihre Worte nun nicht mehr hören.


„Mich würde interessieren wie sie sich gegen einen Rakghoul mit dieser Eisenstange verteidigt.“, sagte Saphenus und deutete mit seiner Hand auf M1. Er konnte es sich nämlich nicht vorstellen. Irgendwann erreichten sie die Spitze dessen, was einst der Wolkenkratzer gewesen war. Hier war die Wucht des Aufpralls am größten gewesen, der Aufschlag hatte einen richtigen Krater in den Boden gerissen. Wälle aus Erde, Schrott, Metall und anderen Überresten türmten sich zu ihren Seiten auf und formten damit ein tiefergelegtes Feld von großem Durchmesser. Teilweise hatte sich der Regen darin gesammelt, kleinere Pfützen befanden sich neben Größeren und weichten den Boden zusätzlich auf. Zwischen ihnen drängten sich dichte Pflanzen mit großen Blättern, die von dem hier gesammelten Wasser zehrten. Kleintiere und Nager stoben verängstigt zur Seite als sie sich näherten. Saphenus spürte, wie die Dunkle Seite stärker wurde. Mit tiefen Atemzügen sog er sie ein, denn sie war eine Wohltat im Vergleich zu der Hellen Seite der Macht, die den Planeten prägte. Eine Tatsache, die man unbedingt ändern musste.


[Taris | Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 | Krater] - Saphenus; Darth Hybris; Lilith Morris; Galain (NPC)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - am Ende eines Tunnels - Saphenus und Darth Hybris, ein paar Meter vor ihnen M1 (Lilith) und Galain (NPC)]

Mit jedem weiteren Schritt, jedem weiteren Wort des Executors und mit jedem weiteren Gedanken war sich Hybris sicherer, dass er die Sache sofort und ohne jede Ablenkung angehen musste. Der Imperator war schon so gut wie tot und wenn das nicht, dann würde er vielleicht schon in genau diesem Augenblick etwas in die Wege leiten, was das verhindern würde. Er konnte sich noch gut an das Gespräch mit dem Führer des Imperiums erinnern und obwohl er es freilich nicht direkt ausgesprochen hatte, so erkannte der Lord doch, dass der kybernetische Noghri ihrer aller Ende geplant hatte. Es war einfach selbstverständlich. Es lag in der Natur eines jeden Siths sich vor Machtverlust zu fürchten und offensichtlich hatte jener Führer, der an der obersten Spitze saß, am meisten zu verlieren und damit auch die größte Angst. Hybris selber würde den Sith Orden auslöschen, wäre er Imperator und dazu in der Lage. Das Imperium braucht die Sith nicht nur nicht, es wurde durch sie auch noch geschwächt und von der Alleinherrschaft abgehalten. Die Jedi unterstützen die Republik, halfen der Bevölkerung und waren damit nicht nur angesehen, sondern sorgten somit auch für Unterstützung durch diese. Wenn man das Gefühl hatte, man kümmere sich um einen, man sei einem nicht egal, dann half man selber eher. Hybris hatte bereits versucht solche Gefühle zu wecken und war kläglich gescheitert. Er war eher ein Mann der absoluten Kontrolle. Dennoch war er sich der Nützlichkeit von Loyalität auf Grund von gegenseitiger Wertschätzung bewusst. Denn dann musste man die Leute nicht permanent überwachen.

Nicht auch nur einen Gedanken davon konnte Hybris an Saphenus richten. Ein kurzer Seitenblick zu diesem, seinen Worten gelauscht, die er an die dreiste M1 richtete und der Lord war sich erneut sicher, dass der Zabrak imperialer war als Hybris es je sein konnte. Ironischerweise, so schien es dem Mann mit der Gasmaske, wurde er immer weniger ein Imperialer, je tiefer er in die Materie eintauchte. Obwohl das Imperium scheinbar genau in sein Schema passte, genau die Welt zu sein schien, in der er leben und studieren wollte, war es das genaue Gegenteil. Es gab in diesem Reich einfach zu viele Feinde, zu viele Spione und Unbekannte. Jeder Schatten konnte eine Tarnvorrichtung verbergen, hinter jeder Ecke und Ritze ein Mörder lauern und nur ein Schwachsinniger konnte glauben, es sei dort jemals irgendwie sicher. Selbst hier auf Taris gab es wahrscheinlich Spione, die permanent ihre Machtsinne nutzten um die Machtsphäre auf Schwingungen der dunklen und hellen Seite hin zu untersuchen. Sie waren schon entdeckt worden und obwohl Hybris in Punkto Technomant noch von einem Zufall ausging, änderte sich selbst dort bereits langsam seine Ansicht. Denn vielleicht war es ja doch kein Unglück gewesen. Glück, Unglück, Zufall. An solche Dinge musste man ja eh nur glauben, weil man nicht alle Faktoren kannte. Für ein allwissendes Wesen gab es keine Zufälle.

Plötzlich erreichte ein bestimmtes Wort Hybris Gehörgang und die Emotionen explodierten in ihm. Gerade hatten seine Gedanken noch an dem sterbenden Imperator – und damit auch seiner sterbenden Zukunft im Sith Orden – gehangen, da sprach Saphenus davon, dass M1 lieber nicht damit hausieren gehen sollte, dass sie mal ein ehemaliger Jedi gewesen sein.


„Schluss damit“fauchte er und machte eine alles beendende Geste.

„Rasse, Art, Geschlecht, Körpergröße und Kondition, ehemalige Zugehörigkeit: Alles scheiß egal. Du beweist dich auf Taris und wirst dann zu meinem Schüler ODER du stirbst hier. Mehr interessiert mich nicht und jetzt geh weiter und wehe du kommst uns noch einmal zu nahe, während wir beide uns unterhalten.“

M1 huschte davon, ihre Frage von Hybris völlig ignoriert. Der Lord blickte den Executor an, die Emotionen wieder leicht abgeschwächt in seinem Inneren angekettet.


„Ich kann dieses intolerante Geschwafel nicht leiden. Hätte ich mich je danach gerichtet, dann wärst du schon am ersten Tag unserer Begegnung gestorben. Kein Mensch, körperlich schwach, ehemaliger Republikaner. Gleich drei Gründe weshalb so mancher Sith dich sofort getötet hätte. Sie mag ein ehemaliger Jedi sein, doch kann das viele Gründe haben. Ein Republikaner wird eben meist zu den Jedi geschickt. Solange sie mich nicht verrät, soll es mir egal sein.“


Was kümmerte es ihn auch?! Wir lächerlich beschränkt konnte man nur sein, wenn man Macht weg warf, nur weil das Werkzeug schwarz anstatt weiß war? Wer so dachte und auch noch danach handelte, der verdiente nicht weniger als die Bedeutungslosigkeit im und nach dem Leben.

„Zu Sturn. Nicht wahrscheinlich, er tut es. Ein Inquisitor wie er hat nicht nur vielleicht, sondern mit absoluter Sicherheit für jeden seiner Bekannten einen Plan zur dessen Ermordung im Schreibtisch. Je länger du ihn kennst, desto länger wird deine Akte bei ihm sein, desto mehr Möglichkeiten wird er finden und haben um dich zu beseitigen. Wie du schon sagtest: Solange du nützlich bist, wird er dich am Leben lassen. So viel also dazu, dass du deine Ketten gesprengt hast.“


Wieder sahen die beiden Sith sich an, auch wenn die Maske einen direkten Augenkontakt verhinderte.

„Ich sehe dich an und entdecke mehr Ketten als je zuvor. Nur sind sie nicht mehr mit mir verbunden, sondern mit Korriban, der Doktorin, einfach allem was es dir wert ist, dass du dafür Energie investierst. Sei dir dessen stets bewusst und überdenke sie von Zeit zu Zeit. Altlasten abzustreifen heißt nicht nur deine Vergangenheit loszuwerden.“


Beinahe hätte Hybris Dinge wie Liebe erwähnt, verkniff es sich dann aber doch noch. Auch durfte er nicht zu penetrant in diese Richtung bohren. Er brauchte ja noch ein Druckmittel. Es wäre wahrlich eine Katastrophe, würde Saphenus tatsächlich jedwede Personen zu ersetzbaren Dienern degradieren. Deshalb schwieg der Lord erst einmal und ging weiter. Irgendwo weiter vorne stieß M1 - aus Versehen? -mit ihrer Eisenstange auf etwas anderes metallisches und lockte damit vermutlich den einen oder anderen Räuber an. Andererseits schien auch Galain die Worte „Vorsicht“ und „mit Bedacht“ nur deshalb zu kennen, damit er darauf reagieren konnte, waren sie Bestandteil eines Befehls. Ansonsten marschierte er ohne jede Zurückhaltung über den Boden, walzte Bleche nieder, kickte Betonbruchstücke weg oder zerfetzte lautstark Pflanzen. Unbemerkt würde sich diese Gruppe sicherlich nicht nähern können.


„Bezüglich des Imperators musst du nur folgendes in Betracht ziehen und daraus deine Schlüsse ziehen: Er ist ein Sith und Führer eines Imperiums. Wer hoch steigt, kann tief fallen, kann mehr verlieren als jeder andere. Was glaubst du erzeugt dieser Umstand in ihm und was kannst du selber daraus lernen?“

Der Imperator plante etwas. Hybris hatte es Saphenus sogar erzählt. Doch der hatte überhaupt nicht darauf reagiert und imperiale Soldaten, wenn auch von zweifelhaftem Rufe, zum Schutze seiner Person und seines Eigentums abgestellt. Die Sith müssten eigentlich mehr mit dem Militär zusammen arbeiten, taten es aber auf Grund ihrer Natur nicht. Welcher Sith würde sich schon einer Kommandostruktur unterordnen? Genau deshalb vertraute Hybris auch keinem vom Militär. Die wollten die Sith doch auch loswerden und welcher Machtnutzer kam schon gegen die Feuerkraft eines Sternzerstörers an? Sollte die Flotte den Sith Orden ins Visier nehmen oder Truppen gegen diesen entsendet werden, wer sollte sie aufhalten können? Die paar Dutzend Lords und Executoren mit ihren hunderten von Schülern und machtsensitiven Dienern? Sollte der Imperator die Vernichtung des Ordens befehlen, Flotte und Armee würden ihn ohne zu zögern und nur zu gerne folgen. Selbst die Soldaten, die an vorderster Front sterben würden, würden den Plan unterstützen und alles geben. Schließlich würden sie dann nicht mehr willkürlich umgebracht werden können. Im Augenblick konnte Hybris doch jeden niederen Militärangehörigen öffentlich töten und würde damit davon kommen. Natürlich konnten auch Generäle Scheinargumente vorbringen und dann irgendwelche Untergebenen inhaftieren und ermorden lassen. Doch dann würde es wenigstens kein Sith tun. Ja. Hybris war sich absolut sicher. Das Ende des Ordens und seiner Zukunft in diesem stand kurz bevor. Allegious würde erst alle Sith töten lassen und dann vermutlich selber gestürzt werden. Wenn Hybris so weit denken konnte, dann konnten es auch die militärischen Führer des Imperiums. Es musste doch unlängst Pläne dafür geben!

„Was du über Korriban sagst: Ich stimme dem durchaus zu. Noch wird man dich in Ruhe lassen. Vermutlich um zu schauen, wie weit du kommst. Aber irgendwann bist du wer und hast etwas, das es sich zu stehlen lohnt und dann werden sie kommen und du wirst sie, je nach Zirkel, nicht einmal kommen sehen. Nutze die Zeit um dein Agentennetzwerk aufzubauen und nutze dafür verlässliche Quellen. Erpressung ist übrigens KEIN verlässliches Druckmittel.“


Hybris deutete mit einem Nicken auf Galains imposante Gestalt.

„Gedankenkontrolle und absolute Unterwerfung sind es. Deine Leibwächter stehen auf der Gehaltsliste deiner potentiellen Mörder. Such dir was anderes. Etwas, dass nicht bezahlt werden WILL.“


Saphenus war ein naiver Junge, kaum aus der Schule und im Berufsleben angekommen. Er mochte nicht dumm sein, ja sogar belesen sein, doch die imperiale Realität schien ihn noch nicht hart genug getroffen zu haben. Ein verkrüppeltes Bein und verlorenes Auge lehrten ihn eben nichts über Verrat und Politik. Was noch ein Grund war, weshalb Hybris ihn nicht als Lord unterstützen sollte. Doch, um noch einmal auf die kürzlich im Raum gestandene Frage zurück zu kommen, wie sollte er dem Zabrak denn nun helfen, wenn nicht in Funktion als Sith? Beruhte nicht ein Großteil seiner – nicht an seinen Körper gebundenen – Macht und Einfluss auf den Zirkel, seinen Sitz im Rat der Sith und seinen Titel? Was hatte er sonst noch? Wissen natürlich. Doch wie konnte dieses dem Zabrak dienen?Ich weiß es nicht. Zumindest noch nicht!


„Sie wird zuschlagen, abprallen und dann durch das Gewicht der Stange zu Boden gerissen werden. Dann schreitet Galain ein und der Spaß ist vorbei.“ antwortet Hybris auf Saphenus letzte, nicht sonderlich ernst gemeinte Frage und machte dabei wieder diese wegwerfende Geste, als wäre alles wichtiger als dieser Sachverhalt.

„Ich werde vorerst nicht in den Orden zurückkehren können. Meine Pläne halten mich für längere Zeit davon fern. Sie sind wichtig genug, um selbst einen Teil meiner Kontrolle über meinen Zirkel abgegeben zu müssen. Doch für uns und unsere Zukunft ist es unersetzlich. Die Rakghoule sind nur der erste Schritt davon. Das bedeutet aber auch, dass ich dir nicht unmittelbar und sofort helfen kann. Für den Augenblick muss mein Wort, dass es in naher Zukunft zu einer greifbaren Partnerschaft kommen wird, ausreichen. Davon nicht betroffen sind Geldmittel. Die kann ich auf die eine oder andere Weise zur Verfügung stellen und da ich mehr habe als ich verbrauche...“

M1 hatte die Wolkenkratzerspitze inzwischen erreicht und strebte nun die andere Seite an, die man noch nicht einmal erahnen konnte. Die gesamte Umgebung schien relativ wild und doch stabil zu sein. Obwohl der Aufprall zwangsläufig umstehende Strukturen geschwächt haben musste, standen noch viele davon und wirkten relativ sicher. Darin wohnen wollen würde der Lord dennoch nicht...


[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - an der Spitze des umgestürzten Wolkenkratzers - Saphenus und Darth Hybris, ein paar Meter vor ihnen M1 (Lilith) und Galain (NPC)]
 
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