Weltraum (Imperium)

[Weltraum (Imperium) - Hyperraum - ISD der Chiss - Einzelquartier] Tai'Van'Ar, Vincent

Der Chiss schien zu überlegen, denn seine Antwort lies auf sich warten. Wahrscheinlich überdachte er gerade seine Befehle und wie viel, beziehungsweise ob er ihm überhaupt Auskunft über ihr Ziel geben durfte. War es nicht immer so im Militär? Aber was machte es schon, wenn er den Namen des als nächstes angesteuerten Planeten kannte? Die Flucht würde es ihm kaum erleichtern. Er fragte aus reiner Neugier, denn einen Vorteil würde er sich mit dieser Information nur schwerlich schaffen können.

Schlieslich schien sich sein Gegenüber aber doch entschlossen zu haben, da seine äußerliche Anspannung etwas nachlies. Ihr Ziel war, wie seine zuvorige Vermutung, wirklich Byss, jedenfalls nach Angaben seines Gesprächpartners. Eigentlich war das nur nebensächlich für ihn, nach was es ihn viel brennender drängte zu fragen war der Name des Overlord, doch auch darauf erhielt er eine Antwort. Janem Menari, er würde ihn also wirklich treffen. Eigentlich war es erstaunlich wie einfach er zu finden gewesen war. Er hatte sich schon einen Plan zurechtgelegt wie er bei seiner Suche vorgehen würde, doch der war jetzt ja überflüssig. Abgesehen von seiner gegenwärtigen Situation als Gefangener enwickelten sich die Dinge besser als er es sich hatte träumen lassen.

Er wollte sich gerade bei dem Chiss für die Auskünfte bedanken, als ein Ruck durch das Schiff lief und Alarmsignale durch die Gänge hallten. Zuerst dachte er an einen Angriff bevor er realisierte, dass sie sich noch immer im Hyperraum befinden mussten. Vielleicht machten sie sich dafür bereit wieder in den Normalraum zurückzufallen? Wenn dem so wäre sollte er sich wohl besser hinlegen, es verringerte die körperliche Belastung beträchtlich. Bevor er noch fragen konnte was für ein Signal es denn nun wirklich war, nickte ihm der Chiss kurz zu und verlies den Raum. Er blieb alleine zurück und nur zur Vorsicht machte er es sich auf der Pritsche gemütlich, so gut es eben ging.


[Hyperraum nach Byss - ISD der Chiss - Einzelquartier] Vincent
 
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[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew

So, war dem also so, wie es die Admirälin angedeutet hatte? Bestand wirklich eine Ähnlichkeit zwischen mandalorianischem Verhalten und der allumfassenden Wahrheit der Sith? Nun war es gewiß. Alle Mandalorianer waren Heuchler. Falsche Despoten, die glaubten ein Bruchstück der Wahrheit für sich beanspruchen zu können, obwohl sie nicht imstande waren, auch nur das Geringste Fünkchen Dogma zu erahnen, dass sich hinter diesem Kodex befand. Die Macht war so, wie sie war. Geschlossen, in sich verständlich. Frieden. Das heuchlerischste Wort, das je erfunden wurde. Es gab keinen Frieden. Frieden war eine Utopie. Ein Wunschtraum. Ein Vermächtnis, dass es in Wahrheit doch niemals geben konnte. Stetig war die Galaxis in Bewegung. Kriege, und die Zeit hielten alles Lebendige in Bewegung, ließen sterben und neu auferstehen. Und wer sich an jene Umständie gewöhnte, sich ihre Kausalität zu eigen machte erlangte Stärke. Stärke. Allegious sog die Luft in seine Lungen. Ein berrauschender Zustand von Allmächtigkeit der versprach, wonach so viele gierten. Stärke führte unweigerlich zu Macht. Es gab niemanden der sich seiner Stärke bewußt war und jene nicht einzusetzen versuchte, außer den stoischen Jedi die ohnehin nicht verstanden, ihre Gabe zu nutzen. Jedi... Gewürm ohne Sinn für den Pathos der ihnen entgegengebracht wurde. Und die Macht selbst war der Garant für den Sieg. An sich bloßes Faktum, dass jedoch mehr Tiefe in seinem Sinnesgehalt barg, als ohnehin bewußt war. Keiner der Sith, die er kannte schien wirklich zu wissen, wie mannigfaltig die dunkle Seite war, welche Wege sie bereithielt, welch Konsequenzen sie für alles Leben haben konnte. Niemand von ihnen verdiente überhaupt den Titel eines Sith. Sie waren bloße, degenerierte Marionetten, die nichts von der Wahrheit in seinem Element des Daseins verstanden. Einzig und allein ihm gebührte der Rang eines Sith. Er war Leidenschaft, er war Stärke, er war Macht, er war Sieg, und er war es der als einzigster seine Ketten zerbrechen würde. Unweigerlich mußte er an seine beiden Meister denken. Warum waren sie gegangen. Und wohin. Hatten sie wirklich ihre Ketten zerbrochen in dem sie verklärten Aussichten in die Einsamkeit gefolgt waren? Allegious zweifelte daran. Waren sie der Wegbereiter des Zerfalls gewesen? Oder war dies vielleicht eine Notwendigkeit? Wiederholte sich die Geschichte dererlei immer wieder? Würde er ein goldenes Zeitalter eröffnen, damit seine Nachfolger, wieder all die Weisheit verloren die er ihnen brachte? Allegious würde diesen Gedanken weiter verfolgen müssen. Wie so vieles. Wie alles. Er würde die Augen und Ohren der ganzen Galaxis sein. Wenn auch zunächst nur die des Imperiums.

Ich sehe, dass ihr nicht verstanden habt, was ihr ohnehin niemals verstehen werdet, Admiral. Aber es ist interessant, wie ihr glaubt Parallelen entdeckt zu haben, es zeigt einmal mehr, wie wahr selbst die kleinste Lüge sein kann, wenn sie nur vom Unwissenden betrachtet wird. Schlachten werden niemals den Wahrheitsgehalt unserer Lehren widerspiegeln können. Es bedarf keines Krieges um sich als Sith zu behaupten. Es bedarf sich weitaus mehr. Sith sind keine Krieger. Wir sind Herrscher. Ich bin an einem Punkt angelangt an dem mir meine Lichtschwertklingen nicht mehr von Nutzen sind. Die Wahrheit steht nicht in unseren Klingen, als viel mehr in dem Blut welche jene hinterlassen haben und damit ein Monument ewig, umwölbender Wahrheit gezeichnet haben.

Sein Blick wanderte seitwärts zu seinen Begleitern. Er hatte nicht erwartet, dass die Admirälin verstehen würde, was er auszudrücken versucht hatte. Aber Arith, mit seinem politischen Geschick sollte durchaus erkannt haben, welche Ambitionen in den Worten des Noghris lagen. Arith würde wissen, für was er sich zu entscheiden habe. Und wenn nicht... sein Blick wanderte zu Mighella. Es war eine Lehre. Ein weiteres winziges Kapitel, dass sie zu entziffern bereit war, wenn sie sich nicht seinen Lehren aufgrund blasphemischer Äußerungen ihrer einstigen Schwestern verschloss. Sie würde dereinst das Rückgrat des Imperiums stellen. Seines Imperiums. Mit em Rückgrat die Dathomiri. Und einem Apparat, konstruiert durh einen... Schein-Bothaner. Ein Geflecht aus sich selbst bespitzelnden, konkurrierenden Suborgnisationen, die es ihm ermöglichen würden, fernab von närrischen Intrigen, das Imperium fortwährend zu gestalten.

Austritt aus dem Hyperraum in 3 Standardstunden.

Admiral, ich zweifle nicht an euer Kompetenz. Das wird ein entscheidender Sieg für uns. Und eine große Ehre für die Mandalorianer. Ihr wirkt mit am Bluts-Monument der Sith. Das ist wahrlich die größte Eure, die ein Normal-Sterblicher, diesseits der Galaxie erwirken kann. Wir ziehen uns zurück, ich erwarte Meldung wenn der Austritt aus dem Hyperraum unmittelbar bevorsteht.

Kurze Zeit später befand er sich in einem eigens für ihn hergerichteten Quartier. Mighella, tief versunken in die Meditation saß vor ihm. Taral lag seitlich der Eingangstüre. Es gab nur sie, und die Macht...

[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Quatier] Darth Allegious, Mighella, Taral
 
Hyperraum nach Carida - INT Vigilia - Brücke - Büro des Kommandanten - Mile, Ayjan

Nach der Rückkehr des zweiten Offiziers, folgte Ayjan seinem Kommandanten in dessen Büro. Nachdem er sich gesetzt hatte, wurde der Lieutenant aufgefordert von sich zu erzählen. Einen Moment lang stockte Ayjan, bevor er begann:

"Über mich gibt es nicht viel zu erzählen, Herr Kapitän. Ich wurde auf Bastion geboren und haben dort den größten Teil meines Lebens verbracht - Kindheit, Jugend, Ausbildung...Abschluss der Akademie, bsi zur Versetzung auf die INT Vigilia. Nun, ich diene der Flotte loyal, Herr Kapitän und es ist mir eine Ehre auf ihrem Schiff zu dienen."

Bei den letzten Worten versteifte sich Sona auf seinem Stuhl ein wenig - hätte er gestanden, so hätte er sicherlich salutiert, bevor er fortfuhr:

"Ansonsten habe ich eine Vorliebe für Ordnung und heißen Tee. ... Herr Kapitän"

Ayjan hatte noch nie viel über sich sagen können...oder wollen. Die meiste Zeit hatte er sich auf seine Pflichten konzentriert...seine Studien usw. An der Akademie hatte er nur wenige Freunde gehabt, da er sich meistes zurückzog um zu arbeiten...oder nachzudenken. Doch selbst seine Gedanken galten seine Karriere und nicht Dingen wie Politk. Als jene Eigenschaften, die ihn ebenfalls charakterisierten kamen ihm bei der Frage seines Kapitäns nicht in den Sinn ... und einige verschwieg er bewusst, da er stets fürchtete, es könne seine Karriere schaden.
Nach wie vor saß der Lieutenant ruhig auf seinem Stuhl und bewegte sich wenig.


Hyperraum nach Carida - INT Vigilia - Brücke - Büro des Kommandanten - Mile, Ayjan
 
[Hyperraum nach Carida - INT Vigilia - Brücke - Büro des Kommandanten] Mile, Ayjan

Mile nickte. Er hatte so eine Art Antwort erwartet. Vielleicht hätte sogar selbst so eine Art Antwort gegeben. Er wusste es nicht. Denn Mile hatte direkt sein erstes Kommando erhalten.

Es ist schön zu hören einen loyalen ersten Offizier zu haben. Genauso so schön ist es zu hören, dass sie eine Vorliebe für Ordnung haben.

Mile schmunzelte leicht, als er seinen nächsten Satz ausprach:

Wobei man sich sicherlich über den Tee streiten kann.

Nun gut, kommen wir zur Sache. Auf Carida werde ich an der Ausbildung des Wolve Squadron teilnehmen. Während dieser Zeit werden sie natürlich das Kommando über die Vigilia behalten. Da wir mitten im Herzen des Imperiums natürlich keinen Angriff der Republik erwarten, können sie der Besatzung Landurlaub auf Carida geben, allerdings möchte ich, dass immer eine Rumpfcrew an Bord des Schiffes bleibt. Sie können natürlich auch selbst Landurlaub nehmen, wobei dieser natürlich nicht mit dem des zweiten Offiziers kollidieren sollte.

Mile holte kurz Luft bevor er weiter fortfuhr.

Sollte es zu Ungereimtheiten während der Ausbildung auf der Vigilia kommen, kontaktieren sie mich einfach.

Noch Fragen, Lieutnant?

Sona verneinte und Mile ließ ihn wieder auf die Brücke. Den Rest des Fluges schlief Mile in seiner Kabine.

[Hyperraum nach Carida - INT Vigilia - Brücke - Kajüte des Kommandanten] Mile

[OP: Würde sagen, weiter auf Carida ... /OP]
 
[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Quatier] Darth Allegious, Mighella, Taral

Eins mit der Macht. Eins mit sich selbst. Eine Macht. Eine dunkle Seite. Er. Die Gedanken führten stets zur selben Erkenntnis. Er war derjenige der auf dem gerechten Pfad der Sith wandelte. Er öffnete das Auge und hatte nun freie Sicht auf seine vor ihm meditierende, geheime Schülerin. Niemand wußte von ihrer Begabung außer ihm selbst. Würde sie den gleichen Weg wählen, den er gewählt hatte? Oder würde sie eine von viele stümperhaften Marionetten seien, die sich zu den Tafeln der Unzähligen gesellt hatten? Allegious würde sie selbst wählen lassen und anhand ihres Wissens oder Unwissens über ihren Wert... und ihre Gefahr für ihn selbst befinden. Doch noch war sie weit davon entfernt. Viel zu weit. Doch der Prozess ihres Fortschrittes war an das geheime Studium gebunden. Und so lang dies auch dauerte, umso sicherer war er sich, dass die vollends reife Frucht auch eine bessere Grundlage für spätere Samen legen würde. Sie würde vielleicht sogar Jolina übertrumpfen. Jolina... sie hatte sich schon längere Zeit nicht gemeldet. Dabei war sie sonst so zuverlässig. Ein Grollen entglitt seinen künstlichen Stimmbändern, welche Mighella aus ihrer Meditation rissen.

Jolina hat sich schon längere Zeit nicht gemeldet. Sie ist noch jung. Und vergisst schnell, was sich gebührt, und was nicht. Aber sie ist nicht wichtig, für meine weiteren Pläne, mein Kind. Ihr seid dies umso mehr. Was gedenkt ihr was meine nächsten Schritte beinhalten? Versucht euch in dem Taktieren in einem Bürgerkrieg. Vielleicht könnt ihr hier wieder mehr lernen, als Jolina dies in den nächsten Jahrzehnten auf Kast könnte. Die Macht kann sovieles enthüllen. Es bedarf keiner Vergangenheit zu erfahren, sie macht das Begreifen lediglich einfacher, nicht aber das Verstehen.

Wie oft und wie lange hatte er selbst einst vor den Quellen antiken Wissens gesessen. Und wie nachlässig war damals in Wirklichkeit das Studium in der dunklen Seite gewesen. Allegious, damals noch unter einem Namen kämpfend, der es nicht mehr wert war, erwähnt zu werden, war damals noch leichtgläubig und idealistisch gewesen und hatte versucht, einer irreführenden, falschen traditionalistischen Lehre zu folgen. Das war allerdings in Wahrheit nur der Weg gewesen, den die Höheren sehen wollten, bei damals Unerfahrenem wie bei ihm. Sie alle sollten glauben, dass das der richtige Weg sei. Doch das war das Kriechertum zur Sklaverei. Nun, wo er hinter das Geheimnis einer sollchen Irreleitung gekommen war, machte er sich selber nicht die Mühe seine Untergebenen hinter die Maske der Lüge blicken zu lassen. Das war Strke, das war die dunkle Seite. Nur wer sich selbst die Augen zu öffnen vermochte, war in der Lage, zu akzeptieren und zu sehen was unabdingbar war.

Er berührte ihren Verstand. Durchflutete sie mit dem was kommen könnte. Erfüllte sie mit dem Gefühl absoluter, unbegrenzter Macht. Stärke. Sieg. Zerbrochene Ketten. Grenzenlose Möglichkeiten. Befreiung Dathomir's. Befreiung von etwas, dass fälschlicherweise als helle Seite bezeichnet wurde.Frieden. Ordnung. Er spürte, wie das Feuer unweigerlich in ihrer Seele entfacht wurde, labte sich an ihrem Genuß der einher ging mit ihrer Gier, jene Vorstellung in die Tat umzusetzen. Wie würde sie entscheiden... wenn sie den Thron... besäße? Allegious konnte ewig regieren. Er würde ewig regieren. Oder aus einer perfiden Laune heraus, seine Macht abgeben um zu sehen, wie andere aufstiegen und danach als gleich wieder fielen?

Allegious wartete auf eine Antwort, seine Schülerin schien sich die Antwort gut zu überlegen. Etwas, das er an ihr schätzte. Sie versuchte nicht das zu sagen, was er hören wollte, sondern formulierte ihre Antwort eingebettet in ihrer Meinung mit passendem Kontext. Vielleicht etwas das ihrem fortgeschrittenem Alter zuzurechnen war? Dabei ließ er seinen Blick nun zu Taral schweifen. Auch wenn beide nicht in Sithese sprachen, schien der Tuk'ata doch zu spüren in welche Richtung das Gespräch zielte, denn er hatte sich zu voller Statur aufgerichtet un blickte starr in die Richtung von Meister und Schüler. Taral hatte ihm bis heute keine Antwort gegeben, wie alt er war. Vielleicht wußte er bis heute einfach keine Antwort darauf. Irgendwann würde der Executor dahinter kommen und hinter das Wissen das sich in ihm verbarg. Noch mochte er ihn mit seinen obskuren Machtanwendungen verwirren und vermochte es, sich vor ihm teilweise zu verbergen, doch das war nur eine Frage der Zeit. Wenn seine Macht erst gestiegen war... ins Unermeßliche... Wenn er zum Gott deklariert wurde... Dann... dann...


[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Quatier] Darth Allegious, Mighella, Taral
 
[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew

Gespannt harrte die Admirälin aus, diese gefährliche Kreatur vor sich, die plötzlich heftig Luft einsog, was ihre eigenen Muskeln kontrahieren und sie folglich unwillkürlich leicht zusammen zucken ließ.
Doch erwartetes Vorschnellen blieb aus, keine Attacke erfolgte, und der Noghri setzte nur zu einer von Hybris zerfressenen Antwort an, die zugleich die Mandalorianer im Allgemeinen und Mirshir im Besonderen als Unwissende deklassierte, während der Lord der Sith seine Gesinnungsgenoßen - und offensichtlich sich ganz besonders - als Auserwählte ansah, welche zu ungleich Größerem berufen waren.

Schlagartig wurde Mirshir wieder bewusst, welch gefährliche Partner ihnen Mandalore Gistang verschaffte hatte. Eine derart von Allmachtsfantasien und Sendungsbewusstsein zerfressene Gestalt war in ihrem Wahn völlig unberechenbar, daran vermochten auch die wenigen versöhnlichen Worte des Cyborgs am Ende seiner Erklärungen nichts zu ändern. Kurz verstärkte sich wieder das schlechte Gefühl, welches sie in Anbetracht des aktuell andauernden Sprungs in ungewisses Terrain verspürte.
Doch der sich abwendende Allegious, welcher mitsamt seinem Gefolge zu seinem in relativer Nähe befindlichen Quartier aufbrach, ließen sie wieder zur Ruhe kommen, innerlich sich selbst ob ihrer kurzzeitig schwächelnden Fassung und den Sith ob seines offenkundigen Wahnsinns verfluchend.

Den herannahenden Commander Karr wies sie mit einer Handbewegung schroff zurück, um sich dann mit einer Hand an die Transparistahl-Fensterfront der „Kad Ha’rangir“ abzustützen, und stoische Überzeugung zu beschwören.
Ganz egal, wer am Ende dieser Reise durch den Hyperraum auf sie warten mochte, sie würde jenen eine furiose Schlacht liefern, selbst wenn sie diese nicht überstehen würde.
Dann wandte sie sich wieder um, brachte ein schmales Lächeln zustande, um sich dann dem Datapad Karrs zu widmen, welches von kleineren Defekten in der Triebwerkssektion berichteten, die jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach noch bis zum abermaligen Austritt aus dem Hyperraum behoben sein würden.

Die angekündigten drei Stunden verstrichen zäh, das Studium von allerlei Dossiers brachte nur mangelnde Zerstreuung, und auch die konsequente Vorbereitung auf das Kommende, die sich in Statusmeldungen vom ganzen Schiff und der personellen Ausprägung auf der Brücke widerspiegelte, konnten die Admirälin nur kurz ablenken. In stoischer Konzentration sorgte sie dafür, dass alles bestmöglich vorbereitet war, ehe sie zwei mandalorianische Schocktruppen zu Allegious entsandte, welche seiner Anordnung, ihn rechtzeitig zu benachrichtigen, Folge leisten würden.
Mirshirs Blick huschte zu den über ihren Köpfen thronenden Schirmen und der darauf aufflackernden Anzeige. Noch fünf Minuten, bis die „Kad Ha’rangir“ entfesselt werden würde.


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[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Quatier] Darth Allegious, Mighella, Taral

Es kam zu einem interessanten Disput zwischen Mighellas Vorstellungen von notwendigen Schritten und der Ungleichheit der seinigen. Das war an sich nichts Schlimmes, gab es doch durchaus ein zwei Dinge, die Allegious selbst so noch nicht gesehen hatte. Er stand noch am Anfang seiner Regentschaft, hatte sie noch nicht einmal wirklich beschritten, es war nicht schlimm, wenn er in der Theorie den einen oder anderen Aspekt noch nicht mit eingeschlossen hatte. Die Zeit und die Macht würde ihn alles Weitere lehren. Zwei mandalorianische Söldner betraten das Quartier ohne um Einlass zu bitten. Normalerweise hätte dies den sofortigen Tod beider nach sich gezogen, nicht weil sie sträflich eine Etikette vernachlässigt hätten, als viel mehr allein ob der Tatsache, dass dies seine Verbindung zur dunklen Seite schüren würde. Lediglich der Grund ihres Eintretens, bewahrte jene Unwissenden vor ihrem Schicksal. Die mandalorianische Flotte würde also in Kürze in das Dunkel von Janem's Zukunft stoßen und seine Illusionen von einem Chiss als Imperator zunichte machen. Allegious bezweifelte manchmal, dass Janem wirklich selber daran glauben mochte, Imperator werden zu können. Er war selbst gegen die äußerst schwächelnden Vorgänger gescheitert, wie konnte er sich selbst erdreisten, zu glauben, zu hoffen, er würde gegen den stärksten aller Sith, sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft bestehen können.

Allegious winkte die Söldner ab, welche darauf hin wieder verschwanden und zurück zu ihren ihnen zugewiesenen Plätzen zurückzueilen schienen. Das Schiff wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Hektisches Treiben begann auf den Gägnen des Schiffes, wenn auch ungleich geruhsamer als auf imperialen Schiffen. Sie lebten nur für den Krieg, anders als die imperiale Flotte, welche mehr auf Aufrechterhaltung der Ordnung bedacht war. Für diese Schiffe hier jedoch, war der Kampf ein alltägliches Brot. Nichts was es zu etwas Besonderem klassieren würde. Jeder hatte seinen festen Platz im Gefüge der riesigen Maschinen. Und doch waren diese Maschinen so nutzlos. er selbst... eine unverhältnismäßig, wesentlich kleinere, beherrschte all jene metallenen Kolosse, sie unterwarfen sich fortwährend seinem Willen, seinem Befehl, seiner Macht.

Sie verließen das provisorische Quartier. Meditieren konnte er überall, aber nirgendswo war es wie auf Bastion. Seine neue Heimat. Sein Besitz. Sein Zentrum der dunklen Seite. Weder Korriban, noch Ziost. Draconis würde suchen können wo er wollte, nirgends würde er das finden was direkt vor seinen Füßen gelegen hatte. Ob er das erkennen würde, oder ob er Ziost überhaupt überleben würde, vermochte selbst der Executor nicht zu sagen. Wenn dem so war, würde er es wissen, bis dahin gab es ohnehin andere Dinge, die wichtiger waren.

Sie erreichten die Brücke. Alle waren bereit. Allegious beachtete die Admirälin nicht weiter. Sie war ausgebildet zu kämpfen, und zu siegen, denn nur dann hatte das Geld welche sie entgegennehmen konnten einen Sinn für ihre fortwährende Existenz. Dann schienen die Schlieren abrupt zum Stillstand zu kommen, als ob jemand ihren schein ewig währenden Faden durchtrennt hätte. Der Blick auf den leeren Raum wurde durch ein bedauerliches Häuflein Geleitschutz und der angekündigten Transporter beschämt. Wenn jetzt keine Schiffe in den Raum fielen, die als feindlich zu klassifizieren waren, würde die Mission das Ende des Krieges näher bringen als viele, einschließlich ihm selbst, geglaubt hatten. Allegious verschränkte die Arme hinter dem Rücken um sich selber nicht bewußt zu machen, was aus dem Material seiner Arme geworden wäre, wenn er damals nicht... vielleicht wären sie eben in solchen Schiffen verarbeitet worden, die in Kürze nur noch geschmolzene Schlacke sein würden. Schon gleich würde eine entscheidender Schlag für das Imperium geschichtlicher Fakt sein. Schon bald würde er ganz unverblümt den Thron sein Eigentum nennen. Wenn er Konkurrenz und Despoten aus dem Weg geräumt und sich selbst zum Gott ernannt hatte. Wenn all das was heute noch Wert besaß, Staub und Schatten geworden war und aus jenem wie der Phönix aus der Asche etwas Neues geschaffen worden war...


[Hyperraum - mandalorianische Flottille - „Kad Ha’rangir“ - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew
 
[System Io-7576 ? Anbord der Nebulon Fregatte ? Hangar] ? Veyd'r, Ik?hril, Ameta, Jujuka, mehr als ein Dutzend Piraten

Das ausgerechnet er einmal von Piraten gekidnappt würde, hätte sich der Sith niemals träumen lassen, zwar hatte ihn bereits ein Kopfgeldjäger erwischt, aber so? Nichtsdestotrotz war er weniger ärgerlich darüber, als gespannt. Vielleicht würden sie ihre Opfer als Sith erkennen, daher war er insoweit gespannt, wie sie dementsprechend reagieren würden. Aber da der Sith Lord nicht soviel von diesem parasitären Geschmeiß hielt, nahm er eher an, dass sie es nicht einmal merken würden. Erst dann, wenn sie sie entwaffneten. Ohne einen weiteren Ton reichte er seinem Shaliz?na Schüler seine beiden Lichtschwerter und schnallte sich den Blasterkarabiner mitsamt Holster um. Vielleicht würde das doch noch lustig werden, dachte sich der Lord. Dann ging ein Ruck durch das ganze Schiff und er hörte die ersten Schweißgeräusche an der Schiffshülle. Sie versuchten es also gar nicht erst auf die zahme Tour. Finster schmunzelnd erhob sich der Sith Lord und gesellte sich zu den drei Anhängseln, die im Passagierabteil eingekehrt waren. Als dann schlussendlich mit einem Scheppern die Rampe auf das Deck krachte, kehrte für einige Sekunden Stille ein. Absolut kein Geräusch war zu hören und erst als er seine Sinne mit der Macht schärfte, konnte der Warrior leises Murmeln hören. Und dann implodierte die Stille. 4 Piraten in behelfsmäßigen schweren Rüstungen stürmten die Lambda Fähre, bevor auch nur einer von seiner Gruppe reagieren konnte, zuckten blaue Strahlen durch das Schiffsinnere und betäubten die Sith Delegation. Der letzte Gedanke des Lords war nicht einmal mehr in Worte zu fassen. Ein Mix aus Freude und bitterem Beigeschmack, vermutlich über das direkte Betäuben. Dann überwältigte ihn die Schwärze der Bewusstlosigkeit?

Langsam, als stiege er eine Wendeltreppe hinauf und näherte sich damit immer weiter der bewussten Welt, klarten seine Sinne wieder auf. Gehör, Geruch und Tastsinn kamen langsam wieder zurück, bis er schlussendlich wieder sah und feststellen musste, dass der doch nicht in seiner Rage über den Anzat ohnmächtig geworden war und die Dunkle Seite einmal mehr sein handeln bestimmt hatte. Im ersten Moment jedoch hätte sich der Sith dies lieber gewünscht, als die Gitterstäbe einer Zelle anzublicken. Dann aber kehrten die letzten Bilder und Gedanken zurück, bevor ihn undurchdringliches Schwarz einfing. Piraten also. Der Kriegerhüne richtete sich auf und wurde, noch während er sich in die sitzende Position brachte, vom gleißend hellen Licht der Zellentraktbeleuchtung mit einem grellen Stich versehen. Zischend atmete er aus und stützt seine Ellenbogen auf den Beinen ab. Nur kurz dehnte er die wichtigsten Körperteile, bevor und nachdem er sich aufrichtete, um sich dann einen Überblick zu verschaffen.

Ameta, Jujuka und Ik?hril waren ebenfalls in einer Zelle untergebracht. Er war jedoch der Erste, der sich schon von den Betäubungsschüssen erholt hatte, was sehr wahrscheinlich durch seine durchaus besser trainierte und widerstandsfähigere Physis erklärbar war. Wobei die stärkste Bewachung, oder überhaupt die Bewachung allein, dem Shaliz?na galt. Ganz offensichtlich weil sie bei ihm die drei Lichtschwerter gefunden hatten. Zwei Mann standen vor seiner Zelle, Blasergewehre in der Hand, ebenfalls behelfsmäßig hergestellte schwere Rüstungen und sie wirkten nicht gerade so, als seien sie leicht zu beeinflussen. Damit konnte er den Weg aus der Zelle, über jene zwei Männer, direkt streichen. Zudem verkomplizierten sie die ganze Situation unnötig. Sollte er alleine hier heraus kommen, was mit entsprechender Bearbeitung der Türscharniere kein wirklich großer Akt war, würden sie ihn schon längst ins Visier nehmen. Andererseits konnte er die zwei genauso gut vorher ausschalten. Es wurde Zeit das sich die Errungenschaften des Ausflugs nach Aria?Prime bezahlt machten. Immerhin hatte er dort nicht nur das ausgebaut was er bereits konnte, dachte der Sith und setzte sich wieder auf die Pritsche.

Unverhofft öffnete sich zischend die Tür und drei weitere Männer traten ein. Zwei davon stellten sich umgehend als die Ablösung der beiden Wachen heraus, während der dritte mit einem Tablett auf dem sich Essen befand, zu seiner Zelle trat. Sie mussten, wenn die Wachen schon einen Schichtwechsel vollzogen, mehrere Stunden bewusstlos gewesen sein. Stahlblaue Augen musterten den Piraten, als er das Tablett durch die vorgesehene Öffnung schob. Der Sith Warrior, den sie nicht einmal als Sith erkannt hatten, griff in der Macht hinaus und hüllte den Geist des Mannes sofort ein. Er war entzückt festzustellen, dass er darin nur Abneigung lesen konnte, aber nichts tiefer gehendes das ihn hätte misstrauisch werden lassen. Es war wirklich wertvoll gewesen, seine Kenntnisse in der Empathie weiter zu schulen, da es die Technik einen anderen zu beeinflussen deutlich erleichterte. Mit ein wenig Nachdruck verschaffte er sich Zugang zu dem Geist des Mannes. Wobei Mann noch gut gemeint war. Anfang Zwanzig war er vermutlich eines der neusten Mitglieder auf diesem Schiff. Kurz räusperte sich der Sith und hatte schlagartig sämtliche Aufmerksamkeit des Mannes. Sein Misstrauen wuchs, aber der Lord war schneller, schwächte jenes Empfinden ab.


?Ich? müsste auf die Toilette.?

?Direkt neben ihrer Pritsche ist eine.?

Antwortete er bemüht seine Fassung zu behalten. Der Krieger spürte, dass der Mann nicht darauf vorbereitet gewesen war, mit ihm zu sprechen. Einem Gefangenen der ihm mehr Angst machte, als der Sith in der Zelle schräg gegenüber. Wie richtig er doch mit seinen Empfindungen lag. Während er nun sprach, nutzte der Krieger die Macht und pflanzte die gefälschte Wahrheit seiner Worte in den Geist des Mannes.

?Sie ist verstopft, du wirst mich zu einer anderen bringen.?

Kaum hatte er seine Worte sinngemäß wiedergegeben, klickte das Schloss seiner Zelle und der Hüne verließ sein Gefängnis. Amüsiert stellte er fest, dass er alle Anwesenden um einen Kopf, mindestens, überragte. Überraschend jedoch und trotz der Tatsache das sein vorübergehender Sklave die Worte erneut wiedergab, um zu erklären wieso er einen Gefangenen befreite, schlossen sich die abgelösten Wachen an, sodass sie hinter ihm folgten. Der Weg zur nächsten Hygieneeinheit, wo auch die Toiletten waren, lag so oder so auf ihrem Weg, daher wäre es nur angebracht, den Gefangenen auch zu überwachen. Er hatte es hier also nicht mit Anfängern zu tun. An seinem gewünschten Ziel angekommen, wartete der ?Lieferant? draußen, während die beiden Wachen dem Sith Lord folgten. Nun gut. So hatte e sich das nicht vorgestellt, aber anders ließ sich das Ganze nicht regeln. Er griff hinaus in die Macht, beschleunigte seine Bewegungen und stand mit einem Mal, einen der Wachmänner im Nacken gepackt und am unteren Saum seiner Schutzweste fest zugreifend neben ihm. Mit der Urgewalt eines Transportbusses hämmerte er seinen Kopf auf die Kante des Waschbeckens, das aus festem Durastahl, oder irgendeinem anderen Metall bestand, so wie der Rest der Einrichtung. Der zweite Wachmann konnte gerade noch bemerken was vor sich ging und seine Waffe auf ihn richten, da hatte er sie auch schon in der Hand. Der Krieger drehte sie um, drückte seinen Lauf zwischen die Augen des Mannes und drückte ab. Unerwartet spürte er Bewegung hinter sich. Sein erstes, bereits erledigt geglaubtes Opfer war wieder aufgestanden. Der Sith erkannte seinen Fehler sofort. Er hatte ihn zwar mit aller Gewalt auf das Waschbecken gehämmert, dabei aber nicht mehr vollbracht, als den Helm des Mannes zum splittern zu bringen. Veyd?r sprang, riss seinen Ellenbogen hoch und hämmerte ihn dem Mann ins Gesicht. Das knackende Geräusch und der erschlaffende Körper waren seiner Aufmerksamkeit bereits nicht mehr würdig. Immerhin musste er schnell handeln, denn wenn man den Schuss nicht gehört hatte, durfte er nicht zu lange hier drin bleiben. Und so zwänge er die beiden Wachmänner in eine Toilettenkabine und wusch sich den Ellenbogen provisorisch, ehe er den Ärmel seines schwarzen Oberteils wieder darüber zog.

Kampfeslust pulsierte in seinem Körper als er auf die Tür zutrat. Eine Sekunde verstrich, zwei? noch einmal atmete er tief durch und griff schon jetzt wieder auf den Geist des Mannes zu, der draußen wartete. Misstrauen und Neugier, beherrschten seine Gedanken. Ganz offensichtlich hatte er etwas gehört. Der Krieger dämpfte sein Interesse an diesem Raum und verließ die Hygieneeinheit.


?Die beiden duschen noch. Bring mich zur Ausrüstung der Gefangenen.?

Seine Kontrolle flackerte. Beinahe hätte er ihn aus seinem Griff verloren und sein Blick huschte zu einer Person die weiter unten im Gang zu sehen war. Doch als sie verschwand legte sich die Unruhe wieder und der Dunkle Lord konnte sich seiner Kontrolle wieder gewiss sein. Widerstrebend, aber immerhin, setzte er sich dann doch in Bewegung, nicht aber ohne die ständigen Nachbesserung des Sith Warrior?

[System Io-7576 ? Anbord der Nebulon Fregatte ? Gänge] ? Veyd'r, junger Pirat
 
[System Io-7576 – Anbord der Nebulon Fregatte – Asservatenkammer nahe des Gefangenentraktes] – Veyd'r

Die seltsam verrenkte Leiche des jungen Piraten lag hinter dem Sith Lord und benetzte den vorher schon verdreckten Boden, mit ihrem kostbarsten Gut. Weinrot ergoss sich über spiegelndes grau. Ein Schauspiel das er vor ein, vielleicht auch zwei Jahren noch genossen hätte. Etwas das er zu den Zeiten, da er Janem noch ergeben gewesen war, mit Sicherheit genossen hätte. Janem. Ihm verdankte er gewissermaßen alles und damit hatte auch er Schuld, zumindest war er mitschuldig an seinem Versagen. Es war nicht von der Hand zu weisen, das wenn er selbst weitsichtiger gewesen wäre, den Fängen des Chiss entkommen wäre, aber so hatte er sich einlullen lassen. Mitglied bei den Exklusiven Ash’rak, befördert zum Apprentice, ein neuer Name, ein neues Leben.
All das hatte dazu geführt das er keine Fragen mehr gestellt hatte, deswegen trug der Chiss ebenfalls Schuld an seinem Irren. Janem trug die Schuld selbst ebenfalls verblendet gewesen zu sein und seinen Schüler, seinen besten, denn nichts geringeres war er, nicht den richtigen Weg gewiesen zu haben. So gesehen konnte er also gar nichts dafür, dass er so lange einem Irrglauben gefolgt war. Immerhin war es der gesamte Orden der Sith der verblendet war. Aber sollten sie nur weiter ihren ach so hohen Idealen folgen, er würde dies für sich nutzen und nicht dafür sorgen das ein jeder seiner Einsicht anheim fallen würde. Irgendwann schließlich würde er loyal ergebene Sklaven brauchen. Daher waren solche verzerrten Wertvorstellungen, die zwar nichts weiter als Konstrukte geistig Schwacher waren, damit sie wenigstens etwas in ihrem Leben hatten, doch recht nützlich und vielleicht, nur vielleicht trieb Janem gleiches Spiel wie Allegious?

Unwahrscheinlich, dachte der Sith und griff nach dem Lichtschwert seines Vaters. Das Lichtschwert was er seinem Adepten ausgehändigt hatte. Für eine Sekunde huschten ein paar Erinnerungen und Gedanken durch seinen Kopf. Gedanken an eine Zeit, die weit zurück zu liegen schien. Er unterband sie. Viel zu sehr beschäftigt, als das er sich noch darum kümmern konnte.

Von Janem hatte er sich nunmehr endlich gelöst. Nicht offiziell, dafür war es noch zu früh und selbst wenn er es letzten Endes wirklich tun würde, dann bräuchte er einen besseren Plan, als einfach zu verschwinden. Aber mit einem einfachen lösen von Janem war es nicht getan. Er trug einen Namen den er ihm gegeben hatte! Und dazu einen Titel den jeder schwächliche Sith heutzutage für sich beanspruchte. Ein Titel dem nichts mehr seiner alten Würde inne wohnte. Missbraucht und Vergewaltigt hatten sie den Titel des Darth. Vor Tausend Jahren noch, hätte es derlei Frevel nicht gegeben. Es wurde Zeit den Namen und Titel, den Janem ihm gegeben hatte abzulegen. Veyd’r war ein treuer Schüler des Chiss gewesen, ein mächtiger und fähiger Sith, aber auch gleichzeitig ein schwacher und mit Blindheit geschlagener. Er war nun nicht mehr blind und schwach. Er war erwacht und mit ein wenig Konzentration konnte er das Geräusch seines schlagenden Herzens wahrnehmen, als sei es das apokalyptische Geläut für die Galaxis, das da einer kommen würde, der sie alle in die Finsternis zu stürzen vermochte.

Mit einem belustigten Schnauben packte er noch den Blasterkarabiner und wollte ihn sich gerade umlegen, entschied sich aber doch dagegen. Unpräzise Schusswaffen waren nicht sein Standard, jedenfalls nicht dann wenn er mit einem Vorhaben loszog, das gerade seine Gedanken beherrschte. Das Amüsante daran war, das er auf freiem Feld niemals eine Chance gehabt hätte, aber hier in den engen Korridoren eines Schiffs. Das Grinsen auf seinem Gesicht blieb bestehen, als sich die Tür der Asservatenkammer zischend öffnete. Die Wache vor dem Raum merkte natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte. Der Sith entfesselte seine Kräfte und riss ihn von denen Beinen gegen die nächste Wand. Surrend erwachte die rote Kline seines leicht gebogenen Lichtschwertgriffs zum Leben. Ein kurzer Handgriff und sie schrumpfte auf Normallänge zusammen. Dann brannte sie sich durch die Wirbelsäule des Mannes in die Stahlwand dahinter. Sein Schrei verhallte, noch bevor das Metall zu schmelzen begann. Die Sinne des Warriors wurden schärfer, umso tiefer er die Macht in sich zusammenballte. So bemerkte er die drei Piraten, die auf den Gang traten schon zwei Sekunden bevor sich die Türen überhaupt öffneten. Sein zweites Lichtschwert erwachte fauchend zum Leben und ergänzte das rote Glühen mit einem zyanfarbenen Ton. Um seine eigene Achse wirbelnd stach er mit beiden Klingen in der Drehung zu und schlug zwei Furchen in die Wand, mit der er zwei der drei Piraten erwischte. Der dritte war schon vorher an der Schiffsinternen Komanlage gewesen. Wütend brüllte der Sith Lord seinen Zorn dem Mann ins Gesicht, bevor sein mechanischer Arm, dessen Ellenbogen zuvor schon ein Gesicht zertrümmert hatte, nach vorne zuckte und die beinahe bis aufs äußerste gespannte Faust in sein Gesicht rammte, bevor die rote Plasmaklinge sein Leben beendete. Nur eine Sekunde später heulte die Alarmanlage los…

Wenig begeistert darüber das die Alarmanlage noch immer durch die Schiffskorridore heulte, musste er zusätzlich noch ertragen, das immer wieder irgendwelche Verwünschungen über hereinwehten, die sich dann doch als Befehle an die vereinzelten widerständlerischen Piraten richteten. Wie lange er sich schon durch die Gänge des Schiffes schlug und wie viele Leichen diesen Pfad bereits säumten konnte er nicht sagen. Er wusste nicht mit Sicherheit, ob sein Weg mittlerweile der richtige war. Zwar war ihm der genaue Plan einer Nebulon Fregatte nicht bewusst, aber der immer stärker werdende Widerstand bestätigte seine Vermutung, das er auf dem Weg zur Brücke war.

Minuten später an einer Weggabelung wie jeder anderen, spürte er die pulsierenden Präsenzen der mittlerweile sehr, sehr stark verängstigten Piraten so stark, das er seine Zähne hätte in ihre Kehlen schlagen können, wenn ihn nicht noch mehrere Meter und Wände von ihnen getrennt hätten. Er wäre kein Sith, wenn er sich davon würde aufhalten lassen. Unversehens jagten beide Lichtschwerter durch die Schiffswand und er trat das lose Gebilde, sodass es nach hinten kippte. Der Raum dahinter war leer. Wozu er gedient hatte, war auf einen Blick ersichtlich, Versammlungen, vermutlich Kartenspiele nach der Dienstzeit, mit großer Wahrscheinlichkeit die Offiziersmesse. Ironischerweise befand sich die Tür am gegenüberliegenden Ende direkt ihm gegenüber. Für einen Moment wog er ab sie zu benutzten. Durch die Wand hätte einerseits eine gewisse, unausweichliche Dramatik, aber wenn er die Tür nutzen würde, untermalte das mehr die Aspekte die er anschlagen wollte. Ein letztes Mal sammelte sich der Sith Warrior und sandte einen Gedanken in Richtung des Türschalters. Zischend glitt sie auf und der Sith Lord trat hindurch. Angst. Denn ertönten Beleidigungen und schon schwang die Angst um in Panik, aber nur für einen kurzen Moment konnte er jenes überaus köstliche Gefühl kosten. Erste Blasterstrahlen hämmerten durch den Korridor. Beide Lichtschwerter aktiviert ging er in Verteidigungsstellung und verfiel in den Shien Rhythmus. Als er angefangen hatte sich der fünften Form zuzuwenden und deren Shien-Aspekt trainiert hatte, war er überrascht gewesen, mit welcher Genauigkeit man die Schüsse eines Blasters zurückwerfen konnte. Das war mit einer Klinge gewesen, mit zweien – wie er gerade kämpfte – warf er teilweise mehrere Schüsse gleichzeitig zurück. Langsam begann er sich auf die hinter Tischen und Schränken verschanzten Piraten zuzuarbeiten.

Ungestüm wie er im Kampf wurde, schleuderte er die zyanfarbene Klinge wie einen Speer nach einem der Schützen. Sie durchbohrte das kostbarste am Menschen, das was ihn auszeichnete und sackte dann mit seinem schlaffen Körper, noch immer im unkenntlich gemachten Gesicht steckend, zur Seite weg. Der Schock dieser tat schwappte zu ihm hinüber und er griff mit Freude in seinem Geist nach dem Lichtschwert seines Vaters. Ein zweiter Wurf, ein zweiter Toter. Und nun wurde er zum schweigenden Sturm. Keine Regung war ihm anzumerken, er strahlte lediglich pure Entschlossenheit aus. Kein Geräusch kam über seine Lippen, lediglich das Summen seiner Lichtschwertklinge ging von ihm aus. Zwei Schritte dann hatte er die Barrikaden erreicht. Drei entschlossene Schläge im Rhythmus des Djem-So, jeder eine Urgewalt für sich und schon war er inmitten seiner Widersacher. Nicht machtbegabte, waren einfach keine Gegner für ihn und der bereits schwitzende Sith Lord, der nun die letzten Leben auf diesem Schiff zu nehmen begann, frohlockte ob des Gleichgewichts, das er in seinem Inneren erreicht hatte.

Auf der Brücke selbst befanden sich nicht mehr viele Gegner und die wenigstens von ihnen schienen auch bewaffnet. Seine Lichtschwerter, mittlerweile wieder eingesammelt und deaktiviert hingen an seinem Gürtel. Auf seiner Stirn glänzte sanft der Schweiß, doch sein Atem ging noch ruhig. Vielleicht ein klein wenig schnaubender als sonst, was aber mehr damit zu tun hatte, das er die Macht im Zaum hielt. Er schenkte den Todgeweihten ein letztes Lächeln. Dann sprang er vor und beendete ihre Leben, nach und nach mit seinen Händen. Sie mussten die Rädelsführer sein, die seine Gefangennahme eingeleitet hatten. Damit gebührte ihnen der brutalere Tod, als ihren niederträchtigen Untergebenen. Der letzte Pirat jedoch entpuppte sich als eine Frau. Bildhübsch war sie anzusehen und beinahe zu Engelsgleich, als das sie in dieser Branche ernsthaft tätig sein konnte. Er wurde langsamer, zügelte sich und schritt langsam auf sie zu. Ganz offensichtlich musste sie schon etwas abbekommen haben, da sie nicht mehr auf den Beinen stand, eines davon fest drückte und zudem eine Platzwunde am Kopf hatte, die einen unablässigen Blutstrom über ihre Stirn nach unten, die rechte Wange herunter schickte. Schweißnass klebte ihr Haar teilweise an der Haut. Und diese äußeren Umstände, machten sie nur noch anziehender. Langsam ging der Hüne in die Knie und zog die bildhübsche Piratin auf seinen Schoß. Sanft strich er ihr die haare aus dem Gesicht und blickte stumm in ihre hektisch hin und her zuckenden Augen. Angst strömte von ihr, wie Gestank von einem Rontodunghaufen.


„Ssssccchhh.“

Sie reagierte nicht. Wieso auch? Er hatte gerade die gesamte Crew die auf diesem Schiff war – selbstverständlich nur knapp über der Grenze der Minimalbesetzung – ausgelöscht. Und ausgerechnet bei ihr, wurde er zärtlich? Sie vermutete nicht zu Unrecht, dass ‚dieser Mann’ etwas im Schilde führte.

„W-w-wa-was b-bist du?!“

Er hätte laut aufgelacht, wenn ihr Anblick ihn nicht so sehr in Besitz genommen hätte. Stattdessen schmunzelte er nur. Was war er? Ein Sith, ja, aber er war noch mehr als das. In seiner eigenen Wahrnehmung war er kein gewöhnlicher Sith, aber welcher sith dachte auch schon anders von sich. Er war kein gewöhnlicher Sith in der Hinsicht, dass er die Ketten der Knechtschaft abgelegt hatte. Er wusste, dass es nicht galt einem anderen zu dienen, sondern viel mehr nur sich selbst. Er war zu der Seuche geworden, die sie versuchten wegzusperren. Ein uralter Tod, der aus der Unterwelt gekrochen kam und seinen alten Platz wieder einforderte. Ganz oben, auf dem höchsten Thron. Der Thron von dem aus er über die Galaxis herrschen würde. Der Thron des Gottimperators.

„Ich bin die fleischgewordene Wahrheit der Sith.“ flüsterte er ihr entgegen, sodass sie gerade noch verstand. „Ich bin der Niedergang des Irrglaubens und der Fehlgeleiteten. Und ich bringe ihnen allen, die mich hindern, die mich anfeinden und bekämpfen, die mich verachten und die meine Worte anzweifeln… den Tod“

Sie verstand seine Worte nicht, aber es war ihm egal. Wie sollte ihr beschränktes Verständnis der Galaxis auch die Bedeutung der Macht fassen? Er warf diesen Gedanken, was sie verstehen konnte und was nicht, beiseite. Langsam senkte er sein Haupt ihr entgegen und küsste die Unbekannte. Ihre Anspannung fiel von ihr ab, sie entspannte sich, wurde locker und konnte sogar ihren Schmerz ignorieren. Der Krieger der ihren Nacken und ihre Taille hielt, griff in die Macht und zertrümmerte ihr Genick. Beim aufstehen glitt sie achtlos aus seinen Händen.

„Ich bin LORD NERGAL! Ich werde euer Tod sein! Ihr Schwächlinge auf Bastion! Ihr Schwächlinge auf Byss! Unter Janem und Allegious und unter Arica! Fürchtet mich, denn ich bin der siechende Tod der nach euch geifert! Ihr könnt mich nicht bezwingen! Ihr könnt euch nicht verstecken! Ich werde siegen! Ich! Nergal! Der auserwählte Gottimperator der Galaxis! Rennt, flieht, bringt euch um denn ihr KÖNNT nicht gewinnen!“

Aus vollen Lungen schrie er mit allem Hass in seinen Knochen dem Brückenfenster seine Worte entgegen. Jedes Wort seine Wut und Ekstase nur noch mehr steigernd. Bis er schließlich in ein Lachen ausbrach, das ebenso schaurig wie boshaft war. Niemand war mehr da um es anzuhören, doch sein Publikum war groß genug. Er selbst hörte zu, erzeugte es und stachelte sich unterbewusst zu noch mehr an. Ein neues Zeitalter stand an für die Sith. Ein neues Zeitalter, dessen siegreicher Erbe er sein würde. Er, Nergal, würde das goldene Zeitalter der Sith ein weiteres Mal einläuten. Und wenn dieser Tag kam, war er seinem Thron nicht mehr fern…

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Nachdem sein Lachen verklungen war, hatte es der Krieger nicht lange ausgehalten, einfach nur herum zu stehen. Schnell war er des Kommandosessels der dem Captain eines Schiffs gebührte fündig geworden und hatte sich darauf niedergelassen. Den Blick immer wieder über die leblosen Körper streichend und dann doch gen Weltall blickend verharrte er für eine ziemlich lange Zeit einfach nur Reglos und dachte nach. Das er erst jetzt die Einsicht hatte, hinter die Wahrheit der Sith verborgen lag. Erst jetzt. Mehr als 7 Jahre nachdem er in den Sith Orden eingetreten war, ereilte ihn die Wahrheit. Jener letzte Funken, den es benötigte. Wieso hatte er einen Namen angenommen, einen Namen von einem Sith der ihn nicht kannte, der letzten Endes nicht zu ihm, sondern zu dem Abziehbild von ihm passt das irgendjemand haben wollte? Schnaubend legte er seinen Kopf in den Nacken. Jetzt würden ihm solche Fehler nicht mehr unterlaufen. Sollte er jetzt noch einen Fehler begehen, wäre es so oder so aus mit ihm. Erneut entfuhr ein Lachen seiner Kehle, während er sich noch immer in der Macht aalte. Während sein Blick ein ums andere Mal sein Werk begutachtete, entdeckte er mit einem Mal ein kleines Ding, das seine Aufmerksamkeit vereinnahmte. Nichts besonderes, nicht einmal eine Waffe, oder ein wichtiges Dokument, oder was auch immer. Ohne Umschweife stand er auf und trat neben die Leiche der schwarzhaarigen Piratenfrau. Selbst im Tod war sie bezaubernd schön, weswegen die Finger seiner organischen Hand über ihre Wange strichen und dann einen kleinen Sprung zur Brusttasche ihrer Armeejacke machten. Mit einem kurzen Griff befreite er das Päckchen von seiner toten Besitzerin. Zigaretten. Wieso hatte er daran jetzt besonderes Interesse? Andererseits, was schadete es sich mit den weltlichen Freudengütern zu vergnügen? War nicht gerade ein Moment des Frohlockens? War er nicht endlich er selbst? Endlich hatte er seine Bestimmung gefunden, seinen Weg in dieser Galaxis.

Nergal griff sich eine der Zigaretten und entzündete sie mit dem Feuerzeug, das er ebenfalls aus den Taschen der Frau zauberte. Der bläuliche Qualm tänzelte vor seinem Auge hin und her und bekam für einen Moment in dem die Zeit stillzustehen schien, beinahe magische Kräfte. Doch selbst wenn er nun wusste, was sein Ziel, seine Aufgabe war, so würde er sich noch nicht darauf fokussieren können. Nicht direkt und schon gar nicht durfte er sich so benehmen, als hätte sich etwas verändert. Nergal jedoch würde seine Lichtschwertsammlung darauf verwetten, das zumindest Exilis irgendetwas gespürt hatte. Die Verbindung zwischen ihnen war trotz allem sehr stark. Finstere Gedanken durchzuckten ihn und nur eine Millisekunde später brüllte eine lautlose Gedankenstimme dem Sith seinen Namen entgegen: Nergal, der Gottkönig der Galaxis!

Unvermittelt wurde er sich seines Sklaven und seiner Schüler bewusst. Ob man sich ihrer entledigt hatte, oder ob sie noch am Leben waren? Nergal begab sich auf die Suche nach Konsolen, die nicht von Blut bespritzt waren und deren Licht nicht gefährlich flackerte, sodass es eine Weile dauerte, bis der noch immer rauchende Lord einen Platz fand auf dem er sich niederlassen konnte. Die gefundene Konsole war zwar intakt, dafür aber war es hier der Sitz der voller Blut war. Angewidert verzog er seine Lippen und zog einen leblosen Körper am Fußgelenk heran. Legte ihn bäuchlings auf den Sitz und ließ sich dann darauf nieder. Dem Netzwerk an Bord des Schiffes zu folge, waren diese Piraten doch keine Profis. Keine Passwörter, zumindest kaum eines und wenn doch entdeckte er einen direkt am Bildschirm klebenden Zettel auf dem sie aufgeschrieben standen.


„Ihr seid… wart ja wirklich der letzte Amateurhaufen. Fast schon eine Schande das ihr mein Schiff in die Finger bekommen habt.“ Sein Blick glitt zu dem Kopf des leblosen Mannes, auf dessen Rücken er gerade saß. „Aber ich will mich ja nicht beschweren, so hab ich es wenigstens leichter.“

Dem war wirklich so und nach einem kurzen ‚Ah, da ist es ja.’ Griff er auf die Systeme des Zellentraktes zu und öffnete dessen Zellen, woraufhin er auf die Lautsprechanlage zugriff.

„Kommt auf die Brücke, ich erwarte euch dort. Jetzt.“

Für einen Moment blickte er noch auf das kleine Fenster, in dem die aufgenommenen Bilder der Kamera gezeigt wurden und sah seiner Entourage beim verlassen des Zellentraktes zu. Immerhin machten sie sich gleich auf den Weg und den hierher zu finden war da sie a) Machtnutzer waren nicht gerade schwer für sie und b) war er so oder so von Leichen gesäumt. Speziell die letzten beiden Gänge vor der Brücke waren nahezu gepflastert damit.

„Ihr konntet ja nicht ahnen, dass ihr es mit mir zu tun bekommt. Aber Spaß gemacht hat es mit euch allemal…“

Murmelte er wieder an den Toten gerichtet und warf die Zigarette achtlos zur Seite. Das Päckchen hatte er schon in seine Hosentasche befördert. Jeder hatte sein Laster und jetzt hatte auch er es sein gefunden. Nergal erhob sich von seinem improvisierten Sitzkissen und schlenderte zum Brückenfenster. Sollte er sie alle einweihen? Bei seinen Schülern war er sich nicht so sicher, wie bei seinem Sklaven. Mit dem konnte er so oder so machen was er wollte. Daher… Die Arme verschränkt wand er sich wieder der Brücke zu und schritt langsam auf und ab. Gleich sollten sie hier ankommen. Mit kurz aufflackerndem Humor fragte er sich, ob einer von ihnen vielleicht auf dem Blut, das den Boden der Brücke vermehrt gestaltete, ausrutschen würde. Die vor seinem geistigen Auge aufflackernden Gesichter von Allegious, Exilis und Janem unterbanden weiterführende Gedanken des Müßiggangs. Die Stirn in Falten gelegt, jagten die nächsten Gedanken durch seinen Kopf wie es galt, mit der neuen Entwicklung umzugehen und ob er überhaupt mit irgendjemandem, der auf der Seite des Chiss stand, darüber würde reden können. Andererseits wollte er das nicht einmal. Wieso sollte er mit Sith seine Einsicht teilen, die nicht einmal in der Lage waren, ihre eigene Existenz auf die Reihe zu bekommen!? Nein. Niemand von ihnen würde es erfahren. Nur vielleicht einer, aber das stand noch irgendwo dort draußen im Vakuum. Irgendwo weit entfernt…

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System Io-7576 | Anbord der Nebulon Fregatte | Gefängnistrakt | Jujuka, Ameta, Ik’hril

Unruhig wälzte sich der Anzat hin und her. Er träumte. Träume von Tod und Zerstörung geprägt. Es waren Bilder, nein Fetzen davon, verschwommen im Chaos das seinen Geist gerade umgab. Es war als fühlte er die Schmerzen. Das Brennen des Feuers auf seiner Haut, den eisigen Hauch des Todes im Nacken. Das klägliche Surren von Alarmanlagen die irgendwo heulten aber die Vernichtung durch den Feind nicht aufhalten konnten. Schwer atmend erwachte der Anzat. Die Alarmanlage dröhnte und nur unter Schmerzen, die seinen geschundenen, unbehandelten Oberkörper durchfuhren, konnte er sich erheben. Es fiel ihm schwer einen klaren Blick auf die Situation zu gewinnen, doch langsam legte sich der Schleier der Müdigkeit und Erschöpfung. Er war umgeben von Gittern und in den anderen Zellen hockten der Flügelmann und die wunderschöne Schülerin des Sith-Lords. Sie war verschlossen und bisher hatte er nichts von ihr in Erfahrung bringen können. Auch der Shaliz’na war schweigsam, doch bei ihm würde der Anzat bei jedem Wort das er sagte, seinen Tod wünschen. Die eine Zelle die leer war, war offen und sah aus als wäre sie schon mal benutzt worden. Ob Veyd’r auch gefangen genommen wurde? Vielleicht gehörte die Zelle ihm? Aber warum war er dann nicht darin. Hatte er sich wirklich befreien können? Die Mimik der Schüler machte den Eindruck, dass sie wussten, dass ihr Meister noch am Leben war. Er verfluchte innerlich die Betäubung und seinen körperlichen Zustand. Die Heilung würde deutlich beschleunigt werden, wenn er an etwas Suppe kommen konnte. Doch alles was er sah war der Fraß den die Menschen verzehrten. Wenn er bei Kräften gewesen wäre, hätte er den Schlaf der Betäubung sicher schneller abschütteln können und hätte erlebt wie der Sith-Lord ein ganzes Kampfschiff, denn auf solch einem befanden sie sich offenbar, zumindest machten die Pläne auf Displays an den Wänden einen solchen Eindruck, auslöscht. Jedenfalls die Besatzung davon.

Immer wieder erregte die Frau sein Interesse. Nicht, dass er die geringsten körperlichen Neigungen besessen hätte aber ihre Suppe „roch“ viel versprechend und ihre Schönheit sorgte dafür, dass sogar das Auge mitessen konnte. Jujuka, soweit er den Namen richtig mitbekommen hatte, war nicht wert von ihm auch nur angefasst zu werden. Lediglich seine Klinge würde ihm diese Ehre vielleicht irgendwann einmal erweisen. Die Zellentüren öffneten sich wie von Geisterhand. Der Anzat erhob sich nicht. Lediglich seine Höhlen seitlich der Nase öffneten sich und er untersuchte die Gegend nach Leben. Doch da war nichts, nicht einmal ein Hauch davon. Zugegeben das er, wenn er nicht die Fühler ausfuhr, nur eine sehr begrenzte Reichweite hatte, doch er glaubte nicht daran das der Sith auch nur einen am Leben gelassen hatte. Verdammt. Wenigstens einen hätte er ihm lassen können. Am besten den Kapitän. Dessen Suppe sollte am besten zu sein. Doch dieser Irre hatte nichts übrig gelassen. Nun wusste er was geschah wenn man sich ihn wirklich zum Feind machte. Zumindest ahnte er es. Die Stimme des Lords erklang und ihr folgten die drei, im Zellentrakt zurück gebliebenen, zur Brücke. Ik’hril lief den anderen einfach nach die wohl wussten wo es lang ging. Diese „Macht“ war doch wirklich erstaunlich. In der Zeit in der er nun ein Sklave war, hatte er viele Facetten dieser geheimnisvollen Energie kennen gelernt. Doch immer wieder musste er staunen was mit ihrer Hilfe alles möglich war. Vielleicht sollte er wirklich alles daran setzen um das Vertrauen des Siths vollends zu Erlangen. Er konnte ihm zwar keine dieser magischen Tricks oder Spielereien beibringen aber dennoch sollte sich durch eben jene Empfänglichkeit einiges an Wissen angesammelt haben, dass auch dem Anzat behilflich sein konnte. Vielleicht sogar um seine Rache zu bekommen.

Seine Vermutung, was das Grauen der Tat betraf, bestätigte sich, als sie dem Aufenthaltsort des Sith näher kamen. Verstümmelte Leiber sähten den Weg und die drei Untergebenen mussten ihre Schritte sorgfältig wählen, um nicht auf eines der Überbleibsel des Massakers zu treten. Die Blicke der Toten spiegelten den letzten Augenblick ihres Lebens wieder. Grauen, Angst, pure Panik verzerrte sie zu grotesken Fratzen der Vernichtung. Dies war die eindrucksvollste Darstellung von dem was geschah, wenn man ein Feind war. Keine Strafe, keine Schilderung hätte dem Anzat deutlicher machen können, in was er geraten war. Nach außen wirkten die Anzati wie ein grauenvolles Volk und vielleicht waren sie das auch. Doch das was er hier sah, war das perverseste, das irreste was er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Würden die Anzat ein derartiges Gefühl kennen, war es wahrscheinlich Übelkeit die er jetzt empfunden hätte. Was für ein Monster musste der Sith sein um zu solch einer Tat fähig zu sein. Seine Opfer waren nicht im Kampf gestorben, sie waren nicht dabei gestorben als sie ihr Schiff verteidigten. Sie waren nieder gemetzelt wurden, waren in einen sinnlosen Tod gegangen. Sie hatten dieselbe Torheit begangen wie er, nur war er früher zu der rettenden Einsicht gekommen, dass man sich gegen den Sith nicht wehren sollte. Wieder einmal sah er, dass er doch soviel besser war als diese lächerlichen Menschen. Nun würde der Anzat dienen, dieses Mal war er wirklich überzeugt. Mehr als nach allem körperlichen Leid und aller Demütigung. Der Anblick des absolut personifizierten Bösen verstärkte seinen Willen, seine Anstrengung den Lord zufrieden zu stellen, zu vervielfachen. Von nun an würde er sich gründlich überlegen was er sagte und wie er handelte.

Sie erreichten die Brücke wo das Grauen kein Ende nahm. Auch hier verstümmelte Körper, und das Entsetzen in den verzerrten Gesichtern. Doch anders als in den Gängen war hier auch Blut im Spiel. Er hatte mittlerweile am eigenen Leib gespürt was eine Lichtschwertklinge ausmachte. Der Aspekt, dass die Wunden nicht bluteten, war einer davon. Er hatte die Hitze gespürt, die es vermochte, offene Wunden zu schließen und ein Verbluten zu verhindern. Hier wurde sie nicht angewandt. Es war rohe Gewalt. Unglaublich das ein Mensch zu so etwas fähig war. Die Körperteile verdienten eher den Namen Fetzen. Er hatte noch nie von einem machtsensitiven Anzat gehört, doch was vermochte wohl ein solcher auszurichten. Es machte ihm Angst, da der Umstand dieser Macht eine Gefahr für die gesamte Spezies einschloss. Der Lord selbst vollendete das abstrakte Bild und wurde selbst Teil des Todes der nun auf dem Schiff herrschte. Er saß auf einem Toten. Scheinbar wollte er sich vor dem Blut auf dem Stuhl schützen, obwohl er selbst damit übersäht war. Ik’hril wählte seine Verbeugung bewusst tiefer als die anderen Beiden. Der Lord sollte wissen das er nun wusste was es hieß sein Sklave zu sein. Er stellte sich etwas abseits um nicht bei eventuellen Gesprächen Aufmerksamkeit zu erregen. Sein Blick schweifte über die Brücke und er versuchte das grauenhafte Bild das sich darbot zu ignorieren. Die Konsole an der Veyd'r gesessen hatte war ziemlich an der Seite und unweit von ihr standen einige Plastikbehälter die die Aufmerksamkeit des Anzats erregten. Langsam schlichen seine Fühler hervor und schlängelten agil durch die Luft. Da war noch Leben. So unwahrscheinlich wie es ihm vorkam aber er roch dort in den Behältern eine Suppe. Keine großartige aber seit er in dieser Leibeigenschaft lebte waren seine Ansprüche ohnehin gesunken. Blieb nur die Frage ob der Sith diesen Leben für sich beanspruchte, um es am Ende doch nur ohne einen Nutzen daraus zu ziehen zu nehmen.

So schnell es ihm der verletzte Oberkörper, der zwar schon erholt aber dennoch lange nicht vollkommen fit war, erlaubte schnellte er zu den Kisten und demonstrierte, vor allem den Schülern gegenüber, seine für den schmächtigen Körper unglaubliche Kraft, als er den Deckel einfach aus den Scharnieren riss. Seine Sinne hatten ihn nicht betrogen. Ein Mann kauerte wie ein Häufchen Elend zwischen den engen vier Wänden. Seine Augen waren von Panik erfüllt. Wahrscheinlich dachte er, dass er hier einen Schüler dieses Monsters vor sich hatte. Wer konnte es ihm auch verdenken. Die dunkelgraue Kutte mit der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze, die grünen Augen und die Narbe über dem Linken. Noch dazu hatte er auch dem vor Angst schwitzenden Mann seine Kraft demonstriert. Kombiniert mit seinem menschlichen Äußeren musste er denken, dass auch er ein Sith war. Nein er war etwas Besseres. Er war kein Monster, das in seinem Hass alle Kontrolle und alles normale Denken verlor. Er hatte sich im Griff auch wenn der Sith sagte, dass er seinen Instinkten gehorchen sollte. Doch gehörte es zu seiner Maskerade so zu spielen. Er zog den Menschen am Hals aus der Kiste und wandte sich dem Lord zu.

Mit eurer Erlaubnis, Lord Veyd’r.

Ik’hril hoffte das nicht sofort irgendeine Urgewalt nach vorn schnellen würde und ihm den Arm, mit dem er den mann festhielt, wegriss.

„Veyd'r existiert nicht mehr. Veyd'r war schwach, von diesem Tag an bin ich Nergal. Und weder der Name Veyd'r noch der titel Darth sollen mir anlasten, denn sie sind Relikte eines Ordens, der isch selbst in die Belanglosigkeit hurt. Deswegen... Lord Nergal, Anzat.“

Der Anzat nickte und begann die übliche Prozedur. Er drückte den Mann gegen die Wand die sich neben den Kisten befand und langsam krochen seine Rüssel aus ihren Verstecken. Die Augen des Mannes weiteten sich vor entsetzen. Es woben sich viele Legenden um die Anzat. Auch wenn viele sie für Schauermärchen hielten, so waren die Geschichten, vor allem in den ärmeren Schichten weit verbreitet. Vielleicht war dieser einer von denen die sie kannten und nun musste er der schrecklichen Wahrheit ins Auge blicken. Die Rüssel bohrten sich in die Nasenlöcher und verrichteten dort ihr tödliches Werk. Leblos sackte der Körper des Menschen auf den Boden, nachdem der Anzat die Suppe genommen hatte. Schließlich stellte er sich wieder auf seine alte Position etwas abseits der Schüler und von Lord Nergal.


System Io-7576 | Anbord der Nebulon Fregatte | Brücke | Nergal, Jujuka, Ameta, Ik’hril
 
[System Io-7576 – Anbord der Nebulon Fregatte – Brücke] – Nergal, Ik’hril, Jujuka, Ameta

Es dauerte nicht lange, da traf seine Entourage auf der Brücke ein. Besser für sie, dachte Nergal, der inzwischen wieder auf seinem Kissen platz genommen hatte und mehr oder weniger Freudlos durch die unterschiedlichen Logeinträge des Schiffs blätterte. Viel hatten sie nicht gerade zustande gebracht, weswegen er nachvollziehen konnte, das die Hoffnung bei seiner Lambda Fähre einen Adeligen oder sonst einen Mogul zu erwischen entsprechend groß war. Andererseits war es töricht zu glauben, dass solche Lebewesen nur in einer Fähre umher reisen würden. Er hatte diesen dummen Irrglauben nur mit einem verächtlichen Schnauben bedacht und weitergeblättert. Jetzt gab es sowieso nichts mehr, um das sie sich sorgen machen mussten. Für einen Moment hatte er in jener Sekunde inne gehalten und zu der Leiche der schwarzhaarigen geblickt. Ihr Zauber hatte sie noch immer nicht verlassen. Aber Nergal hatte seine Lust wieder an der Leine, weswegen er auch den Gedanken, wieso er sie nur getötet hatte schnell wieder verwerfen konnte. Eine Sklavin nur für Sex, reizvoll, aber mit der Zeit wohl einfach abgenutzt und langweilig. Andererseits konnte man sich jederzeit eine neue suchen. Seine Schülerin würde er allein deswegen schon nicht dafür benutzten, weil die bereits bei Exilis[Color] in Benutzung war. Was sich aus der Beziehung noch ergeben würde? Was auch immer es war, noch hatte er nicht einmal die Reaktion mitbekommen, was er überhaupt dazu sagte, das Ameta[Color] seine Schülerin geworden war.

Schritte im Vorraum hatten ihn dann bei weiteren Gedanken unterbrochen, weswegen er noch einmal auf den Bildschirm fixiert hatte und sich dann, dem dreier Gespann zugewandt hatte. Der Anzat war sogar schon wieder soweit genesen, dass man ihm kaum noch ansah, wie schwer seine Verletzung eigentlich gewesen war. Was er in ihnen allen spüren konnte, war die Abneigung gegenüber dem Spektakel hier auf der Brücke, bis auf Jujuka. Der Shaliz’na hatte für Menschen rein gar nichts übrig und würde sich hier vielleicht sogar noch erfreuen. Jedenfalls fing er nichts Negatives von ihm auf. Er quittierte das Ganze mit einem leichten seufzen, unhörbar für die anderen Anwesenden und spielte mit dem Gedanken, sich zu erheben, als plötzlich Bewegung in den Anzat kam. Was auch immer er da tat, Nergal rechnete nicht mit dem was kam. Ein schneller Handgriff und der Deckel des Plasteelbehälters flog in kleinem Bogen davon, sodass schlagartig ein Mann zum Vorschein kam, der überlebt hatte. Ob er der Einzige war, konnte der Krieger nicht sagen, vielleicht hatten es ein paar zu den Rettungskapseln geschafft und sie benutzt, wichtig war das keiner von ihnen die Fähre genommen hatte, mit der er ‚hier angekommen’ war. Aber gerade weil er noch lebte bekam er jetzt das ungeteilte Interesse der drei Sith. Oder viel mehr, des Sith und der beiden Schüler. Der Anzat hatte sich ihm ja schon gänzlich gewidmet, interessanterweise, zumindest fand Nergal das so, fragte er ihn um Erlaubnis. Wobei ihn nicht die Frage erstaunte, sondern der förmliche Ton. Kurz vorher seine Verbeugung war schon so ausgesprochen unterwürfig gewesen. Wenn dies alles echt war, war der Anzat auf dem besten Wege. Auf dem wahrlich besten Wege… für Nergal nützlich zu sein.


„ Veyd'r existiert nicht mehr. Veyd'r war schwach, von diesem Tag an bin ich Nergal. Und weder der Name Veyd'r noch der Titel Darth sollen mir anlasten, denn sie sind Relikte eines Ordens, der sich selbst in die Belanglosigkeit hurt. Deswegen... Lord Nergal, Anzat.“

Belehrte er ihn, mit einem starren Blick seiner Augen. Bei der Prozedur der ‚Nahrungsaufnahme’ – oder was auch immer dieses vampirisch angehauchte Saugen im Gehirn eines anderen Lebewesens war – schaute er schon nicht mehr zu. Nachdem er es beim ersten Mal gesehen hatte, hatte es scheinbar direkt seinen Zauber verloren. Wie auch immer, es gab wichtigeres als sich darum zu kümmern ob er es nun ästhetisch fand, oder nicht, wie sein Sklave nun seine Opfer aussaugte.

„Unser nächstes Ziel wird Byss sein. Dort hat sich Janem hinverzogen und verlegt gerade die Armee dorthin wie ihr wisst. Der alte Tempel von Ferrit – Arthious Vorgänger – dient als Hauptquartier unserer… Fraktion. Bevor wir aber aufbrechen, das ist ein Piratenschiff, vielleicht haben sie irgendetwas nützliches an Bord. Ameta, Jujuka, ihr macht euch auf die Suche. Alles was wertvoll ist und Geld schafft ihr zum Shuttle und beladet es.“

Und damit wand er sich wieder der Konsole zu, die er solange bediente bis sich die Entourage des Warriors wieder in Bewegung setzte. Mit dem Anazat würde er vielleicht jetzt schon ein paar Takte reden. Sein Verhalten eben und wenn es nur durch die Abschreckung der Szenerie war, war ihm sehr willkommen gewesen, immerhin hatte er recht unterwürfig ausgesehen. Doch letzten Endes kam es ja nicht auf irgendwelche Bilder an, sondern die Argumente dahinter. Und die waren bei dem Anzat im Moment nicht vollkommen klar. Weswegen er dieses Gespräch vielleicht auf ein anderes Mal verschieben würde.

„Das hier war keine Tat die aus Wut oder Zorn geschah, die meine Sinne geblendet haben. Das alles…“ Sein Blick schweifte über die Brücke und zu deren Eingang wo sich zahlreiche Körper mehr türmten, auf dem Rückweg blieb er an der schwarzhaarigen hängen. Wirklich zu schade. „..geschah aus Intention heraus. Diese Piraten haben sich mir in den Weg gestellt und dafür mussten sie einen Preis bezahlen. Aber denke nicht das ich jeden Widersacher, jedes Lebewesen das mir Kontra gibt, oder anderer Meinung ist, derartige Behandlung von mir erwarten wird, so etwas.“ Eine kleine Geste mit seiner Hand, die das ganze Schiff umfassen sollte, erfolgte ehe er weiter sprach. „So etwas passiert nur denen, die keinen Wert für mich haben. Du stehst momentan auf dieser Stufe, aber da hast du dich selbst hingearbeitet und zwar mit deinem äußerst dummen Verhalten auf Aria’Prime.

Lass dir dies hier eine zweite Warnung sein. Ich erwarte absoluten Gehorsam und absolute Disziplin. Wenn ich keine andere Meinung einfordere, will ich sie nicht hören, wenn ich etwas ablehne bleibt es dabei, bis ich es anders sage.“


Es folgte eine kurze Pause in der sich der Sith Lord erhob und langsam zum Brückenfenster hinüber schritt. Gedankenverloren wanderte die nächste Zigarette zwischen seine Lippen und wurde entzündet. Er wartete mehrere Züge, bis er wieder sprach.

„Der Sith Orden liegt brach und ich bin gezwungen drastische Wege zu gehen, daher werde ich ein Versagen, ein bewusstes Versagen deinerseits, nur noch härter bestrafen. Ich kann im Moment kein Lebewesen gebrauchen, das sich sträubt, wenn ich ihm etwas auftrage.

Aber wenn man meinen Befehlen folge leistet, wird sich das nicht nachträglich für denjenigen entwickeln. Und es könnte schon sehr bald eine Zeit kommen, da sich deine Talente nützlich machen könnten.“


[System Io-7576 – Anbord der Nebulon Fregatte – Brücke] – Veyd'r, Ik
 
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System Io-7576 | An Bord der Nebulon Fregatte | Brücke | Nergal, Jujuka, Ameta, Ik’hril

Ik’hril hielt sich im Hintergrund während der Sith mit einer Stimme sprach, die noch immer nicht frei von allem Hass und der Rage war. Es ging den Anzat nichts an, was er für Fäden spann, mit wem er sich verbündete und wer seine Freunde waren. Er war nur der Sklave, ein unwichtiger Fakt im Leben eines Durchgedrehten. Mittlerweile hatte er diese Lektion begriffen, auch wenn er sie aufgrund von verschiedenen Fakten nicht akzeptieren wollte. Doch das eigentlich schlimme an der Situation war die Unberechenbarkeit des Sith. Erst war er kurz davor komplett auszuticken und die ganze Galaxis zu pulverisieren und schon jetzt war nichts von dieser Wut, von diesem Wahnsinn zu spüren. Er war normal. Dieser Zustand war dem Vampir noch relativ angenehm. Zumindest musste man nicht jede Sekunde um sein Leben fürchten. Amüsiert stellte er fest, dass es nicht er war, der zu niederen Arbeiten herangezogen wurde. Immerhin hatten er den Mann der noch gelebt hatte bemerkt, er der der einzige ohne jegliche Unterweisung war, nicht diese aufgeblasenen Schüler. Ein böser Blick überzog sein Gesicht als er ihnen nach sah. Kurz verließen seine Rüssel noch einmal die Höhlen und untersuchten die Luft, die nun endgültig frei von jeglichem Leben war. Der Sith erläuterte ihm die Zusammenhänge der Tat, die Ik’hril bis auf ein paar unbedeutende Details richtig erkannt hatte. Veyd’r oder Nergal wie er jetzt hieß, wandte sich von seinem Sklaven ab und er betrachtete die unendliche Weite, die sich auf der anderen Seite der Durastahlscheibe, befand. Er steckte sich etwas in den Mund, das Ik’hril in seiner Zeit seit er fern von Anzat sein Glück suchte. Als Zigarette kennen gelernt hatte. Dieses Genussmittel der Menschen besaß keinen Wert für ihn. Lediglich der bläuliche Rauch, der kurz vor der Scheibe umher tanzte, bis seine Formen von der ausgestoßenen Luft des Lords zerrissen wurde, erregte seine Aufmerksamkeit.


Ich werde alles tun was ihr sagt, Mylord. Mein Leben gehört euch. Meine Hände, meine Waffen, alles an mir was euch nutzen kann, wird euch gehören. Ihr könnt über meinen Kopf verfügen, wann immer ihr wollt. Doch ich bitte euch darum, dass ihr mir erlaubt von ihm Gebrauch zu machen.

Er stellte sich neben den weitaus größeren Menschen. Schon allein daran sah man wie sie gestellt waren. Auch er blickte nach draußen. Da draußen lag sein vergangenes Leben. Die Freiheit. Wahrscheinlich würde er sie niemals wieder genießen können. Nun war er ein Gefangener, auch wenn er sich relativ frei bewegen konnte, so war er doch gebunden. Solch ein mächtiges Individuum wie es Nergal war, brauchte keinen Sklaven der einen eigenen frei denkenden Kopf hatte. Er brauchte auch keinen Lakaien, der ihm Feinde vom Hals schaffte. Dieser Mann neben ihm konnte keine Feinde haben und wenn dann brauchte er sie nicht zu fürchten. Vielleicht war Ik’hril wirklich nur ein Zeitvertreib und würde nach wenigen Wochen so enden wie die Opfer des Sith auf diesem Schiff. Aber warum erzählte er ihm dann diese ganzen Details, wenn es überhaupt welche waren. Erst jetzt merkte er wie das Leben an ihm vorbei gegangen war. Alles was er kannte waren lediglich Geschichten die er zufällig aufgeschnappt hatte. Ansonsten hatte er sich für nichts anderes interessiert, als für die Jagd und sich darauf konzentriert seine Fähigkeiten zu verbessern. Er hatte keine Ahnung was die Sith genau waren und auch von ihren Gegenstücken den Jedi wusste er nicht viel mehr als Geschichten und Legenden. Er wusste nichts über die Politik und interessierte sich auch nicht dafür. Er begab sich ohnehin selten in die Kernwelten. Eigentlich nie. Er war einmal auf Corellia gewesen. Hatte drei Lebewesen die Suppe genommen und war wieder verschwunden. Nun zum ersten Mal hatte es den Anschein als war es wichtig etwas über diese ganzen Dinge zu wissen. Doch das konnte der Sith unmöglich ahnen, oder wusste er es doch und erzählte ihm so was deswegen, weil er wusste das der Anzat ohnehin keinen Profit aus den Informationen schlagen konnte.

Ich verstehe nicht viel von den Dingen, von denen ihr erzählt. Die Macht, für mich eine mystische Sache, die sich vor wenigen Tagen bewahrheitet hat. Die Sith und die Jedi sind für mich nicht viel mehr als Legende. Nur ihr habt bisher ein wenig Licht in das Dunkel um eure Zugehörigkeit gebracht. Und dennoch erzählt ihr mir davon. Mir, nicht euren Schülern. Ihr erzählt es mir, der Sklave dessen Leben nichts wert ist. Warum?

Er sah seine Waffen. Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick gewissermaßen gierig darauf gerichtet war. Bis jetzt hatte sich keine Gelegenheit gefunden dass er sie wieder erhalten konnte.

Ihr braucht mich nicht, zumindest nicht nachdem was ich hier...

Sein Blick schwenkte mit einem fast süffisanten Grinsen über die Leichen. Der erste Schock über den Anblick war überwunden. Nun war es fast amüsant zu sehen wie schwach sie doch waren. Er hatte rechtzeitig gelernt, dass man entweder Freund oder Feind eines Sith war. Und er war lieber lebendig als tot. Noch dazu hatte er Glück im Unglück und war nicht an ein solch deformiertes Monster geraten wie es in Erzählungen immer geschildert wurde.


...gesehen habe. Und dennoch schenkt ihr mir wieder und wieder das Leben und weißt mich zurecht.

Er verstummte und hoffte, dass seine Zunge um Angesicht des Sith nicht schon wieder zu schnell gewesen war. eigentlich war er ruhig und öffnete sich niemanden. Aber hier ging es um sein Leben. Er musste dem Sith vorheucheln das er ihm Untergeben war. Dazu gehörte für ihn auch das er sich nicht verschloss und so tat als würde er den Sith an seinen Gedanken teilhaben.


System Io-7576 | An Bord der Nebulon Fregatte | Brücke | Nergal, Ik’hril
 
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[Hyperraum - mandalorianische Flottille - Kad Ha’rangir - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew

Der Cyborg-Noghri erschien alsbald auf der Brücke, schenkte Mirshir jedoch keine wirkliche Beachtung, was der Admirälin indes ohnehin gänzlich egal war. Auch sie hatte weder Zeit noch Muße, sich weiter mit diesem Sith abzuplagen.
Das Blut pochte in ihren Adern und ihr Atem beschleunigte sich während die verbleibende Zeit im Hyperraum vollends zusammen schmolz.
Befehle waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vonnöten. Alle Brückenoffiziere waren bereits hinreichend instruiert worden, um jedweder Bedrohung umgehend trotzen zu können.

Und schließlich zerstoben die bläulichen Wirbel des Hyperraums und wichen weit reichender Schwärze, die davon zeugte, dass sie mitten im galaktischen Nichts angekommen waren. Doch dieses nichts war relativ, fiel doch der Blick der Admirälin nicht auf die in weiter Ferne liegende Szenerie, sondern auf die in bereits bedeutender Nähe ausharrende Flottille der Chiss, wie sie annahm, die zu ihrem großen Vergnügen exakt dem entsprach, was dem Dossier des Siths zu entnehmen gewesen war.
Also keine zerstörerische Falle, sondern tatsächlich diese frohlockende Beute, welche einen raschen Sieg der Mandalorianer in Aussicht stellte.

Das Fauchen des togorianischen Sensoroffiziers, welches eifrig den Kontakt verkündete, verklang in ihren Ohren ungehört, während die Admirälin bereits das taktische Hologramm fixierte, dass sich anschickte, die hinter der Transparistahlfront nur ungenau auszumachenden Schiffe exakt auszuweisen.
Das binnen nur weniger Sekunden erstellte Bild bestätigte den vorigen Eindruck Mirshir: der einzig bedrohliche Faktor war ein Sternenzerstörer der Victory-Klasse, der aber gegen die schiere feindliche Übermacht, derer er sich nun ausgesetzt sah, keinerlei Chance auf einen Triumph hatte.


„Kurs setzen auf Acht-Eins-Fünf Komma Vier-Zwei. Sublichttriebwerke auf volle Kraft.“

„Die Kote, Morut, Aran und Kal folgen. Die restlichen Kräfte eröffnen sobald als möglich das Feuer auf die Transporter, ebenso die Jäger der Buurenaar, Ruusaanyc und Senaar, welche sich selbst zurückhalten.“

Das Quintett um die Kad Ha’rangir würde damit den Versuch unternehmen, das Flaggschiff des Gegners von seinen Schützlingen zu trennen, um somit noch leichteres Spiel mit den fragilen Schilden der Transporter zu haben.
Den weiteren Geleitschutz vernachlässigte sie vorerst, dieser würde seinen Meister noch im Folgenden finden.

Höchst zufrieden stellte sie fest, dass die völlig überrumpelten feindlichen Schiffe flugs die ohnehin nur kümmerliche Entfernung einbüßten, ehe die ersten Ausläufer ihrer Flotte bereits das Feuer eröffneten.
Vergessen war der dunkle Lord samt Günstlingen, vergessen all ihre Zweifel ob eines möglichen Hinterhalts. Sie erfreute sich einfach an dem faszinierenden Anblick aufflackernder Schilde, deren Insassen die nackte Panik gepackt haben musste.
Es würde mit ihnen ein schnelles, ein blutiges Ende nehmen.


[System 391 - mandalorianische Flottille - Kad Ha’rangir - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew

[MAS] Kad Ha’rangir 100%
[MAD] Kote 100%
[MAD] Morut 100%
[CRU] Aran 100%
[MSAS] Kal 100%

[KEL] Cyric 100%
[KEL] Naast 100%
[MAD] Ijaat 100%
[MAD] Yaim 100%
[MSAS] Aikyc 100%
[MSAS] Nyuir 100%
[MSAS] Prudii 100%
[MSAS] Tal 100%

[GAA] Buurenaar 100%
[GAA] Ruusaanyc 100%
[GAA] Senaar 100%
 
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[System Io-7576 – Anbord der Nebulon Fregatte – Brücke] – Veyd'r, Ik’hril

Sein Ausbruch, bevor er seine Anhängsel befreit hatte. Beschäftigte den Sith Lord noch immer, oder besser gesagt, immer wieder wenn Stille einkehrte. Nachdem die Adpeten gegangen waren und er kurz etwas zu dem Anzat gesprochen hatte, war es just diese Stille die ihn wieder abschweifen ließ. Gottimperator. Erschreckend und anziehend zugleich stellte er fest, dass er diesem Titel nicht weniger positive eingestellt war, als während seiner ekstatischen Selbstfindung. Gottimperator, mit einem sachten Grinsen auf seinen Lippen zog er an dem glühenden Suchtmittel und blickte weiter hinaus ins All. Es würde vielleicht noch den ein oder anderen Tag brauchen sich an seinen Namen zu gewöhnen, dachte er zumindest anfangs, aber schon jetzt wusste er, das Nergal weitaus besser passte, als es jeder Name des Chiss jemals getan hätte. In eben jenen Gedanken formte sich jetzt, da sein Sklave, der nun eigentlich kein Sklave war, zu ihm sprach ein stummes Gefühl der Zufriedenheit. Sein ergebener Diener würde also alles für ihn tun. Worte die er vielleicht leichthin sagte, doch ab heute würde es nichts leichthin gesagtes mehr geben. Ab heute war ein solcher Luxus nicht mehr gestattet. Nicht für diesen Anzat.

„Überlege dir gut was du sagst, du könntest dich in einer Situation wieder finden in der du genau das Gegenteil von deinen Worten tust. Deshalb sei dir gewiss das du wirst beweisen müssen, wie ernst es dir mit jenem Bekenntnis ist.“

In wie weit er den Anzat in dieser Hinsicht prüfen würde, stand jedoch noch nicht fest. Hier, auf diesem Schiff, gab es zudem nicht die ausreichenden Möglichkeiten dazu. Außerdem konnte man nicht alles auf einmal schaffen. Selbst er konnte das nicht, doch er trug noch den Titel des Gottimperators nicht – dachte Nergal schmunzelnd und wand sich vom Brückenfenster des Kampfschiffes ab. Unrast begann sich wieder in seinen Gedanken breit zu machen und ein schaler, beinahe etwas abgestandener Geschmack hing ihm auf der Zunge. Der jedoch hatte nichts mit dem Rauchen zu tun, schon fast gewohnheitsmäßig wanderte sein Blick zu der Toten schwarzhaarigen, schwenkte erneut über die Brücke. Und wieder einmal unterdrückte er seine Freude. Dieser Ort war ein Ort den er wiederbesuchen würde, wäre er nicht so unglücklich gewählt worden. Das jedoch lag ganz gewiss nicht an ihm. Hatte er sich doch hierher bringen lassen, widerwillig nur. Jetzt, nach seinem finalen Erwachen, nachdem er nun den Puls der Galaxis gekostet hatte, war Nergal nicht mehr so abgeneigt, wie zuvor.

Im vorbeigehen strichen seine Finger beinahe behutsam über die Armlehne des Kommandosessels der Brücke. Er schlenderte in einem kleinen Bogen, der ihn zurück zum Aussichtsfenster brachte. Dort wo der Anzat neben ihm gestanden hatte. Unweit von dem körperlich zierlicherem und deutlich kleinerem Nichtmenschen blieb er stehen. Amüsiert stellte er fest, das er nur zwei Schritte von seinem Konsolensitzplatz entfernt war.


„Wenn ich meinen Schülern von den Sith erzählen müsste, was sie sind und was sie zu tun vermögen, dann wären sie noch wertloser als du. Logischerweise kennt niemand alle Geschichten und alle Fakten, niemand außer den Sith und selbst dort gibt es Abstufungen.

Ich habe dir gesagt der Orden läge brach und an jenem Aspekt kann ich dir es genauso gut aufzeigen. Es gibt jene, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen, die sich mit Geschichten aus alten Tagen auseinandersetzen und versuchen aus deren Quintessenzen zu lernen. Sith wie mich. Und es gibt die, die die alten Traditionen und Werte nicht einmal würdigen, sie gieren nur nach Macht, wobei sie aber vergessen, was sie sind. Eigentlich sollte man meinen sie seien dasselbe wie ich und doch sind sie so unglaublich viel weniger Wert.“


Veyd’r pausierte kurz. Vielleicht hatte er falsch angefangen, aber jetzt war auch nicht der richtige Zeitpunkt um dem Anzat seine ersten Lektionen im theoretischen Bereich zu geben. Daher brach er ab und ging mit nachdenklicher Miene mehrere Schritte weiter. Eine letzte Sache wollte er noch einbringen, die er daher noch mit einigen Worten bedacht und für den Nichtmenschen ausschmückte.

„Die Macht, die bei weitem kein Mythos ist, wie du es bemerkt hast, verkompliziert diesen Konflikt sogar noch. Auch hier gibt es zwei Anschauungen. Beide sind auf vielfältige Weise vertreten, beide kamen in der Vergangenheit vor und ihre Grundtypen sind folgende: Die einen Nutzen die Macht als Werkzeug und die anderen lassen sich von ihr als Werkzeug benutzen. Ich vertrete die erste Anschauung, da die zweite einen Sith ob der dunklen Natur unseres Ordens zu einem Geschöpfen mit unberechenbaren Handlungsmaximen macht. Gefühle leiten denken und handeln, sodass in extremen, oder Belastungssituationen klare und präzise Gedanken nicht möglich sind. Vor allem im Kampf kann es gefährlich werden wenn man aufkosten des eigenen Lebens damit zufrieden wäre, dem Gegner nur einen Arm abzureißen. Ein Wort reicht aus und diese Sith verfallen in eine Rage, die nur wenige stoppen können.“ Als schlüge es neben seinem Ohr, konnte er einen Herzschlag vernehmen. De Herzschlag der Bestie in ihm, der Bestie die sich mit ihm vereinigt hatte. „Wenn du meinen Befehlen auch wirklich gut ausführen willst, musst du wissen womit du es zu tun hast. Du musst wissen was in ihnen vorgeht, wie sie denken, wie sie fühlen. Würde ich dich in keiner Weise einweihen, könnte ich dich genauso gut in ein Nest voller Gundarks werfen und dabei zusehen, wie sie dich in der Luft zerfetzen. Du magst wert- und bedeutungslos sein, aber noch hast du deinen Nutzen nicht verloren. Deswegen lebst du noch.“

Über seine nunmehr, seit dem Massaker, geschärften Sinne meldeten ihm, das seine beiden Schüler einige Dinge gefunden hatten, die vielleicht nützlich waren. Der Shaliz’na griff in der Macht nach der Präsenz seines Meisters, Nergal antwortete mit einer vagen Projektion des Shuttles, sodass sie das – was auch immer sie gefunden haben mochten – bereits abreisebereit verstaut hatten, wenn er eintraf. Und er hatte vor nicht länger hier zu bleiben. Kurz nur wand er sich an die Konsole und kopierte auf zwei Discs alles aus den Datenbanken der Piraten, das nützlich erschien, zu persönlicher Bereicherung auch sämtliche Daten über die schwarzhaarige Piratenfrau und die Videoaufzeichnungen seines Überfalls auf die Brücke, aber auch da ging es ihm mehr um jene schwarzhaarige als sonst etwas. .Seltsam das sie ihn noch immer so beschäftigte, für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, ihr Quartier zu suchen, erinnerte sich aber dann, das er ihr Feuerzeug besaß. Das sollte reichen…

„Angesichts der besonderen Umstände, gestatte ich dir fortan Fragen zu stellen. Aber bedenke dass es fortan nicht mehr alles so einfach zu erringen gibt.

‚Ist es was der Lehrer lehrt, oder der Schüler lern?’ frag dich dies immer wieder, denn nicht alles wirst du so leicht erlangen, wie das was ich dir soeben eröffnet habe. Und wenn doch, kannst du dir sicher sein, das es stimmt?“


Damit and sich der Sith Lord ab und stapfte davon. Verließ die blutgezierte Brücke des Schiffes und strebte durch die Gänge in Richtung der Fregatte zurück in Richtung des Lambda Shuttles, mit dem er eigentlich unverzüglich nach Byss hatte reisen wollen. Dabie jedoch wählte er bewusst den langen Weg, den er auch genommen hatte, als er sich er Piraten entledigte. Falls der Anzat noch etwas zu fragen hatte, sollte es für ihn dank des langsameren Tempos ebenfalls möglich sein aufzuholen und sein Anliegen vorzubringen. Dabei fiel ihm etwas ein. Abrupt drehte sich Nergal um und warf die beiden Klingen zu dem Alien. Ab dem heutigen Tage war er ihm bewaffnet von einem größeren Nutzen, als ohne seine Schwerter, auch wenn sie einem Lichtschwert nicht standhalten würden.

[System Io-7576 – Anbord der Nebulon Fregatte – Gänge] – Veyd'r, Ik’hril
 
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[System 391 - mandalorianische Flottille - Kad Ha’rangir - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Taral, Brückencrew

Ein Krieg, der in diesem Moment an Bedeutung verlor und angesichts der Streitmacht, die Janem imstande aufzubringen in der Lage war, wie ein Trugspiel wirkte. Zu offensichtlich schwach oblag der Gegner nun den Geschützen mandalorianischen Stahles und Allegious erklomm erneut das Gefühl von Verrat, doch er konnte keinen spüren. Selbst auf scheinbar inneren Wunsch danach, auf dass Licht in das Dunkel kommen möge, dass sich wie ein Film über das Mysterium zu legen drohte, brachte keine neue Erkenntnis. Janem's Krieg war geschlagen, bevor er überhaupt begonnen hatte. Jene Truppen würden nie Gelegenheit bekommen, in ihrem Krieg die für sie vorbestimmte Rolle zu spielen. Und schon gingen die ersten Transporter in Flammen auf, noch bevor der VSD Stellung bezogen konnte. Er spürte die erschütterung der Explosionen doch nich über den leeren Raum selbst, als über das plötzlich abrupt schwindende Leben der Soldaten. Tausende. Zehntausende. Und seine Macht wuchs. Er schloss sein auge, das andere wurde in den Status des Überwachungsmodus zurückgestuft, und sog tief die Luft, nein, den Geruch der dunklen Seite ein.

Das war sie. Das war es, wovon niemand was verstand. Sein Blick fiel jüngst auf Arith, der ein wenig verspätet die Brücke betreten hatte und dem Schweiß zu urteilen nach, herbeigeeilt war. Er schien ebenso fasziniert von dem Spektakel wie der Executor selbst, wenn auch auf perfide andere Art und Weise. Sein Auge verformte sich zu einem Schlitz während er weiterhin mit der Macht am Kriegsgeschehen präsent war. Mehrere Raketen erschütterten das Flaggschiff der Mandalorianer, konnten den schilden jedoch nur unzulänglichen Schaden zufügen. Mighella selbst war für den Bruchteil einer Sekunde über die Brücke getaumelt, ehe sie sich wieder gefangen hatte. Die Macht half ihr dabei und Allegious nahm mit Genugtuung war, dass ihr Fortschritt ohne sein Zutun größer war, als das, was er sich bei anderen seinen Schülern auch nur hatte ansatzweise ausmalen können. Sein Blick fiel erneut auf das Aussichtsfenster und er nahm zur Kenntnis wie die ersten militärischen Begleitschiffe ebenfalls zunichte gingen. Reste seines Blutes indem der Instinkt uralter Jäger und Meuchelmörder floß, versuchten sich mit der dunklen Seite der Macht zu einem Ausbruch der Rage zu verbinden. Allegious spürte das Feuer in seinem Blute lodern. Vielleicht war es an der Zeit, sich seiner selbst zu versichern und einen Kampf ohne Waffen zu fechten. Sein Blick wanderte von der einen Seite zur anderen der Brücke. Nutzloses Metall. Legierungen die nicht dazu bestimmt waren, sich der Huldigung der Macht selbst hinzugeben. Sakrileg. Es mußte doch einen Weg geben. Er ertappte sich selbst, als den jungen Noghri Marrac, der voller Ungeduld nicht hatte warten könnten. In seinen Gedanken ermahnte er sich zur Ruhe. Geduld, war keine Tugend der Jedi, oder eines Schülers, wohl aber die eines Sith Lords.

Eine der Korvetten wurde in der Mitte ihres Bauches zerrissen. Der hintere Teil jenes Wrackes trieb unaufhörlich auf einen weiteren Transporter zu und da jener nicht mehr über Schilde verfügte, zerstörte es auch diesen. Er konnte fast die Schreie der Männer vernehmen. Wenn er gekonnt hätte, würde er in dem Blut dieser Schwächlinge baden. Vielleicht, konnte er sich der Mandalorianer persönlich entledigen, wenn die Zeit gekommen war? Das Bild der um Gnade bettelnden Admirälin keimte in seinen Gedanken auf. Er fühlte wie die Gier in ihrem Körper brannte, drohte aus jenem auszubrechen um am Gefecht selbst aktiv teilnehmen zu können. Erstaunlich, dass sie sich anscheinend zumindest in dieser Sache, zu entsprechen schienen.

Auch die Kriegsführung war ein Handwerk, in dem sich die Mandalorianer reichlich verstanden. Das ganze glich einem blitzschnellen Manöver. Die Chiss waren vollkommen überrumpelt und geschlagen worden, lediglich ein Transporter, der reichlich Feuer und vermutlich auch hohe Verluste hatte einstecken müssen, sowie die Lancer Fregatte und der alternde VSD waren entkommen. Der mandalorianischen Flotte, war soweit Allegious dies auf den ersten Eindruck wahrzunehmen glaubte, nichts zugestoßen. Allegious begutachtete seine Rüstung. Sie entsprach nicht seinem Rang, nicht seinem Ruhm, und schon garnicht seiner Macht, aber sie wurde dem zumindest ansatzweise gerecht. Allegious wandte sich wortlos um. Im Vorbeigehen drückte er der Admirälin einen Credstick in die Hand. Blutzoll. Eine wesentlich höhere Summe als vereinbart. Allegious belohnte jene, die ihm Erfolge vorweisen konnten, zumindest augenscheinlich. Bald schon würde er wieder auf Bastion sein, und dann galt es sich die Ergebnisse der Virusforschung anzusehen, denn Di Kastro hatte beträchtliche Erfolge gemeldet. Dann würde Coruscant sein nächster Triumph wesen. Die Verräter, die Rebellen, das Imperium selbst. Alle seine Marionetten, alles sein...


[System 391 - mandalorianische Flottille - Kad Ha’rangir - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew
 
System Io-7576 | An Bord der Nebulon Fregatte | Gänge | Nergal, Ik’hril

Schweigsam lief der Anzat neben dem Sith her. Er hatte keine Fragen. Nur wilde Gedanken. Nergal war wirklich mehr als nur ein wahnsinniges Monster, das ohne einmal zu zögern einer ganzen Piratenmannschaft den Tod brachte. Die Sith waren also gespalten. Nie hätte der Anzat erwartet, dass die Sith wegen etwas wie der Macht auseinander brach. Wiederum waren Menschen wie Nergal nur ihretwegen so mächtig. Der Sith hatte ihm eine klare Antwort gegeben auch wenn er sie in Worten verpackt hatte die darauf hindeuteten das er nicht nur aus simplen Strukturen bestand und nur zum Töten gemacht war. Er war kein Sklave mehr. Ab jetzt war er so was wie ein Jäger. Innerlich lachte der Anzat über die Tatsache, dass ihn der Sith seiner eigentlichen Bestimmung wieder zuführte. Fast schon mit liebevoller Zuneigung strichen seine Finger über seine Schwerter die er gerade wieder erhalten hatte. Sicher würden sie nicht gegen eine Lichtschwertklinge helfen, doch wenn ihn Nergal wirklich unterweisen wollte, würden die Auftragspersonen gar nicht dazu kommen ihre tödlichste Waffe zu aktivieren. Er dachte nicht im Geringsten daran das der Sith daran dachte ihn vielleicht auch in der Macht zu unterweisen. Selbst wenn er dazu in der Lage gewesen wäre solche Fähigkeiten zu erlernen, glaubte er nicht daran das der Lord den Fehler machen würde, ihm zu einem mächtigeren Objekt zu machen als er ohnehin schon war. Doch schon allein die Aussicht darauf, dass er lernen konnte, gegen einen Machtnutzer zu bestehen, ohne diese Fähigkeiten selbst zu beherrschen bescherte ihm ein gewisses Glücksgefühl, welches seine Augen aufglühen lies.

Die Toten auf den Gängen wurden weniger, sodass Ik’hril annahm das sie bald am Shuttle angekommen waren. „Ist es was der Meister lehrt, oder der Schüler lernt.“ Immer wieder beschäftigten ihn diese Worte. Was meinte er damit, wenn er das sagte und was sollte nicht stimmen? Würde es vielleicht doch stimmen das er auch die Gabe besaß, diese „Macht“ zu nutzen. Aber wenn dies der Fall war warum unterwies ihn der Sith dann nicht gleich darin, wenn er ihn brauchte? Es ergab alles keinen Sinn. Er hatte den Sith wirklich unterschätzt. Vorerst würde er genug erfahren haben. Er konnte sich seinen Gedanken hingeben und sich in sie zurückziehen. Was war es was er ihn lehren wollte? Unterwürfigkeit, Loyalität oder die Wege der Sith. Und was war es was er lernen wollte? Wollte er denselben Weg wie sein Herr gehen. Wollte er sein Leben hingeben nur um irgendwann seine Rache zu bekommen? Wollte er der Macht wegen, seinen Geist aufgeben? Wollte er als ein Mordwerkzeug benutzt werden? Hatte er denn überhaupt eine Wahl? Würde ihm der Sith eine Wahl lassen? Ein Leben als gewöhnlicher Sklave, fern ab von eigenständigem Handeln und würdevoller Arbeit aber auch fern ab von den dubiosen und grauenhaften Machenschaften des Sith. Oder ein Leben in Verantwortung, ein Leben mit Macht und wahrscheinlich auch im Überfluss. Doch wollte er ein Leben in dem er bekannt war und sein Gesicht und seine Herkunft nicht länger ein Mythos, sondern nur ein weiterer Aspekt seiner ohnehin schon dunklen Persönlichkeit? Vielleicht war es das Mittel das er anstrebte. Ein Leben mit Macht und doch Unbekannt und Geheimnis umwoben.

Gibt es etwas dazwischen?

Er stellte er nachdem er die Worte gesprochen hatte fest, das der Sith nicht an seinem Gedankengang teilgenommen hatte. Oder doch?

Ihr sagt ihr wollt mir zeigen wie ich mich gegen jene, die euch im Weg stehen durchsetzen kann. Ob mit Macht oder ohne. Ich bin bereit euch zu beweisen, dass ich ein durchaus würdigerer Schüler bin, als es dieser Shaliz’na oder die hübsche, aber dennoch schwache Frau ist.

Es war gar nicht so lange her da hatte er seine Assassinen-Ausbildung beendet und nun sollte also ein neuer Abschnitt der Schule beginnen.

Doch bitte ich euch meine Existenz geheim zu halten. Ihr selbst wisst was meine Rasse für Überraschungen birgt und deswegen sollten sie vielleicht vor euren Feinden geheim bleiben. Wenn man uns zusammen sieht könnte man annehmen das ich euer Schüler oder sonst was wäre.

Wenn Nergal beabsichtigte das er für ihn „jagen“ sollte, dann wäre es unklug, die anderen Sith sehen zu lassen, dass ein geheimnisvoll wirkender Mann, mit zwei gefährlichen Schwertern an seiner Seite weilt.


Anderfalls sollten ich die Klingen ablegen, da man sonst nur einen unnötigen Verdacht hegen könnte. Alles was ich von euch weiß ist das ihr ein Sith seid. Und alles was ich ahne ist das ihr etwas Besonderes seid. Ihr sträubt euch vor einem Darth Titel von dem selbst ich weiß, dass er zu einem wahren Sith gehört. Und doch sagt ihr, dass ihr den alten Traditionen treu gegenüber steht.

Was war ihm vorher so schwer daran gefallen zu heucheln. Die Worte die seine Lippen verließen waren so flüssig und leicht das sie wie die Wahrheit klingen mussten. Nur ganz hinten in seinen Gedankengängen flimmerte die Erkenntnis, dass es vielleicht sogar die Wahrheit war.


Entweder seid ihr der dümmste Sith von allen, weil ihr euch zwischen die Fronten schiebt oder aber ihr seid der Gerissenste von allen und spielt sie gegeneinander aus. Es verging kaum eine Stunde an der ihr mir nicht demonstriert habt wie mächtig ihr seid und das eure Gewalt keine Grenzen kennt. Doch in der nächsten Stunde glaubt man einen anderen Menschen vor sich zu haben, dessen Gedanken so tiefgründig wie die der Anzat erscheinen. Und ich werde mein möglichstes Tun eure Maskerade, die euch am Ende an die Spitze von allen befördern kann, aufrecht zu erhalten.

Es war nicht nötig, dass der Sith ihm erklärte, dass er auf Aufträgen bei denen er unterwegs war nicht den Namen seines Meisters nennen sollte, es sei denn Nergul sagte etwas anderes. Und auch ansonsten würde er den unterwürfigen Sklaven mimen. Die Schüler wussten nichts von dem Gespräch und mittlerweile wusste Ik’hril das der Sith nichts umsonst machte. Auch sie würden nichts davon mitbekommen, was der Sith ihm gerade eröffnet hatte.


System Io-7576 | An Bord der Nebulon Fregatte | Hangar | Nergal, Ik’hril
 
[System Io-7576 ? Anbord der Nebulon Fregatte ? Gänge] ? Veyd'r, Ik?hril

Während die zwei durch die Gänge schlenderte, hatte Nergal mehrfach festgestellt, das sowohl sein zukünftiger Titel, als auch sein neuer Name, perfekt mit seinem eigenen Geschmack harmonierten. Beides in Verbindung natürlich nur noch mehr. Sein Name war das was ihn ausmachte, klang schon so, das man direkt ahnte, keinen normalen Sith vor sich zu haben. Was jedoch die voreingenommene Selbsteinschätzung war. Und obwohl er sich selbst in einem Maße hoch lobte, das es manch einem vielleicht Schwindel erregend Flau im Magen wurde, wusste Nergal das er sich selbst nicht in etwas verrannte, das unerfüllbar war. Er gierte nach jener Macht, aber er war bereit zu warten, bis jetzt hatte er immerhin noch den größten Teil seines Lebens vor sich und das was man sich über Individuen erzählte, die stark in der Macht waren, war, das deren Lebensspanne deutlich länger ausfallen konnte. Gedanken ob der ihm zur Verfügung stehenden Zeit, machte er sich verständlicherweise nicht und konnte sich somit in Geduld üben. E konnte warten bis sein Tag kam, bis er direkt am Quell der Macht saß und nur noch über eine kleine Brüstung spähen musste, ehe es soweit war. Andere Sith waren nicht derart weitsichtig. Sie wollten Macht und das sofort. ausgeklügelte Pläne gehörten nicht in ihr Repertoir. Bedauerliche Kreaturen, dachte Nergal und hing weiter jenen Gedankengängen nach, bis der Anzat aus dem Nichts heraus zu sprechen begann.

Ein Mittelweg? Für einen Moment drehte und wendete er seine letzten Ausführungen noch einmal und überdachte seine Frage. Gab es einen Mittelweg? Zwischen Kontrolle und Kontrollverlust? Zwischen den beiden Dogmen die die Anschauung der Vergangenheit betrafen? Nein. Es konnte, durfte keinen Mittelweg geben. Kompromisse bedeuteten. Mit einem viel sagenden Grinsen, das zwar in der Leblosigkeit der Gänge verloren ging, da Nergal noch vor dem Anzat lief, kam ihm ein famoser Einfall in seine Hände gesegelt. Den Anzat würde er noch immer ausbilden. Aber die Art und Weise wie er dies handhaben würde, die würde sich stark von seinen bisherigen Lehren unterscheiden. Allein deswegen schon, weil er jetzt etwas gänzlich anderes im Sinn hatte, als sein Leben für irgendjemand geringeres wegzuwerfen, als sich selbst. Und das er sein Leben nicht für törichte Narreteien vergeuden würde, lag ganz klar auf der Hand.


?Es gibt hunderte Mittelwege. Doch ich und auch du werden keinen Mittelweg gehen. Wir werden einen gänzlich neuen Weg schaffen.?

Kurz hielt der Dunkle Lord inne und dachte, bei der Anspielung des Mannes hinter sich, an seine beiden momentanen Schüler. Der Anzat nahm den Mund noch zu voll und Nergal konnte sich auch sehr gut vorstellen wieso, aber es waren ebenfalls seine Gedanken die ihm fast schon sicher bestätigen, dass dem Anzat ein wahrhaftiges Schicksal von Größe beschieden war. Größe an der Seite des Gottimperators, dachte Nergal schmunzelnd und ging dann auf die Worte des Anzat ein. Denn einige Aspekte die er ansprach, hatten so schon in seinem Kopf geschwebt, bevor sie nun ausgesprochen wurden. Es erklärte sich selbst redend, das seine eigentlichen Ziele dahinter nicht offen gelegt würden. Andererseits war klar, dass der Anzat irgendwann dahinter kommen würde und eigentlich schon war. Es sei denn er glaubte dies alles sein nur ein Experiment zum Zeitvertreib. Doch solcherlei Zeitvertreib war zu kostbar als das man ihn nur ab und an nutzte und die meiste Zeit brach liegend zurückließ. Es gab hier viel zu viel Potenzial um es zu verschwenden.

?Deine Existenz geheim zu halten, wäre zwar durchaus möglich, aber sie wäre ein Hindernis auf dem gerade begonnen Weg, das alles andere unnötigerweise erschweren würde. Du wirst mir deine Schwerter wieder aushändigen und mein Sklave sein. Und die Wahrheit als Begründung dafür, wird mehr als ausreichen. Du hast versucht mich zu töten, aber der Tod wäre ein Geschenk für dich, deswegen bist du mein Eigentum. Das ich dich prüfen werde, das du Dinge für mich erledigen wirst, habe ich dir bereit gesagt, gegen wen, oder was ich dich aussenden werde, werde ich entscheiden. Du hast keinerlei Recht eine getroffene Auswahl zu ändern, es sei denn ich befehle es ausdrücklich.

Zunächst? du wirst deine Schwerter nicht benötigen, da sie im Kampf gegen Lichtschwerter nutzlos sind und wenn du in absehbarer Zeit dich einer solchen Waffe gegenübersiehst und deren Besitzer die Absicht hat dich zu töten, hast du so oder so deinen Wert verloren und das Recht auf Leben verwirkt.?


Tonlos gehorchte das Geschöpf und Nergal befestigte die beiden Klingen an seinem Gürtel. Wenn er jetzt noch seine beiden Vibroschwerter bei sich hätte, wäre er wohl der übertrieben bepackte Möchtegernsöldner. In Gedanken kichernd malte er sich aus, wie er mit jener schieren Anzahl an Waffen schon gehörig Eindruck schinden würde, gegenüber den pingeligen Jedi Schwächlingen. Anfänglich würden sie es wohl noch als schiere Angeberei halten. Solange bis sich die ersten Klingen Funken sprühend trafen. Bis dahin würde es wahrlich eine Freude sein sie im Dunkeln tappen zu lassen. Mittlerweile hatten sie den Hangar fast erreicht, da er abschließend jedoch noch etwas zu sagen gedacht, wählte er eine Biegung die sie in einem etwas weiteren Bogen zum Hangar bringen würde. Genügend Zeit um noch einmal im Kopf alles durchzugehen. Er entsagte dem Titel ?Darth? aber hielt an den Traditionen fest. Diese Tatsache, war an und für sich kein Widerspruch, aber er verstand den Punkt, den der Anzat damit ansprechen wollte.

?Ich achte noch immer wofür dieser Titel steht, was er bedeutet? nein, was er bedeutete. Denn was hat es heute schon zu heißen, wenn ich jenen Titel trage, es aber genauso einen Schüler gibt, der durch seinen Meister voreilig ebenfalls denselben Titel verliehen bekommen hat? ?Darth? steht für Macht, für Ansehen und eine hohe Stellung unter den Sith, besonderes können, besonderes Geschick, das letzten Endes einen Dunklen Lord der Sith aus einem Machtnutzer machen, geben ihm das Recht, sich den Darth Titel zu verleihen und den, seinem Schüler ebenfalls zu geben. Was also soll ich mich versuchen mit einem Titel zu schmücken, der einem halb so schwachen Sith ebenfalls verliehen wurde.? Nergal schüttelte den Kopf. Er brach nicht mit den Traditionen, er entsagte ihnen nicht. Er würde sie schützen, er würde sie dorthin rücken, wo sie hingehörten und nicht zu einem Hirngepsinnst und senilem Hokuspokus verkommen lassen. ?Nein, den Titel Darth nicht weiter zu tragen heißt nicht, das ein Bruch mit den Sith entsteht. Ganz im Gegenteil. Fast alle die ihn dieser Tage tragen, sind es nicht würdig das sie sich überhaupt Sith nennen und verwässern alte Traditionen mehr und mehr. Fanatisches predigen, sie sollen sich ändern, hat in der Sith Fall keine sonderlich große Wirkung, wenn überhaupt und deswegen grenze ich mich selbst aus. Was wieder ein Punkt für die unterschiedlichen Wahrheiten und Wege innerhalb der Sith ist??

Wenn er schlau war, würde er wissen, das Nergal ihm einen Weg zeigen und beschreiben konnte, aber der Anzat ihn letzten Endes selbst gehen musste. ?Ist es was der Lehrer lehrt, oder was der Schüler lernt? dachte er einmal mehr. Wie er seine Schritte aber dann setzte, war dem Anzat überlassen. Nergal war sich sicher, das der Alien die bisher gezeigte Unterwürfigkeit beibehalten würde. Hin und wieder sollte er ihm schlichtweg die Grenzen seines Könnens aufzeigen, wohin gegen er wieder ein Stück mehr von seiner Macht offenbaren könnte. Bisher hatte er das volle Ausmaß nicht mit anzusehen vermocht. Und das Ergebnis hier auf dieser Fregatte war zwar verheerend, aber er war nicht an sein oberstes Maximum gegangen. Abrupt fand er sich vor der Tür zum Hangar wieder. Ein letzter, viel aussagender Blick in Richtung des Anzat und Nergal durchquerte die Tür. Kaum hatte er den Hangar betreten beherrschte seinen Blick die kühle Arroganz, die er niederen Wesen gegenüber immer zum Ausdruck brachte. Und die hin und wieder verschwand, wenn er lehrte.

[System Io-7576 ? Anbord der Nebulon Fregatte ? Hangar] ? Veyd'r, Ik?hril
 
[System 391 - mandalorianische Flottille - Kad Ha?rangir - Brücke] Admirälin Hentz, Commander Karr, Darth Allegious, Mighella, Arith Cath, Taral, Brückencrew

Die Welt war wirklich anders geworden, und doch war Vieles unverändert. Die Sith kämpften um jede Unze Macht und konkurrierten gegen ihre Mitbewerber um den Thron. Offensichtlich gab es im Moment keinen offiziellen Anführer der Sith, was in der Vergangenheit niemals geschehen war. Bei wenigen der so genannten Sith spürte er noch das Feuer von einst. Lediglich sein "Meister" wie auch der blaue Sith mit der weißen Kleidung hatten einen Hauch des Altbekannten an sich. Die Ränkespiele des halblebendigen Exekutors waren ihm nicht entgangen, wobei Taral die genauen Zusammenhänge immer noch nicht gänzlich verstand. Dafür kannte er all die Figuren noch nicht lange genug. Die Sith hatten sich verändert, und es war noch nicht einmal möglich zu bestimmen ob es schlechter oder besser geworden war. Es war schlicht anders.

Jedenfalls war nach dem großen Gemetzel nicht viel passiert. Allegious hatte viel Zeit in dem Thronsaal verbracht und sich an seinen Regentssitz gewöhnt. Warum der kleine Mann nicht bereits offiziell seine Herrschaft ausrief, war Taral nicht verständlich, doch hatte dies mit Sicherheit einen Grund. So waren die Tage vergangen, er hatte beobachtet und gelernt. Schon allein sein Verständnis der neuen Sprache war vorangeschritten. Grob konnte er den Gesprächen nun schon folgen, natürlich versorgte ihn die Macht mit der nötigen Einsicht. So hatte er mitbekommen dass es nötig war, sich um die Abtrünnigen zu kümmern, die sich feige verkrochen hatten. Damals hätte kein Sith mit der Schande der Feigheit leben können. Werteverfall war nur ein Indiz des Niedergangs, wie viele andere.

Hier und jetzt war der so lang eingesperrt Wächter wieder auf einem dieser "Raumschiffe" und fern eines echten Planetenbodens. Hier und da hatte er sich mit dem Noghri unterhalten, doch eher ohne wirkliches Interesse. Nun jedoch beschloss Taral die passive Betrachterposition zu verlassen und Wissen gezielt heranzuziehen. Er benötigte lediglich einen passenden Augenblick um den Noghri auch persönlichere Fragen stellen zu können. Momentan standen hier zu viele Leute herum. So pirschte er sich in eine seitliche Position zu dem kleinen Zweibeiner und ließ eine Frage in der alten Sith - Sprache ertönen:


<< Wie lange denkt ihr wird es dauern bis alle Sith wieder unter einem rechtmäßigen Herrscher stehen und die Spaltung beendet sein wird? >>

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Nachdem er sich auf die recht bequemen aussehenden Sitzbank gesetzt hatte, lauschte Knell gespannt den Worten seines neuen Schülers. Auf die Frage wer er sei antwortete er mit "Karnbacca". Eine zufriedenstellende Antwort? Nicht im geringsten! "Karnbacca" war bloss ein Name und kein Wort, welches den Charakter des Wesens gegenüber beschrieb. Allerdings unterbrach der Vorbote den Wookiee nicht und liess ihn die zweite Frage beantworten, die genauso undetailiert beantwortet wurde wie die Erste. Der Apprentice sah dem Adepten tief in die Augen, wandte sich schliesslich ab und lief in die Mitte des Raumes. Mit dem Rücken zum Wookiee gedreht setzte er an:

"Offensichtlich scheinst du mich nicht richtig verstanden zu haben..."

Knells stimme klang kalt und bedrohlich.

"Ich stelle dir diese Fragen nicht zum Spass, Adept! Wenn ich nach einer Antwort frage will ich das sie detailiert und vor allem vernünftig beantwortet wird."

Der Cyborg drehte sich auf der Stelle und beobachtete die Reaktion Karnbaccas.

"Du bist also zu den Sith gekommen weil du Abwechslung brauchst? Selbst Jünger reden weniger dummes Zeug! Du weisst anscheinend nicht wozu du bestimmt bist, Karnbacca. Es ist kein Zufall, dass du den Sith-Orden auf Bastion betreten hast! Es ist kein Zufall, dass du deinen Arm verloren hast und es ist kein Zufall dass du dich nun vor mir befindest! Es gibt keine Zufälle! Es gibt nur Schicksal und Bestimmung!"

Mit einer aggressiven Handbewegung liess Knell den Sith über den Tisch stolpern, so dass er auf den Knien vor dem Vorboten kauerte. Da packte auch schon der metallene Arm des Ranghöheren die Kopfhaare des Wookiees und zog diese mitsamt Körper zu seiner Stirn.

"Ich fühle den Hass in dir, mein Schüler. Hör auf den Schmerz und die Wut zu verdrängen! Wandle deine vezweiflung in Hass um! Hass auf die Personen, die dich aufgrund deiner Einzigartigkeit verstossen haben!Öffne dich dem Hass, Karnbacca! Öffne dich!"

Dann liess er den Adepten wieder langsam zu Boden sinken. Knell fühlte genüsslich, wie der Sith mit seinem Hass kämpfte um ihn kontrollieren zu können, doch als sich langsam der Trieb zur Rache entwickelte brach der Halbmensch ab.

"Genug!"

Karnbacca atmete tief durch und bemerkte, dass die fürchterlichen Gefühle wie weggeblasen waren. Der Vorbote hatte bereits erahnt, dass die Gefühle so intensiv sein würden, da er seinen eigenen Hass in den Körper des Schülers gepflantzt hatte. Während sich der Adept noch von den Gefühlen erholte stellte der Apprentice die letzte Frage erneut:


"Und nun, Karnbacca? Du hast die Macht des Zorns gesehen und das, was sie aus einem machen kann. Du kannst deinen Hass verdrängen und kläglich zu grunde gehen, oder du kannst ihn nutzen um dir einen Platz in der Hierarchie der Sith zu sichern. Ich frage dich erneut, mein Schüler: Wie soll deine Zukunft aussehen?"


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