Weltraum (Neue Republik)

Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda

Das Gespräch mit Tara und Wes vom Vortag drängte sich erst am Morgen wieder in Keedas Gedächtnis. Glücklicherweise hatten die beiden die Anspielung auf ihre Familie nicht weiter angesprochen, worüber sie dankbar war. Sie hatte Wes erzählt, mit welchen Waffen sie einigermaßen umgehen konnte, wobei der Blaster ihr schon mehr gedient hatte. Stockkampf hatte ihr ein Onkel beizubringen versucht, dabei aber nur erreicht, dass sie in zweimal ausversehen hart getroffen hatte. Danach hatte er die Hoffnung aufgegeben.
Taras kurze Beschreibung über ihren früheren Wohnort auf Shili hinterließ ein kleines Lächeln auf Keedas Gesicht. Sie war zwar nicht oft in die Hauptstadt gekommen, aber dort war es immer schön gewesen.


„Ja, die 'Baumwohnungen' kenne ich. Die waren schön! Im Dorf haben wir in kleinen Hütten gelebt.“

Die Erinnerungen an den Wochenmarkt waren zum Teil ziemlich peinlich, da es Keeda nicht wirklich geschafft hatte, anständig zu feilschen. Trotzdem war es angenehm gewesen, sich mit Tara über Shili zu unterhalten.
Das Versprechen des Advisors freute Keeda, obwohl sie wusste, dass es an Ersatzteilen hinten und vorne mangelte. Sie hatte selber schon oft improvisieren und Teile des Schiffes zweckentfremden müssen.


„Danke Wes! Das wäre nett.“,

war ihre Antwort gewesen. Keeda riss sich aus ihrer Träumerei und bekam noch mit, wie Wes die Herkunft des – wie sie vermutete faulen – Seesterns namens Waldemar beschrieb.
Auf Keedas Frage reagierte Tara eher abweisend und sie nickte, beschloss gleichzeitig, Shili nicht mehr zu erwähnen, bis sie den Planeten wirklich betreten hatten.
Danach schlug Wes die Übung mit dem Geistestrick vor. An Taras Miene erkannte die jugendliche Togruta kurz, dass etwas ihr nicht wirklich passte, aber sie machte sich keine Gedanken darüber und fing mit der Übung an.
Nach einer Weile mit gewissen Anfangsproblemen schlug Keeda sich mit den Problemen des Geistestricks herum. Da war keine Information, nichts. Worauf sollte sie achten? Wie fühlte sie, dass es geklappt hatte? Sie war dazu übergegangen, die Worte fast schon gewaltsam in Gedanken zu brüllen. 'ISS DEN KEKS!'. Langsam wurde Keeda ungeduldig. Warum funktionierte das nicht? Bei der Levitation hatte es schließlich auch geklappt und sie war sicher, dort war es ihr schneller gelungen.

Plötzlich und überraschend kam deswegen die Antwort von Tara. Keeda hätte gewonnen? Es hatte geklappt? Was klappte? Keeda hatte nichts getan! Oder? Verwirrt öffnete Keeda die Augen und das Bild, dass sich ihr bot, ließ ihr die Kinnlade herunter klappen. Tara hatte sich mit einem fast träumerischen Ausdruck die zwei Kekse in den Mund gestopft und schnappte sich nun die Kekstüte. Aber Wes hielt das andere Ende entschlossen fest. Sie sollte Tara dazu bringen, keine Kekse mehr essen zu wollen, rief er ihr zu.


„Aber wie denn?“

rief die Togruta unsicher und zögerte kurz, startete dann einen Versuch. Tara finden, sie überzeugen. Zwei Punkte, die sich nicht schwer anhörten. Für Keeda nun irgendwie schon. Als sie das Gefühl hatte, ihre Mitpadawan in der Macht gefunden zu haben, wiederholte sie ihre Worte, diesmal nur mit einer Verneinung und ohne Gebrüll. Im Raumschiff war es kühl, doch auf ihrer Stirn bildete sich Schweiß, als sie sich an die Aufgabe klammerte. Es hatte jedoch irgendwie keinen Sinn.
Ein reißendes Geräusch riss Keeda aus ihrem Versuch. Tara und Wes hielten je die Hälfte der Tüte in den Händen, die Kekse fielen mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und schlitterten durch den Raum. Keeda besah sich den kleinen Haufen zerbröselter Kekse. Die intakten Süßigkeiten waren um sie herum verteilt.


„Tut mir leid, Wes. Aber ich glaube, dieser Geistestrick bereitet mir mehr Probleme als die Levitation.“

Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda
 
Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – Dinnersaal - mit Summer mit Mylo, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Captain Pedric Engston und Ensigns (NPCs)

Politik! Jenes gegenseitige Belauern und die beste Wendung für sich herausarbeiten. Das lag Jo nicht und würde ihr wohl nie im Leben liegen. Umso mehr brachte die Entscheidung des Rates ausgerechnet sie hier her zu senden, Jo immer wieder zum grübeln! Natürlich waren die Jedi nicht mehr so aufgestellt wie vor Jahren und natürlich hatte sie mittlerweile einen Rang der wohl auch solche Missionen ein schloss! Vielleicht hatte man auch gehofft, dass eine Blinde weniger Aggressionen erzeugte, sollte herauskommen, das Jedi mit entsandt wurden. Trotzdem, Jo fielen auf Anhieb einige Jedi ein, die besser geeignet wären. Und doch würde sie alles geben was sie konnte, nur hoffte sie dabei nicht allzu viel falsch zu machen. Der Auftakt hier auf dem Schiff war zwar nicht dazu geeignet gewesen Jo in dieser Hinsicht Hoffnung zu geben. Aber sie hatte, nicht zuletzt durch das mehr oder weniger freundliche Entgegenkommen der Anderen, wohl noch die Kurve gekriegt und nun setzten sie sich sogar recht friedlich gemeinsam zu Tisch! Eine Tatsache die Jo hoffen lies. Allerdings hielt sie sich im Moment bei den Gesprächen zurück. Zum einen ging es dabei um republikinterne Dinge, die Jo zwar Teilweise, besonders was die geschäftsmäßige Verhandlung über Notfallhilfen an ging, nicht für gut fand, bei denen es aber wirklich nicht an ihr war sich ein zu mischen. Auch wenn sie sich fragte, welche Republik sie geworden waren wenn Hilfesuchenden nicht ohne Diskussion über mögliche Vorteilnahme geholfen wurde. Oder bezog sie die Sichtweise der Jedi viel zu sehr in ihre Betrachtungen ein und die Erinnerung an die Republik, in der sie aufgewachsen war, wurde dadurch verklärt? Jo konnte es nicht wirklich sagen und hielt sich auch aus einem Zweiten Grund zurück! Ikarr! Immer mehr lies sein Schweigen und sein stilles Auftreten, Jo über den jungen Jawa nachdenken. Und immer öfter wanderte ihre Aufmerksamkeit zu ihm, denn sie fühlte dass er in einem Konflikt fest steckte. Einem schwerwiegenden Konflikt bei dem er sich wohl mehr und mehr zu einer Entscheidung durchrang, die einschneidend war. Am liebsten hätte Jo sich sofort erhoben und wäre mit ihm in einen Nebenraum zu gehen um an zu sprechen was ihn bewegte. Doch eine erneute Verstimmung ihrer Mitreisenden konnte Jo nicht riskieren und so musste das Gespräch bis nach dem Dinner warten. Sie beschränkte sich also nur auf eine kurze aufmunternde Berührung durch die Macht und ein Lächeln, das sie sowohl Ikarr, als auch Antillis und zuletzt der neben ihr sitzenden Summer schenkte während sie Summer kurz auch beruhigend über den Arm strich und ihr zu nickte. Das Mädchen hielt sich ausgezeichnet, wenn man bedachte wie ihr Leben bis hierhin verlaufen war und trotz ihrer zugegeben unkonventionellen Art. Letzteres brachte Summer aber anscheinend auch Pluspunkte. Wenn auch nicht beim Baron, so doch bei Botschafterin Forlin, die dem Anschein nach von Summer angetan schien.
Die Hauptspeise war mittlerweile lange serviert und Jo musste nun wohl langsam auch etwas sagen um nicht schroff oder eingebildet zu wirken. Aber was von dem, was bis jetzt gesprochen wurde konnte Jo schon aufgreifen. Sich bei Taris einmischen und ihre Meinung dazu sagen? Wohl kaum gut. Sich sonst auf das diplomatische Parkett begeben und zeigen wie wenig sie vom Tagesgeschäft der Politiker wusste? Sic her auch nichts was sie tun sollte.
Aber hatte Senatorin de Lieven nicht auch über Coruscant gesprochen? Ja, Wohl der Beste und vielleicht unverfänglichste Weg nicht zu schweigsam zu erscheinen.


Ich kann meinerseits leider nicht viel zu den Gesprächen hier beitragen.

Gab Jo offen zu, fügte aber auch gleich hinzu!

Ich werde mich nicht aufschwingen und politische Vorgänge bewerten. Auch wenn ich ganz eigene Meinungen dazu habe. Meinungen, die wohl auch manches Mal nicht ganz mit denen Anderer konform gehen. So kann ich zu dem hier Gesagten nur bei einem Thema Stellung beziehen.
Coruscant!
Und ich gebe euch bei eurer Einschätzung recht, werte Senatorin de Lieven.
Coruscant ist ein Moloch! Es gibt unendliches Leid in den Schluchten der unteren Ebenen. Elend, das in den Lichtdurchfluteten oberen Ebenen nicht gesehen wird und auch früher nicht gesehen wurde.
Ja, und doch ist jener Planet der, an den sich unsere Hoffnungen knüpfen! Unser aller Hoffnung wie ich behaupten möchte.
Und für mich persönlich ist es Heimat! Die Heimat, die mir meine jetzige Familie gegeben hat.
Trotz allen dunklen Abgründen, die ich dort auch nicht leugnen kann und will, ist dieser Planet eine strahlende Perle der Hoffnung für mich! Und wenn es nur der Hälfte der Wesen unserer Galaxis mit diesem Planeten so geht wie mir! Dann wäre eine Rückkehr dorthin ein Fanal für alle Bürger! Ein Leuchtfeuer der Hoffnung . Ein Zeichen das Keiner übersehen kann.
Wir sind hier! Und wir hören nicht auf für unsere Ideale einer friedlichen und föderalen Galaxis zu streiten!


Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – Dinnersaal - mit Summer mit Mylo, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Captain Pedric Engston und Ensigns (NPCs)

[OP]Soo, ich hoffe, ich komme so wieder ins posten rein und hab niemanden übersehen![/OP]
 
Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – Dinner Saal - Joseline, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Mylo, Captain Engston, Casia, Ensigns (NPCs)


Das Dinner nahm seinen Verlauf. Nachdem alle der ausgesprochen gut zubereiteten Vorspeisenplatte zugesprochen hatten, waren die Teller abgeräumt worden.
Bevor die Hauptspeise serviert worden war, servierte der Senator noch einen Einwand.


“Nun, ob die von ihnen vorgeschlagenen Systeme die Flüchtlinge bereit sind aufzunehmen, bleibt abzuwarten. Es sollten vor allem Planeten sein, die auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet sind. Das Allerletzte, was wir im Moment brauchen könnten, wäre eine unbekannte Krankheit, die uns Flüchtlinge aus dem Outer Rim einschleppen.“

Soviel zum Thema, daß die Planetensicherheit kein Problem darstelle.

“Wenn Sie der Meinung sind, daß ihre Planetenkontrolle einwandfrei funktioniert, dann werden Flüchtlinge, die nach einer Verteilung auf andere Planeten, eintreffen sollten, keinerlei Problem mehr für sie darstellen, nehme ich an, Botschafter. Wir können unseren Mitgliedern nicht unbegrenzt Flüchtlinge zumuten.“

erklärte Casia, obwohl sie wußte, daß die Flüchtlinge aus blanker Not die Unsicherheit, die mit einer Flucht verbunden war, auf sich nahmen. Sie klang ziemlich herzlos, aber innerlich bedauerte sie die harte Haltung in dieser Frage, aber Casia war keine verträumte Optimistin, die gewisse Probleme ausblendete. Für vieles mußte und konnte man eine Lösung finden, aber nicht für alles, dachte sie, als die Hauptspeise gebracht wurde und alle zu essen anfingen.
Die Hauptspeise war ebenfalls sehr gut zubereitet gewesen, aber Casia konnte im Nachhinein nicht einmal sagen, was sie gegessen hatte, weil sie im Gedanken gewisse Dinge durchging, andere Dinge verwarf und allem ihre Aufmerksamkeit schenkte nur nicht wirklich dem, weswegen sie hier saß, dem Essen.
Als die Teller abgetragen wurden, wandte sich Casia an die beiden Botschafter.


“Nun, wenn wir Hapan erreicht haben, wird ein diplomatischer Kurier nach Mon Calamari zurückreisen, um die entsprechenden Anfragen an den diplomatischen Dienst zu richten. Einmal wegen der Flüchtlinge, dann die Anfrage an die Banken bezüglich der vergünstigten Kreditkonditionen für Taris und der Preisnachfrage für die Medikamente sowie für eine Hilfslieferung.“

faßte Casia zusammen. Man würde unheimlich erfreut sein, wenn man die Sache mit den Flüchtlingen zu Gesicht bekam. Auch bei den Medikamenten würde man die Sache zwiespältig sehen. Aber das positive Bild Mirials würde auch ein wenig als Retusche für Taris dienen. Und wenn es ihnen gelang, sich mit den Hapanern einig zu werden, wäre Taris absolut kein Problem werden. Aber die Verhandlungen mit Hapan würden sich zäher gestalten als mit den beiden anderen.
In diese Gedankengänge schaltete sich Jo auf einmal ein. Casia war interessiert, was die Jedi zu sagen hätte, aber wenn sie nur im Ansatz geahnt hätte, womit sie beginnen würde, hätte sie sich den Schluck Wein eindeutig für später aufgehoben. So verschluckte sie sich um ein Haar, als Jo meinte, daß sie zu diesen Vorgängen eine eigne Meinung hätte, die manchmal mit denen der anderen nicht ganz konform ginge.
Casia behielt ihre neutrale Miene bei, aber kurz und knapp übersetzt hieß es nichts anders, als daß die von ihr vertretene Meinung zu den besprochenen Dingen der Großmeisterin nicht ganz zu gefallen schien.
Casia wünschte sich augenblicklich Jedi mit politischer Erfahrung herbei. Die Jedi sollten die Verhandlungen stützen und nicht den Unterhändlern mehr oder minder in den Rücken fallen. Casia kam aber nicht umhin, sich zu fragen, ob der Botschafter von Taris und Jo auf den gleichen Crashkurs für Diplomatie belegt hatten.
Casia hielt es für geraten, sich mit ihrem Dessert zu beschäftigen, dem sie entschieden mehr Aufmerksamkeit widmete als der Hauptspeise. Der Koch hatte sich für eine geeiste helle, Creme mit karamelisiertem Zucker entschieden, in Scheiben geschnittene Sternenfrüchte. Eine Auswahl an anderen Früchten wurde ebenfalls serviert, so daß sich jeder nach Wunsch bedienen konnte.
So konzentrierte sich Casia auf das Thema, Coruscant und das Dessert und hörte Jo zu und lächelte leicht. Idealisten waren manchmal wirklich niedlich. Und sicherlich mußte man auch Idealismus im Dienst der Republik haben, durfte dieser nicht den Blick auf die Wirklichkeit versperren.


“Nun, die meisten Bewohner der Republik knöpfen deswegen die Hoffnungen an diesen Planeten, weil er mit Sicherheit einen oder den Endpunkt eines großen Kraftaktes und einer schlimmen Zeit bedeutet.“

Für Casia war Coruscant nicht so wichtig für Corellia. Aber entweder würde erst Corellia befreit werden und danach Coruscant oder umgekehrt. Eine Rückkehr nach Coruscant würde sowieso eine mittlere Katastrophe bedeuten, denn das alte Senatsgebäude war gesprengt worden und sie bezweifelte, daß das Imperium in dieser Hinsicht baulich tätig geworden war.

“Die Lage Coruscant beinhaltet aus militärischer Sicht schlicht und einfach als Voraussetzung, daß wir eine Reihe Systemen auf unserer Seite haben müssen. Manche müssen auf kriegerischem Weg zurückgewonnen werden.“

erwiderte Casia mild.

“Coruscant wird nicht ein Fanal, sondern das Finale.“

Wenn denn alles gelang, was man sich vorgenommen hatte. Das fing schon mit Osarian an.

Das Dinner mochte zwar beendet sein, aber dennoch löste sich die Gesellschaft noch nicht auf. Man begab sich in einen gemütlich ausgestatteten Raum mit bequemen Sitzmöbeln. Die Ensigns reichten Digestifs in sämtlichen Variationen, während sich die Gesprächsthemen um aktuelle Entwicklungen, Rückblicke und so manchen nachdenklichen Gedanken drehten.
Und zu fortgeschrittener Stunde verabschiedete sich ein Teilnehmer nach dem anderen, zum Teil weil so manchem Teilnehmer auch vor Müdigkeit die Augen zufielen. Allerdings ließ es sich keiner nehmen, sich bei Vice Admiral Tet`Ness für das Dinner und die ihnen zuteil gewordene Gastfreundschaft zu bedanken.

Die nächsten Tage verbrachten die Diplomaten vor allem mit dem Verfassen von Communiqués und Ausarbeitung der bereits besprochenen Punkte, damit die Abreise des diplomatischen Kuriers nach dem Eintreffen im hapanischen System ohne Verzögerungen vonstatten gehen konnte.
Sicherlich wäre eine Botschaft über abgesicherte Kanäle möglich gewesen, aber in dieser Hinsicht war die altmodische Weise besser. Mit einer Bestätigung der Ergebnisse wären Taris und Mirial neue Mitglieder der Republik und die beiden Botschafter würden wohl in den Rang eines Senators bzw. einer Senatorin aufsteigen, wenn ihre Heimatwelt nicht jemand anderen als Senator berufen wollte.



Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – diverse Räume - Joseline, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Mylo, Captain Engston, Casia, Ensigns (NPCs)
 
Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda

Mit aller Macht packte sie die Keksschachtel, doch ihr Meister verteidigte jene ohne Gnade. Er rief Keeda um Hilfe, doch die junge Togruta war machtlos gegen den Heißhunger der älteren Rothaut. Immer wieder zog Tara mit gierigen Augen und speichel gefülltem Mund an der Schachtel, bis jene zerriss und die Kekse alle durch die Gegend flogen. Einige kullerten über den Boden, andere waren wie Friesbeescheiben und flogen durch die Gegend, andere zerbröselten gleich auf ihrem Schoß und einer landete sogar im Aquarium von Waldemar.

„So ein Mist!“

Rief Tara aus und stürzte sich auf die verbleibenden Kekse, die noch halbwegs heile waren und zog sie alle zu sich und sah für einen Moment zum Becken von dem Amphibienstern und dachte darüber nach, ob sie es ihm klauen sollte.

„Dein komischer Stern isst doch bestimmt keine Kekse oder? Ich fürchte, dass du sonst ab jetzt mehr Packungen kaufen solltest!“

Stellte Tara fest und stopfte sich die ergatterten Kekse ohne Pause in den Mund.


„Die schmecken aber auch gut...so gefällt mir das Training! Wo hast’n die her?“


Fragte Tara und sah dann zu Keeda herüber.


„War wohl nix, mh?“


Fragte sie etwas überheblich und grinste, während die Kekse von ihrem Schoß immer weniger wurden.

Wes? hast du noch ne Packung?“

Fragte Tara wie beiläufig und erhob schließlich den Zeigefinger. um zu signalisieren, dass sie etwas sagen wollte, sobald sie mal für eine kurze Zeit ausgekaut hatte.

„Ich denke Keeda müsste ich wohl eher dazu bringen einen hiervon zu Essen...äh...Wes? Du hast doch noch eine Packung oder?“

Fragte die Togruta, als sie den letzten genießbaren Keks gegessen hatte.


„Aber ich habe noch ne bessere Idee! Habt ihr auch Hunger? Wir könnten uns ja irgendwo so ne Weltraumfastfoodstation suchen. Ich hätte gerade voll Lust auf Bantha-King! Nachher kann ich ja gerne kochen – versprochen- aber jetzt wäre so ein Bürger nicht schlecht.“

Träumte Tara vor sich hin und vergaß dabei völlig, dass sie noch mitten im Training waren.


Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda


[Op] Sorry, dass musste sein :D]
 
Hyperraum unterwegs nach Shili - in der Desaster - Tara, Keeda und Wes

Natürlich war die Ausgangssituation für Keeda, einen Geistestrick so unter Druck zu schaffen, nicht optimal fürs Training. Das war zwar eine Situation, die sie später als Jedi noch öfter erleben würde, doch um eine neue Technik zu lernen, waren die Bedingungen denkbar schlecht. Die junge Togruta versprach trotzdem, sich zu bemühen, und sie hielt auch ihr Versprechen, das sah man ihr an, doch es war vergebens. Auf ein Mal riss die Tüte und zu Wes' Entsetzen verteilten sich die Kekse überall auf dem Boden. Einige gingen zu Bruch, andere landeten, wie es sich gehörte, mit der klebrigen Seite auf dem Deck. Während Tara schimpfend alles Verwertbare aufsammelte, entschuldigte sich ihre jüngere Kollegin und vermutete, dass Geistestrick einfach nicht ihr Ding war. Einen Moment lang trauerte der Jedi-Advisor stumm seinem Gebäck nach, dann seufzte er und antwortete.

»Das macht nichts. Jeder von uns hat Stärken und Schwächen, das hast du ja bereits auf Lianna erfahren. Die Bedingungen waren für dich auch nicht gerade einfach, ich hätte nicht gedacht, dass Tara so extrem reagiert. Mach dir keinen Kopf darüber, wir versuchen das irgendwann später nochmal unter anderen Bedingungen, dann werden wir ja sehen.«

Beruhigte er sie und sah die ältere der beiden missbilligend an, die sich pausenlos die Überreste der Kekse in den Mund stopfte und es obendrein schon auf den bestimmt durchweichten in Waldemars Aquarium abgesehen hatte. Die Teile schmeckten ihr sichtlich, weshalb sie sich erkundigte, wo er die gekauft hatte.

»Lass' ihm den, das wäre mal eine Abwechslung in seinem Ernährungsplan, außerdem kannst du den doch nicht mehr wirklich wollen.«

Entgegnete Wes, der Tara als wenig kollegial empfand, als sie sich Keeda gegenüber auch noch recht überheblich gab.

»Nein, ich hatte nur diese eine, und die hatte ich auf Theed gekauft, nicht gerade der nächste Weg, wie du weißt – und ich verbitte mir Experimente mit Keeda, ja?«

Meinte der Taanaber, den Schluss nur gespielt ernst. Die ehemalige Ärztin schien dagegen kaum mehr zu bremsen zu sein, vielleicht vom Zuckerschock, und schlug einen Abstecher zum nächsten Bantha King vor. Wie die Frau nach den Keksen noch Hunger haben konnte, von denen er höchstens mal zwei auf einmal aß, überstieg sein Fassungsvermögen.

»Na, von was sollte Keeda denn auch satt sein? Allerdings sage ich dir blind ohne auf eine Sternenkarte zu gucken, dass wir mindestens einen halben Tag vom nächsten Bantha King weg sind. Hältst du es so lange aus?«

Grinste Wes, denn die Strafe folgte jetzt gleich auf den Fuß.

»Daher habe ich einen besseren Vorschlag: wir trainieren weiter. Dieses Mal versuchst du den Geistestrick und Keeda darf so unkooperativ sein wie sie mag. In der Küche gibts noch einiges an Obst und Gemüse. Schneide ein paar etwa gleich große Scheiben von den verschiedenen Sorten ab und gib sie ihr zu essen. Du, Keeda, trägst das.«

Mit diesen Worten erhob der Jedi sich und begab sich zu einer Kiste mit Trainingssachen. Dort holte er eine Augenbinde heraus und reichte sie der jugendlichen, wobei er drauf achtete, möglichst selten auf Keksreste zu treten.

»Du sollst erraten, was sie dir zu essen gibt und kannst gerne die Macht benutzen, um dir zu helfen. Tara, du versucht ihr eine völlig andere Geschmacksrichtung zu suggerieren. Davor aber machst du ihr aber noch ein belegtes Brot oder was immer sie möchte.«

Wes verschränkte die Arme und freute sich darauf, was die beiden wohl daraus machen würden.

Hyperraum unterwegs nach Shili - in der Desaster - Tara, Keeda und Wes
 
[Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation –Dinnersaal] Casshern, Minati, Joseline, Summer, Ikarr, Antillis, Amira, Pedric Engston, Ensigns (NPCs)

Die Gespräche am Dinnertisch verliefen in eine Richtung, in der nur Cassherns exzellente Erziehung verhinderte, dass er gewisse Anwesende einfach fragte, ob sie denn von allem Verstand befreit waren. Der Botschafter von Taris bewies das Feingefühl einer Bantha-Stampede, als er mit Senatorin de Lieven über seine ‚Forderungen’ sprach, während GroßmeisterinJoseline sich mit ihren Aussagen selbst ins diplomatische Abseits schoss.

Sie konnte nur zu Coruscant Stellung beziehen und die politische Lage nicht bewerten oder sich an den Gesprächen beteiligen? Der Baron von Chandaar verschluckte sich beinahe an seinem Nachtisch, als er das hörte. Wozu hatte man dann ausgerechnet sie zu dieser Mission geschickt und weshalb hatte man diese Frau zu einer Großmeisterin ernannt? Vielleicht gab es eine Art Quotenregelung in diesem Rang… Aber eigentlich hätte er es gleich wissen müssen – wer schleppte so ein naives Kind auf eine Mission von galaxisweiter Bedeutung mit und fasste jede Kritik als persönliche Beleidigung auf?

„Großmeisterin Joseline, verzeihen Sie, wenn ich das frage, aber hat man Sie nicht dahin gehend ausgebildet zu vermitteln und Verhandlungen zu führen? Ich meinte auch zu wissen, dass Jedi persönliche Gefühle nicht ihr Handeln bestimmen sollte, oder irre ich mich da? Ich stelle Ihnen natürlich gerne das nötige Material zur Verfügung, damit Sie und Ihre Padawane sich informieren und sich entsprechend verhalten können,“

hakte er höflich in das Gespräch ein, das sich mit Senatorin de Lieven über die Rolle Coruscants entsponnen hatte. Allerdings klang sie dabei nicht so enthusiastisch, als wenn es beispielsweise um Corellia gegangen wäre, wie es in ihrer Rede vor der Abstimmung zur Osarian-Mission zu sehen und zu hören gewesen war – aber sie war sich des Ausgangs des Krieges äußerst sicher.

„ Sie klingen wirklich sehr optimistisch, werte Senatorin – gerade hat die die NR den Both-Sektor zurückerobert, und schon reden Sie von Coruscant. Es ist von größter Dringlichkeit, den Status Quo zu halten, und Verbündete zu gewinnen – wie mit dieser Mission beispielsweise. Deshalb sind wir auch froh, dass Taris und Mirial sich der Neue Republik anschließen. Bestimmt wird sich der Flüchtlingsausschuss gerne damit beschäftigen, wie Ihnen geholfen werden kann, Botschafter A Sen. Unsere eifrige Senatorin Moss wird alles in Ihrer Macht Stehende tun…“

‚…wenn sie nicht unterwegs nach Osarian wäre’, ergänzte Casshern in Gedanken und legte sein Besteck auf dem Teller ab. Die Reaktion de Lievens auf die ersten Nachrichten von Rhommamool würde unbezahlbar sein…und es gab noch einiges mehr, was sie nicht wusste.

„Ich halte es für unklug, das Imperium zu unterschätzen – und dass mit der Befreiung Coruscants ein Finale eingeläutet sein soll, ist ein recht…einfach gedacht. Was meinen Sie dazu, Vice Admiral?“,

wandte er sich an Tet’ness, welche sich an den Gesprächen der Diplomaten und Jedi nicht beteiligt hatte. Casshern kannte verschiedene Szenarien, die sich mit der Rückeroberung Coruscants beschäftigt hatten, und nicht einmal eines beschrieb eine Lage, die man als politisch und militärisch stabil bezeichnen konnte.

[Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation –Dinnersaal] Casshern, Minati, Joseline, Summer, Ikarr, Antillis, Amira, Pedric Engston, Ensigns (NPCs)
 
[Hyperraum - ISD Reconciliation - Dinnersaal ] Joseline, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Mylo, Captain Engston, Casia, Ensigns (NPCs)B][/COLOR]

Am Ende ihrer kleinen Begrüßungsrede angekommen, ließ Amira erst einmal die Eindrücke ihrer Gäste auf sich wirken, welche allem Anschein nach recht positiv waren. Die Padawan (Summer) klatschte sogar eifrig. Auf Hapes wäre diese Reaktion sicherlich unangebracht, aber die Offizierin konnte und wollte es der jungen Jedi nicht ankreiden, sondern bemerkte wie sich ihre Lippen zu einem angedeuteten Lächeln verselbstständigten. Und ja, insgeheim war sie froh, dass dieser Part vorüber war. Militärische Etikette war soviel einfacher und nachvollziehbarer als, die der Politik. Senatorin de Lieven hatte ganz recht, sie brachte ein großes Opfer hier zu sein, immerhin wäre die Alternative weit hinter den Frontlinien Manöver abzuhalten, um die dritte Flotte auf Trab zu halten, und die Mannschaften auf weitere Auseinandersetzungen vorzubereiten. Untermauert wäre das ganze von einem ewigen Papierkrieg, der zu Krämpfen im Handgelenk führen konnte.

‚Oder aber vielleicht, nur vielleicht bist du heute ein wenig melodramatisch.’ Im stummen Zwiegespräch mit sich selbst, verbrachte die Hapanerin den größeren Teil des Dinners. Sie registrierte sehr wohl die Gespräche drum herum, wollte sich jedoch nicht in die vorläufigen Verhandlungen einmischen, zumal es sicherlich nicht sonderlich förderlich wäre, wenn sie Botschafterin Minati Forlin direkt nach den Details zur Flotte Mirials ausfragen würde. Auch wenn es nur im Rahmen von der Systemsicherung ging, nachdem das System in die Republik aufgenommen wurde. Doch das hatte auch bis dahin Zeit, Mirial schien an sich sehr stabil zu sein, und einen definitiven Gewinn für die Republik darzustellen. Es benötigte keine gesonderte Hilfe, würde sicherlich jedoch Vorteile durch Handelsbeziehungen, als auch die Einbindung der Systemflotte in die Flotte der Republik erhalten, da man ganz andere Erfahrungen anzubieten hatte. Die Republik führte einen Dekadenlangen Krieg, die Besatzungen, Soldaten und Offiziere Mirials konnten von dieser Erfahrung nur profitieren. Ebenso würde es bedeuten, dass der Planet Zugang zur Rüstungsindustrie der Republik erhielt, wodurch vermutlich eine Modernisierung der planetaren Streitkräfte möglich wurde.

Noch bevor sie es wusste, schlich sich ein weiteres Thema in ihre Gedanken, dass ihr in letzter Zeit immer wieder durch den Kopf ging und einfach keine Ruhe ließ. Denn insgeheim wurmte es Amira schon, dass man ihr das Kommando über die Sonderstreitkräfte entzogen hatte, nachdem diese offiziell zur fünften Flotte wurde. Und das alles nur aus dem Hintergrund heraus, dass das Kommando über eine offensiv operierende Flotte ein Posten für einen vollwertigen Admiral war. Die Hapanerin selbst war erst wenige Monate vor Bothawui zur Vizeadmirälin geworden und schied somit also aus, da man sie auch in diesem Zeitrahmen nicht nochmals befördern konnte. Dass sie die Streitmacht zusammen mit Commodore Korus aufgebaut hatte, derer sich Admiral Stazi nun bediente machte die Sache nur schlimmer. Sie kannte sich gut genug um zu wissen, dass sie immer vergleichen würde, was Stazi mit der fünften Flotte erreichen würde, und was sie sich selbst in seiner Lage zugemutet hätte. Sie kannte die Kommandanten, und hatte ein gutes Gespür dafür, was man ihnen und ihren Schiffen zumuten konnte. Stazi kam als Fremder hinzu (weshalb sie ihm nicht zutraute, das Beste aus der fünften Flotte herauszuholen) und hatte ihren Posten erhalten, weil sie nicht hoch genug im Rang war, um die Flotte zu halten, obwohl sie bei Bothawui und auch in den Operationen zuvor makellose Arbeit geleistet hatte. Und das nagte einfach an ihr.

Amira zwang ihre Aufmerksamkeit weg von diesem Thema, und wurde sich der Fakten über Taris bewusst. Im Gegensatz zu Mirial, brauchte der Planet die Unterstützung durch die Republik um aus der Krise zu gelangen. Und das politische Feilschen ließ auch nicht lange auf sich warten. Senatorin de Lieven unterstrich in dem Gespräch ihre langjährige Erfahrung als Verhandlungsführerin und konnte eine gewisse Unterstützung für den Wiederaufbau von Taris in Aussicht stellen, auch wenn diese derzeit eher etwas verhalten ausfiel. Jedoch musste dies noch nicht bedeuten, dass es lediglich dabei blieb.

Als das Thema schließlich auf Coruscant zu sprechen kam, wollte sie tunlichst nichts dazu sagen, als Baron D’Orcast sie jedoch persönlich ansprach, konnte sie sich schlecht weiterhin dem Dessert widmen. Also legte sie ihr Besteck zur Seite und erkaufte sich wertvolle Sekunden, indem sie sich die Lippen mit einer Serviette abtupfte. Wie weit sollte sie gehen?


„Nun, wie Senatorin de Lieven bereits sagte, benötigt eine Befreiung Coruscants natürlich einiger wichtiger Kriterien, eines der Wichtigsten wäre mindestens eine vorzugsweise jedoch mehrere gesicherte Versorgungswege. Diese wiederum bedingen, dass wir den imperialen Griff in den Kernwelten aufbrechen. Wie die Militärberater ihrer jeweiligen Heimatwelten sicherlich bestätigen können, sind umliegende Systeme jedoch äußerst gut gesichert. Insbesondere Anaxes oder Brentaal wären Welten, an denen man sich gegebenenfalls die Zähne ausbeißen könnten. Diese Festungswelten könnten als Rückzugsort und Versorgungszentren für imperiale Verbände in den Kerngebieten fungieren, welche also eine permanente Bedrohung für befreite Welten darstellen würden. Eine Einnahme dieser Festungswelten wäre entweder durch einen massiven Flotteneinsatz oder aber auch einer Belagerung durchaus möglich. Beides jedoch würde eine im Kerngebiet operierende Flotte zwingen sich entsprechend zu konzentrieren, was dem Imperium wiederum erlauben würde, befreite Welten anzugreifen und erneut zu erobern, was eine Flotte effektiv vom Nachschub abschneiden könnte, alternativ könnte das Imperium bei der Verteidigung ihrer Festungswelten auch Abnutzungsschlacht herbeiführen, welche unsere Offensivkräfte aufreibt, sprich wenn unsere Verluste hoch genug sind, wird es uns nicht mehr möglich sein offensiv zu operieren, was im Endeffekt das Ziel für eine erfolgreiche Sektorverteidigung durch das Imperiums sein muss.“

Für Laien mochte sich diese Ausführung schon als ‚geheime Informationen’ anhören, waren jedoch für jeden strategischem Analysten mit den entsprechenden Informationen, offensichtlich. Oder sogar durch Ditte käuflich. Sie plauderte also nicht aus dem Nähkästchen, so eine Kompromittierung der operativen Sicherheit würde sie sich nie leisten.

„Gelinde gesagt ist Coruscant also ein Pulverfass. Sobald wir eine Offensive in den Kernwelten in Erwägung ziehen könnten und durchführen sind wir gezwungen den Planeten so schnell wie möglich zu befreien, und Nachschubswege aufzutun, da wir ansonsten riskieren, den imperialen Nachschub für Coruscant durch Operationen in dem Gebiet abzuschneiden, was wiederum die einfachen Bürger zu spüren bekommen würden und nicht die imperiale Elite. Auf der anderen Seite kann Coruscant ebenso bedeuten, dass wir die Initiative abgeben, und dem Imperium erlauben Luft zu holen. Natürlich stehen dem KSNR einige Optionen offen, aber mit der Befreiung Coruscants, wird das Imperium nicht besiegt sein. Aber es wäre ein wichtiger, moralischer Triumph und symbolträchtiger Schritt, welcher der Republik politisch nur gut tun kann.“

Die traurige Wahrheit war leider, dass das Imperium scheinbar immer wieder zum Gegenschlag ausholte. Dennoch, eine Einnahme Coruscants, wäre ein bedeutendes Argument, dass man wieder auf Augenhöhe mit dem Imperium war, was neutrale Welten dazu bewegen konnte, sich der Republik anzuschließen. Und in Gemeinsamkeit, lag die große unabstreitbare Stärke der Republik. Jede Mitgliedswelt, bereicherte sie moralisch, weit über den Wert von Finanzkraft oder eingebrachten Streitkräften hinaus. Zumindest waren dies die Gedanken der Idealistin in der Admirälin.

„Es sind zu viele Faktoren im Spiel um ein genaues Szenario beschreiben zu können, auch wenn ich natürlich einige Analysen und Schlussfolgerungen an notwendigen Kriterien aufzeigen könnte, aber ich möchte sie nicht mit stundenlangen Ausführungen langweilen, wenn ich einmal in Fahrt bin, kann es schwer sein mich zu stoppen, was Captain Engston ihnen sicherlich bestätigen kann.“

Der Angesprochene nickte theatralisch Bedeutungsschwer.

[Hyperraum - ISD Reconciliation - Dinnersaal ] Joseline, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Mylo, Captain Engston, Casia, Ensigns (NPCs)

OP: Wenn niemand was dagegen hat, würde ich uns am Montag Abend dann in Hapes Orbit posten.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es war doch wirklich bemerkenswert, dachte Casia ironisch, wie gut diese Delegation funktionierte. Eigentlich waren sie ein perfektes Spiegelbild der Republik. Sie hoffte nur, daß die Hapaner Authentizität zu würdigen wußten, denn sonst begann sie langsam, aber sich daran zu zweifeln, ob diese Mission ein Erfolg werden würde. Vielleicht hatte irgendein perverses, krankes Hirn in der politischen Schaltzentrale genau das beabsichtigt.
Irgendwie fühlte sie sich an Witanis, den Senator von Sullust erinnert, wobei es ihr immer noch ein Rätsel war, wie er es geschafft hatte, sich zum Senator dieses Planeten aufzuschwingen. Allerdings hätte diesem Verräter sowohl die Geduld, die Ausdauer als auch die Brillanz für einen solchen Plan gefehlt. Und obwohl er ein Ärgernis gewesen war, war es nicht sonderlich schwer gewesen, ihn im Auge zu behalten. Casia war gerade auf dem besten Wege dabei gewesen, ihn kaltzustellen, als man sie entführt hatte.
Nicht nur zu ihrem Ärger war nie geklärt worden, wer die Entführung wirklich zu verantworten hatte und ebenso blieb im Dunkeln, wer Witanis ermordet hatte. Allerdings wußte sie, daß einige Institutionen diese Tat gerne als ihren Verdienst verbucht hätten.
Und so unterdrückte Casia einen Seufzer, als D’Orcast sich Joseline zuwandte und sie auf die Diskrepanz zwischen ihren Worten und der Rolle der Jedi als Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit hinwies.
Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn ihm das entgangen wäre. Und die Jedi standen schon genug in der Kritik und von einem Wächter des Friedens und der Gerechtigkeit man verdammt noch mal erwarten, daß er sich in poltischen Fragen auskannte. Wie sonst sollten die Jedi ihre vermittelnde Rolle gut und vernünftig ausfüllen können?
Mit Wehmut dachte Casia an die Basis auf Corellia zurück. An den im Erdgeschoß gelegenen Ratssaal mit seinen raumhohen Fenstern und dem durch die in der Nähe stehenden Bäume hereinfallenden, gedämpften Licht und die darin stattgefundenen Diskussionen. Ihr fehlte dieser Austausch von Gedanken sehr; mit Led, dessen Gedanken sehr oft mit ihren übereinstimmten; mit Chesara, deren Klarheit in der Argumentation ihr sehr gefallen hatte; mit Sarid, deren ruhige Einwände sie zu schätzen gewußt hatte; mit Tomm, dessen mit Vehemenz Argumente sie immer herausgefordert hatten; mit Padme, deren spöttische Kommentare sie manchmal nur den Kopf schütteln ließen.
Chesara leitete immer noch als Ratsmitglied den Orden und von Sarid hatte sie gerüchteweise gehört. Led dagegen war tot. Und Tomm und Padme galten als verschollen.
Diese Jedi wären mit Sicherheit…, Casia hielt im Gedanken inne, als sie das „Problem“ aus einem anderen Blickwinkel anschaute.
Die Monarchie war die Herrschaftsform auf Hapan. Sie machte sich keine Illusionen darüber, daß die Hapaner die Republik als kleineres Übel ansahen. Und das größte Übel neben den palavernden Politkern waren die Jedi. Wie Amira schon bei Ankunft bewiesen hatte, konnten Hapaner die Jedi gar nicht leiden.
Casias Gesichtsausdruck ähnelte einer zufriedenen, satten Katze, welcher die Federn ihrer Mahlzeit noch aus dem Mund schauten, als sie sich die Jedi anschaute.
Diese Jedi waren perfekt für diese Verhandlungen. Nun gut, vielleicht wären die Botschafter von Mirial und Taris irritiert, aber die Hapaner wären nicht verärgert, weil sich die Jedi in die Verhandlungen mischen würden.
Sie konnte sich die Katastrophe bildlich vorstellen, wenn die Jedi, an welche sie vorhin gedacht hatte, mit von der Partie gewesen wären. Chesaras und Sarids sachliche und kluge Einwände, Tomms vielleicht zu vehemente Argumentation und Leds ruhige Beharrlichkeit. Padme wäre von vorneherein disqualifiziert gewesen, schließlich wollten sie Beitrittsverhandlungen führen und keinen Kleinkrieg schlichten müssen.

Um ein Haar hätte sie den Übergang von D’Orcast Argumentation verpaßt, aber das Gefühl, etwas wirklich verpaßt zu haben, schlich sich dennoch bei ihr ein. Warum steckte der Kerl sie nun ins Lager der Optimisten?
Sie hatte eigentlich, weniger ausführlich natürlich, nichts anders gesagt als Amira?


“Nun, Vice Admiral Tet’Ness, vielen Dank für die ausführlichere Erklärung zu diesem Punkt.“

bedankte sie sich und blickte dann D’Orcast an.

“Ich bin mir über die erbrachten Leistungen der Republik sehr wohl im Klaren. Und zudem weiß ich ebenfalls, welche Maßnahmen für die nähere Zukunft dringend Not tun, aber ich danke für ihre Belehrung.“

antwortete Casia lächelnd und nickte D’Orcast zu, obwohl sie in keinster Form gegensätzlich geäußert hatte. Wenn die Jedi nach D’Orcast Meinung Nachhilfe nehmen mußten, dann brauchte er mindestens eine Ohrenspülung.

“Aufgrund meiner familiären Situation werde ich sicherlich nicht in den Wahn verfallen, das Imperium zu unterschätzen. Aber ich muß zugeben, daß sie ein klein wenig Recht haben. Ich gestatte mir wirklich in einer Hinsicht ein wenig Optimismus.“

Casia fand das eigentlich amüsant, aber sie schätzte es nicht sonderlich, wenn ihr eine Meinung in den Mund gelegt wurde.

“Ich gestatte mir lediglich die Hoffnung, daß es nicht wieder zwanzig Jahre dauert, bis wir dieses Ziel erreicht haben.“

schloß Casia kühl.


Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – Dinnersaal - Joseline, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Mylo, Captain Engston, Casia, Ensigns (NPCs)


[OP]Montagabend ist spitze. Also diese Delegation macht wirklich Spaß :D[OP]
 
Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – Dinnersaal - mit Summer mit Mylo, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Captain Pedric Engston und Ensigns (NPCs)

War das Missfallen das sie da bei der Senatorin kurz aufblitzen gefühlt hatte, bevor wohl die ausgezeichnete diplomatische Ausbildung der ehemaligen Kanzlerin jegliche oberflächliche Gefühlsübermittlung durch die Macht unterband und auch wenn sie die wirkliche Einstellung ihrer Gegenüber recht stark interessierte, würde Jo niemals ungefragt tiefer nachforschen.
Auch wenn sie diese kurze Regung zum grübeln brachte.
Mit Absicht war Jo vage geblieben! Mit Absicht hatte sie nicht deutlich klar gemacht wie wenig sie davon hielt, von einem Hilfesuchenden, auch wenn dieser noch nicht direkt zur Republik gehören sollte, Gegenleistungen für die Hilfe zu fordern! Mit Absicht wollte sie der Senatorin und in gewisser Hinsicht auch D’Orcast nicht so in die Parade fahren und dann fuhr man ihr hier so derart über den Mund?
Gut, Senatorin de Lieven verbesserte nur Jo‘s Feststellung über die Bedeutung Coruscants und hielt sich sonst Verhältnismäßig bedeckt. Doch auch diese Verbesserung war genau NICHT das was sie hatte sagen wollen. Nein in Jo’s Augen war Coruscant eben nicht der Schlusspunkt einer Entwicklung sondern ein wichtiger Katalysator für den festeren Zusammenschluss aller demokratischen und freiheitsliebenden Völker!
Hatte Jo das denn so undeutlich geäußert?
Ein kurzes Kräuseln ihrer Oberlippe sagte jemandem der sie kannte, wie sich immer mehr Wiederspruch in ihr aufbaute. Allerdings plante sie nicht diesen Wiederspruch zu Äußern!
Allerdings, als D’Orcast sich ein hakte wanderte Jo’s linke Augenbrauen ziemlich indigniert nach oben während sie sich dem Volksvertreter zu wandte. Einen Moment atmete Jo tief durch und bediente sich einer kurzen Entspannungsübung, während der Baron damit fort setzte wohl ihre gesamte Ausbildung in Frage zu stellen.


Danke für euren wohlgemeinten Hinweis, werter Baron D’Orcast!...

Hakte Jo in einem ähnlich süßlichen Tonfall in das Gespräch ein und richtete ihre blinden Augen direkt auf den Baron während sie ihre Haltung nun noch ein wenig mehr straffte.

…Aber genau aus dem Grund, den ihr aufführt, habe ich mich mit meinen Einschätzungen erst einmal zurück gehalten! Ich Maße mir keine Meinung an, bevor ich nicht sämtliche Fakten und Aussagen kenne und gegen einander abgewogen habe! Und damit meine ich nicht die Fakten die in sterilen Akten stehen, die zumeist nur von einer Seite erstellt wurden, sondern z.B. die Aussagen unserer werten Delegierten hier! Ich sehe meine Aufgabe hier als Vermittler, als jemand, der die gesamte Angelegenheit aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet, der eben frei von eigenen Begehrlichkeiten ist und kann schon aus diesem Grunde keine eigene Meinung mit in die Waagschale werfen. Das entspricht doch im Grunde eben genau dem, was ihr soeben von mir einfordertet.
Oh, und was das angebotene Material angeht!


Kurz hielt Jo inne und nahm einen Schluck Wasser aus dem kunstvoll geschliffenen Kristallglas vor sich während sie eine scharfe Erwiderung auf seine durchaus zweideutig verstehbare Aussage herunter schluckte. Natürlich konnte man seine Worte einfach ohne Hintergedanken sehen und als ein Angebot einer umfangreichen Datensammlung über die aktuelle Lage der Mission sehen. Oder man sah es im Zusammenhang mit dem was der Baron zuvor gesagt hatte. Dann aber war es eine bodenlose Impertinenz, denn dann würde D’Orcast behaupten sie über die Grundlagen der Jediausbildung belehren zu müssen. Früher hätte sie sich einen Seitenhieb in diese Richtung nicht verkneifen können, Doch hier und jetzt kniff sie nur kurz ihre Lippen zusammen, als sie das Kristallglas vom Munde absetzte und beschloss dann, ganz die begriffsstutzige Jedi, für die er sie wohl zu halten schien, nur auf die unverfängliche Deutungsweise ein zu gehen.

Ich werde natürlich mit äußerstem Interesse eure Daten mit den meinen vergleichen.

Ein knappes Nicken ihrerseits folgte noch bevor sie zuhörte wie er nun auch die Senatorin zu belehren versuchte. Wobei Jo versucht war, ihm seit langem das erste Mal in Gedanken zu zustimmen, als er die Argumentation das Coruscant das Finale wäre, negierte.
Nun gut, das zeigte, das selbst bei den gegensätzlichsten Ansichten, doch irgendwo ein Konsenspunkt zu finden war.
Auch Admiralin Tet’Ness ergriff das Wort und Jo schien es beinahe so als würde nun, direkt nach dem Dinner mehr gesprochen, als während der gesamten Speisenabfolge, während der es sicher auch genügende Möglichkeit gegeben hätte, die aber, mehr oder weniger, schweigend erfolgt war.
Betrachtete man aber all die Aussagen, war doch, über die unzähligen kleinen oder größeren Spitzen und Missverständnissen mal hinweg gesehen, im Grunde erkennbar, das sie alle ähnliche Ansichten hatten.
Anerkennend nickte Jo erst der Admiralin, dann der Senatorin, den Botschaftern und zuletzt auch dem Baron zu.


Nun ja, wenn man mich fragt klingt das alles doch stark danach, das unser aller Einstellung nicht sehr weit auseinander driften!

Äußerte Jo in einem sehr versöhnlichen Tonfall und lächelte zur Bekräftigung des Gesagten noch einmal in die Runde während sie annahm, dass nun so langsam, das Dinner dem Ende zu ging. Sie hatten wirklich lange getafelt und vor allem Summer wirkte auf Jo sehr Müde während mit Ikarr immer noch redebedarf bestand.

Hyperraum - Route nach Hapan - ISD II Reconciliation – Dinnersaal - mit Summer mit Mylo, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Captain Pedric Engston und Ensigns (NPCs)

[OP]Och ja, Montagabend ist gut!
 
[Hyperraum nach Hapan - an Bord des ISD II "Reconciliation" - Dinnersaal] Summer mit Joseline, Ikarr, Antillis, Casshern, Minati, Amira, Casia, Erl, Captain Engston und Ensigns (NPCs)

Der Hauptgang war wirklich sehr sehr lecker gewesen und das Dinner fand seinen pefekten Abschluss beim Nachtisch. Summer liebte Süßspeisen. Sie musste an Lianna zurückdenken, wo sie zusammen mit Joseline Schoko-Loops gegessen hatte und dann das Levitationstraining mit Keksen. Die Alderaanerin lächelte glücklich und zufrieden. Sie war absolut satt und langsam machte sich Müdigkeit bei ihr breit. Sie hatte das Gefühl, als sei sie schon ewig auf den Beinen und während einer Hyperraumreise, so empfand es die junge Padawan zumindest, verlor man ein wenig das Zeitgefühl. Hier war es immer dunkel.

Während des gesamten Dinners wurde nur sehr wenig gesprochen, doch jetzt zum Ende hin nahmen die Gespräche zu. Bis auf das angerissene Thema Coruscant bekam Summer nicht mehr viel mit, sie war einfach zu müde. Im Gegensatz zu anderen Leuten hier im Raum. Anscheinend wurde Baron D'Orcast nie müde, um mit seinen Sticheleien aufzuhören. Wieder mal war ihre Meisterin, das Opfer seiner Attacke. Der konnte nie genug bekommen, dachte das Waisenmädchen. Sie schaute zu der Großmeisterin auf, die ihr ein Lächeln schenkte und mit ihrer Hand beruhigend über Summers Arm strich.

Die braunhaarige Padawan fühlte sich wirklich geborgen bei Jo. Doch sie wollte sie nun nicht stören in dem Gespräch. Aber sie wollte auch keineswegs weiter hier bleiben, um dann von der Müdigkeit übermannt zu werden und auf dem Dinnertisch einzuschlafen. Das wäre doch bloß wieder ein gefundenes Fressen für den Baron von Chandaar. Also stand Summer von ihrem Sitzplatz auf und ging auf einen der Ensigns zu, zupfte dem Mann am Ärmel.


"Entschuldigen Sie bitte, aber könnten Sie mich zu meinem Quartier bringen?", fragte sie den Mann, der das kleine Mädchen um einiges überragte.

Ihren Teddy hielt sie immer noch gut versteckt, sodass er nicht in das Blickfeld des Barons fiel. Aber der war ja ohnehin in seine Gespräche mit den anderen Politikern vertieft. Bevor Summer jedoch mit dem Ensign zu ihrem Quartier aufbrach, wollte sie sich noch bei Vice-Admiral Amira Tet'Ness und Captain Engston für das köstliche Dinner bedanken. Das hatte ihre Mutter ihr beigebracht. Wo immer sie zu Gast war, sollte sie sich bedanken.


"Entschuldigung, Miss Amira, wenn ich sie gerade störe, aber ich wollte mich bei Ihnen und auch bei Captain Engston...", sie blickte zu dem Mann in Galauniform und schenkte ihm ein Lächeln bevor sie weitersprach,"... bedanken für das wirklich sehr köstliche Dinner."

Nachdem sie sich bedankt hatte, flüsterte Joseline nur noch in ihr Ohr, dass sie müde sei und sich im Quartier ausruhen werde und verließ dann mit dem Ensign den Dinnersaal. Auf dem Weg zum Quartier sprachen die beiden kein Wort miteinander. Als sie ankamen, bedankte sich Summer bei dem hilfsbereiten Mann, verschwand in dem Quartier und fiel sofort, von Müdigkeit übermannt in das, ihr zur Verfügung gestellte Bett und schlief ein.

Die Betten hier auf der "Reconciliation" waren viel viel komfortabler, als auf dem Frachter, der sie nach Mon Calamari gebracht hatte. Aber Joseline hatte, ja bereits dort angekündigt, dass sie auf ihrer Reise nach Hapan das Glück hatten den Luxus eines ISD auszukosten. Summer schlief in ihrer typisch zusammengekauerten Schlafhaltung und kuschelte sich in das weiche Bett.


[Hyperraum nach Hapan - an Bord des ISD II "Reconciliation" - Quartier] Summer allein
 
|| Hyperraum nach "unbekannter Planet" ▫ "Vanguardian" ▫ Lounge || ▫ Azgeth & Assardis

Der Flug war angenehm ruhig. Schnell wurde auch klar, dass ihr Gastgeber nicht sehr oft jemanden in seinem Schiff hatte. Im Normalfall stopfte er alles mit den Gütern voll, die er an Siedlungen lieferte. Der ehemaligen Sith war es dermaßen schleierhaft wie man genau auf diese Art von Beschäftigung kam, dass sie ganz gezielt danach fragte. Komisch, normalerweise interessierten sie normale Jobs nicht sonderlich. Schließlich, gegen Ende des zweiten Abends, hatte sie Assardis so weit, dass er auspackte und seine Geschichte erzählte. "Lustigerweise" unterschied sich ihre Sichtweise momentan nicht allzu sehr auf bestimmte Gesichtspunkte hin. Auch er wollte für einige Zeit einfach nur seine Ruhe und Abstand von allem haben. Nur war er nicht ganz so rigoros und verschwand im Nivana. Sein Schiff bot ihm Isolation genug. Letztendlich war alles so gekommen weil seine Ehe auf spektakuläre Weise gescheitert war. Psychoterror und Rosenkrieg hatten ihn einige seiner besten Jahre gekostet und nun wollte er von den Menschen, bzw. von Frauen nichts mehr wissen.

Zumindest von keinen die irgendetwas von ihm wollten. Na wie gut, dass er wenigstens Frauen flog. Ein Glück für sie. Seine Schilderungen des gesamten Scheidungsdramas konnten gut für ein Buch oder einen kurzweiligen Holofilm herhalten. Karyn, die bisher nie an solchen Geschichten irgendetwas hatte finden können, amüsierte sich prächtig, auch wenn vieles an sich nicht zum Lachen war. Aber Assardis sah es selbst aus einer humoristischen Sicht, da konnte man nur mitmachen. Andersherum gestaltete es sich jedoch weitaus schwieriger. Im Prinzip hätte sie ihm gerne etwas über ihr Leben erzählt, doch leider war das meiste davon unaussprechbar. Und die Dunkelhaarige wollte nicht, dass er anfing sie zu fürchten oder ihr zu misstrauen. Also verpackte sie ihr Leben so gut es ging, und transformierte ihre Erlebnisse auf die Mitgliedschaft im Militär und nicht im Sith-Orden. So musste sie zumindest keine Geschichten völlig aus der Luft erfinden. Die schlimmsten Verbrechen ließ sie selbstverständlich aus, doch auch ohne sie, schien er mehr als nur Verständnis für ihre jetzige Unternehmung zu entwickeln. Ihre Quest der Läuterung, wenn man es so bezeichnen wollte. Und das obwohl er die verwerflichsten Dinge noch nicht einmal gehört hatte ...

Aber es brachte nichts, sich in den vergangenen Sünden zu suhlen, sie war auf einem guten Weg und würde ihre Freiheit finden, davon war sie inzwischen überzeugt. Manchmal hatte sie bereits jetzt schon das Gefühl ihre Lasten abgelegt zu haben, doch sie traute dem Ganzen noch nicht. Es musste sich erst festigen, ihre Stabilität musste langfristig Bestand haben, erst dann konnte sie wieder mit anderen leben. Erst dann waren unbelastete Entscheidungen wieder möglich. Was noch vor einem halben Jahr nicht möglich gewesen wäre, nämlich für längere Zeit mit einer zweiten Person auf engem Raum auszukommen, gestaltete sich nun als wesentlich unkomplizierter als erwartet. Sie konnten sich tatsächlich unterhalten und ab und zu lachen, und selbst wenn nicht gesprochen wurde, war es nicht peinlich. Lag es an ihr? An ihrer Wahrnehmung? Hatte sich etwas verändert? Oder war diese Person mit der sie hier durch die Gegend flog einfach viel umgänglicher?

So ganz konnte es die schwarzhaarige Machtbegabte nicht ergründen, es tat aber auf jeden Fall gut und sorgte für Entspannung. Das alles nahm einen äußerst positiven Verlauf und Karyn fing an sich Hoffnungen zu machen. Wieviel Zeit würde sie benötigen um das zu erreichen, das sie selbst gar nicht genau definieren konnte? Ein Jahr? Oder weniger? Sie konnte es dummerweise überhaupt nicht sagen. Ein Jahr klang nach einem zielentsprechenden Zeitraum. Konnte sie solange überhaupt durchhalten? Sie hatte eigentlich dementsprechend geplant und ihre Ausrüstung für eine langjährige Reise angepasst. Um aber nicht alles dem Zufall zu überlassen, erkundigte sie sich so gut es ging über den Planeten und über die Siedlung, bzw. die Siedler. Über den Planeten selbst konnte ihr Pilot auch nicht viel mehr sagen, als das, was sie schon in Erfahrung gebracht hatte. Die Siedlung hingegen gab es seit 3 Jahren und er war nun zum 6. Mal auf dem Weg dorthin. Am Anfang hatte er Baumaterialien und Werkzeug hinschaffen müssen, nun waren es eher Pflanzensamen, Ersatzteile und Dinge, die man brauchte, um sich längerfristig an einem Ort einzurichten.

Er ließ auch den Respekt durchscheinen den er für die Pioniere an den Tag legte. Etwas aus dem Nichts zu schaffen, komplett irgendwo neu zu siedeln hatte etwas Besonderes. Es war ein ähnlicher "Spirit" den auch die Machtsensitive ein wenig spürte, zumindest sah sie es so. Die Siedlung hatte wohl mit drei Familien begonnen, bzw. drei großen Häusern, beim letzten Besuch hatte er elf gezählt. Langsam, aber stetig war das erste Dorf entstanden. Karyn fragte sich wie das Leben dort aussah. Was machte man den ganzen Tag? Ein Haus war irgendwann fertig gestellt, irgendwann war daran alles getan. Und dann? Ging der ganze Tag für Landwirtschaft und die alltäglichen Dinge drauf oder wie? Vermutlich musste sie es mit eigenen Augen sehen, bevor sie sich etwas darunter vorstellen konnte. Zumindest teilweise waren es auch Bauern, denn das Essen musste schließlich irgendwoher kommen. Wie sah es mit Fleisch aus? Mit Fahrzeugen? Waren Jäger darunter oder ließ man sich eingefrorene Ware liefern? Gab es dort überhaupt Strom und fließend Wasser?

Karyn sponn ein bisschen herum, wurde dann aber aufgeklärt, dass selbstverständlich ein Generator vorhanden war und die wichtigsten Elektroinstallationen wie Lampen und dergleichen. Fahrzeuge hatte er noch keine dort gesehen, denn wo sollte man schon groß hinfahren ausser zu einem Naturausflug, der auch noch gefährlich sein konnte? Viel interessanter war für sie natürlich wie die Leutchen vor Ort auf sie reagieren würden. Letztendlich war sie ja keine große Gefahr, sondern nur jemand auf der Durchreise. Bestimmt würde sie den Siedlern suspekt sein. Aber solange sie die Ex-Warrior deshalb nicht angriffen oder ähnlich dumme Ideen hatten, war alles in bester Ordnung. Das Schiff benötigte eine gute Woche und vier Zwischensprünge, bis sie endlich das gewünschte System erreicht hatten. Bis jetzt hatte es noch keinen Namen, lediglich eine Nummer, die sich Karyn beim besten Willen nicht merken konnte und wollte. Während Assardis im Cockpit verschwand, machte sich die muskulöse Frau auf zu ihrer Koje um ihren Rucksack zu packen.

Sie hatte in den Stunden, die sie nicht mit dem Schiffseigner verbracht hatte, immer wieder das Einräumen der Ausrüstung trainiert, sodass sie genau wusste was wie gefaltet wo hin kam. Sie konnte es sozusagen fast schon blind. Gerade als sie fertig war konnte sie leichte Erschütterungen spüren und hören, die aufzeigten, dass sie dabei waren in die Atmosphäre einzutreten. Karyn düste zum einzigen größeren Aussichtsfenster, dass außerhalb das Cockpits lag und beobachtete den Anflug. Es handelte sich um einen grünen, mediterranen Planeten mit allem was dazu gehörte. Meere, Gebirge, Flüsse, Prärien, Wüsten ... eben das Übliche. Perfekt. Viel besser hätte sie es kaum treffen können, auch wenn am Ende natürlich der Blick direkt aus dem Nähe eine schlussendliche Darstellung brachte. Nach wenigen Minuten durchbrachen sie die Wolkendecke und näherten sich einem Landstück, das nicht weit entfernt von einem Flussdelta entfernt lag. An so einer Stelle konnte man in der Tat bestimmt gut siedeln.

Karyn ließ ein schmales Lächeln durchscheinen und entfernte sich vom Fenster um es sich für den Landeanflug bequem zu machen. Es dauerte noch fünf Minuten bis die Machtbegabte einen Ruck und anschließenden Stillstand wahrnahm. Da waren sie also. Auf dem Planeten mit Nummer. Doch dies hatte für sie keine Relevanz. Er war gut bewohn- und bereisbar. Die restlichen Geräusche verminderten sich auch Stück für Stück als der Pilot die Maschinen herunterfuhr und die Systeme abschaltete. Assardis kam aus dem Cockpit und schaute sie argwöhnisch von oben herab mit einem Grinsen an.


"Und ich dachte, Du ständest schon an der Tür, weil Du es kaum aushältst endlich aussteigen zu können."
"Die Qual Dich um mich zu haben, musste ich schon über eine Woche ertragen, da kann ich auch noch etwas warten."
"Zu gütig! So, dann wollen wir mal 'Hallo' sagen. Vom Cockpit habe ich schon die Ersten auf's Schiff zulaufen sehen."
Da musste sie nicht zweimal gefragt werden. Endlich wieder echten Boden unter den Füßen, traumhaft!

"Und ob!" , bestätigte die Dunkelhaarige begeistert und sprang auf. Ein Fingerknopf ließ die Einstiegsrampe ausfahren, die ihnen zischend den Weg in die "Freiheit" ebnete. Neugierig und auch irgendwie aufgeregt folgte sie dem bescheidenen Mann hinaus, fast jeden Schritt bewusst setzend. Eine angenehme Brise begrüßte sie, ebenso wie eine freudig durch die Wolkenschwaden scheinende Sonne. Ohne weitere Kenntnis hätte sie die momentane Jahreszeit als Frühling deklariert. Wie schon angekündigt wurden sie nicht nur vom Planeten, sondern auch von dessen Bewohnern empfangen. Vier Erwachsene und zwei Kinder näherten sich dem Transporter wobei sie von letzteren zuerst erreicht wurden, da diese wie wenig verwunderlich auf sie zugerannt waren. Eigentlich hatte Karyn nicht viel mit Kindern am Hut, aber bei dem Anblick musste sie doch grinsen. Auf dieser Kugel, bzw. in diesem Dörfchen passierte vermutlich nicht viel Aufregendes, da musste die Landung eines Schiffes wie ein große Sache erscheinen.

"Hey Kids!" , begrüsste Assardis die kleinen Racker, kurz bevor sie die beiden Neuankömmlinge erreichten. Sie sprangen und kreischten und fielen dem wohl schon einigermaßen bekannten Piloten in die Arme. Hier wurde man zum stürmisch begrüssten Gast ohne dass man sich dagegen wehren konnte. Selbst sie musste sich dem Ansturm stellen. Kindische Unbefangenheit war irgendwie befremdlich wenn man sieben Jahre lang gelernt hatte, alles und jedem zu misstrauen. Die ehemalige Sith versuchte soviel Freundlichkeit zu zeigen wie es ihr möglich war.

"Wer bist Du denn?" , kam die unverblümte und neugierige Frage eines vielleicht 7 Jahre alten Mädchens mit zwei Zöpfen. "Wer ich bin? Mein Name ist Karyn."
"Hallo! Bleibst Du länger hier?"
"Ja und nein, ich ..."
, sie musste diese Frage nicht weiter ausführen, denn eine tiefe, durchdringende Stimme stoppte vorerst den unbändigen Enthusiasmus der Kleinen.

"Shantii. Lass unsere Gäste doch erstmal ankommen. Ausfragen kannst Du sie später." Ein bärtiger und zudem stämmiger Mann trat zu ihr, und ließ ihr einen brummigen Gruß zukommen.
"Lass Dich von meiner vorlauten Tochter nicht verschrecken, Karyn." , kommentierte er, sogleich ungefragt ihren Vornamen benutzend. Möglicherweise war das so üblich hier. Alles andere wäre auch irgendwie albern bei so einer kleinen "Gemeinde".

"Willkommen in unserer kleinen Siedlung. Mich kannst Du Willkot nennen. Meine Familie und ich sind Mitbegründer dieses Ortes. Jeder Besuch ist gern gesehen."

Es folgten noch weitere Begrüßungen und Vorstellungen die Karyn geduldig über sie ergehen ließ. Dabei war festzustellen, dass nicht nur die Kinder unbefangen auf Fremde zugingen. Dies fiel der im dunklen Orden aufgestiegenen sofort auf. Eine Eigenschaft die wohl nur an so einem Ort bedenkenlos ausgelebt werden konnte. Nachdem die ersten sozialen Pflichtübungen abgehalten worden waren, folgten sie Willkot zu einem der Gehöfte wo erstmal in aller Gründlichkeit die Ankunft gefeiert und die aktuellsten Ereignisse des galaktischen Geschehens ausgetauscht werden konnten. Der Dunkelhaarigen blieb nicht viel anderes übrig als mitzuspielen, schließlich wäre es ziemlich unhöflich sich von vorneherein abzukapseln. Ein paar Stunden mehr in Gesellschaft anderer würden sie auch noch aushalten.

|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Siedlung ▫ Landeplatz || ▫ Azgeth ▫ Assardis & Siedler
 
Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda

Da sie in diesem Moment ohnehin nichts machen konnte, begnügte Keeda sich mit Zusehen. Tara langte nach allen Keksen in ihrer unmittelbaren Nähe und darüber hinaus und schob sich die Süßigkeit mit einem verblüffende Hunger zwischen die Zähne. Wes war offenbar entsetzt über den Verlust des Gebäcks und hielt eine Schweigeminute, während Tara grüblerisch zum Aquarium des corellianischen Seesterns lugte. Keeda richtete ihren Blick auf den zerfallenden Keks im Wasser und verzog ihr Gesicht. Bah! Der war bestimmt nicht mehr genießbar. Was dem Seestern nicht im Geringsten etwas ausmachte. Das Geschöpf näherte sich dem Gebäck und probierte anscheinend davon. In Sekundenschnelle war der Keks verschwunden und nur einige Krümel schwammen durch das Aquarium, nach denen der Seestern nun gierig tastete.
Als das letzte Ungetüm von Keks im Mund der älteren Togruta verschwunden war, seufzte Keeda leise und erleichtert.
Wes tat den missglückten Gedankentrick ab, indem er darauf hinwies, dass jeder Schwächen und stärken besaß.


„Ja... Versuchen wir es später noch einmal!“,

antwortete Keeda und verbarg ihre Enttäuschung hinter Entschlossenheit. Sie hasste es, etwas nicht zu verstehen. Tara gab einen leicht überheblichen Kommentar ab, worauf Keeda gegen ihren Willen leise lachte. Die Situation war schließlich auch komisch! Den Kommentar ließ sie allerdings nicht auf sich sitzen und entgegnete mit einer hochgezogenen Augenbraue belustigt:

„Mal sehen, wie es bei dir klappt“

Nach einem kurzen hin und her zwischen Wes und Tara schlug diese vor, eine Pause beim nächsten Bantha King zu machen. Keeda war hungrig, konnte aber ruhig noch eine Weile mit dem Essen warten. Obwohl... eine große Portion fettiger Fast-Food Speisen wäre eine Abwechslung...
Bevor sie aber ebenfalls einen Kommentar abgeben konnte, entgegnete
Wes
, der nächste Bantha King wäre zu weit entfernt, um eine Reise wert zu sein.
Sein nächster Vorschlag lautete, weiter zu trainieren, aber diesmal sollte nur Tara den Geistestrick durchführen.
Keeda band sich hastig die Augenbinde um, damit sie die klebrigen Keksreste auf dem Boden nicht mehr anzustarren brauchte. Viel Spaß demjenigen, der das nachher aufwischen durfte.


„Verstanden. Aber du brauchst mir nichts zu essen zu machen, Tara. Du musst nur auf deine Finger aufpassen, sonst beiß ich sie dir ausversehen weg, wenn ich die Scheiben Obst esse!“

Keeda setzte sich wieder aufrecht hin und wartete darauf, dass Tara mit der Übung anfing, bereit, dann die Macht zu nutzen.

Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda
 
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Nach ein paar Stunden hatte sich die Machtbegabte endlich an die Situation gewöhnt, die anfangs doch sehr gewöhnungsbedürftig gewesen war. Eine riesige Gruppe, die zusammen an langen Tafeln aß und in geselliger Runde die Zeit verbrachte. Die beiden Neuankömmlinge saßen darunter als würden sie schon immer dazugehören. Wie konnte man so vertrauensselig sein? Nur Narren trauten einem Fremden ohne Vorbehalte. Ahnten die Verrückten gar nicht wieviel Tote sie schon auf dem Gewissen hatte? Ein Teil der von der dunklen Seite Getriebenen wollte aufschreien und ihnen ihre Dummheit vor Augen führen, doch der andere brachte sie dazu einfach nichts zu tun. Wieso friedliche Leute aufregen, wenn es keinen Grund dafür gab? Sollten sie doch glauben was sie wollten, Karyn hatte kein Interesse daran ihnen etwas anzutun. Wozu also künstliche Aufregung schaffen? Dies würde niemanden voranbringen.

Stattdessen bemühte sich die Dunkelhaarige trotz aller Distanz einigermaßen freundlich bei den Einwohnern anzukommen. Eine junge Frau, direkt an der Schwelle zum Erwachsenenalter, reichte ihr eine Schale mit hiesigem, stärkehaltigem Gemüse. Während sie ihr die Schüssel hinhielt, damit Karyn sich etwas auftun konnte, erzählte ein vernarbter Mann einen rüden Witz der dem Mädchen ein ruhiges Halten der Schüssel fast unmöglich machte. Alarmiert ließ die ehemalige Sith ihr Besteck fallen und ergriff selbst das Behältnis, das bedrohlich schwankte und zu fallen drohte. Selbst ein Lachen unterdrücken müssend, stellte Karyn den besagten Gegenstand ab und schüttelte belustigt den Kopf. Größtenteils hatte sie sich aus den laufenden Gesprächen herausgehalten und vorerst nur zugehört, denn sie musste erst einmal einen Eindruck gewinnen, bevor sie selbst ihre Geschichten erzählte. Denn natürlich hatte man wissen wollen, was sie hier machte, kurz nachdem man erfahren hatte, dass sie nicht wieder abfliegen würde.

Bisher war sie an näheren Erklärungen vorbeigekommen, das Chaos, das zwangsläufig in einer so großen Gruppe aufkam, hatte die Neugierigen abgelenkt. Doch im Laufe des Abends kam letztendlich der Zeitpunkt, an dem sie auspacken musste, bzw. zumindest einen Grund genannt werden musste. Sie beschrieb ihre Erlebnisse, setzte die Leute in Kenntnis über verschiedene Schlachten an denen sie teilgenommen und dort viel Blut und Tod gesehen hatte. Aus Rücksicht auf die Kinder kürzte sie die Beschreibungen ab und kam schnell zu ihren zusammenfassenden Schlussfolgerungen daraus.


"Die Vergangenheit ist hinter mir und ich kann sie nicht einfach ungeschehen machen. Doch ich muss einen neuen Weg finden. Ein neues Ziel wissen. Irgendetwas steht mir im Weg. Noch immer lässt etwas meine Sicht verschwimmen, verwehrt mir den Blick auf die Zukunft. Auf mein Schicksal. Daher sehe ich nur eine Möglichkeit. Alles, aber auch alles muss ich hinter mir lassen und die vollständige Isolation suchen. Damit nur noch ich da bin. Keine fremde Stimme, die mir die eigene Meinung vorwegnimmt, kein Geist der mich beeinflusst und eigene Erkenntnisse zweifelhaft werden lässt. Vermutlich ist das schwer nachzuvollziehen, doch es ist meine Entscheidung. Vielleicht ist das Ganze auch ein riesiger Irrtum und ich verschwende einen Haufen Zeit. Doch selbst wenn dies so sein sollte, werde ich Erfahrungen machen, die mich weiterbringen können. Im Dienste des Imperiums zu stehen, kann den eigenen Horizont doch ziemlich einschränken. Ein Fehler, den ich spät begriffen habe. Doch braucht ihr euch nicht zu sorgen. Ich bin ausreichend vorbereitet und werde morgen schon weit außerhalb eures Bereiches sein. Und so die M ... ächte es wollen, werde ich in etwa einem Jahr zurückkehren. Als anderer Mensch eventuell, doch auf jeden Fall verändert."

"Eine faszinierende Geschichte Karyn. Und eine sehr aussergewöhnliche Entscheidung, wenn ich das mal so sagen darf. An diesen Punkt kommen sicherlich nicht viele. Und noch weniger Suchende an diesen Ort. Vor dieser Erzählung hätte ich ganz klar versucht Dich von deinem gefährlichen Unterfangen abzubringen, doch hast Du deutlich gemacht, wie wichtig es Dir ist. Ich kann Dir nur wünschen zu finden was Du suchst."


Reelah nickte ihr zu. Er war das Familienoberhaupt einer anderen menschlichen Familie und technisch äußerst begabt. Warum hatte sie plötzlich das Gefühl verstanden zu werden? Von diesen völlig Fremden, die null Ahnung hatten wer sie in Wahrheit war? Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Sie wussten weder etwas über die Macht, noch über die Dämonen, die in jedem Sith wüteten. Sie waren ganz einfache Leute. Faszinierendes Rätsel. Doch eines dem zu stellen sie noch mehr als genug Zeit hatte. Endlich ging das große Festmahl seinem Ende entgegen und erneutes Gewusel kam auf. Während die Frauen und Kinder anfingen alles ab- und wegzuräumen, machten sich die Männer daran, die letzten Stunden des Abends zu nutzen um wenigstens schon einmal mit dem Ausladen anzufangen. Fertig werden würde man am heutigen Tag nicht mehr, aber deshalb verschwendete man trotzdem nicht die Stunden, die noch blieben.

Zumindest konnte man diesen Siedlern keine Faulheit vorwerfen. Diese Eigenschaft wäre hier vermutlich ohnehin völlig fehl am Platz und zudem schädlich. Für Karyn stellte sich die Frage ob sie lieber gleich losziehen oder doch noch bleiben sollte. Im Dunkeln würde sie mit Sicherheit nicht losmarschieren, dann doch lieber bis zum nächsten Morgen warten. Da sie mit dem ganzen "Frauen-Kram" nichts anfangen konnte, kehrte sie lieber mit den Männern zum Schiff zurück und packte mit an. Sie schleppten Kisten um Kisten, immer mehrere Träger zusammen, denn hier hatten sie keinen Fracht- bzw. Liftdroiden. Verwundlich. Warum hatte sich Assardis noch keinen besorgt? Vielleicht sah er es nicht als seine Aufgabe an, den Planeten-bezogenen Transport zu gewährleisten. Was auch die Gründe sein mochten, sie hatten dadurch ordentlich zu tun. Von Pausen hielten die Männer hier ganz offensichtlich nicht viel, denn nach drei Stunden ununterbrochener Arbeit war sie völlig fertig, glücklicherweise waren es die anderen ebenfalls. Sie beschlossen es für heute zu beenden, auch wenn sie wohl noch weitergemacht hätten, würde es nicht bereits dunkel werden.

Die waren doch irre! Fast so verrückt wie sie. Tja, was nun? Es blieb ihr wohl nicht viel übrig als das Angebot von Tanchia anzunehmen, die ihr schon vor Stunden angeboten hatte in einem der unbenutzten Räume zu nächtigen. Selbstverständlich ohne Bezahlung oder sonstige Gegenleistung. Karyn hatte es nicht verstehen wollen, lediglich die Antwort: "Du hilfst doch beim ausladen. Reicht das nicht?" , erhalten. Mittlerweile hatte sie es aufgegeben die Handlungen der Anwohner verstehen zu wollen. Wenn sie hier schlafen konnte, dann tat sie es eben. Sie folgte Reelah zu seinem Haus, wo nur noch in zwei Fenstern Licht zu sehen war. Als sie die beleuchteten Räume betraten, trafen sie dort die Hausherrin an, die scheinbar irgendwelche Werkzeuge sauber machte.


"Da seid ihr ja. Geschuftet habt ihr heute wahrlich genug. Getränke sind in der Kühlbox." Die beiden von der Verladearbeit Erschöpften schauten sich an, woraufhin die Ex-Warrior entschied einfach nur noch schlafen zu gehen. Sie war hundemüde und der nächste Tag würde verdammt aufregend werden. "Danke, aber ich will mich nur noch ins Bett legen."
"Hm okay, nun wenn Du dich waschen willst, den Gang runter ganz hinten links ist das Bad, nimm die Lampe auf dem Tisch da mit, die Anschlüsse dort funktionieren noch nicht richtig."
"Verstanden. Vielen Dank. Ich wünsche euch eine schöne Nacht."
"Ebenfalls."
Karyn war erst ein paar Schritte gegangen und hatte gerade die Lampe gegriffen, als sie noch einmal angesprochen wurde.

"Oh, wirst Du morgen mit uns aufstehen?"
"Ich weiß noch nicht. Das Einzige, das ich noch gebrauchen könnte, wären ein paar Frische Rationen und Wasser. Ich möchte euch dann auch nicht mehr länger belästigen als es sein muss."
"Wir werden gerne belästigt"
, scherzte Reelah und stampfte dann in Richtung Küche um sich eine Erfrischung zu holen. Tanchia schaute ein wenig besorgt. "Ich werde Dir etwas fertig machen, aber wir würden uns freuen wenn Du wenigstens noch morgen mit uns isst." Die gesinnungslose Kämpferin zuckte mit den Achseln und antwortete vollkommen ehrlich. "Ich weiß es noch nicht. Das entscheidet sich je nachdem wann ich aufwache."
"Gut, dann eine angenehme Nachtruhe."
"Euch auch."


Die dunkelhaarige Besucherin machte sich auf die Suche nach dem Badezimmer, welches sie auch fand. Eine kurze Abendwäsche sollte seinen Dienst tun, anschließend ging es in den zuvor gezeigten Raum in dem mehrere Decken ausgelegt waren, auf denen sie schlafen konnte. Es war bequemer als erwartet, sodass sich Karyn sofort zum Schlafen herumdrehte ohne auf die Geräusche im Nebenzimmer zu achten. Irgendwann war sie eingeschlafen und verbrachte somit ihre letzte Nacht in Gesellschaft für eine ganze Weile. An dieser Nacht war nichts besonderes und die muskulöse Kriegerin erwachte kurz nach Sonnenaufgang. So wie der Rest des Hauses. Es war bereits schon ordentlich etwas los als Karyn aus dem Bad in die Küche trat. Der Tisch war gedeckt und die Kinder sogar schon fertig mit ihrem Essen. Tanchia machte ihnen Dampf, da sich diese fertig machen sollten. Fertig wofür?

"Habt ihr eure Hefte? Ihr wisst, wenn ich sie euch nachbringen muss, gibt's keinen Nachtisch!" Die Kinden bestätigten lautstark dass sie alles hätten und polterten zur Tür, sie dabei gerade noch so in ihrem Überschwang bemerkend.
"Huhu."
"Morgen!"
"Morgen Karyn, schön dass Du doch noch nicht verschwunden bist. Ich bringe die Kinder noch schnell zum Unterricht, und dann können wir noch etwas essen und Dich verabschieden."
Unterricht? Hier an diesem Ort? Es war wohl noch zu früh am morgen um der Frau folgen zu können.

"Ja ok." , sagte sie deshalb nur und wartete bis ihre Gastgeber das Haus verlassen hatten. Wo war eigentlich Reelah? Wahrscheinlich arbeitete er schon. Zu dieser unzivilisierten Stunde? Phu, na wie gut, dass sie hier nicht wohnen musste, da konnte man ja Depressionen kriegen. So früh aufzustehen war ja schon masochistisch. Wie auch immer, Karyn packte ihr Zeug zusammen und stellte es schon einmal an die Tür, dann setzte sie sich an den Tisch und wartete. Allzu lange dauerte es nicht bis die Hausherrin zurückkehrte und sich zu ihr an den Tisch setzte.

"So, Du bist also reisefertig und willst es Dir nicht noch einmal überlegen?" Sie versuchten es aber auch immer wieder. Was war denn so schlimm daran in die Wildnis zu marschieren? Mehr als sterben konnte man schließlich nicht. Aber vermutlich war ihre furchlose Sicht eines möglichen Ablebens nicht gerade normal.

"Richtig. Mein Entschluss steht. Es ist mehr als überfällig dass ich endlich einen Sinn finde. Es wird Zeit meine Zukunft endlich in die eigene Hand zu nehmen, und dies schaffe ich nur wenn ich mich gänzlich löse. Nur so finde ich zu mir selbst. Ich muss es einfach tun, und nichts auf der Welt wird mich davon abbringen." Tanchia lachte fast auf.

"Schon gut, schon gut. Ich glaube Dir. Und wenn Du wirklich davon überzeugt bist, will ich Dir nicht im Wege stehen. Lange noch einmal ordentlich zu." Dies tat die einstige Sith auch und ließ sich anschließend ein kleines Päckchen aushändigen, mit welchem sich die ersten Tage Nahrungsbeschaffung überbrücken ließen. Nun hieß es also Abschied nehmen. Kein doppelter Boden mehr, keine Sicherheitsleine. Von nun an war sie auf sich allein gestellt, jegliche Schwierigkeit musste allein bewältigt werden. Dies hatte sie sich ausgesucht, und dies würde sie nun auch nicht scheuen. Sie verabschiedete sich zuerst von Tanchia, danach von den Männern, die noch immer dabei waren die Waren aus dem Bauch der "Vanguardian" zu schleppen. Auch Assardis wurde ein Abschiedsgruß geschenkt.

Mit einem tiefen Atemzug löste sich Karyn von dem Dorf und den Bewohnern und drehte ihnen den Rücken zu. Erst ein Schritt, dann noch einer ... mit jedem entfernte sie sich ein weiteres Stück von der Zivilisation und näherte sich der Urgewaltigen Natur. Sie rief die Schwarzhaarige, lockte sie; und Karyn folgte diesem Ruf. Nach zehn Minuten erreichte sie bereits die erste Bewaldung und nach einem letzten Blick zurück, betrat sie diese und verlor damit die Siedlung aus den Augen.


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Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda

Die Togruta war wenig beeindruckt von den Worten ihres Meisters, denn sie wusse ganz genau, dass auch er seine Worte nicht so meinte, weshalb sie nur frech grinste und sich entschuldigend zu Keeda drehte.

“Tut mir leid. Ich wollte dich ein wenig ärgern...naja eigentlich wollte ich nur an den Kekse. Das war der beste und schnellste Weg... .”

Meinte Tara zu der jungen Togruta und sah dann zu Wes.

“Eigentlich müsstest du doch langsam wissen wie verfressen ich bin, aber ja, Waldemar darf auch mal kosten, denn der Keks ist mir jetzt doch deutlich zu weich. An sich hätte es mehr gebracht, wenn du ihr die Aufgabe gegeben hättet, dass Keeda versuchen soll mich mental davon abzuhalten die Kekse zu essen und dies von Anfang an, denn jetzt ist es zu spät.”

Meinte Tara lachend und sah leicht betrübt aus, als Wes meinte, dass der nächste Bantha-King noch ein ganzes Stück weg war.

“Mh...okay, machen wir einen Kompromiss. Wenn ich jetzt brav bin und Keeda nicht noch das Obst wegfuttere und wir ganz brav trainieren....dann gehen wir nachher zum Bantha-King als Belohnung?”

Fragte Tara und sah Wes bettelnd mit großen Augen an und sah kurz grinsend zu Keeda herüber, denn sie hatte an ihrer Körpersprache der Togruta gesehen, dass auch sie Appetit auf einen saftigen Burger hätte. Sie war jung und sie hätte in diesem Teenageralter auch nichts groß anderes erwartet.

Tara stand dann auf, um das Obst zu holen und verzog kurz erschrocken das Gesicht, als Keeda damit droht ihr in die Finger zu beißen.

“Untersteh dich, sonst beiß ich zurück!”

Meinte Tara grinsend und verschwand in der Küche und kam kurze Zeit später mit einem großen Teller mit geschnittenem Obst wieder heraus. Vorher hatte sie natürlich noch kurz um die Ecke gesehen, ob Keeda wirklich schon die Augen verbunden hatte. Schließlich stellte sie den Teller auf den Boden vor Keeda und griff kurz ungefragt in die Kiste von Wes, um eine Nasenklammer herauszuholen und steckte diese auf die kleine Nase von Keeda.

“So ist es besser. Sonst kannst du es ja auch am Geruch erkennen.”

Natürlich war der Togruta klar, dass Keeda so nichts groß schmecken konnte und sie somit leichter manipulierbar war, aber es war einen Versuch wert so schummeln zu können. Vielleicht kamen Keeda und Wes ja nicht auf die Idee.

“Soo....Mund auf!”

Meinte Tara schließlich und steckte ihr ein Stück nabooanischen Apfel in den Mund. Irgendwie schien Wes einen Großeinkauf in Theed gemacht zu haben.

Tara dachte währendessen an tatooinische Pellis.


“Na....was ist es?”

Fragte Tara schon fast triumphierend.


Hyperraum unterwegs nach Shili - Desaster - Wes, Tara und Keeda
 
Hyperraum unterwegs nach Shili - in der Desaster - Tara, Keeda und Wes

Der einzige, der sich gerade wirklich unkompliziert gab, war Waldemar. Der Seestern verhielt sich absolut deterministisch und verzehrte den labbrigen Keks genauso wie alles andere vage Essbare, was in seinem Aquarium landete. Keeda, obwohl er sie bisher noch nicht besonders gut kannte, war auch noch vergleichsweise unproblematisch, obwohl Wes deutlich merkte dass ihr der Misserfolg zu schaffen machte. Normalerweise machte man es jungen Padawanen bei dieser Übung ja leicht, man kämpfte nicht verbissen dagegen an. Wenn die Aufgabe war, den Meister oder Partner aus dem Gleichgewicht zu bringen, stellte man sich halt bildlich gesprochen auch zunächst einmal auf ein Bein.

»Ja, vielleicht mit Waldemar als Übungspartner – Seesterne sind ungleich einfacher gestrickt als Togruta und daher auch leicht beeinflussbar. Ich habe da eine Idee, die funktionieren könnte,«

Beschied er seiner neuen Padawan. Gleichzeitig fragte er sich, ob sich die Beziehung zwischen den beiden Schülerinnen dabei war, sich zu einer Art Konkurrenz zu entwickeln, was angesichts des unterschiedlichen Alters und Trainingsstands der Sache nicht sonderlich förderlich war, doch immerhin entschuldigte Tara sich, was die Lage wohl etwas entschärfte. Auf der anderen Seite rechtfertigte sie sich allerdings für ihr Verhalten und gab Wes die Schuld, der die Übung falsch aufgebaut hätte.

»Ich kenne deine Beziehung zum Essen sehr gut, allerdings hätte ich von dir als Jedi-Padawan etwas mehr Selbstdisziplin erwartet,«

Tadelte der Advisor die ältere der Frauen milde, und fügte eine kleine Erklärung hinzu.

»Die Übung war so gestellt, weil ich damit gerechnet hatte, dass du dich gerade so beherrschen kannst. Sie sollte einfach sein. Keedas Einfluss sollte letzte kleine Schubs sein, der noch fehlt. So wie du vorschlägst, wäre die Übung wesentlich schwieriger gewesen.«

Taras »Kompromiss« sah einen Bantha-King-Besuch als Belohnung vor, wenn sie wenigstens den Rest der Zeit das tun würde, was Wes von ihr wollte. Der Taanaber, selbst kein Fan von Fast Food, sah sich schon in ungemütlicher Schnellrestaurants-Atmosphäre auf einer kleinen Portion Nuna-Nuggets herum kauen, während sich seine eine Padawan zig Banthaburger in den Mund stopfte.

»Wir fliegen noch bis Junction quer durch den Raum und ich kann nicht versprechen, ob wir davor noch einen Bantha King finden, und den Planeten erreichen wir frühestens Morgen. Ich kenne mich in dieser Gegend nicht besonders aus, aber ich kann versuchen etwas zu finden, wenn du dich fortan besser benimmst, Tara

Versprach der Mensch. Immerhin schien die Stimmung in der weiblichen Fraktion doch nicht so schlecht zu sein, denn sie drohten schon im Scherz damit, sich gegenseitig zu beißen.

»Hebt euch das lieber bis zum Lichtschwerttraining auf.«

Während die ehemalige Ärztin in der Behelfs-Küche zum Obst- und Gemüseschneiden verschwand, wandte Wes sich an seine frischgebackene Padawan.

»Im Allgemeinen ist Tara recht ruhig, aber seit du dabei bist, ist sie ein bisschen… überdreht. Da brauchst du dir aber keine Gedanken zu machen, denn ich bin froh, wenn sie etwas lockerer und gelöster wird,«

Erklärte Wes, der hoffte, dass die Togruta in der Küche keine Zwiebeln schnitt. Die Erinnerung daran, warum das war und warum sie überhaupt nach Shili unterwegs waren, brachte ihn auf einen anderen Gedanken.

»Möchtest du eigentlich deine Familie besuchen, wenn wir schon mal auf Shili sind?«

Als Tara wiederkam, hatte sie nicht nur die Übungsobjekte, sondern auch eine Nasenklammer, die sie Keeda ungefragt aufsetzte, um sie am Riechen zu hindern. Der Meister war nicht unbedingt begeistert von der Idee, ließ sie aber gewähren, da das Unterbinden der Wahrnehmung nicht zwangsläufig die Suggestion einer anderen vereinfachte – wobei die Gefahr natürlich bestand.

»Somit bleibt Keeda fast nur die Macht, um die Sorte zu erkennen und du machst es dir dadurch auch leicht, deine Übungspartnerin zu verwirren, Tara. Wenn es zu schwer für sie wird, kommt die Klammer daher wieder ab,«

Gab Wes ihr zu verstehen und gab der Jugendlichen daher noch einen Tipp.

»Versuche herauszufinden, was dir von außen eingegeben wird. Durch die Nasenklammer kannst du fast nichts riechen, ein starker Geruch ist also wahrscheinlich ein Hinweis auf eine Täuschen. Mehr als bei den bisherigen Übungen kommt es dadurch auf deine Wahrnehmung der Macht und in der Macht an. Wenn es zu ›leicht‹ geschieht, kommt es wahrscheinlich nicht von dir.«

Natürlich war es nicht ganz so einfach, doch vielleicht fand die junge Togruta so von selbst eine für sich funktionierende Herangehensweise, um zu enttarnen, was Tara sie glauben lassen wollte. Die ältere der beiden hatte es sich redlich verdient, dass er somit ein wenig zu ihren Ungunsten eingriff. Da die Übung nun beginnen konnte, trat der Taanaber einen Schritt zurück, schob den rechten Ärmel seiner Robe hoch und fischte Waldemar aus dem Aquarium. Der Gute konnte gleich damit beginnen, die Keksreste zu beseitigen, so dass Tara später weniger Arbeit mit dem Aufwischen haben würde.

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Starke Stämme und dichtes, weit verzweicktes Gestrüpp diktierte den Weg der Suchenden. Es gab kein bestimmtes Ziel, sie wollte bloß erst einmal in eine Richtung laufen. Weg von der Siedlung, weg von den Verwicklungen, die soziale Kontakte mit sich brachten. Die Dunkelhaarige hatte sich entschieden vorerst in Richtung Osten zu marschieren. Direkt durch den Wald, dessen wahren Umfang weder kannte noch abschätzen konnte. Manch einen mochte dies verunsichern, sie persönlich sah darin gerade etwas Gutes. Sie wusste nichts über das was sie erwartete. Sie hatte lange genug Angst vor der Ungewissheit gehabt, nun hatte sie dieses Gefühl zu einer Art Droge gemacht. Oder vielleicht war sie auch einfach schon so lange in diesem Stadium gefangen, dass es sie nicht mehr störte. Es war letztendlich vermutlich nicht so wichtig. Wovor konnte man denn schon groß Angst haben außer vor dem Unbekannten und vor dem Tod? Beide Ängste hatte sie nun offenbar abgelegt. Die letzten Schritte dazu hatte sie während ihres Fluges zu diesem Planeten getan, so schien es in der Rückbetrachtung. War sie deshalb abnormal? Eine interessante Frage ...

Stellte sich diese Frage wirklich noch bei jemandem, der sich alleine in die Urwildnis begab?

Diese Gedankengänge hatten irgendwie auch etwas belustigendes. Nun ja, vorerst hatte sie keine Probleme außer denjenigen die der "Alltag" ihr auferlegte. Dies umfasste nicht viel, denn sie ging einfach nur geradeaus, wich entweder dem Geäst aus oder schlug sich mithilfe von Werkzeug einen Weg. Schnell konnte Karyn zudem feststellen, welchen Unterschied es machte ob eine Welt von intelligenten Bewohnern bevölkert wurde oder nicht. Eroberung bedeutete natürlich auch Ausrottung und Einschränkung des vorhandenen Lebens. Zumindest eine Veränderung war so oder so unvermeidbar. Auffällig war auf diesem Planeten natürlich die (noch) unbeeinflusste Selektion der Arten. Welche Gattungen überlebten und welche nicht. Ein unberührtes Ökosystem. Zu Beginn ihrer Reise durfte sie sich alsbald der Tatsache stellen, dass es hier sehr viele Tiere gab, deren Gefahrenpotential sie erst noch kennenlernen würde.

Auf Halruun Kal hatte sie ihren Trip in die Natur in einer Gruppe durchgeführt, weshalb es ein Leichtes gewesen war, regelmäßig Wachen für die Nacht abzustellen. Dies war nun natürlich nicht mehr möglich. Zwar hatte sie auch eine Weile außerhalb der Stadt in ihrem Zelt geschlafen, doch dort hatte sie vermutlich auch einen gewissen Schutz aufgrund der naheliegenden Besiedlung genossen. Dies war hier aus offensichtlichen Gründen nicht mehr ohne Weiteres möglich. Es würde also spannend werden wie hungrig die Tiere dieses Waldes waren und wie sie auf ein fremdes, völlig unbekanntes Wesen reagierten. Eine Möglichkeit, die in Ratgebern zu finden war, beinhaltete brennende Holzbarrieren, die Raubtiere abhielt. Die Frage war, inwieweit die Tiere an diesem Ort mit Feuer Erfahrung hatten. Brannte es hier oft? Sahen sie etwas Brennendes überhaupt als Gefahr an? Abgesehen von sonstigen Maßnahmen wurde empfohlen sich einen leichten Schlaf anzueignen, was natürlich leichter gesagt als getan war. Doch Karyn war überzeugt sich diesen im Laufe der Zeit aneignen, bzw. ihn verfeinern zu können. Für die erste Zeit würde sie auf einen Alarmsensor setzen, der Krach machte, wenn Bewegungen von Wesen einer bestimmten Größe im Bereich wahrgenommen wurden.

Es schien ganz gut zu funktionieren. Nach wenigen Tagen schlug dieser bereits an und sorgte allein schon durch die Lautstärke für die Flucht der nächtlichen Besucher. Jedenfalls hatte die ehemalige Sith keinen Gegner vorgefunden, nachdem sie erwacht war. Erst beim zweiten Anlauf hatten sich die zu neugierigen, grob katzenartigen Kreaturen weiter herangewagt, sich dann aber einer schreienden, mit der Lampe und dem Vibroschwert herumschwingenden Karyn stellen müssen. Auch hier hatte sie es geschafft die Tiere durch ungewohnte Dinge zu verscheuchen. Schon komisch. Früher hätte sie die Bestien einfach vernichtet und sich keine Gedanken über sie gemacht. Doch warum musste sie diese unnötig töten, wenn sie auch so verschwanden? Als ihr dies auffiel musste sie erneut lachen. Sie entwickelte sich noch zu einer verweichlichten Jedi! Oder vielmehr zu einer erbärmlichen, billigen Karrikatur einer solchen. Aber war es dies wirklich? Ihr fiel nur langsam auf, wie sehr sie das Töten als schnelle, einfache Lösung gesehen hatte. Vor gut einem halben Jahr hatte sie diese Erkenntnis noch in den Wahnsinn getrieben, und durch die Unterreiche des Planeten Coruscant.

Ihre Erinnerungen an diese Zeit waren zu großen Teilen bestenfalls vage. Nun hatte sie die Distanz das Ganze ohne Wertung, ohne emotionale Involvierung zu betrachten. Genau an diesen Punkt hatte sie durch diese Reise kommen wollen. Erleichterung machte sich in ihr breit. Die Antworten lagen vor ihr und bahnten sich solangsam den Weg in ihren Geist und in ihr Herz. Stück für Stück, Woche für Woche, Monat für Monat, würden sie ihre Schritte zum Punkt der Errettung führen. Mit dieser Feststellung im Hinterkopf gestaltete sich der weitere Weg äußerst schwungvoll. Mit neu gewonnenem Elan setzte die Verlorene ihre nächsten Schritte, die sie durch ein Tal innerhalb des Waldes führten. Ein kleiner See gab ihr die Möglichkeit ein wenig Körperhygiene zu betreiben, allerdings war das Wasser nicht genießbar. Doch dies machte nicht allzu viel, denn ihre Reserven waren noch vorhanden, und Regenwasser hatte sie bereits auch schon zwischenzeitlich gesammelt und davon gelebt. Solange sie keinen Fluß oder andere Wasserquellen fand, war dies ihre einzige Versorgungsmöglichkeit. Schwierigkeiten würde sie erst bekommen, wenn es lange Zeit nicht regnete und auch keine Quellen aufzufinden waren. Doch solange sie nicht gerade in einer Wüste landete, brauchte sie sich nicht allzu große Sorgen machen. Indem sie sich größtenteils in östlicher Richtung bewegte, war die Gefahr gering dem Äquator näherzukommen, der tendenziell auf den meisten Planeten der heißeste Ort war. Letztendlich kam es natürlich auf Bahnen, Planetenneigungswinkel und sonstwas alles an, doch im groben Durchschnitt waren die Bedingungen oft ähnlich.

Schließlich kam es doch zur ersten Auseinandersetzung mit ein paar Tieren, als sie deren Lebensraum doch zu sehr störte, bzw. ihren Hoheitsbereich betrat, oder wie auch immer man dies nannte. Glücklicherweise ließ sich aber auch hier größeres Blutvergießen vermeiden. Mit ein paar Warnschüssen aus ihrem am zweiten Tag zusammengesetzten Jagdgewehr und einem Notfall-Machtstoß war sie einem Kampf, bzw. einer Verletzung entgangen. Um eine erneute Begegnung zu vermeiden lief sie einfach einen sehr großen Bogen und kam schließlich ohne große Probleme durch das Gebiet und schließlich aus dem erstaunlich großflächigen Wald. Mittlerweile musste sie weit über 100 km von dem Dorf entfernt sein. Eine gewisse Gewöhnung hatte sich bereits eingestellt und die abendlichen Lagervorbereitungen waren auch zur Routine geworden. Vor dem Einschlafen hatte sie mehrmals die Zeit genutzt um in ihrem Zelt zu lesen. Die Enzyklopädien hatten ihr hilfreiche Hinweise über die Pflanzen- und Tierwelt geliefert. Auch wenn dieser Planet nicht erforscht war, gab es doch viele Pflanzen die in fast gleicher Form schon auf anderen Welten existierten.

Dies war ihr mittlerweile auch aufgefallen. Das sich gewisse Eigenschaften, gewisse Grundstrukturen und Regeln bewährt hatten, bzw. meistens durchsetzten. Jeder Planet hatte vermutlich seine Eigenheiten und brachte Exoten heraus, doch Parallelen ließen sich erstaunlich oft finden. Neben diesem Wissensgewinn, stellten sich noch andere Gewissheiten heraus. Und diese betrafen mitnichten Themen die sie erwartet hätte ... oder Emotionen mit denen sie gerechnet hätte. Es hatte immerhin zwei Wochen gedauert, doch nach und nach hatte das entspannende Gefühl des Alleinseins nachgelassen und war in einem schleichenden Prozess von einem Gefühl der Einsamkeit ersetzt worden. Genau diese hatte sie gesucht, dies war der Sinn ihrer Reise gewesen, und doch hatte sie jetzt stärker damit zu tun als sie sich vorgestellt hatte. Für sie hatte darin kein Problem bestanden, doch nun stellte sich heraus, dass sie sich geirrt hatte. Es fehlte ihr jemand mit dem sie reden konnte, und wenn es nur wenige Worte am Tag waren. Jemand dem man einen Kommentar entgegenschleudern konnte. Eine Person, die die eigenen Empfindung bestätigte oder kritisierte. Diese Erfahrung verlangte ihr im Folgenden mehr ab als die Aktivitäten, die notwendig waren um zu überleben. Überraschend oder nicht überraschend drängte sich ein Name, eine geistige Verknüpfung in den Vordergrund.

Alaine! Eigentlich sollte es sie nicht verwundern oder? Wenn es eine Person in der ganzen Galaxis gab an der ihr irgendetwas lag, dann war es ihre rothaarige Freundin. War sie überhaupt noch ihre Freundin? Sie hatte mit der Zerstörung ihres Coms jegliche Möglichkeit unterbunden eine Antwort der Sith zu erhalten. Es war die Frage was für eine Art Freundschaft die beiden Frauen hatten, und wie tief diese wirklich gegangen war. Es gab Leute, die sah man ein Jahr nicht, und wenn man sich wieder begegnete war man sich völlig fremd. Andere konnte man für zehn Jahre aus den Augen verlieren und danach am gleichen Punkt anknüpfen, so als wären es gerade einmal ein paar Tage gewesen. Monatelang hatte sie kaum einen Gedanken an ihre einstige engste Vertraute verschwendet. Was sagte dies über sie aus? War sie deshalb ein egoistisch Mistst.ck oder war dies in ihrer Situation verzeihbar? Nun, dieses Urteil musste Alaine fällen wenn sie sich irgendwann wieder unter die Augen traten. Zumindest zeigte es eines: bei all den sozialen, gesellschaftlichen Wirrungen und Konflikten konnte sie doch nicht völlig alleine überleben. Jedenfalls nicht für die Ewigkeit. Zwar war schon vorher klar gewesen, dass sie irgendwann zurückkehren würde, doch nun wurde die Annahme zur Garantie. Sie wollte ihre Freundin wiedersehen, irgendwann.


|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Wiesenstück zwischen zwei Wäldern || ▫ Azgeth
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Wiesenstück zwischen zwei Wäldern || ▫ Azgeth

Steter Wind ließ die Haare der muskulösen Wanderin immer wieder in ihr Gesicht wehen. Schon gut ein Dutzend Mal hatte sich Karyn die Haare unter ihren Hut geklemmt, doch sie mussten ein Eigenleben entwickelt haben um ihr wieder auf die Nerven gehen zu können. Inzwischen hatte sie es einfach sein gelassen und akzeptierte den gelegentlichen Vorhang, der die Sicht raubte. Denn wenn sie ehrlich war gab es nicht viel zu sehen. Eine Tundrenlandschaft erstreckte sich vor ihr und verhieß grenzenlose Weiten. In der ersten Zeit war sie beinahe von der schlichten Schönheit erschlagen worden. Kilometerweite Sicht bis zum Horizont, ohne das ein Gebäude oder Sonstiges das Bild verschandelte. Hier fernab des ganzen Besiedlungswahnsinns sah man so viel Schönes, soviel Erhabenes, dass man sich eigentlich schämen musste, Teil eines verschlingenden Apparates zu sein.

Wie würde es hier wohl in 10.000 Jahren aussehen? Würde diese Welt weiterhin in ihrer Abgeschiedenheit erblühen können, oder würde die Natur so wie überall anders auch dem Fortschritt weichen? Interessante Frage, aber eine, deren Antwort sie wohl nie erhalten würde. Den Wald, bzw. die Wälder hatte sie bereits hinter sich gelassen und war nun in einen Bereich mit wenig Baumbewuchs gelangt. Ein Umstand der Karyn nicht allzu sehr störte, denn der Wald hatte ihr mehr als genug von seiner ganzen Vielfalt und Pracht gezeigt. Vor allem der große Reichtum an Insektenarten hatte einen negativen Eindruck hinterlassen. Bei längerer Regenzeit waren sie aus allen Ecken gekrochen gekommen und hatten der Ex-Sith ihren Aufenthalt nicht gerade versüßt. Ein Biß oder Stich - genau konnte sie es nicht mehr sagen - hinterließ noch immer einen rötlichen Fleck. Mit den ihr möglichen Untersuchungsmöglichkeiten konnte sie keine Bedrohung ihres Lebens feststellen, deshalb musste sie wohl oder übel einfach warten bis die Hautreizung von selbst verschwand.

Mittlerweile musste fast ein Monat vergangen sein seit sie auf diesem Felsklumpen angekommen war. Das zwischenzeitliche Isolationsgefühl hatte die schwarzhaarige Kämpferin überwunden und zog unbekümmert durch die Lande. Es war nicht so, dass sie Alaine nicht tatsächlich gerne an ihrer Seite gehabt hätte; sie hatte nur einfach anerkannt dass bis zu ihrem Wiedersehen noch einige Zeit vergehen würde. Nichts weiter. Vielleicht würde sie irgendwann anfangen Selbstgespräche zu führen ... nun, dies war vermutlich auch ab einer gewissen Zeitspanne verständlich und normal. Der Mensch war nicht zum Alleinsein gemacht. Er funktionierte letztendlich nur in einem Kollektiv, dabei aber niemals sich selbst verlierend. Doch noch war es nicht soweit, sie war bis zu diesem Zeitpunkt noch Herrin ihrer Sinne und ihres Verstandes.

Es wurde langsam dunkel und für die Reisende wurde es wieder einmal Zeit langsam ihr Lager herzurichten. Da die Machtbegabte beschlossen hatte erst am nächsten Tag jagen zu gehen, hatte sie heute bis Einbruch der Nacht wandern können. Während sie sich noch im Wald aufgehalten hatte, war es ihr verwehrt gewesen größere Strecken zurücklegen zu können. Doch nun, in freier Wildbahn, bzw. auf ebener, überschaubarer Strecke hatte sie Gas gegeben. Es war fast Zauberei, was die Lauferei mit einem anstellte. Als bedeutete das rhythmische Auftreten der Füße eine Art Katalysator für tranceähnliche Zustände. Unglaublich wie leicht es ihr gelungen war in den letzten Tagen Kontakt zu ihren eigenen Gefühlen und Gedanken zu bekommen. Auch das Atmen schien leichter zu sein, die Energien flossen ungehindert durch den ganzen Körper und sorgten für ein vollkommen anderes Lebens- bzw. Körpergefühl. Nach fast einem Monat war dies aber auch überfällig gewesen, oder?

Es handelte sich ganz klar um die Freiheit die sie gesucht hatte. Die niederdrückenden Lasten fielen nach und nach von ihr ab und gaben ihr ihre Zukunft zurück. Wobei sich mit den Antworten dummerweise neue Fragen stellten. Gesetz den Fall sie löste sich von allen Bürden der Vergangenheit - was dann? Wie sah ihre Zukunft aus? Besaß sie wirklich so etwas wie ein Schicksal? Eine Bestimmung? Wollte sie diese doch irgendwo abergläubische Sichtweise annehmen? Die Sith-Lehren hatten etwas völlig anderes propagiert und sagten aus, dass ein Jeder die Zukunft seinem Willen unterwerfen konnte. Wer an Schicksal glaubte, begab sich freiwillig in die Opferrolle. War dies wirklich so? In ihrem Fall bestand das Dilemma darin, dass sie nach jedem Strohhalm gegriffen hatte, der sich ihr geboten hatte. Es war erstmal wichtig ein Ziel zu haben, dass einen aus der momentanen Situation befreite, doch ob man wirklich das ursprüngliche Ziel verfolgen sollte, diese Frage kam zwangsläufig während der Reise dorthin auf. Sie würde für Beides offenbleiben, bis sie ganz klar wusste, welches die richtige Entscheidung war.

Die Sterne waren mittlerweile zu sehen und Karyn beschloss dem Schlaf anheim zu fallen. Über Schicksal und Bestimmung konnte sie noch an einem anderen Tag nachdenken. Diese Nacht gehörte zu den weniger aufgregenden, weshalb die kompakt gebaute Menschenfrau am nächsten Morgen voller Kraft und Energie erwachte. Ein sparsamer Schluck aus der Flasche und ein Bissen von dem eingewickelten Fleischstück sollten als Frühstück genügen. Die morgendlichen Gymnastik- und Fitnessübungen vollführte sie so selbstverständlich wie das Zusammenräumen des Lagers. Heute wollte sie wieder viele Kilometer zurücklegen. Warum wusste sie eigentlich selbst nicht. Rein theoretisch brauchte sie nur noch so lange weiterzugehen bis sie eine Stelle gefunden hatte, an der es ihr gefiel und an der sie alles hatte, was sie brauchte. Weit genug entfernt von jeglicher Zivilisation war sie mittlerweile auf jeden Fall.

Doch sie hatte einen anderen Anspruch. Irgendwie widersprach dies dem was sie sich anfänglich vorgestellt hatte. Sie hatte einfach das Verlangen stetig weiterzugehen, jeden Tag neue Wunder zu erleben. An einem Ort verweilen, das konnte sie auch auf einer bewohnten Welt. Außerdem sorgte gerade das Laufen für die benötigten Impulse. Und aus diesem Grund wischte sie diese Gedanken beiseite und trabte los. Ihre Reise führte sie weiterhin in Richtung Osten, und damit auch im Graslandgebiet. Es offenbarten sich ihr Anblicke, die man sonst nur in den Holodokumentationen zu sehen bekam. Riesige ziehende Herden von Säugetieren, die das gesamte Blickfeld bedeckten. Auch wenn diese Kreaturen friedfertig sein mochten, Karyn hielt sicherheitshalber einen großzügigen Abstand und beobachtete aus der Ferne. Egal wie mächtig sie war und wie effektiv ihre Waffen und Kampftechnik sein mochte, wenn mehrere Tausend Tiere auf einen zurannten, hatte man verloren. Da musste sich kein Machtbegabter etwas vormachen. Die einzige Möglichkeit war dann höchstens noch ein starker Machtsturm, wenn man es schaffte ihn schnell genug heraufzubeschwören. Doch da all dies keine Option für die verloren Gegangene war, begnügte sie sich mit der Beobachterrolle aus der Ferne. Unglücklicherweise kam sie so nicht zum Jagen, doch es würde sich schon eine Möglichkeit in den nächsten Tagen ergeben.

Die Schwarzhaarige beschloss den Spuren zurück zu folgen, denn sie vermutete, dass sich die Herden von Wasserstelle zu Wasserstelle bewegten. Und so war es auch, nach drei Tagen erreichte sie einen See, der aus kristallklarem Wasser bestand. Vor Entzücken entwich Karyn sogar ein kurzer Freudenschrei bevor sie den See genauer untersuchte und sich schließlich auszog. Der See war nicht so groß, dass unter seiner Oberfläche allzu gefährlliche Wesen zu vermuten waren, trotzdem konnte es nicht schaden aufmerksam und vorsichtig zu sein. Ihre Bedenken waren unbegründet, denn es griff sie nichts an. Die wahrscheinlich schon barbarisch stinkende Reisende gönnte sich ein mehr als ausgiebiges Bad und trank schließlich soviel Wasser wie es ihr möglich war. Zudem wurden die Reserven wieder bis zum Anschlag aufgefüllt. Es hätte nicht geschadet noch mehr Behältnisse für Flüssigkeit mitzunehmen, doch leider hatte sie nichts mehr unterbringen oder umbinden können. Sie war einfach schon voll bepackt, mehr war leider nicht gegangen. Also weiter.

Karyn korrigierte ihren Kurs wieder in Richtung Norden, damit sie ungefähr den Weg fortführte, den sie verlassen hatte. Weitere Tage vergingen, in denen sie sich einer ziemlich unangenehmen Gruppe von Raubtieren stellen musste. Diesmal kam sie nicht umhin sie alle zu töten, da diese kombiniert angegriffen und sie sogar leicht verletzt hatten. Nun, dagegen konnte sie auch nichts machen. Mittlerweile wurde ihr klar, dass eine normale Person möglicherweise schon gestorben wäre. Nur jemand der wirklich Kampf- bzw. Jagderfahrung hatte, wäre lebend aus dieser Attacke herausgekommen. Tja, in der Natur galt eben auch die Maxime: fressen oder gefressen werden. Zumindest konnte Karyn neben ihren Wasser- nun auch ihre Nahrungsvorräte aufstocken. Am Anfang hatte sie beim Ausnehmen der Tiere eine ziemliche Schweinerei angerichtet, doch mittlerweile hatte sie ein wenig Übung darin entwickelt. Und da sie hier mehr als genug Exemplare herumzuliegen hatte, konnte ihr auch ein paar Fehler passieren, sie hatte ja mehrere Versuche. Nachdem also auch dies erledigt war, setzte die einstige Angehörige des dunklen Ordens ihren Weg fort. Die Landschaft begann hügeliger zu werden, dennoch blieb sie grün und auch der Baumbestand nahm wieder zu. Waren dies vielleicht Anzeichen eines vor ihr liegenden Gebirges? Nun, möglich war alles, sie würde sich einfach überraschen lassen.


|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ hügelige Landschaft || ▫ Azgeth
 
Hyperraum unterwegs nach Shili - In der Desaster - Wes, Tara und Keeda

Es war gut, eine andere Togruta mit sich im Raum zu wissen. Keeda war sehr gerne in Gesellschaft und fühlte sich besonders unter ihresgleichen wohler. Als sie vor Jahren von Shili abgereist war, hatte sie noch monatelang eine Art Heimweh verspürt. Besonders nach ihrem Stamm der 'Travlish'. Daher kam auch ihr Nachname.
Natürlich hatten nicht alle den gleichen Nachnamen getragen wie Keeda, aber das Dorf hatte zum größten Teil aus den vielen Verwandten der Travlish bestanden. Wes erklärte inzwischen, dass der corellianische Seestern als Übungspartner nicht unbedingt ungeeignet war und fügte hinzu, er hätte eine Idee. Allerdings gin der Advisor nicht näher darauf ein, so dass Keeda erst einmal nur nickte.

Sie nahm Taras Entschuldigung an, obwohl sie ihrer Meinung nach nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Schließlich hatte die junge Togruta auch genügend solcher Phasen und steckte noch im Teenageralter. Trotzdem breitete sich eine gewisse Erleichterung in ihr aus, als Tara verneinte, den Keks im Aquarium essen zu wollen. Nachher hätte es vielleicht böse geendet, denn Keeda wusste nicht, wie der Seestern 'Waldemar' zur Verteidigung seiner Nahrung stand.
Tara schob gleich darauf nach, Wes hätte es eigentlich wissen müssen, dass diese Übung vor einem Frühstück Taras Beherschung überforderte.
Das erinnerte Keeda daran, selbst noch nichts gegessen zu haben. Zwar hielt sich ihr Hunger in Grenzen, aber der Geruch von den Keksen – so aufdringlich sie auch ausgesehen hatten – forderte ihren Magen zu einem erneuerten Knurren auf.
Ihre Mitpadawan versuchte währenddessen eine Chance auf einen Besuch beim Bantha King zu bekommen. Wes jedoch tat den Versuch ab, indem er sagte, er wisse nicht ob sie schnell genug in dem Schnellrestaurant ankommen würden. Ohne groß zu überlegen trat auf Keedas Gesicht der gleiche Ausdruck, wie auf dem der älteren Togruta. Sie sah Wes von unten mit großen Augen an und sagte:


„Ähm, ehrlich gesagt, eine Fast-Food Portion beim Bantha-King wäre doch nicht ungesünder als diese Kekse und deswegen wahrscheinlich positiv, oder? Ich meine... So als Belohnung für gute Übungen wäre das doch angebracht?“

Vor ihrem inneren Auge erschien das weiche Brot des Burgers, der im Mund förmlich zerschmolz und den sie schon ein paar mal gegessen hatte. Etwas schwelgerisch erinnerte sie sich an dessen Geruch zurück und sie stellte sich vor, wie sie genüsslich in eine solche Portion biss.

Tara verschwand in der Küche, erwiderte aber auf die Drohung Keedas, sie hätte keinerlei Problem damit, zurück zu beißen. Innerlich hoffte die Togruta, dass sie nicht in eine solche Lage kommen würde. Nach einer Weile konnte sie das Messer hören, als es Gemüse und Obst klein schnitt. Wes nutzte die Gelegenheit, um sich für Taras Verhalten zu rechtfertigen, wobei Keeda mit einer Hand abwinkte.


„Ich finde das nicht schlimm. Wenn sie nicht so wäre... wäre sie ja nicht Tara, oder? “

Zwar kannte die Togruta ihre Mitpadawan noch nicht lange genug, nahm aber an, dass sie sich manchmal – oder vielleicht auch öfters – so verhielt. Auf die Frage über den Besuch bei ihrer Familie zupfte Keeda erst einmal an der Augenbinde, die sie sich noch nicht übergezogen hatte und antwortete kurz:

„Danke für den Vorschlag, aber das brauchen wir nicht.“

Außerdem würde es schwierig werden, ein kleines Dorf wiederzufinden, auf einem Planeten wie Shili. Zudem wusste Keeda nicht einmal, ob ihr Stamm noch an dem gleichen Ort wohnte. Umziehen war schon längst nicht mehr ein Fremdwort für die Einwohner.

Schnell band sie sich die Binde um ihre Augen, bevor Tara aus der Küche kam. Schritte kamen näher und jemand klemmte ihr zusätzlich eine Wäscheklammer auf die Nase. Zwar sagte der Advisor noch, dass dies etwas unfair war, gab der Togruta aber im Gegenzug einen Tipp, der ihr die Erkennung möglicherweise vereinfachte.
Tara schob ihr eine Scheibe in den Mund und Keeda versuchte, durch die Macht hindurch, das Stück zu erkennen.
Der Versuch war mehr verwirrend als hilfreich! Sie nahm durch eine... Wand zwei schemenhafte Personen war, konzentrierte sich dann auf das Stück Obst oder Gemüse in ihrem Mund. Siekonnte aber keinen Geruch erkennen. Oder doch? Da war doch etwas!
Erst meinte sie, eine Spur von einem Apfel wiederzuerkennen, dann siegte aber das Gefühl, Pellis aus Tatooine im Mund zu haben. Ja, das könnte sein... Das hatte sie schon einmal gegessen. Aber seit wann konnte sie riechen, während sie eine Klammer auf der Nase hatte?
Um einen Zwischenbericht zu geben, sagte sie zu Wes und Tara:
„Also, entweder, es ist ein Stück Apfel oder Pellis... „

Keeda versuchte sich an den Tipp von Wes zu erinnern. Wenn es zu leicht war, wäre es die Täuschung Taras... Aber andererseits, woher konnte Keeda wissen, dass es nicht eine ganz andere Sorte war? Um nicht zu sehr die Konzentration zu verlieren, beschränkte sie sich auf die eben genannten Sorten. Die Spur von einem Apfel war schon längst verschwunden, stattdessen waren sich Keedas Sinne immer sicherer, eine Scheibe von tatooinischem Pellis zu schmecken.
Kurz zögerte sie noch, dann gab sie ihre Antwort Preis, nachdem sie den Rest hinuntergeschluckt hatte:


„Ich bin mir absolut nicht sicher, aber ich denke, es war Apfel. Den habe ich am Anfang kurz geschmeckt und nun nicht mehr... „

Keedas Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. Ob die Antwort stimmte? Zugegeben, sie hatte den letzten Teil geraten und selbst wenn die Antwort richtig wäre, hatte Tara die frischgebackene Padawan ordentlich verwirrt.

Hyperraum unterwegs nach Shili - In der Desaster - Wes, Tara und Keeda
 
[Hyperraum nach Naboo - FRG "Aurora" - Lewis Quartier] allein

Es würde einige Zeit dauern, bis sie auf Naboo ankamen. Von dort aus würden sie nach Druckenwell und von dort nach Bothawui fliegen. Das bot ihm etwas Zeit sein Quartier einzuräumen und die Crew kennen zu lernen.
Er stellte das Familienbild, das sie auf Lennys Hochzeit gemacht hatten, auf seinen Schreibtisch. Er rückte es ein paar Mal zurecht, bis er mit der Position zufrieden war.
Danach räumte Lewis seine Kleidung in den dafür vorgesehenen Schrank. Er selbst trug einen einfachen Overall mit den Rangabzeichen eines Commanders. Er hielt nicht viel davon selbst auf dem eigenen Schiff in Galauniform herumzustolzieren.
In seiner persönlichen Erfrischungszelle wusch er sich das Gesicht und rasierte sich. Mit prüfenden Händen fuhr er über die gestutzten Stoppeln, als eine Stimme aus seinem Chrono kam.


"Commander, wir sind bereit für die angesetzte Besprechung im Brückenbesprechungsraum." Tönte Lieutenant Commander Antilles´s Stimme aus dem Chrono. "Bin unterwegs." Antwortete der Captain der "Aurora" prompt. Mit eiligen Schritten verließ der Commander von Lianna seine Kajüte und nahm den Turbolift zum Deck auf dem sich die Brücke und der Besprechungsraum befand. Und obwohl er seine Offiziere nicht lange warten lassen wollte nahm er sich die Zeit einige seiner Männer und Frauen zu grüßen, denen er auf dem Weg begegnete. Für gewöhnlich tat er dies indem er seine Hand flüchtig zur Stirn hob oder ein bis zwei Worte mit den Personen wechselte. Kurz vor der Brücke bog er in einen Gang ab und öffnete die Tür zum Besprechungsraum.
Die Anwesenden standen sofort auf und Lewis nahm seinen Platz am Kopf des Tisches ein, ohne sich zu setzen.
"Setzen sie sich bitte..." Wies er den Kreis von Personen an und rief ein paar Programme auf seinem Datapad auf.
Rechts neben ihm saß sein XO Lt. Cmdr. Antilles. Sein Stellvertreter. Links neben ihm seine zweite Offizierin und Crewbeauftragte Lieutenant First Class Johanna Mason von Alderaan. Auch mit ihr hatte er schon Bekanntschaft machen dürfen. Die übrigen Personen im Raum kannte Lewis nur aus den Akten.
Da war zum einen Flight Major Mirko Thomasson von der "Vanquish" Staffel. Lewis hatte viel Respekt vor dem jungen Mann, der wohl eine der besten B-Flügler Staffeln der Republik anführte. Neben ihm saß die Staffelführerin der "Highflight" X-Wing Staffel Flight Captain Nike Seb'iss. Sie schien etwas verunsichert, aber das stach schon aus ihren Akten hervor. Sie war mit Abstand die jüngste im Raum und mit Sicherheit eine erstklassige Kampfpilotin.
Auf der anderen Seite des Tisches, gegenüber von Seb'iss saß Major Rico Burton. Ein stattlicher Mann der eine Aura der Sicherheit und Stärke ausstrahlte. Der Kerl von Eriadu gehörte dem Kaliber an das die Neue Republik in diesen Zeiten brauchte. Der andere überaus breite Kerl neben ihm war Master Chief Petty Officer Mergim Laroche, der Cheftechniker. Sein Overall wies einige Ölflecken auf und seine Haltung mit den verschränkten Armen war mehr skeptisch als neugierig. Dann begann Lewis.

"Ich bin froh, dass wir uns nun endlich auf der "Aurora" treffen. Ich möchte sagen, dass ihr dieser Fregatte nicht einfach so zugeteilt wurdet, sondern ich nahezu jeden Einzelnen auf diesem Schiff zusammen mit Lieutenant Commander Antilles und Lieutenant Mason sorgfältig ausgesucht habe. Ich bin mir sicher, dass wir den hohen Leistungsansprüchen die an uns gestellt werden 100 prozentig gerecht werden. Ich will schließlich nicht für lau aus dem entspannten Dienst auf Lianna geholt worden sein.
Wenn ihr etwas braucht oder es ein anderes Anliegen gibt sprecht mich oder Lt. Cmdr. Antilles an. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit."


Jetzt setzte sich Finley schaute kurz auf sein Datapad und faltete die Hande vor sich zusammen. "Kommen wir nun zum Aktuellen. Ich vermute wir werden uns früher in einem Gefecht wiederfinden als uns möglicherweise lieb ist. Besonders ihr beide, Major Thomasson und Captain Seb'iss, solltet mit euren Leuten immer auf Abruf bereit sein. Mitunter sind unsere Jagdmaschinen unsere stärkste Waffe.
Unser Ziel ist Bothawui. Wir treffen uns dort mit Teilen der zweiten Flotte. Von dort aus lässt sich prima in die Kernregionen einfliegen. Wenn noch Abstimmungen in euren Teams notwendig sind, dann trefft sie sobald wie möglich. Irgendwelche Fragen?"
Finley schaute in die Runde, als sich Master Chief Petty Officer Laroche nach vorne lehnte.

"Gibt es eigentlich einen Grund dafür, wieso auf diesem Schiff nur Menschen dienen, Sir." Seine tiefe Stimme klang keinesfalls herausfordernd oder erbost über diese Tatsache. Allerdings hörte Finley ehrliches Interesse heraus.

"Wie gesagt Chief, den höchsten Leistungsansprüchen wird man nur mit der besten Crew gerecht." Finley lächelte.

[Hyperraum nach Naboo - FRG "Aurora" - Besprechungsraum] Leitenant Commander Antilles, Lieutenant Mason, Major Burton, Flight Captain Seb'iss, Flight Major Thomasson, Master Chief Petty Officer Laroche
 
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ hügelige Landschaft || ▫ Azgeth

Ganz falsch hatte sie mit ihrer Annahme nicht gelegen. In Momenten in denen die Sicht wirklich klar war und sie einen hoch gelegenen Punkt erreichte, konnte sie Schemen eines Massivs erkennen. Nun, dann würde sie bald ihre Wanderrichtung korrigieren müssen. Mit einem Gebirge wollte sie sich nicht anlegen, schon alleine deshalb weil sie keine Ausrüstung für eine Kletterpartie hatte. Dies bedeutete für sie lediglich einen Weg um das Gebirge herum finden müssen. Dies war kein wirkliches Problem für sie. Es war ja nicht so dass sie gezwungen war, genau den direkten Weg auf die andere Seite nehmen zu müssen. Sie hatte genug Zeit. Das ständige Auf und Ab, das durch die Bewanderung der Hügel entstand, hatte etwas sehr angenehmes und sorgte für ein wenig Abwechslung. So wurde man jedes Mal von einem neuen Anblick überrascht, wenn man die nächste Spitze erreichte. Allerdings hatte die Gegend nicht nur Vorteile, was sich während eines nächtlichen Sturms zeigte. Irgendjemand oben im Himmel hatte alle Schotten geöffnet und nun prasselten die Wassermassen nur so hernieder um scheinbar alles Lebende zu ertränken.

Zwar hatte die Dunkelhaarige ihr Zelt fest verankert doch hatte sie die den Hang hinunter fließenden Wasser- und Erdmassen unterschätzt. Sie unterspülten die ganze Verankerung und rissen schließlich das Zelt mit sich. Am Ende war sämtliche Ausrüstung, die nicht extra verpackt war, durchnässt und die ehemalige Sith durfte zwei Tage damit zubringen alles so gut es ging zu lüften und durchzutrocknen. Wenigstens hatte sie alles im Zelt behalten und keine Ausrüstung draußen gelassen. Sonst hätte sie diese höchstwahrscheinlich verloren. Indessen hatte Karyn festgestellt wie nützlich es war unter keinem Zeitdruck zu stehen. Sie musste keinem irgendetwas recht machen und sich vor niemandem rechtfertigen. Sie konnte sich für alles soviel Zeit lassen wie sie wollte. Interessanterweise wurde sie nicht von Ungeduld heimgesucht, kein Zorn kam auf in Momenten, in denen sie das Gefühl hatte ihre Tätigkeiten in kürzerer Zeit ausführen zu können. Es machte schon fast den Eindruck als wäre sie mittlerweile jemand völlig anderes. Hatte sie sich schon so sehr verändert? Sie konnte und wollte einfach nicht glauben, dass sie am Ende ihrer Reise angekommen war. Sie fühlte es noch nicht. Sie fühlte den magischen Moment noch nicht, der ihr offenbarte am Ziel angelangt zu sein.

Doch woher wusste sie, dass sie sich nichts vormachte? Nach etwas nicht Bekanntem zu suchen, in der Erwartung eine Eingebung im richtigen Augenblick zu bekommen. Eine sehr zweifelhafte Zielsetzung. Allerdings standen nicht sehr viele andere Alternativen zur Verfügung. Eigentlich gar keine um präzise zu sein. Sie musste ihrem Gefühl vertrauen. Ihrem Gefühl und der Macht. Und dies obwohl ihre Beziehung zur Macht zurzeit mehr als zwiegespalten war. Sie hatte sie soweit kommen lassen, hatte nicht selten für ihr Überleben gesorgt und doch ...

Sie durfte auch nicht vergessen, dass die dunkle Seite sie versklavt und beinahe vernichtet hätte. Oder musste sie dies einem schwachen Geist zuschreiben? Sie hatte so viele harte Kämpfe durchgestanden in ihrem Leben, dass sie dies nicht glauben konnte. Sie hatte sich schlicht im Zorn verloren, in ihrer Welt aus Leid und Schmerz, weil sie mit keinen anderen Empfindungen mehr etwas hatte anfangen können. Ihre Verbindung zu Alaine hatte ihr ein wenig Halt gewesen, doch am Ende hätte selbst eine Beziehung - wäre sie gegen aller Wahrscheinlichkeit tatsächlich zustande gekommen - ihren Fall nicht verhindern können. Sie hatte sich allein und von niemandem verstanden gefühlt. Allerdings war dies auch schwierig wenn man nicht mit Anderen sprach und nur gewalttätig handelte. Worte waren nie wirklich ihre Stärke gewesen, dafür hatte sich ein Jeder immer darauf verlassen können, dass sie handelte wenn es darauf ankam. Dies hatte sie immer getan. Geistig war sie keine Koryphäe, dies wusste sie. Wie auch, sie hatte nicht einmal eine Schule besucht. Doch darauf kam es auch nicht an, jede Person war anders und hatte seine individuellen Stärken und Schwächen. Sie war nicht klug, aber dafür leidenschaftlich. Eine Strategin war sie ebenso nicht, dafür kämpfte sie jedoch bis zum letzten Atemzug. Nicht viele Wesen konnten sich zu den Freunden der Dunkelhaarigen zählen, dafür waren diese Verbindungen besonders tief. Zumindest von ihrer Seite aus gesehen.

All dies lag vielleicht daran, dass sie sich nie mit dem Gedanken angefreundet hatte, die Welt in Grautönen zu betrachten. Es war soviel einfacher alles in Schwarz und Weiß zu sehen, in Freund und Feind zu unterteilen. Leider funktionierte dies nicht mehr. Nach dem Angriff auf Corellia hatte sie die Berechtigung verloren weiterhin dem Sith-Pfad zu folgen. Denn ihre Rache hatte sie genommen und den Tod ihres Bruders gerächt. Dunkelheit der Dunkelheit willen. Rückwärtig betrachtet musste sie ein ziemlich erbärmliches Bild abgegeben haben. Im geringsten Fall doch für jene die sie näher gekannt und hinter die Fassade der Brutalität geschaut hatten. Sollte sie sich jetzt noch deswegen schämen? Genauer betrachtet würde dies reichlich wenig bringen, denn es lag in der längst vergessenen Vergangenheit. Sollte sie sich dem Fackelzug der Schicksalsgläubigen anschließen, würde sie behaupten dies hätte alles genau so kommen müssen. Ihr Hiersein wäre dann unverrückbare Bestimmung. Nun, so ganz wollte sie dies nicht glauben, denn sonst würden sämtliche Entscheidungen, die man im Leben fällte, völlig sinnlos sein und das Handeln bloß einem Drehbuch folgen. Schreckliche Vorstellung.

Eine viel nachvollziehbarere Vorstellung war die Erkenntnis, dass jedes Wesen so etwas wie Auszeiten brauchte. Normale, arbeitende Bevölkerung regelte dies über Urlaub und Ferien, Sith mussten dies offensichtlich auf andere Weise erledigen. Einige schienen darauf verzichten zu können, doch sie hatte dies unumstritten nötig gehabt. Wie man es auch bezeichnen oder nennen wollte, dies war ihr Urlaub, ihre Zeit mit sich selbst zu sein und alles von sich abfallen zu lassen. Was auch die nächsten Wochen und Monate brachten, weitere Antworten würden folgen, sowie manche Schlussfolgerungen zu einem Ergebnis kommen.

Die muskelbepackte Kämpferin setzte ihren Weg fort mit dem Wissen sich in einem Sturm anders verhalten zu müssen. Die Hügel zogen sich weiter durch das Land, parallel zum Gebirge würde sie vermutlich eine Weile in dieser Art von Terrain unterwegs sein. Die Füße flogen nur so über den Boden und die Kilometer schmolzen nur so dahin, Karyn spürte die innere Kraft und nutzte diese um sich stetig voranzutreiben. Eine günstige Gelegenheit nutzend, versuchte sie diesmal einen vorbeiziehenden Schwarm Vögel mit ihrem Gewehr zu erwischen. Ob gutes Auge oder einfach Glück, der hauptsächlich im Nahkampf agierenden Ex-Sith-Lady gelang ein lupenreiner Abschuss. Ha! Das erste Mal Geflügel zum Abendessen! Na wenn das kein guter Tag war. Hoffentlich freute sie sich nur nicht zu früh. Am Ende war das Mistvieh vollkommen ungenießbar! Nun, sie würde es schon merken ...
Eilig machte sich die Schwarzhaarige daran den Hang herab und den gegenüberliegenden hinauf zu kommen um ihre Beute einzusammeln.


|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ hügelige Landschaft nahe einem Gebirge || ▫ Azgeth
 
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