Nubia (Nubus-System)

[OP: In Absprache mit Ceffet mache ich das Ding jetzt fertig. Es ist auch abgesprochen, dass ich für ihn die Antwort an Raven mit einbaue.]

[Nubia-Nubia City - Wohnhaus der Wohnungsbaugesellschaft Delt – 73. Stockwerk –Wohnung 73 A] Ceffet, Stryka, Raven, Bev, Akaan, NPCs

Stryka hörte die Wohnungstür ins Schloss fallen und fand nur Bev, der etwas verloren wirkte, im Wohnzimmer stehend vor. Raven und Ceffet waren weg, keine Erklärung, nichts.

Wie ein Stich fuhr ihr die Erkenntnis ins Hirn, dass sich die beiden auf den Weg zur Firma gemacht haben könnten.

Shab, shab, shab, diese di’kute! Diese shab’la di’kute!

fluchte sie als sie in ihr Schlafzimmer eilte und dort ihre Sachen durchsuchte. Eine Spritze fehlte. Das andere Equipment hatte er liegen lassen. Es waren alles notwendige Dinge, um den Schein zu wahren, um zum richtigen Zeitpunkt, das Nötige tun zu können.

Shab! Verdammt. Jetzt habe ich uns in einen Schlamassel geritten. Ich muss mich beeilen

sagte sie vor sich hin, während sie rasch aber sicher die Ausrüstung kontrollierte. Dann ließ sie den Metallkoffer zuschnappen, sicherte die Schlösser und schon rannte sie los, Ceffet und Raven hinterher.

Bev, du bleibst hier, als Rückendeckung. Wenn wir wiederkommen und du bist nicht da, oder wenn wir anrufen und du meldest dich nicht, dann gibt es Ärger, das schwöre ich dir.

damit war sie auch schon raus aus der Wohnung und sah die beiden Männer, wie sie vor dem Lift standen und warteten. Gerade hörte sie Ceffet auf eine Frage Ravens antworten:


Nein werden sie nicht, Bev ist vielleicht impulsiv aber er hat einen guten Kern. Außerdem wird sich Stryka wahrscheinlich wieder beruhigen und versuchen die ganzen Mittel aus ihrem Körper zu bekommen.

Wartet! Ich komme mit, ihr braucht mich!

rief Stryka und drängelte sich sofort in den Lift, der eben gehalten und seine Türen geöffnet hatte.

Ich will gar nichts hören. Ich weiß, dass ich mich aufgeführt habe, wie eine Herde durchgedrehter Nerfs, oder wie eine Hochschwangere kurz vor der Niederkunft, aber ich werde das mit euch durchziehen. Es war mein Plan, ich habe die Dinger hergestellt und ich werde sie ihm spritzen. Oder weiß jemand von euch, wie das geht oder was er sagen soll?

Triumphierend blickte sie die Männer an, dann nickte sie. Jetzt erst bemerkte sie anerkennend, dass sich Ceffet wieder in den Anzug gewagt hatte, auch die Glatze stand ihm. Raven wirkte bedrohlich in seiner beskargam und fungierte als Leibwächter. Sie sahen imposant aus, sie selbst auch, wie sie fand. Dann stiegen sie aus, denn eben hatten sich die Türen geöffnet und den Weg frei auf die Straße gegeben. Raschen Schrittes, lief sie voraus und winkte energisch ein Taxi herbei. Es war zwar nicht ganz so, wie sie es ursprünglich geplant hatten, aber so würde vielleicht die Dringlichkeit noch unterstrichen werden.

Nach endlos langen und sehr schweigsamen Minuten kamen sie vor dem Bürogebäude an.


[Nubia – Nubia City – vor dem Firmenhauptgebäude von Nubian Design Collective] Stryka, Ceffet, Raven, NPCs

Stryka lief vorneweg, ließ Ceffet die Rechnung begleichen und hatte schon das Haus betreten, als ihr die Männer folgten.


In höchster Eile lief sie Richtung Empfangsbereich, hielt ihren Ausweis hoch und rief noch immer rasch einherschreitend: „Melden Sie mich Herrn Stawok Nodud. Ich bin angemeldet. Aber zackig.“ Sie gab der Frau keine Gelegenheit, nachzudenken, sondern marschierte stracks zum Lift, gefolgt von Ceffet und Raven. „Welches Stockwerk?“, fragte Stryka und die überrumpelte Dame am Schalter nannte ihr die gewünschte Zahl. Ceffet drückte den Knopf und es ging aufwärts.

Nur wenige Sekunden blieben ihr, um sich für den nächsten Teil zu wappnen.

„Ich ziehe das jetzt durch. In höchstens einer Stunde sind wir hier fertig“, sagte sie leise während sie auf das Vorzimmer mit dem unvermeidlichen Sekretär zuliefen. Auch ihn überrumpelte sie. „ImpSani-Behörde“, sagte sie barsch und ging ohne jede Erklärung weiter ins Büro des Bith, der sie höchst überrascht aus großen schwarzen Augen anschaute.

„Meister Nodud“, begann sie zu reden, ohne sich vorzustellen oder eine Erklärung ihrer Anwesenheit zu geben. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass eine gefährliche Seuche, ein Nervengift, das besonders gerne Leute Ihrer Spezies angreift, auch auf Nubia übergegriffen hat. Ich bin angewiesen, Ihnen den Impfstoff Anti-C 3 zu verabreichen.“

Der Bith stand auf und kam um den Tisch herum auf sie zu. „Davon habe ich noch gar nichts gehört. Weisen Sie sich aus oder ich rufe den Sicherheitsdienst.“ Eine Hand hielt er über einem Schaltpult und nur wenige Zenitmeter trennten die Finger von der Notruftaste.
Stryka hielt ihren Ausweis abermals hoch, dann sagte sie:
„Den Sicherheitsdienst werden Sie nicht brauchen, ich habe meinen eigenen, Herr Nodud. Wir sind von offizieller Seite hier. Ihnen stehen genau zwei Möglichkeiten zur Verfügung, genau genommen sind es sogar drei, aber eines bedingt das andere.“

Die Idee war ihr eben gekommen und sie setzte sie sofort in die Tat um, indem sie weiterredete:

„Das Gift, ist ein Nervengift, man hört und fühlt Dinge, die gar nicht da sind. Setzen Sie sich, dann sage ich Ihnen was ich machen werde und welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten, um dieser Krankheit zu entgehen und zwar dauerhaft.“

Stryka wartete, dass sich der Bith wieder an seinen Platz begab. Ceffet und Raven standen jeweils breitbeinig hinter ihr, und vermittelten ihr Sicherheit. Als er wieder saß, ging Stryka näher, wuchtete den Koffer auf den Tisch und öffnete ihn. Während sie darin kramte, erklärte sie in geschäftsmäßigem Tonfall:

„Herr Nodud, also, dieses Gift greift nur Ihre Spezies an, was an sich bedauerlich ist, aber leider nicht geändert werden kann. Nun zu den Möglichkeiten.“

Sie schaute auf und blickte ihm gerade in die Augen.

„Ich habe hier ein Serum, das Ihnen helfen kann, die schlimmsten Auswüchse dieser Krankheit zu verhindern, ganz abwenden kann man sie allerdings nicht. Wahrscheinlich werden Sie trotzdem unter massivem Unwohlsein leiden, eventuell sogar Geräusche hören. Zusätzlich zum Serum empfiehlt die SaniBehörde unbedingt Ruhe. Gerade so hoch sensiblen Spezies wie der Ihren, Herr Nodud, die sehr empfindlich auf äußere Reize und Töne reagiert, würde ich raten, der inneren Natur zu folgen. Mir ist sehr wohl bekannt, Herr Nodud ....“
An dieser Stelle wollte er sie unterbrechen, doch sie fuhr unbeirrt fort: „Unterbrechen Sie mich nicht. Wenn Sie noch Fragen haben, können wir das später klären. Zuerst muss ich Ihnen das Serum verabreichen, damit sich diese Keime nicht auch noch auf andere Spezies übertragen, dann wäre das Chaos perfekt. Die Regierung könnte Sie dann als Keimträger aufspüren und für die Verbreitung der Seuche persönlich zur Verantwortung ziehen, was heißt, dass Ihnen hohe Schadenersatzforderungen ins Haus stünden. Herr Nodud, dann gibt es noch eine Möglichkeit, Sie lassen sich von mir impfen und gehen eine Weile in den Ruhestand. Es gibt sicher Möglichkeiten für Sie, diese Firma eine Weile, wenn nicht gar für immer, in andere Hände zu übergeben. Wäre es nicht wundervoll, sich nur mit Musik zu beschäftigen und den schönen Künsten zu frönen?“

Eine Weile blickte sie dem Bith noch in die schwarzen Augen, dann schaute er plötzlich weg und verzog das Gesicht. Stryka nahm an, dass es sich hierbei um ein nachdenkliches Stirnrunzeln handeln sollte, eine schlechte Imitation, wie sie fand. Aber sie sagte nichts dazu, beugte den Kopf über ihre Utensilien und wartete.

Als er nichts sagte, sondern lediglich weiter starrte, sagte sie:


Nun was ist? Ist Ihnen nicht wohl?

Da ist etwas

klagte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Ich weiß nicht was. Jetzt ist es weg. Sind Sie Ärztin? Ja, das müssen Sie sein, sonst wüssten Sie darüber nichts. Könnten Sie nicht mit Bacta …?

Leider nein, Herr Nodud, die Keime setzen sich an die Dendriten der Nervenzellen und verbinden sich dort mit den Nachbarzellen, also sie übernehmen auf Dauer das ZNS, was es uns bislang schwer machte, eine Lösung zu finden. Leider geht der Vorgang rascher, wenn man unter Stress steht und dauerhafter Belastung ausgesetzt ist. Manager sind häufiger davon betroffen, aber wir sind mit der Auswertung der Studie noch nicht ganz fertig, deshalb kann ich Ihnen da auch keine explizite Auskunft geben. Wenn Ihnen übel ist, wird Ihnen mein Assistent, Herr Ordo, gerne behilflich sein. Wollen Sie sich hinlegen?

Die ganze Zeit über, während sie redete, hatte sie immer wieder eine der größeren Ultraschalleinheiten eingeschaltet und nach kurzer Zeit wieder aus. Das bereitete dem Manager nun Kopfschmerzen, darauf hatte sie gesetzt.

Herr Ordo, begleiten Sie doch Herrn Nodud zur Bank dort drüben. Er soll sich etwas hinlegen und machen Sie ihm dann den rechten Oberarm frei, damit ich ihm gleich das Medikament applizieren kann.

Ceffet zeigte keinerlei Missfallen oder sonst eine Regung als sie ihn abermals als Assistenten vorstellte, sondern half tatsächlich und zwar sehr geschickt, dem kleinen Bith zur Liegestatt.

Danke. Mein Kopf fühlt sich an, als würde dort alles in Schwingung geraten. Wie kann das sein? Ich habe mich bis vorhin gut gefühlt.

Er überlegte eine Weile, dann schloss er die Augen und sagte weiter:


Aber ich bin ständig müde. Vielleicht sollte ich doch …

Dann stimmte er der Behandlung zu und Stryka empfahl ihm noch einmal dringend seinen Posten abzugeben, wenn er nicht auf grausame Weise sterben wollte.


Herr Nodud, wir werden uns noch einmal mit Ihnen in Verbindung setzen, ob die Behandlung auch angeschlagen hat. Es wird zwar einige Tage dauern, aber es wird besser werden.

Der Bith überlegte noch eine Weile, dann stimmte er auch dem zu und rief seinen Sekretär herein. „Rufen Sie meinen Rechtsanwalt an, ich trete zurück. Machen Sie eine Ausschreibung für meine Posten fertig. Jeder, der genug Geld und Energie hat, kann dann NDC erwerben.“

Rasch verabschiedeten sie sich nun und liefen zum Ausgang. Nun hatte sie es tatsächlich gemacht, sie hatte es durchgezogen und konnte selbst kaum glauben, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sie gelogen hatte.


Als sie endlich vor der Wohnungstür standen, atmete sie ein paar Mal tief durch und sagte dann: „Jetzt musst du nur noch deinem Auftraggeber Bescheid geben, wir sind fertig.“

[Nubia-Nubia City - Wohnhaus der Wohnungsbaugesellschaft Delt – 73. Stockwerk –Wohnung 73 A] Ceffet, Stryka, Raven, Bev, Akaan, NPCs
 
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[Nubia-Nubia City - Wohnhaus der Wohnungsbaugesellschaft Delt – 73. Stockwerk –Wohnung 73 A] Ceffet, Stryka, Raven, Bev, Akaan, NPCs

Nachdem die gesamte Aufgabe im Betrieb des Biths erledigt war standen sie vor der Wohnungstür welche ihnen Ceffet schnell öffnete. Raven und Stryka liefen fix zusammen mit Ceffet schnell hinein, im Wohnzimmer trafen sie Bev welcher auf der Couch saß.
So wir gehen sofort, auf dem Weg nach manda´yaim werde ich Malor Gale die Nachricht schicken das er die Firma aufkaufen kann. Packt alles ein sprach der Hünenhafte Mann und sofort begannen alle ihre Sachen zusammenzupacken und zu verstauen. Stryka brauchte aufgrund des ganzen Medizinischem Equipment etwas länger, jedoch hatte sie irgendwann alles zusammengeräumt. Zusammen verließen alle 4 mit Akaan das Gebäude und fuhren per Taxi zum Raumhafen.
Stryka du fliest mit mir und Bev, Raven du kannst gerne gehen, ich schick dir die Credits dann ner vode.
Nachdem Ceffet dies zu seinem Mitsöldner gesagt hatte stiegen er und Stryka mit Bev und Akaan in die Silver Wolf.
An Bord erwartete Ceffet die Elraubnis für das abheben und flog dann sofort in den Weltraum, richtung manda´yaim.


[Orbit um Nubia- Silver Wolf-Cockpit]Ceffet,Stryka,Bev,Akaan
 
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[Nubus-System | Nubia | Qasr Ibrim, Stadtrand | Auffahrt der Familie Wyatt]Sarah Wyatt


Eiligen Schrittes verließ eine junge Frau ein Einfamilienhaus am Stadtrand von Qasr Ibrim. Ihre Augen schimmerten feucht, allerdings waren keine Tränen zusehen. An ihrer Kleidung konnte man sie unschwer als Angehörige der imperialen Bodentruppen identifizieren und ihre Rangabzeichen wiesen sie als Captain aus. Ihr Ziel war ein mausgrauer Gleiter der imperialen Armee, der unweit der Einfahrt des Hauses stand. Kaum dass sie die Tür des Fahrzeuges geöffnet und sich in das weiche Leder der Rückbank fallen gelassen hatte fuhr der Wagen auch schon an.

„Ma’am? Kann ich ihnen irgendwie helfen?“

Bei den Worten des Privat schluckte die Frau den großen Kloß im Hals hinunter und wischte sich kurz durch die Augenwinkel und über die Nase.

„Es ist schon in Ordnung. Bringen sie mich einfach nur zur Kaserne.“

Die Frau hieß Sarah Wyatt, erste und einzige Tochter von Sean und Laura Wyatt. Ihr Spitzname, den sie von ihren Kameraden bekommen hat und ‚Fox‘ lautet, begründet sich darauf das ihre Haare die selbe Farbe haben wie das Fell dieses Tieres, beziehungsweise, weil sie die selbe Schläue an den Tag legt. Ihr derzeitiger Gemütszustand war damit zu erklären das sie wieder einmal nicht das bekommen hatte was sie sich am sehnlichsten wünschte: Die Anerkennung ihres Vaters. Das Gespräch mit ihm und ihrer Mutter war wie alle anderen auch im Sande verlaufen, er ignorierte sie und Laura war nicht stark genug daran etwas zu ändern. Sie hingegen würde nicht aufgeben, schwor sie sich und wenn es das Letzte wäre was sie tat. Ihr Vater würde ihr eines Tages die Anerkennung entgegen bringen die sie verdiente.

Mittlerweile war der Gleiter auf den belebten Straßen des Stadtzentrums von Qasr Ibrim, von den Bewohnern nur ‚The Q‘ genannt, angekommen und schlängelte sich, mit leicht erhöhter Geschwindigkeit durch den dichten Verkehr Richtung Buhen. Die Festungsstadt und Geburtsort von Sarah beherbergte im Grunde nur Leute die direkt oder indirekt mit dem Militär zu tun hatten. Eigentlich war die Stadt eine einzige riesige Kaserne, das krasse Gegenteil zu Semna und Qasr Ibrim die unter den Aspekten der Industrie und des Konsums entstanden sind. Als sie dann wieder die Stadt verließen und auf die weite Ebene dahinter kamen konnte man schon von weitem die Festungsstadt sehen. Sie lag genau in der Mitte zwischen Qasr Ibrim und Semna um diese im Fall einer Invasion effektiv verteidigen zu können da die anderen Städte nur über unzureichende Befestigungen verfügen.

Als Sarah aus dem Fenster blickte war sie stolz auf sich das sie nicht in Tränen aus gebrochen war wie sonst wenn sie ihre Eltern besucht hatte. Die Landschaft hatte etwas Beruhigendes an sich, auch wenn man die Hügelkuppe hervorragend als Scharfschützenposition benutzen könnte oder für Luftabwehrraketen. Ein Lächeln stahl sich auf Sarahs Lippen, ihr wurde bewusst das sie gerade eine „Regel“ von ‚Dima‘ bestätigte. Der ältere Techniker der bei ‚Oerstrike‘ der Technical Officer war, hatte für alles Regeln im Leben. Wenn sie sich recht erinnerte war Regel Nummer 135: Wenn du dir die Landschaft anguckst und dabei sofort daran denkst wie du sie taktisch nutzen kannst, dann warst du eindeutig zu lange beim Militär.
Das hatte er immer mit einem Schmunzeln gesagt, wie immer wenn er ihr von seinen Regeln erzählte. Wie zum Beispiel Regel Nr. 23: „Vergreife dich nie an dem Kaff eines Technical Officers, wenn du am Leben bleiben willst.“ Oder Regel Nr. 9:“ Gehe niemals ohne Messer aus dem Haus.“ Die letzte hatte ihr sogar einmal das Leben gerettet als sie mit einem Söldner aneinander geraten war, der ihre Waffe zerstört hatte. Mit einem Schauder erinnerte sie sich daran wie ungläubig der Mann geguckt hatte als ihr Kampfmesser bis auf den Schafft in seiner Brust steckte. Nach diesem tödlichen Duell hatte sie seine Waffe an sich genommen und bis zum heutigen Tage behalten, es war ein „Proton Carbine“ der in Schussrate und Genauigkeit dem E-11 gleichkam aber durch die Verwendung von leichteren Bauteilen wesentlich leichter war.

Als sie an der Kaserne ankamen verschwanden auch die letzten Anzeichen, dafür das sie bei ihren Eltern gewesen war, aus ihrem Gesicht. Der Fahrer brachte sie direkt zum Kompaniequartier wo sie ausstieg, ihre Seesäcke und den Karabiner holte und wieder in den Gleiter stieg. Es ging weiter zum großen Militarraumhafen der eigens für das Heer angelegt worden war. Dort stand ein riesiger Acclamatorkreuzer mit dem Namen: ‚Danticore‘ der sie samt ihrer Kompanie und einigen Ausrüstungsgegenständen nach Corellia bringen sollte. Sie würden in den Bergen nahe Coronet-Citys eine Übung in Sachen Bergkampf abhalten, am fünften Tag würden dann zwei Kompanien der lokalen Garnison dazu stoßen und es würde zu einem ausgewachsenen Manöver kommen. Als dann der Gleiter an dem riesigen Gebäude hielt wo einiges an Mensch und Material verschoben wurde bedankte sich bei dem Fahrer, gab ihm ein kleines Trinkgeld und marschierte anschließend energisch und zielstrebig Richtung Terminal Besh, dort sollten ‚Black‘ und ‚Colby‘ auf sie warten, ebenso der Rest von ‚Overstrike‘, der aber schon an Bord der Fregatte war. Tatsächlich standen der schlaksige Lieutnant, der ihr Stellvertreter war und die in etwa gleich große Frau, die der Medical Officer war.


„Alle vollzählig und bereit zum Einschiffen, Ma’am!“

Das ‚Ma’am‘ sprach Henry immer etwas gedehnt als ob er sie nicht ganz ernst nehmen würde aber tatsächlich versuchte er sie nur aufzuziehen. Was ihr aber nur ein müdes Lächeln abrang.

„Dann wollen wir den Käpt’n dieses Kahns nicht warten lassen, immerhin haben wir einen Zeitplan einzuhalten.“

Damit gingen die drei Offiziere an Bord des Schiffes was, nachdem auch die restlichen Versorgungsgüter die für die Garnison von Coronet verladen waren, erhob sich schwerfällig das Schiff und strebte den freien Raum und den Hyperraum an um den relativ kurzen Sprung innerhalb des Corellia-Sektors durchzuführen.


[Nubus-System | Hyperraum | Richtung Corellia | Quartier von 'Overstrike']Sarah Wyatt und der Rest der Kompanie
 
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[Nubus-System | Schlachtfeld über Nubia | RSD Pertinacious | Brücke] Captain Tarrenda

Niemand wollte in Frage stellen, dass das Nubus-System von strategischer Bedeutung war. Alleine schon seine Lage auf dem Corellian Run stellte dies sicher, denn der republikanische Vorstoß verlief entlang dieser wichtigen Hyperraumroute, und so musste irgendwann zwangsläufig die Front hier verlaufen. Der Planet Nubia hatte ausgedehnte Städte und Industrieanlagen, die man der Kontrolle des Imperiums nur zu gerne entziehen und sich selbst nutzbar machen wollte. Allerdings konnte kein Zweifel daran bestehen, dass andere Welten weitaus wichtiger waren, nicht nur Denon oder Corellia, sondern zum Beispiel auch Loronar, wo Kriegsschiffe und Kampfläufer produziert wurden. Daher war es wenig verwunderlich, dass die Flotte, die man nach Nubia entsandte, wesentlich kleiner und weniger schlagkräftig war als ihr Gegenstück im Loronar-System.

Die Taktik, die Rear Admiral Ak'lya dort angewandt hatte - eine Umzingelung der stark unterlegenen Verteidiger unter Einsatz eines SSD und zweier Abfangfregatten, um sie zur Aufgabe zu zwingen - war hier keine Option. Captain Tarrenda, der mit diesem Angriff betraut war, musste kleinere Brötchen backen.

Dies begann schon bei der Aufklärung. Während auf Loronar eine moderne Agave-Aufklärungskorvette zum Einsatz gekommen war und wie erwartet hervorragende Arbeit geleistet hatte, die für den verlustlosen Bilderbuchsieg maßgeblich mitverantwortlich gewesen war, stand hier kein solches Schiff zur Verfügung. Seine Aufgabe hatten zwei zu Aufklärern umgerüstete X-Wings übernommen, die kurz vor dem Angriff in das System gesprungen waren. Sie waren nicht so wie die Agaves darauf ausgelegt, spurlos und unbemerkt direkt an feindlichen Flottenverbänden vorbeizutreiben und dabei hochpräzise Messungen anzustellen. Stattdessen hatten sie sich dem Feind mit hoher Geschwindigkeit nähern, die Schiffe und Verteidigungsanlagen aktiv und sehr eilig scannen und sich dann wieder zurückziehen müssen. Und obwohl die Piloten keine Frischlinge waren und ihr Bestes getan hatten, war es ihnen nicht gelungen, alle Feinheiten der Planetenverteidigung zu erfassen.

Als "Feinheit" konnte man das, was die republikanischen Schiffe bei ihrem Eintreffen in das System erwartete, allerdings kaum bezeichnen. Auf beinahe allen Schiffen spielte sich das Gleiche ab: Das Bild vor den Sichtfenstern und auf den Monitoren normalisierte sich zu einem Sternenhimmel, und sofort wurden die Einheiten so heftig erschüttert, dass viele Besatzungsmitglieder und Passagiere von den Beinen gerissen wurden. Alarmlichter und Sirenen sprangen an, während andere Geräte erloschen oder Störungen meldeten.

»Bericht!« brüllte Tarrenda. Der Dressellianer war ebenfalls gestürzt und zog sich gerade an einer Konsole wieder hoch, als das Schiff abermals erschüttert wurde - diesmal jedoch weniger heftig.

»Minen!« rief man ihm zu. »Wir sind genau in ein Minenfeld gesprungen!«

»Verdammt! Wieso wussten wir nichts davon?«

Dies war selbstverständlich eine rhetorische Frage und bedurfte keiner Antwort, und zum Glück verzichteten auch alle Mitglieder der Brückencrew darauf, eine zu geben.

Tarrenda ließ sich den Status der Schiffe auf dem taktischen Hologramm anzeigen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Von vielen Einheiten kamen Schadens- und Verlustmeldungen herein. Es hatte sie kalt erwischt.


»Die NSB Phantasia meldet schwere Schäden. Die Besatzung geht von Bord. Commander Reech über Holo, Sir.«

»Empfang. - Commander Reech, wie ist Ihr Status?«

Das bläuliche, stark flackernde Bild der Kommandantin erschien neben dem Taktikhologramm. Tarrenda kannte die Menschenfrau, die seit Jahren einen alten Kreuzer der Neutron-Star-Klasse kommandierte. Wie immer saß ihre Uniform korrekt, ihr Haar war stramm zusammengebunden und ihre Haltung tadellos, während ihre Miene keine Regung zeigte.

»Wir sind auf ein gutes Dutzend Minen aufgelaufen und haben mehrere Hüllenbrüche erlitten, Captain. Ein Treibstoffdepot brennt und die Reaktoreindämmung versagt. Ich habe angewiesen, das Schiff zu räumen. Alle Besatzungsmitglieder und Soldaten sind bereits unterwegs zu ihren Rettungskapseln und Transportern, die Staffeln sind bereits gestartet. Ich nehme das Recht des Kommandanten in Anspruch, mit meinem Schiff unterzugehen. Eine gute Schlacht und stets freien Himmel, Captain Tarrenda! Es war mir eine Ehre!«

»Was? - Reech, vergessen Sie's! Sie verlassen das Schiff, das ist ein...«

Das Wort "Befehl" blieb ihm im Halse stecken, als die Verbindung unterbrochen wurde. Ein Blick auf die taktische Anzeige belegte, dass ein ganzer Schwarm von Fluchtkapseln den schwer beschädigten Kreuzer verließ. Noch war das Schiff in einem Stück und die Kommandantin lebte zweifellos. Doch der Dressellianer hatte keinen Zweifel daran, dass sie keinen seiner Rufe mehr annehmen würde. Sie hatte schon immer eine heroisch verklärte Sicht auf sich und die ganze Flotte gehabt, und er war sicher, dass ein Teil von ihr stets auf diesen Moment gewartet hatte, auf eine Gelegenheit, sich ein (in ihren Augen) würdevolles Ende selbst zu wählen. Hätte Tarrenda eine Mütze getragen, so hätte er sie jetzt vielleicht gezogen. Vielleicht aber auch nicht, denn sein Verständnis für den Entschluss seiner geschätzten Kollegin hielt sich sehr in Grenzen.

Er war froh darüber, dass er aus diesem Gedanken gerissen wurde und abgelenkt genug war, um das Unvermeidliche nicht mit ansehen zu müssen.


»Captain, die Schilde und Waffen der feindlichen Schiffe sind aktiv. Sie kommen in drei Minuten in Reichweite, ihre Jäger in weniger als zwei.«

»Leiten Sie folgende Befehle an alle befreundeten Einheiten weiter: Die Schiffe sollen ihre Positionen halten und nicht versuchen, das Minenfeld zu durchfliegen. Wir lassen die Imperialen zu uns kommen. Alle geeigneten Waffen und auch die Jäger sollen zur Zerstörung der Minen im Umfeld eingesetzt werden. Wenn die Imps uns erreichen, müssen wir zumindest ein wenig Bewegungsspielraum haben!«

Es fiel dem angeschlagenen und überrumpelten republikanischen Verband nicht leicht, die Ordnung wiederherzustellen. Ihr Überraschungsmoment, das sich durch den offensichtlichen Einsatz der Aufklärungsjäger ohnehin in Grenzen gehalten hatte, hatten sie vollständig eingebüßt. Der Fehler der Aufklärung hatte sie nicht nur die Phantasia, sondern vor allem auch die Initiative gekostet.

Als der Kampf schließlich entbrannte, sah es zunächst nach einer Niederlage für die Angreifer aus. Ihre Unbeweglichkeit in dem Minenfeld und die Schäden, die sie bereits erlitten hatten, nahmen den Republikanern ihre Überlegenheit, und auf imperialer Seite waren Anführer am Werk, die es gut verstanden, diese Schwäche ihrer Gegner auszunützen. Erst als es gelang, zwei Bomberstaffeln durch die imperiale Nahverteidigung zu eskortieren, und diese das imperiale Führungsschiff mattsetzten, konnte das Kampfgeschick gewendet werden und die republikanischen Schiffe erkämpften sich die Oberhand. Nach einer Stunde heftigen Schusswechsels mit vielen Toten auf beiden Seiten zogen sich die Reste der imperialen Systemverteidigung in den Hyperraum zurück. Zu den Verlusten auf republikanischer Seite zählten neben der Phantasia nun auch das Kanonenboot Eno, die Corona-Fregatte Lowry sowie zwei GR-75-Transporter. Die Korvette Exegous war so schwer beschädigt, dass sie für weitere Kämpfe ausfallen und vielleicht sogar abgemustert werden musste.

Nubia gehörte wieder der Republik - jedoch zu einem höheren Preis, als die Admiralität bei der Planung dieses Einsatzes kalkuliert hatte.

Captain Tarrenda empfand keine Befriedigung über seinen Sieg. Auch kein Bedauern über die Verluste und keine Wut auf die Imperialen, die sie ihnen zugefügt hatten. Der Ausgang der Schlacht spielte keine Rolle mehr für ihn. Denn zusammen mit dem, was einstmals die Brücke der stolzen RSD Pertinacious gewesen war, trieb der Leichnam des Dressellianers durch die Schwärze des Alls.


[Nubus-System | Schlachtfeld über Nubia | Vakuum] Captain Tarrenda

Wonto Sluuk
 
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