Bacrana

Larissa Dysart

Cold as Ice
Bacrana
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[ Infos zum Planeten: Bacrana (engl.) | Bacrana (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]​


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Namhafte Lokalitäten

Amma – Mit zwanzig Millionen Einwohnern ist diese Stadt nicht nur Bacranas größte und geschäftigste Zentrum, sondern die Stadt ist gleichzeitig auch die Hauptstadt des Planeten sowie des gesamten Brak-Sektors. In schlanken, prunkvollen Bauten, die von fast schon überbevölkerten Wohnvierteln umringt sind, residieren nicht nur in der Region ansässige Unternehmen und die Verwaltung, sondern auch das auf der Welt stationierte Militär. Die Streitkräfte unterhalten am nördlichen Rand der "Stadt der Türme" sogar einen eigenen Garnisonskomplex. Doch obwohl die Metropole auf den ersten Blick ordentlich wirkt, ist die staatliche Repression der imperialen Herrschaft an allen Ecken sichtbar. Patrouillierende Einheiten der lokalen Sicherheitskräfte oder Imperialen Armee gehören zum alltäglichen Stadtbild.

Firmensitz Miransi Ltd.
Im Zentrum der Stadt residiert diese Unternehmung in einem hohen Wolkenkratzer.

Gebäude der Gewerkschaften
Da das Überleben der Sonderwirtschaftszone unter anderem auf den Schultern einer sehr starken Wirtschaft ruht, haben sich die einfacher Arbeitnehmer - trotz Repressionen - zu handlungsfähigen Gewerkschaften zusammenschließen können. Ihr Verbandszentrum liegt im Herzen der Metropole und gehört zu den Prunkbauten der überbevölkerten Stadt. Insbesondere der Salon, der unter anderem für Repräsentationszwecke dient, wird ranghohen, berühmten Gästen gern gezeigt.

Zum Schwarzen Nexu
Ein kleines Restaurant mit lokaler Menükarte.​

Imperialer Garnisonskomplex – Das politische, militärische und verwalterische Zentrum ruht in diesem Komplex. So wie ein Herz aus zwei Kammern besteht, besteht dieser Stützpunkt tatsächlich aus zwei Garnisonen. Ein Stützpunktsteil trägt die Verantwortung für die Sicherheit auf dem Planeten und beheimatet den Palast des planetaren Verwalters in sich, der andere ist hingegen für den Sektor - samt Moffresidenz - zuständig. Das Areal ist gut befestigt durch hohe Durabetonmauern in die hin und wieder Wachtürme eingelassen sind. Vor den Mauern erstreckt sich ein Hochspannungszaum der Kategorie Todeszaun. Vervollständigt wird das Bollwerk imperialer Macht von zahlreichen Abwehrbatterien, einem Schutzschild als auch zwei massive KDY-v-180-Ionenkanonen.

Gouverneurspalast
Die Residenz des planetaren Verwalters liegt im Imperialen Garnisonskomplex und bietet dem Betrachter einen stattlichen Anblick. Denn während das zentrale Haupthaus ausschließlich die Räumlichkeiten der lokalen Verwaltung wie Amtszimmer, Großraumbüros, Besprechungsräume und Medienräumen beherbergen, dienen die beiden Flügel zur Unterkunft des Statthalters sowie wenigen bevorzugten Gästen. Neben Schlafgemach samt Balkon gehört dabei zu den privaten Räumlichkeiten des Gouverneurs auch ein kleiner Dinnersaal.

Palast des Moff
Im Gegensatz zu anderen Planeten liegt das Sektorkapitol im gut geschützten Garnisonskomplex. Hier residiert und arbeitet der Moff. Prunkvolle Räumlichkeiten zeichnen das Gebäude aus - ganz den Privilegien eines Verwalters dieser Rangstufe entsprechend.

Planetares Sektorhauptquartier
Der Garnisonskomplex beherbergt natürlich auch die Räumlichkeiten des Sektorkommandos. Unter anderem der Kriesgraum, wo ranghohe Offiziere strategische Szenarien durchgespielen, gehört zu den wichtigsten Orten im Hauptquartier.​

Bacrana Schiffswerften – In Bacranas höheren Orbit befinden sich die Docks, die von der Imperialen Flotte hauptsächlich für Reparaturen und Wartungen genutzt werden. Der Betrieb der Werften benötigen einen ständigen Zustrom an Frachtern und Fähren, um Arbeiter, Equipment und Vorräte zwischen Raumstationen, Werften, Kriegsschiffen und auch der Planetenoberfläche zu bewegen. Dies beinhaltet militärische Fahrzeuge, als auch Frachter die in privater oder Konzernhand sind. Weil die Werften im geringen Maße sogar im Stande sind leichtere Einheiten bis zum schweren Kreuzern zu produzieren, gehört die Produktionsstätte in ihrer Gänze zu den Bedeutendsten im Umkreis mehrer Sektoren.

Carba-Asteroidengürtel – Der Carba-Asteroidengürtel ist ein großes, dichtes Asteroidenfeld, welches den dritten Orbit um die Sonne einnimmt. Das Feld zu navigieren ist ein gefährliches Unterfangen, da die Asteroiden schwankende Umlaufbahnen haben und es dadurch im Gürtel oftmals zu Kollisionen zwischen Asteroiden kommt. Unter Umständen brechen dabei sogar Asteroiden aus dem Asteroidengürtel aus. Durch die relativ geringe astronomische Distanz zwischen Bacrana und dem Asteroidenfeld führen sowohl imperiale, als auch Schiffe der BSDF regelmäßig Scans durch um ausgebrochene Asteroiden, welche sonst womöglich in eine zivile oder militärische Raumroute driften und dort für Schaden sorgen könnten. Diese Patrouillenschiffe scannen das Feld auch regelmäßig nach Anzeichen von Piraten- oder Rebellenaktivitäten. Des Weiteren dient das Feld LMC als derzeitige Schürfquelle im Bacrana-System, auch wenn diese Schürfungen bei Weitem nicht so effizient und kostengünstig sind wie reguläre Minen auf festen Himmelskörpern.

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Besonderheiten

Spätestens seit der Isolierung, die die republikanische Militäroperation "Republic Dawn" verursachte, gilt der Brak-Sektor als imperiale Sonderwirtschaftszone. Die örtliche Administration unterliegt wegen dieses Sonderstatus grundsätzlich nicht ganz so strikten Regeln wie das restliche Reich. Jedoch hilft nur eine strenge Hand, dass der rohstoffreiche Sektor nicht abtrünnig wird. Ursprünglich wurde Bacrana aufgrund seiner weiten Ebenen und Gebirgsküsten als Minenkolonie besiedelt. Es wurde jedoch schnell ersichtlich, dass sich der Planet besser dazu eignet um Landwirtschaft zu betreiben und eine stetig wachsende Nahrungsmittelindustrie zu beherbergen. Daher diente das System schnell als LMCs (Lant Mining Corporation) Versorgungswelt. Erst für das System und als die Minen Bacranas schließlich erschöpft waren für den ganzen Sektor.

Der imperialen Präsenz verdankt Bacrana auch den Umstand, dass, bis auf Angestellte von LMC, man die Auswirkungen der Sektorweiten Rezession kaum zu spüren bekommt. So zum Beispiel kauft das Imperium alle Agrarerzeugnisse auf, um seine Flotten und Armeestreitkräfte im Brak Sektor zu versorgen. Ebenso sorgt das ansässige Militärpersonal, welches auf Bacrana lebt, arbeitet oder sich auf der Oberfläche von den Strapazen des Kriegsdienstes erholt, für einen regen Geldstrom und garantiert der planetaren Wirtschaft, dass sie auch im Angesicht von LMCs finanziellen Nöten, stark und stabil bleibt.

Wie viele bedeutende Sternensysteme verfügt Bacrana über eine Systemverteidigungsstreitkraft, welche unabhängig vom imperialen Militär agiert. Die BSDF wurde noch zur Zeit der alten Republik aufgestellt und konnte sich trotz imperialen Drucks bis dato dagegen behaupten in die regulären imperialen Streitkräfte absorbiert zu werden. Die BSDF dient primär als Polizei und Zollinstitut und untersteht offiziell auch dem Befehl der planetaren Regierung. Zur Niederschlagung von Protestanten wird die BSDF nicht benutzt, da diese Streitkraft aus Bürgern Bacranas bestehen. Im Verteidigungsfall gilt die Loyalität der BSDF als unumstößlich, so dass imperiale Armee und BSDF sich gemeinsam dem Feind entgegen stemmen würden. Die imperiale Armee sieht die BSDF selbst jedoch nur als Milizstreitkraft an und belächelt diese daher gerne, auf dieser Tatsache beruhend werden alle wichtigen Militäraktionen auf der Planetenoperfläche von der imperialen Armee ausgeführt.

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Söhne & Töchter

Alizee Kinnon | Sith; Aren Vayliuar | Verwalter (Imp)

Stand: Beitrag #51, 13.08.2017
Aiden Thiuro
 
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[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz] Gouverneurin Larissa Dysart

Mit gewohnt schnellen, selbstbewussten Schritten, die verkündeten, dass die Verursacherin keine Zeit zu verschwenden hatte, erreichte Gouverneurin Larissa Dysart den kleinen Dinnersaal. Ein rascher Blick auf das filigrane Chronometer verriet ihr, was sie wissen wollte. Sie war nicht zu spät, sondern genau pünktlich. Mit dieser Erkenntnis trat sie in die Räumlichkeit, welche nur für Dinner in kleinem Kreise vorgesehen war, meist hielt man hier Familienessen statt, es war in gewisser Weise ein Rückzugsort. Hier konnte sie liebende Mutter, und gefühlsvolle oder scherzende Schwester sein. Das Andere hatte der Rebellenabschaum ihr vor knapp zwei Jahren genommen.
Ein Sanktum, an dem sie nicht permanent aufpassen musste, was man sagte, denn auch wenn es einfach nicht Larissas Art war leichtfertig etwas in den Raum zu werfen, suchten manche ihrer Untergebenen geradezu nach etwas, dass sie benutzen konnten, um die eigene Position zu stärken und die ihrer Vorgesetzten zu schwächen. Es war einfach zu berechenbar und dadurch schon wieder furchtbar langweilig. Dennoch streute sie gelegentlich vor kleinen Kreisen diverse Fehlinformationen, um zu testen wie die Loyalitäten ihrer Legaten und Präfekten genau aussahen. Im Endeffekt tanzten alle genau nach ihrer Vorgabe. Jeder Mensch hatte Wünsche, Hoffnungen, Bedenken und Ängste, und wenn man vermochte sich dieser zu bedienen, war es ein Einfaches seine Mitmenschen zu kontrollieren.


„Madame Gouverneur.“

Der sprechende Offizier nahm die Mütze vom Haupt und deutete eine respektvolle Verneigung an, bevor sich ein füchsisches Lächeln auf die so vertrauten Gesichtszüge legte. Jeffrey Carnighan wusste ganz genau wie sehr seine jüngere Schwester diese Bezeichnung verabscheute, da sie implizieren konnte, dass nicht sie selbst die Verwalterin Bacranas war, sondern lediglich die Angetraute dessen.

„Jeff, ich sehe deine Manieren haben sich keinesfalls gebessert.“

Nun war es an der Gouverneurin zu schmunzeln, denn dieses altbekannte Spiel existierte seit fast einem Jahr.

„Meinen allzu optimistischen Hoffnungen entgegen, scheint es unmöglich zu sein, einem alten Bantha wie dir noch neue Tricks beizubringen.“

Was bei ihrem Bruder ein tiefes, brummendes Lachen verursachte.

„Optimistisch, du? Ha! Als nächstes erzählst du mir von einer intelligenten Diskussion im republikanischen Senat!“


Sie verneinte durch ein sachtes Kopfschütteln, bevor man sich schließlich einander genug angenährt hatte, um sich geschwisterlich zu umarmen. Familie um sich herum zu haben, war selten genug geworden, um es hin und wieder in tiefen Zügen genießen zu können und zu müssen.


„Clayton wird es leider nicht schaffen, die Stabsbesprechung zwischen High General Lacmar und General Sanner dauert noch an und scheint so schnell auch kein Ende nehmen zu wollen.“

„Geht es immer noch um die ‚strategische Verwendung der Sektorarmee bei einem Angriff des Rebellenpöbels?’“

Zitierte Larissa dem ihr unterstellten General Hubertus Sanner.


„Ich kann es nur vermuten, aber nicht wissen. Das ist weit über meinem Dienstgrad.“

Die Verwalterin winkte ab.

„Du weißt doch sowieso mehr als du wissen solltest.“

Es folgte das charakteristische Lachen ihres älteren Bruders.

„Ich kann weder etwas für Claytons noch für dein loses Mundwerk.“

Larissas Züge hellten sich auf, bevor die gespielte Empörung Einzug hielt.


„Das habe ich nun davon, dass mich die Ratschläge meiner Brüder, denen ich bis vor wenigen Minuten gedachte, bedingungslos vertrauen zu können, interessieren.“

Das Gesicht des Line Captains nahm, trotz der Leichtigkeit mit welcher die Gouverneurin das Gesagte darstellte, ernste Züge an, da es für ihn ein unangenehmes Thema darstellte.

„Larissa, du weißt wie ich die Sache sehe. Du solltest weder Clayton, noch mich mit diesen Informationen versorgen, auch wenn es nur hier im familiären Rahmen ist. Du hintergehst dadurch, dass du unsere Meinungen einholst sowohl General Sanner, als auch Rear Admiral Tremaine. Wenn das je rauskommen sollte, ist Ärger vorprogrammiert.“

Das Thema musste ja irgendwann auf den Tisch kommen. Dazu war der Sprössling der Carnighan-Familie welcher sich für den Dienst in der Flotte entschieden hatte zu sehr auf die Einhaltung der Dienstvorschriften bedacht. Es war für Larissa auch in keiner Weise überraschend, dass er dieses Thema in der Abwesenheit seines Bruders ansprach, da er solche Dinge für gewöhnlich gerne unter vier Augen führte.

„Jeff, ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, jedoch versuchen Beide stets nur ihre eigenen Interessen zu vertreten, da sie ihren kleingeistigen Konflikt auch im Angesicht der aktuellen Bedrohungslage nicht beiseite legen können. Selbst wenn sie derzeit versuchen zu kooperieren, wird die Abneigung für den jeweils anderen, immer ihre Entscheidung beeinflussen. Die Beiden sind offiziell meine Berater und im entsprechenden militärischen Zweig meine Stellvertreter, da mein militärisches Verständnis eher gering ist, dennoch sind sie mir unterstellt und versuchen natürlich meine Unwissenheit auszunutzen. Aber, es ist meine Aufgabe dafür zu sorgen, das Bacrana so gut wie möglich geschützt ist und dazu müssen Armee und Flotte gemeinsam agieren. Was wiederum der Grund ist, weshalb ich die unvoreingenommenen, versierten Meinungen meiner Brüder zu den entsprechenden Thematiken zu schätzen weiß. Und dazu benötigt ihr nun einmal die vollständigen Daten und nicht in etwa Bruchstücke, die zu fehlerhaften Annahmen führen können.“

„Du bist bei weitem nicht so unbedarft in militärischen Dingen wie du tust.“

Brummte Jeffrey, doch gleichzeitig wusste sie, dass es seine Art des Zugeständnisses war, dass seine Schwester richtig lag.

„Natürlich nicht. Wie könnte ich das jemals sein, wenn beim Familienessen ständig über irgendwelche Taktiken gefachsimpelt werden? Dennoch bin ich aufrichtig an weiteren, fundierten Meinungen interessiert.“

Erst war es nur ihr Vater und dessen Gäste, später waren ihre beiden Brüder dazu gestoßen und so war sie gezwungen sich auch mit der Materie zu beschäftigen, wenn sie am Essenstisch etwas sagen wollte und dabei hatte sie durchaus einiges aufgeschnappt. Heutzutage plauderten ihre Brüder immer noch gerne beim Essenstisch und versuchten dem jeweils anderen, seine Version von Taktik und Strategie nahe zu bringen. Larissas Verstand zog dieses Wissen begierig wie ein Schwamm auf und speicherte es ab.

„Aber bevor ich dein Gewissen weiter quäle, lass uns erst etwas essen, danach müssen wir noch einmal die neusten Berichte durchgehen und die Situation des Sektors, und damit natürlich auch für Bacrana neu bewerten.“

Ein resignierendes Seufzen des Offiziers folgte.


„Warum quälst du mich so?“

„Weil ich das so gut kann. Und als deine Schwester mir dieses Privileg seit Kindesbeinen an zusteht.“

„Ich dachte dieses Privileg hätte ich mit meiner Heirat an Catherine abgegeben?“


Nun war es an Larissa zu lachen.

„Nein, du hast dieses Vorrecht nur einer weiteren Person gegeben. Da fällt mir ein, wie geht es ihr und den Kindern?“


[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – kleiner Dinnersaal] Line Captain Jeffrey Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart
 
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[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – kleiner Dinnersaal] Line Captain Jeffrey Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart

„Die Aufklärungselemente der Sektorflotte konnten bisher keine größere Konzentration an Feindschiffen entdecken, ebenso haben sie das kleinste mögliche Zeitfenster seit ihrer Eroberung Bothawuis bereits um mehrere Wochen verpasst.“

Schon seit einiger Zeit kämpfte man sich durch Berichte, Bereitschaftsmeldungen und Prognosen. Die Plauderstimmung, welche noch zum Dinner vorherrschte, war mittlerweile einer geschäftigen, konzentrierten Unterhaltung gewichen.

„Was entweder bedeutet, sie haben nicht die Mittel, oder den Willen den Brak-Sektor anzugreifen.“

Bot Jeff ihr als Erläuterung an.

„Nein, die Mittel sollten sie haben, das legen die Aufzeichnungen über den Angriff auf den bothanischen Raum nahe und wenn man den Geheimdienstberichten glauben kann, dann sind diese Flottenelemente wieder ungebunden, da Kontingente ihrer zweiten Flotte dort gesichtet wurden, jedoch keine der ursprünglichen Streitmacht.“

Was unweigerlich zu weiteren offensiven Operationen führen musste. Larissa würde nicht den törichten Fehler begehen anzunehmen, dass der Rebellenpöbel sich mit Bothawui zufrieden geben würde. Nein, dieser Abschaum wollte ihren Terror überall verbreiten und der imperialen Frieden stand direkt konträr dazu. Frieden und Sicherheit konnte nur das Imperium gewährleisten.

„Berichte aus den umliegenden Sektoren legen nahe, dass sie sich einen Korridor anhand der corellianischen Handelsroute erkämpft haben, welche praktisch direkt vor unserer Haustür liegt. Jedoch haben sie keinen Angriff unternommen, noch scheinen sie willens einen zu führen.“

Fasste der Line Captain die Lage, den derzeitigen Informationen nach zusammen.


„Sie glauben nicht, dass wir den Ärger wert sind…“

Murmelte die Gouverneurin leise, erkennend.

„So würde ich es deuten, ja. Wir verfügen über keine nennenswerten Schlachtschiffe, noch über besonders moderne Einheiten, was uns Blitzangriffe auf ihre Versorgungslinien erschwert. Wenn sie sich jedoch zu einem Angriff entschließen, können wir ihnen furchtbar wehtun. Wahrscheinlich nicht genug um sie zu besiegen und den Sektor in imperialer Hand zu halten, aber wir könnten sie maßgeblich schwächen, was offensive Operationen kernwärts erschweren oder gar unmöglich machen würde. Aber gerade ein Angriff auf Bacrana käme sie teuer zu stehen, die derzeitige Konzentration an Flottenelementen und Armeekorps, in Kombination mit den systemeigenen Verteidigungsplattformen, als auch den planetaren Abwehrbatterien würde die Verluste massiv in die Höhe treiben.“

Jeffrey hatte indes den kleinen Holoprojektor bedient und die verfügbare Truppen- und Flottennstärke im Bacrana-System aufgelistet und die bekannte Anzahl der Schiffe welche bei Bothawui dabei waren entgegen gestellt. Auch wenn die Sektorflotte überwiegend aus älteren Schiffen bestand, so war die Schlagkraft die man hier versammelt hatte, dennoch beeindruckend.

„Unser defensives Potenzial ist also zu hoch, dass sie ihre Stärke daran verschwenden würden, in Anbetracht unserer geringen offensiven Kapazitäten.“

Es war keine Frage, sondern die logische Schlussfolgerung aus der bisherigen Analyse.

„Ja, zumal sie sollten sie kernwärts Erfolg haben uns ziemlich effektiv vom Nachschub abschneiden, und es ihnen ermöglichen sollte sich später leichter um uns zu kümmern.“

Stimmte ihr älterer Bruder zu.

„Ebenso können sie ihre Strategie variieren, sollten wir doch zu einem größeren Ärgernis werden, als sie derzeit vermuten, da sie die Initiative im galaktischen Konflikt haben.
Gleichzeitig scheinen die Rebellen jedoch nicht damit zu rechnen, was uns vielleicht einen Zeitraum gib, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, um unsere Kampfkraft zu erhalten, solange LMC die nötigen Materialien beschaffen kann.“


Larissa versank kurz in Schweigen.

„Und sollten die Rebellen LMC angreifen, bedeutet dass sie gleichzeitig die Wirtschaft des Sektors angreifen und wir sie als die Terroristen darstellen können, die sie sind. Dadurch bedingt, dass so ein Vorgehen die Arbeitslosigkeit sektorweit weiterhin nach oben schnellen ließe würde sich die öffentliche Meinung gegen sie auch effektiv verfestigen, selbst ohne die Mithilfe von KOMENOR. Aushungern können sie uns hingegen nicht, da die Erzeugnisse Bacranas allein ausreichen um Flotte und Streitkräfte in diesem Sektor zu versorgen, insbesondere da ein Großteil derzeit vor Ort stationiert ist und die restlichen Agrarwelten die Versorgung der Bergbauwelten sichern. Sollten die Rebellen die Bergbauwelten von ihrer Versorgung abschneiden, hilft das auch nur weiterhin den Sektor gegen sie aufzubringen. Sprich, wenn sie den Sektor wollen, müssten sie die Versorgung der einzelnen Welten garantieren können, die sie übernehmen.“

Vielleicht war die Lage doch gar nicht so aussichtslos wie ursprünglich angenommen.


„Was ein entscheidender Punkt wäre die Situation herumzudrehen und ihnen ihre eigene Medizin zu verpassen, denn unsere Aufklärung innerhalb des Sektors ist wesentlich besser als ihre, als auch die generelle Kenntnis von möglichen Verstecken und Örtlichkeiten für Hinterhalte und ähnliches. Insbesondere, wenn wir anfangen verdeckte Basen als Rückzugsorte einzurichten.“

Jeffrey war wieder in seinem Element, wie Larissa an den ruhigen Gesichtszügen ihres Bruders bemerkte. Sein Blick war auf den Holoprojektor fixiert, auf dem er immer wieder Eingaben tätigte, um seine Ideen sektorweit umzusetzen, neu zu bewerten und für gut zu befinden oder wieder von vorne anzufangen, bis er mit der Erfolgsaussicht zufrieden war. Er war ihrem Vater von allen am Ähnlichsten, selbst die Furchen auf der Stirn, wenn er allzu offensichtlich nachdachte wies er auf.

„Du meinst also, wenn sie ihren Weg in den Sektor hineinfühlen wollen und nicht direkt mit aller Macht unsere strategischen Zentren angreifen, wäre es möglich eine Verteidigung zu etablieren?“


Fasste sie seine Erläuterungen noch einmal zusammen.

„Vorausgesetzt, sie setzen auf eine möglichst ruhige Übergangsphase, was ein rasches, entschlossenes Handeln ausschließt, dann ja. Denn in so einem Fall müssen sie aufpassen was für Ziele sie wählen und dürfen auch hier nicht wie die Vibroaxt im Walde auftreten. Die Bevölkerung ist fest in unserer Ecke und die Republik wären in diesem Fall die Besatzer.“

Ein nicht zu verachtender Vorteil, denn viele Völker hatte die Angewohnheit sich gegen 'die Besatzer' zu stellen. Ein Umstand welcher der Rebellion gerade zu ihrer Anfangszeit ermöglicht hatte sich gegen das übermächtige Imperium aufzulehnen. Welche Ironie es doch wäre, wenn sich bei einer Invasion des Brak-Sektors diese Art der Kriegsführung gegen den Abschaum wenden würde. Wie hatte Jeff so schön gesagt: ‚Ihnen ihre eigene Medizin verpassen.’

„Was für ein ‚demokratisches System’ natürlich immer ein äußerst unangenehmer Zustand ist, denn ihre so genannten Freiheiten und Grundrechte enthalten sie dann diesen Menschen vor, und werden somit de facto zu Unterdrückern. Das würde uns ermöglichen einen Guerillakrieg gegen sie zu führen, sollten sie meinen eine so überlegene Streitkraft in den Sektor zu führen, dass wir Bacrana nicht halten können.“

Die Demokratie der Republik war nichts weiter als eine Lüge, nicht einmal jede Mitgliedswelt musste ein demokratisches Gesellschaftssystem aufweisen, das Hapes Konsortium war hierbei ein wundervolles Beispiel aus der Vergangenheit. Aus der Zeit der alten Republik konnte man noch mehr hinzufügen: Toydaria, Alderaan, Velmor, um nur ein paar zu nennen. Oder auch die derzeit prominenteste Welt der Republik, Dac - Heimat der Mon Calamari und Sitz der Republik war eine Monarchie. Und das Volk der Republik glaubte tatsächlich an Demokratie, welch Wunder der modernen Propagandamaschine. Scheinheiliges Pack. Aber welchen Grund, außer der Blendung des Volkes vor den tatsächlichen Gegebenheiten konnte es schon geben, dass sich dieses nicht ihrer korrupten Führung entledigte und sie mit ihrer scheinheiligen Doppeldeutigkeit aufknüpfte.

„Exakt. Wichtig wäre es in jedem Fall die Schlagkraft unserer Streitkräfte zu erhalten, notfalls auch ohne Verstärkung von außen.“


Riss Jeffrey sie aus weiteren möglichen Gedankengängen, zur amüsanten Verwendung des republikanischen Senats für die Bevölkerung. Brot und Spiele, und Senatoren als Hauptattraktion, das wäre wahrlich erheiternd.

„Mir ist bereits etwas in den Sinn gekommen, jedoch muss ich dazu erst mit Moff Ranier sprechen.“

Es war nicht unüblich, dass sie zwar die Ratschläge und Ideen ihrer Brüder in eine Entscheidungsfindung mit einbezog, die Entscheidung jedoch selbst traf, und auch für sich behielt, bis die Thematik realisiert werden konnte. Daher hakte Jeffrey auch nicht nach, er wusste, dass Larissa eine Geheimniskrämerin sein konnte, was ihre eigenen Pläne betraf.

[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – kleiner Dinnersaal] Line Captain Jeffrey Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart
 
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[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz - Schlafgemach] Larissa Dysart und Davion Heroses



Nicht nur ihr Herz raste, sondern auch ihre Gedanken, jene zu sich selbst aber auch jene über Davion, an den sie sich im Moment schmiegte und ihrem hämmernden Herzen lauschte, als auch seinem.
Larissa würde sich selbst als Frau bezeichnen, die wusste was sie wollte, in allen Belangen und sie gab sich mit nicht weniger, als dem Besten zufrieden. Daher hatte sie auch bereits vor einigen Monaten, Davion Heroses, einem der bekanntesten und herausragendsten Kurtisanen Hapans, unter Vertrag genommen. Die Gouverneurin hatte schlicht keine Zeit für eine Beziehung, wollte dennoch nicht auf gewisse 'Annehmlichkeiten' verzichten und so war der Exklusivvertrag entstanden. Davion war seiner Herkunft entsprechend der Frauenwelt gegenüber fügsam, als auch gutaussehend, groß, sportlich, gebildet und charmant. Ebenso galt er als vollendeter Verführer, ein Punkt, der für sie von immenser Bedeutung war, Larissa wollte Leidenschaft und Sinnlichkeit, nicht etwa eine gefühlsbetonte Romanze.

Nachdem sie wieder zu Atem gekommen war und die angenehme Ermattung Einzug hielt, löste sie sich von dem Hapaner, der sie in seinen Armen hielt und behutsam streichelte und ihr Küsse in den Nacken hauchte. Mit einem nüchternen


“Geh jetzt.”

schickte sie Davion fort. Larissa hatte erhalten, wofür sie bezahlte. Einen verführerischen, sexuell erfüllenden Abend mit einer Edelhure. Ihrer Edelhure, denn sollte er es wagen ihr Arrangement zu brechen, oder zu veröffentlichen, würde er es bereuen, denn ihre Macht auf Bacrana war einem normalen Bürger gegenüber beinahe gottgleich und seinen Lebensfaden zu durchtrennen, wenn er sie herausforderte, wäre ein leichtes.

Macht zu haben, war ein gutes Gefühl und es erfüllte Larissa Dysart außerordentlich. Auf ein Wort hin konnte sie Dutzende, Hunderte, ja sogar Tausende zum Tode oder zur Sklaverei verurteilen, oder aber im Gegenzug mit höchsten Privilegien und Ämtern ausstatten. Ihre Entscheidungen beeinflussten das Schicksal einer ganzen Welt maßgeblich, ihr Wort war Gesetz, mehr noch als es in einigen noch immer existierenden Monarchien der Fall war. Und dennoch, konnte sie nicht einfach tun und lassen was sie wollte. Sie war ihrem Moff Rechenschaft schuldig, welcher über zahlreichen Gouverneuren stand, welche alle mit der ihnen gegebenen Macht zwar schon sehr umfassend ausgestatten waren, jedoch dennoch nach mehr verlangten. Und dieser Moff wiederum war im dem Imperator zur Lehnstreue verpflichtet, denn was der Imperator gab, konnte er auch einfach so wieder nehmen. Sie selbst konnte sich nicht ganz soviel herausnehmen, insbesondere, da sich Moff Ranier, auf dem gleichen Planeten wie sie selbst befand und somit ihre Handlungen mitunter binnen weniger Momente widerrufen konnte.

Ein Umstand der Larissa gar nicht schmeckte, insbesondere in Hinblick auf Legat Jonathan Resver, ein Neffe des Moffs, der sich des Schutzes von Oben nur zu bewusst und sicher war, und es dadurch wagte sie herauszufordern. Und noch dazu so plump, dass es sie schon fast anwiderte. Zugegebenermaßen hatte es die Verwalterin ursprünglich über die Maßen amüsiert, ihn in regelmäßigen Abständen zurecht zu stutzen, doch lernte der Legat nichts daraus, sondern bediente sich immer offensichtlicher bloßer Polemik, um gegen sie Stimmung zu machen. Andere hätte es längst ihren Kopf gekostet, oder zumindest eine Versetzung, so musste sie jedoch behutsam taktieren. Denn sie musste Resver loswerden, ohne Moff Raniers Argwohn zu erwecken, oder dessen Zorn auf sich zu ziehen. Praktischerweise war Resver selbst ungefähr so intelligent wie eine durchschnittliche imperiale Marschration. Daher hatte er den ausgeworfenen Köder, samt Schwimmer verschluckt und die Sache war dabei so einfach gewesen. Ein guter Freund und Vertrauter von ihm, Präfekt Marek Lofain, hatte natürlich 'rein zufällig' davon Wind bekommen, dass Larissa eine aus ihrem Privatvermögen finanzierte Expedition zusammenstellte, um LMCs Bemühungen auf der Suche nach neuen Rohstoffquellen zu unterstützen. Dabei fielen ihm auch die Expeditionsplanungen in die Hand, nachdem er in die Richtung nachgeforscht hatte – dass diese Systeme längst überprüft waren und keinerlei Funde aufzuweisen hatten, war jedoch ein Umstand, der aus diesen Daten gegen die Information ausgetauscht wurde, dass man dort mit Sicherheit große Funde machen würde. Was Resver selbst wiederum als Einladung, nein als Aufforderung verstanden hatte, selbst eine Expedition zusammenzustellen. Dass er nicht über Larissas finanzielle Mitte verfügte, stellten für den Legaten jedoch keinen Hindernisgrund dar, und er bediente sich aus dem Haushalt des im zugeteilten Kontinents, als auch sein im Vergleich zu ihr doch eher unbedeutendes Privatvermögen. Natürlich würde er diese mit den zu erwartenden Funden auffüllen können.

Larissas Mundwinkel verzogen sich beinahe andächtig zu einem süffisanten Lächeln.


„Oder auch nicht...“

Dass sie, um auf Nummer sicher zu gehen noch eine Söldnereinheit anheuern würde, welche die Schiffe der Expedition aufbringen sollten, sobald sie ihr Zielgebiet erreicht hatten, vervollständigte die kommende Entblößung des Legaten lediglich, und würde diese Schiffe ihrer eigenen Expeditionsflotte hinzufügen. Der Legat wäre seiner eigenen Finanzmittel beraubt, öffentlich bloßgestellt, sobald sie die Investigation zur Überprüfung seines Finanzhaushaltes und der liquiden Finanzmittel seines Verwaltungsbereiches, beauftragte. Verarmt, und öffentlich als korrupt nachgewiesen, würde es nicht lange dauern, bis sich seine 'Freunde und Verbündeten' von ihm abwendeten und dann, ja dann konnte der Moment der Abrechnung kommen.

Erfolgreiche Intrigen waren fast so gut wie Sex, sie lösten ein wunderbar wolliges Gefühl der Selbstbestätigung in ihr aus, leider fehlte die angenehme Ermattung und die Hitze der Leidenschaft. Eben jene, stellte sie bedauernd fest, war leider in den letzten Minuten auch bereits von ihr gewichen, so dass es Zeit für ein ausgedehntes Schaumbad wurde. Einfluss, Macht und Reichtum hatten definitiv seine Vorzüge.


[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz - Schlafgemach] Larissa Dysart
 
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[Bacrana – Amma – Militärbasis – planetares SektorHQ – Kriegsraum] Moff Lesard Ranier und Gouverneurin Larissa Dysart

„... wie sie sehen Moff Ranier führen sämtliche aufgestellten Analysen, unter Annahme einer Streitmacht, welche Bothawui, oder auch Denon angegriffen hat, zuzüglich zu deren Begleitelementen bei einer Invasion des Brak Sektors zu einer Niederlage.“

Endete die Gouverneurin Larissa Dysart schließlich ihre lange von Fakten untermauerte Ausführung. Der ergraute Moff nickte gemächlich.

„Das ist keine neue Information Gouverneurin, derzeit scheint man uns lediglich umgangen zu haben, um den allgemeinen Vormarsch erhalten zu können. Wir können weder den Vormarsch der Rebellen noch ihre Versorgungslinien effektiv behindern, da unser Kriegsgerät dazu oftmals zu veraltet ist. Die Flottenelemente, welche sich dazu nutzen ließen sind zu sehr in die Verteidigung strategischer Punkte involviert, um sie abzuziehen ohne diese Punkte zu exponieren. Uns fehlt einfach die Mobilität und die Schlagkraft. In der statischen Defensive hingegen haben wir ein großes Potenzial, was jedoch lediglich zu einem Abnutzungskrieg führt, den wir ohne Verstärkung von außen nicht gewinnen können. Unsere isolierte Lage, verdammt uns zum Zusehen.“

Lesard Ranier, Moff des Brak Sektors, erhob sich nun seinerseits und trat zu dem von ihr verwendeten Holoprojektor und blendete die Karte des Sektors ein, nach wenigen Handgriffen offenbarten sich mehrere mögliche Vormarschvektoren für die Rebellen, als auch antizipierte Verlustlisten, sowohl für den Rebellenpöbel, als auch die imperialen Verteidiger. Die Rebellen würden den Vormarsch teuer erkaufen – so zumindest die Prognosen, welche man dennoch mit einer Prise Salz genießen musste, denn immerhin würde der Feind erprobte Einheiten in den Kampf schicken, während man selbst kaum erfahrene Einheiten aufzuweisen hatte. Dennoch würden die Verlustzahlen auf beiden Seiten in Millionenhöhe schnellen.

„Derzeit fühlen wir uns relativ sicher, dass die Öffentlichkeit der Rebellen einen solchen Blutzoll nicht bereit ist zu entrichten. Was das militärische Oberkommando des Pöbels jedoch entscheidet, scheint nicht von der öffentlichen Meinung abzuhängen. Innerpolitisch sorgt dies für Anspannung zwischen dem Senat und der Militärriege. Geheimdienstelemente werden gezielt Informationen streuen, um die antizipierten Verlustraten der Rebellen bei einem Angriff auf meinen Sektor, in die Höhe zu treiben, so dass wir als Ziel von der Liste genommen werden. Zumindest vorerst, bis sie uns effektiv vom Nachschub abschließen, und unsere Kampfkraft dadurch schwächen.“

Es war beinahe ein wenig so, wie Larissa befürchtet hatte. Man schien dazu verdammt zu sein, auf den großen Knall zu warten, dem unausweichlichem Angriff, und der unausweichlichen Niederlage. Dieser Defätismus schmeckte ihr gar nicht, insbesondere der Umstand, das Ranier nur nach Schadensbegrenzung suchte, und wohl auf Hilfe von außen hoffte bereitete ihr Kopfschmerzen. Andererseits würde sie an seiner Stelle ihr wohl auch nicht ihre kompletten Pläne offenbaren. Generell konnte sie dankbar sein, dass er sie soweit einweihte. Ranier hatte sich in der Regel als verlässlich und kompetent herausgestellt, und wenn er selbst über Agenten innerhalb des republikanischen Senats oder einer entsprechenden Delegation verfügte, könnte er ein ganz schönes Katz und Maus Spiel starten. Insbesondere würde man die Unzufriedenheit des Senats mit der Militärführung aufgreifen, um dort einen Bruch zu schaffen.

„Aber ich bin mir sicher, sie sind nicht hier, um sich von mir über die aktuelle Lage des Sektors zu informieren, insbesondere, da ihnen die entsprechenden Berichte ebenso zur Verfügung stehen.“

Die Worte des Moffs waren ruhig formuliert und enthielten die richtige Mischung, an Wortwahl und Tonlage, um die Aufforderung zum Sprechen, in eine freundliche Bitte umzuwandeln. Sie mochte das an Ranier. Er war zwar der Ranghöhere, drängte es einem aber nicht so sehr auf, dass es ihn unausstehlich machte. Ganz im Gegenteil, wer sich seinen Respekt verdiente, wurde wie jemand gleichgestelltes behandelt.

„Ihre Einschätzung ist korrekt. Ich teile ebenso die Ansicht, dass bei einem entschlossenem Vorgehen der Rebellen der Sektor mit unserer bisherigen Verteidigungsstrategie nicht zu halten ist. Daher sollten wir an diesem Punkt ansetzen. Der Sektor kann nicht im Sinne der Rebellen befreit werden. Der Bevölkerung geht es überwiegend gut, wir bringen Sicherheit und Stabilität in den Sektor, als auch Arbeitsplätze. Niemand leidet unter unnötiger Härte, selbst Nichtmenschen werden respektabel behandelt. Ausnutzung erfolgt wenn, durch Unternehmen, nicht jedoch durch das Imperium selbst. Man kann also sagen, dass die Bevölkerung hinter uns steht. Nicht auf Seiten der Rebellion. Allein dies ist ein unschätzbarer Vorteil, vermutlich der Größte den wir haben und den wir nicht ungenutzt lassen dürfen.

Ebenso ist unsere Kenntnisse des Sektors wesentlich ausführlicher als die der Rebellen, wir wissen wo man sich wann verstecken kann, wo versteckte Nachschubsbasen Sinn machen. Unsere Kommandanten kennen den Sektor und dessen Eigenheiten, wie kaum jemand sonst. Nur eben die Quantität und die Qualität des uns zu Verfügung stehenden Kriegsmaterials, als auch die verwundbaren Versorgungswege, als auch die festen Produktionsstätten stellen große Angriffspunkte dar. Bei einem Kampf gegen einen überlegenen Feind können wir viel aus den Anfängen der Rebellion lernen, dort wo das Volk rebellierte, das Imperium aber übermächtig war stellte man sich nicht einer offenen Feldschlacht, sondern bestritt eine asymmetrische Kriegsführung, um unsere Bemühungen für den galaktischen Frieden zu zerstören. In diesem Sektor jedoch bietet sich uns die Möglichkeit ebenso vorzugehen, sollten die Rebellen mit einer zahlenmäßig überlegeben Streitmacht eine Invasion starten.“


Larissa war sich nun der vollen Aufmerksamkeit des Moffs bewusst. Den sie bot ihm eine Möglichkeit, eine Garantie seine Macht zu bewahren, nicht nur den Besitz der Macht zu verlängern. Und das er sich in dem Moment wo sie es ansprach bereits selbst Gedanken dazu machte, war für sie offensichtlich.

„Wir können den Sektor mit den bisherigen in zur Verfügung stehenden Mitteln nicht halten, aber das müssen wir nicht, solange wir uns nicht in offene Gefechte verwickeln lassen. Ich würde vorschlagen, wir fangen damit an geheime Basen zu errichten, mobile Reparaturzentren, eventuell kann man BOD-A noch umrüsten, einem Tiefenraumdock nicht unähnlich. Mobile Produktionsstätten unter ziviler Aufmachung, Ausbildung einiger Einheiten in Guerillakriegsführung, und diese so frühzeitig wie möglich unter der Bevölkerung streuen, so dass diese Soldaten Widerstandszellen ins Leben rufen können. Die Rebellen suchen ihre Legitimation indem sie einen multinationalen Staat gebildet, und sich höchsten Idealen verschrieben haben. Als solches sind sie gezwungen einen offenen, sauberen Krieg zu führen.
Verteilung, Tarnung, Deckung und überraschende Angriffe unter Ausnutzung unserer Sektorkenntnisse kann eine Invasion zu unseren Gunsten kippen. Zumal ein langatmiger Konflikt, kaum im Interesse des Senats sein kann, insbesondere, wenn die Bevölkerung selbst die Zugehörigkeit zum Imperium fordert. Das würde den Rebellen die Rolle des Unterdrückers zukommen lassen und das würde ihnen weder im Sektor gut bekommen, noch in den eigenen Reihen lange geduldet.“


Wenn man auf einem hohen Ross saß, konnte man leicht fallen. Die Medienfreiheit innerhalb der Rebellion, ließe sich also wunderbar ausschlachten, um die Situation des Brak Sektors im Falle einer Invasion so zentral in den Vordergrund zu drängen, dass man sich zwangsläufig damit auseinander setzen musste. Der Sektor stand fest hinter dem Imperium, eine Invasion durch die Rebellion würde den Umstand nicht abändern, es würde nur Zündstoff für innenpolitische Brennpunkte bieten.

„Ich war so frei bereits einige Verteidigungsstrategien unter diesem Ansatz zu entwerfen, und würde ihnen die bisherigen Erkenntnisse ebenfalls gerne vorstellen, falls ich ihnen noch mehr von ihrer kostbaren Zeit rauben darf?“

Beinahe hätte Moff Ranier gelacht, bevor er mit einem Nicken fortfuhr.

„Larissa, sie wissen bereits, dass ich sie auffordern werde fortzufahren, dennoch danke ich ihnen für die Illusion, dass ich tatsächlich eine Wahl hätte. Ich schätze, das ist einer der Gründe, warum sie bei KOMENOR so erfolgreich waren, und es auch in ihrer neuen Rolle immer noch sind. Sie lassen den Anschein der Wahl, obwohl sie längst die Wege zu ihrem Ziel kalkuliert haben, und genau wissen welche Schritte sie durchgehen müssen, um dort anzukommen.“

Ranier verfiel dazu Vornamen zu verwenden, wenn er Lob aussprach, um eine positive Bindung auf beiden Seiten zu verstärken. Bei Kritik verwendete er jedoch ausschließlich Rang, Funktion oder Nachname, um eine gewisse Distanz zu schaffen. Eine Eigenheit die Larissa bereits mehrfach aufgefallen war, und die sie selbst für sich ebenso in Beschlag nahm.

„Ganz so einfach ist es natürlich nicht, man muss ständig bereit sein seine Planungen zu modifizieren. Aber kommen wir doch ansatzlos zum ersten Punkt, den angesprochenen Rückzugsbasen...“

[Bacrana – Amma – Militärbasis – planetares SektorHQ – Kriegsraum] Moff Lesard Ranier und Gouverneurin Larissa Dysart
 
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[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – Büro] Line Captain Jeffrey Carnighan, Major Clayton Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart

„Hast du überhaupt eine Ahnung, was das bedeutet?“
ereiferte sich Line Captain Jeffrey Carnighan aufgebracht.

„Ja.“ Lautete die ruhige, schlichte Antwort der mächtigsten Frau Bacranas.

‚Eine ideale Ausgangslage für einen Putsch.’

Auch wenn dieser Gedanke sicherlich nicht die Antwort war, auf die ihr Bruder anspielte, oder gar dachte. Er bezog sich vielmehr darauf, dass der Brak-Sektor abgeschnitten vom Rest des Imperiums und die letzten Kurierboote nicht zurückgekehrt waren, was nur einmal mehr untermauerte, dass man vom Feind umringt war.


„Wenn ich die Berichte, die mir zugetragen werden zutreffend sind, hat sich unsere strategische Lage von kritisch zu, verzeih bitte den Ausdruck, bis zum Hals in der ******* stecken, gewandelt.“

Die klaren, ruhig aber nüchtern gesprochenen Worte der Gouverneurin zeigten nicht den Hauch von Bedenken oder Sorge.

„Darüber hinaus ist es aber kein Grund, den Kopf zu verlieren oder gar in Panik zu geraten.“

„Du sagst das so einfach, du bist nicht dort draußen, wenn die Rebellen im Orbit auftauchen und die Hölle losbricht!“

„Hauptsächlich für die taktisch unterlegene Fraktion.“ Stimmte Larissa ihrem Bruder bedingt zu.

„Fleet Admiral Lindahl kann Bacrana nicht verteidigen, wie kannst du so ruhig bleiben?“ verlangte der weiterhin aufgebrachte Line Captain zu wissen.

Den Bruch der Etikette schon seit geraumer Zeit ignorierend, deutete die brünette Verwalterin wieder auf den leeren Sessel vor ihrem Schreibtisch, aus dem Jeffrey vor kurzem nahezu Wutendbrand aufgesprungen war. Erst als ihr Gast saß, nahm sie das Gespräch wieder auf.

„Zuerst einmal, haben die Rebellen nicht die Mittel unmittelbar hier eine weitere Front zu eröffnen, sonst hätten sie es bereits getan. Ich denke darüber stimmen wir überein. Sie haben uns schlicht umgangen, weil wir ein größeres Ärgernis werden können, als sie sich zu der Lage strategisch, aber eher aus politischer Motivation nicht zumuten können oder wollen.“

Ein Umstand, den sie vor einiger Zeit mit exakt jenem Line Captain erörtet hatte, so dass dieser sich diesen Umstandes bewusst sein sollte.

„Auch wenn wir nun von imperialen Geheimdienstnetzen abgeschnitten sind und nur noch auf die Sektorressourcen zugreifen können, heißt das nicht, dass wir keinerlei Meldung mehr über den Vormarsch bzw. dem Erfolg des Pöbels erhalten. Sie sind bereits so gut und strahlen ihre Propaganda aus, diese als auch einige zuverlässigere Berichterstattungen erreicht auch uns. Sicherlich muss man entsprechend zwischen den Zeilen lesen können, aber solange sie in den Kernwelten gebunden sind, werden sie sich nicht an uns heranwagen.“

Larissa lehnte sich auf den Ellenbogen stützend etwas vor und faltete die Finger ineinander, ein raubtierartiges Lächeln kaum unterdrückend.

„Das gibt uns die Zeit uns weiterhin vorzubereiten. Sicherlich, einen konventionellen Krieg können wir gegen sie kaum gewinnen, nicht allein, aber das ist auch der Grund, warum wir keinen konventionellen, sondern asymmetrischen Konflikt führen werden, wenn es soweit ist. Gegebenenfalls geben wir Bacrana auf, und deine Sorge Bruderherz ist vollkommen unbegründet, denn wenn es ein Gemetzel im Orbit meiner Welt gibt, dann an den Rebellen, nicht an meinen Streitkräften.“

Der zweite Gast in ihrem Büro - Clayton Carnighan, seines Zeichens Major in der imperialen Armee - hatte sich seit einiger Zeit schmunzelnd zurück gelehnt und das Schauspiel genossen, doch nun brachte auch er sich ein.

„Rear Admiral Tremaine scheint die veränderte Situation förmlich zu begrüßen und arbeitet mit seinem Stab Tag und Nacht an Szenarien, welche er dann mit entsprechenden Empfehlungen an Fleet Admiral Lindahl weiterreicht. Der Mann scheint beinahe glücklicher als je zuvor.“


Weil er nun endlich gefordert wurde. Tremaine war extrem professionell und nicht nur in der Lage, sich an neue, unvorhergesehene Situationen anzupassen, sondern diese auch zu meistern. Im Gegensatz zu…

„General Sanner hingegen bereitet mir Kopfzerbrechen. Er lebt und atmet nach dem Buch, ein Rebellengeneral, der seine Credits wert ist sollte das jedoch kennen und wird Sanner zerpflücken.“

Die Gouverneurin nickte sachte.

„Umso eher Sanner aus der Gesamtgleichung verschwindet, desto besser, ich stimme dem vollkommen zu. Er hat sich als äußerst unkooperativ erwiesen. Gleichzeitig ist Sanner aber die beste Möglichkeit die Rebellen in Sicherheit zu wiegen, wenn sie erst einmal hier auftauchen. Sie erwarten einen General wie Sanner und sie sollen ihn bekommen. Der Großteil unserer Truppen wird zu dem Zeitpunkt sowieso nicht mehr auf Bacrana stationiert sein.“

Der idealistische Part der Familie Carnighan meldete sich protestierend zu Wort:

„Die Verluste seiner Truppen werden…“

„…immens sein. Ich weiß.“ Unterbrach Larissa ihren Bruder Jeffrey, bevor sie ihm unbeirrbar in die Augen blickte.

„Bacrana ist einer von vier Flottensammelpunkten im Sektor, man kann die verringerte Anzahl oder vollkommene Abwesenheit an verteidigenden Großkampfschiffen damit begründen, dass sie sich an einem der anderen Punkte befinden, insbesondere, wenn die Rebellen bereits andere Welten im Sektor angegriffen haben. Die Abwesenheit von Bodentruppen jedoch nicht. Die Flotte wird das wichtigste Werkzeug werden, wenn der Kampf um den Sektor losgeht. Schiffe können wir also nicht riskieren. Aber auch wenn sich nur ein Viertel der Truppen auf Bacrana befinden ist das immer noch innerhalb der Vorgaben imperialer Truppendoktrin. Wenn wir die Rebellen also davon überzeugen können, dass sie Bacranas Verteidiger vollkommen neutralisiert haben, gibt uns das letztendlich einen Trumpf, der das Opfer mehr als aufwiegt. Jeder Krieg bedeutet Tote, und solange jeder dieser Tode einen Sinn hat, ist es gerechtfertigt, taktische und strategische Vorteile mit diesen zu bezahlen.“

Jeffrey Carnighans Gewissen schien nicht zuzustimmen.

„Das ist…“

„…pragmatisch?“ bot Larissa ihrem älteren Sippling strenger als gewollt an. Dieser erwiderte ihren Blick kurz trotzig, bevor er nickend zustimmte. Er wusste es schlicht besser, als seine Schwester herauszufordern.

„Was ist mit der BSDF?“ brachte Clayton ein, um die andauernde und unangenehme Stille zu beenden.

„Hat Befehle Sanner nach Möglichkeiten zu unterstützen. Es mag jedoch sein, dass in diesen Befehlen gewisse Klauseln existieren, welche die BSDF ermutigt sich zu ergeben, oder ihre Posten aufzugeben und in den Untergrund zu begeben. Die fahnenflüchtige BSDF, als auch ausgewählte Einheiten der imperialen Armee werden Widerstandszellen gründen und anführen. Die BSDF an sich ist hoffentlich zu bedeutend um von den Rebellen aufgelöst zu werden und zu sehr Teil des Verwaltungssystems Bacranas, so dass es nicht möglich sein sollte, sich dieser komplett zu entledigen, was uns eine Informationsquelle innerhalb eines besetzten Bacranas gibt. Wenn diese Quelle zufällig auch den Widerstand vor bevorstehenden Aktionen warnt, umso besser.“


„Und Moff Ranier hat das alles abgesegnet?“ fragte der Line Captain skeptisch.

„Er hat nichts zu verlieren, zumal ich vermute, dass er Bacrana verlassen haben wird, sollte ein möglicher Angriff bevorstehen. In so einem Fall gedenke ich im Übrigen entweder eine Stimme im Widerstand zu werden, oder aber Posten auf einem Kreuzer zu beziehen. Beides hat seine Vorteile. Wenn ich auf Bacrana bleibe sitze ich direkt am Puls, zumal es auch einen nicht zu verachtenden psychologischen Vorteil hat, wenn das Oberhaupt des Planeten aus dem Untergrund den Feind bekämpft und nicht aufgibt. Auf der anderen Seite würde das Verlassen des Planeten mir erlauben die Verteidigung des Sektors mitzugestalten.“

Und sollte Ranier während einer Rebellenoffensive etwas zustoßen, wäre sie somit die logische Wahl das Kommando über den Sektor zu übernehmen. Ein Gedanke, der ihr immer wieder in den Sinn kam. Wenn Ranier etwas zustieß und nicht sie das Kommando übernahm, war der Sektor verloren. Keiner der anderen Gouverneure hatte ihre Einsicht in die Geschehnisse, oder einen entsprechend guten Draht zu Raniers hochrangigen Offizieren. Es musste sie sein.

[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – Büro] Line Captain Jeffrey Carnighan, Major Clayton Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart
 
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[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – kleiner Dinnersaal] Major Clayton Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart

„Wie… wie zuverlässig sind diese Aufzeichnungen?“ fragte Gouverneurin Larissa Dysart sichtlich schockiert. Die Bilder implizierten, dass ihre Bemühungen Bacrana und den Brak Sektor zu bewahren, kompromittiert waren. Dass ihre Planungen, Rückfallpläne und Prognosen an einem seidenen Faden hingen, der auf höchster Ebene der Sektorverwaltung so leicht zu durchtrennen war, dass es sie förmlich zum Handeln zwang.

"So sehr wie sie es nur sein können. Die Aufzeichnungen sind echt, eine Gesichtsanalyse und Abgleich mit der Datenbank bestätigt, dass er es ist."

Nachdenklich legten sich die Fingerspitzen aneinander, als sich die Gouverneurin so untypisch für sie auf die Ellenbogen stütze und seufzend ausatmete. Es hätte so wunderbar aufgehen können, ihre Operationen bräuchten noch ein paar Wochen, bis ihre Agenten und Unterstützer in der richtigen Lage waren, um zuzuschlagen, und es wie einen Unfall aussehen zu lassen.

Natürlich würde sie nichts dem Zufall überlassen, entsprechende Beweise für ihre Unschuld und seine Schuld hatte sie zur Hand. Wenn Larissa sich danach noch in der Verteidigung des Sektors hervorhob, würde niemand an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln und wenn ihre Belohnung dafür auch noch mit mehr Einfluss als dem einer Gouverneurin versehen war, würde sie sich ganz bestimmt nicht beschweren. An so einem Punkt angekommen, hätte sie es schlicht verdient, auch wenn ein Vorankommen durch Verrat immer einen negativen Beigeschmack haben würde, sollte, musste. Die Verwalterin lenkte ihre Gedankengänge, von diesem finsteren Thema weg, es wurde schon bald genug Zeit, um die entsprechenden Schritte einzuleiten um sicher zu stellen, dass sie davon profitierte. Und vielmehr noch, das Imperium, was sie auf dieser Welt repräsentierte, vor Schaden zu bewahren. Der Major, der sie nur zu gut kannte, konnte den Wandel von Schock zu Entschlossenheit anscheinend richtig deuten.

„Schwesterherz, du weißt ich liebe dich über alles, aber bist du dir sicher, dass dies der richtige Weg ist?“

‚Nein, natürlich nicht, aber welche Alternativen habe ich.’ Die kühl kalkulierenden Augen der Gouverneurin verrieten nichts von ihren Zweifeln.

„Es ist der einzige Weg, Schaden für das Imperium zu vermeiden. Ein Zögern könnte alles riskieren was wir hier erwirkt haben. Der Sektor würde sonst in Anarchie und Chaos versinken, sogar ein Bürgerkrieg ist als Szenario durchaus denkbar.“

Dass Larissa Dysart nur im Interesse des Imperiums handelte, war eine Reputation, um die sie in der Vergangenheit gerungen hatte. Die Arbeit mit KOMENOR, ihre Arbeit als Legatin und schließlich auch als Gouverneurin. Ihren Subjekten ging es erstaunlich gut, die Lage im Sektor war ganz bestimmt nicht rosig, auch schon vor dem Vormarsch der Rebellen, aber dennoch hatte sich die Lage auf Bacrana kaum verschlechtert.

„Überschnelltes Handeln könnte dich zu sehr exponieren. Vielleicht ist es genau dass, wozu er dich zwingen will. Deine Hand zu offenbaren.“

Offerierte die kritische Stimme ihres Bruders, was sie jedoch mit einer energischen, abschneidenden Handgeste ablehnte.

„Nein, er ist sich im Unklaren über meine Planungen. Oh, ich gehe fest davon aus, dass er etwas vermutet, aber nicht das. Dennoch, diese Aufnahmen zwingen uns zum Handeln und das Früher, als es mir lieb ist. Drei oder Vier Wochen nur, und ich hätte Augen und Ohren in seiner Umgebung gehabt, um Überraschungen seinerseits zu verhindern…“

So war das Risiko für sie persönlich nicht nur gegeben, sondern immens. Sicherlich, sie könnte die Aufgabe ihrem Bruder zumuten, aber es war ihre Verantwortung und davor scheute Larissa sich nicht. Das bedeutete jedoch nicht, dass sie sich davor scheute Clayton mit in die Angelegenheit hineinzuziehen.


„Kann ich auf dich zählen, oder muss ich eine andere Möglichkeit ersinnen?“

Der Angesprochene verfiel lange Sekunden in Schweigen, während er die Gouverneurin mit seinen braunen, treuen Augen, die nichts desto trotz Ungewissheit und Zweifel zeigten, musterte.

„Ich kann dich wirklich nicht davon abbringen?“

Er musste zumindest protestieren. Sie hatte Clayton schon immer in ihre Geheimnistuereien hineingezogen. Allein die Frage, implizierte Larissa bereits, dass er seine Entscheidung schon längst gefällt hatte. Wenn sie diesen Wahnsinn tatsächlich angehen wollte, würde er ihr beistehen.

„Nur wenn du einen alternativen Lösungsweg mit dem gleichen Resultat anbieten kannst.“

Der Major schüttelte bedächtig den Kopf. Natürlich konnte er ihr so etwas nicht anbieten. Ihr Plan war riskant, konnte aber aufgehen.

„Mir bereitet weniger die Umsetzung Kopfzerbrechen, als das was danach kommt. Wenn du dich verkalkulierst, sind wir Beide dran, und Jeff vermutlich auch, obwohl er nichts damit zu tun hat.“

Ein bedächtiges Nicken ihrerseits unterstrick die Tatsache, dass der Verwalterin dieser Umstand durchaus bewusst war.

„Ein Grund mehr, dass es gelingen muss.“

Einer der wichtigsten Gründe, warum es gelingen musste.

„Du riskierst nicht nur deine Zukunft, Larissa! Verdammt!“

Erwiderte Clayton diesmal heftiger, als sie es von ihm gewohnt war. Erneut hielt ein Moment der Stille Einzug, bis die brünette Gouverneurin sich zu ihm lehnte, ihre Stimme war sanft, klar und ausdrucksvoll.

„Wenn ich es nicht tue, kann das Imperium diesen Sektor verlieren. Vollkommen ohne Kampf. Alles nur, weil ein Mann sein persönliches Geltungsbewusstsein nicht unter Kontrolle hat. Das kann ich nicht zulassen. Genauso wenig wie du, wenn dir die Uniform die du trägst etwas bedeutet. Es mag zweifelhaft anmuten, aber es ist unsere Pflicht. Glaube mir, ich würde es gerne an eine höhere Stelle tragen, aber das ist nicht möglich. Des Weiteren will ich ihn nicht vorwarnen, sonst dreht sich der Spieß womöglich ganz schnell herum.“

Der Major welcher dem Stab High General Lacmar angehörte seufzte schließlich resignierend.


„In Ordnung, ich kann dich sowieso nicht davon abbringen. Vielleicht kann ich stattdessen dafür sorgen, dass dein Plan aufgeht und wir alle mit heiler Haut davon kommen.“

Das strahlende, gewinnende Lächeln seiner Schwester wirkte wie so oft ansteckend auf ihn.

„Mehr wollte ich doch auch gar nicht.“

[Bacrana – Amma – Militärbasis – Gouverneursresidenz – kleiner Dinnersaal] Major Clayton Carnighan und Gouverneurin Larissa Dysart

OP Vermerk: Hier steht keine frühzeitige Beförderung oder ähnliches an. ;)
 
[Bacrana – Amma – Militärbasis –Verhörraum] Gouverneurin Larissa Dysart

Der sterile, metallene Raum maß vier auf vier Meter, in der Mitte befand sich ein Tisch, der etwa einen Meter breit und zwei lang war. Exakt zwei metallene Stühle gehörten hier zur spärlichen Inneneinrichtung, ebenso wie ein großer Spiegel, etwa eins fünfzig breit und einen Meter hoch. Dass der Spiegel keinen tieferen Zweck erfüllte außer, dass man vom benachbarten Raum zwar hinein, sie aber nicht hinaus schauen konnte, war für die Gouverneurin offensichtlich. Dass man sie noch nicht umgebracht hatte, wertete sie nüchtern als gutes Zeichen, insbesondere auch für ihre Geschwister und deren Familien, als auch ihrer eigenen.
Die Methodik sie warten und dadurch im Unklaren zu lassen, um dabei Unsicherheit bei ihr hervorzurufen konnte sie insgeheim nur belächeln. Man handelte schlicht nach dem Lehrbuch, welches die Herrin über Bacrana nur selbst zu gut kannte. Dennoch empfand Larissa es als nervig nun seit mehreren Stunden alleine im ‚Interviewraum‘ zu verbringen. Ihre Zeit war kostbar, gerade nun nachdem sich dieses immense Loch in der Sektorverwaltung des Brak-Sektors – bedingt durch ihr Zutun – aufgetan hatte. Seit Stunden saß sie ruhig am Tisch, die Hände ruhten ineinander gefaltet auf der metallenen Oberfläche. Denn eines war ihr gewiss. Man brauchte sie, sonst hätte man sich ihrer bereits entledigt.

Wie um ihre Annahme zu bestätigen öffnete sich nun endlich die Tür und eintrat eine Person welche Larissa nur zu gut kannte. Legat Ostar Vedren, einst ihr bedeutendster Konkurrent um das Amt des amtierenden Gouverneurs Bacranas, jemand der es genoss sie in einer Zelle und ihrer Macht beraubt zu sehen.
Er war etwas jünger als sie selbst und sah so gut aus wie eh und je. Hochgewachsen, athletische Figur und ein klassisch attraktives Gesicht mit starken Gesichtszügen. Eher die Sorte Mann, die sie für anderweitige Zeitvertreibe bevorzugte, denn als politischen Konkurrenten. Nicht dass der Legat darin vollkommen unbedarft war, ohne namhafte Familie hatte er es weit gebracht und stand auch weiterhin auf der Liste für weitere Gouverneure und war bisweilen im Stab des nun Verstorbenen untergekommen.

‚Ich frage mich, ob er ihm meinen Posten versprochen hat, im Gegenzug für seine Unterstützung.‘

Die Überlegung war nicht abwegig, ganz im Gegenteil Vedren hatte es nie ganz verkraftet von einer Frau ausgestochen worden zu sein und Larissa zu seinem Feindbild erkoren. Aus falschem Stolz geborene Ignoranz, beinahe könnte sie so etwas wie Mitgefühl für ihn entwickeln. Aber eben nur beinahe. Als er die Tür hinter sich schloss und zwei Schritte zu dem ihm vorgesehenen Sitzplatz machte, konnte die Gouverneurin den Anflug eines Lächelns nicht verhindern. Nicht das sie es wollte. Er sollte ruhig wahrnehmen, dass sie sich in keiner Weise von ihm bedroht fühlte.


„Setzen sie sich doch, Legat.“, bat sie mit der gleichen gespielten Freundlichkeit die auch in seinem Lächeln innewohnte, als er nickte und ihrer ‚Einladung‘ nachkam.
Beinahe theatralisch legte er sein Datapad auf dem Tisch ab, betrachtete sie eingehend und seufzte sachte. So als wäre sie seine Untergebene und hätte eine furchtbar simple Aufgabe nicht erledigen können, so dass er sich dieser nun annehmen musste und es dabei nicht sein ließ seine Enttäuschung zum Ausdruck zu bringen. Innerlich applaudierte Larissa ihm, eine ebensolche Geste wäre auch von ihr ausgegangen, wären die Rollen vertauscht.


„Gouverneurin Larissa Dysart, ihnen stehen schwere Anschuldigungen der Verschwörung und des Hochverrates entgegen. Es laufen Ermittlungen, um die schwere ihrer Strafe zu ermitteln.“


‚Er ist wirklich gut. Nur die Implikation, dass ich schuldig bin und das Urteil nur noch eine Formsache ist. Aber wir wissen Beide, dass es nicht so einfach ist.‘

„Hochverrat ist in der Tat daran beteiligt, jedoch nicht durch meine Person, sondern durch den Verstorbenen.“
Antwortete sie sachlich und ruhig.

Vedren notierte etwas, bevor er aufsah und ihr einen skeptischen Blick zukommen ließ.


„Der Verstorbene ist lediglich eine Verharmlosung ihrer Tat. Nennen wir es doch für das Protokoll, der Ermordete.“

Genau genommen hatte er Recht. Es war ziemlich kaltblütig gewesen und auch ganz bestimmt Mord, es war ziemlich umfangreich geplant.

„Wenn ich Sie erinnern darf Gouverneurin, haben sie ihren Vorgesetzten erschossen. Zwei Schüsse in die Brust, einen in den Kopf. Was zum unmittelbaren Tod führte. Das dies im Rahmen einer streng geheimen Sitzung zur Beratung der Sektorsicherheit geschah, welche die Existenz des Sektors im Angesicht der Rebellenbedrohung garantieren sollte, hilft ihrer Position nicht gerade. Wollen sie bei ihrer Aussage bleiben, der Ermordete wäre der Verräter gewesen?“

Larissa hatte die Dienstwaffe eines unaufmerksamen Soldaten - arrangiert durch die Auswahl und Mitwissens des Soldatens durch ihren Bruder Major Clayton Carnighan - genommen und die drei Schüsse abgegeben. Der ergraute Verwalter war wohl der Überraschteste aller Anwesenden. Es war so schnell gegangen und doch waren die wenigen Herzschläge zur Unendlichkeit geworden, hatten sich in ihr Bewusstsein eingebrannt, so dass Larissa sich die exakten Momente vor Auge rief, erneut die Augenblicke erneut durchlebte. Eiserne Entschlossenheit, das Gewicht der Waffe in ihrer Hand, die Überraschung bei allen Anwesen. Insbesondere Moff Ranier.

„Ja. Wie sie wissen dürften, entspringen die bestehenden Pläne zur Sicherung des Sektors aus meiner Feder.“

Der Moff hatte diese größtenteils unverändert angenommen, was sie natürlich im Falle seines Ausfalls während einer Invasion, oder davor in eine exzellente Position brachte, um im Rahmen der Sektorverteidigung die Kontrolle über den Sektor zu übernehmen
.
„Was bei einer angenommenen Kooperation ihrerseits mit den Rebellen diesen natürlich einen unschätzbaren Vorteil bei der Invasion des Brak-Sektors wäre.“

Natürlich war das Wissen wertvoll für den Feind. Aber das war es immer, wenn man die Stärken und Schwächen seines Feindes kannte.

„Ich muss sagen, ich bewundere ihre Standhaftigkeit die Fakten so geschickt zu verdrehen.“


Nun lachte Vedren kurz auf.

„Es steht hier ihr Wort gegen die Fakten einer Leiche. Sie haben durch den Tod des von ihnen Ermordeten am Meisten zu gewinnen. Da muss ich doch nichts verdrehen.“

Das nun aufblitzende, gewinnende Lächeln war beinahe überzeugend. Doch die Frau von Carida hatte selbst viele Stunden vor dem Spiegel verbracht um das Lächeln für jede Situation zu perfektionieren.


„Geben sie es einfach zu Larissa, sie wollten seinen Posten, sein Amt, seine Macht. Gerade jetzt wo es keine Verbindung zum Rest des Imperiums gibt, wäre es schwer jemand anderen für den Posten zu besetzen. Sie sind die logische Wahl. Ich könnte es ihnen nicht einmal verdenken, persönlich konnte ich ihn nie leiden. Sollte sich diese Untersuchung im Nichts verlaufen… worauf ich durchaus Einfluss hätte, wäre ihnen weitreichende Befugnisse über den Sektor sicher.“


Da war er also, der Köder. Sie könne es ruhig zugeben, vielleicht noch ein Versprechen ihm selbst zu einem netten Posten zu verhelfen und diese unangenehme Situation würde sich verflüchtigen.

„Ich muss ihnen eine partiell korrekte Antwort gutschreiben. Ich bin die einzig logische Wahl.“

Vedrens Gesichtszüge erfroren bei den wenig gönnerhaften Worten der Gouverneurin.

„Glauben sie wirklich, dass ich so plump vorgehen würde, wenn ich seinen Posten auf diese Art wollte? Denken sie ernsthaft, dass ich meine Festsetzung als Konsequenz meiner Tat nicht hätte vorhersehen können?“

Nun war es an ihr, bedauernd den Kopf zu schütteln.

„Sie machen den gleichen Fehler wie vor vier Jahren Vedren. Sie unterschätzen mich. Sehen sie, der Sinn warum ich die Tat so begangen habe, wie es tat hat einzig und allein einen Sinn.“

Vedrens Gesichtsausdruck war nunmehr leicht angespannt, die Augen konzentriert zusammengekniffen, sie misstrauisch betrachtend.


„Ich weiß, dass sie mit ihm unter einer Decke steckten. Und ich weiß wie sehr sie mich verachten.“

Nun war es an ihr ein milde amüsiertes Lächeln aufzuzeigen.

„ Sehen sie, ich bin der Köder. Sie verschwenden ihre Zeit mit mir, statt sich darum zu kümmern die Spuren zu verwischen, denn in genau diesem Moment da sie das Umfeld Moff Raniers verlassen haben, sind meine Vertrauten an ihn herangetreten und präsentieren ihm die Beweise für Sektor Adjutant Jules LaVernes Kollaboration mit dem Feind. Und sie sind hier bei mir und können es nicht verhindern. Es wäre so einfach gewesen sie abzuwimmeln und zu diskreditieren. Ihre eigenen Leute haben sie unzweifelhaft in der Umgebung des Moffs positioniert um ihn bei Bedarf aus dem Weg zu räumen, aber so werden sie von ihnen keinen Befehl erhalten können.“

Der Legat war im Begriff nach seinem Kommgerät zu greifen.


„Ich muss ihnen sicherlich nicht sagen, dass die Verhörräume abgeschirmt sind. Sie wollten sich an meinem Leid laben, so aber ermöglichen sie mir an ihrem teilzuhaben.“


Für einen Moment begegneten sich die Blicke der beiden Menschen. Larissas Blick selbstsicher, herausfordernd und süffisant. Ostar Vedrens Blick zeigte all seine Abscheu und Verachtung ihr gegenüber, doch übertroffen wurden diese nur von dem sichtbaren Hass. Wenn Blicke töten könnten, wäre Larissa in eben jenem Moment zu einem Haufen Asche geworden.
Man verharrte, auf die Bewegung des Gegenübers lauernd. Vedren schien seine Optionen abzuwägen und kam schließlich zu einer. Eine Reaktion auf die Larissa gewartet hatte, weshalb sie bereits vor ihrer Offenbarung als Köder einige Zentimeter mit dem Stuhl zurückgerutscht war. Vedren schoss in die Höhe und zog dabei seinen Blaster. Politisch war er so oder so ruiniert, aber seiner Peinigerin konnte er noch einen Tod schenken. Diese jedoch stieß ihre Beine heftig vom Boden ab, so dass ihr Stuhl kippte und trat dann mit Beiden gleichzeitig an die Kante des Tischs, welcher dem Legaten tief in den Magen fuhr und ihm die Luft raubte.
Der sich lösende Schuss glitt durch den leeren Raum, an dem sich Larissas Kopf noch bis vor wenigen Sekunden befunden hatte, so jedoch folgte ihr Körper und der Stuhl den Gesetzen der Schwer- und Fliehkraft und fiel nach hinten weg. Als sie aufkam rollte sie sich zur Seite weg, ergriff den Stuhl und schleuderte ihm ihren Angreifer entgegen. Der wohl kaum mit der Heftigkeit des Angriffs gerechnet hatte. Erneut wurde sie von ihm unterschätzt. Auch wenn dies im Hinblick auf körperliche Stärke vielen so erging, denn zu gerne vergaß man, dass ihre Familie seit Jahrtausenden auf Carida ansässig war. Bedingt durch die hohe Schwerkraft ihrer Heimatwelt und möglicherweise einhergehend damit die Anpassung des Menschen an seine Umgebung resultierte daraus ihre überraschende Körperkraft. So war sie ihm körperlich durchaus gewachsen, was wohl die größte Überraschung für Vedren war, der stürzte und sich kurz darauf entwaffnet wiederfand, um in den Lauf seines eigenen Blasters zu blicken, der in eben diesem Moment aufblitzte.

Zwei Sturmtruppen stürmten den Raum, Larissa ließ die Waffe fallen und hob die Arme.


„Ich habe ihn nur betäubt. Moff Ranier wird ihn lebend haben wollen, damit er auspacken kann.“

[Bacrana – Amma – Militärbasis –Verhörraum] zwei Sturmtruppen, Legat Ostar Vedren und Gouverneurin Larissa Dysart
 
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[Bacrana – Amma – Gouverneursresidenz] Larissa Dysart

Nahrung und Wasser gab es unregelmäßig, Licht und Dunkelheit variierten und daraus ergab sich, dass Ostar Vedren kein Gefühl mehr dafür hatte wie lange er die gefilterte Luft seiner Isolationszelle schon atmen durfte. Unzweifelhaft stand er auch unter Schlafmangel. Mit den verfilzten Haaren, den tiefen Augenringen, den erschlafften und abgehungerten Gesichtszügen könnte man fast Mitleid mit dem früheren Legaten und Adjutanten des jüngst verstorbenen Sektoradjutanten haben. Aber warum sollte Larissa solche Gefühle an dieses wertlose Subjekt verschwenden? Wären die Rollen vertauscht würde er sich an ihrem Untergang laben, mehr noch als sie sich nun an seinem gütig tat. Die Aufzeichnungen zauberten ein selbstzufriedenes Lächeln auf ihre fein geschwungenen Lippen, als sie sich zurücklehnte und an ihrem Kaf nippte. Dennoch waren sie mehr als bloße Unterhaltung, sondern auch ein Mahnmal.

Politik war ein altes, schmutziges Handwerk und wer es nicht verstand das Spiel zu spielen blieb nur übrig die Konsequenz seiner Inkompetenz zu ertragen. Die imperiale Verwaltung war aber weit mehr als ein ringen um Macht, im Kern – ähnlich wie die Streitkräfte und die Sith – eine rücksichtslose Meritokratie. Sicherlich gab es Abkürzungen, ein einflussreicher Familienname, ein namhafter Gönner, eine gute alte Intrige oder ein politisch motivierter Mord. Die Regel lautete nur, dass man sich nicht erwischen lassen durfte. Die Spreu wurde vom Weizen getrennt. Das Imperium ging gestärkt daraus hervor. Dazu musste man präzise wie ein Chirug arbeiten und planen. Wer wie ein tumber Metzger an eine Intrige heranging hatte - selbst bei einem erfolgreichen Dahinscheiden, in Ungnade fallen oder 'Terrorakt der Rebellen', welche den entsprechenden Konkurrenten aus den Weg räumte - insgesamt wenig davon. Das nächste Erschießungskommando wartete nur auf einen nachlässigen Verschwörer, denn kein Herrschender durfte Verrat dulden.

Deshalb war es insgesamt sehr günstig gewesen, dass Sektoradjutant Jules la Vernes sich mit den Rebellen eingelassen hatte. Somit konnte Larissa einen Hochverräter als auch dessen Verbündete offenbaren und aus dem Weg räumen. Die Gouverneurin Bacranas zeigte Initiative und Entschlossenheit, gleichzeitig jedoch – musste sie sich eingestehen – war es unumgänglich, dass Moff Ranier ihr rücksichtsloses Machtstreben als solches wahrnahm. Larissa empfand daran nichts schlimmes, im Gegenteil Machtstreben gepaart mit dem nötigen Enthusiasmus und Patriotismus war ein starker Motivator.
Dass Moff Ranier sie bisher immer noch nicht zu seiner Stellvertreterin berufen hatte legte jedoch nah, dass er ihr mehr Misstrauen entgegenbrachte als zuvor. Sie hatte ihre wahren Ambitionen offengelegt. Larissa Dysart würde sich dauerhaft nicht bloß mit dem Posten einer Gouverneurin zufrieden geben. Sie würde wollte hoch hinaus und war dabei bereit über Leichen zu gehen.

Ranier musste sich sicher sein, dass sie nicht auch über seine bereit war zu gehen. Der Brak-Sektor war vom restlichen Imperium isoliert und vom Feind umgeben. Sie regierte die Festungswelt Bacrana und den Hauptsitz der imperialen Macht in diesem Sektor. Mit einem frühzeitigen Ableben des Moffs fiele ihr die Verantwortung für den Sektor in den Schoß, zumal sie sowohl in der Sektorflotte als auch der Sektorarmee einflussreiche Verbündete vorweisen konnte. Larissa konnte es Ranier also nicht verdenken, dass er abwog, ob sie Bedrohung oder Segen für ihn darstellte. In seiner Rolle würde die Caridanierin vor dem gleichen Problem stehen und gegen ein frühzeitiges Ableben ihres Vorgesetzten würde sie sicherlich nicht klagen. Allerdings gab es keinen Grund sich mit ihm zu messen. Er war kompetent, hatte die Unterstützung seiner Offiziere und Soldaten, aber schlussendlich zählte auch, dass Larissa von ihm lernen konnte und eine entsprechende Position vakant war. Nur dass Moff Ranier sie hinhielt schmeckte Larissa nicht. Er bräuchte Bestätigung durch Großmoff Aldor Triald, doch solange die Kommunikationslage sich nicht besserte war da leider nichts zu machen. Sicherlich, er hatte es angenehmer verpackt, aber das hatten sie Beide zwischen den Zeilen gelesen. Larissa wusste es, und Ranier wusste es auch.
Man hielt lediglich die Fassade hoch und zeigte gemeinsame Entschlossenheit, um Untergebene nicht weiter zu verunsichern. Das Ableben des Sektoradjutanten und der Arrest seines restlichen Stabs und weiteren Kollaborateuren hatte dafür von ganz allein gesorgt. Man könnte auch von einem politischen Clusterfuck sprechen, denn die Lage im Sektor war auch so schon angespannt genug. Wenigstens hatte man den Feind in der Mitte enttarnt und eliminiert – so zumindest die offizielle Version. Dass weitere Kollaborateure untertauchten ließ sich nicht verhindern und man musste ein wachsames Auge darauf haben. Für den Moment war die Bedrohung durch Verräter jedoch abgewandt. Das musste vorerst reichen.

Unvermittelt aktivierte sich der in ihren Schreibtisch eingelassenen Holoprojektor und präsentierte die strengen Gesichtszüge Rear Admiral Tremaines. Dass er sich unangekündigt einschaltete konnte nur bedeuten, dass es sich um eine Prioritätsmitteilung handelte.


„Admiral Tremaine“, nahm sie ihn wohlwollend zur Kenntnis. „Was haben sie für mich?“
„Ma'am, soeben ist ein Schiff des Flottennachrichtendienst eingetroffen, eine erste Überprüfung der Sicherheitscodes legen nahe, dass es authentisch ist.“
'Na da macht es aber jemand ganz schön spannend.' vermerkte Larissa im Geiste amüsiert.
„Sie haben uns ein Update der Situation außerhalb des Brak-Sektors zukommen lassen. Es gibt einen Waffenstillstand mit den Rebellen und der Imperator ist jüngst zu Friedensverhandlungen aufgebrochen.“

[Bacrana – Amma – Gouverneursresidenz] Larissa Dysart
 
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One Coin, two Sides

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Shuttle | Passagierabteil] Larissa Dysart

Sechs Wochen waren eine lange Zeit, wenn man von den alltäglichen Dingen getrennt war. Auf der Welt unter ihr, Bacrana, das Juwel des Brak-Sektors, war sie die Herrin. Ihre Macht einer Königin aus alten Geschichten gleich, nicht die verwässerten Privilegien die so vielen Adelshäuser, mit dem Ablegen ihrer Macht und Einflusses, geblieben waren. Absolute Macht über Legislative, Judikative und Exekutive. Natürlich wäre es tyrannisch diese Macht nur nach ihrem Gutdünken einzusetzen, aber dadurch entstanden nur Probleme, Wesen fühlten sich ihrer Rechte beraubt, durch das System bedroht, das sie eigentlich schützen sollte und legte den Nährboden für Aufstände und Rebellionen.
Ein einzelnes Wesen mochte intelligent sein, eine Masse an Wesen war nichts als hysterische, gefährliche, aber dumme Tiere. Wenn man das einmal wusste, konnte man das Mobbewusstsein für sich nutzen. Um einem vermeintlich intelligentem Wesen seiner Freiheit zu berauben legte man ihm keine Ketten an, man erklärte ihm, dass die Ketten gut für es war, damit es ein besseres Leben führen konnte und ließ es sich dann die Ketten selbst anlegen. Sie würde eine Konferenz für die wichtigsten Konzerne des Sektors einberufen und ihnen verdeutlichen, weshalb es Sonderregelungen für die Unterbringung des Bactas benötigte und ihnen im gleichen Atemzug kostbar machen wie sehr sie selbst an dem aufkommenden Handel profitieren würden. Es bedurfte nur eines kleinen Opfers, um sich viel gewaltigere Gewinne zu versichern.

Niemand konnte sagen Larissa sorgte sich nicht für das Wohl ihrer Untertanen. Der Bauer der seine Banthas schließlich zur Schlachtbank führte sorgte auch dafür, dass es den Tieren gut ging, sie sicher vor den Gefahren ihrer Umwelt waren, sie vertrauten ihm und verrichteten Tätigkeiten für ihn. Der Bauer könnte einem so gewaltigen Tier wenig entgegensetzen, deshalb war es wichtig, dass das Bantha bis zum letzten Moment nichts von seinem bevorstehendem Tod ahnte. Larissa brachte ihren Untertanen die gleiche Fürsorge entgegen wie der Bauer seiner Herde, wenn sie fett und zufrieden waren, brachte es ihm den meisten Gewinn und vermied unnötige Ärgernisse. Und wenn es ihren Zielen dienlich war würde sie Tiere aus ihrer Herde opfern. Aber nicht unnötig oder im Übermaß, denn wenn die Herde den Duft von frischem Blut in der Luft vernahm konnte es leicht zu einem panischen, aber unaufhaltsamen Stampede kommen.

Die Gouverneurin verabscheute unnötige Gewalt, es war die letzte Zuflucht des Unfähigen. Was man mit Gewalt nahm konnte man meist nur durch Gewalt behalten, wenn man die eigenen Methoden nicht änderte. Nicht viele imperiale Gouverneure schienen sich dieses einfach Grundprinzips der Herrschaft bewusst zu sein.
Sicherlich Larissa wurde auf ihrem Planeten nicht verehrt oder geliebt, aber man brachte ihr den Respekt entgegen, denn sie als Herrscherin verlangte. Und das noch dazu freiwillig. Dem Volk ging es gut, es hatte Arbeit, Dächer über dem Kopf, Essen auf dem Tisch und die Illusion von Einfluss auf Bacranas Zukunft. Den Wunsch nach Selbstbestimmung durfte man nicht unterschätzen und auch Möglichkeiten schaffen, dass das Volk sich im Sinne der Gouverneurin Sinne einbringen konnte. So gestand sie der planetaren Regierung einige Entscheidungen zu, die beispielsweise die urbane Erschließung oder den Ausbau der planetaren Infrastruktur betraf. Auch das Bacrana eigene Sicherheitskräfte hatte widerlegten Stimmen, dass es besetzt sei. Nein, Bacrana war als Sektorkapitol schlicht so bedeutend, dass die Sicherheit des Volkes und Verwaltungsapparates ein verstärktes Militäraufgebot notwendig machte. Und da das imperiale Militär der größte Motor für die planetare Wirtschaft war, erfreute es sich großer Beliebtheit. Etwas, dass auch einmal anders war, bevor Larissa einst als Legatin die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hatte.

Es war lange her, aber weiter kam sie mit dem sinnieren auch nicht, das Shuttle war in den letzten Minuten des Landeanflugs. Man überflog Amma, die Hauptstadt Bacranas, mit einer Einwohnerzahl von zwanzig Millionen stellte es die größte Metropole im Brak-Sektor dar und war durchaus beeindruckend. Aber nichts im Vergleich zu Stadtwelten wie Coruscant oder Denon. Allerdings würde Larissa nicht tauschen wollen, denn Bacrana war zu ihrer Heimat geworden. Nicht nur für die Familie die sie mit Leonard Dysart gegründet hatte, sondern auch ihrer Brüder, Jeffrey und Clayton und deren Familien.
Sanft setzte das Shuttle auf dem Landefeld des Gouverneurspalasts auf und als Larissa das Shuttle verließ stand ihre persönliche Leibgarde Spalier und auch ihr Stellvertreter, Garrik Morwen, der in langen Dienstjahren seine Ambition verloren zu haben schien. Vom Alter grau und gebeugt erfüllte er ihre Anweisungen jedoch immer noch zufriedenstellend. Er straffte sich und zog die Schultern zurück, was kurz einen schmerzvollen Ausdruck auf seinem Gesicht schaffte, als Larissa sich der kleinen Delegation näherte. Die Gouverneurin mochte ihn, er stellte keine Gefahr da und hatte auch ihre beiden Kinder, Elisabeth und Darron wie einen Großvater ins Herz geschlossen.


„Frau Gouverneur, es ist schön euch wohlbehalten zurück zu wissen.“

„Vielen Dank, Garrik. Können die Geschäfte bis morgen warten oder liegt etwas dringendes an?“

„Es liegt nichts vor, was dringend eurer Aufmerksamkeit bedarf. Ich würde euch für Morgen eine Zusammenfassung vorbereiten. Ich vermute...“


„Mum!“ unterbrach eine helle, klare Stimme den Verwalter. Elisabeth Dysart stürmte strahlend in die Arme ihrer Mutter. Die Umarmung der Teenagerin tat Larissa so unendlich gut und zauberte ein fröhliches Lächeln auf deren Lippen. Erst nach langer Zeit löste sie sich von ihrer Tochter und musterte die heranreifende Frau. Durch ihre Arbeit kam sie nicht dazu viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, die das Eliteinternat Bacranas besuchten und dadurch auch nicht oft zu Hause waren. Wenn sich die Gelegenheit aber doch einmal ergab verbrachte sie soviel Zeit wie möglich mit ihnen, vielleicht einer der Gründe, weshalb ihre Kinder sich noch nicht versuchten von ihr Abzukapseln, sie hatten nie soviel von ihr, dass Larissa ihnen auf die Nerven gehen konnte. Elisabeth hatte einen Wachstumsschub hingelegt und war fast schon so groß wie ihre Mutter.

„Elisabeth, es ist so schön dich zu sehen. Einen kleinen Moment brauche ich noch mit Garrik, dann bin ich nur für...“ Die Gouverneurin blickte Richtung Eingang, ob ihr Sohn auch zu gegen war „...dich da.“ Was ihre Tochter wohl bemerkte. „Darron ist mit Onkel Clayton und Ricky zum Angelurlaub aufgebrochen.“ Vielleicht war nun doch die Zeit gekommen, wo die Teenager ihren eigenen Weg gehen wollten. „Ich schätze das ist dann sein Verlust.“, schmunzelte die Verwalterin, bevor sie sich nochmal an ihren Stellvertreter wandte und ihm einen Datenchip überreichte. „Der vorläufige Bericht über die Friedensverhandlungen für seine Exzellenz, richte bitte für mich einen Termin für einen persönlichen Bericht bei ihm für die kommenden Tage ein.“

„Natürlich.“


Die Arbeit konnte für einen Abend ruhen, heute standen die Sorgen, Hoffnungen, Probleme und Träume der vierzehnjährigen Elisabeth Dysart im Vordergrund.

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Gouverneurspalast | Landefeld] Elisabeth Dysart, Garrik Morwen, vier Leibwachen und Larissa Dysart
 
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Meanwhile...

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Palast des Moffs | Gänge] Garrik Morwen NPC

Mit langsamen, schlurfenden Schritten arbeitete sich der vom Alter gebeugte Stellvertreter Gouverneur Dysarts mit müdem, beinahe gebrochenem Blick vorwärts. Dass ihn jeder Schritt Mühe kostete vernahmen auch die so stoisch blickenden Wachen, die sich vermutlich fragten, was den Menschen dazu bewog sich nicht einfach in den Ruhestand zu begeben. Als Lieutenant Gouverneur sollte er ja über die finanziellen Mittel verfügen einen angenehmen und ruhigen Lebensabend zu genießen. Aber das Pflichtbewusstseins Garrik Morwens war auch im Palast des Moffs bekannt und so durfte er auch trotz seiner Altersleiden sein Amt weiterhin ausführen. Schließlich hatte er es zur Tür geschafft und ohne lange warten zu müssen gewährte man ihm Zugang zu Moff Lesard Ranier.

Der Sektorverwalter des Brak-Sektors saß hinter seinem schweren Schreibtisch und wenngleich er bereits ergraut war, strahlte er dennoch eine Vitalität und Autorität aus die Garrik Morwen nie gegeben war. Mit einem Wink schickte er zwei Offiziere hinaus, so dass nur die beiden Verwalter blieben, der eine Herr über einen ganzen Sektor, der andere Stellvertreter einer Gouverneurin.


„Eure Exzellenz.“ eröffnete Garrik respektvoll und deutete unter schmerzverzehrtem Gesicht eine Verbeugung an.

„Lieutenant Gouverner.“

Der Angesprochene wich dem musternden Blick des Moffs aus.


„Bin ich wirklich der Einzige der eure Scharade durchschaut?“ hakte der Moff mit einem selbstzufriedenen Schmunzeln nach.

„Ich...“, begann Garrik zu protestieren, das mahnende Kopfschüttelnd des Sektorverwalters und ein leises, aber bedrohliches „Beleidigt nicht meine Intelligenz.“, brachte ihn aber zum Schweigen. Seine Haltung änderte sich, und er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, ganz ohne Schmerzen, scheinbar weit von der Last des Alters entfernt und zog die Schultern einmal zurück und entspannte sie wieder. Der ambitionslose Blick war auch gewichen und strahlte nun Aufmerksamkeit und Stärke aus und begegnete dem Blick des Moffs ohne falsche Scheu.

„Ihr seid zumindest der Einzige der mich dafür zur Rechenschaft zieht. Wenn Gouverneurin Dysart es ahnt oder weiß, verbirgt sie es gut.“

Um weitere Nachfragen in diese Richtung zu vermeiden wechselte er das Thema und kam zum eigentlichen Grund seiner Anwesenheit.

„Sie bat mich euch dies zukommen zu lassen.“

Mit diesen Worten trat er zum Schreibtisch und legte den Datenchip ab, den er sich vorher natürlich kopiert hatte.

„Des Weiteren bat Gouverneurin Dysart mich einen persönlichen Termin für sie bei euch zu vereinbaren. Sie geht davon aus, dass ihr gerne persönlich über die Vorfälle und Ergebnisse auf Umbara unterrichtet werden wollt.“

Mit einem beherrschten Nicken stimmte Lesard Ranier dem Vermuteten zu.

„Ihr wisst, dass ich immer noch von euch enttäuscht bin? Sie konnte an euch vorbei den Mord meines Sektoradjutanten planen und ausführen, ohne eure Aufmerksamkeit zu erregen. Das spricht nicht gerade für euch.“

„Eure Exzellenz, ihr wisst wie sie ist. Wirklich vertrauen tut sie nur ihrer Familie und diese trägt nie etwas nach außen.“

Weshalb es Garrik Morwen auch ein wichtiges Bestreben war den Spößlingen der Familie Dysart wie ein Großvater zu sein, denn sie wurden unweigerlich irgendwann einen Platz im Verwaltungsapparat Bacranas einnehmen und in die Geheimnisse ihrer Mutter eingeweiht. Und wenn er für die Zwillinge zum Großvater geworden war, was sollte sie hindern diese mit ihm zu teilen? Es war zugegeben ein langfristiger Plan, aber er war auch ein Mann mit Geduld.

„Eine seltene Qualität. Nichtsdestotrotz ein Ärgernis. Wer garantiert mir, dass sie sich nicht an mir als Nächstes versucht?“ Ein berechtigter Einwand, mit dem sich der Moff viel zu beschäftigen schien, denn er machte diese oder ähnliche Bemerkungen nicht das erste Mal.

„Sie ist keine Verräterin. Euer Sektoradjutant war es der Verrat am Imperium begehen wollte.“, erinnerte ihn Garrik Morwen.

„Doch statt zu mir zu kommen, hat sie sich selbst zur Richterin aufgeschwungen und wurde zur zweitwichtigsten Person im Sektor.“ Jeder Verwalter tat gut daran einen starken Selbsterhaltungstrieb zu besitzen.

„Ein Umstand den ihr nun mit dem Friedensschluss korrigieren könnt, es steht euch offen einen neuen Sektoradjutanten anzufordern.“


„Von zwei Übeln wählt man besser das, was man schon kennt.“
Garrik war nicht so naiv zu denken, dass der Moff hier seine wahren Beweggründe offenbarte.

„Sie soll ihren persönlichen Termin haben. Übermorgen um Zehnhundert.“
Der Stellvertreter der Gouverneurin nickte dankend, und zögerte scheinbar einen Moment zu lange, bevor er erinnert wurde, dass seine Anwesenheit nicht länger erwünscht war.
„Ihr könnt gehen.“

„Sehr wohl, eure Exzellenz.“


Garrik Morwen wandte sich vom Schreibtisch ab, seine hohe, schlanke Gestalt beugte sich, der Blick wurde wieder leer, bar jeglicher Emotion, von den Schmerzen und der Last des Alters ganz abgesehen und er schlurfte in Richtung Tür. Noch einmal erklang die Stimme des Moffs, kalt und mahnend.


„Lieutenant Gouverneur, ihr tut besser gut daran euren Wert für mich zu behalten.“


„Natürlich, eure Exzellenz.“


[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Palast des Moffs | Büro des Sektorverwalters] Garrik Morwen und Lesard Ranier NPCs
 
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Business as usual.

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin] Garrik Morwen, zwei Leibwachen und Larissa Dysart

Die Besprechung mit ihrem Stellvertreter Lieutenant Gouverneur Garrik Morwen dauerte bereits über eine Stunde an. Methodisch hatte man zahlreiche Punkte abgearbeitet und war schließlich beinahe am Ende angekommen.

„Die beiden Raumdocks zur Wartung von Sternenzerstörern sind komplettiert worden, alle vier Trockendocks der Imperiums-Klasse sind bereits belegt. Fleet Admiral Lindahl wollte die Friedensverhandlungen ausnutzen, um ausstehende Wartungsarbeiten an den Sternenzerstörern so schnell wie möglich durchzuführen, um sie im Falle eines Scheiterns der Verhandlung in gefechtsbereiten Zustand zu haben.“

Der Gedankengang des Fleet Admiral war durchaus nachvollziehbar, zumal Lindahl was den Frieden betraf sehr skeptisch war. Nicht zuletzt war der Brak-Sektor vom Feind umgeben und zu allem Überfluss auch noch vom galaktischen Imperium abgeschnitten. Da war es einfacher auf die eigene Kampfbereitschaft zu vertrauen, als ein Stück Flimsiplast das irgendwo fernab unterzeichnet worden war. Zumal nach der Wartung der ersten vier Imperiums-Klasse Sternenzerstörer nur noch die beiden älteren Sieges-Klasse Sternenzerstörer diese Werftanlangen belegen würden, was gleichzeitig bedeutete, es waren zwei Trockendocks frei, wo man gegebenenfalls – sollte Moff Ranier es genehmigen – neue Sternenzerstörer auf Kiel liegen könnte. Die Prognosen legten zwar nahe, dass die Produktion eines dieser Schlachtschiffe fast ein Jahr beanspruchen würde – da die Anlagen keinesfalls vergleichbar mit Kuat, Rendili oder ähnlichen kapitalen Werftanlagen waren -, aber nicht umsonst sagte man Sternenzerstörern nach, dass sie es mit einer ganzen Flotte an kleineren Schiffen aufnehmen und ihnen den Sieg abringen konnte.

Dennoch möglicherweise keine Entscheidung die Moff Ranier alleine treffen konnte. Es gab noch keine offizielle Ankündigung wie imperiale Werftanlagen ihre Kapazitäten aufbringen sollten. Möglicherweise kam aber auch vom Oberkommando die Anweisung, keine Sternenzerstörer so Grenznah zu bauen, da es als Provokation aufgefasst werden könnte.
Zumindest einige der kleineren Raumdocks des Bacrana-Systems würden ihre Produktion auf Transporter umstellen müssen, da republikanische Operationen im letzten Jahr viele imperiale Handels- und Versorgungsschiffe zerstörten. Auch wenn die Bacrana-Werften lediglich unter Lizenz produzierten würden fette Gewinne abfallen. Und wenn man für den zivilen Sektor Schiffe baute konnte die Republik kaum Einwänden man rüstete sich auf.


„In ihrer Abwesenheit sind ebenso drei Schiffe vom Stapel gelaufen, zwei Fregatten der Corona-Klasse und ein Carrack-Kreuzer. Wie angeordnet wurden sie nach bedeutenden Persönlichkeiten Bacranas benannt. Die Jasha Carlton, Nacademus Reese und Wes Gallamby wurden pünktlich der Sektorflotte übergeben und führen derzeit ihre Jungfernfahrten durch. Derzeit führen elf der Klasse III Raumdocks Wartungsarbeiten durch, das Sektorbüro für Schiffsbau hat derzeit keine neuen Kampfeinheiten in Auftrag gegeben und es scheint als verhandele LMC mit den Werftanlagen über den Bau neuer Transporter.“

Was in Larissas Augen recht ungewöhnlich war. LMC verfügte über alle Transportkapazitäten die sie brauchten, insbesondere da das gigantische Bergbauunternehmen in den vergangenen Jahren zahlreiche Bergwerke schließen musste.

„Gerüchten zu Folge, ist LMCs CEO Harris Onford auch mit Moff Ranier in Verhandlung getreten, anscheinend möchte man dort mit seinem Einverständnis Sternengaleonen für LMC erwerben, und sie im Kriegsfall natürlich dem Imperium zur Verfügung stellen.“

Das war nun doch wirklich ein interessantes Stück Neuigkeit. LMC biederte sich weiterhin dem Imperium an, an für sich keine Überraschung aber da das sektorweite Unternehmen eine eigene kleine Flotte an Eskortschiffen zum Schutz seiner Konvois und Anlagen unterhielt, wäre es eigentlich nicht nötig die schweren Frachter, die ihren eigenen Konvoischutz darstellten in den Dienst zu nehmen. Außer natürlich, man plante die eigene Flotte anderweitig zu verwenden. Beispielsweise um die Interessen des Konzerns im Aramand-Cluster auch mit Gewalt durchzusetzen. Die Technologie der Armandi war zwar keinesfalls als rückständig zu bezeichnen, aber ihre Patrouillenkreuzer konnten modernen Schiffen wenig entgegensetzen, da sie schlicht unterbewaffnet waren. Das Imperium hatte die Armandi bisher weitgehend in Ruhe gelassen, da sie sich vom Rest des Clusters isolierten, in ihrem Teil des Weltraums für Sicherheit sorgten und die – zugegeben milden – Tribute zahlten. Sie fügten sich in einem akzeptablen Rahmen dem Imperium und somit bestand keine Notwendigkeit, dass Moff Ranier härtere Optionen in Betracht ziehen musste.

Wenn LMC nun aber begann entgegen den Wünschen der Armandi in ihrem Cluster operierte und Minen eröffnete, war es nur eine Frage der Zeit bis es zu einem bewaffneten Konflikt kam. Das Imperium würde so etwas nicht tolerieren, auf der anderen Seite war man auf den Konzern angewiesen und somit könnte man sich leicht in einem Konflikt wiederfinden den man nicht gesucht hatte. Larissa vermerkte sich mental, aktiv dagegen zu arbeiten, dass man LMC den Besitz von Sternengalonen gestattete.


„Wie sieht die Versorgungslage im Bezug auf TIE-Jagdmaschinen aus?“

„Unverändert, Ma'am.“


Also weiterhin schlecht, was Larissa mit einem sachten Nicken zur Kenntnis nahm. Das würde wohl auch bedeuten, dass Schiffe mit Hangarkapazitäten die nun vom Stapel liefen, nicht mit neuen Jagdmaschinen versorgt werden konnten. Somit fiel der Sektorflotte die undankbare Aufgabe zu ihre bestehenden Jagdmaschinen weiterhin aufzuteilen. Der Transport von Kriegsmaterial durch republikanischen Raum war nicht gestattet, somit musste Moff Ranier Produktionskapazitäten im Sektor erschließen. Möglichst abseits von Bacrana, um der zentralen Welt nicht noch mehr strategische Bedeutung zukommen zu lassen und wichtige Produktionsstätten zu diversifizieren.

„Mit dem Ende des Krieges ist es unvermeidbar das Kriegsrecht aufzuheben, ich will eine Schrittweise Rückführung, zunächst verkürzen wir die Ausgangssperren und lassen kleinere öffentliche Versammlungen zu. Alle öffentlichen Versammlungen müssen beantragt und abgesegnet werden. Arbeiten sie zusammen mit der planetaren Verwaltung einige Vorschläge aus.“

Sobald sie einen Vorschlag angenommen hatte – natürlich mit der Option ihn ihren Willen nach abzuändern – würde sie das auch öffentlich ankündigen müssen. Bacranas Bürger hatten einiges an persönlicher Freiheit aufgegeben für die Sicherheit ihrer Welt und Larissa musste ihnen einen Teil dieser Freiheit wiedergeben, ob sie es wollte oder nicht. Aber es würde nach ihrem Willen geschehen, schrittweise, nichts übereilt und immer mit der Möglichkeit einen Vorfall zu inszenieren, um die Sicherheitsvorkehrungen wieder zu verschärfen. Es lag also bei Bacranas Bürgern, was sie mit ihren kommenden, erweiterten Rechten anstellten.


„Einfuhrkontrollen und Bestimmungen bleiben weiterhin wie gewohnt bestehen.“

„Natürlich, Frau Gouverneurin.“


„Ich brauche zusätzlich eine Gegenüberstellung zu Kosten, Baudauer, Einfluss auf die Kapazitäten unserer bestehenden Raumhafen und Durchführbarkeit, bezüglich eines möglichen Ausbaus von Bers Stellar-Klasse und Rils Standard-Klasse Raumhäfen zur Imperial-Klasse.“


Die Option einen neuen Imperial-Klasse Raumhafen zu bauen bestand natürlich auch. Die Frage war aber auch wo, denn ein neuer Raumhafen brauchte Infrastruktur, Lagerhäuser, Zollkontrollen und militärische Überwachung. Der große Vorteil wäre, dass die Bauarbeiten den aktuellen Betrieb nicht beeinträchtigen würden, was bei der Aufwertung der vorhandenen Raumhäfen durchaus der Fall sein würde. Mit einem Ausmaß von mehr als hundertfünfzig Quadratkilometern konnte ein einzelner Port der Imperial-Klasse um die zehntausend Schiffe pro Tag bewältigen, die Stellar-Klasse davon in etwa die Hälfte und ein Standardraumhafen immerhin noch zweitausendfünfhundert. Mit den orbitalen Anlagen kam Bacrana auf knapp zwanzigtausend Schiffe die pro Tag abgefertigt werden konnten. Ein riesiges logistisches Monstrum, das aber gleichzeitig unzählige Arbeitsplätze sicherte. Die Kapazitäten waren derzeit nicht vollends ausgenutzt und es existierte Platz nach oben, aber Larissa schätzte, dass die erwartete Zunahme an Handel insbesondere mit Bacrana als Logistikzentrum für Bacta, um mindestens die Hälfte anstieg. Das konnten die Flugkontrollen zwar eine Weile kompensieren, auf Dauer würde es jedoch zu Problemen führen.

„Prüfen sie auch die Option einen neuen Imperial-Klasse Raumhafen zu errichten, inklusive Infrastruktur.“

Vielleicht auf den großen Ebenen, allerdings dominierte dort die Landwirtschaft und die Verarbeitungszentren der Nahrungsmittelindustrie waren in den Ballungszentren angesiedelt. Und einen Wechsel in den planetaren Produktionszentren zu erwirken wäre den Mehraufwand nicht wert. Aber Aufgaben zu delegieren und dann die Entscheidung zu treffen war das Vorrecht eines hohen Amtes, sollten sich andere darüber den Kopf zerbrechen.

„Ich bin mir nicht sicher, ob wir das dieses Kalenderjahr finanziert bekommen. Es würde uns auf jeden Fall ein großes Loch in den Haushalt reißen. “

Wenn man nur Rils Raumhafen aufwertete und mit entsprechenden Vereinbarungen des Baunehmers ließe es sich vielleicht im Haushalt unterbringen, aber das war nicht Larissas erste Wahl.

„Ich weiß. Prüfen sie die Möglichkeiten und holen unabhängig voneinander Angebote ein. Gehen sie von einem Verkehrsaufkommen von fünfundzwanzigtausend Schiffen pro Tag aus. Es sollte reichen, wenn wir Rils Raumhafen zur Imperial-Klasse aufwerten. Das gibt uns ein wenig Spielraum. Die Raumhäfen haben höchste Priorität, etwaige Arbeiten sollen schnell und sorgfältig durchgeführt werden.“

Meist musste man sich zwischen sorgfältig und schnell entscheiden, denn sonst explodierten die Kosten. Aber die Gouverneurin versprach sich viel von dem Gespräch mit Moff Ranier, insbesondere eine Belohnung für ihr Engagement Bacranas Zukunft – und somit auch die Zukunft des Brak-Sektors betreffend. Und ihren großen Trumph hatte sie bisher nicht einmal ihrem Stellvertreter Garrik Morwen gegenüber erwähnt.

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin] Garrik Morwen, zwei Leibwachen und Larissa Dysart
 
Wielding the Truth

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin] Garrik Morwen, zwei Leibwachen und Larissa Dysart

"Danke, dass sie sich die Zeit für mich nehmen, eure Exzellenz.", bedankte sich Larissa Dysart bei der mächtigsten Person des Brak-Sektors, Moff Lesard Ranier. Dieser lächelte ebenso freundlich wie die brünette Gouverneurin und bat sie mit einer einladenden Geste sich doch zu setzen.

"Gouverneurin, für sie nehme ich mir immer gerne Zeit."
, untermauerte Ranier seine Gestik mit ebenso behaglichen Worten, während sich Larissa setzte und die Beine überschlug.
"Ich wollte sie nicht nur über den getroffenen Friedensvertrag informieren, sondern ebenso einige interessante Gelegenheiten erörtern, die sich vor Ort aufgetan haben und von denen der Brak-Sektor und natürlich das Sektorkapitol Bacrana sehr profitieren können.", eröffnete die Brünette gewinnend.

"Ihren Bericht habe ich ja bereits erhalten, ich nehme nicht an, dass etwas zu den Friedensverhandlungen fehlt?" Dass Ranier sich auf ihren Bericht gestürzt hatte war nicht ungewöhnlich, immerhin entschieden die Punkte des Friedensvertrags maßgeblich über die berufliche und persönliche Zukunft des Moffs.

"Nein, eigentlich nicht. Außer, dass es mit der Geduld der Jedi nicht soweit her ist, wie man immer sagt." Ein vielsagendes, süffisantes Lächeln blitzte in den ebenmäßigen Gesichtszügen der Gouverneurin auf, als sie sich einmal mehr an Captain Bru-Th Agoch erinnerte. Ein Novize in der Diplomatie der die Regeln machen wollte, weil er keine Einzige der Existierenden kannte oder beherrschte. Der Jedi-Meister hatte zwar seine Pflicht vorgeschoben, aber bei Larissa gab es keinen Zweifel, dass sie und ihre verbalen Fallen, in die der Jedi voller Elan getappt war, der wahre Grund für sein Ausscheiden aus den Verhandlungen war. Dabei war sie ihm nicht einmal feindselig gewogen, sondern wollte ihm schlicht eine Lektion erweisen und den Gefallen tun, von ihrer Erfahrung zu profitieren.

"Das müssen sie mir bei Gelegenheit genauer erläutern, aber das können wir uns sicherlich für eine soziale Begebenheit aufheben. Sie hatten Gelegenheiten angesprochen. Seien sie so gut und erörtern das."

Und deswegen mochte sie Ranier so sehr. Er konnte ohne lange Umschweife auf den Punkt kommen. Larissa hatte für gewöhnlich keine Geduld für nutzlose Dinge und sinnloses Geplänkel gehörte dazu. Sicher für Geplänkel war durchaus Platz in der Politik, aber es musste einen Grund dafür geben. Der Moff wusste, dass sie nicht hier war, um seine oder ihre Zeit zu verschwenden und das gefiel.

"Aber natürlich zu gegebenen Zeitpunkt erzähle ich ihnen diese Anekdote gerne. Aber um zum eigentlichen Punkt zu kommen: Ich habe einige interessante Gespräche mit Gouverneur Horatio Kraym geführt, seines Zeichens Gouverneur von Thyferra. Im Rahmen des Friedensvertrages wurde der Republik ein Anteil an der Bactaproduktion festgeschrieben. Bacrana soll als einer der Umschlagsorte dienen. Der Handel wird die lokale Wirtschaft stärken und zu einem Konjunkturaufschwung im Sektor führen."

Davon, dass es sich hierbei um eine großartige Chance für den Brak-Sektor handelte, war Larissa überzeugt und durchaus sehr selbstzufrieden mit dem Fakt, dass sie das in die Wege geleutet hatte. Nun musste nur noch die Zustimmung des Moffs erhalten und dazu durfte sie ihn nicht offensichtlich zu manipulieren versuchen. Ranier hielt viel auf LMC und die Gouverneurin musste ihm aufzeigen, dass man hier eine bessere Alternative vor Augen hatte.

"Allerdings bedeutet dies auch eine gewisse Herausforderung für die Flotte und einige Investitionen die für Bacrana getätigt werden müssen, die der aktuelle Haushalt des Sektorkapitols nicht hergibt. So zum Beispiel müsste zumindest Rils Raumhafen zur Imperial-Klasse aufgewertet und die orbitalen Warenlager ausgebaut werden. Ich bin zuversichtlich, dass die Warenlager zum Großteil über private Investoren abgedeckt werden können. Der Ausbau des Raumhafens, im Idealfall bauen wir auch Bers Stellar-Klasse Raumhafen aus, muss durch imperiale Gelder finanziert werden. Die vorhandene Infrastruktur würde die andauernden Strapazen ansonsten kaum standhalten. So bauen wir sie also aus und schaffen ein Hub für Handel und Güter in der Region. Der gesamte Handel zwischen den südlichen Gebieten wie Sullust und Sluis Van, der Republik könnte über uns laufen. Sie mögen wegen dem Bacta kommen, aber niemals ohne leere Frachträume, das wäre nur verlorenes Geld. Gleiches gilt für imperiale Transportunternehmen."

Dennoch wusste die Gouverneurin es besser als nur die positiven Aspekte anzupreisen. Ranier würde es ihr niemals abnehmen, wenn es keine negativen Punkte gab. Einen hatte sie schon angesprochen aber es gab noch weitere.

"Gleichzeitig fallen auch für die Werften einige Anforderungen an. Wir müssen die Sicherheit von Handelsschiffen in unserem Raum garantieren können, was einen Fokus auf Patrouillenschiffe bedingt. Das bedeutet natürlich weniger zivile Kapazitäten."

Larissa beobachtete im Folgenden die Reaktion des Moffs ganz genau, aber dieser gab nicht viel Preis, außer ein verständliches Nicken. Er griff das Wort auf.
"Ebenso müsste man aggressive Expansionsbemühungen unterlassen, um den Frieden in der Region nicht zu gefährden. Was hinsichtlich LMCs Situation ungünstig wäre."
Mit einem sachten Nicken stimmte sie dem Einwand des Moffs zu.
"Durchaus, LMCs Einfluss könnte sich abschwächen. Aber man könnte gemeinsam Expeditionen unternehmen, um neue Ressourcen zu erschließen und gleichzeitig in die Verantwortung nehmen, um zwielichtigen Gestalten Unterschlüpfe und Rückzugspunkte zu verneinen."
Lesard Ranier lehnte sich, die Gouverneurin amüsiert musternd zurück.
"LMCs Einfluss stört sie, nicht wahr Larissa?"

Die Lippen der Gouverneurin formten sich zu einem schmalen Lächeln, dass ihre Augen nicht erreichte. Es war klar, dass Ranier Zweifel hatte und es gab nichts überzeugenderes, als Zweifel in einer Flut von Wahrheit zu ertränken.
"Ja, ganz eindeutig. Sie maßen sich an eine eigene Sicherheitsstreitmacht zu unterhalten und die Zukunft des Sektors und sogar imperiale Unternehmungen bestimmen zu wollen. Das ist mir zu viel Anmaßung. Sie dürfen nie vergessen, wer die wahre Macht im Sektor darstellt. Das Imperium mit seinen Flotten und Soldaten. LMC ist ein notwendiges Übel, nicht mehr und nicht weniger. Es wird Zeit den CEO und die Führungsetage daran zu erinnern wem der Sektor gehört und LMC zurechtzustutzen."

Das Gespräch hatte vor drei Monaten auf den Tag stattgefunden. Heute besichtigte Gouverneurin Larissa Dysart den Ausbau des Imperial-Klasse Raumhafen von Ber und Morgen den von Ril. Man konnte durchaus sagen, dass Larissa zufrieden mit sich selbst war und genoss den Moment, wie der Wind mit ihrem Haar spielte und auch der leichte Nieselregen konnte ihre gute Laune nicht beeinflussen.

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Ber | Baustelle] Leibwachen und Larissa Dysart
 
[: Bacrana-System | im Anflug auf Bacrana :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Zwei | Brücke :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Aldine, Line Captain Aldine sowie die Brückenbesatzung :]

Mit einem enormen Satz sprang der graue Victory-II-Sternzerstörer „Batalaria“ – gefolgt von seinen kleineren Begleitschiffen sowie den recht trägen Bacta-Frachter – gezielt aus dem Hyperraum in das Bacrana-System. Damit hatten sie das Ziel ihrer langwierigen Etappe tatsächlich ohne Probleme erreicht. Etwa fünfzig Frachter konnten nun in aller Ruhe rasten, sich mit neuem Proviant versorgen und danach – frisch gestärkt – in Richtung Bothaner oder Hutten aufzubrechen. Kaum hatten sie die ersten tausend Kilometer nach der geglückten Rückkehr in den Realraum gemeinsam zurückgelegt, da umschwärmten die vielen winzigen Frachtschiffe schon den keilförmigen Schlachtkreuzer. Man hielt sich offenbar streng an die Bestimmungen, die man im fernen Polith-System – vor der Abreise nach Bacrana – getroffen hatte. Jedoch hatte dieses Gebaren für die Kriegsschiffe einen bestimmten Nachteil: Sie mussten sich an die träge Geschwindigkeit ihrer Schützlinge anpassen.

Eine routinierte Betriebsamkeit, die auf einen unbedachten Zuschauer irgendwie beruhigend wirkte, herrschte auf der geräumigen Brücke. Zwar mochte die Fläche, die der Besatzung an diesem Ort zur Verfügung stand, nicht so groß sein wie auf den Imperial-II-Sternzerstörern „Helios“ oder „Glory“, aber im Gegensatz zu der Nutzfläche im „Gehirn“ der Korvette „Prodromus“ war es tatsächlich eher ein Quantensprung. Dementsprechend ließ sich der adlige Governor, der gemeinsam mit der Tapani Rhenya Aldine auf die Brücke gebeten wurde, schon ein bisschen beeindrucken. Ja, gegenüber dem Imperialen Streitkräften hatte er schon einen gewissen Respekt. Jedoch reichte dieser nicht so weit, dass er in ihnen gleichwertige Partner sah. Nein, in seinen Augen waren sie trotz ihres Potenzials im Drohen und Zerstören nicht viel mehr als tumbe, uniformierte Handlanger. Man musste sie füttern, nicht mit ihnen verhandeln.


„Ein imposanter Anblick“, sagte Horatio und wies mit einer Bewegung seiner rechten Hand auf das zentrale Panoramafenster, das einen Blick auf Bacranas beschäftigten Orbit zuließ. „Nun habe ich in der Tat keine Zweifel mehr, dass der Brak-Sektor zu einer Festung in der Expansionsregion mutiert ist.“

Die grazile Sector Adjutant, die neben ihm stand, nahm sogleich den Gesprächsfaden auf und sagte: „Ranier hat – Dank seiner cleveren Untergebenen – die Gunst der Stunde geschickt genutzt. Lassen Sie sich also nicht blenden, Mr Kraym. Hier haben wir es mit gleichwertigen Verhandlungspartnern zu tun.“ Sie sog für einen flüchtigen Moment hörbar die Luft ein. Obwohl der Zahn der Zeit auch an ihr nicht spurlos genagt hatte, strahlte sie eine gehörige Portion würdevoller Schönheit aus. „Nicht nur auf Kira Prime und Bastion teilt man die Ansicht, dass dieser kleine Sektor künftig einen großen strategischen Wert einnehmen wird, sollten alle geplanten Maßnahmen schlussendlich gewissenhaft durchgeführt werden.“

Solch einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt von Nicadamus Stadd und dessen Vertrauten hatte Horatio bis zu diesem Zeitpunkt noch nie erhalten. Das zufällige Fenster mochte am Ende zwar nur äußerst winzig gewesen sein, aber sein aufmerksames Bewusstsein hatte jedes einzelne Detail sofort aufgesogen – und saß nun an einer Decodierung. Während er weiter die bevölkerte Welt betrachtete, die Dreh- und Angelpunkt in diesem System war, kreisten seine Gedanken um mögliche Gespräche mit der hiesigen Verwalterin, Larissa Dysart. Ein verhältnismäßig eher loses Arrangement hatten die beiden auf der „Glory“ getroffen als sich der Imperial-II-Sternzerstörer auf dem Rückweg längst auf dem Rückweg nach Commenor befunden hatte. Doch galt diese Absprache überhaupt noch? Hatten sich womöglich die Pläne der listigen Governor geändert? Bislang hatte sie dem adligen Imperialen keine Nachricht geschickt gehabt.

Vereinzelte Befehle, für einen Laien eher undeutlich zu verstehen, sowie das dazugehörige stumpfe „Aye, Sir“ war in der Zwischenzeit aus den beiden Gräben zu hören, die nur zwei, drei Meter hinter der gläsernen Panoramafront verliefen. Dort schien das uniformierte Volk voll und ganz in den nun anstehenden Aufgaben aufzugehen. 'Befehlsempfänger', dachte der Governor überheblich, wobei er die eigenen Vorurteile zweifelsfrei bestätigt sah. 'Eine eigene Quelle der Macht werden sie wohl nie sein. Sie sind zu sehr an das Führen gewöhnt...' Bevor irgendjemand den abfälligen Blick bemerken konnte, den Horatio diesen einfachen Mannschaftsmitgliedern – und deren Offizieren – zuwarf, ließ er den Blick rasch wieder zu der rotierenden Kugel in der Ferne zurückkehren. Immer mehr hatte er den Eindruck, dass ihm Dysart wahrlich nicht zu viel versprochen hatte als sie in dem Gespräch mit ihm „ihr“ Bacrana beworben hatte.

Plötzlich trat Line Captain Julan Aldine, der jüngere Bruder der tapanischen Sector Adjutant, zu den beiden Verwaltern. Wie üblich lag ein Lächeln auf seinen Lippen als er ihnen mitteilte:
„Mit äußerst freundlichen Worten begrüßte man uns im System, Schwesterherz. Ich hoffe, diese kleine Nachricht lässt Euch schon einmal ein klein wenig frohlocken.“ Ein wenig amüsiert blickte er zu Thyferras Governor. Doch der imperiale Adlige behielt seine seriöse Maske bei. „Moff Ranier wird Euch, meine liebe Schwester, auf einem zentralen Landefeld in der planetaren Hauptstadt erwarten. Just in diesem Moment lasse ich im Haupthangar schon eine bequeme Fähre für uns vorbereiten. Bis dahin habe ich mir aber die Freiheit genommen und eine Sternjägereskorte zu entsenden. Im Falle meiner 'Batalaria' handelt es sich dabei zwar bloß um Interceptoren – und ist damit kein Vergleich zu dem riesigen Einzug Seiner Majestät auf Commenor –, aber auf Bacrana wird es dennoch seine Wirkung entfalten.“

Tatsächlich schleuste der Sternzerstörer genau in diesem Augenblick die flinken Maschinen aus, die in der gesamten Galaxie ein Synonym für das Galaktische Imperium waren. In einem recht zügigen Tempo eilten zwei der vier Sternjäger rasch auf etwa die Höhe, die von der abgerundeten Spitze des Schlachtkreuzers der altgedienten Victory-II-Klasse, während sich zwei ans Heck fallen ließen. Bei den kleineren Begleitschiffen war kurz darauf das Gleiche zu beobachten – und so näherte sich der bunte Pulk an Schiffen, stets abseits der gewöhnlichen Systemhandelsrouten, langsam dem Planeten und zog dabei selbstverständlich jegliche Aufmerksamkeit mit einem Mal auf sich. Dabei mochten manche bei diesem Anblick sogar denken, dass soeben ein überaus hohes Tier von Bastion oder von sonst woher das Bacrana-System betreten hätte, obwohl der Konvoi hauptsächlich aus vielen Bacta-Frachtern bestand. Sobald die riesige Gruppe an fremden Schiffe aber eine gewisse imaginäre Linie überschritten hatten, näherten sich ihr auf einmal die Systemstreitkräfte zögerlich.

Nachdem der Tapani einen Schwall neuer Befehle an seine arbeitenden Untergebenen gegeben hatte, sagte er:
„Obzwar wir nicht im Auftrag von Bastion unterwegs sind, hätte die Begrüßung ruhig ein bisschen prunkvoller ausfallen können. Immerhin handelt Ihr in Grand Moff Stadds Namen...“

[: Bacrana-System | im Anflug auf Bacrana :||: VSD II „Batalaria“ | Deck Zwei | Brücke :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Aldine, Line Captain Aldine sowie die Brückenbesatzung :]
 
[: Bacrana-System | Bacrana | im Anflug auf Amma :||: T2c | Passagierbereich :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Aldine, Line Captain Aldine sowie weitere Mitglieder der Delegation :]

Die Turbulenzen, die beim Eintreten in die intakte Atmosphäre eines Planeten üblich waren, spürten die Passagiere in der betagten Fähre der Theta-Klasse zum Glück bloß gedämpft. So nahmen sie nur in geringem Maße davon Notiz, dass das kleine Schiff gerade durch eine dunkle Schlechtwetterfront flog. Blitze zuckten an dem fliegenden Konstrukt vorbei, während der Donner mehrmals mit lautem Knall einstimmte. Gleichzeitig peitschten eisige Winde den Regen umher. Ein Laie mochte in solch einer Situation womöglich unterschiedlichste Ängste ausstehen, aber da im Cockpit eine routinierte Besatzung saß, fand die Furcht keinen nahrhaften Boden zum heimlichen Gedeihen. Gelassen sahen die Passagiere demzufolge der baldigen Landung entgegen. Vereinzelt ließ man sich sogar zu leisen Gesprächen hinreißen, die höchstens ab und an von einem erneuten, kurzen Schütteln unterbrochen wurden. Nein, das Gewitter da draußen erschreckte niemanden.

Schweigend saß Horatio in einem bequemen Sessel und nutzte den gesamten Flug, um sich in dieser kurzen Zeit einen ausreichenden Überblick über die winzige Delegation zu verschaffen, die der alte Verwalter des Zwanzigsten Supersektors, Nicadamus Stadd, – unter der Führung der eitlen Tapani – in den Brak-Sektor entsandt hatte. Insgesamt neun Personen umfasste die Gruppe – zählte er sowohl sich selber mit als auch das Aldine-Geschwisterpaar sowie den Protokolldroiden, den man ihm noch im Polith-System „großzügiger“ Weise zur Verfügung gestellt hatte. Langsam glitt sein wachsamer Blick von einem Gesicht zum nächsten. Da der adlige Governor diese Personen in diesem Moment tatsächlich zum ersten Mal sah, konnte er über deren Rolle in der Gesandtschaft nur spekulieren. Zu geschickt hatte ihn Rhenya Aldine abgeschirmt – das musste er sich nun eingestehen.

Noch einmal kratzte Thyferras amtierender Verwalter die einzelnen Informationen zu der jeweiligen Person zusammen, die er bislang heimlich gesammelt hatte. Gleich links neben der Sector Adjutant saß eine robuste Frau namens Wrora Jarrde. Ihr natürliches Gebaren sowie ihr gesprochener Akzent deuteten darauf hin, dass es sich um eine Kuati – womöglich eine Geschäftsfrau – handelte. Bedingt durch die Lage, in der sich Bacrana befand, vermutete Horatio in diesem Fall, dass es sich um eine Gesandte der Kuat Drive Yards handeln musste. Höchstwahrscheinlich sollte sie den hiesigen Moff mit technischer und finanzieller Unterstützung ködern. Jedoch kam er ein wenig ins Schwanken als er versuchte die nächste Gestalt, einen stummen, kahlköpfigen Fastmenschen, in direkte Verbindung mit der Kuati zu bringen. Es dauerte einen Augenblick bis ihm die Erkenntnis kam – und dafür ließ er sich in seinen Gedanken sogar zu einem anerkennenden Applaus hinreißen.

Der Grand Moff hatte nicht vor Kuat an diesem Deal zu beteiligen, sondern schickte stattdessen das reiche Fondor, die größte Werftwelt in seinem eigenen Einflussbereich, ins Rennen. Sollte am Ende die entsandte Tapani erfolgreich sein, würde der hinterlistige Greis seine Macht weiter gemehrt und unter Umständen sogar einen Vasall auf fremden Territorium haben. So baute Stadd Stück für Stück seinen Einfluss aus ohne von seinen Konkurrenten – oder gar dem Imperator persönlich – behelligt zu werden. Bei diesen erhellenden Gedanken lächelte Horatio in sich hinein. Denn diese Erkenntnis bestärkte ihn in seiner bisherigen Vorsicht. Mochten die unzähligen Handlanger, die er stets ins Feld schickte, noch so clever sein, die wahre Gefahr stellte der Puppenspieler selbst dar. Bevor ihn aber mit einem Mal die Ehrfurcht übermannte, ließ der Adlige die Gedanken vorläufig fallen. Noch war dieser Widersacher zu weit von ihm – und seinem beschränkten Wirken – entfernt.

Problemlos entfloh die Fähre der Theta-Klasse der schwarzen Wolkendecke, ließ Blitz, Donner und Regen hinter sich und steuerte zielstrebig auf Amma, Bacranas planetare Hauptstadt zu. Sofern man sich in diesem Augenblick im Cockpit aufhielt, konnte man in der Ferne – leicht verschwommen – einzelne Lichter ausmachen, die diesen bewohnten Fleck wohl markierten. Behutsam ließ der Pilot das kleine Schiff durch die Lüfte gleiten. Noch glühten die beiden Hecktriebwerke in einem äußerst hellen Blau, weil sie hauptsächlich die Arbeit verrichteten. Die Repulsoren kamen bloß von Zeit zu Zeit zum Einsatz, um den Flug zu stabilisieren. Schließlich sollte sich nach der Landung keiner der neun Passagiere – darunter sogar der Kommandant der „Batalaria“ – bei der Besatzung beschweren und so gezwungenermaßen ein schlechtes Licht auf die Imperiale Flotte werfen. Nein, schon allein aus diesem Grund achteten Pilot und Co-Pilot penibel auf diverse Werte.

Horatio interessierte sich für solche Details nicht. In der Regel waren ihm die Ängste irgendwelcher Untergebenen egal, solange daraus keine rebellierenden Gedanken entsprangen. Nein, statt sich mit der Besatzung der Fähre irgendwie zu beschäftigen, war sein Blick mittlerweile zur nächsten Person gesprungen – nachdem er zwei Sekretäre geflissentlich ignoriert hatte. Weil diese Gestalt tatsächlich eine hellgraue Uniform am Leib trug, ging der Adlige von einem Geheimdienstmitarbeiter aus, der höchstwahrscheinlich einen höheren Rang als „Junior Agent“ bekleidete. Mehrmals hatte die Tapani ihn auf den Flug mit Sibar Davessi angesprochen. Klein, dicklich war der Kerl, was auf Anhieb wohl dazu führte, dass ihn die Mehrheit der Personen, die mit ihm zu tun hatte, unterschätze. Bei dieser Personalie ging der Adlige davon aus, dass der ergraute Alte seinen Bekanntschaften im Imperialen Geheimdienst einen Gefallen tun wollte. So nah am Rebellenterritorium war das Unterhalten einer geheimen Versorgungsstelle wahrscheinlich keine schlechte Idee. Des Weiteren bot es ebenfalls die Möglichkeit, dass sich Ranier profilieren konnte.

'Schlauer alter Mann', dachte der Verwalter. 'So rekrutierst du also deine Handlanger.' Während sein Blick seelenruhig auf Rhenya Aldine ruhte, die – mal wieder – zu einer recht imposanten Garderobe gegriffen hatte, fragte er sich welche hochrangigen Persönlichkeiten im Imperium ebenfalls für den Greis arbeiteten. Wie breit gefächert mochte dessen Netzwerk wohl sein? Musste er damit rechnen, dass auf Olan Semur, sollte er am Ende tatsächlich über den Sector Adjutant triumphieren, sogleich der nächste folgt? Nachdenklich rieb sich der Vjuner das Kinn. Kein einziger Bartstoppel störte ihn bei dieser Bewegung. Denn wie gewohnt hatte er sich ordentlich rasiert. Erneut kam die Ehrfurcht auf, die er kurz zuvor niedergerungen hatte. Sie war nicht verschwunden, sondern hatte sich bloß im Hintergrund versteckt. Ihn zu übermannen, drohte sie erneut. Doch ein weiteres Mal zeigte sich das Bewusstsein des Adligen als robust; willensstark. Mochte die Macht, die Nicadamus Stadd offenbar besaß, ihn noch so sehr imponieren, er musste einfach einen kühlen Kopf bewahren.

Erst in diesem Moment bemerkte er plötzlich das unauffällige Lächeln, das die Tapani ihm mit ihren rubinroten, vollen Lippen flüchtig entgegenwarf. Ihre Augen funkelten wissend. Beobachtete sie ihn etwa schon länger? Konnte sie seine Gedanken erahnen? Ein Funke Unruhe regte sich auf einmal in Horatios schlanken Körper. Hatte er sich mit zu mächtigen Widersachern eingelassen? Durch seine Erfahrungen, die er mit den Medien sowie der Öffentlichkeit gemacht hatte, wahrte er äußerlich die Ruhe. Mochte es in seinem Inneren brodeln, sein Gegenüber musste davon nichts erfahren. Es wäre nur ein Werkzeug, das man schlussendlich gegen ihn verwenden würde. In seinen Gedanken mahnte sich der Verwalter zur Besonnenheit. 'Sie spielt bloß mit mir.' Nach diesem recht kurzen Aufwallen der Gefühle, zwang er sich langsam wieder zur Ruhe. 'So leicht wirst du es mit mir nicht haben. Das verspreche ich dir...'

Schlanke Türme setzten sich kantig im grauen Regenschleier ab. Zudem tauchten allmählich immer mehr Lichter auf. Der Abend – vielleicht sogar die Nacht selbst – mochte über Amma eingebrochen sein, aber Schlaf schien die Stadt dennoch nicht zu finden. Sanft drosselte die Fähre ihr Tempo. Nun übernahmen langsam die Repulsoren die Arbeit. Denn inzwischen war eine größere Landeplattform in Sichtweite gekommen, die allem Anschein nach den Besuchern der „Batalaria“ gedacht war. Ein paar zierliche Schemen konnte man im Regen ausmachen, die über die nasse Plattform rannten und an verschiedenen Stellen irgendwelche letzten Vorbereitungen trafen. Direkt über dem eher flachen, quadratischen Durabetonblock, der in der Luft schwebte, kam die Fähre letztendlich komplett zum Stehen. Und während sie in einer beispielhaften Gelassenheit die beiden langen Seitenflügel nach oben klappte, sank sie in aller Ruhe nach unten – bis am Ende die Kufen sanft auf dem Durabeton aufsetzten. Sie hatten ihr Ziel erreicht.


[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum | Landeplattform :||: T2c | Passagierbereich :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Aldine, Line Captain Aldine sowie weitere Mitglieder der Delegation :]
 
[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Palast des Gouverneurs| Salon] Lesard Ranier und Larissa Dysart

Die Nacht war bereits angebrochen, was der guten Laune der Gouverneurin keinen Abbruch tat. Vielmehr erfreute sie sich wieder einmal Raniers raffinierte Findigkeit. Der Moff des Brak-Sektors erwartete offiziellen Besuch aus dem zwanzigsten Supersektor. Sector Adjutant Aldine hatte sich und eine Delegation vor einigen Wochen offiziell angekündigt. Und noch bevor Larissa ihre eigene Meinung zur Person der Adjutantin äußerte, musste für Ranier festgestanden haben, dass sie gekommen war, um sich ein Stück des Kuchens abzuschneiden und die eigene Machtbasis auszubauen. Eine erste Erinnerung, wer der Herr des Brak-Sektors war würde die Delegation in wenigen Momenten erhalten. Denn sie würden auf einem Landefeld im Zentrum der Stadt aufsetzen, dass es peitschend regnete spielte ihm und indirekt Larissa dabei nur in die Hände. Es war nur eine kleine Ehrengarde vor Ort, der die Besucher aus dem zwanzigsten Supersektor in gepanzerten Limousinen und begleitet von einer angemessenen Eskorte, zum Palast des Moffs bringen würde. Ein einfaches und offensichtliches, aber machtvolles Werkzeug, um zu zeigen, dass sie etwas von ihm wollten. Sie waren die Bittsteller und er und im übertragenden Sinne auch Larissa Dysart, die Gastgeber, die Herren über Planet und Sektor.

Ebenso war die Route von Larissa ausgesucht worden und sollte und würde, den Reichtum und die Kultur des Sektorkapitols nochmals hervorheben. Manch einer mochte sich schon davon allein beeindrucken lassen, doch sobald man das Gelände der imperialen Garnison betrat würde insbesondere die Wehrhaftigkeit Bacranas in den Vordergrund treten. Eine ganze Brigade hatte der Moff antreten lassen, und die gewaltigen Kuppeln der beiden KDY-v-180 Ionenkanonen waren kaum zu ignorieren, wenn man das Nordtor passierte, bevor man im Zentrum der Garnison das Anwesen des Sektorverwalters erreichte. So weit im galaktischen Süden musste Bacrana und der Brak-Sektor als leuchtendes Beispiel des Galaktischen Imperiums gelten. Stark, stolz und imperial. Eine Bastion der Zivilisation. Ein Licht im Dunkel.


"Ich denke es wird Zeit.", meinte Moff Ranier in sachtem Tonfall zu Larissa, die mit einem Nicken zustimmte und sich erhob, um die Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen. Die Gouverneurin verließ den einladenden Salon und ließ sich von ihrer Leibgarde zum Eingang des Anwesens geleiten. Auch hier war ein Ehrenspalier links und rechts des Eingangs angetreten. Stoisch ertrugen die Sturmtruppen den prasselnden Regen, während die Gouverneurin unter dem Vordach vor den Elementen geschützt war.

Dass sie es war, welche die Delegation in Empfang nehmen würde störte sie nicht im Geringsten, auch wenn man es so auslegen konnte, dass Moff Ranier seine eigene Machtbasis und damit auch die Kontrolle über sie selbst so deutlich demonstrierte. Ihre Ambitionen waren größer als ihr Ego und wenn Sektoradjutantin Aldine zu dem Entschluss kam, mit dem Moff verhandeln zu müssen, statt ihr selbst war das Larissa nur Recht.

Die Gouverneurin war schon gespannt, wie Aldine versuchen würde sie auszuspielen. Dass das Spielfeld von vornherein zu Gunsten Dysarts manupuliert war sollte sie erst viel zu spät bemerken. Denn dass Moff und Gouverneurin an einem Strang zogen, wurde durch das die Zurschaustellung von Raniers Macht nicht offensichtlich. Während Aldine ihre Aufmerksamkeit also auf Moff Ranier konzentrierte erlaubte es Larissa mit Gouverneur Kraym eindeutige Worte auszutauschen. Ganz ohne die sich profilierende Sektoradjutantin mit einzubeziehen. Während die Kolonne der Delegation vorfuhr zeichnete sich ein schmales Schmunzeln auf den Lippen der Gouverneurin ab. Die Spiele konnten beginnen.


"Im Namen von Moff Ranier und meiner Person heiße ich sie herzlich auf Bacrana willkommen.", eröffnete sie freundlich, als die Delegation sich ebenfalls unter dem Vordacht und außerhalb des Regens einfand. Aldines sonst so makelloses Äußeres hatte unter dem Einfluss des Lebensspendenden Elements gelitten. Und unzweifelhaft erwartete sie sich frisch machen zu können, aber das war ein Luxus, der ihr nicht vergönnt war. "Miss Aldine, Mister Kraym, Seine Exzellenz erwartet sie bereits im Salon, wenn sie mir bitte folgen würden."

[Brak-Sektor | Bacrana-System | Bacrana | Palast des Gouverneurs| Eingangsbereich] Imperiale Delegation, darunter SA Aldine und Horatio Kraym, Larissa Dysart und Ehrengarde
 
[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum | Landeplattform :||: T2c | Rampe :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Aldine, Line Captain Aldine sowie weitere Mitglieder der Delegation :]

Kaum hatte die Rampe der Fähre den nassen Durabeton berührt, da peitschte eine einzelne Windböe den niederfallenden Regen gnadenlos über die Plattform. Unwillkürlich machten die Gesandten des Zwanzigsten Supersektors einen Schritt zurück. Wollte man bei diesem äußerst scheußlichen Wetter tatsächlich das Trockene verlassen? Beim Anblick der kleinen Ehrengarde, die allein aufgrund ihres Besuches hier ungeschützt im Regen standen, regte sich bei dem einen oder anderen Passagier sogar kurz eine kleine Portion Mitleid. Was mochten das bloß für arme Teufel sein? Erneut fegte eine Böe mit aller Kraft über die flache Landeplattform. Erst nachdem der Wind wieder ein kleines Bisschen abgeklungen war, verließen endlich die wenigen Droiden, die man für den Empfang der Delegation abgestellt hatte, ihren Unterstand. Sie hielten jeweils einen Regenschirm in der Hand und sollten die neun Gesandten – bestenfalls trocken – zu den gepanzerten Limousinen bringen.

Ein allerletztes Mal zupfte Line Captain Aldine an seiner gewöhnlichen Dienstuniform, richtete die Mütze und tat dann ein paar Schritte in den Regen. Mit einem recht schiefen Grinsen wandte er sich sowohl seiner Schwester als auch Governor Kraym zu als er sagte:
„Nur keine Angst. Im Gegensatz zu Vjun muss man hier keinen sauren Regen fürchten. Man kann höchstens etwas nass werden...“

Für einen flüchtigen Moment verzog Horatio das Gesicht. Obwohl er schon privat mit dem Offizier gespeist hatte, konnte sich der imperiale Verwalter noch immer keinen Reim auf diesen machen. Zu welcher Partei musste man den arroganten Tapani rechnen? Hielt er seiner Schwester die Treue oder spielte er in diesem undurchsichtigen Geflecht aus Machtinteressen, Gefälligkeiten und Intrigen gar seine ganz eigene Rolle? Noch bevor die Droiden mit ihren Regenschirmen an der Rampe standen, straffte der Adlige seine ganze Körperhaltung und folgte anschließend mit entschlossenen Schritten dem Kommandanten der „Batalaria“ in den Nieselregen. Dabei bekam er – zufälliger Weise – noch mit wie die Sector Adjutant, die dieses Mal statt irgendwelcher kostbarer Kleider ihre Uniform trug, ganz leicht die Nase rümpfte. Im Vergleich zu den beiden Herren, die inzwischen schon die Rampe hinter sich gelassen hatten, schien sie es vorzuziehen dem zuständigen Moff mit trockener Kleidung gegenüber treten zu wollen. So ließ sie sich Zeit bis ein Droide ihr Schutz unter seinem großzügigen Schirm anbot.

Ihre helle Stimme übertönte sogar problemlos die nächste Böe als sie sagte:
„Vergessen Sie ja nicht meine Präsente für Moff Ranier.“ Sie wies dabei beiläufig auf einen tragbaren Container. „Ich wäre untröstlich, sollten diesen Geschenke nicht zur rechten Zeit da sein.“

Bei dem Droiden, der in Rhenya Aldines unmittelbarer Nähe stand, flackerten kurzzeitig die runden Photorezeptoren auf. Während er die tapanische Verwalterin langsam zu den wartenden Limousinen führte, tauchten im Hintergrund zur gleichen Zeit zwei bullige Nichtmenschen auf, die sich um den besagten Container kümmerten. Durch die getönte Fensterscheibe beobachtete der adlige Imperiale, der schon im vordersten Fahrzeug saß, das langweilige Schauspiel. Bacrana war nicht Umbara – das zeigte sich dem Governor mehr und mehr. Obgleich sich hier höhere Stellen für einen Empfang mit militärischen Ehren entschieden haben, fehlte – womöglich aufgrund des verregneten Wetters – der beeindruckende Glanz. Hier handelte es sich einfach um Gesandte eines Supersektorverwalters und nicht um Repräsentanten Seiner Majestät. Nachdem ein leichter Ruck durch den kompletten Gleiter gegangen war, setzten sich die Limousinen samt Eskorte in Bewegung. In diesem Augenblick ahnte keiner der Passagiere, dass sie Amma – und damit letztendlich auch Bacrana – erst auf dieser Fahrt „kennenlernen“ sollten.

***

Langsam stiegen die wenigen Delegierten die breiten Treppen empor, an deren Ende Larissa Dysart schon auf sie wartete. Dem einen oder anderen konnte man – trotz unvorteilhafter Lichtverhältnisse – deutlich ansehen, dass die Fahrt ihren Eindruck bei ihm oder ihr hinterlassen hatte. Vor allem die mitgereiste Kuati, Wrora Jarrde, lächelte der geduldigen Governor in diesem Augenblick tatsächlich mit funkelnden Augen entgegen. Offenbar hatten all der gezeigte Reichtum, die gelebte Kultur und die martialische Wehrhaftigkeit in der Tat dafür gesorgt, dass Welten der Expansionsregion aus ihrer Perspektive heraus künftig einen besseren Stand hatten als zuvor. Womöglich war sie insgeheim der Meinung, dass die zivilisatorischen Errungenschaften der weit entfernten Kernwelten und Kolonien hier, auf Bacrana, gewissermaßen auf einen ziemlich fruchtbaren Boden gefallen seien. Bei diesem Gedanken musste Horatio, der neben der einflussreichen Dame ging, schmunzeln. Kaum war dieser belustigende Funke wieder verschwunden, da konzentrierte sich Thyferras Verwalter wieder auf den bevorstehenden Empfang.

Unter einem Vordach, geschützt vor dem Regen, begrüßte Bacranas Governor Stadds Gesandte:
„Im Namen von Moff Ranier und meiner Person heiße ich Sie herzlich auf Bacrana willkommen.“ Ihre Stimme klang freundlich. Ihre Gesten wirkten zudem weltoffen. „Miss Aldine, Mister Kraym, Seine Exzellenz erwartet Sie bereits im Salon, wenn Sie mir bitte folgen würden.“

Begleitet von einem höflichen Lächeln nickte Rhenya Aldine. Dennoch konnte man ihr für ein paar Millisekunden ansehen, dass ihr das angekündigte Programm weniger gefiel. Höchstwahrscheinlich hätte sie in der Tat liebend gern ein paar Minuten zum schnellen „Frischmachen“ genutzt, um Moff Ranier ordentlich gegenüber treten zu können. Konnte man diesen geschickten Kniff etwa schon als ersten Erfolg für Bacranas Verwalterin bezeichnen? Einen Moment lang musterte Horatio die Dame ganz genau. Er versuchte mit einem einzigen Blick zu ergründen, ob sie sich wirklich an die bislang getroffenen Absprachen halten würde. Zählte ihr Gespräch auf der „Glory“ noch etwas? Freundlich nickte der adlige Imperiale als ihr Blick noch einmal kurz auf ihn fiel. Dann betrat man gemeinsam die Residenz des hiesigen Sektorverwalters. Gewissermaßen als Nachhut der kleinen Gruppe trugen dabei zwei hagere Lakaien schnaufend den truhenartigen Container. Konnte Sector Adjutant Aldine unter Umständen mit ihren Präsenten ein bisschen von dem verlorenen Land zurückgewinnen?

Obwohl Larissa Dysart sie getroffen hatte, ließ sich die Tapani nichts anmerken als sie mit freudiger Stimme säuselte:
„Eure Exzellenz! Es ist wirklich schön Euch nach all der Zeit gesund und munter wiederzusehen. Hätten mich meine Verpflichtungen nicht an Fondor gebunden, hätte ich Euch mit absoluter Sicherheit schon viel eher hier im Brak-Sektor besucht.“ Ein süßes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie mochte gut eine halbe Dekade älter als Bacranas Governor sein, aber als eine Schönheit konnte man sie trotz allem noch bezeichnen. „Wie es sich für einen redlichen Gast gehört, habe ich Euch ein paar Geschenke mitgebracht. Neben einer äußerst filigranen Glasarbeit von Teyr, die ohne Zweifel Eure Heimatwelt darstellt, habe ich auch Euch ein paar Flaschen besten Tapani-Wein sowie edles Nerf-Fleisch mitgebracht.“

Horatio hielt sich ein wenig im Hintergrund. Vielleicht mochte der Moff schon längst in die überaus groben Pläne eingeweiht sein, die die rangniederen Verwalter auf dem langen Rückflug von Umbara erarbeitet hatten, aber dennoch war das kein ausreichender Grund dafür, sich nicht entsprechend der angedachten Rolle innerhalb der Delegation zu verhalten. Sollte die Tapani zu früh davon erfahren, dass Dysart und er schon ein Arrangement getroffen haben, konnte sie womöglich trotz allem noch einige Hebel in Bewegung setzen. Schließlich hatte sie Stadds Segen. Schweigend stand er nun also zwischen Sibar Davessi, dem mitgereisten Geheimdienstler, und dem Line Captain. Beide Männer musterten den Sektorverwalter mindestens ebenso intensiv wie der adlige Governor. Jede einzelne Bewegung – mochte sie noch so unauffällig sein – schienen sie zu bemerken. In einem Punkt schien sich Bacrana doch Umbara zu ähneln: Über Intrigen konnte man hier ebenfalls überall stolpern. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf wartete er nun geduldig ab, was sich noch so ergeben würde.

[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: Palast des Governors :||: Salon :||: Horatio Kraym, Governor Dysart, Moff Ranier, Sector Adjutant Aldine, Line Captain Aldine sowie weitere Mitglieder der Delegation :]
 
[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: Gebäude der Gewerkschaften :||: Turbolift :||: Horatio Kraym allein :]

Da sich Bacrana nicht so entwickelt wie Horatio Kraym anfangs gedacht hatte, beherrschten ihn seit ein paar Tagen zunehmend finstere Gedanken. Es zeichnete sich nämlich immer mehr ab, dass seine hiesige Gegenspielerin, die tapanische Verwalterin Rhenya Aldine, tatsächlich einen diplomatischen Triumph für ihren äußerst einflussreichen Gönner erringen würde, während er, Thyferras Governor, im selben Maße an Macht verlor. Denn erst hatte sie der zuständige Verwalter für den Brak-Sektor allen Ernstes als „liebe Freundin“ bezeichnet und sie anschließend herzlich umarmt und dann hatte man schon am Folgetag die Gespräche aufgenommen, derweil der Adlige, der eigentlich hinter dem Bacta-Monopol stand, die Raumstationen und planetaren Umschlagsplätze inspizieren sollte. Nichts, rein gar nichts entsprach dementsprechend den (inoffiziellen) Abmachungen, die er zusammen mit seiner Kollegin, Governor Dysart, vor einiger Zeit auf der „Glory“ getroffen hatte. Bacrana knickte gegenüber Fondor ein – so stellte sich die Realität dar!

Just in dem Moment als die Gelegenheit günstig war, verzog der Adlige das Gesicht zu einer äußerst zornigen Miene. Selbst seine Hände verkrampften sich zur selben Zeit zu Fäusten. Hätte ihn jemand so gesehen, hätte er ihm somit zweifellos seinen Ärger angesehen. Im Gegensatz zu Sector Adjutant Aldine und deren Begleiter, die gerade mit dem Moff in dessen Residenz verhandelten, sollte er sich mit den Frachterkapitänen der „Imperial Bacta“ treffen. Ihn ließ man also im Dunkeln! Horatio ließ seinen mürrischen Gesichtsausdruck andauern. Obgleich es schon einen Augenblick dauerte bis sein Bewusstsein vom blanken Zorn endlich abließ, fasste es danach erstaunlich schnell die ersten klaren Gedanken. Er musste die Situation zu seinen Gunsten ändern! Er musste endlich selber die Zügel in die Hand nehmen! Aber wie sollte er die Tapani (möglichst unbemerkt) ausstechen? Im Vergleich zu ihm hatte sie längst einen Kontakt zu Ranier, dem hiesigen Sektorverwalter.

Sein Blick glitt plötzlich zur Etagenanzeige. Zwei Stockwerke hatte er noch Zeit – sprich: höchstens zwei, drei Sekunden bis die Turboliftkabine mit einem Mal zum Halt kommen und anschließend die Tür zischend zur Seite gehen würde. Der Governor machte auf einmal schweigend einige Übungen, um seine Gesichtsmuskulatur zu lockern. Ebenso entkrampfte er seine Hände wieder. Natürlich war ihm solch ein PR-Termin zuwider, wenn anderenorts zur gleichen Zeit die Weichen für große Politik gestellt wurden, aber auf der Bacta-Welt Thyferra hatte er noch einen Machtkampf offen. Demnach hatten diese Frachterkapitäne möglicherweise mehr (lokalen) Einfluss als sie höchstwahrscheinlich selber dachten. Insgeheim dachte Horatio bei sich selbst: 'Trotz der möglichen Rückschläge, die ich hier kassieren könnte, darf ich mein eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren. Fondor ist fern, Xucphra City hingegen nah!' Ein heller Ton erklang kaum eine Hundertstel später und dann hielt die Kabine auch schon an. Ein Raum voller Leute, die ausschließlich aus der einfachen Arbeiterschicht stammten, wartete auf ihn.

Kaum hatte der planetare Verwalter ein paar Schritte aus dem geöffneten Turbolift gemacht, da kam ihm auch schon einer der Frachterkapitäne stürmisch – mit ausgestreckter rechter Hand – entgegen:
„Governor Kraym, es ist mir eine Freude Sie hier zu treffen.“

„Die Freude ist auf meiner Seite“, entgegnete Horatio – ganz der Medienprofi –, ergriff sogleich die Hand, schüttelte sie und lächelte dabei. Eine Holo-Drohne schwirrte derweil leise surrend durch den Raum und machte ein paar Bilder. „Es ist mir schon seit einer längeren Zeit ein Bedürfnis mich mit Ihnen und Ihren Kollegen zu unterhalten – vor allem seit Gerüchte über Piratenüberfälle überall die Runde machen.“

[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: Gebäude der Gewerkschaften :||: Salon :||: Horatio Kraym und zahlreiche Frachterkapitäne :]
 
[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: Gebäude der Gewerkschaften :||: Salon :||: Horatio Kraym und zahlreiche Frachterkapitäne :]

Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen schritt Governor Horatio Kraym durch den Salon in Richtung Podium. Besonders groß mochte die angemietete Räumlichkeit zwar nicht sein – sie fasste höchstens zweihundert Personen –, aber durch die Dekoration gewann der ganze Termin trotz allem einen ziemlich festlichen Rahmen. Exotische Pflanzen mit überaus farbenfrohen Blüten, die in reich verzierten Tontöpfen steckten, gaben dem Salon einen Hauch „Natürlichkeit“, während Gemälde an der Wand sowie hohe Fenster den hochzivilisierten Stand Bacranas zum Ausdruck brachten. Schon beim Gang durch die Massen konnte der planetare Verwalter feststellen, dass in diesem Raum nicht nur Frachterkapitäne anwesend waren. Da die Piratenüberfalle, die im und nahe dem Brak-Sektor in den letzten Wochen zugenommen hatten, nicht nur „Imperial Bacta“ allein betrafen, hatten sich nun auch lokale Unternehmer – oder deren Vertreter – eingefunden. Des Weiteren war selbstredend auch die örtliche Presse vor Ort. Sie konnte man an ihren sichtbaren Ausweisen erkennen.

Man machte ihm Platz. Entweder teilte sich die jeweilige Gruppe, die dem ansehnlichen Adligen im Weg stand, oder die Anwesenden gingen geschlossen zur Seite. Die Wartezeit hielt sich demzufolge für Horatio sichtlich in Grenzen. Näher und näher kam das Podium. Hier und da nickte er beiläufig den anwesenden Damen und Herren zu. Schon öfters hatte sich der Governor nach Außen hin recht „bürgernah“ präsentiert, während so mancher gleichrangiger Verwalterkollege eher mit gnadenloser Unterdrückung seinen Planeten regierte. Nein, Gewalt stellte für ihn das letzte Mittel dar. Es musste einen triftigen Grund geben, um Soldaten – insbesondere Sonderkommandos – zu entfesseln. Ohne große Eile löste er sich nach ein paar Minuten aus der Masse und stieg über eine kleine Treppe auf das Podium. Freudiger Beifall erklang von unten und der Verwalter schenkte seinen Zuhörern noch ein freundliches Lächeln.


„Obwohl uns mit dem 'Friedensvertrag von Umbara' goldene Zeiten erwarten sollten, sind wir heute leider nicht aus einen freudigen Grund hier zusammengekommen“, begann er sogleich mit ernstem Tonfall seine Rede, nachdem er das Rednerpult erreicht und die Masse unten ihren Applaus beendet hatte. „In den letzten Jahren hat die imperiale Vorherrschaft die Sicherheit in der Expansionsregion gesichert, aber offensichtlich sind diese Zeiten inzwischen vorbei. Für den Großteil der Galaxie sind sie in aller Heimlichkeit abgetreten, aber ihr bekommt diese Änderung zu spüren! Es gibt nun keine mächtigen Sternzerstörer mehr, die gewissenhaft den Corellian Run entlang patrouillieren und jeden Pirat auf der Stelle in die Flucht jagen, sondern bloß noch die Kriegsschiffe der einstigen Rebellen, wo nie weiß, ob sie am Ende mit dem kriminellen Pack nicht unter einer Decke stecken.“

Beifall. Etwa einhundert Personen – allesamt Frachterkapitäne – klatschten und pfiffen zustimmend und machten deutlich wie nah der geschlossene Frieden einer politischen Farce war. Zwar mochten sich beide Seiten auf Umbara die Hand gereicht haben; die Ideologie, die über mehrere Jahrzehnte hinweg auf die Bevölkerung eingewirkt hatte, ließ die tiefen Gräben jedoch offen. Zweifelsohne sah eine echte Verbrüderung anders aus. Horatio ließ dem Applaus seinen Platz. Immer mehr stimmten dadurch auch die anderen Anwesenden ein, die in den hinteren Reihen standen. Zwei, drei fliegende Kameradroiden hielten diese Reaktion auf Holo-Band fest. Weiterhin mit einem hübschen Lächeln auf den Lippen beruhigte der adlige Governor kurz darauf wieder. Noch war seine kleine Ansprache nicht zu ihrem Ende gekommen. Konnte er Rhenya Aldine vielleicht auf diese Weise Paroli bieten?

„Um diejenigen zu schützen, die für Thyferras Wohlstand hier draußen tagtäglich arbeiten, habe ich meinen Amtssitz verlassen“, fuhr der Verwalter mit klarer Stimme fort. „Jedoch gilt mein Interesse nicht nur Thyferra. So wie Seine Majestät oder Grand Moff Triald dient auch meine Wenigkeit dem Imperium und dessen Bürgern. Somit sind Ihre Probleme meine Probleme! Egal ob Sie für 'Imperial Bacta' arbeiten oder nicht. Diese besondere Einstellung – dieses Zusammengehörigkeitsgefühl – ist es am Ende, die uns von den Rebellen, den Hutten und anderen kriminellen Vereinigungen deutlich unterscheidet.“ Er breitete die Arme aus als würde er die versammelte Zuhörerschaft bei diesem „uns“ meinen. Erneut erklang Beifall, aber Horatio sprach weiter. „Ich habe Thyferra verlassen, um hier gemeinsam mit der hiesigen Verwaltung für eine rasche Veränderung zu sorgen! Sprechen Sie mich nachher ruhig an; nennen Sie mir Ihre Sorgen. Geben Sie mir die Möglichkeit an der Seite von Mrs Dysart Ihr Sprachrohr zu sein.“

Eine angedeutete Verneigung markierte den Schlusspunkt seiner Rede. Unter lautem Beifall ließ er das Rednerpult hinter sich. Sollte nun ruhig ein anderer Redner die Massen anpeitschen. In aller Ruhe stieg der Adlige über die kleine Treppe wieder nach unten, schüttelte erneut ein paar Hände und ließ sich anschließend ein bisschen vom Podium wegführen. Da es keine Bediensteten in dem Salon gab, die Erfrischungen zu den Gästen brachten, hätte Horatio eigentlich zu einer kleinen Bar gehen müssen, aber zu seinem Glück war einer der Frachtkapitäne, ein ziemlich grobschlächtiger Kerl, so freundlich und reichte ihm – ohne jegliche Aufforderung – ein Getränk. Höflich bedankte sich der planetare Verwalter bei dem Fremden, nippte kurz daran und behaupte anschließend, man habe eine gute Wahl getroffen. Insgeheim hätte er den Drink aber viel lieber als Gießwasser für eine der recht skurrilen Pflanzen genommen.

[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: Gebäude der Gewerkschaften :||: Salon :||: Horatio Kraym und zahlreiche Frachterkapitäne :]
 
[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: vor dem Gebäude der Gewerkschaften :||: Limousine :||: Larissa Dysart :]

Larissa Dysart wartete auf dem Rücksitz ihrer gepanzerten Limousine, während man im Saal Gouverneur Kraym unauffällig informieren würde, dass sie nach seinem Auftritt mit ihm konferieren wolle. Gekleidet in eine schlichte Uniform ließ sie sich durch das Prasseln der Regentropfen auf dem Dach des Fahrzeugs nicht beirren, sondern ging die letzten Berichte durch. Sie wollte so Recht nicht an die Piratengeschichte glauben. Nicht in dem Ausmaß. Viel zu koordiniert. Und vor allem verschwanden sie einfach so im Nichts. Die Eskorte der Konvois war durchaus angemessen. Einzelne Händler agierten auf ihr Risiko. Dennoch schienen es die Piraten gezielt auf Konvoischiffe abzuzielen, wie um den Glauben an die Sicherheitsgarantie des Imperiums im Brak-Sektor zu erschüttern. Auch wenn es bisher keine Beweise gab, vermutete die Gouverneurin, dass LMC auf irgendeine Weise darin verwickelt war. Nicht, dass der Konzern so dumm wäre und seinen eigenen Sicherheitsdienst gegen das Imperium wandte. Dennoch wäre es möglich, dass konzerneigene Schiffe Daten über den Aufenthalt von Konvois und Eskorte sammelten, diese gezielt Piraten oder Söldnern zur Verfügung stellten und einen sicheren Hafen und Reparaturmöglichkeiten boten.

Es wäre eine sehr dreiste Option, die Larissa der Geschäftsführung LMCs so eigentlich nicht zutraute, aber wer sagte, dass die Strukturen innerhalb des Konzerns weiterhin den Bestand hatten wie einst? LMCs Vormachtsstellung im Sektor war noch nicht offenkundig gefährdet, doch nagten und knabberten die Freihändler, fremde Konzerne und mehr beständig am Fundament LMCs. Der imperialen Abhängigkeit von LMC. Börsennotierte Sub- und Tochterunternehmen mussten sich mit feindlichen Übernahmen herumschlagen, was viel Kapital band und dem Unternehmen nicht ermöglichte große Investitionen im Bactageschäft zu machen. Ganz so wie es Larissa Recht war. Zusätzlich hatte sie verhindern können, dass die Bacrana-Werften ihre Produktion dem zivilen Sektor - insbesondere LMC zur Verfügung - stellte, sondern weiterhin Eskorten und vereinzelt Kreuzer auf Kiel legten. Zu diesem Zeitpunkt war eine solche Verzweiflungstat LMCs verfrüht, und deshalb wollte sich die Gouverneurin noch nicht darauf versteifen. Eine weitere Option wären die Aramandi, zumindest verfügten sie über eine große Anzahl an kleinen, aber wendigen Schiffen. Durchaus geeignet für Überfälle und Enterkommandos, doch gingen diese Nichtmenschen den Pfad der Isolation und würden es sicherlich nicht riskieren einen Konflikt mit dem Imperium zu provozieren.


"Ich hoffe der Abend ist zu ihrer Zufriedenheit verlaufen, Gouverneur Kraym.",
begrüßte Larissa ihren Gegenpart mit der zu erwartenden Freundlichkeit, auch wenn keine zwischenmenschliche Wärme darin mitschwang. Solche Spielchen wären für den Adligen, wahrscheinlich nahezu eine Beleidigung. Also ersparte sie es sich ganz. Die Limousine nahm auch bereits Fahrt auf.

"Ich glaube, dass Moff Ranier hinter unserem Vorhaben steht."
, eröffnete sie unverblühmt, nachdem sie Kraym mit einer einfachen Geste einlud, sich an der Bar zu bedienen. "Mein Vertrauen in seine Exzellenz ist aufrichtig gegeben, doch habe ich es mir nicht nehmen lassen meine eigenen Quellen anzuzapfen. Ein wirklich eindeutiges Bild hat sich nicht ergeben, vielmehr sind zusätzliche Fragen dazugekommen, welche die Karten jedoch gehörig durchmischen, ohne dass es Sektoradjutantin Aldine mitbekommt. Fragen bei denen ich hoffe auf ihren Wissensschatz zurückzugreifen." Man hatte einst gemeinsam einen Weg ersonnen sich Vorteile aus dem Bactahandel zu sichern. Nun war es an der Zeit wirklich zusammenzuarbeiten und zu sehen, ob eine Partnerschaft zu realisieren war. Zu diesem Punkt musste man mit offenen Karten spielen. Nunja fast, es wäre töricht alles zu offenbaren, was man auf der Hand hielt. "Mein Instinkt sagt mir, dass Ranier Aldine womöglich nur in Sicherheit wiegen will. Vermutlich wegen einer Angelegenheit im Sektor Fondor. Wenn etwas zu Hause die Position Aldines schwächt oder er gar ein Druckmittel hat oder findet, kann Ranier ihr hier die Konditionen diktieren. Allerdings bleibt das bisher nur eine Theorie, solange bis wir eine Verbindung nachweisen können oder die Weichen entsprechend stellen. Etwas das in unser beider Interesse ist. Daher würde ich gerne wissen inwiefern Sie informiert sind, ob die Rolle der Sektoradjutantin in irgendeiner Weise gefährdet ist? Oder wo sie Verwundbarkeiten hat? Inwiefern sie sich konkret einmischen will und mit welcher Rechtfertigung?"

Während Larissa sprach zogen draußen die strahlenden Lichter von Amma vorbei. Ihre Aufmerksamkeit lag jedoch bei Horatio Kraym.


[: Bacrana-System | Bacrana | Amma :||: Stadtzentrum :||: vor dem Gebäude der Gewerkschaften :||: Limousine :||: Horatio Kraym Larissa Dysart :]
 
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