Weltraum (Imperium)

Weltraum - Hyperraum nach Thyferra - MC-18 - Shana, Tenia, Akani


Als Reaktion auf Tenias Drohung musste Akani sich einfach vorstellen, wie er in einem spartanisch eingerichteten Zimmer saß und religiöse Worte vor sich hinmurmelte. Kein sonderlich spannender Zeitvertreib...Dann runzelte er die Stirn. Wenn er das ganze in Tenias Anwesenheit tun musste, damit sie überprüfen konnte, ob er seine Aufgabe auch erfüllte, dann würde sie mit Sicherheit genauso genervt sein wie er...
Er lächelte.


"Ich kann es kaum noch erwarten."

Seine Meisterin unterbrach seine Telekineseübung nach einigen Augenblicken und bestätigte, dass die Machttarnung ihn nicht unsichtbar machen würde. Sie führte jedoch außerdem an, dass eine Tarnung durch Lichtmanipulation Droiden wohl auch nicht täuschen würde, wenn diese entsprechende Sensoren hatten.

Darüber hatte er gar nicht nachgedacht.

Das ist jetzt irgendwie blöd. Aber gut, gegen Überwachungskameras dürfte Usichtbarkeit trotzdem funktionieren.
Dann ging ihm auf, dass derartige Gedanken mit Sicherheit wenig jedihaft waren...

Tenia gab zu, seine Frage nicht beantworten zu können. Sie wusste nicht, ob eine derartige Tarnung mit der Macht möglich war. Ausschließen konnte sie es nicht, meinte aber, dass solche Techniken eher nicht zum Arsenal des durchschnittlichen Jedi gehören würden.
Stattdessen führte sie jedoch die Möglichkeit der Manipulation von anderen Personen, Tieren und vom Wetter an. Hierbei merkte sie an, dass beispielsweise Nebel als Tarnung genutzt werden konnte.
Wettermanipulation...also das klang jetzt aber mal wirklich faszinierend! Der Chiss fragte sich, in welchem Ausmaß man das Wetter wohl beeinflussen konnte...
Dann fiel ihm auf, dass Tenia die allgemeine Materiemanipulation nicht angeführt hatte. Er würde sie bei Gelegenheit fragen, denn dieses Thema interessierte ihn, seit Padme ihm davon erzählt hatte.


Schließlich kam die Nullianerin jedoch wieder auf die anstehende Mission zurück. Sie meinte, dass Diplomatie angesagt sein würde, wenn es auf Thyferra zu einem Treffen mit Imperialen käme. Entsprechend fragte sie ihn auch gleich nach seiner Sichtweise auf das Imperium.
Er überlegte.

"Hmmm...also das ist jetzt zugegebenermaßen eine gute Frage. Um ehrlich zu sein kann ich nicht übermäßig viel dazu sagen. Ich meine, du weißt vielleicht, dass das Reich der Chiss zum Imperium gehört, aber gleichzeitig ist es nun mal so, dass meine Spezies sich generell recht stark nach außen abschottet. Nachdem mein Vater Händler ist, war ich zwar schon auf allen möglichen Planeten, aber ich hatte bisher kein Zusamentreffen mit dem Imperium, welches einprägsam genug gewesen wäre, um meine diesbezügliche Meinung total zu beeinflussen..."


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„Fordere mich nicht heraus.“ Der Kommentar, oder viel besser der Ratschlag kam schnell und kurz und wenn auch mit einem Lächeln versehen, durchaus nicht einfach nur daher gesagt. Sie würde wohl mit ihm im Trainingsraum sitzen und ihn laut lesen lassen. Doch mindestens noch ein Gespräch über Jedi, Sith und deren Kodizes standen an. Warum nicht auch ein Gespräch über Bescheidenheit? Ihn ein wenig herauszufordern konnte nicht falsch sein. Ohnehin musste die Nullianerin sich wohl Gedanken machen, ob sie nicht viel zu freundschaftlich trainierte. Sie hatte keine Einschätzung darüber, wie gut es war, wie sie Akani lehrte und ob es nicht klüger war, ihre Form zu ändern. Festzustellen war, dass sie, seit sie im neuen Rang war, viel mehr darauf achtete, wie sie sich gab und sogar, wie sie dachte und agierte.
Auch die Frage danach, ob es gelang, sich nicht allein zu verschleiern, sondern sich unsichtbar zu machen, brachte Tenia genau auf dieses Thema zurück. Eine solche Technik war viel eher den Sith zuzuordnen, doch weshalb eigentlich? War nicht jede Technik, die man einsetzen konnte völlig neutral, so lange man sie mit guten Absichten einsetzte? Sie hatten bereits über dieses Thema gesprochen, doch je mehr Tenia darüber nachdachte, desto unsicherer wurde sie. Diese Zuordnungen von gut und schlecht, waren so kompliziert und es schien keine einheitlichen Regelungen zu geben. Es wurde höchste Zeit, dass sie Steven endlich wieder sah, Steven oder Nei, damit sie endlich mit jemanden über all das reden konnte. Gedanken teilen zu können, würde Erleichterung und Klarheit schaffen und Steven fehlte Tenia ohnehin mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte.

Ihre Sehnsucht bei Seite schiebend, kam sie schließlich auf ein anderes, vielleicht wesentliches Thema zu sprechen. Eines, das wieder einmal mehr zum Verwirrspiel ihrer Gefühle passte. Imperium und Republik. Null war ein neutraler Planet und Tenia hatte sich weder in ihrer Kindheit, noch in ihrer frühen Jugend je damit auseinandergesetzt, welche Seite sie nun besonders gut oder schlecht heißen sollte. Für sie war Null Null gewesen. Ihre Heimat, ihr liebster und bis vor ihrer Ausbildung, auch einziger Planet, den sie je betreten hatte. Politik und die Geschehnisse auf anderen Planeten hatten sie überhaupt nicht interessiert. Ein Fehler, den sie nun zu berichtigen suchte, indem sie über Politik las. Anakin hatte ihr deutlich gemacht, wie falsch es war, zu selbstsüchtig und desinteressiert zu sein. Beides war sie gewesen.

Was Akani betraf, so schien dieser keine Meinung über das Imperium zu haben, was Tenia sich doch zu einem kurzen Stirnrunzeln hinreißen ließ. Dann hatte auch er offensichtlich nicht viel Zeit damit verbracht, sich über beide Fraktionen zu informieren. Was ihr vor drei Jahren vielleicht noch egal gewesen wäre, war es ihr nun seltsamerweise nicht. Sie hatte zwar nicht unbedingt erwartet, dass er klar Stellung bezog, doch das er so gar nichts sagen konnte? Tenia zügelte sich. Nur, weil er nicht klar Stellung bezog, musste das nichts bedeuten und vielleicht war eine vage Antwort, eine unsichere Antwort besser, als eine vorgefertigte und unumstößliche Meinung.
„Keine festgefahrene Meinung zu haben ist wohl gut.“ Sie hatte ihre eigene Meinung in Bezug auf das Imperium erst auf Corellia gebildet und danach. Allerdings würde Tenia nicht zulassen, dass der Chiss sich so einfach aus der Affaire ziehen konnte.
„Eine total beeinflusste Meinung hast du nicht. Aber sicher irgendeine. Muss ich damit rechnen, dass du nun jedem Imperialen an den Hals springen oder ihn als deinen besten Freund umarmen wirst?“
Wieder einmal zwei Extreme und nichts dazwischen! Würde es jemals enden, nicht doch irgendwie in Kategorien zu denken?



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Auch wenn Tenia lächelte, als sie ihm nahelegte, sie nicht herauszufordern, wusste Akani irgendwie, dass sie es durchaus ernst meinte. Sie hatte doch sicherlich gemerkt, dass er nur gescherzt hatte, oder?

In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass es noch eine andere Seite seiner Meisterin geben musste. Er wollte nicht zu viel in diese paar Worte ihrerseits hineindeuten, konnte aber nicht umhin, sich generell zu fragen, wie diese andere Seite von ihr aussah. Dass sie dem Orden der Jedi beigetreten war, musste bedeuten, dass sie die Gabe, Macht benutzen zu können, dazu verwenden wollte, anderen zu helfen. Doch allein von seiner kurzen ersten Mission auf Ruusan wusste Akani, dass das Leben eines Jedi nicht nur darin bestand, sanft zu tun und diplomatisch daherzureden, sondern ab und zu auch zu kämpfen. Wie würde Tenia wohl in einem Kampf sein? Wie würde sie sich verhalten, mit welchem Stil kämpfen?
Die beiden hatten ja schon früher festgestellt, dass sowohl Akani als auch Tenia auf Ruusan gewesen waren, sich aber nicht getroffen hatten. Jetzt wurmte ihn diese Tatsache. Hätte er sich mehr darauf konzentriert, den Kampf zwischen Jedi und Sith zu beobachten, hätte er vielleicht auch seine Meisterin gesehen.
Nun, das war nicht zu ändern.


Dennoch betrachtete er Tenia einen Moment nachdenklich. Versuchte, hinter das freundliche Lächeln zu blicken. Dachte sie auch im Duell gegen Sith nur daran, dass sie dies tat, um andere zu beschützen? Würde sie mit stählernem Blick und eisernem Willen angreifen oder vielleicht sogar geradezu fanatisch versuchen, jeden Sith zu vernichten?
Allerdings konnte er sich
das dann doch nicht vorstellen. Andererseits...

Innerlich schüttelte der Chiss den Kopf. Hatte er nicht schon gerade eben beschlossen, dass er so schnell nichts darüber erfahren würde?
Er machte dieses Mal keinen humorvollen Beitrag zu ihrem verbalen Schlagabtausch, dazu hatte sich die Richtung des Gesprächs und vor allem seiner Gedanken zu sehr geändert. Stattdessen konzentrierte er sich auf ihre Frage und schüttelte den Kopf nun auch äußerlich.

"Keineswegs. Vielmehr musst du damit rechnen, dass ich meinen Mangel an Wissen auf diesem Gebiet dringend beheben will."

Mit einem Seufzer ließ er die Packung Taschentücher vom Boden abheben und lenkte sie dann zurück in seinen Rucksack. Sowohl das Machttraining als auch die Arbeit an seinen Fertigkeiten mit dem Lichtschwert hatten ihm unheimlich Spaß gemacht, aber auch wenn beides mit Sicherheit wichtige Aspekte der Ausbildung zum Jedi waren, so gehörte doch offensichtlich noch mehr dazu.
Er richtete seine Konzentration abermals auf ihr Gespräch zurück und dachte nach. Mehrmals setzte er zu einer Frage an, verwarf sie dann aber wieder. Wie sollte er sich ausdrücken?
Schließlich stieß der Padawan genervt den Atem aus.

"Also. Sogar der unbedarfte Chiss weiß, dass die Republik und das Imperium große Gegenspieler sind. Der Jediorden unterstützt die Republik. Stehen die Sith genauso auf der Seite des Imperiums? Ich meine, auch nach eigener Aussage? Wenn ja, dann kann meiner Meinung nach schon mal von vorneherein etwas nicht mit dem Imperium stimmen...
Davon abgesehen...naja, wie soll ich...?"


Abermals seufzte er. Er hatte fragen wollen, ob es irgendwelche Beweise dafür gab, dass das Imperium schlecht war, aber würde eine solche Frage nicht unglaublich kindisch klingen? Außerdem, wie sollten diese Beweise aussehen? Dokus über Imperiale, die Kinder erschossen? Wohl kaum.
Frustriert brummte er etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.
Dann wischte er seine Bedenken weg. Er würde offen sprechen und einfach hoffen, dass Tenia sich ob der Blödheit seines Gesagten nicht vor Lachen wegschmiss.

"Was ich meine, ist folgendes: Der Jediorden unterstützt die Republik, also muss er sie gutheißen. Warum heißt der Orden das Imperium nicht gut? Warum kämpfen wir gegen das Imperium? Was ist falsch daran?"

Plötzlich war ihm seine Unwissenheit total unangenehm. Wie konnte es sein, dass sich so gigantische Parteien wie Republik und Imperium bekriegten und er bisher trotzdem immer in einer rosafarben-heilen Welt gelebt hatte? Auf der anderen Seite wusste er ja wohl besser als die meisten, dass sein Volk sehr isoliert lebte. War es da wirklich so verwunderlich, dass es für ihn bisher nie die Notwendigkeit gegeben hatte, sich Gedanken über solche Themen zu machen?
Er schob das ganze beiseite und hoffte, dass Tenia ihn erleuchten konnte...



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Tenia bemerkte, dass Akani sie einen Moment zu mustern schien. Ob er ahnte, dass sie selbst im Zwiespalt war, was Jedi und Sith betraf? Einzuschätzen wusste sie das nicht, beschloss aber, Akani nicht danach zu fragen. Ohnehin wäre die Frage, weshalb er sie ansah, seltsam gewesen.
Stattdessen setzte der Chiss zu einer Antwort an und schon der erste Satz gefiel Tenia. Akani wollte sein mangelndes Wissen beheben. Nichts konnte besser sein, als dieser Satz, dessen Umsatz durchgeführt, einmal abgesehen. Auch Tenia hatte ihr mangelndes Wissen nachholen müssen und vielleicht erfreute sie die Antwort Akanis auch gerade deshalb.
Allem Anschein nach, wollte er noch mehr sagen, suchte wohl nach den richtigen Worten, zumindest wirkte es so, als wolle er etwas sagen. Als er dann Worte gefunden hatte, klangen diese alles andere als sicher und offensichtlich brannte da noch etwas in ihm, dass er nicht über die Lippen brachte. Gerade, als Tenia ihn auffordern wollte, einfach die Worte zu nehmen, die ihm als erstes einfielen, sprach der Chiss doch weiter.

„Ich schätze, ich kann zumindest deine erste Frage nur mit eigenen Vermutungen beantworten und nach dem, was ich mit den Sith erlebt und was ich gelesen habe. Sie stehen hinter dem Imperium und hinter ihrem Imperator.“ So wie die Jedi nun einmal die Republik unterstützten.
Was die anderen beiden Fragen betraf…

„Ich möchte ehrlich zu dir sein,“ erklärte die Nullianerin, um Akani ein wenig Scheu vor Fragen zu nehmen und ihm gleichzeitig zu zeigen, dass er sicher nicht der erste und letzte war, der solche Fragen stellte. „Als ich auf Null, einem neutralen Planeten aufgewachsen bin, habe ich mich überhaupt nicht um die Geschehnisse in der Galaxis gekümmert. Sie waren mir egal. Ich hab Geschichten gehört, eben das, was man in der Schule lernte, aber ich habe das Holonet nicht verfolgt und mich sonst auch nicht groß um Imperium oder Republik gekümmert. Auf Null ging es mir gut und ich war…“ Kurz geriet sie ins Stocken, beschloss aber doch die Worte zu nutzen, die am ehesten passten, „desinteressiert und gefangen in meiner eigenen, kleinen egoistischen Welt. Erst bei der Schlacht um Corellia wurde ich das erste Mal wirklich mit dieser ganzen Thematik konfrontiert.“ So viel erst einmal zum Einstieg.

„Der große Unterschied zwischen der Republik und dem Imperium ist der, dass das Imperium von einem Imperator diktatorisch regiert wird. Das Imperium kennt nur Extreme. Allegious bestimmt über alles und jeder, der nicht mit ihm ist, ist gegen ihn. Die Sith haben einst den Tempel in Coruscant angegriffen, später auch die Jedi Basis auf Corellia. Anders, als die Republik sind die Imperialen bereit zu töten um ihre Sicht und ihren Willen durchzusetzen.“
Tenia machte eine kleine Pause, eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, so viel zu erzählen, aber jetzt schien es doch notwendig.
„Die Jedi und die Republik bekämpfen aus genau diesen Gründen das Imperium. Der Republik liegt an Frieden und Demokratie, das Imperium hingegen kennt nur Macht und Diktatur. Ich will dich selbst entscheiden lassen, ob du das für gut hältst. Aber lass dir noch eine Sache berichten, die ich, anders als die beiden Schlachten um den Tempel und die Basis, selbst erlebt habe. Ich wurde von einer Sith als Geisel genommen. Arica hat mich zwar am Leben gelassen, aber mich quasi als Geisel benutzt, um zu versuchen Anakin, meinen Meister, auf die dunkle Seite zu ziehen. Sie hat beständig auf mich eingeredet und sie war geschickt darin, Zweifel zu säen.“ Tenia stockte, denn es war seltsam, so offen zu sprechen. Und war sie gerade nicht eine Verfechterin der Republik und der Jedi? Trotz ihrer eigenen Zweifel? „Du warst selbst auf Ruusan, ich weiß nicht, wie viel du dort mitbekommen hast. Aber es ist ein Sith gewesen, der Neis Mutter ermordete. Und es war der gleiche Sith, der mir diese Narbe zufügte.“ Kurz schob sie ihre Haare bei Seite, legte sie dann wieder über die Narbe. „Dieser Sith kannte keine Gnade, er hat sie einfach getötet. Ein Einzelfall? Nein. Denn es waren mehrere und sie kämpften alle auf die gleiche Art, auch der, gegen den ich gekämpft habe und fast verloren hätte. Jedi sind anders. Ich war wehrlos und wäre Padme nicht gewesen, wäre ich gestorben. Da wo Jedi Gnade walten lassen, kennen auch Sith nur Extreme. Die Jedi sind Feinde, die vernichtet werden müssen, wenn sie nicht übertreten. Jedi haben diese Extreme nicht. Und die Republik auch nicht.“ Ob Tenia ihren Padawan nun erschlagen hatte?
„Na ja, zumindest sind das die Gründe, aus denen ich glaube, dass es falsch ist, dem Imperium oder den Sith zu dienen.“ Wobei sie geflissentlich für sich behielt, dass da noch immer eine gewisse Faszination für die Sith war.


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Wie sich herausstellte, brach Tenia nicht in Gelächter aus. Gut.
Stattdessen betonte sie, dass sie zumindest die Antwort auf Akanis erste Frage lediglich vermuten und aus eigenen Erfahrungen herleiten konnte.
Sie begann damit, zunächst offen zuzugeben, dass sie selbst sich während ihrer Jugend auf Null nur an ihrer direkten Umgebung interessiert gewesen war und sich ansonsten nicht um die Galaxis gekümmert hatte. Sie führte an, dass sich dies erst bei der Schlacht von Corellia geändert hatte.
Dann kam sie auf den Unterschied zwischen Republik und Imperium zu sprechen. Letzteres wurde diktatorisch regiert und war ihrer Aussage zufolge äußerst extrem. So wie Akani seine Meisterin verstand, hieß der Imperator, also das Oberhaupt dieses großen Reichs, Allegious und teilte wohl alles und jeden ausschließlich in Verbündete und Feinde ein.
Innerlich musste Akani einmal mehr den Kopf schütteln.

Schon wieder diese komplett schwarz-weiße Sichtweise...Wieso begegnet mir in letzter Zeit eigentlich so viel Engstirnigkeit?

Dann erwähnte Tenia den Angriff der Sith auf die Jeditempel Coruscants und Corellias.

Interessant. Diese Schlacht von Corellia muss sich demnach mit einiger Sicherheit um die Zerstörung besagter Basis gedreht haben.
Vom Tempel auf Coruscant dagegen wusste er durchaus. Er hatte sich sogar vor Ewigkeiten mal interessehalber einige Abbildungen aus dem Holonet gezogen...Unwillkürlich begann sich in ihm so etwas wie...Abenteuerlust zu regen. Was es wohl alles dort zu entdecken gäbe?

Seine Meisterin kam darauf zu sprechen, dass die Sith für die Durchsetzung ihres Willens auch über Leichen zu gehen bereit waren. Sie nannte dies auch als Grund dafür, dass Jedi und Republik das Imperium bekämpften.
Schließlich erzählte sie noch von eigenen Begegnungen mit Sith. Eine davon hatte sie gefangen genommen und sie und ihren Meister, der Anakin hieß, zu manipulieren versucht.
Außerdem erinnerte sie ihn an den Kampf auf Ruusan und erzählte auch, dass ihre Narbe von dort stammte.

Ah. Das wusste ich jetzt auch nicht. Aber die Erinnerung an diesen Kampf habe ich sowieso ziemlich gut behalten...
Allein das Gefühl der Bosheit, dass er damals in der Nähe der Sith gespürt hatte...

Tenia stellte Jedi und Sith als Gegensätze dar, auf der einen Seite Gnade und Sanftheit und auf der anderen Seite Gewalt und Mord. Und tatsächlich konnte seine eigene Erinnerung die Worte seiner Meisterin zumindest in dieser Hinsicht nur bestätigen.
Das Imperium dagegen würde Akani mit Sicherheit noch näher kennen lernen und dann hoffentlich auch hierin eine Bestätigung von Tenias Erzählung finden. Aber allein die Notwendigkeit blinden Gehorsams gegenüber dieses Imperators Allegious war für ihn mehr als Grund genug, in der Hinsicht Abstand zu halten.

"Ich denke, du hast mich ziemlich überzeugt, warum wir gegen das Imperium kämpfen. Wenn eine Überzeugung überhaupt noch notwendig war..."

Dann fiel ihm Coruscant wieder ein.

"Aber sag mal...das mit dem Jeditempel auf Coruscant...Also wir versuchen ja gerade ein Heilmittel für eine Seuche zu finden, die auf besagtem Planeten ausgebrochen ist. Abgesehen davon, dass damit vielen geholfen werden kann, könnte ich mir vorstellen, dass der Orden auch ein persönliches Interesse an der Sache hat. Es wurden nicht zufällig Pläne darüber gemacht, uns den Jeditempel zurückzuholen, oder?"


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Weshalb war da überhaupt noch immer diese Faszination, obwohl Tenia erlebt hatte, wie Sith waren? Weder für Zion, noch für Vhiran hatte sie diese Faszination empfunden. Einzig und allein bei Arica war das anders gewesen. Weshalb? Tenia fand einfach keine Erklärung dafür und wenn sie doch etwas fand, gefiel ihr das ganz und gar nicht. Aricas Macht, ihr Ausstrahlung, all das war gigantisch gewesen und vielleicht war die Nullianerin nur deshalb so fasziniert davon gewesen, weil all das, einem weiteren, kleinen egoistischen Wunsch ihrerseits entsprach? Selbst einmal jemand zu sein, zu dem man aufsah. Jemand zu sein, vor dem man sofort Respekt hatte. Aber sie verwechselte Respekt mit Angst und obwohl Tenia das sehr genau wusste, kam sie dennoch nicht davon los, sich zu wünschen, eine ähnliche Ausstrahlung zu haben. Mächtiger zu sein, stärker zu sein. Besser als andere. Gefährliche Gedanken die sicher nicht dem eines Jedi entsprachen, aber sie waren da, fast sogar in ihrem selbst verankert. Irgendwann würde sie darüber mit jemandem sprechen müssen. Bloß war da die Befürchtung, sofort verurteilt zu werden und das wollte die junge Waldbewohnerin nicht. So offen und ehrlich wie sie in ihrem Bericht über die Republik und das Imperium auch gewesen war, dieses andere, verbotene Gedankengut, hatte sie noch nie geteilt. Dafür war auch nie Zeit gewesen, wie Tenia fast bedauernd feststellte. Die Begegnung mit dem Sith-Geist in der Höhle, der Verlust des Kristalls, der eigentlich der gewesen war, den sie hätte mitnehmen müssen. All das war untergegangen darin, von einer Mission zur nächsten zu hetzen. Sicher würde es gut sein, darüber zu meditieren, aber das Schiff würde in wenigen Minuten den Zielort erreichen und Tenia hatte die Zeit einmal mehr verpasst.

„Auf jeden Fall wird es nicht schaden, wenn du neben meinen Gedanken dazu, selbst noch einmal in dich gehst.“ Und weil ihr selbst, ob aus eigenem Fehlverhalten oder dem Mangel an Zeit, bisher noch immer der richtige Gesprächspartner für solche Themen fehlte, war es Tenia wichtig, noch einen kleinen Zusatz zu machen. „Scheu dich trotzdem nicht, mit mir über solche Themen zu reden. Ich glaube, es ist nicht gut, wenn wir alles versuchen, mit uns alleine auszumachen.“ Sie würde ihren Worten den Schein von Heuchelei nehmen, als sie sich fest vornahm, Steven oder Nei ins Gespräch zu ziehen, eben den, den sie zuerst sah.

Das Schiff sprang in den Hypperraum und Thyferra kam immer näher. Nach dieser Mission würde Tenia sich endlich Zeit nehmen. Nicht nur, um Gespräche zu führen sondern auch, um sich erneut auf die Suche nach einem Kristall zu machen. Der, der in ihrem Besitz war, war nun einmal nicht der, der in ihrem Besitz sein sollte.

Akanis Überlegung den Tempel betreffend war sehr schlüssig und Tenia nickte, noch im Überlegen. „Von solchen Plänen weiß ich zwar nichts, aber ich bin fast sicher, dass den Jedi viel daran gelegen ist, ihren Tempel zurück zu bekommen. Ich war nie auf Coruscant, aber ich habe Bilder des Tempels gesehen.“ Da war kein Vergleich zu der Basis auf Lianna, die an Ausstrahlung rein gar nichts zu bieten hatte. Die Tristheit eines Industriegebiets eben. „Jetzt, wo Coruscant nicht mehr unter imperialer Führung ist, ist es sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Außenposten oder so was, zurück in den Tempel kehrt.“ Einmal vorausgesetzt, diese Virusgeschichte nahm ein Ende.

„Hoffen wir also das Beste, dass wir bald fündig werden.“

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OCC: Weiter auf Thyferra :)
 
CF: Bastion
Frei sein heißt, sich aussuchen zu können, wessen Sklave man sein will.
---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Grin alleine ---[]---

Mit offenen Augen und nur selten blinzelnd, starrte Grin an die Decke des vollkommen dunklen Raumes. Der Kampf war nicht einmal im Ansatz so verlaufen wie er es sich vorgestellt hatte. Zuerst hatte der Rodianer, eine erbärmlich schwache Spezies übrigens, und nicht der Zabrak den ersten Schlag abbekommen. Dünne Knochen, dürr und mit nur wenig Muskeln ausgestattet, war der Typ sofort zu Boden begangen und war nicht wieder aufgestanden. Doch schon kurz darauf wurde es echt merkwürdig. Also nicht die Art von Merkwürdigkeit, wenn Gebäudefassaden schmolzen und aus Quarren Tonfiguren wurden, sondern diese andere Merkwürdigkeit. Als wäre ihm ein Speeder in die Seite reingefahren, war er durch die Luft geschleudert und gegen echt harte Kisten geworfen worden. Doch Grin hatte nachgeschaut, da war kein Speeder oder Gleiter gewesen. Und kaum war er dazu übergegangen dieses Etwas erst einmal zu ignorieren, da war der Zabrak auch schon bei ihm gewesen. Dieser hochgewachsene, aber dünne Mann mit seinem fahlen Gesicht, nur einem Auge und einem schlimmen Bein. Seine Kleidung hatte es anfangs verdeckt, doch dieser Iridonianer war gar kein angemessener Gegner gewesen. Grin hatte sich täuschen lassen. Und wie immer wenn er es mit Schwächlingen zu tun hatte, die auf Grund seiner Fehler verletzt wurden, wollte er sich an seine Befehle halten und sich entschuldigen, doch der Zabrak war da anderer Meinung gewesen. Erst hatte er ihm die Luft rauben wollen, was Grin vielleicht noch hätte verhindern können, doch dann der Schlag mit dem Schockstab. Die Elektrizität wurde aber wie immer von Grins Haut abgeleitet, also hatte das gar nichts bewirkt. Dann aber war aus dem verkrüppelten Zabrak, den Grin eigentlich nur bemitleiden konnte, ein wahrer Vertreter seiner Rasse geworden. Plötzlich schien der Hüne doch noch irgendwo Kraft hervorzuholen und hatte auf ihn eingedroschen, hatte immer wieder seine Brust getroffen und dann, kurz vor Ende hatte der junge Mann es gespürt, hatte gemerkt das da etwas kurz nachgegeben hatte. Es führte nicht zu noch größeren Schmerzen, denn seine gesamte Brust war zu diesem Zeitpunkt eh ein einziger großer glühender Ofen voller Pein gewesen. Die anfänglich abgeleitete Elektrizität hatte doch noch einen Weg an der durch Nanotechnologie verstärkten Membran gefunden, nutze jeden noch so kleinen Kratzer – und davon gab es nach über zehn Schlägen mit dem Stab genug – um in den Körper einzudringen. Die Brust hatte sich verkrampft, Grin plötzlich Probleme mit der Atmung gehabt, das Herz geschmerzt als würde es gleich explodieren und dann war es plötzlich vorbei gewesen. Er hatte wie immer gegrinst, hatte seinen schier unerträglichen Schmerzen Ausdruck verliehen. Er hatte auch lachen wollen, doch dafür hatte es nun wirklich nicht mehr gereicht. Als letzte hatte der Zabrak ihm dann den Stab ans Kinn angesetzt, doch da waren keine Wunden gewesen, also war er wieder wirkungslos geblieben. War aber auch nicht notwendig gewesen, denn als man ihn wieder vom Boden aufklaubte, wurde er falsch angefasst, ebenso falsch hochgehoben und da wurde es dann zu viel und die Ohnmacht hatte sein Sichtfeld samt Bewusstsein aufgefressen.

Aber nur kurz, denn nun lag er hier. Der Rücken schmerzte wegen des Aufpralls immer noch und war vermutlich voller blauer Flecken. Die Knöchel seiner rechten Hand brannten ebenfalls wie Feuer, doch bewegen konnte er sie noch, also war nichts gebrochen. Im Gegensatz zu den Rippen in seiner Brust. Er war zwar oft verletzt worden und hatte sich auch einiges zu dem Thema durchgelesen, doch davon behalten hatte er kaum etwas. Er wusste nur das etwas mit seinen Rippen nicht stimmte, wagte aber nicht die Brust abzutasten. Er hatte in der Arena mitbekommen wie mal jemanden eine abgebrochene Rippe in die Lunge gedrückt worden war und allein der Gedanke daran zu ersticken oder am eigenen Blut zu ertrinken, ließ seine Hände ganz weit von seiner Brust entfernt irgendwo ruhig herum liegen. Das er gefesselt war, unterstütze ihn bei dieser Entscheidung. Wenn er ganz ruhig dalag, waren die Schmerzen erträglich, auch wenn er nicht an Schlaf denken konnte. Die einzige wirkliche Sorge die er gerade hatte, war die, dass seine Lunge doch noch aussetzen konnte. Konnte sie das überhaupt? Nachdem die Blitze sie immer wieder getroffen und er gefühlt beinahe erstickt wäre, befürchtete er jetzt immer noch das sie gleich aufgeben und ihn sterben lassen würde. Deshalb machte er nur kurze Atemzüge und versuchte, so sinnlos das auch war, nicht so viel auszuatmen wie er in die Lungen zog. Sollten sie kollabieren, er wollte zu diesem Zeitpunkt noch so viel Luft wie möglich in ihnen haben. Ansonsten „ging es“. Die Dunkelheit kannte er und weil ihm alles wehtat, würde er auch nicht halluzinieren, die Finsternis würde also nicht lebendig werden. Das war gut, das war ein Trost.

Die Geräusche um ihn herum kamen ihm bekannt vor, doch so recht einordnen konnte er sie doch nicht. Da waren Männer mit starker Stimme, Männer mit ruhiger Stimme, Männer mit Angst und dann dieser Zabrak. Grin erkannte seine Stimme, doch die Worte kamen nur gedämpft bei ihm an, also wusste er nicht worüber er sprach. Er schien aber der Meister zu sein, denn er befahl, das konnte man leicht heraus hören. Dieser Mann war wirklich merkwürdig, viel merkwürdiger als alle Gegner denen er zuvor begegnet ist. Natürlich gab es auch hinterhältige Kandidaten, doch die hatte man durchschauen können. Grin war doch nicht dumm. Aber dieser hier? Der war ein Krüppel und alles andere als eine Zierde seiner Rasse. Er war erbärmlich dürr und sah kränklich aus. Woher hatte er nur die Kraft genommen? Er hatte ihn nicht wie einer dieser Grauuniformen verprügelt, jene Männer die seinen Meister oft begleitet haben. Da hatte richtig Kraft hinter den Schlägen gesteckt. Aber wie sollte er das ohne Muskeln schaffen? War er etwa auch kybernetisch verbessert worden? Daran hatte Grin bis eben noch gar nicht gedacht. Das würde einiges erklären, aber nicht die Sache mit dem durch die Luft fliegen. Es gab aber Tarnsysteme, wodurch selbst die größten Schiffe unsichtbar werden konnten. War es das gewesen? Besaß dieser Mann eine solch wertvolle Technologie? Nun war Grin nicht unbedingt ein Technik-Fanatiker, aber ihn faszinierte solch exotische Technologie schon. Und er wusste das sie sehr teuer war. Der Zabrak besaß also Stärke, ganz offenbar Einfluss und Macht und dann noch solch eine Tarnung. Es gab deutlich schlechtere Kandidaten für den Meister-Posten. Doch noch war die Entscheidung nicht gefallen. Mindestens ein weiteres mal würde er ihn angreifen müssen und zu töten versuchen. Er musste sicher sein, dass es kein Zufall gewesen war.

Plötzlich tat sich etwas an der Tür und Grins Blick zuckte in die Richtung aus der das Geräusch kam. Da an Bewegung nicht zu denken war, blieb er ruhig liegen und wartete einfach stumm ab. Kaum öffnete sich die Tür, ging auch wieder das Licht an, blieb aber gedämpft, sodass Grin die Augen nicht verengen musste. Und wer kam rein? Die Frau. Die hübsche Frau mit ihren braunen Haaren. Sie kam langsam auf ihn zu und viele Gefühle, die Grin so gar nicht von einem Menschen kannte, huschten über ihr Gesicht. Es war eigentlich gar nicht möglich, doch es sah so aus als täte er ihr leid. Doch Frauen hatten ihn immer nur abschätzig oder angeekelt angeschaut, nie so. Das war merkwürdig und Grin verstand es nicht. Er verstand auch nicht wieso man sich vor ihm ekeln sollte, doch das war die Norm. Aber sie kam näher und sprach ihn sogar an und dann gab sie ihm etwas zu essen. Und er hätte ihr gerne geantwortet, hätte gerne etwas getan um ihrer sanften Stimme länger lauschen zu dürfen, doch sie hatte ihm das Sprechen nicht erlaubt, also musste er schweigen. Aber Essen durfte er annehmen, was er auch tat und auch wenn seine Mundhöhle brannte und der Keks mehr Schmerzen verursachte als das er seinen Magen füllte, war er froh über ihre Anwesenheit. Nie war eine Frau so an an ihn herangekommen, nie hatte man ihn so sanft behandelt. Er kannte es aus dem Holonet, aber am eigenen Leib erfahren, nein, das hatte er in diesem Leben noch nicht. Deshalb genoss er es auch als sie seinen Kopf anhob und ihm etwas zu trinken gab. Das Wasser war dann wieder erfrischend und er hätte gerne mehr genommen, doch sie schien gehen zu müssen und verschwand, nachdem sie ihren Namen genannt und nach seinem gefragt hatte, wieder. Antworten durfte er ihr ja nicht, selbst wenn sie fragte. Aber jetzt wusste er wie sie hieß. Zoey. Grin verstand von so etwas nichts, konnte also nicht sagen ob er ein schöner Name war, doch ihre Nähe mochte er. Sein Bauch sagte ihm das.

Und dann war er wieder alleine. Das Licht ging nach einer Weile wieder aus, doch in der Zeit hatte er sich bereits umgeschaut gehabt. Es gab in dem Raum nicht viel. Seine Fesseln hätte er sprengen können, doch aus Angst vor seine Rippen würde er es nicht einmal versuchen. Als die Finsternis zurückkehrte, schloss er die Augen und war froh das er nun nicht an seine Vergangenheit, sondern an Zoey denken konnte. Frauen waren wichtig, das hatte ihm das Holonet gezeigt. Ohne sie ging es eigentlich gar nicht und doch schien man sie oft schlechter zu behandeln als Männer. Auch das war Grin nicht entgangen, doch er verstand den Grund nicht. Es gab wohl viele und bei fast jeder Spezies waren es die selben nichtssagenden Gründe. Grin würde eine Frau aber niemals schlecht behandeln. Sie sahen gut aus, rochen, wie auch Zoey, besser als Männer, waren sanft und hatten eine wohlklingende Stimme. Und aus irgend einem Grund wurde Grins Blick von ihrer Brust angezogen. Wieder so etwa das er nicht verstand, denn sie tat ja gar nichts. Aber als er nun an Zoey dachte, dachte er auch daran und fing dann wieder an zu grinsen. Dieses mal aber nicht schmerzverzerrt – obwohl er immer noch diese fiesen Schmerzen ertragen musste -, sondern fröhlich. Hoffentlich würde er sie wieder sehen dürfen. Und hoffentlich erlaubte sie ihm nächstes mal das Sprechen. Er würde sich gerne mir ihr unterhalten.

Als ein Ruck durch das Schiff ging erschrak Grin und glaubte schon, dass das Schiff gleich auseinander fallen und explodieren würde – er hatte Holofilme gesehen, in denen so etwas gezeigt worden war -, da erinnerte er sich dann doch noch an den Hyperraumsprung. Mitgemacht hatte er nie einen, doch natürlich davon gelesen und sie im Film gesehen. Ja, das musste ein Sprung gewesen sein. Schließlich waren sie bis eben noch geflogen, wohin auch immer. So ein Überlichtsprung fühlte sich aber komisch an und war für den verletzten Grin keine allzu angenehme Erfahrung gewesen. Nein, eigentlich überhaupt nicht. Allein schon der Gedanke durch einen Lichttunnel zu fliegen. Das konnte doch gar nicht gesund sein oder? Hoffentlich war auch das bald vorbei...

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Bastion, Hangar im Sith-Tempel, Frachter YT-2400, im Cockpit kurz vorm Start: Saphenus und Zoey


Und dann petzte dieser dumme Diener! Zoey stockte der Atem! Sie versuchte weiter zu lächeln und sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen! Allerdings hatte er es nicht genau auf den Punkt gebracht! Saphenus schien es nicht weiter zu interessieren, was er mit der Andeutung meinte! Was für ein Glück! Jetzt nur keine Unruhe zeigen! Er musterte ihre jetzige Kleidung und fand sie eindeutig besser! Sie war ja auch angebrachter, doch auf der Gala war das Kleid geziemter gewesen! Sie sollte den Platz neben ihm einnehmen.

“Ja, gerne!”

Langsam entspannte sich Zoey. Saphenus nahm ihr seine Robe ab und verneinte den angebotenen Keks. Zoey atmete auf. Wenn der Diener nicht nochmal davon anfangen oder ihm das hinter ihrem Rücken stecken würde, wäre alles gut! Der Diener schien klug und gerissen zu sein! Er hatte sie nicht wirklich verraten, bisher zumindest, und doch seine Pflicht gegenüber seinem Herrn erfüllt! Man konnte ihm nichts vorwerfen! Zoey setzte sich auf den angebotenen Platz neben ihm hin. Von hier aus könnte sie den Start gut beobachten.

Lord Saphenus begann nun los zu plaudern, dass es sie doch wohl hoffentlich nicht stören würde, dass es einen weiteren Gast an Bord gab. Automatisch hatte Zoey erstmal Talitha vor ihrem geistigen Auge! Doch als er weiter sprach und die Geschehnisse auf der Laderampe aufklärte, wusste sie, dass es die merkwürdige Gestalt (Grin) in dem verschlossenen Zimmer war, von der er sprach! Jene Gestalt hatte ihr nicht einmal seinen Namen genannt und hatte sie offensichtlich auf der Rampe angegriffen?! Den Tod des Rodianers, der als Trägergearbeitet hatte, hatte er verschuldet?! Der Angriff galt vielleicht sogar ihr allein?! Zoey war entsetzt und wurde vor Scham ganz klein auf ihrem Sitz! Lord Saphenus hatte sie nur beschützt! Er hatte sie gerettet!

“Ich danke Ihnen für ihr Eingreifen! Ob er zu dem Scriptor gehörte?”,

fragte sie etwas atemlos, weil es ihr wirklich die Sprache verschlug! Und sie hatte ihn bemitleidet und sich wegen ihm noch fast in Teufels Küche gebracht! Zoey konnte in ihrem Nacken den vorwurfsvollen Blick des Dieners spüren! Ob es so war oder Einbildung, sie hatte jedenfalls dieses Gefühl, auch wenn es vielleicht darin begründet war, dass sie sich in Grund und Boden schämte! Sie sah durch die Scheibe, doch diese spiegelte sich, da noch grelles Licht an war. Fey sah sie in der Scheibe tatsächlich an! Und nun trafen sich im Spiegel der Scheibe ihre Blicke! Ihr wurde unwohl! Wieso machte sie nur so was immer wieder?! Ok, die Gestalt mit der Maske würde seine gerechte Strafe bekommen! In der Republik bekamen die Gefangenen auch Verpflegung! Hier im Imperium war dies vermutlich unüblich und nun hatte sie dafür gesorgt! Sie hatte ihn schließlich nicht frei gelassen, beruhigte Zoey selber ihr schlechtes Gewissen! Sie handelte nur human!

Zoey erstarrte, als Fey sich räusperte, als wolle er sich zu Wort melden?! Sie merkte, wie sie ihren Nacken anspannte! Doch, er meinte zum Glück etwas anderes! Er war nicht nur als Chauffeur, sondern auch als Pilot einsetzbar! Er wollte helfen und zeigte schnell, wie versiert er mit der Bordelektronik war! Zoey hätte das aber auch gekonnt, nur etwas langsamer. Sie hatte es sogar geschafft, auf Thearterra, bei den starken Aufwinden, zu landen! Darauf war sie selber stolz!

Sie horchte auf, als es darum ging, die Starterlaubnis zu bekommen. Der Name ihres Schiffes war ”Verlierer”! Das konnte nur Glück bringen! Sie musste grinsen. Das Schiff war wirklich das Letzte und dann noch so ein Name! Ja, dass sollte ihnen Glück bescheren! Sie starteten mit der größten Schrottmühle! Irgendwie machte dies Saphenus in ihren Augen sympathisch!


Saphenus gab das Ziel vor und Fey gab die Hyperraumkoordinaten ein und Zoey`s Herz hüpfte vor Freude. Es ging los, aber auch ein wehmütiges Herz saß in ihrer Brust. Sie dachte an Sane und Yui! An ihre Jedi-Beschützer! Hoffentlich war Sturn auch so gnädig ihnen gegenüber und würde sie gehen lassen, würde man ihre wahre Identität angesichts der Behörden und verschärften Kontrollen heraus finden!? Warum war Yui nie auf der Gala aufgetaucht? Was war mit ihr nur geschehen? Zoey wollte auf sie aufpassen und hatte versagt! Würden sich das Sane und Steven und sein Schüler das jetzt auch in Bezug auf sie fragen?! Schuldgefühle krochen in ihr hoch! Was hätte anders laufen sollen?! Sie schnallte sich rasch an. Das Licht im Cockpit ging aus. Sie hörte das Zischen der Luftschleusenverriegelung! UmSane war sie plötzlich besonders besorgt! Ihre Gedanken wanderten in eine sehr unangenehme Richtung! Sane wollte Sturn auf Thearterra hinrichten! Sie schob den Gedanken weg! Er war Infiltrator! Er trat unter anderem Namen auf! Er würde das hin bekommen! Die Triebwerke sprangen an! Sie starteten! Es vibrierte! Saphenus war der Flug scheinbar zu lang! Er wurde sarkastisch und meinte, sie müssten nun längere Zeit auf engstem Raum klar kommen! Darüber hatte Zoey noch keinen Gedanken verloren und schob ihn lieber weg! Jetzt war eh nichts mehr daran zu ändern! Solange er keine Tobsuchtsanfälle bekommen würde?! Zoey warf einen letzten Blick auf Bastion. Es dämmerte! Vor sich sah sie eine hohe Gebirgskette mit vier Gipfeln! Schnell sausten sie daran vorbei! Rechts sah sie einen Vorgeschmack auf Korriban: roter Wüstensand! Zügig ließen sie Bastion hinter sich und tauchten aus der Atmosphäre in den leeren dunklen Raum ein! Dann kurz danach war der Eintritt in den Hyperraum! Landungen und Starts waren immer das Brenzligste am Flug! Geschafft! Gleich war es auch ruhiger und es war kein Gerüttel mehr zu spüren. Sie schnallte sich ab! Lord Saphenus streckte sich! Er schien müde zu sein! Sie war überraschender Weise wieder munter! Wahrscheinlich vor Aufregung! Der Sithlord schickte seinen Diener dankend weg!

Er drehte sich zu ihr mit seinem Sitz um und begann ein Gespräch über den ereignisreichen Abend und ihre Geiselnahme und das sie sie fast nicht überlebt hätte.

“Ja, es war furchtbar und wir sollten lieber nicht mehr daran denken!”,

wollte sie das Thema abwürgen. Sie wollte nur ungern nochmal heute daran denken! Vielleicht später mal, wenn etwas Gras darüber gewachsen war! Jetzt war alles noch so frisch und unverdaut! Sie würde lieber in die Zukunft blicken!

Er beugte sich sogar zu ihr vor und sah ihr tief in die Augen. Saphenus ließ nicht locker! Er wollte wissen, wie sie sich mit der Waffe unterm Kinn gefühlt hatte und ob sie bemerkt hätte, dass Sturn ihr geholfen hätte, die Waffe weg zu drücken! Er selber hätte das natürlich nur so gesagt, dass sie wertlos wäre. Letzteres konnte sie ihm nicht wirklich abkaufen, war sich aber unsicher, weil er es selber ansprach. Lauernd sah er sie an und sie sah sich verpflichtet, darauf einzugehen.


“Ich hatte riesige Todesangst, was sonst! Ich hatte mich schon gefragt, wer mir geholfen hat?!”

Sie machte eine Pause und ließ alles nochmal Revue passieren.

“Wissen Sie, es war alles so merkwürdig! Ich wusste plötzlich einige Sekunden vorher, dass etwas passieren würde, es blieb alles wie stehen und es war alles still und ich sah mich einmal mit zerschossenem Kopf und einmal weg kriechen und dann war ich wieder voll da und überlegte hektisch, was ich tun könnte, um die Waffe weg zu drücken und dann schoss er auch schon vorbei und kurz darauf war ich frei und kroch davon! Es war sehr freundlich vom Grafen, dass er mich gewarnt und die Waffe weggedrückt hatte! Ich hatte bei der Geiselnahme wirklich wieder mal mehr Glück als Verstand wie schon auf Ryloth gehabt! Dort hatte mich der Scriptor auch schon entführt! Wir rasten in einer wilden Verfolgungsjagd durch die Außenscheibe des Raumhafens! Alle seine Leute starben, nur er und ich nicht! Doch er verschwand, während mich Leute herauszogen und die Sturmtruppen und Sicherheitsleute und Beamten mich beschützten! ”

Hoffentlich war das Thema damit abgehakt!


Imp. Weltraum, im Hyperraum Richtung Korriban, Frachter YT-2400, im Cockpit : Saphenus und Zoey, desweiteren: Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)
 
[Braxant Sector |Sartinaynian System | Orbit von Bastion | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Um zu spüren, dass ihr das Thema unangenehm war, musste man kein Sith und kein Jedi sein, man musste nicht einmal wissen was die Macht überhaupt war. Man konnte ihr ansehen, dass sie lieber nicht über das, was an diesem Abend alles geschehen war, nachdenken wollte und dennoch zwang er sie dazu. Zum einen war er ernsthaft neugierig, denn noch immer wurde er den quälenden Gedanken nicht los, dass Zoey zumindest zum Teil die Macht benutzt hatte, zum anderen machte es ihm Spaß sie zu etwas zu bringen, dass sie nicht wollte. Nagende Zweifel machten sich in ihm breit. Er hätte schwören können, dass Zoey instinktiv die tödliche Waffe zur Seite gedrückt hatte ohne sich ihrer physischen Hände zu bedienen, doch auf der anderen Seite war er sich nicht sicher. Janus konnte das ebenso getan haben. Zoey schien nicht zu wissen was genau geschehen war oder aber sie log. Sie meinte nur in gewisser Weise gewusst zu haben, was passieren würde. Eine Art der Voraussicht, hatte ihr die Macht eine Vision geschickt? Er schüttelte den Kopf. Wieso sollte sich die dunkle Seite an jemanden wenden, der sich ihr nicht hingab? Die Archäologin erzählte weiter, von Ryloth und wie es Edgar beinahe gelungen wäre sie schon dort zu entführen. Das Kopfgeld auf sie musste ziemlich hoch sein, dachte Saphenus, doch er war nicht versucht es einzulösen. Um Geld machte er sich keine Gedanken. Die Credits, die er brauchte, hatte er. Sein persönlicher Rachefeldzug und sein Interesse an den verborgenen Schätzen Korribans waren wichtiger, sie standen über allem und jedem.

„Sie haben ein aufregendes Leben. Aber ich weiß nicht wieso dieser verrückte Jünger angegriffen hat. Ich werde mir aber alle Mühe geben es heraus zu finden und wenn ich es in den vor mir ausgebreiteten Windungen seines Gehirns lesen muss.“,


murmelte Saphenus und gähnte abermals.


„Alle scheinen von Ihnen besessen zu sein und mich selbst kann ich nicht mal davon ausnehmen. Immerhin sind Sie jetzt auf meinem Schiff und fliegen an meiner Seite nach Korriban. Das konnte ich unmöglich vorausahnen.“


Abseits jedes Gedankens starrte er stumpf auf die Konsole. Die seltsame Aura neben ihm machte ihn verrückt. Er hasste sich selbst dafür nichts mit ihr anfangen zu können, Wut auf seine Unfähigkeit kroch in ihm hoch. Hybris würde wohl im Handumdrehen erkennen was an Zoey so besonders war, grummelte er innerlich. Er zwang sich zur Ruhe und sah abermals zu seinem Gast.


„Ich denke wir sollten uns einen Moment aufs Ohr hauen.“,


sagte er schließlich und stand langsam und unter Schmerzen auf. Nur vorsichtig getraute er sich mit seinem rechten Bein aufzutreten.


„Ich kann wohl nicht erwarten, dass Sie mich andauernd stützen.“,


witzelte er bevor sich sein Gesicht zu einer Grimasse verzog. Im Moment war es besonders schlimm. Auf die Rückenlehne aufgestützt drehte er sich noch einmal zu Zoey um und musterte sie ein aller letztes Mal.


„Lassen Sie uns aber bitte den Stock aus dem Hintern ziehen und uns duzen. Es gibt keinen Grund für gezwungene Förmlichkeit. Zu schade eigentlich…“,


begann er und stockte dann. Er senkte den Kopf und fuhr mit einem Lächeln fort:


„als Edgar dich in seiner Gewalt hatte und ich den Machtstoß entfesselt habe…ich hätte schwören können, dass Du es warst, der seine Waffe mit der Macht abgelenkt hat. Zumindest zum Teil. Doch offenbar habe ich mich geirrt. Ich muss müder gewesen sein als ich gedacht habe.“


Er legte den Kopf schief.


„Was wäre es für ein Zufall, wenn Du auch das Talent hättest über die Macht zu verfügen.“


Damit drehte er sich um und verließ mit langsamen und vorsichtigen Schritten das Cockpit. Sich mit einer Hand an der Wand abstützend erreichte er sein Quartier und ging hinein. Um den Jünger würde er sich kümmern wenn er wieder bei Kräften war. Die elendigen Blutsauger der Gala schienen ihn geradezu ausgelaugt zu haben. Sein Quartier war nur spärlich erleuchtet, eine gedimmte Lampe an der Decke spendete ein wenig Licht. Ebenso spärlich wie es ausgeleuchtet war, war das Quartier auch eingerichtet. Ein Bett, groß genug für zwei, stand drin, eine kleine Sitzecke, ein Schrank für Kleidung und ein kleiner Schreibtisch mit einem einfachen Holoprojektor. Neben diesem schwebte wie zuvor schon in seinem Apartment im Tempel sein altes Lichtschwert in einem Anti-Grav-Feld. Doch all diese Dinge beachtete er nicht, sein Blick galt ganz alleine Talitha, die gerade aus einem leichten Schlaf erwacht zu sein schien und sich im Bett aufrichtete. Zurückhaltend sah sie ihn an. Saphenus ließ sich wortlos neben sie gleiten und massierte sein Bein, bis seine Finger von einer zierlichen Hand zur Seite geschoben wurden und das für ihn übernahmen.


„Deine Robe ist voller Blut.“,

flüsterte sie kaum hörbar.


„Ich weiß. Ein Blasterschuss hat mich gestreift.“,


antwortete er und spürte sofort sie ihn irritiert anguckte.


„Mein Bein hindert mich ein bisschen daran sie abzuwehren.“,


sagte er grimmig obwohl das gelogen war. Es lag weniger an seinem Bein sondern vielmehr an seiner Technik.


„Soll ich mir die Wunde einmal ansehen?“,

fragte sie nach ein paar Minuten der Stille. Saphenus nickte. Rücksichtlos riss er den Ärmel seiner Robe ab und entblößte seinen Oberarm. Eine zarte Kruste hatte sich dort bereits gebildet.


„Warte einen Moment.“,

sagte Talitha, stand auf und kramte nach etwas. Schnell beförderte sie ein Bactapflaster zu Tage, dass sie fachmännisch auf die Wunde klebte.


„Ich musste lernen mich zu verarzten. Jünger haben nicht den Luxus überschwänglicher medizinischer Versorgung.“,

antwortete sie auf seinen fragenden Blick und instinktiv wusste er, dass sie auf ihr Ohr anspielte. Saphenus wurde zornig.


„Sie werden dafür büßen, sie alle! Edgar, Halberd und alle, die uns wehgetan haben, werden sterben.“

Hasserfüllt erzählte er Talitha von dem Galaabend, er ließ kein Detail aus und schweigend hörte sie zu. Am Ende sagte keiner von beiden etwas. Sie stand auf und schaute ihn eindringlich an.


„Ich habe etwas für dich.“,

wisperte sie und schien unentschlossen zu sein. Als hätte sie Angst vor etwas. Sie holte etwas aus dem Schrank hervor und drückte es ihm in die Hand. Es war eine längliche Schachtel, mit einem Wink wurde sie ausgepackt. In ihrem Inneren befand sich etwas, das er niemals hatte anrühren wollen: ein Gehstock. Der Knauf schien selbst geschnitzt zu sein, fein säuberlich aber mit den Händen eines Anfängers war ein Muster hineingeschnitzt, das er nicht erkannte. Mit viel Phantasie konnte man eine Hand erkennen, die sich beinahe panisch in die Höhe streckte, bösartige Augen leuchteten über ihr und schienen über ihr Schicksal zu entscheiden. Daran schloss sich der Stab aus schwarzem Metall.


„Ich habe das Symbol in einer von Darth Siks Aufzeichnungen gesehen und dachte, es würde dir gefallen.“,

sagte sie schüchtern und wich einen Schritt zurück als sie den Zorn in seinem Auge sah.


„Bin ich für dich nichts weiter als ein Krüppel?“,


fauchte er, seine Hände schlossen sich fest um den Gehstock.


„Glaubst du ich wäre auf sowas angewiesen?“,


fing er jetzt an zu brüllen und sie wich immer weiter vor ihm zurück. Zornig wollte er aufstehen, den Stock schon in der Luft erhoben, doch ein heftiger Schmerz durchzuckte seinen Schenkel und zwang ihn zu Boden. Klappernd fiel der Gehstock neben ihn und für einen Moment kam sein Kreislauf nicht nach, schwarze Flecken tanzten vor seinem Auge. Sofort war Talitha bei ihm, er spürte ihre warme Hand auf seiner Schulter. Sein Zorn verrauchte so schnell wie er gekommen war und schweigend ließ er sich von ihr hochhelfen. Gemeinsam sanken sie auf sein Bett. Er musste an die Albträume denken, die er ohne sie hatte und war plötzlich froh sie bei sich zu haben. Fest hielten sie einander bis sie schließlich einschliefen.


Als er nach wenigen Stunden erholsamen Schlafes erwachte, schauten ihn Talithas große Augen bereits an. Ein Tablett mit Frühstück auf dem Tisch in der Sitzecke ließ seinen Magen sofort knurren.


„Lom Fey hat es gebracht. Ich wollte auf dich warten.“,

sagte sie bevor er auch nur im Ansatz dazu kam zu fragen. Er nickte und kurz öffnete sich sein Mund um sich für seinen Ausbruch zu entschuldigen, doch wortlos schloss er sich wieder. Talitha schien ihn aber wieder zu verstehen und beide erhoben sich. Ohne etwas zu sagen aßen sie, dann griff Saphenus nach seinem Gehstock und stützte sich auf ihn auf. Vorsichtig humpelte er ein paar Schritte.


„Es geht besser.“,


gab er widerwillig zu, auf Talithas Gesicht schlich sich ein Lächeln. Dankbar begann auch Saphenus zu lächeln, dann wurde er wieder ernst.


„Ich muss mich um den Jünger kümmern.“,


sagte er ausdruckslos.


„Ich muss wissen ob einer unserer Feinde ihn geschickt hat.“


Sein Gehstock machte bei jedem Schritt Klack. Er verließ das Quartier nachdem er sich schnell noch eine frische, schwarz-schlichte Robe samt Umhang angezogen hatte, durchquerte schnell und ohne sich umzusehen den Aufenthaltsraum und gelangte bald zu dem Raum, in dem der Jünger eingesperrt war. Ein Wink mit seiner Hand öffnete das Schloss. Er sammelte seinen Zorn und hüllte sich damit in eine dunkle Aura. Sollte dieser Narr doch versuchen ihn ein zweites Mal anzugreifen! Auf jede seiner Bewegungen achtend trat er ein. Drei Betten waren hier abgestellt, auf einer davon lag der Mensch. Saphenus nahm den Gehstock in seine linke Hand, griff mit seiner rechten nach dem Lichtschwert und aktivierte es. Die violette Klinge hüllte den Raum in ein flackerndes Licht, ein gleichmäßiges Summen ertönte.


„Du solltest wissen, was das hier ist.“,


stellte Saphenus fest und versuchte seine Stimme ruhig klingen zu lassen.


„Das ist hier ist die Waffe eines Sith. Ich bin ein Sith, Krieger des Ordens und du hast wirklich geglaubt du könntest mich angreifen und besiegen? Weißt du denn gar nichts über die dunkle Seite der Macht?“


Es waren rhetorische Fragen, natürlich sollte ein Jünger des Tempels so etwas wissen. Saphenus sammelte sich, hob den Menschen mit unsichtbaren Händen in die Höhe und drückte ihn grob gegen die Wand.


„Wer bist du und wer ist dein Meister?“,


brüllte er jetzt und verstärkte den Druck auf den Menschen.


„Warum zur Hölle hast du mich angegriffen?“


[ Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Meine verganenen Schmerzen wurden mir zum Panzer gegen die folgenden.
---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Grin alleine ---[]---

Wie lange Grin im Dunklen lag und an Zoey, den Zabrak und den unheimlichen Überlichtgeschwindigkeitsflug dachte, konnte er selber nicht einschätzen, doch irgendwann kamen Schritte näher und er sah in Richtung Tür. Diese öffnete sich deutlich schneller als zuvor, das Licht ging wieder an und schon im nächsten Augenblick stand der Meister des Schiffes im Raum. Er trug einen Stock in der einen Hand und nahm nun mit der anderen einen Zylinder in die Hand. Was er damit wollte, konnte der Maskierte nur vermuten. Auch als aus dem Teil ein violettes Licht schoss, aber stoppte anstatt sich bis zum Boden zu ergießen, konnte er nur verwirrt drein blicken. Was war das denn für ein merkwürdiges Ding? Und weshalb ging der rothäutige Dornenschädel davon aus, das er es kennen müsste? Waren solche Glühstäbe weit verbreitet? Unter diesen sogenannten Sith? Diesen Mitgliedern eines Ordens? Vielleicht, doch der Orden musste ziemlich klein und unbedeutend sein, denn Grin sagten all diese Begriffe nichts. Es gab da zwar einen Widerspruch, nämlich das er Center eigentlich ganz gut kannte, diese schwarzen großen Pyramiden aber nicht, aber wenn es diese Sith mit ihrem Orden und ihren leuchtenden Dingern zuhauf gab, dann hätte er davon erfahren. Weder durch seine Studien oder durch seinen Meister. Viel länger darüber nachdenken konnte er aber nicht, denn plötzlich spielte die Schwerkraft verrückt und er wurde in die Luft gehoben. In der Arena hatte es auch Schwerkraftprojektoren gegeben, er kannte die Schwerelosigkeit also. Es irritierte ihn dennoch, denn erstens fühlte es sich ganz anders an und zweitens war er der einzige der schwebte. Und dann dieses Gefühl … es schien mit dem Zabrak in den Raum gekommen zu sein, wie ein unsichtbarer Jäger oder Schatten. Ohne das er etwas dagegen tun konnte empfand er Furcht. Und jene Art von beklemmendem Gefühl, welches einem bei einer drohenden unbekannten Gefahr ereilte. Er rechnete mit irgendwas, doch da er nicht wusste wann es woher und in welcher Gestalt daher kam, wurde er immer unruhiger. Das spiegelte sich wieder in Form eines sardonischen Grinsens in seinem Gesicht wider, auch weil die Bewegung in seiner Brust kleine Schmerzexplosionen verursachte, welche wie Blumen auf einer Wiese binnen Sekunden aufblühten und dann auch schon wieder abstarben, statt aber nur Biomasse zurückzulassen, strahlten deren Reste noch wie Magma.

Nachdem auch sein Rücken eine Portion Schmerz spendiert bekommen hatte, klebte Grin förmlich an der Wand und ihm wurden weiteren Fragen gestellt. Ihm durfte er unaufgefordert antworten, denn solange er nicht als Meister galt, war er nur irgendjemand. Die richtigen Antworten zu finden war trotzdem nicht leicht, zu sprechen aber fast schon eine unlösbare Aufgabe. Jedes mal wenn er einatmete, befürchtete er das die gebrochenen Rippen sich in seine Lunge bohren würden, atmete also völlig falsch ein und aus und selbst wenn das nicht wäre, er konnte sich nicht sonderlich gut artikulieren. Sein Wunsch, sich mit Zoey zu unterhalten, wurde dadurch aber nicht beeinträchtigt. Aber jetzt musste er dem Zabrak etwas sagen, denn der schien, wenn er auch nicht sein Meister war, ein sehr mächtiger Mann zu sein. Wie er so ohne jede Bewegung seiner Hände für diese gezielten Schwerkraftveränderungen sorgen konnte, beeindruckte den jungen Grin. Und ließ seine Furcht wachsen.


„Kenne das nicht. Sith. Orden. Leuchtstab. Krieger sagt was. Sagt ... mir ... was. Meister. Kein Meister. Tot. Du. Meister. Name?“

Grin verschluckte eh schon immer die Hälfe seiner Wörter bzw. Sätze, doch jetzt ging er noch sparsamer damit um. Außerdem wollte er nicht mit diesem Zabrak reden. Er war faszinierend, aber auch sehr furchteinflößend. Wie er das machte, dieses schweben und drücken, diese Kraft aus dem Nichts hervorholen und dann seine Macht über modernste Technologie, das schüchterte Grin vollends ein. Konnte die hübsche Frau nicht wieder kommen? Und ihm Trinken geben? Und vielleicht auch mehr tun? Mit ihr würde er gerne reden. Über vieles, über alles. Auch über den Zabrak. Aber mit ihm? Die ungeklärte Stellung des sogenannten Sith Kriegers verwirrte Grin und er mochte es nicht verwirrt zu sein. Sein gesamtes Leben war sowieso schon so merkwürdig.

„Frau. Zoey. Mir ihr sprechen. Ja? Ihr sagen alles. Ja? Ich greifen nicht an. Nicht mehr.“

Sie schon gar nicht. Ob sie ihn heilen würden? Die Frauen beim Meister hatten das auch immer getan. Doch sie hatten ihn nicht gemocht, hatten ihm nie ins Gesicht geschaut und wenn sie glaubten, er würde es nicht mitbekommen, haben sie angeekelt ausgeschaut und oft schlimme Dinge über ihn gesagt. Auch hatten sie immer Handschuhe getragen oder ihn mit medizinischen Kraftfeldern und Anti-Grav-Einheiten bewegt und von sich ferngehalten. Sie waren Frauen gewesen, doch angenehm angefühlt hatte es sich nicht. Der Geruch von Desinfektionsmitteln und Bacta war allgegenwärtig gewesen, die Stimmen seiner behandelnden Frauen emotionslos oder voller Verachtung und Hass gewesen. Hätte er nicht auch im Holonet andere Frauen kennenlernen können, er wäre ihnen wohl aus den Weg gegangen. Doch er wusste das sie eigentlich anders waren. Wie eine Mutter oder eine Großmutter, eine Freundin oder gar feste Freundin. Oder nur ein Kumpel oder eine Bekannte. Es gab viele Frauen die vieles verschiedenes sein konnten. Sogar eine feste Frau konnten sie sein. Heiraten musste man dafür. Warum hatte Grin aber nicht verstanden und sich auch nicht wirklich damit auseinander gesetzt. Denn irgendwann war er immer zwangsläufig auf Seiten gelandet, wo sie unbekleidet gezeigt wurden und dann hatte er oft über lange Zeit an nichts anderes mehr denken können. Auch Zoey war so eine hübsche Frau, doch sie war echt und Grin dachte gar nicht daran wie sie wohl ohne Kleidung aussah. Bei ihr drehten sich seine Gedanken nur um ihre Berührungen. Wie sie ihm über das Gesicht streicheln, ihn in den Arm nehmen oder seinen Kopf halten würde. Wie sie ihn fest an sich drücken würde, während er sich voller Verzweiflung den Halluzinationen erwehren musste. Doch das ließ auch wieder Furcht in ihm entstehen. Was wäre, wenn er sie durch diese eingebildeten Dinge verletzen würde? Was wäre, wenn er sie mit einem jener Monster verwechselte, auf welche er immer einschlug und eintrat? Das durfte nicht geschehen! Und er wusste auch schon wie er es verhindern würde! Immer wenn er bei ihr wäre, musste er Schmerzen haben. Dann konnte er es genießen!


„Zoey nett. Ihr sagen. Wirklich. Helfen. Ja? Ich helfen, kann helfen. Nicht mehr angreifen. Nicht mehr. Wirklich.“

Der Zabrak war wütend, war so wütend, das Grin sogar das Gefühl hatte diesen Zorn bis zu sich spüren zu können, so unrealistisch das auch war. Aber das Gesicht des Gehörnten drückte genug aus. Er wollte ihm wehtun, obwohl er das schon tat. Und er wollte Antworten, doch mehr konnte ihm Grin nicht liefern. Das meiste von dem, was er eben erfahren hatte, sagte ihm nichts. Sith Krieger im Orden der Sith, mit sogenannten Waffen, welche aussahen wie große Leuchtstäbe oder Deckenlumas, und diese dunkle Seite der Macht. Ja, was überhaupt für eine dunkle Seite von welcher Macht? Wieso sprach der große rote Iridonianer in Rätseln? Er konnte doch nicht erwarten, das jeder seinen „Outer Rim Orden“ mit seinen „Outer Rim Mächten“ kannte...
---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Zabrak-Meister und Grin ---[]---
 
[ Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Dieses erbärmliche Grinsen! Obwohl fast gänzlich versteckt zeigte das Grinsen die komplette Mimik des Jüngers. Zähne zeigend schien er Saphenus verhöhnen zu wollen, als würde es ihm nichts ausmachen, dass er bewegungsunfähig gegen die Wand gedrückt wurde. Zwar spürte der Zabrak Irritation und Furcht, doch daneben war auch etwas anderes. Lust? Freude? Wütend verstärkte er den Druck auf den Jünger und kam ein bisschen näher. Erst tanzten die reichen Schnösel auf ihm herum, dann ignorierte ein Beamter seine Autorität als Sith und nun wurde er auch noch von einem Jünger angegriffen, der sich über ihn lustig zu machen schien. Saphenus würde ihm eine Lektion erteilen, er würde deutlich machen, dass man ihn fürchten musste. Merkwürdig atmend, als wolle er dem natürlichen Rhythmus keine Chance lassen, stammelte der Jünger Worte ohne sie in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen oder auch nur ein bisschen auf die richtige Grammatik zu achten. War er lebensmüde, wollte er getötet werden, schoss es Saphenus durch den Kopf. Er war sehr versucht ihm diesen Wunsch zu erfüllen, mit Freude würde er seinem Leben ein Ende setzen. Langsam und qualvoll zwar, aber dennoch. Die wenigen Worte, die aus dem Mund des Jüngers kamen, sprach er perfekt aus. Entweder er versuchte wirklich ihn für dumm zu verkaufen oder er war schlichtweg zu faul um in ordentlichen Sätzen zu sprechen. Saphenus‘ Knöchel traten weiß hervor als er sein Lichtschwert noch fester umklammerte. Die glühende Klinge richtete sich in die Höhe. Der Jünger stammelte etwas davon nicht zu wissen wovon Saphenus sprach, er kenne keinen Orden und wüsste nicht was ein Lichtschwert sei. Irritiert sagte er zumindest, dass sein Meister tot sei und fragte nach dem Namen des Zabrak. Ungläubig stand Saphenus‘ Mund offen. Er wurde hier auf den Arm genommen, wie konnte ein Jünger nicht wissen was der Orden oder ein Lichtschwert ist. Erbost drückte er ihm die Kehle zu und wartete darauf, dass der sichtbare Teil seines Gesichtes rot anlief um ihn dann wieder atmen zu lassen.

„Du weißt nicht was ein Lichtschwert ist? Du kennst den Orden der Sith nicht? Willst du sterben? Willst du, dass ich dich umbringe?“,


brüllte der Zabrak und schleuderte dem Menschen all seinen Zorn entgegen. Die violette Klinge schlich sich immer näher an seinen Hals.


„Ich bin Saphenus, Krieger der Sith.“,


wiederholte er fast wie Mantra.


„Und ich stehe über dir. Du befolgst meine Befehle und du wagst es mit Sicherheit nicht mich anzugreifen! Es würde mich nur eine Bewegung meines kleinen Fingers kosten dein jämmerliches Leben zu beenden also sag mir, was du weißt. Sprich vernünftig mit mir und nicht wie ein kleines Kind. Ich frage dich noch einmal, wer bist du und wer ist dein Meister? Du sagst er sei tot, wieso sollte ich dir das glauben?“


Wutentbrannt ging Saphenus weiter auf den Jünger zu und brachte sein Lichtschwert nah an seinen Hals. Er musste die Hitze spüren, die von der Waffe ausging, das Summen und Fauchen der Klinge wurde lauter. Sie wollte endlich das Blut ihres ersten Opfers kosten. Der Mund des Menschen bewegte sich und erneut kamen nur sparsame Worte daraus. Zoey? Wieso kannte er ihren Namen, was wusste er über sie? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Lom Feys abschätziger Kommentar, dass die Archäologin sehr neugierig war. Sie musste hier gewesen sein? Steckte sie mit dem Jünger unter einer Decke, hatte sie ihn angeheuert um sich befreien zu können? Ein misslungener Versuch zwischen seinen Fingern hindurch zu schlüpfen? Ein Knurren entwich seiner Kehle. Um sie würde er sich noch früh genug kümmern.


„Ach du greifst nicht mehr an?“,


höhnte Saphenus. Die feinen Härchen am Hals des Jüngers verbrannten bereits in dem heißen Lichtstrahl.


„Was hat sie dir versprochen, welche Lügen hat sie dir ins Ohr geflüstert? Hat sie dir eine Belohnung versprochen wenn du sie befreist? Ich werde dir jetzt etwas sagen und du wirst mir deutlich zuhören:“


Saphenus‘ Gesicht war nur noch einen halben Meter von dem des Jüngers entfernt.


„Du hast dein Leben verwirkt indem du mich angegriffen hast. Zoey wird dich nicht mehr retten können, du bist mir schutzlos ausgeliefert. Vielleicht gestatte ich dir zu zusehen wie ich sie bestrafe, aber vorher wirst du mit mir reden! Du wirst mir jetzt alles sagen, was du zu sagen hast und zwar so, dass ich es verstehe. Du wirst nichts auslassen. Glaubst du wirklich muss Angst davor haben, dass du mich angreifst? Du kannst dich nicht einmal bewegen!“


Zur Demonstration drückte Saphenus mit der Macht fester auf den Brustkorb des Jüngers, er genoss es seinem Zorn ein Ventil geben zu können. Die Gala hatte alles was er an Selbstbeherrschung aufbringen konnte verbraucht, nun musste er seinen Gefühlen freien Lauf lassen.

„Sprich schon!“,


brüllte Saphenus und spürte, wie sich seine Geduld in heiße Luft auflöste. Er wollte endlich Antworten haben, er wollte wissen was Zoey mit diesem Jünger geplant hatte. Diese verdammte Archäologin, sie lächelte ihn an und sagte ihm sie freue sich auf Korriban und log ihm dabei ins Gesicht. Wie Je’ana, die ihm lächeln versichert hatte er sei der einzige Mann in ihrem Leben und dennoch musste er sie mit jemand anderem im Bett erwischen. Er würde sich nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen, er würde ihnen allen zeigen, wozu er fähig war. Vorfreude machte sich in ihm breit, gleich würde er sich um Zoey kümmern. Langsam und ausführlich bis er alles wusste, was es zu wissen gab. Danach würde er entscheiden ob sie noch nützlich für ihn war. Vielleicht sollte er sie zusammen mit ihrem Komplizen die Luftschleuse hinauswerfen und dem kalten Weltraum überantworten. Dort wären sie dann vereint, für immer und ewig. Sollten sie die Zeit nutzen um neue Pläne auszuhecken während er sich das uralte Wissen Korribans zu eigen machte!


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Imp. Weltraum, im Hyperraum, Frachter YT-2400 namens Beeska , im Cockpit : Saphenus und Zoey, desweiteren: Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)


Lord Saphenus meinte nun, sie hätte ein aufregendes Leben!

“Ja, dass habe ich und ich mag es auch und doch war es mir manchmal schon ein wenig zu aufregend, besonders wenn mein Leben in Gefahr war und ich wünschte mir mein ruhiges Leben an der Uni auf Naboo zurück! Dort unterrichtete ich oder saß in meinem zugestopften verstaubten Büro oder ging in die große Bibliothek oder ins Museum nebenan und widmete mich der Forschung! Auf Entführungen kann ich gerne verzichten! Doch irgendwie wusste ich schon immer, von klein auf, dass sich mein Weg von anderen unterschied!”

Das er den Jünger verhören wurde, war nahe liegend! Auch sie wollte die Wahrheit ergründet haben und wissen, wieso sie scheinbar wieder Ziel des Angriffs gewesen war. Doch wie sich Saphenus ausdrückte, ließ sie erschaudern. Sie versuchte den Vorfall auf der Rampe zu vergessen, denn schließlich hatte Saphenus es zu ihrem Schutz getan und doch streuten ihre Gedanken immer wieder dorthin zurück und die Bilder, wie er auf diesen vermeintlichen Jünger (Grin)einschlug, ließen sich nicht vertreiben! Diese rasende Brutalität! Sie sagte dazu lieber nichts und schwieg sich aus!

Saphenus gähnte indessen ungeniert. Er meinte nun, dass alle von ihr scheinbar besessen wären. Er nicht ausgenommen, denn schließlich würde sie nun an seiner Seite nach Korriban fliegen. Sie fühlte sich sichtbar geschmeichelt, konnte ein Lächeln nicht unterdrücken und wurde doch charmant verlegen. Ok, wenn Kopfgeldjäger ihr wie verrückt nachjagten, war das nichts Erfreuliches! Wenn jemand wie Hybris besessen von ihr war, um ihr entsetzliches Leid zu fügen zu wollen, war das nichts Ersehnliches oder Anstrebsames! Doch sie zog die Leute an, dass wusste sie. In ihrer Natur lagen ein gewisser Charme und Charisma! Hinzu kam, dass sie mit Fachwissen glänzte und obendrein gut aussah! Sie wusste aber auch um ihre offensichtlichen Fehler! Doch, wer hatte die nicht?! Sie fühlte sich jedenfalls ein wenig geschmeichelt, als Lord Saphenus ihr dies sagte, was sie als Kompliment auffasste und verbuchte.


“Ich fühle mich geschmeichelt, Lord Saphenus! Sie machen mich ganz verlegen!”,

erwiderte sie ihm zum Dank mit einem charmanten Lächeln. Er warf nun einen Blick auf die Konsole und schlug dann vor, schlafen zu gehen!

“Ja gerne! Es war ein langer Tag! Ich habe nichts dagegen einzuwenden!”

Lord Saphenus erhob sich ebenso wie sie aus dem Drehsessel. Sofort merkte man ihm seine Schmerzen an, als er sein krankes Bein belastete. Er witzelte herum, dass er sich wohl kaum andauernd auf sie stützen könnte. Nun, Zoey war er in der Tat zu schwer und nervig war es obendrein, im Grunde kotzte es sie an, doch sie konnte in dem Moment nichts anderes höflich erwidern, als:

“Aber, dass macht mir doch nichts aus! Ich bin doch gerne behilflich!”,

und zwang sich zu lächeln. Sie ging einen Schritt näher hin, um ihm behilflich zu sein. Zum Glück wäre es ja bis zu ihren Kabinen nicht weit. Diese Talitha könnte ihn ja eigentlich abholen, dachte sich Zoey innerlich! Er hielt sich an der Drehstuhllehne fest und drehte sich zu ihr um. Er wollte die Förmlichkeiten aufheben. Das fand Zoey freundlich und wesentlich angenehmer! Sie nickte erfreut.

“Gut, gerne!”

Im Prinzip war die Zusammenarbeit hier bei einem Sith auch nicht groß anders als damals, als sich die Jedi-Truppe zusammen fand und beschlossen wurde, sich zu duzen. So sehr schien sich alles nicht zu unterscheiden! Im Endeffekt arbeitete sie nur für die entgegengesetzte Fraktion von Machtnutzern, dachte sie beruhigt! Lord Saphenus hatte sie im Verlauf des Abends mehr als einmal positiv überrascht, musste sie sich eingestehen!

Er begann nun stockend mit den Worten, dass er es schade fände, dass...und sah nach unten, ehe er sie wieder anschaute und lächelnd fortfuhr, dass er hätte schwören können, dass sie die Waffe wenigstens zum Teil weg gedrückt hätte und es zu schön gewesen wäre, wenn sie über ein Talent in der Macht besitzen würde. Verblüfft sah Zoey ihn an.


“Glauben Sie, ähm, glaube mir, dass ich mir dies so manches Mal gewünscht habe, dieses Talent zu besitzen! Ich bin immer auf den Schutz durch Andere angewiesen und so manches Mal dann doch auf mich alleine gestellt gewesen, weil der Schutz versagte! Und weil ich oft die einzige Nichtmachtnutzerin war, war ich stets im Fokus als potentielle Geisel! Wie ich das hasse, so hilflos und auf Gedeih und Verderb anderen ausgeliefert zu sein!”

Saphenus hatte sich umgedreht und lief langsam und schleppend und sich mit einer Hand an der Wand haltend, doch ohne ihre Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen, los, um ins Bett zu gehen. Er sah nicht, wie sich ihre Augen sithisch verfärbten, weil Wut in ihr aufkam, wie schwach sie immer unter den Anderen war. Die Wut loderte wie ein hitziges Feuer in ihr!

“Ich kam einmal in den Genuss durch ein Amulett eines mächtigen Sith-Lords vergangener Tage zu spüren, wie man sich als Machtnutzer fühlt und durfte die Macht nutzen. Glaube mir, ich hätte das Talent zu gerne! Gute Nacht”,


rief sie ihm hinterher. Irgendwie hatte er es geschafft, sie aufzuwühlen! Sie lief ihm hinterher und ging in ihre Kabine! Er hatte sie richtig aufgebracht! Sie ging zum kleinen Voorpak und streichelte es. Das wirkte beruhigend. Sie setzte es nach einigen Minuten zurück, suchte ihre Nachtwäsche heraus und begab sich unter die Dusche. Das Wasser wurde nicht richtig warm. Nun ja, etwas anderes konnte man auf diesem Schiff wohl kaum erwarten!? Sie nahm ihre Bürste und bürstete sich ihr Haar, als sie Saphenus laut herum brüllen hörte. Sie erstarrte, ihr Herz schlug wild und sie versuchte etwas zu verstehen. Doch sie verstand nichts. Arme Talitha, durchzuckte es sie! Zoey ging ins Bett. Sie konnte nicht gleich einschlafen und prüfte nochmal, ob sie die Kabinentür richtig verriegelt hätte. Er war so aufbrausend und ging hoch wie eine Rakete! Auf Bastion war nun ein neuer Tag erwacht! Sie musste über ihr unvorhandenes Talent nachdenken und über die Szene mit Edgar, als sie die Vorahnung gehabt hatte und alles so komisch gewesen war! Besonders der Moment als der Schuss losging und die Waffe weg gedrückt wurde!? Sie wäre um ein Haar erschossen worden! Sie sollte eine Spionin sein! Sie sollte Ignavius`Bettgespielin werden! Sie musste Yui zurück lassen und wusste nicht, was mit ihr geschehen war?! Ihre Gedanken rasten! Stunde um Stunde verging! Endlich schlief sie ein.

Einige Stunden später klopfte es an der Tür. Zoey öffnete und blieb hinter der Tür stehen, da sie noch im Schlafzeug war. Es war Lom Fey, der ihr ein Tablett mit Frühstück rein reichte:


“Guten Morgen, Dr. Liviana! Wohl bekommt`s!”

“Vielen Dank, Fey!”

Irgendwie kam der so höfliche Diener ein wenig gruselig daher, fand Zoey. Sie aß schnell die Rühreier und aß ein wenig Brot mit Honig. Der Caf war nach den wenigen Stunden Schlaf genau das Richtige. Der viele Champagner äußerte sich in Kopfweh! Schnell ergriff sie eine Kopfschmerztablette. Dann ging es unter die Dusche und sie zog sich an. Wieder wählte sie ihre praktische Archäologenkleidung! Dann setzte sie sich noch ein wenig ans Terrarium und trank ihren Caf weiter und beobachtete das Vorpaak. Es fraß gerade.


Imp. Weltraum, im Hyperraum, Frachter YT-2400 namens Beeska , in ihrem Quartier: Zoey, desweiteren an Bord: Saphenus, Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)
 
Falscher Account^^

Mächtige mit Angst machen Angst
---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Zabrak-Meister und Grin ---[]---

Das er mit seinen Worten den falschen Nerv getroffen hatte, bemerkte Grin recht schnell. Er kannte es von seinem eigenen Meister. Der war zwar meist beherrscht aufgetreten und eins ums andere mal war seine Hand oder Faust auch wie aus dem Nichts gekommen, völlig gleichgültig wie er sich manchmal gegeben hatte. Doch dann gab es wieder Momente, da war er sehr emotional gewesen. Das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt, der Zorn wie ein wabernder Nebel um den Kopf herum und Augen die töten wollten. Wenn sie denn mal ein Ziel fokussiert hatten. Er war oft betrunken gewesen, wenn er auch nach außen hin wütend geworden war. Der Zabrak war es ebenso und als ihm plötzlich die Kehle zugeschnürt wurde, aber doch gar keine Hände oder etwas anderes seinen Hals berührte, bekam Grin es richtig mit der Angst zu tun und sogar sein ewig währendes Grinsen bröckelte. Wie machte er das nur, fragte sich der junge Mann, versuchte zu zappeln, versuchte seine eigenen Hände um die Schlinge an seinem Hals zu legen, doch er konnte sich einfach nicht bewegen. In den ersten Sekunden dachte er noch, er könne es aussitzen, konnte wegen der vielen Luft in seinen Lungen eine Weile lang auf einatmen verzichten, doch das war ein Irrtum! Allein der Druck reichte aus um ihn panisch nach Luft ringen zu lassen, obwohl die Lungen doch beinahe voll waren. Es war ein Reflex und er konnte ihn wegen der Schmerzen und der Todesangst nicht unterdrücken. Und dann war es plötzlich vorbei und er stieß so ziemlich den gesamten Inhalt seines Organs aus, atmete aber auch rasch wieder ein. Seine Augen kullerten in den Höhlen umher, fixierten schließlich aber wieder den Zabrak, auch wenn das rechte wegen der Maske selbstverständlich nichts als Dunkelheit sah. Und dann kamen auch schon die nächsten Fragen, schnell gestellt und mit jenem Unterton, der aussagte das er keine Antwort hören wollte. Falls Grin sich recht erinnerte, nannte man so etwas Rhetorik. Auch sein – nur vermutlich – toter Meister hatte sie oft angewendet, dann aber nur wenn er nüchtern gewesen und zornig gewesen war. Grin mochte diese Art gar nicht, denn dann fühlte er sich immer dumm und unverstanden.

Auf die Worte folgte ein Anschwellen von Furcht, ein Schauer der nicht körperlich war, sondern ihm durch den Geist glitt. Es fühlte sich zugleich heiß, aber auch dumpf an und kratzte an Regionen, welche grade brutalst unterdrückt wurden. Sein eigener eingesperrter Zorn, sein gedeckelter Hass und fein säuberlich zugeschnürte Wut wurden gekitzelt, wurden angehaucht, doch dann allein gelassen. Grin verstand es nicht, doch er merkte wie das, was dieser Zabrak, er nannte sich selber Saphenus, Krieger der Sith, ihm seinen Augen und dem Rest des Gesichtes ausdrückte, ihn irgendwie berührte. Zugleich angenehm und unangenehm, kalt und warm, Stiche und Streicheleinheit. Es war zutiefst irritierend. Doch das spielte sich nur im Keller ab. Weit darüber herrschte nur Furcht. Furcht davor zu ersticken, Furcht davor das der Druck auf ihn so stark werden würde, das seine Rippen sich endgültig vom Gerüst trennten und seine Lungen durchbohrten, Furcht vor dem Tod im Allgemeinen und Furcht davor unwissend zu sterben. Kaum hatte der rothäutige Iridonianer seinen Namen genant, stellte er wieder Fragen und dieses mal erwartete er eine Antwort. Grin durfte aber noch nicht antworten, stattdessen bekam er diesen leuchtenden Stab an seine Kehle gesetzt. Deckenlumas, das hatte Grin schon feststellen dürfen, waren so isoliert worden, das sie zwar Licht, aber keine Hitze abstrahlten. Dieses Ding aber, dieses violette Licht, welches ein Brummen von sich gab, das sich einen Weg in Grins Knochen zu bahnen schien, war heiß. Und kam nah genug, das er diese Hitze schon bald als schmerzhaft empfinden würde, doch noch ging es. Saphenus ließ ihn also nicht antworten, sondern stellte neue Fragen, nun im Bezug auf die nette Frau.

Das sogenannte Lichtschwert – was für ein alberner Name – kam nun noch näher und die paar kaum sichtbaren Härchen an seinem Hals, welche wohl eher zu seinem ebenfalls kaum vorhandenen Bart gehören mochten, verschwanden und hinterließen nicht einmal den Geruch von verbranntem Haar. Doch selbst wenn, Grins Brust wurde in diesem Augenblick einem noch größeren Druck ausgesetzt. Seine Augen weiteten sich, die fest aufeinander gepressten Zahnreihen öffneten sich für ein ersticktes Keuchen, seine Gesichtszüge entglitten ihm und man konnte ihm so deutlich ansehen, dass er nun glaubte gleich breche irgendetwas, als hätte er es ausgesprochen. Und dann war dieser Druck wieder verschwunden, doch der Schmerz und die Angst blieb, doch nun musste er antworten und das auch noch auf die Art, wie sein Meister und all seine Gäste immer gesprochen hatten. Es war nicht so das er nicht dazu in der Lage war, doch drei Jahre lang hatte er es eben vermieden so zu sprechen und deshalb verweilten manche dieser nun benötigten Worte nur noch in seinem Langzeitgedächtnis. Er versuchte diese fieberhaft hervorzuholen und diese hassenswert langen Sätze zu bilden, mit all diesen Füllwörtern die nur einen Zweck erfüllten, nämlich damit ein Satz „schön“ klang. Da dieser Saphenus, welcher Zoey so viele böse Dinge unterstellte und ihr auch antun würde, keine Geduld zu haben schien, wollte Grin lieber sofort antworten und kam daher zuerst auf die zuletzt gestellten Fragen zu sprechen. Die am Anfang, auch die rhetorischen, versanken bereits wieder und ob er sie noch einmal ausgraben konnte, derart neben der Spur wie er war, darüber konnte er nicht einmal nachdenken.

„Wir … kennen nicht. Uns … nicht. Sie … hat … mir … nur Essen und Wasser gegeben. Dann … wieder gegangen. Ihren Namen gesagt, mich nach … meinem … gefragt, aber … keine … Antwort … abgewartet. Nett. Bitte … nicht … bestrafen.“

Die richtigen Worte zu finden war im Endeffekt doch gar nicht so schwer. Und doch fühlte es sich falsch an sie zu benutzen. Als wäre er sein Leben lang auf beiden Beinen gegangen und müsste nun auf alle Vieren weitergehen. Es ging, war aber ungewohnt und anstrengend. Grin wollte aber keine Zeit verlieren und kam sofort zum nächsten Thema. Er spürte wie sie ihm entglitten, wie der Schmerz ihm die Sinne raubten und den Verstand benebelten. Sich auch nur auf die Mimik des Zabraks zu konzentrieren, schien fern jeder Machbarkeit zu sein.


„Ihr … seid … der Meister, keine Angst … vor mir … haben … müsst. Meister … darf nicht … angegriffen … werden, muss … beschützt werden. Mein … alter Meister, tot, sagt … man mir. Ich … habe … Euch angegriffen, weil … ihr Zabrak. Ihr stark … ihr seid stark, ihr seid guter Kämpfer ... und mächtig. Habe … nichts gegen euch. Ist … mein … hm … Job?“

Jetzt wurde es langsam kritisch. Auch wenn der Druck von der Brust genommen worden war und dieses brennende Lichtschwert an seiner Kehle noch nicht den Punkt erreicht hatte, wo die Schmerzen unerträglich wurden, war Grins Verstand kurz davor zu kapitulieren. Todesangst hier, Schmerzen am gesamten Körper da, Furcht davor das Zoey etwas geschehen und er nichts dagegen unternehmen konnte. Und dann dieses Rumoren in ihm, diese Aufblitzen von Zorn, kleine Mitternachtsblumen, welche in einem Käfig voller verschleimter Knochen erblühten und sofort vergingen.

„Ich … kenne keine Sith. Habe Euch … zufällig … angegriffen, da Ihr … erster Zabrak gewesen … seid, den ich … gesehen. Hab. Doch … ihr Meister, war … Fehler. War ein Fehler. Nie … wieder Meister angreifen, kann … versprechen. Ich verspreche das. Ich … werde … dienen, aber … bitte … unschuldige Frau … Zoey, nichts … nichts … dafür kann, nicht … bestrafen. Gute … Frau, nicht … böse.“

Und das wars. Ohne es wirklich zu wissen, hatte Grin das Gefühl das er nicht viel mehr sagen konnte. Er musste sich auf das Atmen konzentrieren, musste diesen einen Punkt finden, bis wo er einatmen konnte, ohne das dieser Schmerz einsetzte, welcher ihm glauben machte das da grade die Rippe gegen sein Lunge kratzte. Er sah Saphenus, Krieger der Sith, aber dennoch an. Für sein sardonisches Grinsen reichte es aber nicht mehr, in den Mundwinkeln zuckte es lediglich noch und ab und zu schien er es doch noch zu schaffen, doch noch bevor seine schneeweißen Zähne aufblitzen konnte, erstarb das Lächeln auch schon wieder...


---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Saphenus, Krieger der Sith und Grin ---[]---
 
[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Endlich. Saphenus‘ Mund verzerrte sich zu einer Fratze als er nun selbst begann zu lächeln. Seine Zähne blitzten zwischen den blassroten und spröden Lippen hervor. Mit einem hungrigen Blick spürte er sie endlich, die nackte Furcht, die von dem Jünger ausging. Als könnte er sie riechen weiteten sich seine Nüstern als seine Nase die Luft um sich herum einsog. Als könnte er sie schmecken schnellte seine Zunge über die Lippen und als könnte er sie hören spitzte er die Ohren. Sie nahmen ein ersticktes Keuchen wahr, es klang wie Musik. Nach diesem langen Abend voller Buckelei, voller Rücksichtsname und Demut war es eine Wohltat endlich selbst wieder an der Spitze der Nahrungskette zu stehen. Hier zweifelte niemand seine Autorität an, hier war jedem klar zu was er in der Lage war. Hier war kein hochnäsiger Beamter eines sogenannten Sicherheitsbüros in der Nähe, der sich mächtig fühlte und glaubte ihm Anweisungen geben zu können. Das Lichtschwert in seiner Hand schien zu zittern als wolle sich die Waffe selbstständig machen. Zischend und fauchend lechzte sie nach der Kehle des Jüngers, sie sang bereits Loblieder von all dem Blut, das aus der Halsschlagader strömen würde. Doch Saphenus zwang sie zurück, noch war es nicht an der Zeit sich des Menschen zu entledigen. Aufmerksam verfolgte er mit wie das elende Lächeln aus dessen Gesicht verschwand und er verzweifelt nach Worten suchte, die Antworten auf seine zahlreichen Fragen bilden würden.

Stammelnd kamen diese Worte dann auch aus seinem Mund und tatsächlich schien sich der Mensch nun darum zu bemühen sinnvolle und vollständige Sätze zu bilden. Als hätte er schon eine lange Zeit nicht mehr derart ausführlich gesprochen dauerte es seine Zeit und spannte Saphenus‘ Geduldsfaden so stark, dass er zu reißen drohte. Sie kannten sich nicht, der Zabrak schnaufte ironisch. Er wollte ihm weiß machen, dass sie sich nicht kannten? Zoey sei nur zu ihm gekommen um ihm Wasser und Brot zu geben und sich vorzustellen? Hatte dieser Jünger, der noch immer nicht seinen verdammten Namen genannt hatte, noch immer nicht begriffen, dass sein Leben auf dem Spiel stand wenn er log? Der Jünger bettelte darum, dass er Zoey nicht bestrafen würde und brachte Saphenus damit zum Lachen. Er würde sich mit der Verräterin Zeit lassen und sie leiden lassen! Der Jünger fuhr fort und beteuerte nun, dass Saphenus sein Meister und damit sicher vor seinen Angriffen wäre. Als hätte er den Hauch einer Chance gegen einen Sith zu bestehen. Sein alter Meister sei tot und er habe ihn nur angegriffen, weil er ein starker Zabrak sei. Spätestens hier war sich Saphenus sicher, dass er angelogen wurde. Jeder konnte sehen wie schwach und zerbrechlich sein Körper war, jeder hatte ihn deshalb ausgelacht. Sein ganzes Leben lang war er Opfer von Spott und Häme gewesen, weil er dem Klischee, das mit seiner Rasse einherging, nicht gerecht werden konnte. Dieser Jünger gab vor noch nie von der Macht oder den Sith gehört zu haben, behauptete dann aber Saphenus sei ein starker Gegner? Woran machte er das fest, an seinen dürren Ärmchen und dem gebeugten Rücken? Nichts von alledem, was der Mensch sagte, ergab einen Sinn, immer stärker legte sich ein roter Schleier vor Saphenus‘ Augen und ließ ihn blind für die Ausflüchte seines Gefangenen werden. Noch einmal begann der Jünger zu flehen, betonte, dass Saphenus nun sein Meister war und er doch Zoey verschonen sollte. Sie sei nett und lieb und hatte ihm offensichtlich den Verstand verdreht? Was hatte Zoey getan, war sie mit ihm ins Bett gestiegen um ihn zu dem Angriff zu überreden? Warum sonst sollte sie ihn in der Zelle besuchen? Sie hatte doch mit angesehen wie Saphenus angegriffen wurde.


„Du hast mir immer noch nicht deinen Namen gesagt!“,


knurrte Saphenus. Er ging einen Schritt zurück und streckte sein Lichtschwert in die Höhe. Er fürchtete ansonsten die Kontrolle zu verlieren und noch war es für den Jünger nicht an der Zeit zu sterben. Zumindest hatte der endlich sein stetiges Grinsen verloren, stellte der Zabrak zufrieden fest. Dafür war sein eigenes nun umso breiter. Statt ihn wieder mit dem Lichtschwert zu bedrohen setzte er nun seinen neuen Gehstock mittig auf die Brust des Jüngers und drückte zu.


„Du behauptest du hättest mich nur so angegriffen, weil es dein Job wäre und du dich gelangweilt hast? Du nicht wusstest was du sonst machen sollst? Du schwörst, dass du mich nie wieder angreifen und mir stattdessen dienen wirst? Habe ich das richtig verstanden!“,


resümierte Saphenus und lehnte sich etwas nach vorne womit er den Druck des Gehstocks verstärkte.


„Warum sollte ich dir das glauben, wieso sollte ich dir vertrauen?“


Ein merkwürdiges Wort im Sprachgebrauch eines Sith.


„Sobald ich dir den Rücken zudrehe könntest du es erneut versuchen, auch wenn du keinen Erfolg haben wirst! Ich glaube dir nicht, dass du Zoey erst hier auf dem Schiff kennen gelernt hast, aber es gibt einen einfacheren Weg das zu überprüfen als mich mit deinem Gestammel zu beschäftigen. Sie wird mir bestimmt sehr viel schneller die Wahrheit sagen als du es wirst. Wenn sie deine Geschichte bestätigt, darfst du mir dienen. Wenn nicht, dann wirst du leiden und um deinen Tod betteln! Hast du das verstanden!“


Saphenus fletschte seine Zähne, drückte noch einmal zu und nahm dann den Gehstock von dem Jünger. Das violette Licht seiner Waffe erlosch und ließ die beiden in einem merkwürdig dunklen Raum zurück als hätten sie sich schon an das summende Licht gewöhnt. Humpelnd ging er langsam rückwärts und drehte sich erst um als die Tür lautlos zur Seite glitt. Er warf noch einen letzten warnenden Blick zurück über seine Schulter und nahm dann während sich die Tür schloss die Macht von dem Jünger. Schnell verriegelte er das improvisierte Gefängnis und hängte dann wieder das Lichtschwert an seinen Gürtel. Mit einem zornig funkelnden Auge schlich er durch die Gänge. Er streckte seine Sinne nach Zoey aus und spürte ihre seltsame Aura ganz deutlich: sie war in ihrem Quartier. Bei jedem Schritt machte sein Gehstock ein beständiges tock tock. Er zügelte seine Wut, dachte er doch an Hybris und dessen Auftrag. Doch seine Antworten waren genau so wichtig, er würde die hübsche Archäologin schon nicht umbringen. Auch wenn sie es verdient hatte. Er bot ihr die Chance, für die jeder ihres Metiers töten würde und sie dankte es ihm mit Verrat! Saphenus trat in den Aufenthaltsraum und fixierte Zoeys Quartier mit durchdringendem Blick.


„Was ist los?“,

fragte eine zitternde Stimme und ließ ihn zusammenzucken. Talitha stand dort und ihn blickte ihn verängstigt an.


„Was machst du hier?“,


zischte Saphenus und kam einen Schritt auf sie zu.


„Ich wollte unter die Dusche.“,

antwortete Talitha und zeigte auf die Kleidung und Handtücher, die sie in ihrem Arm hielt.


„Warum bist du so wütend?“

„Man hat uns verraten!“,


fauchte Saphenus. In seinem Inneren tat es ihm weh, wie er zu seiner Dienerin, die doch so viel mehr war, sprach, doch er konnte sich nicht beherrschen.


„Unsere liebe Dr. Liviana nutzt unsere Gastfreundschaft aus, sie hat mir den Jünger auf den Hals gehetzt. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt. Ich werde herausfinden ob Halberd hinter dieser Sache steckt. Vertrau mir, bei mir bist du sicher. Geh in unser Quartier, warte dort auf mich. Dann wird alles gut.“


Für einen Moment standen beide wie angewurzelt dort und sahen sich in die Augen. Dann nickte Talitha, drehte sich stumm um und verschwand. Sie wusste wann es besser war ihm aus dem Weg zu gehen, sie würde ihn jetzt nicht zur Vernunft bringen können. Saphenus atmete ein und aus, er konzentrierte sich, dann ging er auf Zoeys Quartier zu. Mit einem Wink seiner Hand glitt die Tür auf und mit übermenschlicher Geschwindigkeit katapultierte sich Saphenus hinein. Schmerzen in seinem Oberschenkel ließen ihn die Zähne zusammenpressen, dann war er auch schon bei der Archäologin. Nur am Rande bekam er mit, dass sie wieder ihre bequemen Sachen trug, es war ihm aber auch egal. Er entfesselte die Macht und wie der Jünger eben wurde Zoey gegen die Wand gedrückt. Saphenus war bei ihr und legte seine nackte Hand um ihre Kehle.


„So wagst du es mir meine Gastfreundschaft zu danken? Indem du mich verrätst!“,


brüllte er und drückte zu. Vor seinem geistigen Auge verschwammen die Gesichter von Zoey und Je’ana zu einem. In ihm gab es nur noch das Gefühl hintergangen worden zu sein.


„Du hetzt mir einen Jünger auf den Hals und munterst ihn auch noch auf wenn ich dir den Rücken zukehre?“


Bevor sie antworten konnte warf Saphenus Zoey mit Hilfe der Macht zu Boden und hielt sie an ihrer Kehle fest. Erbarmungslos schleifte er sie durch die Gänge des Schiffes bis hin zu jenem Raum, der einmal eine Folterkammer werden sollte. Noch war er jedoch leer, Verkabelungen waren an den Wänden zu sehen, scharfkantige Metallverkleidungen standen herum. Erneut hob er sie mit von der Macht verstärkten Armen in die Luft und ließ die Türe hinter ihnen zugleiten. Richtige Lampen schien es hier nicht zu geben, es schaltete sich lediglich eine rote Notbeleuchtung ein als die Schiffsautomat erkannte, dass sich hier jemand aufhielt. Abermals verzerrte sich Saphenus‘ einäugiges Gesicht zu einer Fratze, Spucke tropfte ihm bei jedem seiner hasserfüllten Worte aus dem Mund.


„Wer glaubst du wer du bist? Meinst du, du kannst dir alles erlauben? Jemand greift mich an, du gibst ihm hinter meinem Rücken Wasser und Essen und dann soll ich euch glauben, dass ihr nicht unter einer Decke steckt? Dann wagst du es auch noch scheinheilig zu fragen ob der Scriptor diesen Jünger geschickt hat? Ich glaube eher du steckst dahinter, du hast ihn angeheuert um fliehen zu können. Du erzählst mir ein Märchen nach dem anderen und erwartest, dass ich es schlucke. So dumm bin ich aber nicht!“


Saphenus schleuderte die Brünette gegen die Wand und war sofort wieder bei ihr. Der tierische Schmerz in seinem Bein ließ den Zorn nur höher lodern. Blindlings schlug er mit seinem neuen Gehstock zu und hieb auf Zoeys Bauch ein. Er würde sie nicht töten, nur sehr leiden lassen. Seine Hiebe hörten auf als er sie wieder in die Höhe hob.


„Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“,


brüllte er.


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Imp. Weltraum, im Hyperraum in Richtung Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in ihrem Quartier: Zoey, desweiteren an Bord: Saphenus, Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)


Zoey beobachtete, wie das kleine Vorpaak durch sein Terrarium wuselte, nachdem es gefressen hatte. Plötzlich erschrak sie fast zu Tode! Die Tür wurde aufgerissen und knallte an die Wand und Saphenus stand auch schon vor ihr und ehe sie sich versah und mitbekam, was Sache war und begriff was geschah, wurde sie vom Stuhl an die Wand und in die Höhe ihres Quartiers befördert und nicht nur das! Seine Hand war um ihrer Kehle und sie rang nach Luft! Ihre Füße zappelten! Was war hier nur los, rasten ihre Gedanken!? Sie verstand nicht?! Gestern Abend war doch noch alles im Lot zwischen ihnen?! Wieso drehte er laufend am Rad?! Warum? Er explodierte förmlich! Ein cholerischer Sith war eine schlimme Mischung, musste Zoey erfahren und niemand war hier, der ihr helfen könnte, wurde ihr bewusst! Obwohl sie längst wusste, dass es nichts brachte, glitten ihre Finger zum Hals! Reflex! Er brüllte, ob sie ihm so seine Gastfreundschaft dankte, indem sie ihn verriet?! Panik machte sich in ihr breit und sie versuchte Luft zu bekommen! Sie machte keuchende hektische Geräusche! Ihr Herz jagte! Ihre Augen waren erschrocken weit aufgerissen und ihr Blick fragend und völlig entsetzt!

Wieso sollte sie ihn verraten haben?! Ihre Gedanken rasten! Der Gefangene! Es ging um dieses elende Geschöpf! Dieser verdammte Diener hatte sie verraten! Das war es! Wieso hatte sie sich nur für den Gefangenen dermaßen in die Nesseln gesetzt?! Verflucht! Immer wieder geriet sie in unglaubliche Schwierigkeiten! Und wofür? Für ein Wesen, welches ihr vermutlich etwas antun wollte! Und jetzt spielte dieser cholerische Sithlord völlig verrückt! Und keine Hilfe auf diesem Schiff, auf die sie hoffen konnte! Sie saß dermaßen in der Tinte! Sie war diesem geisteskranken Sith vollkommen ausgeliefert! Irgendwie hatte sie ihn ja nicht wirklich verraten, jedenfalls verstand sie darunter etwas Anderes und dennoch fühlte sie sich schuldig, da sie hinter seinem Rücken bei dem Gefangenem gewesen war.


Er brüllte weiter wie ein Angestochener, während sie drohte, zu ersticken! Er schrie, dass sie ihm den Jünger auf den Hals gehetzt und ihn noch aufgemuntert hätte, nachdem er weg gesperrt worden war. Auf den Hals gehetzt? Er glaubte doch nicht etwa…?! Doch das tat er! Das war absurd! Damit sie flüchten konnte? Woher sollte sie den denn so schnell anheuern und wo, verdammt noch mal! Auf der Gala?! Der war doch nicht ganz bei Verstand!? Es war ein schwerer, schwer auszuräumender Vorwurf, der im Raum stand!

Ehe sie antworten konnte, wurde sie derb zu Boden gerissen, prallte heftig mit dem Rücken auf und ein generalisierter Schmerz trieb ihr die Luft aus den Lungen und sie wurde am Hals durch die Gänge geschleift! Sie dachte, gleich würde entweder ihr Genick brechen oder sie würde ersticken. Sie versuchte mit ihren Beinen das Ganze ab zu federn, indem sie versuchte, mit ihnen nach zu schieben oder mit zu laufen oder wie immer man dieses verzweifelte Verhalten erklären mochte?! Sie bangte um ihr Leben! Nicht einmal schreien konnte sie, um ihren Gefühlen eine Stimme zu geben, da sie gewürgt wurde! Sein Wutlevel schien in ungeahnteter Höhe zu schwelgen und ihn völlig tobend zu machen und er schien in diesem Level zu Zoey´s Ungunsten ausharren zu wollen!


Sie wurde in einen leeren unfertigen, kaum beleuchteten Raum gebracht und befand sich schnell wieder in der selben Position an die Wand gedrückt und ein Stück über dem Boden hängend wieder. Seine Hand würgte sie weiter. Sie wusste nicht, wie lange sie das noch aushalten würde!? Ihr Gesicht war Tränen überströmt und sie war Schweiß gebadet! Er brüllte sie mit einer ohrenbetäubenden lauten Stimme weiter an, sein Blick war zornig und unheilvoll und sein Gesicht zu einer grässlichen wutverzerrten Grimasse verkommen! Sein Gesichtsausdruck und seine Stimme alleine hätten schon genügt, um Todesangst zu haben! Sie hörte ihn tönen, was sie glaube, wer sie sei! Was sie sich einbildete und was sie ihm für Märchen auftischen würde! Er warf ihr vor, sich lustig über ihn zu machen und sich solche Sachen auszudenken, wie, der Scriptor hätte den Jünger geschickt! Zoey vernahm trotz aller Pein irgendwie seine Schuldzuweisungen! Wie sollte sie dagegen ankommen?! Bisher gab er ihr eh keine Gelegenheit irgendetwas davon ausräumen und ihn von ihrer Unschuld überzeugen zu können! Er hatte seinen Griff fest um ihren Hals, wenn er es auch mit der Macht tat, so war es kein Bisschen besser und sie versuchte krampfhaft irgendwie Luft zu bekommen. Ihr Atem ging hektisch! Ihr Körper versuchte nach mehr Sauerstoff durch eine Erhöhung der Atemfrequenz zu kommen. Leider war sie tatsächlich bei dem Jünger gewesen und hatte ihm aus lauter naiver Nächstenliebe zu essen und zu trinken gegeben und bereute ihr unbesonnenes Handeln zutiefst! Sie wurde jetzt dafür vermutlich zu Tode misshandelt und er hatte es nicht einmal verdient gehabt, dass sie ihm geholfen hatte! Der Sithlord brüllte, so dumm wäre er nicht und klatschte Zoey gegen eine Wand. Vor ihren Augen flimmerte es. Ihr Kopf schepperte und wieder trieb es ihr die wenige Luft aus den Lungen. Ein dumpfer Aufprallschmerz erfüllte ihren ganzen Körper. Ein lauter Schrei entwich ihr! Sie fiel zu Boden!

Gierig atmete sie Luft ein, doch aus dem Keuchen wurden laute gellende Schreie, als er sich weiter aggressiv entlud und auf sie plötzlich mit einem Stock wie wild einprügelte. Beim ersten Schlag war sie wie paralysiert! Ihr weicher Frauenkörper hatte wenig Bauchmuskeln! Seine harten Stockhiebe trafen ihre untersten Rippen und ihre Eingeweide, obwohl sie instinktiv alles anspannte! Ihr blieb laufend die Luft weg! Dazwischen schrie sie sich die Seele aus dem Hals! Sie wand sich, sie zuckte und bäumte sich auf! Doch die Hiebe trafen sie weiter und sie konnte nicht entfliehen, da er sie mittels der Macht am Hals am Boden festhielt. Und wenn sie sich zu stark wand, traf er ihre Hüfte! Sie dachte, ihr Bauch platzt gleich auf! Es war, als explodierte ihr Innerstes! Dann befand sie sich wieder hoch gehoben an der Wand. Blut füllte ihren Mund aus und lief ihr aus dem Mundwickel und tropfte auf ihr hellblaues Shirt und besudelte es! Sie spuckte Blut!? Vielleicht ihr Magen? Oder, hatte sie sich auf die Zunge gebissen? Sie hatte innere Blutungen! Auch zwischen ihren Beinen wurde es warm und es lief ihr die Beine runter. Ihr Bauch fühlte sich taub an. Er brüllte sie an, sie solle nun etwas zu ihrer Verteidigung sagen! Sie zitterte heftig! Sie war weder zu einem klaren Gedanken, noch zu vernünftigen Aussagen fähig! Sie spürte nur noch Schmerz und nichts als tosenden durchdringenden Schmerz!

“Ich…!”,

Sie verschluckte sich am Blut und hustete und würgte. Rote Tropfen prustete sie heraus!

“Ich wollte Sie niemals hintergehen!”,

brachte sie schluchzend und zitternd über ihre Lippen.

“Es tut mir leid! Ja, ich war bei ihm, doch ich hatte nicht nachgedacht. Ich bereue es zutiefst!”,

wimmerte sie atemlos und keuchte nach Luft.

“Ich wollte mir das Schiff ansehen. Mir war nicht bewusst, dass dies verboten wäre! Bisher hatte ich auf Flügen und Expeditionen keinerlei Einschränkungen!”,

fuhr sie erklärend fort, um Verständnis ringend!

“Der Schlüssel steckte und da schloss ich auf und sah nach, weil es meine wissensdurstige neugierige Ader ist, die mich auch als Archäologin auszeichnet und voran treibt! Ich sah ihn und ich gab ihm zu trinken und einen Keks ab, den ich bei mit trug, so wie man Gefangene auch in republikanischen Gefängnissen versorgt. Ich dachte mir nichts dabei. Es war auch nur ganz kurz! Ich habe ihn ja nicht befreit oder hatte es vor!”

Hätten sie doch den Schlüssel nur nicht stecken lassen! Sie seufzte und weitere dicke Kullertränen liefen über ihr Gesicht!

“Ich schwöre, ich wollte Sie weder hintergehen, noch unloyal Ihnen gegenüber sein!”

Sie hielt es für besser und angebrachter, ihn wieder respektvoll zu sie`zen! Es war schwer genug, sich zu rechtfertigen, da sie längst bitter erfahren musste, für wie schuldig er sie fand!

“Ich schwöre, ich kannte ihn nicht vorher! Ich bekam doch Ihren Vorschlag nach Korriban zu gehen, erst auf der Gala und da konnte ich doch niemanden anheuern, noch wollte ich das! Bitte glauben Sie mir! Ich flehe sie an!”

Sie flehte gerade! Sein Meister Hybris fand Flehen blöd! Sie sollte das lieber lassen!

“Wir gingen die Rampe hoch und sie stießen mich weg! Wie sollte ich mitbekommen, dass er sie angegriffen hatte! ? Ich rappelte mich auf und sah, wie sie ihn zusammen schlugen!”

So wie mich gerade, dachte sie bitter! Wut stieg in ihr hoch und mischte sich mit ihrer Todesangst und Furcht vor ihm! Ihre Augen verfärbten sich wieder.

“Als sie mir das gestern Abend erzählten, stiegen große Schuldgefühle in mir auf, da ich nun wusste, dass dieser Jünger meine Fürsorge nicht verdient hatte, da sein Angriff vermutlich sogar mir galt! Doch es war zu spät! Ich schwöre, ich habe ihn vorher noch nie gesehen!”

Starke Übelkeit stieg in ihr auf und sie erbrach Blut! Der menschliche Magen verträgt nur eine kleine klitzekleine Menge davon! Sie nahm dies erschreckend zur Kenntnis und wurde noch bleicher! Würde sie jetzt verrecken?! Da er ihren Hals umklammerte, hatte sie Furcht dem Erstickungstod nahe zu sein! Alles wegen diesem Scheißjünger?! Würde sie jetzt ihr Ende finden? Sie wollte nicht sterben! Sie keuchte und rang nach Luft, nachdem das Erbrechen und Würgen aufgehört hatte! Ihre ganze Kleidung war bespritzt von ihrem Blut! Flehend sah sie ihn an!


Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey und Saphenus, desweiteren an Bord: Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)
 
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Bebend vor Wut stand Saphenus vor Zoey, den Gehstock erhoben und bereit wieder zu zuschlagen. Sein Atem ging schnell, kleine Tröpfchen Spucke flogen bei jedem Ausatmen durch die Luft. Ein Speichelfaden lief aus seinem rechten Mundwinkel, doch er merkte ihn nicht. Als hätte sich ein roter Schleier über sein Auge gelegt, nahm er die Welt nur noch aus der Sicht des Zornes wahr. Sein Innerstes schreite danach der Archäologin weiter weh zu tun, sie sollte Schmerzen fühlen, die sie vorher nicht gekannt hatte. Er wollte ihren Körper weiter und weiter malträtieren bis sie ihren Widerstand völlig aufgab und ihr Geist gebrochen war. Rasende Wut durchströmte seinen Körper und drängte sich wie pures Gift durch seine Adern. Die dunkle Seite floss durch ihn hindurch und labte sich an seinen Gefühlen. Sie verlieh ihm Kraft und forderte als Gegenleistung nur seine Vernunft und Zurechnungsfähigkeit. Saphenus sah wie Zoey anfing blut zu husten, ihr ganzer Körper war geschunden, zitternd vor Angst schwebte sie vor ihm in der Luft. Panik spiegelte sich in ihren Augen, ihr Gesicht war zu einer Fratze verzerrt. Als sie versuchte zu sprechen schleuderte sie ihm Blut entgegen, feine Spritzer landeten auf seinem Gesicht. Ungerührt ließ er es geschehen. Sie bekam zunächst keine klaren Sätze heraus, einzelne Wörter verließen gestammelt ihren Mund als könnte sie sich nicht auf sie konzentrieren. Sie verschluckte sich und würgte während Saphenus‘ erhobene Hand immer stärker zu zittern begann. Seine Geduld neigte sich dem Ende, er würde seine Antworten bekommen oder diese Frau der verborgenen Armee hinzufügen. Je’ana und sie würden sich mit Sicherheit ausgezeichnet verstehen, waren sie doch beide hübsch und darauf versessen ihn zu hintergehen. Lachend würden sie sich über ihren Verrat unterhalten und gemeinsam darauf hinarbeiten ihn zu sich zu holen um ihn bis in die Ewigkeit bestrafen zu können. Aus weiter Ferne kam ihm der Gedanke, dass Hybris sie lebend wollte, doch nur ein verschwommenes Echo dieses Gedankens erreichte sein Bewusstsein. Die dunkle Seite der Macht hatte ihn völlig in seinem Griff womit sich Hybris‘ Warnungen zu Beginn seiner Ausbildung bewahrheiteten.

Schluchzend flehte Zoey, dass sie ihn niemals hintergehen wollte und abermals schien der Zorn in Saphenus explodieren zu wollen. Sie stritt es auch noch ab wo er sie doch überführt hatte? Wie konnte es anders sein, dass der Jünger und sie unter einer Decke steckten? Sie habe nicht nachgedacht und bereue was sie getan hat. Nur aus Neugierde wollte sie sich das Schiff ansehen und sei dabei auf den Gefangenen gestoßen. Nichts als Lügen kamen Saphenus entgegen während Zoey beteuerte den Angriff nicht mit angesehen zu haben. Sie habe nur mitbekommen wie er den Jünger zusammengeschlagen hätte. Dicke Tränen liefen ihr nun über das Gesicht, sie zauberten ein breites Lächeln auf sein Gesicht. Flashbacks durchzuckten ihn. Hatte Je’ana nicht ebenso geweint bevor er ihren Körper zerschmettert hatte? Hatte sie nicht mit der gleichen panischen Stimme gefleht und kaum ein vernünftiges Wort herausbekommen? Jetzt appellierte sie an seine Vernunft, nur war eben jene in weite Ferne gerückt. Doch in Saphenus‘ tiefsten Unterbewusstsein begann sich etwas zu regen. Hatte sie nicht unter vollständiger Überwachung gestanden während sie die Gala besucht hatte? Er selbst war doch bei ihr gewesen und das die meiste Zeit. Woher sollte sie überhaupt einen Jünger kennen, dem es erlaubt war den Tempel und den Hangar zu betreten? Sie war schließlich noch nie dort gewesen. Unsicherheit über sein Handeln kam in ihm auf und wurde dann von dem Zorn überspült. Sie versuchte nur ihn zu verwirren um dann angreifen zu können, sie wollte noch immer flehen! Dann veränderte sich etwas in Zoey. Ihre seltsame Aura wurde dunkler und ihre Iriden verfärbten sich gelb. Saphenus taumelte zurück und plötzlich begannen seine Gedanken abseits der Wut zu rasen. Was hatte sie ihm erzählt, sie hätte durch ein Artefakt plötzlich die Macht spüren können? War es möglich, dass dadurch eine dauerhafte Verbindung zur dunklen Seite entstanden war? Er spürte sie deutlich in ihr, Zorn begann sich nun in ihr zu regen, angefacht von ihrer Todesangst. Panisch und zornig zugleich fauchte sie, dass der Jünger ihre Zuwendung nicht verdient hatte, schließlich hätte der Angriff auch ihr gelten können. Als wäre das zu viel für ihren Körper erbrach sie Blut und spritzte auf seine Robe. Was ging hier vor sich? Langsam wurde Saphenus‘ Zorn zurückgedrängt und Neugierde gleich einer Besessenheit ergriff von ihm Besitz. Sie behauptete die Macht genutzt zu haben und strahlte nun eine Aura der dunklen Seite aus. Ungeformt und ungebändigt, aber dennoch vorhanden. Schlummerte ihn ihr das Potential die Macht zu nutzen, angefacht durch ein mächtiges Artefakt oder war es nur eine List um ihn zu täuschen? Verwirrt lockerte er seinen Griff etwas und ließ sie zu Boden sinken. Er kam näher. Beide standen sie in einer Mischung aus ihrem Blut und Erbrochenem, sein Gesicht näherte sich dem ihren.


„Offensichtlich kann Neugierde sehr gefährlich sein! Es ist respektlos sich in den Raumschiffen anderer umzusehen und vorher nicht um Erlaubnis zu fragen.“,


fauchte er und starrte ihr in die gelben Augen.


„Wie gut du dich doch gefühlt haben musst, die tapfere Republikanerin, die einem Gefangenen der Sith heimlich hilft und ihn mit Wasser und Nahrung versorgt. Du gute Samariterin. Ich glaube dir nicht, dass ihr beide nicht unter einer Decke steckt. Es ist zu offensichtlich, dass du versuchst hast mich zu verraten. Du warst oft genug alleine und hättest dort jemanden kontaktieren können. Vielleicht hat dir dein Leibwächter geholfen als du dich in der Nasszelle ausgeheult hast!“


Seine Stimme hallte eisig durch den kalten und leeren Raum.


„Du hast mir erzählt du hättest einmal die Macht nutzen können. Niemand kann das, dem es nicht in die Wiege gelegt wurde. Sie ist ein Geschenk, das man nicht durch Amulette erhält. Mit ihm kann man nur geboren werden. Es ist alles ein Trick, der mich dich verschonen lassen soll. Ich spüre deinen Zorn und ich weiß, dass du ihn gegen mich richten willst. Du möchtest mich für das, was ich dir angetan habe, bestrafen und mich leiden sehen.“


Er erhob sich und schaute abfällig und arrogant auf sie herab wie sie dort in ihren eigenen Körperflüssigkeiten lag. Ein zartes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht während er begann mit der Spitze seines Gehstocks über ihren Körper zu fahren. Er kreiste über den Stellen auf ihren Bauch, die er bereits bearbeitet hatte und genoss ihre Reaktion darauf.


„Niemand kann die Fähigkeit erwerben die dunkle Seite zu nutzen. Jedes deiner Worte ist eine Lüge und selbst deine Aura ist nicht mehr als ein Trick. Ich sehe wie sich deine Augen verfärben, aber was soll mir das sagen? Du bist schwach, nichts weiter als ein Mensch. Ich bin dir überlegen und weißt du was?“


Er legte seinen Kopf schief und sah sie durchdringend an.


„Ich werde es trotz allem genießen dich sterben zu sehen. Ironie des Schicksals, dass es Hybris‘ Schüler ist, der dich umbringt!“


Dann versteinerte sich sein Gesicht und der Zorn gewann wieder die Oberhand über sein Bewusstsein, Interesse und Widerspruch wurden weggefegt. Er schöpfte aus dem weiten Ozean der Macht, der aufbrausend und mit großen Wellen in ihm lag. Klappernd fiel sein Gehstock zu Boden als er beide Hände ausstreckte und seine geistigen Fühler nach Zoeys Herz ausstreckte. Wie zuvor während der Gala drückte er es zu und hinderte es daran sich mit Blut zu füllen. Das Auge weit aufgerissen würde er genau verfolgen wie das Leben aus ihr weichen würde bis nichts weiter als eine leblose Hülle vor ihm lag.


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Drohend stand Lord Saphenus mit erhobenem Stock vor ihr! Sie zitterte um ihr Leben! Schmerzen loderten in ihrem Körper! Ab und an schlich sich ein Grinsen auf sein Wut verzerrtes, vor Zorn errötetetes Gesicht! Sein Gesicht und seine Robe waren auch mittlerweile von ihrem roten Lebenssaft bespritzt. Er lockerte seinen Griff und sie sank zu Boden. Gierig atmete sie Luft ein! Er war einige Schritte zurück getreten. In ihr keimte die Hoffnung auf, dass er nun von ihr ab ließ, da ihre Worte ihn erreicht und ihre Wirkung getan hätten, dass er begriffen hatte, wie es dazu gekommen war und sie nicht vor gehabt hatte, Verrat an ihm zu üben!

Sie wollte lieber aufstehen, denn wenn dem doch nicht so war, wollte sie nicht am Boden liegen! Wenn man als Opfer am Boden lag, war es schon fast zu spät! Doch traf dies auch bei einem Sith zu, wenn man dessen Opfer war?

Doch schon kam er, bevor sie dazu kam, näher zu ihr herunter, egal, dass der Boden verunreinigt war! Sie hatte sich bisher nur zum Sitzen aufrichten können! Angstvoll und panisch sah sie ihm ins Gesicht!? Ihre Lippen bebten vor Angst! Er herrschte sie an, dass es respektlos sei, in fremden Raumschiffen herum zu stöbern. Sie nickte und sah kurz beschämt und einsichtig zu Boden! Sie wäre keinen Meter alleine hier auf diesem Schiff gegangen, hätte sie geahnt, wie er darauf reagieren würde! Sie hätte dies vorhersehen müssen, da sie doch eigentlich wusste, wie Sith drauf waren! Doch er war gestern Abend so freundlich drauf gewesen, dass sie alle Vorsicht über den Haufen geworfen hatte! Doch sein Gemüt war so wechselhaft und aufbrausend und unbeherrscht! Dies hatte sie gewusst, schalt sie sich und war obendrein vorgewarnt gewesen, als sie ihn nachts Talitha anbrüllen hörte, kurz nachdem er so gut gelaunt schien! Laut und unbeherrscht! Vielleicht hatte sie sogar Eine gefangen!? Seine Mätresse wurde in seinem Gemach gehalten wie eine Gefangene! Zumindest hatte es bisher den Eindruck gemacht, denn sie lief nicht frei durch die Gänge oder kam mal ins Cockpit oder führte mal eine Unterhaltung!

Sie hob wieder den beschämten einsichtigen Blick und sah in sein nach wie vor zorniges Auge. Er schalt sie weiter und sie fühlte sich wie ein kleines Kind, nur dass sie selbst im strengen Internat auch als Kind nie so behandelt worden war! Seine Worte waren vernichtend! Er glaubte ihr nicht! Er wurde sarkastisch und erwähnte ihre republikanische Herkunft und Erziehung und hielt sie immer noch für eine Verräterin. Ihre Worte hatten ihn nicht erreicht! Er erwähnte ihren Leibwächter als mögliche Hilfe in einem verräterischen Komplott gegen ihn! Wie erstarrt sah sie ihn an! Sie konnte es nicht fassen! Es gab nichts Schlimmeres, als wenn sich alles gegen einen verschwor und alle Einwände abgetan wurden! Sie fühlte sich so hilflos! Wie sollte sie noch leugnen? Sie bereute es zutiefst, nicht auf Sane gehört zu haben, als noch Zeit zur Flucht gewesen war! Doch so genau konnte sie auch nicht wissen, ob es ihnen gelungen wäre! Jetzt war es ohnehin zu spät! Sie dachte traurig und bereuend an die Attribute ihres bisherigen Lebens! Nun war sie einem Wahnsinnigen schutzlos ausgeliefert!

Im All war es kühl auf den Raumschiffen, doch bei weitem nicht so kühl und frostig wie der Tonfall, den seine Stimme angenommen hatte! Sie erschauderte, als er sie aufzog und ihr vorwarf, dass sie lügen würde, was die Machtnutzung durch das Amulett betraf, auf das er nachts nicht weiter reagiert hatte. Ihr stockte der Atem! Wie sollte sie ihm dies beweisen?! Es hatte sich nun mal so zugetragen! Es ist nicht alles unwahr, auch wenn es Dinge gibt, die wir nicht verstehen und begreifen können! Doch sie konnte ihm das unmöglich in seinem Zustand so sagen und ihn mehr oder weniger als dumm bezeichnen, denn so würde er es garantiert auffassen! Sie zog es daher lieber vor, zu schweigen! Er bezichtigte sie irgendwelcher Zaubertricks und am Ende sogar, dass sie zornig war und ihm Böses wolle! Sie schüttelte fassungslos mit dem Kopf! Wer hier wem etwas antat, stand ja eigentlich außer Frage!? Doch er schien dies gänzlich anders zu sehen! An wen war sie nur geraten?! Er verdrehte ihr das Wort im Mund und drehte ihr einen Strick daraus! Sie war nun gefangen in der düsteren Welt des Ordens! Ihm ausgeliefert!

Er erhob sich, nahm seinen zum Prügelstock verkommenen Gehstock und fuhr mit der Spitze über ihren gemarterten geschundenen Körper! Zoey sah, wie sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich! Ein bestialisches Lächeln! Sie befürchtete gleich neuen Hieben ausgesetzt zu sein! Sie spannte ihre Eingeweide wie Muskeln in ihrem Körper an und starrte ebenso angespannt und entsetzt zu ihm hoch! Ihr Körper zuckte, als er über ihren Körper langfuhr. Angst beherrschte sie und war einige Nuancen heftiger als noch vorher! Erstaunlicherweise schien es dafür immer noch eine Steigerung zu geben!? Er führte die Spitze grauenhafter Weise an ihren geschundenen, gepeinigten, vor Schmerz schreienden Körperstellen entlang. Diese Berührung war kaum zu ertragen! Einmal aus seelischer Natur und desweiteren aus Angst, dass er gleich jene Stellen erneut traktieren würde und natürlich, weil jede noch so kleine Berührung schmerzte wie die Hölle! Sie wurde bleich und zitterte so vor Angst, dass ihre Lippen bebten und ihre Zähne aufeinander klapperten und jenes konnte sie auch nicht mehr verhindern oder abstellen! Tränen liefen verstärkt über ihre Wangen! Sie war völlig fertig mit den Nerven wie auch körperlich! Irgendwie wurde ihr klar, dass er ihr gleich erneut weh tun würde! Sie rechnete mit erneuten Schlägen!

Er bezichtigte sie erneut der Lügen und ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit und er legte den Kopf schief und meinte, dass es Ironie des Schicksals wäre, dass sie nun durch die Hand von Hybris`Schüler sterben würde! Die blanke Todesangst bemächtigte sich ihrer Seele! Sie fuhr heftig zusammen, als sein Gehstock zu Boden fiel. Und dann hörte ihr Herz auf zu schlagen und ein furchtbarer Schmerz und Druck lastete auf ihrem Herzen. Ihr war sofort bewusst, wem sie dies zu verdanken hatte! Sie bekam nicht von selbst einen Herzinfarkt! Das war er! Das sollte also ihr Ende sein?! Sie lag sie keuchend und schmerzverzerrt, beide Hände an der Brust, mit angezogenen Beinen verkrümmt auf dem Boden. Doch Zoey war nicht bereit zu sterben! Sie wollte Leben! Dieser elende boshafte verkrüppelte Sith! Sie nahm unbewusst abwehrend die Hände von ihrer Brust, als würde er es dann lassen! Doch er ließ von ihr ab, weil aus ihren Händen ihm eine Machtstoßwoge entgegen knallte, die ihn durch den Raum und glatt durch die dünne Metallwand stieß, die diesen Raum vom Nächsten trennte!

Erschrocken und verdutzt sah Zoey auf und rieb sich ihre Brust und sog Atemluft hektisch ein! Was war geschehen? Schnell tasteten ihre Hände nach dem Stock, den er fallen gelassen hatte. Sogleich nahm sie beiläufig wahr, wie kunstvoll er war und dass er ein Zeichen des Darth Sik trug, doch gefälscht war. Als Waffe hielt sie ihn vor sich hin, nachdem sie durch dessen Hilfe wieder auf die Beine gekommen war. War sie das etwa gewesen? Sie konnte es nicht glauben! Sie war völlig perplex und verwirrt! Doch es war sonst niemand hier im Raum gewesen!? Sie nahm nun wahr, dass sie ihren Peiniger zu dem Gefangenen durch die Wand geschleudert hatte! Durch die Wand! Ein Loch klaffte nun darin! Ein Großes! Ihre Gefühle Angst, Schmerz, Wut und Verzweiflung waren keine Schwäche, sondern der Schlüssel gewesen! Sie hatten ihr gerade eine neue Dimension offenbart! Die Mächte der Finsternis hatten ihr geholfen! Die Kraft der dunklen Seite hatte sie gestützt und ihr dazu verholfen und sie begab sich nun bewusst auf neues Terrain! Sie war das gewesen! Sie, Zoey! Wie war das möglich?! Oder träumte sie nur? War sie unter der Folter verrückt geworden? War sie vielleicht ohnmächtig? Sie träumte doch!?



Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey und Saphenus drüben beim Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)
 
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Gierig leckte seine Zunge über die trockenen Lippen und geifernd labte sich die dunkle Seite daran wie Zoey immer schwächer wurde. Die Augen weit aufgerissen, das Gesicht schmerzverzerrt und in Fötushaltung auf dem Boden liegend sah sie zu ihm hinauf und es schien als wusste sie genau was er mit ihrem Körper anstellte. Saphenus atmete schwer, sein Brustkorb hob und senkte sich deutlich während er mit seinen unsichtbaren Fingern das verzweifelt pulsierende Herz umschlungen hielt. Genauer und deutlicher als noch beim Jünger zuvor konnte er fühlen wie sich der Muskel gegen die Kraft sträubte, die ihn gefangen hielt und daran hinderte seine lebenswichtige Aufgabe zu erfüllen. Sein Auge leuchtete in einem abartigen Gelb als könnte es so die Seele seines Opfers in sich aufnehmen und für immer in der Iris gefangen halten. Stärke und Überheblichkeit flossen durch seinen Körper, in vollen Atemzügen kostete er aus derjenige zu sein, der mächtig und überlegen war. Jedes Mal wenn er jemanden tötete rächte er sich an allen, die ihn klein gehalten und degradiert hatten. Unzählige Male schien er nicht mehr Wert als der Dreck unter einem Stiefel gewesen zu sein, immer und immer wieder hatte man ihn belächelt. Könnten sie ihn doch nur jetzt sehen, die dunkle Seite der Macht als seine Verbündete. Sein Grinsen wurde breiter als er sich dazu entschloss eines Tages nach Taris zurückzukehren um seinen Eltern und Je’anas Freunden deutlich zu machen zu was er geworden war. Er würde sie einen nach dem anderen aufspüren und der ewigen Finsternis überantworten. Sollten sie sich doch im Tode mit ihrer geliebten Freundin vereinen und dort über die Lebenden lästern wie sie es immer getan hatten. Sie wären in guter Gesellschaft. Was seine Eltern anging, wieder durchlebte er vor seinem inneren Auge die Illusion, in der er ihr Leben einforderte. Sie mussten dafür bestraft werden sein Potential so lange vor ihm geheim gehalten zu haben. Hätten sie ihn damals schon zu den Jedi geschickt und seine Ausbildung zugelassen so hätte er später nicht vor ihnen fliehen und sein ganzes Leben in Scherben zurücklassen müssen. Ihr Tod war ein nur allzu gerechter Preis für den Verrat, die sie an ihm begangen hatten. Mittlerweile spannte sich sein Gesicht derart zu einer Fratze, das seine Mundwinkel leicht einrissen und begannen zu bluten. Ein kleines Rinnsal lief ihm über beide Seiten seines Kinns, doch er merkte es nicht. Dann flog er durch die Luft.

Plötzlich aus allen Gedanken gerissen spürte er nichts als Panik während er den Boden unter den Füßen verlor. Sein Auge weit aufgerissen schien er für einen Moment schwerelos zu sein bis ihn die künstliche Gravitation des Schiffes wieder in ihren Besitz nahm. Instinktiv ließ er all seine dunklen Energien in den Machtschild fließen und verstärkte ihn. Für den Bruchteil einer Sekunde, die ihm aber wie eine Ewigkeit vorkam, sah er Zoey. Sie streckte ihre Hände in seine Richtung aus, das Gesicht verdutzt und erschrocken in seine Richtung gewandt. Sie hatte einen Machtstoß entfesselt? Wie mit Lichtgeschwindigkeit rasten die Gedanken durch Saphenus‘ Kopf, sie drehten sich alle um diese eine Frage. Sie hatte nicht gelogen, wurde ihm plötzlich bewusst und alles, was er über die Macht wusste, schien plötzlich falsch zu sein. Das Amulett hatte ihr die Gabe der dunklen Seite geschenkt und nun hatte sie sie wieder benutzt. Todesangst und Hass waren der Katalysator gewesen. Emotionen, die Saphenus selbst hervorgerufen hatte wie ihm ironisch auffiel. War die Macht wirklich eine Hure, derer sich jeder bemächtigen konnte? Noch während er durch die Luft flog weigerte er sich das zu glauben. Sie musste diese Gabe schon vorher besessen haben und erst das Amulett hatte es ihr ermöglicht sich dessen bewusst zu werden. Abrupt wurde er zurück in die Realität geholt als sein Machtschild die metallene Verkleidung der Schiffswand berührte. In all seiner Angst schöpfte er mit großen Händen aus seinem Ozean und schleuderte das Wasser gegen die Wand. Krachend brach sie zusammen, sehr viel leichter als er es erwartet hätte. Er wusste schließlich nicht, dass sie hohl und von den Vorbesitzern der Beeska zum Schmuggeln benutzt worden war. So trieb ihm der Aufprall zwar die Luft aus den Lungen, verschonte ihn aber gleichzeitig vor Verletzungen. Wie eine achtlos weggeworfene Puppe kam Saphenus auf dem Boden auf und überschlug sich bevor er zum Stehen kam. Er keuchte und holte Luft während er versuchte die Sterne vor seinem Auge zu vertreiben. Eine Mischung aus Scham und rasender Wut explodierte in seinem Körper. Sie hatte es gewagt ihn anzugreifen wurde ihm nun vollends bewusst! Die Macht half ihm wieder auf die Beine und hasserfüllt sah er wie Zoey nun seinen eigenen Gehstock in Händen hielt und als Waffe auf ihn richtete. Seinen Gehstock, den Talitha für ihn gemacht hatte. Aus dem Augenwinkel bekam er mit, dass sich Grin ebenfalls bei ihm im Raum befand, Zoey hatte ihn geradewegs zu dem gefangenen Jünger befördert. Doch er war nicht von Bedeutung, das war seine Chance zu beweisen, dass er ihm gegenüber loyal war. Würde er ihn noch einmal angreifen, dann wäre es dieses Mal sein Ende, egal was er Zoey gegenüber empfand oder sich einbildete ihn ihr zu sehen.


Saphenus streckte seine Hand aus und befahl den Gehstock mit aller Kraft zu sich. Er flog so schnell und hart in seinen Griff, dass es schmerzte. Am Rande seines Sichtfeldes tauchte ein ihm mittlerweile nur zu gut bekannter Umriss auf, der etwas in der Hand hielt, das einer Waffe ähnelte. Die unverkennbare Stimme des Pau’aners tönte durch den Raum, doch der Zabrak verstand die einzelnen Wörter nicht. Erneut schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht.


„Jetzt werde ich dir zeigen wie ein Machtstoß aussieht.“,


flüsterte er und entließ seinen Zorn. Ungebremst prallte die Macht gegen Zoey, riss sie von ihren Füßen und schleuderte sie gegen die Wand. Dann war er auch schon bei ihr und umklammerte mit bloßen Händen ihren Kopf nachdem sein Gehstock abermals achtlos zu Boden gefallen war. Mit aller Kraft, die seine kümmerlichen Muskeln zu bieten hatte, ließ er ihren Hinterkopf gegen die Wand stoßen. Sofort spürte er wie sie in eine traumlose Bewusstlosigkeit glitt. Saphenus würde sie jetzt nicht töten, sie hatte es mit ihrem Angriff auf ihn verdient zu leiden. Jetzt würde er sich Zeit nehmen. Langsam erhob er sich wieder zu seiner vollen Größe und drehte sich um. Lom Fey hielt ein E-11 Blastergewehr in seinen Händen und zielte auf Grin. Ein ernstes Funkeln lag in seinen Augen und zum ersten Mal begriff Saphenus was seinen Diener in den Orden getrieben hatte. Mit ernstgemeinter Anerkennung nickte er ihm zu, doch der Pau’aner behielt sein Ziel diszipliniert im Blick.


„Jetzt kannst du beweisen auf wessen Seite du stehst.“,


sagte Saphenus leise und blickte den Gefangenen durchdringend an.


„Hilf mir, steh an meiner Seite, überwinde deine lächerliche Zuneigung zu Zoey und ich werde deinen Angriff vergessen. Mehr noch, ich werde dir die Chance geben mir zu dienen und dich mit Gegner zu messen, die du dir nicht im Traum vorstellen kannst.“


Dann wanderte sein Blick zu der am Boden liegenden Zoey, Hass strömte durch seine Adern. Während er die Archäologin betrachtete fiel ihm auf, dass sich ihre Aura verändert hatte. Obwohl bewusstlos, schien ihr Ausbruch eben etwas verändert zu haben. Die Aura war nun fassbarer, greifbarer, ähnlich der eines ungeformten Jüngers. Hin und hergerissen überlegte er, dachte nach und kam doch zu keinem Ergebnis. Sie hatte ihn angegriffen und verdiente es zu sterben, doch er wollte auch ihr Rätsel lösen. Es durfte nicht sein, dass man sich die Gabe der Macht nehmen konnte statt sie geschenkt zu bekommen. Achtlos drehte er sie mit seinem Fuß auf den Rücken und sah in ihr hübsches, aber geschundenes Gesicht.


„Fessle sie und mach es gut.“,


befahl Saphenus ohne Grin anzusehen. Er musste wissen, dass er gemeint war.


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Grin ---[]---

Zu behaupten, Grin verstünde die Welt nicht mehr, wäre die Untertreibung des Jahrtausends gewesen. Der Zabrak war der Meister, so viel stand fest. Doch er benahm sich überhaupt nicht so. Wieso zweifelte er die Worte von ihm an? Sein früherer Meister hatte ihn nur stets angeschaut, ein paar Sekunden verstreichen lassen und dann genickt. Nie hatte er ihn belogen, wie könnte er auch seinen Meister belügen und immer hat dieser es auch erkannt, egal wie abstrus seine Geschichten geklungen hatten. Der rothäutige Meister war anders. Und benahm sich seinem loyalen Diener viel gewalttätiger gegenüber. Warum schlug er ihn? Wieso verletzte er jemandem, der ihm dienen wollte? Grins Brust pochte im sengenden Schmerz und dessen Bruder auf der anderen Seite des Körpers stach und brannte kaum weniger schlimm. Die Kraft, diese unsichtbare, vielleicht magnetische Kraft, die ihn da gegen die Außenwand gedrückt hatte, sie war ihm regelrecht bis ins Mark eingedrungen. Jetzt saß der verwirrte junge Mann kerzengerade auf seinem „Bett“ und versuchte nicht voll einzuatmen, so viel Luft wie möglich in den Lungen zu behalten und sich nicht zu bewegen. Es war nicht so das er es nicht konnte und auch nicht so, als ob er jedes mal Schmerzen haben würde, bewegte er zum Beispiel seine Beine, doch solange er keinen Befehl erhielt, welcher ihm diese Bewegungen legitimierten, konnte er gar nichts tun. Nur dasitzen und nicht sterben. Da er es aber dennoch nicht schaffte völlig regungslos zu bleiben, schien das Licht im Raum nicht ausgehen zu können und er war durchaus froh darüber. Seine blutrote Pupille wanderte in dem pechschwarzen Augapfel umher, fixierte Gegenstände und entspannte sich dann wieder. Die operative Färbung hatte seinen Augen nicht geschadet und doch mochte er es eigentlich lieber wenn sie geschlossen waren. Hin und wieder wollte er dann aber doch etwas reales sehen und dafür mussten sie nicht nur offen sein, sondern er sich auch an einem Ort aufhalten, wo es etwas zu sehen gab. Und das war für ihn nicht so selbstverständlich wie es klang.

Irgendwann gab es aber nichts mehr zu sehen und Grin schloss wieder seine Augen. Da seine Gedanken nur von verwirrenden Dingen beherrscht wurde, konzentrierte er sich lieber auf sein Gehör. Dieses Schiff war nicht sonderlich gut isoliert oder allgemein konstruiert worden, sodass er nicht wenig mitbekam. Diese kleine Hintertür hatte immer bestanden. Egal was man ihm befohlen hatte, egal was er tun oder lassen sollte, man hatte ihm nicht befohlen wegzuhören. Das war eine seiner wenigen Freiheiten gewesen. Schon immer. Deshalb war er auch so gut informiert, selbst dann wenn er es nicht verstand. Und da sein neuer Meister von der lauten Sorte war, fiel es ihm sogar noch leichter. Details gingen wie immer verloren und eigentlich orientierte Grin sich irgendwann nur noch an der Tonlage, an den Emotionen die mitschwangen. Selbst das reichte dann aber auch nicht immer und der Meister wurde auch wieder leiser, doch dann wurde das Geschrei plötzlich wieder lauter, also so richtig laut. Und da das Gespräch im Nebenraum geführt wurde, mit einer Lautstärke die ausreichte um das gesamte Schiff an diesem teilhaben zu lassen, konnte Grin jedes Wort verstehen. Also im sinne von akustisch verstehen. Der Meister sprach leider sehr schnell und voller Zorn, weshalb einige Wörter doch noch verschluckt wurden – ob nun von ihm selber, der Wand zwischen den beiden Räumen oder Grins Verstand -, doch die grundsätzliche Thematik wurde recht schnell klar. Er glaubte Grin nicht. Und der netten Frau auch nicht. Doch das war noch nicht alles. Plötzlich redeten sie über Dinge, die Grin wieder nicht verstand.

Macht. Sith. Dunkle Seite. Amulett. Und dann, für Grin völlig aus dem Nichts kommend, wollte er sie doch tatsächlich umbringen! Ein eiskalter Sich ging durch seinen Körper, so frostig, das sogar seine brennenden Schmerzen kurzzeitig verschwanden. Ein dicker Kloß saß ihm im Hals und er wusste nicht so recht was er tun sollte. Einerseits konnte er natürlich nichts tun, denn er war der Meister und Grin nur ein loyaler Diener. Andererseits war sie die netteste Frau die er je gesehen hatte. Er wollte nicht das sie starb. Dieses Gefühl war so stark in ihm, brachte ein solches Verlangen in ihm hervor, das er beinahe aufgestanden wäre. Am Ende siegte jedoch die Programmierung und er tat gar nichts. Sich seinem Meister zu widersetzen, das war etwas das er nicht konnte, etwas, das er sich nicht einmal vorstellen konnte. Also hörte er nur zu und versuchte nicht an die Frau zu denken. Sie hatte einen Fehler begannen, auch wenn er der Nutznießer gewesen war und dafür musste sie nun bezahlen. Ob diese Entwicklung der Ereignisse fair oder gerecht war, nur der Meister durfte dies entscheiden. Und er tat es indem er sie tötete. Sie würde nicht die erste Frau in Grins Leben sein, welche sterben musste, weil sie mit ihm zu tun hatte. Die anderen waren jedoch gestorben, weil sie ihn mit den falschen Medikamenten behandelt hatten, ob nun absichtlich oder nicht, und nicht weil sie nett gewesen waren.

Doch es kam anders. Grin fragte sich schon, wie es danach weiter gehen mochte, da brach plötzlich etwas durch die Wand. Und dann brach tatsächlich etwas durch sie hindurch. Ein Schemen, welcher sich überschlug und schließlich direkt neben ihm zum Stehen kam. Er erkannte seinen Meister sofort, rührte sich aber nicht. Ob der neue Meister Wert auf den Kniefall legte, hatte er nie gesagt, also konnte er nur sitzenbleiben und weiter stumm beobachten. Da ihn aber eben ein Trümmerstück direkt über den Bauchnabel getroffen hatte, brannte sein Brustkorb wieder wie Feuer und seine Konzentration schwand. Auch deshalb verpasste er wohl den Einsatz dieses sogenannten Machtstoßes. Er sah zwar die Bewegung seines Meisters und hörte auch eine Art Knall, doch was das brachte, dass konnte er von seiner Position aus nicht sehen. Er hörte etwas, doch in seinen Ohren rauschte es bereits wieder und seine unnatürliche Atmung forderte so langsam aber sicher seinen Tribut. Wie er damit umgehen musste, wusste er, doch er fürchtete sich vor dem Moment, wo er vollständig einatmen musste. Die Brust tat höllisch weh, aber dann doch wieder nicht so sehr, als würden die gebrochenen Rippen auf seine Lunge zielen. Ihn ängstigte eher die Ungewissheit. Und der wollte er sich nicht stellen, nicht solange er es vermeiden konnte. Plötzlich sprach der Meister jedoch zu ihm und da Grin befürchtete, er könnte ein Wort nicht verstehen oder einfach nur nicht hören, atmete er aus Reflex vollständig ein. Dessen wurde er sich auch sofort bewusst und der Schock durchfuhr ihn wieder, hielt aber nicht lange an, als er merkte das da gar keine Schmerzen kamen. Darauf schaltete Grin schnell, atmete normal weiter und hörte seinem Meister angestrengt zu. Er solle seine Zuneigung ihr gegenüber vergessen? Welche Zuneigung, fragte er sich kurz, hörte dann aber seine nächsten Worte und diese sorgten für ein ECHTES Gefühl der Zuneigung. Er hatte seinen alten Meister auch deshalb immer gemocht, weil dieser ihn vor echte Herausforderungen gestellt hatte. Nie war es langweilig geworden, nie hatte man ihm 08/15 Gegner vorgesetzt. Unverletzt war er nie aus der Arena herausgekommen. Und jetzt bot ihm sein neuer Meister genau das selbe an? Sein Grinsen kehrte zurück und als dann die letzten Worte gesprochen worden waren, nämlich das er Zoey fesseln sollte, stand er auf. Kurz überprüfte er noch welche Muskeln er wie benutzen konnte, dann ging er langsam zum Loch.

„Zu Befehl, Meister.“

Oh ja, diesem Befehl würde er nachkommen, wie auch jedem weiteren. Endlich. Endlich hatte er wieder einen Meister. Es mochten nur Stunden vergangen sein, doch für ihn war es so gewesen, als wäre er ein Insekt inmitten eines gigantischen Staates gewesen und man hätte ihn hinausgeworfen und allein zurückgelassen. Alleine war er ein Niemand, doch mit dem neuen Meister, diesen Bezwinger der Technologie, Herrscher über Tarntechnologie und schier unmöglich akkurat arbeitenden Gravitationsprojektoren, mit diesem Meister wäre er endlich wieder vollständig. Er hatte ein Ziel. Kurz sah er noch nach rechts und links – die Wand war hohl? -, dann trat er hindurch und ging auf die am Boden liegende Frau zu. Schlief sie nur oder war sie bewusstlos? Schwer verletzt wie sie war, konnte er das nicht sagen, doch als er neben ihr stand, bezweifelte er plötzlich das sie nur schlief oder einfach nur die Augen geschlossen hatte. Dennoch hockte er sich schwerfällig hin, hielt kurz inne als der Schmerz in seiner Brust zurückkehrte, und schob dann eines ihrer Augenlider hoch. Ja, bewusstlos. Er neigte seinen Körper wieder zurück und begutachtete ihre Wunden beziehungsweise eigentlich nur das ganze Blut. Das sah nicht gut aus. Da sein früherer Meister damit einverstanden gewesen war, wenn Grin sich bezüglich medizinischer Angelegenheiten ungefragt eingemischt hatte, tat er das auch jetzt und sah den Zabrak an. Dessen Körper hob und senkte sich immer noch wie bei einem Arenakämpfer, vollgepumpt mit Adrenalin, und sein Gesicht zeigte alles mögliche, nur keine Gelassenheit. Dennoch wagte Grin es, auch im Interesse seines Meisters. Dieser hatte zwar gesagt, er wolle sie töten, doch das er Zoey nun fesseln sollte, sprach dagegen. Grin glaubte es zumindest. Glaubte es fest genug, das er ungefragt das Wort an seinen neuen Meister richtete.


„Sie verletzt. Muss … sie muss behandelt werden. Kann … ich kann … das machen. Darf ich?“
Der Zabrak antwortete nicht sofort und das war okay. Grin hatte ja noch eine Aufgabe zu erledigen. Er musste sie fesseln und das so gut, das sie sich nicht befreien könnte, selbst dann wenn sie nicht so verletzt wäre. Dafür kam in dem leeren Raum eigentlich nur die Verkabelungen in frage, doch ob er diese einfach so entfernen durfte, das wusste er nicht. Also ob es ungefährlich war und ob er überhaupt die Erlaubnis besaß es tun zu dürfen. Deshalb improvisierte er quasi sofort, sodass für den Meister keine Pause entstand, dieser also gar nicht mitbekam wie Grin überlegte und eine Idee nach der anderen verwarf. Schlussendlich blieb ihm nur noch zwei Optionen. Sie weder woandershin schleifen und dort mit etwas festbinden, von dem er noch nicht wusste ob es existierte oder er nahm Kleidung dafür. Und da er weder seinen Meister, noch dessen Diener mit dem Blaster um diese bitten konnte und er eine Frau niemals ungefragt ausziehen würde, kam nur seine eigene in frage. Also zog er seinen schwarzen Mantel aus. Kaum hatte er dies getan, bekam er auch schon die Erlaubnis sich um sie zu kümmern, also im medizinischen Sinne. Grin stand auf, sah seinen Meister an und nickte diesem respektvoll zu. Wenn seine Meister seine Vorschläge akzeptierten, war es für Grin immer so, als ob sie ihm einen Orden verliehen hätten. Da die Anweisung des Meisters eine gewisse Bewegungsfreiheit bedurfte, entfernte sich Grin von dem Ort, nun aber dicht gefolgt von dem bewaffneten Diener, welcher ihn keine Sekunde lang aus den Augen ließ. Ob es an Bord so etwas wie eine Krankenstation gab, das wusste Grin selbstverständlich nicht, doch er fand schließlich gleich drei einfach so auf dem Boden liegende Erste-Hilfe-Koffer. Wären sie nicht mit dem in der gesamten Galaxie bekannten Symbol für Heilung gekennzeichnet gewesen, er hätte sie für einfache Kisten gehalten und wäre dran vorbei gelaufen. So aber nahm er zwei mit und marschierte zurück zu dem Raum neben seiner eigenen Zelle. Der Meister stand noch da, hatte zu dem Zeitpunkt aber seine Augen geschlossen und sich Zoey zugewandt. Ob er nur über etwas nachdachte oder vielleicht etwas mit dieser „Macht“ oder „dunklen Seite“ tat, Grin konnte es nicht sagen. Diese Art von Technologie war ihm unbekannt.

Nun wurde es schwierig. Die Wunden, welche ihr Oberteil rot verfärbt hatten, befanden sich auch unter genau diesem Kleidungsstück. Doch wie sollte er sie um Erlaubnis bitten, wenn sie doch bewusstlos war? Und wie konnte er es verantworten, sie aufzuwecken, nur um sie das zu fragen? Sie war aus gutem Grund bewusstlos und Grin wollte nicht das sie litt. Bei solch einer Zwickmühle gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Die eine war der Meister, denn sein Befehl setzte alles andere außer Kraft, er konnte alles befehlen. Als Grin ihn aber ansah, musste er feststellen, das der Zabrak die Augen immer noch geschlossen hielt und sich seine Stirnfalten womöglich sogar noch vertieft hatten. Nein, ihn konnte er nicht ansprechen. Die zweite Möglichkeit war das Umgehen der Erlaubnis, indem er sie nicht wirklich auszog, sondern die Kleidung nur immer hoch zog und vor allem nie direkt hinsah. Wenn er es so machte, arbeitete er hart an der Grenze, doch für ihn gab es gerade keinen anderen Ausweg. Also nickte er sich selber zu, hockte sich erneut langsam hin, öffnete beide Koffer und begann dann mit der Behandlung der Wunden. Jene, welche auf den großflächigen Hautpartien, also auf der Brust und im Bauchbereich waren, waren leicht zu behandeln. Er wischte das Blut mit einem medizinischen Tuch weg, desinfizierte alles und klebte dann ein jeweils passendes Bactapflaster drauf. Im Grunde hatte es sie gar nicht so schwer erwischt. Es gab nur zwei größere Platzwunden und aus diesen war eigentlich der Großteil des Blutes geflossen und damit konnte Grin umgehen. Das er dabei ihre weiche Haut berühren und ihren Brüsten so nah kommen musste, hatte er krampfhaft zu ignorieren versucht, doch sein Herz hatte sich nicht täuschen lassen und hatte gepocht, als wollte es auf einen Herzinfarkt hinarbeiten. Schließlich war er aber mit ihrem Torso fertig, wohl wissend das dieser der angenehmste Teil seiner Arbeit war. Nun kam der Kopf.


Ihr Gesicht sah eigentlich in Ordnung aus. Hier und da eine Abschürfung, doch nichts großes. Dennoch hatte sie Blut gespuckt und war ihr auch aus dem Mund geflossen. Zuerst wischte er dieses weg und nahm sich auch unnötig viel zeit ihre Lippen abzutupfen. Wären sein nicht bedecktes Auge nicht ohnehin schon immer vollständig geöffnet, er würde jetzt wohl große Augen machen. Und doch berührte er sie dabei nicht direkt, sondern immer nur mit dem Tuch. Das änderte sich jedoch, als er ihren Mund öffnen musste. Ob sie sich auf die Zunge oder die Innenseite gebissen hatte, konnte er nur so herausfinden. Vorsichtig, als befürchte er, sie würde gleich aufwachen und ihn fressen, drückte er ihren Mund auf, legte den Kopf mal nach links, mal nach rechts und fand schließlich auch die offenen Wunden. Diese waren nicht groß, aber zahlreich. Links und rechts und die Zunge selber hatte etwas abbekommen und da die Atmosphäre drum herum warm und feucht war, musste Grin auf etwas anderes umsteigen. Er kramte wieder in einem der Koffer und fand das Bactaspray, welches für genau solche Wunden gedacht war. Es würde schnell einwirken und konnte mit Wasser bzw. Speichel nicht entfernt werden. Also doch, eigentlich schon, doch es wirkte schneller als die Mundhöhle es entfernen konnte, aber im Prinzip ging es schon. Grin besprühte also die kleinen Wunden und schloss den Mund dann wieder. Der Wirkstoff würde die Verletzungen schließen und für eine beschleunigte Wundheilung sorgen. Nicht umsonst war das Spray so beliebt. Und teuer, doch darüber brauchte sich hier niemand Gedanken zu machen. Alle weiteren Schürfwunden musste Grin ignorieren. Er tupfte sie zwar ab, um sicher zu gehen das sie alle geschlossen waren, doch mehr durfte er nicht tun. Er sollte sie nur retten, nicht jeden kleinen Kratzer behandeln. Was schlecht war. Denn nun musste er zwischen ihre Beine. Sein Blick huschte in die Beckenregion. Als er ihren Bauch behandelt hatte, hatte er schon gesehen, dass das Blut dort hinunter geflossen war und WAHRSCHEINLICH für die rötlich verfärbte Hose verantwortlich war, doch sicher konnte er sich nicht sein. Er würde nachschauen müssen. Was er nicht konnte. Also würde er sie abtasten müssen. Was er nicht ungefragt tun wollte.


Dennoch hockte er sich davor und starrte sie eine Weile lang an. Scheinbar lange genug, dass der bewaffnete Diener Zeit für eine Besorgung gehabt hatte. Der kam nun nämlich herein und hielt Grin einen medizinischen Scanner hin. Dieser brauchte eine Weile um es zu bemerken, als er es aber getan hatte, griff er zu, wechselte einen kurzen Blick mit dem hochgewachsenen Mann, dann nickte er und stand selber auf. Der Scanner war eines der neueren Modelle und war auf solch einem alten Schiff völlig fehl am Platz, doch der Diener schien ihn besorgt zu haben. Ein guter Mann, wie Grin fand. Der Meister schien fähige Diener zu besitzen und das sprach für ihn. Grin war glücklicher denn je bei ihm sein zu dürfen. Der weißhaarige Grin richtete den Scanner also aus und fuhr einmal komplett über Zoeys Körper. Die Strahlen waren natürlich unsichtbar, doch auf dem Display des Scanners konnte er sie verfolgen. Als der Scan abgeschlossen war, ließ er sich das Resultat anzeigen. Keine inneren Blutungen, keine offenen Wunden – er musste also nicht an ihr Becken, was ein Glück -, dafür aber eine hohe Wahrscheinlichkeit für Infektionen. Diese konnte der Scanner noch nicht entdecken, noch ging es ihr also gut, doch es war viel Dreck in ihren Körper gelangt, weshalb er dagegen etwas unternehmen musste. Er reichte dem Diener den Scanner, doch der schüttelte den Kopf, sodass Grin ihn doch behielt. Im Koffer gab es auch Antibiotika und noch anderes Zeugs, welches Grin nun auch wieder nicht kannte und davon injizierte er ihr einiges.


„Frau in Sicherheit“

verkündete er schließlich und machte dann dort weiter, wo er vorhin aufgehört hatte. Man musste ihn nicht an seine Befehle erinnern, egal wie viel dazwischen gekommen war. Er zog also auch noch seine Weste, den Schlips und sein weißes Hemd aus. Mit den Ärmeln seines Mantels fesselte er die Arme der Frau hinter ihrem Rücken an einen isolierten, mit Durastahl verkleideten Schlauch oder Rohr, welches durch ein offenes Paneel sichtbar wurde. Das der Raum noch nicht vollständig umgebaut worden war, half ihm nun sie irgendwo festzubinden. Auch wenn er dafür seinen Mantel opfern musste. Und sein Hemd. Dessen Ärmel nutze er nun um ihre Beine zusammenzubinden, wobei er es so fest zog wie es seine angeschlagenen Rippen zuließen. Erst danach erhob er sich und sah sich das erste mal seinen eigenen Oberkörper an. Überall dort wo sein Meister seine Haut durchstoßen und ihm die Blitze in den Körper gejagt hatte, war diese schwarz verfärbt. Die in ihm integrierte Nanopartikel hatten ihren Dienst getan, doch gegen die Kraft des Meisters kamen sie nicht an. Dennoch war er froh sie zu haben, musste sich nun aber wieder zusammenreißen. Sein Meister erwartete sicherlich einen Bericht?! Der fiel erwartungsgemäß kurz aus.

„Zoey gefesselt.“

---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Der Meister, sein bewaffneter Diener, die hübsche Zoey und Grin ---[]---
 
[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Den Blick noch immer auf Zoeys reglosen Körper gerichtet hörte Saphenus hinter sich ein Rascheln. Er schloss sein Auge und genoss das Adrenalin, das flutgewaltig durch seine Adern strömte und jeden seiner schwachen Muskeln belebte. Seine kümmerliche Brust hob und senkte sich während die Luft durch seine Nasenlöcher schoss. Unbewusst hielt er die Arme angespannt von sich, die Hände zu Fäusten geballt. Langsam schien der Zorn abzuebben, er vermisste ihn schon ein kleines bisschen. Auch wenn ihm wieder bewusst wurde wie viel Vernunft und Kontrolle er einforderte umso mehr genoss er es die Stärke zu spüren, die er ihm verlieh. Hinter sich spürte er Grin, der sich ihm näherte. Noch einmal machte sich Saphenus bereit einen Angriff abzuwehren, das Lichtschwert wäre in Sekundenbruchteilen in seiner Hand und aktiviert. Die Luftknisterte, doch die Explosion blieb diesmal aus. Es klang wie Musik in seinen Ohren als Grin ihn Meister nannte, endlich gab es jemanden, der seine Überlegenheit akzeptierte und sich ihm unterordnete. Bald schon würde Zoey das gleiche tun, doch noch war nicht sicher ob ihr das das Leben retten würde. Vor seinem geistigen Auge rief er sich noch einmal jedes Bild in Erinnerung, das Zoeys Leid und ihr Flehen zeigte. Genüsslich sog er sie in sich ein und labte sich an ihnen während immer mehr Ruhe in ihn einkehrte. Dumpf wurde ihm bewusst, dass sein Körper schweißnass war und langsam gesellten sich Schmerzen in seinem Rücken dazu. Wenn Zoey aufwachte würde sie die gleichen Schmerzen spüren, nur noch sehr viel stärker und unerträglicher. Er hörte, dass sich Grin an ihr zu schaffen machte, er bemerkte dessen Atemzüge, die mal gleichmäßig und mal stockend gingen. Dann ergriff der Jünger das Wort und fragte ob er Zoey behandeln dufte. Das würde ihm bestimmt gefallen, die Frau seines Herzen anzufassen, dachte Saphenus ironisch. Doch wieso nicht. Er musste zugeben, dass er von Medizin kaum eine Ahnung hatte und Talitha würde er mit Sicherheit nicht dazuholen. Wo war sie überhaupt? Sie musste etwas von dem mitbekommen haben, was geschehen war. Er widerstand dem Impuls nach ihr zu sehen. Ein Rascheln war zu hören während Saphenus noch immer sein Auge geschlossen hielt.

„Tu es, versorg ihre Wunden. Wir wollen doch nicht, dass sie uns wegstirbt.“,


sagte er dann gönnerisch und sofort schien sich Grin an die Arbeit zu machen. Erst war Saphenus versucht ihn aufzuhalten als Grin die Folterkammer verließ, doch dann ließ er es geschehen. Wohin sollte er auch fliehen und zumindest für den Moment war der Zabrak davon überzeugt, dass er die Loyalität des Jüngers gewonnen hatte. Zumal sich Lom Fey dazu entschieden hatte ihn mit der Mündung seines Blastergewehrs im Auge zu behalten. Sollte der Pau’aner auch seinen Spaß haben wenn sich Grin etwas zu schulden kommen ließ. Er hatte es sich mit seiner schnellen Reaktion verdient. Saphenus‘ Atemfrequenz verlangsamte sich allmählich auf ein normales Niveau und bis auf die stetig lodernde Glut in seinem Inneren war die Wut verschwunden. Er spürte Zoey vor sich, ihre Brust hob und senkte sich leicht, fast nicht wahrnehmbar. Er wollte sich zu ihr runterbeugen und ihr ins Ohr flüstern wie sehr sich die Welt doch gerade für sie verändert hatte, doch sie konnte es ohnehin nicht hören. Ihre Aura füllte den Raum und verstärkte sein Verlangen sich mit ihr zu beschäftigen. Auch wenn er sie für ihren Verrat bestrafen musste, so wollte er auch wissen was dahinter steckte. Würde es ihm nicht neue Perspektiven auf die Macht eröffnen, die sich von unschätzbarem Wert erweisen würden? Wenn er sie erforscht und zersetzt hatte, konnte er sie immer noch töten oder etwa nicht?


Grin kehrte mit Lom Fey im Schlepptau zurück und ließ sich neben der Archäologin nieder. Ein klackendes Geräusch von einem sich öffnenden Koffer ertönte, doch Saphenus war völlig in seine Gedanken versunken. Er hatte Grin einen Befehl erteilt und nun würde sich zeigen ob er diesem bedingungslos nachkam. Es war eine erste Prüfung wenn man so mochte, auch wenn sie bestimmt nicht seine völlige Ergebenheit bewiesen würde. Was gefiel ihm an Zoey nur so besonders, war es allein ihr kurzer Besuch gewesen? Es musste mehr dahinterstecken, vermutlich hatten sie sich im Vorhinein doch gegen ihn verschworen. Sollte er es am Ende Grin überlassen sie zu töten? Eine verlockende Möglichkeit, doch sie rückte immer mehr in weite Ferne.


Mit einem für ihn typisch kargen Satz verkündete Grin, dass Zoey in Sicherheit war. Jetzt würde sie sich wirklich mit ihm auseinandersetzen müssen und konnte nicht darauf hoffen durch eine unglückliche Verletzung zu sterben. Noch immer stand Saphenus da und bewegte sich nicht bis er schließlich sein Auge aufschlug. Er sah wie sich Grin entkleidete und den Stoff dazu nutzte Zoey an einem freiliegenden Rohr zu fesseln. Saphenus nickte ihm anerkennend zu, bis hierhin machte er seine Arbeit gut. Die Wunden schienen für sein Verständnis gut versorgt worden zu sein, zumindest blutete nichts mehr und das musste für den Augenblick reichen. Sein Blick wanderte über die nackte Brust des Jüngers und blieb an den schwarz verfärbten Stellen hängen. Sie stammten von seiner Behandlung mit dem Elektrostab, doch selbst die groben Schläge hatte der Mensch erstaunlich gut weggesteckt.


„Ich hätte erwartet dich stärker verletzt zu haben?“,


fragte Saphenus ruhig und ohne Unterton in der Stimme nachdem Grin mit seiner Arbeit fertig war.. Er war tatsächlich neugierig.


„Immerhin sind diese Waffen dazu gedacht den Tempel gegen Eindringlinge zu verteidigen.“


Für einen Moment blieb er stumm, dann wandte er sich an Lom Fey.


„Du kannst gehen. Pass auf Talitha auf, außer dir und mir darf ihr niemand nahe kommen.“,


befahl er ihm und fügte schließlich noch ein leises „Danke“ hinzu. Mit einer Verbeugung wandte sich der Pau’aner ab und verließ den Raum. Saphenus war sich sicher auch alleine zurecht zu kommen. Sein zuvor vor Wut kerzengerader Rücken beugte sich immer mehr und pulsierend kam auch der Schmerz in seinem Bein zurück. Er beförderte den Gehstock in seine Hand und besah sich den Knauf. Er hatte die Auseinandersetzung unbeschadet überstanden. Er stützte sich auf ihm ab als er sich Zoeys Fesseln genauer ansah. Sie schienen fest zu sein und sie wirklich gefangen zu halten. Probeweise zog er an ihnen, sie gaben nicht nach. Wenn es kein spezieller Knoten war mit dem sich Zoey heimlich befreien und ihn überwältigen konnte, dann hatte Grin seine Aufgabe gut gemacht. Vielleicht hatte er doch Verwendung für den Jünger.


Bedächtig ließ sich Saphenus im Schneidersitz auf den Boden nieder und bedeutete Grin es ihm gleich zu tun. Er verspürte keinen Hunger und keinen Durst, nur Ungeduld und Neugierde. Das Auge offen, zum Teil in der Macht versunken wartete er darauf, dass Zoey ihre Augen öffnen würde. Stille kehrte ein und der Raum wurde von nichts anderem erfüllt als den Geräuschen ihrer Atmung und den Brummen des Raumschiffes. Dann fing Saphenus an den Gehstock in seinen Händen zu drehen und tippte mit dessen Spitze auf den Boden sodass ein leises tock entstand. Dieses Geräusch würde ihn bald häufiger begleiten, dessen war er sich sicher. Solange er auf den Stock angewiesen war, würde er es ertragen müssen. Für einen Moment schlossen sich seine Hände fest um das Metall, dann entspannten sie sich wieder. Er musste sich selbst eingestehen wie lieb es von Talitha gewesen war den Gehstock für ihn anzufertigen. Je’ana hätte das niemals getan.


„Hübsche Frauen können uns hinters Licht führen.“,


begann er unvermittelt, scherte sich aber nicht darum ob Grin ihm zuhörte oder aber auch nur wach war.


„Sie umgarnen uns mit ihren Reizen, lassen uns unseren Verstand verlieren und nisten sich in unseren Herzen ein. Von da aus vergiften sie unseren Körper mit ihre Lügen und ihren Spielchen, sie setzen alles daran uns von innen zu zerstören. Jeder liebliche Blick, jede sanfte Berührung ist nur darauf ausgerichtet. Am Ende bleibt von uns nichts als eine leere Hülle, beraubt allen Stolzes und aller Würde.“


Er wusste nicht wie lange es schließlich dauerte, sein Blick war bereits glasig geworden als sich Zoey langsam zu rühren begann. Erst fing ihr Körper sich langsam an zu bewegen, dann ruckte ihr Kopf und ein leises Stöhnen entwich ihrem Mund bevor sie die Augen aufschlug.


„Sie ist wach.“,


bemerkte Saphenus trocken und quälte sich auf die Beine. Er musste sich auf seine Gehhilfe aufstützen um den Schmerz zu ertragen. Mit vorsichtigen Schritten näherte er sich bis ihre Gesichter nur noch einen halben Meter von einander entfernt waren.


„Gut geschlafen?“,


witzelte Saphenus und strich ihr mit seiner rauen Haut über die Wange.


„Bestimmt hast du das, schließlich hat sich unser Freund doch so gut um dich gekümmert, nicht wahr Grin? Erzähl ihr, was du gemacht hast. Sie wird sich fragen was passiert ist seit sie bewusstlos geworden ist.“


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
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