Ich habe mehrere Argumente dafür und dagegen.
Fanfic-Schreiberei ist definitiv Realitätsflucht. Ich selbst bin begeisterter Rollenspieler und liebe Sci-Fi und Fantasy. Mein Punkt: temporäre Realitätsflucht ist nichts negatives, sondern kann so manchem die Therapie ersparen, weil's genauso entspannt wie Formel1-Gucken oder Gartenzwerge schnitzen.
Ich selbst habe mich ausgiebig mit Fanfics beschäftigt, und muß leider sagen mein letztliches Fazit ist: nichts für mich, nicht im großen Stil.
Es gibt begnadete Schreiber, Sol Deande übrigens einer davon, aber es gibt auch viele andere. Es gibt diejenigen, von deren Geschichten außer ihnen selbst niemand was hat, weil sie ausschließlich das schreiben, was sie gerne lesen möchten und sich nen feuchten dafür interessieren, wie's bei anderen ankommt, dann gibt's die, die glauben, sie sind richtig richtig gut, besser als die Profis, bei denen es aber leider nicht stimmt, es gibt die, die haben Ideen und kriegen keinen geraden Satz hin, es gibt die, die Orhtographe und Grammatik geimpft gekriegt haben, aber leider keine Kreativität, es gibt die, die keinen erträglichen oder gleichmäßigen Stil hinkriegen und was weiß ich noch alles.
Das meiste davon ist Nervenquälerei.
Dann gibt's noch die Kleinigkeit, daß ich Canon in allen meinen Welten sehr mag. Nichts bringt mich so auf die Palme, als wenn die fortlaufende Geschichte sich widerspricht.
Ich bin ja auch bei SW ständig auf der Suche nach Retcon, um es nicht in die Ecke zu schmeißen... klappt ja bisher ganz gut...
Wenn dann also so ein Fan daherkommt, und das alles über den Haufen wirft, bloß weil er's grad so witzig findet, oder gar, weil er der Meinung ist, daß seine Idee eh die einzig Gute ist, oder eben, weil's ihn gar nicht interessiert, dann ist für mich die Story eh schon gestorben.
Ich mag die Veränderei an Charakteren nicht, und an der Story auch nicht. Ich mag das bei den Profis auch nicht, da brauch ich dann ne ordentliche Begründung dafür, wieso das jetz anders is.
Die bietet mir Fanfic eigentlich nie.
Außerdem nervt's, daß so unheimlich viele Fanfics eigentlich Fanficks genannt werden müßten. Immer wieder das Sex-Thema. Und selten einfallsreich oder wirklich anregend. Sie haben meist das Schema von Pornofilmen... Anfang nur als Ausrede für den Sex, Schluß oft gar nicht vorhanden.
Mal ganz witzig, aber das meiste davon geht doch darum...
Ich hab auch schon Fanfic zu Papier / zu Byte gebracht. Ich habe sogar schon was ins Netz gestellt, sogar mit Sex-Thema, aber ich hab wenigstens bekannte Charaktere dabei in Ruhe gelassen. Ich hab mir lediglich die Welt geliehen.
Ob's gut ist, weiß ich nicht. Für mich selbst gut genug.