Wobei man fairerweise auch erwähnen sollte, dass die Abweichungen zwischen den "alten Filmen" und Büchern auch so enorm sind, dass da außer Grundzügen teilweise auch nicht mehr blieb ...
Kein Widerspruch meinerseits, bin auf das Thema auch schon früher im Thread eingegangen. Es gab damals ja sogar Filme, die die Figuren in eine komplett neu erfundene Handlung integriert haben. Und (Neben-)Charaktere hatten teilweise bis auf den Namen nichts mit den Buchvorlagen gemein.
Hier geht es jetzt aber so weit, dass man sich sogar mit den Hauptcharakteren und so ikonischen Elementen wie den beiden schwarzen Pferden große Freiheiten nimmt.
Und noch nicht mal bei so einem grundlegenden, prägenden Ereignis wie dem Kennenlernen und Entstehen der Freundschaft von Old Shatterhand und Winnetou - ein Punkt, in dem der der alte "Winnetou I" ziemlich werktreu war - bleibt hier ein Stein auf dem anderen. So scheint Old Shatterhand von einem "verirrten" Indianerpfeil getroffen statt von Winnetou selbst im Zweikampf fast tödlich am Hals verletzt zu werden. Auch sonst gibt es im Trailer kaum prägnante Szenen, die ich irgendetwas aus den Büchern zuordnen kann - abgesehen von den beiden Toden (als Fakt, nicht notwendigerweise auch im Hergang) und der Blutsbrüderschaftsszene.
Wenn man sich also noch nicht mal bei Einführung, Aufbau und Charaktereigenschaften an die Vorlage hält (und zwar in diesem Fall egal, ob die Vorlage "Buch" oder "alter Film" heißt), muss man sich die Frage gefallen lassen, warum man denn eigentlich behauptet, dass es sich um die Figuren aus dieser Vorlage handelt und ob das ein anderer Grund ist als der, dass diese Namen eben Zuschauer anziehen...
Ich finde es nach wie vor hauptsächlich schade um die verpasste Chance. Man scheint ja wirklich eine Menge Geld in die Hand genommen zu haben und hätte damit tolle Möglichkeiten gehabt.
Micah