Ziost

Ziost / Raumschiff Drachenflügel/Ribanna, Ari'a, Sane

Ari'a spürte den heftigen Schmerz an ihrem Lekkuschwanz. Es war, als würde ein Feuer durch ihren Kopf rasen und sie konnte das Blut auf ihrer Haut spüren, das warm und klebrig war. Die Tränen vermischten sich mit dem Blut und ihre Welt schien sich zu drehen, während sie versuchte, sich gegen die überwältigende Welle des Schmerzes zu stemmen.
Die Worte von
Sane drangen gedämpft an ihre Ohren und sie spürte den Zorn in ihm aufflammen. Er beschuldigte sie, sich für Sklaverei entschieden zu haben und versuchte, sie für ihre Entscheidungen zu verurteilen. Doch in diesem Moment konnte Ari'a nur den pulsierenden Schmerz in ihrem Kopf spüren, der sie beinahe überwältigte. Die Worte von Sane trafen sie wie eine Ohrfeige. "Man hat immer eine Wahl!" War es wirklich so einfach? Hatte sie wirklich eine Wahl gehabt? Sie hatte sich für die Sith entschieden, ja, aber war das eine bewusste Entscheidung oder nur ein Akt der Verzweiflung gewesen? Die Frage nagte an ihr, während sie versuchte, den Schmerz zu überwinden und sich auf den Kampf zu konzentrieren.

“Ich hatte keine Wahl!”

Als
Sane sich zurückzog und nach einer Möglichkeit suchte, sie weiter zu verletzen, fühlte Ari'a eine Mischung aus Angst und Wut in sich aufsteigen. Sie konnte nicht zulassen, dass er sie weiter verletzte, dass er weiterhin über sie herrschte. Sie musste sich wehren, sie musste kämpfen, auch wenn es schwerfiel. Er würde wegen Sarah niemals locker lassen!

Ari'a spürte die Bedrohung, bevor sie sie sah. Es war wie ein Kribbeln in der Luft, ein schwaches Flackern der Macht, das ihr eine unmittelbare Gefahr signalisierte. Ihr Instinkt schärfte sich und sie drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Sane die Kabel benutzen wollte, um sie auszuschalten, seine Augen voller Wut und Entschlossenheit.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie spürte einen Adrenalinschub, als sie sich instinktiv zur Seite bewegte, um dem herannahenden Kabel zu entkommen. Der Geruch von Ozon lag schwer in der Luft und sie konnte das Knistern der Elektrizität hören, als sie den Kabeln nur knapp an ausweichen konnte.
In diesem Moment fühlte sie die Macht um sich herum pulsieren und sie wusste instinktiv, was zu tun war. Mit einem entschlossenen Blick konzentrierte sie ihre Energie und stieß einen mächtigen Machtstoß aus, der
Sane mit ungeahnter Kraft gegen die offenen Kabel schleuderte.
Ein lauter Knall erfüllte den Raum, gefolgt von einem Zischen und Funkenflug, als die elektrische Ladung durch die Kabel schoss. Ein elektrischer Funken sprühte auf, gefolgt von einem lauten Knistern, als die Energie des Kabels durch seinen Körper fuhr.
Sane stieß einen erstickten Schrei aus und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, als er schließlich zu Boden sackte.
Ari'a atmete schwer, ihr Herz raste vor Anstrengung und Adrenalin. Sie spürte das Pulsieren ihres blutenden Lekkus und schloss die Augen, während sie versuchte, ihre Gedanken zu sammeln und den Schmerz zu unterdrücken. Die Worte von
Sane hallten in ihrem Kopf wider und sie konnte die Wahrheit seiner Worte nicht leugnen.
Ari'a keuchte. Ihr Herz raste und sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören. Doch trotz des Schmerzes, trotz der Angst, die sie überkam, fühlte sie eine unerwartete Erleichterung. Sie hatte sich gewehrt, sie hatte sich selbst verteidigt und für einen Moment fühlte es sich an, als hätte sie einen Sieg errungen. Sie hatte es geschafft und könnte Sane den anderen Sith präsentieren! Sie wäre dann nicht mehr das schwache, unfähige Twi’lekmädchen!

Doch der Moment der Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn als sie zu
Sane blickte, der reglos am Boden lag, spürte sie einen Stich des Mitgefühls. Er mochte ihre Feind geworden sein, aber er war auch nur ein Mann, der versucht hatte zu überleben, so wie sie selbst. Und nun lag er dort, verletzt und geschlagen. Trotz allem, was passiert war, spürte Ari'a eine Welle der Traurigkeit über sie kommen. Sie wollte nicht kämpfen, sie wollte nicht verletzen, aber in dieser Welt schien es keine andere Wahl zu geben. Ja, vielleicht hatte sie sich tatsächlich für die Sklaverei entschieden und doch waren die Jedi genauso Gefangene wie sie selbst, nur erging es ihnen weit aus schlimmer.

“Es ist vorbei!”

Ari'a und
Ribanna betrachteten Sane, der bewusstlos am Boden lag. Seine Atmung war flach und sein Gesichtsausdruck war gezeichnet von Schmerz und Erschöpfung. Trotz allem, was passiert war, fühlte Ari'a eine gewisse Erleichterung. Der Kampf war vorbei und sie hatten überlebt.

"Lass uns ihn nach draußen bringen… . Hilf mir."

Gemeinsam hoben sie
Sane vorsichtig auf und trugen ihn aus dem Schiff heraus und dies so schnell sie konnten, ehe er wieder aufwachte. Die Notbeleuchtung flackerte, als sie durch die dunklen Korridore des Raumschiffs gingen, aber sie ließen sich nicht davon abhalten. Ihr Ziel war klar: Sie mussten Sane zu ihren Anführern bringen.
Ari'a fühlte eine Mischung aus Erleichterung und Stolz, als sie
Sane vor Janus, Zoey und Kira warfen. Endlich hatte sie etwas erreicht, etwas, das ihre Meisterin beeindrucken würde, ebenso wie den dunklen Lord und diese Furie von Kira. Sie hatte sich entschieden, Sane lebendig zu übergeben und hoffte inständig, dass dies den Sith beweisen würde, dass sie loyal und wertvoll war.
Mit einem entschlossenen, jedoch gesenktem Ausdruck auf ihrem Gesicht stieß
Ari'a Sane zu den Füßen der Sith zu Boden. Durch ihren gesenkten Blick und die Angst vor Sturn, fiel ihr gar nicht auf, dass jener verletzt war. Die Erinnerung an ihre eigenen Gefühle der Machtlosigkeit und der Angst trieb sie an, während sie Sane betrachtete, wie er dort lag, gefesselt und bewusstlos.

"Seht her!"

Sagte Ari'a mit fester Stimme, während ihr Lek immernoch stark blutete und sie dadurch wie ein Monster wirkte.

"Wir haben ihn gefunden und ihn überwältigt. Er gehört nun euch!"

Erklärte Ari'a knapp.

Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie auf die Reaktion der Sith wartete und ihren Blick immernoch gesenkt hielt. Dies war ihr Moment, um sich zu beweisen, um endlich Anerkennung zu erhalten. Sie hatte alles riskiert und jetzt würden sie zeigen, dass sie würdig waren, Teil der Sith zu sein.


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[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam: Die Gefangenen

Die Galaxis war in Bewegung, im Fluss. Niemals hielt sie inne und es war für die meisten Lebewesen leicht, zurückzufallen und den Anschluss zu verlieren, so dass man nur noch zusehen konnte, wie sich die Ereignisse entfalteten. Aber Janus war alles andere als gewöhnlich. Als sich der Dunkle Lord, gestärkt durch die Lebensenergie seiner einstigen Meisterin, wieder erhob, gab es kein Zeichen von Schwäche oder Zögern. Selbst seine Verletzungen schien der blasse Halb-Echani mit Stolz zu tragen, wie Ehrenabzeichen nach einer siegreichen Schlacht. Und ein Sieg waren die Ereignisse auf Ziost schlussendlich doch geworden. Ein teuer erkaufter, mit Makeln behafteter Sieg, aber ein Sieg. Darauf kam es an: Gegen alle Widrigkeiten und Widerstände Erfolg zu haben.

Der schlanke Inquisitor stand hoch aufgerichtet, eine finstere Statue, als er seinen Blick schweifen ließ, während sich Kira auf ihn stützte, ihr schwarzes Haar von grauen Strähnen durchzogen, ihr Atem rasselnd und schwer. Nur noch der Nautolaner Q´Tahem hielt das Banner der Jedi aufrecht, ein Affront, der in den Machtblitzen der anderen Sith schließlich sein wohlverdientes Ende fand. Nur noch die Anhänger der Dunklen Seite standen, geschwächt, aber ungebrochen, und Janus schenkte seiner Begleiterin ein schmales, wohlwollendes Lächeln angesichts ihrer Worte und Taten. Seine Stimme war leise, aber kein schales Flüstern, sondern erfüllt von dem Versprechen einer glorreichen Zukunft.


„Und niemand anderes als Ihr wird an meiner Seite stehen, wenn ich dieser Galaxis die Ordnung gebe, nach der sie verlangt. Schont nun Eure Kräfte. Euer Opfer war...ausreichend. Was Euch angeht, Lady Liviana: Mein Schiff wartet. Es wird Euch zur nächsten Station Eurer Reise bringen.“

Wo die eine seine Erwartungen übertroffen und sich seine Gunst gesichert hatte, hatte die andere ihn enttäuscht und verraten. Für ihren Hochmut würde Zoey eines Tages einen bitteren Preis bezahlen, aber nicht heute. Der Tonfall des Grafen ließ offen, ob die nächste Station auch die letzte sein würde, seine Pläne gingen jedoch über bloße Befriedigung von Rachsucht hinaus. Janus mochte vieles sein, aber er war kein Mann, der Ressourcen leichtfertig verschwendete. Die Archäologin stand in seiner Schuld und in seinem Schatten, ihr Verbrechen konnte jederzeit enthüllt werden, daran ließ der Blick der golden schimmernden Augen und die Kälte in seiner Stimme keinen Zweifel. Rege Aktivität setzte ein, als die Leibwächter des Grafen endlich am Ort des Geschehens eintrafen, routiniert sicherten sie die Umgebung und die Gefangenen, die sie schließlich vor ihren Herrn und Meister schleiften und präsentierten wie erlegtes Wild nach einer Hatz. Auch Zoeys Schülerin hatte einen Erfolg errungen, stolz zeigte sie den niedergestreckten Soldaten Sane.

Im Blick des Dunklen Lords suchte man Mitleid oder Erbarmen vergebens, lediglich kühle Befriedigung angesichts der Agonie seiner Feinde blitzte auf wie Messer in der Nacht. Ihr Zustand, körperlich wie geistig, war eine Wonne für sein angeknackstes Ego, und der elegante Aristokrat entschied, Souveränität durch Gleichgültigkeit zu demonstrieren. Mit stoischer Ruhe beäugte er die Gefangenen, dann befand er, dass die weitere Beschäftigung mit ihnen unter seiner Würde war, und er wandte sich der jungen Twi´lek zu, die Ari´a genannt wurde. Janus ließ Anerkennung und Würdigung in seine Worte und seine Präsenz fließen, ganz der erhabene Herrscher, der Mut und Stärke seiner Gefolgsleute honorierte.


„Exzellent! Ihr habt Euch bewiesen, junge Schülerin. Ein Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn man sich der Dunkelheit öffnet. Ich werde Eure weitere Karriere mit großem Interesse verfolgen.“

So, wie er das weitere Streben aller genaustens beobachten würde, die an diesem denkwürdigen Tag beteiligt gewesen waren. Sie hatten einen Blick hinter den Schleier erhascht, den Inquisitor ohne Maske gesehen, und er würde nicht zulassen, dass sich Gerüchte über Schwäche oder Niederlage verbreiteten. Diesen Narrativ musste er kontrollieren, sonst waren weitaus wichtigere Ambitionen gefährdet. Und so vergeudete er keine weitere Zeit, als seine Diener zu wissen wünschten, was mit den Jedi geschehen sollte, fiel seine Antwort bündig und befehlsgewohnt aus.

„Bringt die Gefangenen direkt zum Zellenblock. Wenn sie stark genug sind, die Reise zu überleben, können sie noch nützlich sein. Und wenn nicht...werde ich es verstehen. Geht und bereitet alles für den Abflug vor. Die Zukunft wartet auf uns. Ich höre ihren Ruf.“

Dies war keine hohle Phrase. Ereignisse weit entfernt von Ziost warfen ihre Schatten voraus, und Janus spürte, wie Dunkle Seite sich veränderte, sich neu orientierte. Er war kein Prophet, kein Wahrsager, aber das musste er auch nicht sein, denn es gab nur ein Ereignis, das so große Wellen schlagen konnte. Die Anführerin der Krath rief ihre Anhänger zu sich, offen oder verborgen, und die Galaxis hielt den Atem an, als das Schicksal der Sith und der Imperium auf dem Spiel stand. Als Janus an Bord seines Schiffes ging, flankiert von einem piependen Medidroiden und vorbei an einer Ehrenformation seiner Jünger, mit seiner einstigen Meisterin an seiner Seite, sah er einen Thron aus Knochen und ein Reich in Asche...aber das spielte keine Rolle. Sollten sie alles niederbrennen und niederreißen. Er würde sich auch aus diesem Chaos erheben wie ein Phönix aus der Asche und eine neue Ordnung schmieden, die ewig währen würde. Die Stunde war gekommen – alles veränderte sich.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam: Die Gefangenen
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Sane, Wächter (NSC)

Die Aufregung und das Inferno des Chaos um Kestrel herum, spiegelte das Feuer ihrer eigenen Qualen wider, während sie auf dem Boden lag, umgeben von Dunkelheit und Verzweiflung. Ihre Wunden brannten wie Höllenfeuer, jeder Atemzug war ein Kampf gegen den Schmerz, der ihren Körper durchflutete. Das Bein, von Sturn brutal zerschmettert, pulsierte vor Schmerzen, während ihr Magen krampfte und ihr Rücken und ihre Arme und Beine von den Lichtschwertangriffen schmerzten.
Sie konnte fühlen, wie der Sith Lord stärker wurde, wie seine Macht wuchs, genährt von Kira. Es war, als ob sie ihm direkt ihre Lebenskraft überreichte. Ein verstörender Prozess und etwas, was Kestrel noch nie zuvor gesehen hatte. Wie war das nur möglich?!
Inmitten all dieser Qualen konnte Kestrel nicht anders, als sich um Zoey zu sorgen. Die Archäologin, die mutig eingegriffen hatte, um sie zu retten, war in den Fängen der Sith und in der Gefahr für ihre Taten hingerichtet zu werden. Trotz allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, spürte Kestrel eine tiefe Verbundenheit zu ihr, eine Hoffnung, dass sie irgendwie überleben und sich erheben würde, selbst in der Dunkelheit, die sie umgab. Nach all ihren Taten und Worten, war es deutlich, dass sie nun auf ihrer Seite stand.
Und dann war da noch Sane, ein weiterer Gefährte, gefangen genommen von Ribanna und Ari'a. Ihre Sorgen wuchsen mit jedem weiteren Verlust, mit jedem weiteren Opfer, das Janus in seinen Klauen gefangen hielt. Doch sie konnte nichts tun, außer zuzusehen und zu leiden, während die Dunkelheit um sie herum immer dichter wurde und die Zukunft düsterer erschien als je zuvor. Auch Q'Tahem war nun dank Kira endgültig geschlagen. Es war ein Desaster.

Kestrel fühlte sich, als würde sie in einen bodenlosen Abgrund fallen, während die beiden Wachen sie zwischen sich hielten und zum dunklen Lord schleppten. Jeder Schritt war eine Qual, die Ketten um ihre Handgelenke schnitten tief in ihre Haut und jede Bewegung ließ ihre Wunden schmerzen, als würde sie von glühenden Eisen gepeinigt werden. Sie konnte nicht einmal selbstständig stehen, so schwach war sie durch die Verletzungen, die Sturn ihr zugefügt hatte. Insbesondere ihre Bein machte ihr große Probleme. Das gequälte Stöhnen, das unkontrollierte Zittern – all das machte sie noch verletzlicher, noch anfälliger für die Schrecken, die ihr bevorstanden. Sie schämte sich dafür, dass sie ihre Verletzlichkeit und ihre Qual nicht verbergen konnte und somit Sturn die Genugtuung gab.
Die Wachen brachten sie vor den dunklen Lord und Kestrel konnte seinen kalten Blick auf sich spüren, wie ein eisiger Hauch auf ihrer Haut. Sein Antlitz war gezeichnet von Macht und Grausamkeit und sie konnte kaum ertragen, ihn anzusehen. Warum, fragte sie sich, warum ließ das Schicksal zu, dass er noch immer lebte, während sie hier am Rande des Todes stand? Es war so ungerecht, so absurd, dass sie beinahe lachen musste – wenn es nicht so schmerzhaft wäre.


"Das ist...unmöglich... . Nicht fair.

Hauchte Kestrel schwach vor Sturn und sie konnte die Ketten spüren, die sie gefangen hielten und die Waffen, die auf sie gerichtet waren, wie ein Damoklesschwert, dass über ihrem Kopf schwebte.
Stöhnend vor Schmerzen und Scham, wandte Kestrel den Blick von Sturn ab, unfähig, sein Antlitz länger zu ertragen. Sie wusste, dass er sie nun endgültig töten könnte und sie fürchtete sich davor, ihm diese Genugtuung zu geben. Doch zugleich konnte sie nicht verstehen, warum er sie noch am Leben ließ, warum er sie nicht einfach erlöste, sondern dem grausamen Tod überließ, indem er sie so schwer verletzt in die Zelle stecken ließ.
Sie verstand nicht, was genau er mit ihnen vorhatte, außer dass er sie weiter leiden lassen wollte. Und das war eine Qual, die kaum zu ertragen war. Das Zoey noch lebte und auf sein Schiff durfte, war ebenso skurril. Was hatte der Mann vor?! Trotz allem, trotz der Dunkelheit und der Verzweiflung, keimte in ihr noch ein Funken Hoffnung auf – Hoffnung darauf, dass sie irgendwie überleben würden, dass sie sich aus den Fesseln der Dunkelheit befreien und das Licht wieder sehen würden. Aber dieser Funke wurde mit jedem Augenblick schwächer und Kestrel wusste nicht, wie lange sie noch durchhalten konnte, bevor er ganz erlosch.
Als die Wachen Kestrel, Sane und Q'Tahem zum Schiff von Sturn brachten, fühlte sich jeder Schritt an wie ein weiterer Nagel in ihrem Sarg. Gefesselt und geschwächt wurden sie von den Gardisten über den Gang geführt, ihre Ketten klirrten bei jeder Bewegung wie ein düsteres Lied der Verzweiflung.
Kestrel spürte jeden Schritt, jeden Ruck, der ihre Wunden durchzuckte und ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, während sie sich mühsam vorwärts bewegten. Ihr Körper war ein Trümmerfeld aus Schmerz und Erschöpfung und sie konnte nur hoffen, dass ihre Kraft noch ausreichte, um das zu überstehen, was noch kommen mochte.
Als sie schließlich in die karge, sterile Zelle gebracht wurden, war es, als würden sie der Endstation immer näher kommen. Die Dunkelheit umhüllte sie wie ein erstickender Mantel und der Geruch von Verzweiflung und Angst hing schwer in der Luft.
Kestrel, Sane und Q'Tahem wurden grob in ihre Zelle gestoßen und an den Boden gekettet und das Zischen des aufflammenden Kraftfeldes, hallte durch den Raum, sowie das laute, kraftvolle Schließen des Zellenblocks wie ein letztes Urteil. Gefangen in der Dunkelheit, gefesselt an den Rand des Abgrunds, konnten sie nur darauf hoffen, dass das Licht irgendwann zurückkehren würde und sie den Weg aus der Finsternis finden würden. Doch für den Moment verlor Kestrel nun endgültig das Bewusstsein... .


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[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam: Die Gefangenen

Kira fühlte sich erschöpft bis auf die Knochen, als Janus sich hoch aufrichtete und seine Blicke über die Szenerie schweifen ließ. Sie stützte sich schwer auf ihn, ihre Muskeln zitterten vor Anstrengung und ihr Atem ging rasselnd und schwer. Doch trotz der Erschöpfung und des Schwindels, der sie zu überwältigen drohte, zwang sie sich, aufrecht zu stehen, ihre Haltung stolz und ihre Miene undurchdringlich.
Die Worte des Dunklen Lords erreichten sie wie ein kühler Hauch, der sie erfrischte und zugleich bestätigte. Seine Anerkennung war wie ein kostbares Juwel, das sie behutsam in ihren Gedanken bewahrte. Es war ein Privileg, an seiner Seite zu stehen und sie würde alles tun, um dieses Privileg zu verteidigen.


“Danke, Mylord.”

Die Worte des dunklen Lords ehrten sie und sie konnte nicht leugnen, dass es vielleicht gut war, wie es gekommen war. Vielleicht hatte dieser Tag ihre Stellung bei ihm noch einmal mehr gefestigt.
Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass ihr Körper nach Ruhe schrie, dass ihre Sinne von Erschöpfung benebelt waren. Ihre Aktion hatte ihr körperlich einiges abverlangt und sie wirkte im Moment unnatürlich bleich, zeigte tiefe dunkle Augenringe, gerötete Augen und einzelne graue Haarsträhnen glitzerten in ihrem sonst so schwarzen Haar. Ihre freie Hand, die nicht
Janus Arm umklammerte, zitterte leicht und sie spürte, wie ihr immer mehr schwindelig wurde. Aber sie zwang sich, die Schwäche zu unterdrücken, sie nicht zu zeigen vor den Jedi, den anderen Sith und vor allem nicht vor Sturn. Doch trotz ihres Stolzes und ihrer Entschlossenheit suchte sie die Nähe zu Janus, um irgendwie Halt zu finden. Eine Geste der Verbundenheit, auch wenn sie gleichzeitig dazu diente, sich zu stützen.
Kira warf
Adria einen Blick zu, dass alles in Ordnung wäre, als jene sie ziemlich verunsichert ansah. Die junge Twi’lek hatte nun ebenso bewiesen, dass die dunkle Seite sogar aus dem schwächsten Glied eine starke Waffe machen konnte. Sie präsentierte zusammen mit Ribanna den verletzten Soldaten Sane und auch hier nickte Kira anerkennend zu ihrer neuen Schülerin.

Ribanna, auch du hast überlebt und uns die Treue bewiesen. Ich bin beeindruckt. Damit hatte ich ehrlichgesagt gar nicht gerechnet. Komm, mein Kind...deine neue Zukunft wartet.”

Meinte die Sith mit rauer Stimme und fixierte
Ribanna und Ari’a kurz mit ihren goldenen Augen und sah dann wieder zu Adria und nickte auch ihr anerkennend zu, ehe sie sich wieder Sturn zuwandte und den Moment des Triumphes genoss.
Während sie sich auf das Schiff begaben, flankiert von den Anhängern des Dunklen Lords, spürte sie eine tiefe Zufriedenheit. Sie war bereit für die Zukunft, bereit, den Ruf zu hören und zu antworten, Seite an Seite mit
Janus, dem Dunklen Lord, ihrem Herrn und Meister.

“Ihr habt euch also dazu entschieden die Gefangenen weiter leiden zu lassen, dies gefällt mir. Jetzt steht ihr Schicksal fest. Es gibt kein Entkommen mehr. Möge unser Triumph auf Ziost ein Zeichen sein für das, was kommen mag – ein Schatten, der über die Galaxis fällt, und ein Flüstern, das in den dunkelsten Ecken der Macht widerhallt. Wir ersticken jedes aufflackernde Licht im Keim!
Skyfly war nur der Anfang!”

Sprach Kira mit rauchiger Stimme, während die Sith das große Schiff betraten und ihnen Diener, Gefolgsleute, Droiden und Wächter folgten.


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Ziost, Zitadelle, auf dem Weg, um ihre Mutter Kira einzuholen: Adria


Die Macht zeigte Adria die Richtung. Aus irgendeinem Grund wartete ihre Mutter auf sie. Adria lief auf sie zu und Adria traf ein eisiger Blick. Ein eisiges Schweigen herrschte, ehe es sofort nach draußen ging. Kiras Gang war flott und energisch. Adria sagte ihr nur kurz beim Gehen:

"Alles wieder in Ordnung, Mutter! Alles halb so wild!”

Kira war längst wieder die Alte. Sie schien unbesorgt und verhielt sich ab sofort wieder unmütterlich. Sie tat fast so, als interessiere sie die Nachricht nicht sonderlich, denn eine Reaktion blieb aus. Adria war es gewohnt. Ehrlich gesagt, hatte ihr die mütterliche Seite an Kira mehr Angst gemacht. Es war gruselig gewesen. Adria hatte das Gefühl gehabt, dass sie jeden Moment abkratzen würde. Schon alleine deshalb war ihr das jetzt mehr als recht.

Ihre Mutter schien fokussiert und wusste wohl, wohin sie wollte. Sie triefte nur so von Hass auf die Jedi. Es war finster, zugig und kalt draußen. Adria spürte ebenfalls, wo sie hinmussten, um nützlich zu sein. Weiter vorne schien sich der Ort des Geschehens zu befinden, ein Ort, wo sich die helle und dunkle Seite wieder gegenüberstanden.

Kiras Schritte wurden beim Ankommen verhalten und unsicher. Das verunsicherte wiederum Adria. Das Chaos erwartete sie. Kira reagierte ungehalten. Zoey bekam ihre Wut ab. Der Grund war, dass Sturn niedergestreckt worden war. Sturn! Der große dunkle Lord! Es wirkte fast surreal. Seine Aura um ihn waberte schwarz und schwach, die Aura des nahenden Todes. Zoey verwies als Schuldige dessen auf die Jedi Kestrel. Kira war erneut zutiefst besorgt und eilte zu ihm, zu Graf Sturn, der am Boden lag und Blut spuckte, nachdem sie den Nautolaner nochmal zu Fall gebracht hatte. Doch was tat Kira jetzt?! Adria konnte es spüren, dennoch war ihr das Prozedere völlig unbekannt. Doch als Tochter hatte sie eine große Verbindung zu ihrer Mutter. Kira hatte für Adria mitgeatmet, mitgegessen usw., als Adria als Ungeborene noch in ihrem Bauch gewesen war und Adria hatte bereits da auch deren Machtausübung miterlebt. Und auch danach hatte sich das Band zwischen ihnen trotz aller Diskrepanzen weiterhin verstärkt. Und so bekam Adria, die wie paralysiert und teils ungläubig zum Geschehen zwischen Kira und Sturn sah, rasch eine Ahnung, was hier vor sich ging. Und was sie sah, ließ sie erschrocken aufblicken. Was sie sah, gefiel ihr nicht! Und warum tat Kira das, was sie tat?! Kira wurde immer schwächer!
Sie hatte sich nicht geirrt. Graf Sturn, der große dunkle Lord, war ihr neuer Stiefvater. Nicht, dass sie vorher schon mal einen Stiefvater gehabt hätte. Und sie konnte und wollte auch gerne weiterhin darauf verzichten. Sie war es gewohnt, vaterlos zu sein. Kira liebte ihn wohl sehr oder versprach sich viel von ihm, wenn sie ihm ihre Lebensenergie bereitwillig gab. Und der Graf griff zu. Er trank gierig davon und wurde sichtlich stärker und stärker. Doch erst spürte Adria es, er nahm Kira damit ihre Energie und Lebenskraft, dann sah man es. Ihre Haut wurde fahl. Ihr dichtes schwarzes Haar war plötzlich durchzogen von grauen Strähnen. Adria wurde unruhig. Sie war besorgt, etwas, was sie gegenüber ihrer Mutter bislang kaum kannte, denn es bestand Lebensgefahr:


Mutter!... Genug! Hör auf, Mutter! Es bringt dich um! Mach mich nicht zur Waisen!”

Sie trat zwei Schritte auf sie zu und wollte Kira an den Schultern packen und wegreißen, doch da kam ihr der Gedanke, dass bei der Berührung auch ihre Lebenskraft mit zum Lord fließen könnte und das ließ sie innehalten.

Aufhören!”,

schrie sie fast panisch und unterstrich das Ganze ungewollt Macht unterstützt. Endlich beendete es der große dunkle Lord und er erhob sich. Schillernd und stark wie eh und je. Ihre Mutter konnte dagegen kaum stehen. Fassungslos sah Adria zu dem Häuflein Elend. Sie musste sich an ihm abstützen. Kira war unfähig alleine aufrecht zu stehen. Sie sah älter aus. Eine Träne stahl sich in Adrias Augenwinkel, die sie mühsam blinzelnd hinunterschluckte. Sie wollte hier vor allen keine Schwäche zeigen. Doch ihre Mutter schien mit sich und der Welt zufrieden und im Reinen zu sein. Graf Sturn lobte sie über alle Maßen. Sie war die Frau an seiner Seite. Ihrer Mutter schien das zu gefallen. Adria war unbehaglich. Kurz trafen sich Adrias und Kiras Blicke. Adria konnte es nicht verstehen. Lord Sturn war schnell wieder in seinem Element und gab Befehle, lenkte und ordnete an. Kiras und Zoeys Schülerinnen tauchten auf und brachten den Soldaten als Gefangenen und ernteten auch großes Lob. Adria konnte und wollte dem nicht folgen. Ihr Blick ruhte nach wie vor auf ihrer Mutter. Diese beachtete wohl absichtlich Adria kaum. Sie konnte wohl ihre missbilligenden entsetzten Gedanken lesen. Adria war schockiert und fassungslos und verstand deren Opfer nicht. Weshalb hatte sie den hilflosen sterbenden großen dunklen Lord nicht selbst ausgesaugt und dessen Platz eingenommen?! Und wieder war Sturn von der Schippe gesprungen. Erst war er gerade so davon gekommen, als Fel ihn hatte töten wollen. Fel hatte ihn lange für tot geglaubt. Jetzt erneut! Er war verdammt zäh!

Der Graf wollte wohl, dass alle mit seinem Schiff mitflogen. Jedenfalls sollte das Zoey. Nun, Adria wollte gerne bei ihrer Mutter bleiben und sie im Auge behalten, da sie jetzt so schwach war. Immerhin kamen Jedi mit an Bord. Sie waren zwar Gefangene und arg verletzt, hatten aber dennoch bis jetzt viel angerichtet. Adria griff sich einen von Sturns Dienern:


“ Ich fliege auch beim Grafen mit, habe aber mein Haustier an Bord meines Schiffes. Es muss an Bord gebracht werden. Der Code, um seinen Käfig zu öffnen, ist: SIKARIUS, alles in Großbuchstaben. Hier ist der Schlüssel zu meinem Schiff. Es sollte auch gefüttert werden."

Sie zeigte drauf. Dann lief sie ihrer Mutter hinterher. Sie mussten ein paar Schritte gehen. Sein Schiff stand nicht gleich hier vorne. Mühsam machte ihre Mutter Schritt um Schritt. Unglaublich! Wie energiegeladen und flott ihr Schritt noch von der Zitadelle hierher gewesen war!?


Ziost, vor der Zitadelle der Sith, auf dem Weg zu Sturns Schiff: Janus, Kira, Adria, Ari`a, Ribanna, Zoey, Kestrel, Q`Tahem und Sane sowie viel Personal des Grafen
 
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[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Zoey, Kira und Wächtern, nicht weit im Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna

Selbst nach allem, was die Jedi versucht hatten, um zu entkommen, war ihnen das Schicksal nicht hold gewesen. Einen einzigen Moment hatte die Macht ihnen Hoffnung geschenkt, als sie über das Dach der Zitadelle in Richtung der geparkten Schiffe fliehen konnten. Sie waren so nah dran gewesen! Dann aber war alles zusammengebrochen. Zuerst war Kestrel kollabiert und abermals mit dem Grafen zusammengeprallt und dann war der Nautolaner bei seinem Rettungsversuch komplett gescheitert. Keine Chance hatte er letztendlich gegen Janus gehabt…

Es hatte lange gedauert, bis Q’Tahem verstanden hatte, wer ihn vor dem Tod gerettet hatte. Der Nautolaner war zuerst noch vor dem verletzten Grafen weggekrochen und hatte dabei nach Luft gerungen. Dann aber als Zoey mitleidend bei Kestrel in die Knie gegangen war, hatte es klick gemacht.

Das Desaster nahm jedoch schnell seinen weiteren Lauf, als der Graf aufstand wie der Phönix aus der Asche. Für sie alle war alles Glück augenscheinlich verflogen. Und nicht nur das der Jedi, denn Zoey hatte sich nun auch alle Karten nehmen lassen. Ihre letzte Tat, die ihm das Leben rettete, machte ihres nun zur Hölle oder führte zu ihrem Ende… Ihr Opfer würde er ihr nicht vergessen… wenn er hier überhaupt lebendig herauskommen sollte!

Unwirsch wurde der Nautolaner von einigen Wachen des Grafen auf die Beine gezerrt, um ihm abermals Handschellen anzulegen. Q’Tahem zeigte sich wehrsam und funkelte die Wachen mit bösen Blicken an, die versuchten ihm nahe zu kommen. Urplötzlich traf ihn eine heftige elektrische Ladung. Er riss die Augen auf und flog in hohem Bogen durch die Luft. Die elektrischen Impulse ließen seinen Kiefer unvermittelt zu beißen und seine Muskeln unwillkürlich anspannen, ähnlich wie als ihn Zoey vor nicht allzu langer Zeit gefoltert hatte. Lachend wurde er anschließend von den Wachen getreten, bis er das Bewusstsein verlor.
Wenig später kam er wieder zu sich, als er von zwei Wachen in Richtung eines Schiffes gezerrt wurde. Durch dunkle Gänge ging es hinab in den Bauch des Schiffes zum Zellenblock. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zum Verderben. Grob wurde er in eine Zelle geworfen und dort an den Boden gekettet. Mit einem letzten Schlag gegen die Schläfe und einer unmissverständlichen Beleidigung liefen die Wachen wieder hinaus. Erst hier bemerkte der Nautolaner, dass es auch Sane nicht geschafft hatte, mit einem Schiff zu entkommen.


Es tut mir unendlich leid! Wir hätten es schaffen können, aber ich habe versagt! In den wichtigen Momenten habe ich versagt!

, meinte er mit emotional belegter Stimme. Wäre er bei Sane geblieben, hätten sie zusammen ein Schiff kapern und dann Kestrel zu Hilfe eilen können! Aber er hatte die falsche Entscheidung getroffen und hatte den schwerverletzten Sane alleine gelassen, um in einem waghalsigen und aussichtslosen Kampf gegen einen Sith Lord irgendwie Kestrel zu retten…
Und jetzt waren sie vermutlich auf dem Weg zu irgendeiner anderen Sith-Hochburg, wo sie öffentlich hingerichtet wurden. Fraglich war zwar, wieso das nicht einfach auf Ziost geschah, jedoch war es Q’Tahem leid, sich darüber Gedanken zu machen.

Es war vorbei. Sie waren den Sith nun hilflos ausgeliefert.


[Ziost / Janus’ Schiff/ Zellenblock] mit Kestrel und Sane. An Bord: Janus, Zoey, Ari'a, Ribanna, Adria und Kira
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam: Die Gefangenen

Und so fanden die Ereignisse auf Ziost ihr Ende. Janus konnte nicht behaupten, dass er mit diesem Kapitel gänzlich zufrieden war, dafür trübten zu viele Fehlschläge und Misserfolge die Bilanz. Aber schlussendlich war der Dunkle Lord als Sieger vom Feld gegangen und hatte sich behauptet, das genügte, um ihn vergleichsweise milde zu stimmen. Dennoch, der blasierte Aristokrat war nachtragend, schon heckte er Pläne aus, wie er sich für die ihm zugefügten Schmähungen grausamst an den Jedi – und anderen – rächen konnte. Das große Ganze durfte er dabei nicht aus den Augen verlieren, ermahnte er sich streng. Sein nüchterner Pragmatismus hatte ihn weit gebracht, daran musste er festhalten, dem entsprechend präsentierte der Halb-Echani wieder eine glatte, höfliche Maske, als er zusammen mit Kira an Bord seines Schiffes ging, vorbei an einer Ehrenformation seiner Leibwächter, die feierlich die Energiepiken präsentierten. Die Worte seiner ehemaligen Meisterin quittierte er mit einem schmalen Lächeln und einem verbindlichen Nicken, seine Stimme ruhig und glatt, so, wie man es von ihm gewöhnt war: Unerschütterliche, gelassene Autorität, allen Stürmen trotzend.

„Ihr Nutzen für unsere Pläne ist noch nicht zu Ende. Erst, wenn wir sie vollständig ausgebeutet haben, werden sie sterben. Bastion erwartet uns. Und von dort aus...eine neue Welt. Eine neue Galaxis. Schon bald werden wir unsere große Reise antreten. Gemeinsam.“

Der Inquisitor schenkte seiner Verbündeten einen wissenden Blick aus golden schimmernden grünen Augen. Sie musste es auch gespürt haben, diese Erschütterung in der Macht, die Vorzeichen einer gewaltigen Veränderung. Die Galaxis stand am Scheideweg und es war, als würden Abermilliarden gespannt den Atem anhalten, der Dinge harrend, die kommen würden. Janus hatte jedoch nicht vor, einfach abzuwarten. Er war nicht Teil der Geschichte, er schrieb sie, mit schwungvoller Feder. Bastion würde nur eine Zwischenstation werden, das ahnte der schlanke Fastmensch bereits. Der Ruf der Krath hatte ihn erreicht, und das konnte nur bedeuten, dass die Ära des Falschen Imperators sich dem Ende zuneigte. Jetzt durfte es kein Zögern und keine Zweifel geben, wenn er sich einen angemessenen Platz in der neuen Ordnung sichern wollte.

An Bord seiner eleganten Yacht verabschiedete sich Janus zunächst galant von seiner Begleiterin und nahm sich die Zeit, um sich während des Starts frisch zu machen. Gebadet, ärztlich versorgt und neu eingekleidet, in gewohnt stilvollem Schwarz, Rot und Gold, nahm der Dunkle Lord schließlich am Kopfendende des großen Tisches im Speisesaal Platz und ließ Einladungen an seine Gäste aussprechen, damit sie ihm Gesellschaft leisten würden. Als sich die anderen Sith schließlich eingefunden hatten, erhob sich der Halb-Echani, verneigte sich gastfreundlich und hieß seine Gäste willkommen, schenkte jedem von ihnen ein einladendes, gewinnendes Lächeln und ein Nicken, bevor er sich wieder setzte.

„Willkommen, geehrte Gäste. Es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, so illustre Persönlichkeiten an Bord meines Schiffes beherbergen zu dürfen. Ich habe mir die Freiheit genommen, ein bescheidenes Mahl vorbereiten zu lassen, um uns die Reise nach Bastion etwas zu versüßen. Bitte nehmt Platz und genießt die Annehmlichkeiten in vollen Zügen.“

Eine kleine Demonstration seiner Macht und seiner erlesenen Manieren – und seiner Gunst, denn entsprechend des Ranges und des Werts in seinen Augen waren seine Tischgenossen natürlich passend platziert worden. Janus war ein Mann von Wohlstand und Geschmack, dessen Gastfreundschaft im Imperium eine gewisse Bekanntheit erreicht hatte, und gänzlich als der kultivierte, höfliche Zeitgenosse zeigte sich der Inquisitor. Nur gelegentlich blitzte in seinem Lächeln an die ein oder andere Person am Tisch oder zu jenen, die in Ketten und Fesseln und sorgfältig bewacht die Speisen und Getränke servierten, etwas kaltes und ungeheuer bösartiges auf, ein Schatten hinter der Maske...

[Weltraum (Imperium) | im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Speisesaal | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam: Die Gefangenen
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Sturns Schiff | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam in der Zelle: Kestrel, Q'Tahem und Sane

In der stickigen Dunkelheit der Zelle erwachte Kestrel nach Stunden aus ihrer Ohnmacht. Die Zeit schien stillzustehen, als sie langsam ins Bewusstsein zurückkehrte. Doch mit dem Bewusstsein kehrten auch die Schmerzen zurück und sie durchzuckten sie wie ein Blitz aus der Finsternis.
Ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als sie sich auf dem kalten Zellenboden krümmte, ihre Muskeln protestierten gegen jede Bewegung. Die Schmerzmittel, die ihr die Droiden verabreicht hatten, schienen nachgelassen zu haben und nun wurde sie von einer Welle aus Qual überrollt, die sie fast zum Ersticken brachte.
Die Ketten, die sie gefangen hielten, rasselten bei jeder Bewegung und Kestrel presste die Augen zusammen, um den Schmerz zu ertragen. Verschwommen nahm sie ihre Mitgefangenen Sane und Q'Tahem wahr, die ebenfalls in der Dunkelheit der Zelle gefangen waren. Die schwerverletzte Jedi-Meisterin spürte, wie der Boden leicht vibrierte. Sie waren eindeutig bereits abgehoben und im Hyperraum. Mit welchem Ziel? Bastion? Sehr wahrscheinlich und damit ihre Endstation. Von dort gab es kein Entkommen. Es war eh ein Wunder, dass sie alle noch lebten. Anscheinend war der Tod zu einfach für die Sith, nach allem was passiert war. Es war überdeutlich, dass sie möglichst lange leiden sollten.
In der düsteren Enge der Zelle verschlimmerte Kestrels Schmerz und Verzweiflung die Atmosphäre für ihre Mitgefangenen. Jeder Schmerzensschrei, jedes Stöhnen wurde zu einer zusätzlichen Belastung, die auf ihren Mitgefangenen lastete wie ein unsichtbares Gewicht.
Kestrels Qual war so intensiv, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Jeder Atemzug war von Schmerz durchdrungen und ihre Verletzungen pulsierten in einem ständigen Rhythmus des Leidens. Die Wunde in ihrem Bauch, die von einem gnadenlosen Lichtschwert zugefügt worden war und ihr zertrümmertes Bein, schmerzten am schlimmsten, sowie die vielen Verbrennungen auf ihrer Haut, schmerzten bei jeder Berührung und jedem Luftzug.
Ihr Stöhnen und Jammern erfüllte die Zelle mit einem unheilvollen Klang, der in den Ohren ihrer Mitgefangenen widerhallte. Sane und Q'Tahem konnten nur untätig zusehen, wie Kestrel um ihr Leben kämpfte, während ihre Ketten sie an Ort und Stelle hielten, unfähig, ihr irgendwie zu helfen.
Die Machtlosigkeit, die sie fühlten, verstärkte nur ihre eigene Verzweiflung und die Enge der Zelle schien sich mit jedem Augenblick weiter zu verengen.

Die schwere Tür des Zellenblocks öffnete sich mit einem zischenden Geräusch und herein traten die Leibwachen von Sturn. Ihre Präsenz allein verhieß nichts Gutes. Brutal und rücksichtslos zwangen sie die Gefangenen mit ihren Energiepiken aufzustehen, wobei Tritte und Elektroschocks sie in Schach hielten. Die Jedi legte man in machtunterbindene Ketten an Hals sowie Hand und Fußgelenken.
Kestrel spürte die gnadenlose Härte der Wachen, die sie zwangen, sich aufzurichten, obwohl jeder Muskel in ihrem Körper vor Schmerzen schrie. Jeder Tritt, jeder Elektroschock fügte ihr weitere Qualen hinzu und die Machtlosigkeit gegenüber den brutalen Wachen verstärkte nur ihre eigene Verzweiflung.

Während die Wachen die Drei aus der Zelle trieben, fühlte Kestrel eine unheilvolle Vorahnung in ihrem Inneren. Sie waren definitiv noch nicht gelandet, also warum wurden sie aus der Zelle gebracht? Die Frage wühlte in ihrem Verstand, während sie widerwillig zwischen den Wachen getragen wurde, da sie unfähig war selbstständig zu gehen.
Die Angst nagte an ihr, als sie sich vorstellte, wohin sie gebracht werden könnten. Kestrel fürchtete das Schlimmste, fürchtete, dass sie nun zu ihrer Hinrichtung gebracht werden sollten, dass ihre letzte Stunde gekommen war und dass sie niemals wieder das Licht der Freiheit erblicken würde.
Die Leibwachen trieben Kestrel und ihre Mitgefangenen durch die Gänge der Luxusjacht, jeder Schritt war eine Qual für die schwer verletzte Jedi.
Schließlich öffnete sich eine Tür seitlich mit einem zischenden Geräusch und sie betraten einen prächtigen Speiseraum. An einem langen Tisch saßen alle Sith, angeführt von Sturn, dessen finsterer Blick Kestrels Herz schneller schlagen ließ.
Verwirrung und Fassungslosigkeit überwältigten sie, als sie erkannte, dass sie die Sith bedienen sollten – gefesselt und hilflos in ihren Ketten. Die Ironie der Situation schnürte ihr die Kehle zu. Was sollte das?!
Mit einem dumpfen Gefühl in der Magengrube und einem weiteren Schmerzstoß durch ihren geschundenen Körper, erkannte Kestrel, dass dieser Akt der Demütigung nur der Beginn einer neuen Tortur war. Sie konnte sich nicht vorstellen, was Sturn mit ihnen vorhatte, aber sie wusste, dass es nichts Gutes sein konnte.

Sane, Q'Tahem und Kestrel wurden gezwungen, die Speisen zu tragen und zu servieren, gefesselt und hilflos in ihrer Demütigung. Kestrel bekam ein Tablett mit Wein und ein paar Gläsern gereicht, doch schon nach zwei Schritten versagte ihr Bein und sie stürzte mit einem lauten Scheppern zu Boden. Ein weiterer Tritt der Leibgarde traf sie, während sie krümmend und schreiend vor Schmerzen am Boden lag.
Die Leibwachen verspotteten sie, lachten und traten nach ihr, als ob sie ein Stück wertloses Vieh wäre. Kestrel war nicht in der Lage zu stehen, geschweige denn zu gehen, durch die schweren Verletzungen, die Sturn ihr zugefügt hatte. Es war von Anfang an klar gewesen, dass sie unfähig war, um überhaupt irgendetwas zu tragen oder gar selbstständig zu laufen. Die Schmerzen in ihrem Bauch und ihrem rechten Bein waren unerträglich und sie fürchtete, dass sie unter der Brutalität der Wachen nun endgültig zusammenbrechen und damit erneut das Bewusstsein verlieren würde.

Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Eine unsichtbare Kraft hob sie empor und plötzlich schwebte sie über der langen Tafel, als lebendige Dekoration, von Sturn persönlich dirigiert. Ihre geschundene Gestalt wurde zur makabren Attraktion dieses bizarren Banketts, ein trostloses Zeugnis ihrer Hilflosigkeit und des sadistischen Vergnügens ihres Peinigers. Wimmernd vor Schmerzen versuchte sie so still wie möglich zu sein, um dieser Demütigung nicht noch mehr Stoff zu geben, doch ihre Tränen konnte sie kaum zurückhalten. Sie spürte dabei den garstigen Blick von Kira auf ihrem Körper ruhen, welche direkt neben Sturn saß und offensichtlich begeistert von der Idee zu sein schien. Kestrel fühlte eine Mischung aus Scham, Schmerz und Verachtung. Sie konnte die bösartigen Blicke der Sith spüren, während sie über ihnen schwebte, eine Trophäe in Ketten, zum Narren gemacht von ihrem Feind. Immerhin lebte erstaunlicherweise Zoey noch, die dem Ganzen ebenso beiwohnen musste. Nach allem, was passiert war, musste es für die Frau wohl gerade ebenso die reinste Tortur sein, hier bei Sturn zu sitzen und ihm bei seinem Spielchen zuzusehen.


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