Bastion

[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Hof mit Sitzmöglichkeiten] - Saphenus; Darth Ignavius (NPC); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael

Sein Mund stand weit offen und voller Entsetzen versuchte Saphenus zu realisieren, was er gerade erfahren hatte. Jeder hoffnungsvolle Blick zum Eingang war umsonst, es würde niemand mehr kommen und Ignavius als Doppelgänger entlarven. Niemand würde klarstellen, dass dieser betrunkene Sith nicht der Gouverneur Korribans war. Mit ungläubigem Auge starrte er Janus an, in dessen Gesicht suchte er nach etwas, das das alles als schlechten Scherz entlarven würde. Doch nichts als Ernst, Verachtung und ein Hauch von Bitterkeit war dort zu finden und langsam musste sich Saphenus eingestehen, dass seine Hoffnungen umsonst waren. Ignavius war der amtierende Herrscher Korribans, um diese Erkenntnis führte kein Weg vorbei. Janus würde sich nicht täuschen lassen, über diese Dinge wusste er Bescheid. Der Zabrak versuchte etwas zu sagen, doch kein klares Wort drang aus seinem Mund. Ganz und gar sprachlos blieb ihm nichts anderes übrig als verdattert dreinzusehen. Langsam wanderte sein Blick zu Ignavius. Dessen Bauch wabbelte vor sich hin, der Körper wankte vom Alkohol, er lallte bei jedem seiner Worte. Dieser Mann war eine Schande. Nicht nur für sein Amt sondern für den ganzen Orden und all dessen wofür er stand. Unbewusst ballte er seine Hände zu Fäusten. Wie konnte man nur zulassen, dass sich jemand wie er auf seinem Posten halten konnte? Korriban war wichtig, es musste doch jeder begreifen, dass er einen angemessenen Verwalter brauchte! Wie konnte man Ignavius nur gewähren lassen? Saphenus wurde die Ironie bewusst, die in dessen eigenen Worten lag: Die Obrigkeit des Ordens war tatsächlich unfähig und blind, sie ließen den Orden verkümmern indem sie Sith wie diese beförderten und bevorzugten statt sie in die Katakomben zu werfen und niemals mehr an das Tageslicht zu lassen. Damit war der Gouverneur Teil des Problems, das er selbst eben noch angeprangert hatte. Saphenus spürte, wie sich die Macht in seinen Händen sammelte. Er musste sie nur ausstrecken und auf Ignavius richten. Der Alkohol in dessen Blut machte ihn langsam und schwächte seine Verbindung zur dunklen Seite, er hätte keine Chance. Ein prüfender Blick zu Janus verriet ihm, dass der vermutlich auf seiner Seite stand. Es würde Zeugen geben, aber auch die konnte man zum Schweigen bringen. Was hielt ihn also davon ab das Leben des Sith zu beenden und Korriban seine Würde zurück zu geben? Seufzend ließ er die Schultern sinken. So gut diese Vorstellung auch war, wenn er ehrlich zu sich selbst wäre wüsste er, dass er keine Chance hatte. Die Inquisition würde nicht zulassen, dass er einen Gouverneur tötete, sei es mit welcher Rechtfertigung auch immer. Er würde nur das Schicksal erleiden, das eigentlich Ignavius bestimmt war und den Rest seines Lebens im Dunkeln und unter Schmerzen verbringen. Resigniert zwang er seinen Zorn in die Tiefen seines Unterbewusstseins zurück und legte ein grimmiges Lächeln auf.

„Darüber sprechen wir noch. Den Witz möchte ich mir nicht entgehen lassen.“,

sagte er an Janus gewandt und schaute ihn vielsagend an. Dann trat auch er zurück. In Gedanken versunken überging er Zoeys Einwand sie sei nicht eitel und wäre schließlich schon durch den Dreck gekrochen. Er interessierte sich gerade nicht im Mindesten für sie. Stumm und ohne Anstalten für einen erneuten Schlichtungsversuch zu machen verfolgte er wie Janus seine Idee aufgriff und dem Gouverneur eine Flasche Schnaps vom Planeten Naboo schenkte. Schütt ihm noch mehr in den Rachen, musste er jetzt sarkastisch denken. Hier war ohnehin Hopfen und Malz verloren, vermutlich ebenfalls in dem gierigen Rachen des Gouverneurs. Fieberhaft dachte Saphenus darüber nach welche Auswirkungen dieser Abend auf seine geplante Reise haben würde. Obwohl es für ihn klar war, dass Ignavius weg musste, gab es für ihn nur zwei Möglichkeiten: entweder er stellte sich gegen ihn oder schmierte ihm Honig ums Maul. So verführerisch ersteres auch war, er wusste, dass das der schwierigere Weg war. Der Graf würde verstehen, was er plante wenn er versuchte sich mit Ignavius gut zu stellen. Ohnehin spielte es keine Rolle welche Meinung die Öffentlichkeit von ihrer beider Beziehung hatte. Kurz kam ihm in den Sinn die Reise ganz abzubrechen und sich stattdessen einem anderen Planeten zu zuwenden, Ziost zum Beispiel. Doch dann verwarf er den Gedanken wieder. Er würde sich nicht aufhalten lassen, jetzt nicht. Er würde die Macht dieses Planeten spüren und sich sein Wissen zu eigen machen, Ignavius konnte ihn nicht aufhalten. Vielleicht besaß der Sith hinter dem dichten Nebel, der seinen Verstand durchzog doch noch wertvolles Wissen, das dem Zabrak von Nutzen sein konnte. Gerade als sich Saphenus dazu entschied sich mit einem Lächeln an den Gouverneur zu wenden, passierte etwas. Ein plötzlicher Machtstoß fegte durch die Luft, instinktiv schützte sich Saphenus mit einem Machtschild. Dann sprühte Blut durch die Luft und ergoss sich über die Gäste. Es war wohl ein Vogel, den es erwischt hatte, denn sie alle standen noch. Am schlimmsten erwischte es Zoey: Spritzer von rotem Lebenssaft und Innereien flogen in ihr Gesicht, wie in Zeitlupe konnte er mitansehen wie sich ihr Gesicht von ungläubig zu blankem Ekel und Entsetzen veränderte. Der Zabrak konnte nicht anders als laut los zu lachen. Die gesamte Frustration des Abends entlud sich in seinem Gelächter, es hallte durch den Hof und wurde von dessen Wänden wieder zurückgeworfen. Eine Träne rollte aus seinem Augenwinkel und über seine Wange, mit der Hand strich er sie weg. Zoey indes schien panisch weinen zu wollen, schnell rannte sie zu einem nahegelegenen Brunnen. Ihr leises Schluchzen ging in seinem Gelächter unter. Mit Mühe strengte er sich an sich wieder in den Griff zu kriegen während Zoey in Richtung der Nasszellen verschwand. Er folgte ihr mit seinem Blick und nahm nur am Rande war wie sich Ignavius anscheinend enttäuscht feststellte, dass sich Saphenus lieber auf die Seite des Grafen stellte. Er drehte sich zu dem Sith um.


„Ich stehe auf keiner Seite, Gouverneur.“

Saphenus zwang sich seine Abscheu bei Aussprache des Titels zu verbergen.

„Doch eines muss ich loswerden: das gerade war herrlich und eine Bereicherung des gesamten Abends. Habt Ihr ihr Gesicht gesehen als der Vogel explodierte? Besser hättet Ihr es nicht anstellen können, ich bin wirklich beeindruckend.“

Er musste nicht einmal lügen, allein der Gedanke entlockte ihm wieder ein Lachen.

„Zu schade, dass Ihr glaubt ich würde mich von den Floskeln unseres Gastgebers blenden lassen. Ihr solltet doch in der Lage sein zu erkennen, wie ich wirklich zu ihm stehe. Immerhin seid ihr nicht umsonst der Gouverneur.“

Hier warf Saphenus dem Grafen einen vielsagenden Blick zu. Sie beide würden sich noch einmal ausführlich unterhalten müssen. Es ging nicht nur um sie, es ging um das Wohl des gesamten Ordens und des Imperiums!

„Genießt den Schnaps, auch wenn er aus der Hand des Feindes stammt. Anscheinend wird hier nicht sehr viel Wert auf imperiale Tradition gelegt. Wenn Ihr mich kurz entschuldigen würdet, ich möchte mir nicht den Anblick entgehen lassen wie unsere geschätzte Archäologin blutverschmiert durch die Menge eilt. Ich würde mich immer noch darüber freuen Eure Sicht auf den Orden zu hören. Ihr könntet feststellen, dass wir in vielerlei Hinsicht einer Meinung sind was die Unfähigkeit der Obrigkeit anbelangt talentierte und begabte Sith zu fördern statt nutzlosen Abschaum in wichtige Ämter zu hieven.“

Er schenkte der Runde ein breites Grinsen, dann humpelte er los. Vielleicht provozierte Ignavius den Grafen einfach so weit, dass dieser dem Ganzen ein Ende setzte. Er hatte das Kommando über die Sturmsoldaten, sollten die doch die Drecksarbeit erledigen. Sie waren bekannt für ihre Treffsicherheit und ein betrunkener Sith dürfte wohl kaum eine Herausforderung für sie darstellen. Zurück in der Gedächtnishalle konnte er Zoey nirgendwo entdecken. Die Damentoilette starr im Visier ging er auf sie zu und nahm sich alle Zeit der Welt während er noch einmal Revue passieren ließ was gerade geschehen war. Ihr Gesichtsausdruck war herrlich gewesen. Unbeeindruckt von den irritierten Blicken um sich herum starrte er auf die Tür der Nasszelle und genoss die Vorfreude auf die Ansicht, die er gleich haben würde. Langsam und genüsslich schickte er sich an hinein zu gehen.


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Damen-Nasszelle] - Saphenus Zoey Liviana; in der Ferne: Darth Ignavius (NPC); Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael
 
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Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Yui, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar

Die von Sane angestrebte und vorgeschlagene Verabschiedung plus Austausch von Floskeln zog sich unangenehm in die Länge. Konnte es sein, dass Zoey nicht gehen wollte? Dass sie tatsächlich hierbleiben wollte? Möglicherweise noch die Sith nach Korriban begleitete? Wer hatte ihr wann diese Gehirnwäsche verpasst? Momentan konnte er schlecht eingreifen. Die Archäologin stand in der Mitte von Sith und war sich ihrer Lage anscheinend nicht bewusst. Zwar ging der Plan auf, denn in Janus' Nähe hatte es wirklich keiner gewagt, der Frau auch nur ein Haar zu krümmen, doch der Plan sah auch vor, dass man sich aus dem Staub machte. Mit dem Segen des Grafen, versteht sich. Der Soldat fand den Plan nach wie vor gut, doch Zoey hatte ihn entweder nicht richtig verstanden oder hielt sich absichtlich nicht daran. Was hatte sie nur vor?

Zu allem Überfluss kam nun auch noch ein weiterer Sith an und gesellte sich zu ihnen. Sane hörte dem Gespräch nur mit einem Ohr zu, doch konnte tatsächlich interessantes in Erfahrung bringen. Der Neue war Gouverneur von Korriban und offensichtlich betrunken. Schnell warf Sane einen Seitenblick auf Zoey. Dieser Kerl, Ignavius, war der Repräsentant der Sithwelt, die sie besuchen wollte. Wenn sie ihn nun kennenlernte, überlegte sie es sich möglicherweise anders.

Was der Soldat auch mitbekam war, dass die anwesenden Sith nicht alle Verbündete waren. Das war ganz klar ein Vorteil für Team Neue Republik. Noch mussten sie die Sith nicht gegeneinander ausspielen, aber wenn Zoey sie weiterhin dermaßen gefährdete, könnte das noch kommen. Nach wie vor hielt es der Infiltrator für eine gute Idee, sich an Janus zu halten, auch wenn es hart auf hart am. Zwar traute er dem Sith selbstverständlich kein Stück über den Weg, aber er schien Zoey zu mögen und zu schätzen. Vielleicht reichte diese Zuneigung, um den Grafen zu instrumentalisieren.

Dann passierte etwas seltsames. Sane konnte nicht schnell genug reagieren, noch kapierte er, was gerade vorging. Nach nur wenigen Reaktionen der Gesprächspartner rund um Zoey regnete es plötzlich rote Flüssigkeit und ein paar größere Stücke. Sane wurde davon nicht getroffen, er stand dafür zu weit abseits, doch konnte er nicht verhindern, dass die Archäologin die volle Breitseite abbekam. Diese reagierte dementsprechend mit Gekreische und der Flucht in die Nasszellen. Mal wieder. Sane eilte ihr hinterher. Heute hatte der Soldat wirklich keinen Erfolg. Saphenus hatte sie bedrohen können, ohne dass der bärtige Infiltrator hatte eingreifen können und nun das. Naja, immerhin lebte die Archäologin noch.

Also postierte sich Sane mal wieder neben den Nasszellen der Damen und wartete, bis Zoey sich sauber gemacht hatte. Er würde ihr das vorwerfen. Hätte sie auf ihn gehört, wäre ihr das nicht passiert. Wenn die Archäologin doch nur auf ihn hören würde, dann wäre alles ein wenig leichter. Doch mit Befehlen war sie schon auf Thearterra nicht klar gekommen und auch da hatte sie schon darunter leiden müssen. Anscheinend lernte sie nicht dazu.

Zoey war noch nicht wieder aus den Nasszellen raus, da erspähte der angebliche Sicherheitsmann den Sith Saphenus. Humpelnd hielt dieser direkt auf die Nasszellen zu. Typisch Sith. Er war sich seiner Sache sicher, schaute nicht nach recht oder links, sondern hatte nur das Ziel im Visier. Vermutlich wollte er wieder eine "persönliche Unterredung" mit Zoey. Wie die aussah, wusste er ja schon. Die junge Frau hatte es dem Soldaten ja sofort erzählt. Doch diesmal war er da, diesmal konnte er was unternehmen. Er stellte sich vor die Türe und bereitete sich mental auf das, was da kommen mag, vor. Er kannte die Tricks der Machtnutzer, hatte er sie ja teilweise schon am eigenen Leib gespürt. Im Kampf gegen Arica hatte er Machtblitze abbekommen und war gewürgt worden. Mehrere Flüge durch die Luft inklusive. Falls es nun zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kommen sollte, würde er von diesen Erfahrungen profitieren können. Die lokalen Sicherheitseinheiten würden hoffentlich eingreifen.

"Verzeihung, Sir, die Nasszellen für die Herren sind dort drüben."

, eröffnete er dem Sith und nahm dabei eine neutrale Körperhaltung ein. Der Infiltrator hatte nicht die Absicht, zu provozieren und war dennoch bereit, alles erdenkliche zu tun, um Zoey zu beschützen. Das Problem war, dass er Saphenus nur schlecht einschätzen konnte. Er schien ein Problem mit seinem Bein zu haben, doch wie mächtig war er? Immerhin wurde Sane in der Regel auch unterschätzt.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Saphenus bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC)
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh und Darth Hybris]

Hybris verglich Sharoh bewusst nicht mit Rake. Die Attacken wurden für Normalsterbliche mit übernatürlicher Geschwindigkeit ausgeführt und besaßen sogar so etwas wie ein erkennbares Muster. Der Trandoshaner prügelte also nicht einfach nur auf ihn ein, sondern schien tatsächlich so etwas wie einen Plan zu haben. Wobei Plan wohl eher ein Wort war welches Hybris nutzen würde. Sharoh sah es wohl als Angriffssequenz oder dergleichen. Ein paar nicht dazu passende, also im Normalfall unvorhersehbare Schläge waren auch dazwischen, doch einem Sith Lord konnte man damit nicht überraschen. Und das hatte er auch mit „sich nicht frustrieren lassen“ gemeint. So gut der erschöpfte Apprentice auch war, so oft und so lange er seinen Körper auch mit Wut tränkte, von der dunklen Seite zehrte und seinen Körper über das gesunde Maß hinaus strapazierte, Hybris Wissen und Erfahrung erlaubten es diesem jede noch so schnell geführte Bewegung vorauszusehen und sich schon wegzudrehen, bevor Sharoh sich seines eigenen Angriffes bewusst wurde. Und falls er dann doch einmal unbewusst zuschlug, also eben unvorhersehbar sein wollte, reichten die Machtsinne und durch die Macht verstärkten Reflexe aus um auch dem zu entgehen. Dennoch kam Sharoh ihn bei diesen letzten Art von Angriff relativ nah. Doch er hielt nicht durch und musste schließlich aufgeben bevor es hätte spannend werden können.
Auf Sharohs Frage hin ließ der Sith Lord sein Schwert los und machte dann eine „steht auf“ Geste.


„ Gut genug für wen? Für welchen Zweck? Ich bin zufrieden hinsichtlich deines Könnens, darauf bezogen wie lange du erst in der Ausbildung steckst. Ist es aber gut genug um Rake besiegen zu können? Nein. Gut genug um Aufgaben zu übernehme, die ich für dich vorgesehen habe? Nein. Aber immerhin bist du in der Lage dazu, es in naher Zukunft zu sein. Das ist schon mehr als man von anderen behaupten kann.“


Es war nicht so das Hybris die Nachricht des Inquisitors sofort bemerkt hätte, doch nun da die Trainingseinheit vorbei war, erfasste er das passive Objekt bzw. die Veränderung im Raum doch noch mit seinen Machtsinnen und levitierte sie sich in die Hände. Er laß es schnell durch und leitete dann genug Machtblitze durch seine Finger, bis es geschmolzen und damit unkenntlich gemacht war. Bevor er seinen Zorn aber freien Lauf lassen konnte, verbarg er sich wieder in der Macht und drehte sich zu Sharoh um. Diese minderwertigen Inquisitoren. Hätte er nicht eh schon vorgehabt ihren Zirkel zu säubern, spätestens jetzt würde dieser Plan bei ihm aufploppen.


„Du hast bis morgen früh, 10 Uhr Bastioner Zeit, frei. Danach wirst du dich bei der Domäne der Herrschenden einfinden. Sollte ich nicht bereits dort warten, frag nach mir und lass dich rein oder mich raus bringen. Versuche nicht einmal irgendetwas dort drinnen mit deinen Sinnen zu erfassen oder deiner Neugier anderweitig nachzugeben. Ansonsten werde ich deinen Tod nicht verhindern.“


Er entließ den Apprentice mit einer Geste und verließ dann selber den Raum. Und zwar Richtung Krankenstation. Er fand Kerberos natürlich nicht mehr und auf Fragen, wohin dieser verschwunden war, sagte man ihm nur Dinge die er schon wusste. Der Dathomirer war bisher eine einzige große Enttäuschung gewesen, weshalb sein Verlust nicht einmal im messbaren Bereich lag. Aber die Geste nagte halt doch an ihm. Die Inquisition hatte ihm sein Eigentum gestohlen. Das er es zuvor von ihnen genommen hatte, linderte die ganze Sache kein bisschen. Konnte man das als Kriegserklärung verstehen? War er wirklich gezwungen den Großteil der Inquisition auszulöschen? Sie hatten eindeutig zu viele Rechte, Befugnisse und Möglichkeiten. Aber ohne die Erlaubnis des Imperators, welcher die Inquisition ja auch als nicht gerade als unwichtiges Werkzeug ansah, konnte er diesen Schritt wohl kaum wagen. Doch irgendwer musste dafür bluten. Vielleicht sogar Hybris selber, denn er hatte ja schließlich angefangen, doch dieser eine Illusionist von eben, den wollte er haben. Und dann würde er ihn in eine Drohne umwandeln. Aber in eine die wusste wer sie früher einmal gewesen ist. Eine Marionette also, die alles tun musste was man ihr sagte, aber ihre eigenen Gedanken behielt. Falls die Sith Alchemie dazu fähig war, würde er ihm das antun. Und als Haustier halten. Und wo er gerade an ein Haustier dachte. Wo war eigentlich A abgeblieben? Den müsste Hybris eigentlich mal wieder zu sich rufen und sich seine Berichte anhören...

Zuvor hatte Hybris aber in der Domäne der Herrschenden zu tun. Die Bibliothek ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Dort lagerte einfach so unvorstellbar geheimes und wertvolles Wissen, das ihm glatt die Worte fehlten um sie angemessen zu beschreiben. Er spürte es förmlich im Nacken. Dort lag Wissen, welches seine Macht verdoppeln oder verdreifachen konnte. Über Zehntausend Jahre geheimes Sith-, oder nein, Wissen über die Macht, ob nun dunkel oder hell, das lagerte dort. Deshalb war ihm der Imperator derart überlegen und schien doch besiegbar zu sein. Man konnte selbst als Sith Executor und Lord noch vieles lernen, viele Kniffe und Abkürzungen. Wie es ihm in den Fingern kribbelte all diese Schriften zu sichten! Und sei es auch nur um sie gesehen zu haben! Ob er sie vielleicht … sogar aus der Bibliothek herausnehmen kann?

Er war unbestreitbar wissbegierig und machthungrig. Wer sich in den Kopf gesetzt hatte Gott werden zu wollen, der musste das ja auch sein. Aber die geheime Bibliothek plündern? Das Wissen in seine geheime Basis schaffen? Weg von dem Imperator, dessen Andeutungen ihm Kopfzerbrechen bereiteten? Er würde fahrlässig handeln, würde er nicht darüber nachdenken und zumindest wage Pläne schmiede. Die Oberen konnten davon ausgehen, dass keiner der Sith Lords daran interessiert war, dieses Wissen mit niederen Sith zu teilen. Doch es an sich zu nehmen und von dem Orden wegzubringen, das war eine reale Gefahr. Man hatte also vermutlich entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die musste er erst einmal ausfindig machen. Und das so subtil, das keiner seine Absichten auch nur erahnen konnte. Bis dahin konnte er eh nichts in dieser Richtung unternehmen.

Als er in der Domäne angekommen war, sah er sich nochmals genauer um. Oder überhaupt, denn nun hatte er das Gefühl zumindest ein wenig Zeit für sich zu haben. Der Tag war so gut wie um, weshalb ihn höchstens 10 Stunden reine Studienzeit blieben. Vielleicht auch ein bisschen mehr, doch dann würden seine Schüler auftauchen. In diesen wenigen Stunden konnte er unmöglich schlafen, weshalb er bereits eine Stunde Tiefschlaftrance mit einberechnet hatte. Da die nächste Ratssitzung jeder Zeit stattfinden konnte, musste er unter allen Umständen jede Art von Erschöpfung und leere Machtreserven vermeiden. Er wusste nicht wie mächtig der Zirkelmeister der Alchemisten war, würde es jetzt aber auch nicht mehr in Erfahrung bringen können. Nicht nur die Inquisitoren wussten wie man fremde Informationen beschaffen und gleichzeitig eigene sichern konnte. Poth Akeer, so hieß sein Ziel, würde mitbekommen, sollte man sich über ihn informieren. Er wäre kein Zirkelmeister bzw. es so lange geblieben, würde er nicht entsprechendes im Auge behalten können. Also würde Hybris beinahe unvorbereitet reingehen müssen. Einen Vorteil erhoffte er sich dann aber doch. Beziehungsweise einen hatte er ja schon. So gut wie niemand kannte ihn, wusste welche Techniken er nutzte oder wieso er plötzlich aus dem Nichts gekommen und den Rang eines Sith Lords bekleiden durfte. Das würde seinen Gegner hoffentlich so weit verunsichern, das Hybris einen Vorteil daraus gewinnen konnte. Aber zuerst einmal Wissen aneignen.

Sein Blick suchte jedes noch so kleine Detail ab und sogar seine Machtsinne waren wieder aktiv, suchten nach versteckter Technik und organischen Wächtern. Und tatsächlich war diese Ebene voll damit. Er wusste nicht wie Überwachungstechnologie aufgebaut war, doch er konnte sie deutlich spüren und ahnte schon, hier gab es keinen toten Winkel. Die Bibliothek schien sogar noch einmal extra gesichert worden zu sein. Die Wände waren aus jenem Material gebaut worden, welches Lichtschwertklingen bei Berührung abschaltete und dann mit einem anderen vermischt worden, welches Hybris nicht kannte, vermutlich aber direktem Turbolaserbeschuss und Explosivgeschossen standhalten konnte. Man musste ja auch davon ausgehen, dass irgendwer versuchen könnte ein Schiff mitten in die Spitze der Pyramide rein zu steuern. Man hatte sich für ein oberirdisches Versteck entschieden, direkt neben dem Imperator. Also musste dieser gesamte Bereich doppelt und dreifach gesichert sein. Doch wie sah es mit Schutz vor Diebstahl aus? Die Rolle, die er vorhin in den Händen gehalten hatte, hatte nichts an sich gehabt das man hätte zurückverfolgen können. Also kein Chip oder irgendwelche chemischen Verbindungen. Andererseits gingen jene Sith, die für die Sicherheit verantwortlich waren, natürlich auch davon aus das ein Sith Lord all das wusste. Also waren Vorkehrungen getroffen worden, die Hybris nicht so ohne weiteres durchschauen würde. Oder man hatte geahnt das er so etwas denken würde und überhaupt nichts in dieser Richtung getan. Da er sich aber im Kreis drehen würde, würde er jetzt länger darüber nachdenken, unterließ er es einfach. Vorerst würde alles in der Bibliothek bleiben. Auch die Holocrons, die er just in diesem Augenblick entdeckte. Sie waren offensichtlich sehr viel seltener und wertvoller als die restlichen Stücke, denn sie waren nicht einfach so gestapelt worden, sondern besaßen einen selbst aus Hybris Sicht wertvollen Sockel. Und in diese eingearbeitet, vermutlich von Technomanten konzipierte Amulette und metallische Schriftzeichen. Sie pulsierten vor Macht und überlagerten damit vollständig die der Holocrons. Wahrscheinlich eine Art Sicherung.


Mal schauen wie sie funktionieren.


Hybris stellte sich vor einen blutroten Sockel, in dem schwarze Marmorschnörkel eingelassen waren und auf dem ein dreieckiges, sehr alt wirkendes Holocron ruhte. Die einstmals leuchtende Pyramide glomm nur noch schwach vor sich hin, war an mehr als fünf Stellen beschädigt worden und auch das ansonsten so glänzende schwarze Metall war stumpf und mit Kratzern übersät. Der Sockel auf dem es ruhte besaß an jeweils einer Seite vom Holocron eine Einsparung und in diesen gab es immer ein rotes Symbol, das so aussah, als hätte man zwei gleichseitige horizontal gespiegelte Dreiecke aufeinander gelegt, dann mit einem großen Hammer zusammen gestaucht und als letzte Dreingabe schließlich noch eine achteckigen schwarzen Stein in die Mitte gesetzt. Dieser wirkte flüssig und je nach Lichteinfall sogar mal rot, weiß oder orange. Von ihnen ging eine ungeheure Macht aus, eine Macht die jedoch nicht besonders weit reichte, denn außerhalb der „Holocron-Abteilung“ spürte man gar nichts mehr davon. Als Hybris seine Hand danach ausstreckte spürte er schon den Druck auf sich lasten, spürte wie sein Machtschild und der für seine geistige Abwehr angegriffen wurde. Oh was das doch für eine Macht war! Als wäre sie lebendig, packte sie ihn und übte immer mehr Druck auf, zerrte ihn aber gleichzeitig vom Holocron weg. Wirklich beunruhigend wurde es aber erst, als er sich dagegen stemmte, immer mehr Macht aufbrachte und das Holocron aus der Halterung nehmen wollte. Er bekam es zwar zu fassen, doch schon an diesem Punkt merkte er das er es auf diese Weise nicht herausbekommen würde. Er musste nämlich, im übertragenen Sinne, drücken um es zu erreichen. Er konnte aber nicht einfach zulangen und sich dann wieder raus schieben lassen, denn kaum war er drin, ließ man ihn mit Holocron nicht wieder raus. Erst als er losließ flog ihm sein Arm quasi entgegen, sein Machtschild arg lädiert. Viel hatte nicht gefehlt und er hätte einen Teil seines Arms verloren. Dafür hatte er aber definitiv viel Macht eingebüßt und im Endeffekt nichts dafür bekommen. Stirnrunzelnd stand er vor der Konstruktion. Mal so ganz objektiv betrachtet, sah das zwar alles recht schick aus, aber wirklich beeindruckend wurde es erst wenn man dagegen ankämpfte.

Da haben sich die Technomanten ja selbst übertroffen. Beeindruckend. Und lästig, wenn auch verständlich.

Im Gegensatz zu den normalen Alchimisten hatte er nichts gegen die Technomanten. Lediglich ihre Technobestien waren ihm ein Graus. Aber was sie hier geschaffen hatten, wobei vermutlich der oder ein früherer Zirkelmeister dafür verantwortlich sein dürfte, war wirklich beeindruckend. Hybris war im Augenblick nicht in der Lage an das Holocron heran zu kommen. Und das als verdammter Sith Lord! Besagter Sith ließ seinen Blick schweifen, suchte nach schlechter geschützten Holocrons, fand aber keine. Nein, hier würde er erst einmal nicht weiter kommen. Also verließ er den Ort lieber schnell wieder und begab sich zum selben Regal wo er die Schriftrolle über das Elixier gefunden hatte. Und begann erneut nach etwas nützlichem zu suchen. Etwas, dass er seinem Noch-Vorgesetzten entgegen schleudern konnte...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Geheime Bibliothek - Darth Hybris]
 
[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Sithtempel ] Sikarius

Genießerisch sog Sikarius den modrigen Geruch des Tempels durch geschlossene Zähne ein. Die schwarze Pyramide roch noch immer wie er sie in Erinnerung hatte. Die Dunkle Seite war stark an diesem Ort, so stark dass seine Muskeln beim Kontakt mit ihr freudig zuckten. Irgendwo hinter sich spürte er Adrias Wut darüber nicht mitzudürfen, doch es ging im grade sonstwo vorbei. Sie hatte versprochen genau das zu tun was er sagte und wenn er es für nötig erachtete, dass sie draußen blieb, dann war es eben so. Sie würde das Gebäude noch früh genug betreten.

Der Weg zu den Quartieren war ungewohnt. Nicht nur war er jetzt fast anderthalb Jahre nicht in diesem Teil des Tempels gewesen, nein, er war den Weg auch noch nie gegangen. Als er während seiner Ausbildung noch unter Janus hatte schlafen müssen, war er in die Keller des Gebäudes herabgestiegen. Nicht in die Katakomben, sondern die Eingeweide, in denen Wasserversorgung, Stromgeneratoren und dergleichen ihren Platz fanden.

Angewidert betrachtete er die bunte Mischung aus Nichtmenschen die ihm entgegen kam. Zwar waren Jünger machtsensitiv und damit schonmal eine Klasse besser als die machtlosen Schafe die den Rest der Bevölkerung des Imperiums bevölkerten, doch waren auch sie nur Wesen zweiter Klasse gegenüber den machtnutzenden Menschen des Ordens.
Sikarius musste sich beherrschen, um nicht urplötzlich den einen oder anderen von ihnen Anzufallen. Der Dschungel Noe’ha’ons und die Katakomben hatten stark an seiner Selbstbeherrschung gezehrt. Doch das Versprechen des Inquisitorenzirkels jeden zu bestrafen der den Orden schwächte, schaffte es letztendlich doch ihn in seine Schranken zu weisen.

Mit schnell schlagendem Herzen und höherem Adrenalinanteil als sonst im Blut schaffte er es dann doch noch in sein Quartier ohne (vielleicht ausversehen vielleicht auch nicht) jemanden umzubringen. Es war das spartanisch eingerichtete Zimmer eines Schülers. Die unschöne Erinnerung an die Tatsache, dass der Orden ihn noch immer als herrenlosen Apprentice sah und nicht als Krieger, wie es verdammt nochmal hätte sein sollen! Wütend knallte er die Tür hinter sich zu und hielt plötzlich inne. Langsam kniff er sein verbleibendes Auge zusammen und schnupperte. Das Zimmer roch nicht wie es hätte riechen müssen. Der Geruch frischer Wäsche und der modrigen Mauern wurden von etwas anderem überdeckt. Es roch wie ausgetrockene Erde, vielleicht mit einer metallischen Note…


Eine Falle?

Möglich aber von wem?

Suchend ließ er seinen Blick über das gemachte Bett schweifen, blieb kurz an dem spartanischen Nachttisch aus Blech hängen und fuhr dann über die geöffnete Tür zur Nasszelle an die Decke, wo die Lampe unschuldig flackerte. Nichts. Nichts was auch nur in irgendeiner Weise außerhalb der Norm zu sein schien. Und doch… Langsam schloss Sikarius sein Auge und streckte seine Machtfühler aus. Das erste was er wahrnahm, war die finstere Aura des Tempels. Jemand war hier in diesem Raum gestorben, doch das war zu lange her um von Relevanz zu sein. Das war es also nicht. Langsam ging er zurück zur Tür und öffnete sie. Aufmerksam starrte er hinaus und dann wieder in den Raum, angestrengt darum bemüht Unterschiede zwischen dem Tempel und seinem Quartier wahrzunehmen.

Ein weiteres Mal streifte sein Blick über sein Bett und plötzlich entdeckte er etwas. Dort war der Eindruck einer Aura zu spüren. Einer bekannten Aura. Ein bleiches Gesicht mit aristokratischen Zügen tauchte vor seinem inneren Auge auf und zwinkerte ihm zu.


Janus!

Zischend holte er Luft und bleckte die Zähne. Ein Gegenstand befand sich dort, den das Gräflein einst sein eigen genannt haben musste, doch was? Janus Sturn war tot und wer sollte etwas das dem Grafen gehört hatte in oder unter seinem Bett platzieren? Vorsichtig streckte Sikarius seine Machtfühler aus und riss zunächst die ordentlich gemachte Decke hinunter. Nichts. Nun folgte die Matratze. Immernoch nichts. Der Bettkasten stand braun und unschuldig in seiner Ecke und doch…die Aura war stärker geworden. Auch die komplette Aura des Raumes hatte sich noch mehr verändert. Die Luft schmeckte nach einem Ort den er einmal besucht hatte…einem staubigen Ort…

Überrascht riss der Mörder das Auge auf, als ihm die Erkenntnis wie eine Schuppe vom Selbigen fiel. Auf irgendeine Weise fühlte der Raum sich nach Rendili V an. Jenem Mond, auf dem Janus und er einen Rucksack voll Kortosis besorgt hatten, damit er sich später daraus ein eigenes Schwert schmieden konnte. Vorsichtig trat er näher und öffnete den Bettkasten, bereit zurückzuspringen, falls es irgendwem eingefallen war eine Bombe zu legen. Doch nichts explodierte und schließlich lehnte er die geöffnete Klappe gegen die Wand und betrachtete den Gegenstand im Innern.

Eine dicke Staubschicht lag auf dem verdreckten Rucksack, doch es war zweifellos der den er von Rendili V mitgenommen hatte. Erwartungsvoll kniete er nieder und öffnete den Verschluss. Erzbrocken verschiedener Größe kamen zum Vorschein, auf denen zuoberst Janus‘ Lichtschwertkristall glitzerte, den
Sikarius ihm nach dem Duell abgenommen hatte. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, auch wenn er sich unwillkürlich fragte, wer den Rucksack hier platziert hatte. Man hatte ihn ihm doch damals abgenommen, als er für den Zirkel der Inquisitoren festgenommen worden war. Hatte am Ende Darth Aethernitas etwas hiermit zutun? Sollte er das wertvolle Erz vielleicht doch loswerden? Nein. Egal von wem es kam und was derjenige damit bezweckte, er würde sich eine Waffe daraus schmieden. Und einen Ersatz für den Arm den Janus ihm genommen hatte.

Mit einem breiten Grinsen darüber, dass er mit dem Taxifahrer bereits die erste Zutat besorgt hatte, überschlug er seine weiteren Schritte. Er würde seine Waffe in der Dunklen Seite der Macht tränken. Dafür würde er Opfer brauchen…endlich würde er wieder auf angemessene Weise töten. Ein Ritualmord wie er im Buche stand, doch wie würde er die finstere Energie in seine Waffe leiten? Er hatte da schon eine Idee.

Plötzlich vibrierte sein Comlink. Ein Blick darauf zeigte, dass
Adria es offenbar geschafft hatte. Eine Wohnung auf dem Arthiousboulevard, eigentlich einer alleinstehenden Mutter. Befriedigt nickte Sikarius und zog sein Datapad heraus, um nachzusehen wo genau das lag. Er gab die Adresse in eine Suchmaschine ein und riss einen Moment später verdutzt sein Auge auf. Bei der Adresse handelte es sich um einen äußerst luxuriösen Wolkenkratzer. Der Mörder war sich nicht zu hundert Prozent sicher ob das Ganze eine Art Hotel darstellte, oder die Apartments längerfristig vermietet wurden. Beides vermutlich.

Resigniert seufzte er. Natürlich konnte diese kleine Elster nicht die Finger von Glanz und Glamour lassen. Als er ihr den Auftrag gegeben hatte, hatte
Sikarius eine kleine Wohnung irgendwo in den Slums im Sinn gehabt. Der perfekte Ort um jemanden umzubringen und danach verschwinden zu lassen. Dieser Luxusprachtbau hatte mir Sicherheit eigene Überwachungskameras und vielleicht sogar einen eigenen Sicherheitsdienst. Wie zur Hölle stellte das Mädchen es sich eigentlich vor da jemanden umbringen zu wollen? War sie etwa mit dem bewusstlosen Taxifahrer darin herumgelaufen und hatte ihr Gesicht in Überwachungskameras gehängt?!

Laut fluchte der Mörder und knallte mit der Macht ein weiteres Mal die Tür zu, die bis dahin offen gestanden hatte. Was zur Hölle dachte sich das Mädchen eigentlich?! Energisch packte er das Comlink und wählte ihre Nummer. Kurz wartete er, dann aktivierte sich der Anruf ohne auf der anderen Seite abgenommen worden zu sein und das Hologramm einer splitternackten
Adria in der luxuriösesten Badewanne, die Sikarius je gesehen hatte, baute sich über dem kleinen Gerät auf. Immerhin war da eine Menge Schaum, weshalb man dann doch immerhin nicht so viel sehen konnte. Dennoch schaute der Mörder absolut überfordert das Hologramm an und wunderte sich warum seine Hose urplötzlich eine Nummer zu klein geworden zu sein schien. So viel hatte er auf Noe’ha’on doch garnicht gegessen. Im Gegenteil.


„Zieh dir mal was an, Adria! Das geht ja garnicht!“

Stotterte er und wandte seinen Blick ab. Aus dem Augenwinkel sah er, wie das Mädchen sich tiefer in den Schaum zurückzog, bis man nichts weiter als ihr Gesicht sehen konnte. Und ihm fiel auf, dass ihr Ton noch gemutet war, was er natürlich umgehend änderte. Irgendwie hilflos schüttelte er den Kopf.

„Ähhh…kannst du mir mal sagen warum du dir das Zimmer ausgerechnet in einem Luxushotel suchst?“

Fragte Sikarius, das Gesicht demonstrativ abgewandt, obwohl eine ihm unverständliche Neugier ihn dazu bewegen wollte wieder auf die mit Schaum gefüllte Wanne zu schauen.

„Ist der Taxifahrer bei dir? Sag mir nicht dass du mit ihm an Überwachungskameras vorbeigelaufen bist?!“

Fügte er hinzu, bekam aber natürlich die schlimmstmögliche Antwort.

„Könntest du das nächste Mal bitte, BITTE ein wenig mitdenken? Wie sollen wir denn die Leichen da rausschaffen wenn wir fertig sind?! Baden kannst du auch hinterher! Nein, du sollst da nicht wieder raus! Jetzt hat man dich schon gesehen und das würde nur auffallen. Das bedeutet aber dass wir die ganze Sache schon heute Abend abwickeln müssen! Wenn du schon nur an Luxus denkst, dann sieh es so! Du kannst dich nicht mehr entspannen bis irgendwann heute Nacht. Da hast du die Quittung!“

Schimpfte er mit ihr, nahm jedoch befriedigt zur Kenntnis, was sie dem Portier erzählt hatte. Also war sie ja doch nicht SO ganz unnütz. Adria fügte noch etwas hinzu, doch das überging er. War ihm doch egal dass sie nicht besonders glücklich über die Situation und besonders die Standpauke war. Solange sie tat was er sagte und das nächste Mal ein wenig mehr Hirn und ein bisschen weniger Frau bewies…

„Dann bade meinetwegen fertig. Ich fahr ein paar Dinge besorgen. Wir sehen uns nachher!“

Erleichtert die Verbindung endlich kappen zu können drückte er den passenden Knopf und schauderte. Weibliche Anatomie. Nein. Soetwas wollte er nicht sehen, obwohl es zweifelsohne irgendwo Anziehend war. Nein, war es nicht. Das war eklig und nur für Leute die sich selbst nicht unter Kontrolle hatten! Nicht so wie er.

Können wir uns jetzt bitte weniger auf Adrias Brüste als auf unseren Plan konzentrieren?

Was für ein Plan?! Wir fliegen dahin, bringen ein paar Leute um fliegen wieder weg.

Das mag auf Noe funktioniert haben, aber wir sind hier auf Bastion! Wenn wir nicht aufpassen passiert das Gleiche wie auf Taris!

Soll es doch! Wir sind ein SITH! Wenn Polizei kommt, bringen wir sie um!

Dir ist schon klar, dass das Imperium über einen unendlichen Nachschub an Polizisten verfügt, aber wir nicht über einen unendlichen Nachschub an Macht? Wir sind kein Gott.

Warum eigentlich nicht? Damon war einer.

Damon war kein echter Gott und jetzt bleib beim Thema! Wenn wir nicht wieder in die Anstalt wollen müssen wir diesmal Raffinesse walten lassen! Wie ganz am Anfang.

Ra-dingsda ist was für Schwächlinge. Hör nicht auf den Streber, Sikarius!

Wenn du das ernsthaft tust nominiere ich dich für den Dahr-Winn-Preis.

Was ist ein Dahr-Winn-Preis?

Ein Preis für die Leute die am Kreativsten oder Dümmsten Selbstmord begehen. Benannt nach einem berühmten Evolutionswissenschaftler.

Einen Moment lang dachte Sikarius nach und betrachtete die Hypothesen seiner beiden Stimmen. Einerseits klang das Vorgehen des Würgers nach Spaß. Darth Sikarius gegen das Imperium! Auf der anderen Seite wollte er eigentlich weder sterben, noch (schon wieder!) eine Anstalt oder Gefängnis von innen sehen. Schweren Herzens entschied er sich für das Vorgehen des Denkers und beschloss die Sache intelligent anzugehen. Was gab es also zu tun? Vermutlich zuerst einmal einen Ort zum Schmieden zu finden, nur wo?

Kurzentschlossen stand
Sikarius aus der hockenden Stellung auf, in die er für den Anruf gegangen war, und verließ den Raum. Den Rucksack mit Kortosis ließ er zurück, allerdings steckte er Janus‘ Lichtschwertkristall ein. Sein Weg führte ihn wieder hinab in vertraute Gefilde. Die Keller waren wie er sie in Erinnerung hatte. Finster wie eh und je, erhellte nichts außer vereinzelten Fackeln das Gewirr aus Rohren das die Wände bedeckte wie eine Kolonie aus Würmern. Schnelle Schrittes ging er an ihnen vorbei, bis er schließlich in dem Raum stand, in dem er damals von Kellan und seinen Freunden angegriffen worden war. Prüfend sah er sich um und nickte schließlich befriedigt. Ein großes Becken auf dem Boden würde ihm erlauben ein Feuer anzuzünden, das heiß genug war um sich eine Klinge darin schmieden zu können. Ein Abzug an der Decke würde den Rauch absaugen. Ein massiver Metallblock in der Ecke konnte abgeschraubt und als Amboss zweckentfremdet werden und eine große Tonne würde zu guter Letzt dazu dienen die Klinge abzukühlen, einmal mit ausreichend Flüssigkeit gefüllt. Fehlte jetzt also nur die Flüssigkeit, ein Hammer, Brennmaterial und das Kortosis. Gut.

Sikarius merkte sich diese Liste und verschwand wieder, diesmal in Richtung des Fuhrparks des Ordens, in dem er sich bei den Gleitern bediente. Artig gab er dem buchführenden Jünger Name und Rang an und hatte sogar nur ein einziges Mal den Drang den stachelhaarigen Typen umzubringen. Naja, vielleicht später. Einen Moment später brauste er mit dem Gleiter durch das geöffnete Tor und befand sich ein weiteres Mal auf den (Luft-)Straßen Bastions. Der kleine, für das Fliegen auf Luftstraßen modifizierte, V-35 Courier flog sich deutlich angenehmer als das Taxi, was der Mörder auch sofort durch ein gewagtes Flugmanöver austesten musste. Die Rolle gelang und mit einem breiten Grinsen zeigte er seinem hupenden Hintermann den Mittelfinger.

Während des Fahrens gab er einen Baumarkt als Ziel in das Navigationssystem des Gleiters ein und verließ sich auf seinen Machtsinn, um nicht in den Gegenverkehr zu krachen. Piepend versuchte ihn das Gerät darauf aufmerksam zu machen, dass der Laden schon lange zu hatte, doch das war
Sikarius selbstverständlich egal. Er hatte ohnehin nicht vor zu zahlen. Während er flog begann es leicht zu regnen. Leise trommelte Wasser auf die getönten Scheiben und verursachte ein beruhigendes Geräusch, das sogar den Mörder ein wenig zur Ruhe kommen ließ.

Wenig später zog er in einen Parkplatz auf einer Nebenstraße in der Nähe des Baumarkts und stieg aus. Aus Erfahrung wusste er, dass bei solchen Aktionen jedes Detail die Polizei auf seine Spur setzen konnte. Wenn er Pech hatte, würde der Diebstahl von Plastikfolie und dergleichen mit dem Verschwinden des Taxifahrers und der alleinstehenden Mutter samt Anhang in Verbindung gebracht werden. Dann durfte man – natürlich – nicht herausfinden wer der Dieb gewesen war. Also montierte er zunächst die Nummernschilder des Gleiters ab und legte sie ins Innere. Kurz wühlte er auf der Rückbank des Fahrzeugs und holte ein schwarzes Stück Stoff heraus, dass er sich um Gesicht und Haare wickelte. So präpariert begutachtete er sich um Seitenspiegel und konzentrierte sich, um eine Machtillusion zu erschaffen. Sei Gesicht flimmerte leicht, doch dann schaffte er es das gewünschte Motiv zu projizieren. Es war nichts sonderlich Komplexes, doch es würde reichen. Ein Illusionskünstler hätte sich zweifelsohne ein völlig neues Gesicht erschaffen können, hier musste wohl das Antlitz eines zornigen Strichmännchens reichen.

Befriedigt nickte er schließlich, drehte sich auf dem Absatz um und ging zügig in Richtung des dunklen Baumarktes. Wie er vorhergesagt hatte, waren auch hier Holokameras montiert. Gut dass er nicht auf dem eigenen Parkplatz des Ladens geparkt hatte. So blieben er und das Nummernschild des Ordens fürs erste unentdeckt. Wachsam schlich er um das Gebäude herum und überlegte wie ein Eindringen am besten zu bewerkstelligen war. Die Vordertür wollte er nicht nehmen, also hielt er nach einem Hintereingang Ausschau, den es zum Glück auch gab. Über Tag kamen hier vermutlich die Waren an. Ein großes Tor das mit einem elektronischen Vorhängeschloss gesichert war versperrte den Eingang. Erst jetzt fiel
Sikarius auf, dass er gar kein Werkzeug dabei hatte um sich Zugang zu verschaffen. Nicht dass er es gebraucht hätte, doch er wollte den Ermittlern eigentlich nicht auf die Nase binden, dass man es hier mit einem Machtnutzer zutun hatten. Gedankenverloren schaute er zur Kamera auf. Zu hoch um sie ohne Leiter zu erklimmen und ein Machtsprung war zu auffällig. Warum hatte er eigentlich nie einen Blaster dabei wenn er ihn brauchte? Also gut.

Sikarius ging zum Tor und kniete bei dem Schloss nieder. Er beugte sich darüber bis er sicher war, dass sein Tun nicht mehr beobachtet wurde und sandte dann einen kleinen Machtstoß hinein, der Metall auseinanderbrach und zersplitterte. Achtlos warf er das Ding beiseite und öffnete das Tor mit einiger Kraftanstrengung. Vermutlich hatte man über Tag einen Droiden hier, der für eben dies zuständig war. Noch immer unbehelligt betrat er den Baumarkt.

Das Lager war leer und genau wie die Verkaufshalle unbeleuchtet. Regale um Regale zogen sich von einer Wand zur anderen und der Geruch nach Holz, Farbe, Metall und anderen Dingen füllte den Raum. Suchend sah
Sikarius sich um und entdeckte einen Ständer mit Taschenlampen. Triumphierend grinsend trat er darauf zu und nahm sich eine. Ein Knopfdruck ergab Finsternis. Offenbar hielt man es nicht für nötig, gleich funktionelle Batterien beizufügen.


„Och komm schon“

Murmelte der Mörder und sah sich ein weiteres Mal um, fieberhaft auf der Suche nach Batterien. Das Glück war ihm ein weiteres Mal hold. Relativ schnell entdeckte er gefüllte Energiezellen in einem Korb an einer der Wände. Komfortablerweise passte sie sogar und einen Moment stach ein heller Lichtstrahl durch die Dunkelheit. Der Rest war eigentlich nur noch Formalität. In einen Einkaufswagen lud er einen Koffer mit allerhand Messern, Sägen und Beilen, zwei Rollen Mülltüten, zwei große Plastoidplanen, Schwämme und Bleiche, zwei Plastoidschürzen, einen Trichter, Raumspray und stark klebendes Klebeband. Diverse Hämmer und drei Säcke mit Brennmaterial kamen hinzu, sowie eine Reihe von Kleinigkeiten, die ihm später sicherlich einiges erleichtern würden. Nicht zuletzt konnte man die Machete auch als nicht zu verachtende Waffe verwenden! Zu guter Letzt fanden sieben luftdicht verschließbare Kanister à fünf Liter ihren Weg in den Wagen. So ausgerüstet machte er sich wieder auf den Weg zum Gleiter, wobei er das Tor hinter sich verschloss. Der Einkaufswagen war bis zum Rand gefüllt und so schwer, dass er die Macht in seine Muskeln fließen lassen musste, um ihn überhaupt bewegen, geschweige denn unter Kontrolle halten zu können. Immerhin schaffte er es knapp zu seinem Ziel, bevor die Repulsoren durch Materialermüdung den Weg allen Weltlichen gingen. Als er alles verladen hatte, war er schließlich in Schweiß gebadet. Erleichtert remontierte er die Nummernschilder und brauste aus der kleinen Seitengasse.

Sein nächstes Ziel war ein Restaurant, das auf corellianische- und Coruscantiküche spezialisiert war. Wie auch der Baumarkt hatte es ebenfalls schon geschlossen.
Sikarius verschaffte sich ein weiteres Mal auf die selbe recht fantasielose Art und Weise zutritt, musste zu seiner Missbilligung jedoch feststellen, dass die Besitzer an eine Alarmanlage gedacht hatten. So musste er einen seiner Kanister zurücklassen, den er mitgenommen hatte um die Maße auszuloten und entkam auch nur mit fünf Styroplastboxen inklusive Kühlpacks, in die die Kanister grade so hineinpassen würden. Immerhin. Besser als nichts. Als er aus der Ferne Sirenen hörte, war er schon längst über alle Berge, diesmal jedoch ohne die Nummernschilder wieder zu befestigen. Immerhin war der Weg zum Arthious-Boulevard 678 nicht mehr allzu weit.

Die vierzehnte Etage war schnell gefunden und schließlich parkte er den Speeder direkt neben dem Fenster, hinter dem man eine interessante kleine Szene begutachten konnte. Der Taxifahrer, eine ältere Frau und ein Mädchen um die Zwanzig saßen mit Klebeband gefesselt um einen kleinen Tisch herum. Das musste das richtige Apartment sein. Zwar konnte
Sikarius Adria nirgendwo entdecken, doch sicher war sie auch anwesend. Wehe wenn nicht. Energisch klopfte er gegen das Fenster.


[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Vor dem 14. Stock eines Apatmentgebäudes / Gleiter ] Sikarius
 
[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Ghost Squad (NPCs), Detective Pablo Yularen (NPC), Ravik Makalov (NPC), weiter weg: Saphenus, Zoey Liviana, Darth Ignavius (NPC), Mara Sakiko (EVE Yui), Chronor Tallax, Janus Sturn, Voth Terrix, Sane, Steven, Michael

Wenige Sekunden später meldete sich über dieselbe Frequenz ein gewisser Ravik Makalov zu Wort, der mit der Leitung der hiesigen Sicherheit beauftragt worden war und daher auch die anwesenden Jünger befehligte.
Laut Makalov war Edgar Tlalloy also bewaffnet und ein unkoordiniertes Vorgehen konnte Jorax' schlimmste Befürchtung Wahrheit werden lassen: Massenpanik!

"Habe verstanden, Makalov, over and out!", Jorax schaltete mit einem kurzen Knopfdruck an der Seite seines Helmes zurück zum helminternen Comlink,"Ihr habt den Sith-Lakeien gehört: Der Verräter ist bewaffnet. Das Letzte was wir wollen ist es Aufsehen zu erregen, also bloß nicht die Fassung verlieren, verstanden?".
Die Ghosts antworteten mit einem entschlossenen "Aye Sarge!" und verteilten sich auf verschiedenste Bereiche der Gedächtnishalle.

Ganz unauffällig legte Jorax einen kleinen Hebel an seinem E-11 Blastergewehr um und entsicherte es im letalen Modus.
Mit langsamem und scheinbar gelassenem Tempo schritt er durch die Halle und hielt hin und wieder, um reichen Touristen eine Möglichkeit zu geben, mit ihm Holo-Selfies aufzuzeichnen.
Dem Helm sei Dank konnte dabei niemand seinen ernsten und angespannten Gesichtsausdruck sehen, während er umherblickte und Ausschau hielt.
Wieso sollte sich ein solch gefährlicher und offensichtlich intensiv gesuchter Verräter auf dieser Benefizgala aufhalten? Sicherlich war die Gala nicht der letzte Ort, an dem man nach ihm suchen würde, immerhin schien man ihn recht schnell gefunden zu haben. Hatte er also ein Ziel - eine Person, der er zu schaden beabsichtigte?
Die wildesten Theorien schossen durch Jorax' Kopf, doch es stand ihm nicht zu, die Befehle oder Motivationen eines Sith zu hinterfragen, immerhin war er nur ein Sturmtruppler.


***

Detective Pablo Yularen irrte in der Nähe der Bar umher und blickte nervös durch die Menge.
Ab und zu kontrollierte er die Anwesenheit seiner Männer, doch die meiste Zeit hielt er Ausschau nach dem Scriptor.
Noch nie hatte der füllige Mann sich in einer solchen Situation befunden, denn zu seinem Glück war in diesem Viertel Bastions erstaunlich wenig los. Die Sicherheit in der Hochburg des Imperiums war so hoch, dass es niemand wagte auch nur daran zu denken ein Verbrechen zu begehen. Sein Job und der seiner Männer war also mehr eine Tradition und Formalität als alles andere.
Um nicht auffällig zu wirken trat der nervöse Detective an die Bar heran und bestellte ein Glas Blaue Milch.
Auf einem Barhocker sitzend und sich an der Theke abstützend, schlürfte er an dem kalten Getränk. So gern er etwas Alkoholisches getrunken hätte, gestattete es ihm sein Dienst nicht, insbesondere in dieser Ausnahmslage.
Plötzlich gesellte sich ein bärtiger Mann zu ihm an die Bar.
Der Mann trug weniger elegante Kleidung als die Mehrheit der Besucher und wirkte etwas ungepflegt.
Yularens Herz pochte so wild, dass er Angst hatte, es könnte sich jederzeit durch seinen Brustkorb hindurch preschen.
Ganz langsam und weiterhin unauffällig leerte der Detective sein Glas, stand auf und lief ein paar Schritte davon.

"I-ich glaube, d-d-das ist er..", stotterte er so leise wie möglich in sein Comlink hinein, "Da an der Bar.".
"Ich patrouilliere die Korridore!", erwiderte Ravik Makalov, "Sergeant Kevora, brauche visuelle Bestätigung bevor ich einen Zugriff anordnen kann!".

***

"Roger!", entgegnete Jorax, das E-11 fest im Griff und bereit für den Einsatz,"Setze mich in Bewegung. Ghost Squad, Augen auf das mögliche Ziel!".
Nicht zu lange für den Weg zur Bar zu brauchen und dabei trotzdem unauffällig auszusehen war wesentlich leichter gesagt als getan. Auch Jorax' Herz begann nun zu pochen, immerhin durften um keinen Preis Anwesende zu Schaden kommen.
Jorax hatte nun einen guten Blick auf die Zielperson, aber musste noch einige Schritte gehen, um einen ebenso guten Blick auf das Gesicht zu erhalten.
Mit jedem Schritt schoss mehr Adrenalin durch den Körper des Sergeants, denn der Mann an der Bar konnte jederzeit einen Blaster ziehen und wie ein Irrer um sich feuern.
Und dann sah er das Gesicht: Der Mann hatte dieselbe Haarfarbe und einen ähnlichen Bart, jedoch fehlten die Narben und sämtliche Eigenschaften stimmten nicht mit dem Gesicht des Scriptors überein.

"Negativ!", gab er durch sein helminternes Intercom Bescheid und verhinderte somit einen frühzeitigen Zugriff oder einfach auffälliges Verhalten durch sämtliche anwesenden Sicherheitskräfte, "Der Mann an der Bar ist nicht Edgar Tlalloy, ich wiederhole: Der Mann an der Bar ist nicht Edgar Tlalloy! Bleiben Sie auf Ihren Positionen und halten Sie weiterhin Ausschau!".
Diese Erkenntnis hatte nicht gerade geholfen, im Gegenteil: Die Situation war durch diesen Fehlschlag nur noch nervenaufreibender geworden.
Als Jorax so darüber nachdachte, wurde ihm erst bewusst wie unlogisch es überhaupt war, sich mitten in einer Halle mit so offensichtlich patrouillierenden Sturmtruppen aufzuhalten.
Mit Sicherheit befand sich die Zielperson in der Nähe eines der Ausgänge oder in den umliegenden Korridoren.
Das Problem dabei war, dass die Soldaten nicht wussten, wer oder was das Ziel des Scriptors war, also konnte die Mission jederzeit fehlschlagen, ohne dass sie jemals etwas davon erfuhren, oder den Mann überhaupt fanden.

Wie dem auch sei, den Sturmtruppen war eben die Aufgabe zuteil geworden, das Ziel abzulenken, während die Jünger unter Makalov sich um die eigentliche Festnahme kümmern würden - Ghost Squad musste in der Gedächtnishalle verbleiben und dort Ausschau halten.


[: Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle :] Jorax Kevora, Ghost Squad (NPCs), Detective Pablo Yularen (NPC), Ravik Makalov (NPC), weiter weg: Saphenus, Zoey Liviana, Darth Ignavius (NPC), Mara Sakiko (EVE Yui), Chronor Tallax, Janus Sturn, Voth Terrix, Sane, Steven, Michael
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Damen-Nasszelle] - Saphenus; Zoey Liviana; Sane; in der Ferne: Darth Ignavius (NPC); Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Steven und Michael

Etwas zu gierig streckte er bereits seine Hand nach dem Türgriff aus als ihm sich jemand in den Weg stellte. Jäher Zorn stieg in ihm empor und mit einem glühenden Auge musterte er denjenigen, der es wagte den Eingang zu versperren. Kastanienbraune Haare und eine Körperhaltung, die verriet, dass er nicht zufällig hier stand machten Saphenus klar, dass der Unbekannte ihn so schnell nicht durchlassen würde. Zwar war seine Körperhaltung nicht aggressiv oder feindlich gesinnt, dennoch drückte sie aus auf alles vorbereitet zu sein. Er blieb stehen und baute sich vor dem Mann auf. Den Rücken wegen seines Beines noch immer gebeugt befanden sie sich ungefähr auf Augenhöhe. Langsam wanderte Saphenus‘ Hand zu seinem Lichtschwert und streichelte über den kühlen Griff. Ein deutlicher Hinweis darauf, wer er war sollte genügen damit dieser Mann verschwand und das Weite suchte. Doch weit gefehlt. Neutral aber deutlich wurde Saphenus darauf hingewiesen, dass die Nasszellen der Herren woanders waren. Er kniff sein Auge zusammen. Hatte er das Hindernis schon einmal gesehen? Ihm war als käme ihm das Gesicht bekannt vor, doch er konnte es nicht einordnen. Er schüttelte den Kopf und tat es ab. Möglicherweise hatte er ihn heute Abend schon einmal angerempelt. Unschlüssig überlegte Saphenus wie er fortfahren sollte. Mit jeder Sekunde, die verstrich, verpasste er wertvolle Zeit in der er sich an Zoeys Leid und Elend weiden würde. Zumal er jenes noch verstärken würde, wenn er erst einmal seine Nachricht überbracht hatte. Wie süß war doch die Vorstellung ihr von dem Erscheinen Hybris‘ zu berichten, gepaart mit der simplen Vorstellung, dass sich jeder Hauch von Freiheit für sie erledigt hatte. Wo sie zuvor noch eine Wahl zwischen Korriban und der Flucht zurück in die Republik gehabt hatte, stand die Entscheidung nun fest und sie hatte sie nicht einmal selber getroffen. Sie war ihr abgenommen worden und das von einer Macht, die keinen Widerspruch duldete. Nicht einmal Saphenus würde es wagen sich dem Albtraum zu widersetzen, seines Hasses und seiner Frustration zum Trotz. Er hing an seinem Leben und musste es lange genug fortführen um seinem Meister ebenbürtig zu werden. Erst dann besaß er die Chance auf Freiheit. Freiheit, die Zoey vermutlich nicht mehr besitzen würde sobald sie in Hybris‘ Gewalt war. Wie sollte Saphenus also vorgehen? Er konnte den Fremden ausschalten, doch das würde zu viel Aufsehen erregen. Gäste standen um sie herum, sie würden alles mit ansehen. Ein Gedankentrick vielleicht? Er war es nicht wert von der Macht berührt zu werden, entschied Saphenus dann. Zumindest vorläufig. Er fällte eine Entscheidung. Mit einem betont freundlichen Grinsen sagte er:

„Oh, es gibt gar keine Unisextoiletten? Kein Wunder, dass ich beim letzten al so komisch angeguckt worden bin. Eine Frau verließ sogar kreischend die Nasszelle.“

Dabei machte er einen Schritt auf den Fremden zu, doch der rührte sich kein Stück. Saphenus‘ Lächeln verschwand als er ihm streng in die Augen sah. Er trat noch einen Schritt näher doch noch immer machte es nicht den Anschein als würde man ihn vorbeilassen. Seine Geduld begann zu schwinden, er würde mit Zoey sprechen und sich nicht davon abhalten lassen!


„Wer bist du, der offizielle Hüter der Nasszellen?“,

spottete Saphenus.

„Ich wusste nicht, dass der Graf auch für solche Jobs Geld ausgibt. Hat er Angst, dass sich die werten Gäste des Alkohols wegen in der Tür verirren und sich die Gala in eine Orgie verwandelt? Ich denke die Angst muss er bei mir nicht haben. Ich wirke im Allgemeinen eher abschreckend auf Frauen wenn sie nicht gerade die Chance sehen ein gutes Leben im Orden zu führen. Oder bist du etwa ein Fan, der unserer lieben Archäologin nachspioniert und sie heimlich beobachtet? Macht es dir Spaß ihr zu folgen? Stellst du dir vor du wärst immer an ihrer Seite?“

Sein Blick wanderte geringschätzig an dem Unbekannten auf und ab. Etwas schien ihm komisch und an ihm nicht zu passen, doch er tat es ab. Es interessierte ihn nicht wer dieser Mann war, er sollte einfach nur verschwinden und den Weg freigeben. Seine Hand ballte sich zu einer Faust und entspannte sich dann wieder. Ein Blick nach links und rechts verriet ihm, dass sie noch keine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten. Doch das konnte sich jederzeit ändern.

„Ich möchte dich etwas fragen: Glaubst du wirklich du kannst mir den Weg versperren? Du gehörst nicht zu Lord Sturn, das wüsste ich.“,


log Saphenus und bluffte damit. Zwar spürte er die Aura des Grafen nicht an ihm, doch sicher konnte er sich damit nicht sein.

„Wie soll das hier also weitergehen? Ich kann mir den Weg auch mit Gewalt bahnen, das solltest du wissen.“

Er deutete mit seinem Kopf in die Richtung seines Lichtschwertes. Langsam wanderte seine Hand dorthin. Dann lachte er. Nicht so laut wie eben auf dem Hof, immerhin war die Situation auch nicht annähernd so amüsant, doch immerhin laut genug, dass sich einige Gäste in ihrer Nähe irritiert zu ihnen umsahen.

„Als wenn ich weges einem neurotischen Fans einen Eklat riskieren würde.“,

gluckste er.

„Ich denke wir sind uns noch nicht begegnet: mein Name ist Saphenus, ich bin ein Krieger des Ordens der Sith. Ich muss gestehen, ich bin selber ein Fan von Dr. Liviana. Wir haben uns früher am Abend schon einmal unterhalten können und ich war mir sicher, dass ihre Augen vor Begeisterung geleuchtet haben als ich sie einlud mich nach Korriban zu begleiten. Es ist zu schade, dass ihr fantastisches Make-Up ruiniert wurde, ich wollte nach ihr sehen und mich aufrichtig für mein Gelächter entschuldigen. Du musst verstehen, eine Veranstaltung wie diese raubt mir den letzten Nerv, da muss ich jeden Moment der Unterhaltung nutzen. Es war….Pech, dass es gerade Dr. Liviana getroffen hat. Es wird niemand ein Problem damit haben wenn ich ihr kurz folge, man kennt mich für meine unorthodoxen Methoden. Also…würdest du bitte zur Seite treten?“


Er warf dem Unbekannten ein geheucheltes Lachen entgegen während er subtil seine Hand bewegte und auf den Geist seines Gegenübers einwirkte. Entweder er würde sich von dem Gesülze und der Macht überzeugen lassen oder Saphenus würde zu anderen Mittel greifen. Gewalttätigeren Mitteln.


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Damen-Nasszelle] - Saphenus Zoey Liviana; Sane; in der Ferne: Darth Ignavius (NPC); Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
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~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Herrentoilette ~ Steven Crant und Michael Aeren, weiter Weg: Janus, Voth Terrix, Iriye,; in der Nähe der Damentoilette: Sane alias Krayne mit Saphenus und Zoey Liviana; noch weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax ~



Kühles Wasser lief dem Baron von Cirrus trotz geschlossener Handfläche durch die Finger. Die Schaufel, welche der adlige Jedi-Ritter mit seinen Händen bildete, war nicht dicht genug um das klare Wasser, welches sich aus dem vergoldeten Wasserhahn ergoss, vollends und ohne Verluste einzufangen.
Ohne Verluste war auch kein Einsatz von Machtfähigkeiten und so zeigten sich diese nach langer und vor allem intensiver Nutzung der Machtverschleierung. Steven wusste nicht einmal mehr genau, wie er überhaupt hierher, auf die Herrentoilette, gekommen war. Hatte Michael ihn hierher gebracht oder war er aus eigener Kraft zu diesem Waschraum gelangt?

Zu all der Anstrengung, die sich auf Dauer, sowohl körperlich als auch geistig, negativ auswirkte kam noch der psychische Stress hinzu, den Steven durch die vorlauten Diplomaten erfahren hatte. Er ließ sich zwar nichts anmerken und hat dies bei ihrem Aufeinandertreffen auch nicht getan, doch nun fiel dieser Stress wohl möglich von ihm ab, was eine körperliche Reaktion nach sich zog: dem Ritter wurde schwarz vor Augen.


Als Steven wieder zu sich kam, wusste er nicht wie viel Zeit vergangen war und wer ihn wohl möglich so auf dem Boden vorgefunden hatte. Er wusste lediglich, dass die Ausstattung des Badezimmers, insbesondere des Waschbeckens, von unten genauso luxuriös war wie von der üblicherweise sichtbaren Seite. Der Ritter, der sich nun auf das Waschbecken stemmend, aufraffte konnte nur hoffen, dass niemand die Toilette aufgesucht hatte, während er weg war. Doch er war sich ziemlich sicher, dass sein Blackout nicht lange dauerte und niemand ihn bemerkt hatte. Ansonsten wären doch schon Helfer oder zumindest der Sicherheitsdienst gekommen.
Denn was
Janus Sturn am Wenigsten gebrauchen konnte, war ein bewusstloser Jedi-Ritter auf der Toilette seiner Gala.

Noch einmal ließ der Ritter Wasser in seine Hände fließen und schaufelte sich da kühle, erfrischende Nass in sein Gesicht. Just in diesem Moment öffnete sich die Tür und Michael betrat die Waschräume.
Steven hatte eigentlich einen Kommentar in Richtung "frisch machen" erwartet, doch der Padawan entschied sich zu schweigen. Wahrscheinlich, zerrte die Machttechnik auch an seinen Kräften. Nein. steven war sich sicher, dass Michael genau die selben, wenn nicht sogar größere Probleme hatte, seine Konzentration aufzuteilen und gleichzeitig fokussiert zu sein. Nachdem sein Padawan persönlichere Geschäfte erledigt hatte, gesellte er sich zu den Waschbecken.
Es waren 4 an der Zahl, alle mit vergoldeten Griffen und edlem weißen Mamor. Steven stellte den Wasserhahn auf die höchste Stufe. Nicht um sich erneut zu erfrischen, viel mehr um die Geräuschkulisse ein wenig zu erhöhen. Wenn man sie auch hier abhörte, ja dem Imperium war es durchaus zuzutrauen, war es nun deutlich schwerer Etwas zu verstehen. Steven bemühte sich dazu noch, deutlich leiser zu sprechen
.

"Sie macht nicht den Eindruck, als fühle sie sich bedroht."

stellte der Ritter nüchtern, fast schon enttäuscht, über die Archäologin fest.

"Ganz im Gegenteil.."

sinnierte der Ritter, kratzte sich an seinem Kinn und setzte eine ernste Miene auf. Ja es war wirklich beunruhigend, dass eine Republikanerin sich im Herzen des Imperiums so wohl fühlte. Besonders wenn man hinzuzog, dass sie auf ihrer letzten Mission weniger erfreuliche Kontakte hatte. genauere Details hatte Steven jedoch darüber auch nicht.

"Sie sucht geradezu die Nähe von Graf Sturn und den anderen Sith. Mir gefällt das ganz und gar nicht, doch es ist ihre reie Entscheidung. Ich spüre keinerlei Einfluss von Sturn oder einem Anderen.."
Höchst beunruhigend und gar nicht von Vorteil für die Mission der beiden Jedi. Steven wollte sich gerade weiter mit Michael bereden, als eine fremde Person den Raum betrat. Es war ein menschlicher Mann im Frack. Er war in etwa 50 Jahre alt, vielleicht etwas älter und roch stark nach Alkohol. Man merkte der Gala an, dass die Uhrzeit vorangeschritten war. Wenn Steven vorhin richtig sah, hatte auch der Veranstalter mit einem Alkoholisierten zu tun.

"'nießt ihr die Parte, Junks?"
lallte der Frackträger und wollte Steven freundschaftlich auf die Schulter hauen, verfehlte aber um wenige Zentimeter. Doch sein Gang wurde davon keineswegs abgebremst. Der torkelnde Frackträger, vermutlich war er mittlerweile nur noch ein Wrackträger, nutzte eine der Kabinen um seinen Mageninhalt zu entleeren.
Es war wahrscheinlich, dass er diese "Parte" nicht mehr lange genießen würde. Sturn war nicht der Typ der, solche Individuen, bei solch einer Art Veranstaltung, frei herumlaufen ließ. Vermutlich würden bald zwei, in zivil gekleidete, Sicherheitskräfte den Mann unauffällig hinausbefördern.
Angespannt wartete der Ritter darauf, dass der Mann die beiden Jedi wieder ungestört ließ.

"scheiß Schampus!"
ertönte es nach einigen Grunz -und Würgelauten aus der Kabine. Steven konnte darüber nur die Augen verdrehen. Er war dem Alkohol nicht abgeneigt, doch er konnte nie verstehen, wie man sich so gehen lassen konnte. Hatte diese Person denn gar keine Selbstbeherrschung, geschweige denn irgendwelche Ehre?
Auf allen Vieren bewegte sich der Mann aus der Kabine heraus. Oh, bei der Macht, war dies ein erbärmlicher Anblick. Steven würde ja helfen, doch ehe er diesen unsäglichen Gedanken zu ende denken konnte, stand der Frackträger wieder auf zwei Beinen. Nicht fest, sondern viel mehr torkelnd, aber er stand. Natürlich bewegte er sich auf die Tür zu, ohne sich die Hände zu waschen. Steven ersparte sich aufgrund des Zustandes des Mannes und weil er seine Ruhe haben wollte, sein Kommentar.

"Parteee!!"
hörte man noch durch die sich langsam schließende Tür. Dann war es still in der Herrentoilette. Steven drehte den Wasserhahn wieder voll auf. Sicher war sicher.


"Unsere Mission kann wohl möglich nicht mehr erfolgreich abgeschlossen werden."

erklärte der Ritter und betrachtete dann niedergeschlagen den Boden der Herrentoilette. Sich eine Niederlage einzugestehen war nie leicht, dies auch noch vor seinem Schüler zu tun, war noch viel schwieriger.

"Vielleicht ist es besser, wenn wir Bastion verlassen, ehe die Angelegenheit in irgendeiner Weise eskaliert."

Steven war sich selbst nicht sicher, was sie tun sollten. Natürlich hatten sie diese Aufgabe vom Rat der Jedi bekommen, doch was sollten sie gegen Zoeys freien Willen tun? es war wohl das Beste, wenn man die ganze Szenerie noch eine Weile beobachtete und sich dann auf den Weg machte. Es gab noch genug zu tun, nicht nur auf Cirrus oder Lianna, sondern auch auf Mon Calamari und Coruscant. Die Galaxis war in einem Umbruch und es gab da noch jemanden, dem er versprochen hatte, dass sie sich wieder sehen..

*** Verschlüsselte Nachricht an Tenia Lumiran ***

Hey T.
leider gibt es auf dieser Gala gar keinen Pool. Ich weiß, du würdest ihn genauso schmerzlich vermissen, wie ich es tue. Die Doktorin macht auf mich den Eindruck, den sie anscheinend auch bei dir hinterlassen hat. Unsere Aufgabe hier ist so gut wie erledigt, oder besser gesagt nicht zu erledigen gewesen. Ich werde Die genaueres berichten. Wenn nichts dazwischen kommen, sehen wir uns bald wieder! Pass auf dich auf!
S.

*** ENDE der Commnachricht ***

Steven schickte die Commnachricht an Tenia raus und hoffte, dass das Imperium nicht alles von ihrer Unterhaltung aufschnappte. Sie nutzen keinen Jedi-Kanal, aber doch einen mit ziemlich hoher Verschlüsselung. Doch das Imperium hatte fähige Leute und so würde es nicht verwunderlich sein, wenn sie einzelne Wörter aus dem Net fischen konnten.
Während Steven die Nachricht tippte, war ihm nicht aufgefallen, dass sein Padawan die Toilette mittlerweile wieder verlassen hatte. Steven guckte sich noch einmal um, ob er sich nicht doch noch in einer der Kabinen befand und folgte seinem Schüler dann nach draußen.

Er fand Michael jedoch schnell vor der Tür auf seinen Meister wartend.



~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ Herrentoilette ~ Steven Crant und Michael Aeren, weiter Weg: Janus, Voth Terrix, Iriye,; in der Nähe der Damentoilette: Sane alias Krayne mit Saphenus und Zoey Liviana; noch weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax ~
 
[Bastion – Sith Orden – Hangar – „Silver Spear“ – Torryn (Tier), EsNine]



„EsNine, da klebt immer noch etwas von diesem Staub in den Aggregaten!“

rief Torryn und presste seinen muskulösen Körper weiter in den engen Versorgungstunnel seiner Vangaard Pathfinder. Der modifizierte S19 Astromech quittierte den Ausruf mit einer Folge von Tönen, die sich dann in eine Sprachmodulation veränderten.

„Ich sehe es, Sir. Selbst nach den vielen Umbauten, die das Schiff in den letzten Monaten über sich ergehen lassen musste und der anschließenden Reinigung haben meine Sensoren auch die geospezifischen Rückstände von Ryloth an einigen Stellen ausgemacht“,

erwiderte der Droide. Torryn seufzte leise und zwängte sich weiter in den Tunnel hinein, wobei er akribisch den Staub und die Rückstände, die er fand von der Innenseite der Schiffshülle entfernte.

Er war immer noch da, der Staub von Ryloth, das Andenken an die Nachtseite und ihre kristallinen Sporen, die sich überall festsetzen konnten und die nun schlummerten, bereit zu wachsen. Das Wachstum hätte nicht nur verheerende Auswirkungen auf sein Raumschiff, sondern diese Pflanzen waren auch Fleischfresser.


Er fragte sich, ob damals auch Sporen in ihre Körper gelangt waren, als sie zu dritt auf Ryloth nach Glitteryll gesucht hatten, um mit dieser geheimnisumwobenen Droge Erinnerungen an ein Geschehnis vergessen zu lassen, das damals sein Meister initiiert und das dessen Familie fast komplett ausgelöscht hatte. Aber eben nur fast. Überlebende hatte es gegeben, Zeugen, das Werk eines Zweifelnden. Ein unverzeihlicher Fehler, den sie korrigieren mussten und der sie letztlich nach Ryloth geführt hatte.


Ian Dice, Darth Keebo, Meister und Mentor. Jetzt war er fort. Es hatte eine Verbindung bestanden, irgendwie. Jetzt war sie fort. Merkwürdig.


Das Band zwischen Meister und Schüler war gerissen, es war dünner und dünner geworden, erodiert. Das Dunkle war immer mehr korrumpiert worden, so dass der Riss zwangsläufig kommen musste. Eigentlich war das Band schon früher geschwächt und anfällig für Risse geworden, seit Iouna aufgetaucht war, damals auf Telos und wurde ab da an gehalten von Konventionen des Ordens und dem Pflichtgefühl zwischen Meister und Schüler. Differenzen, Spannungen waren zwischen ihnen gewesen, die ihnen auch Kraft gegeben hatten. Kraft, die Torryn für seine Prüfung zum Krieger nutzen konnte, um zu bestehen und um zu überleben. Ein seltsames, bedrückendes Gefühl der Dankbarkeit entstand und Torryn schüttelte kurz den Kopf, wollte es abschütteln.


Wahrscheinlich wäre es seinem Meister sogar lieber gewesen, dass Torryn in den Katakomben von Korriban als Leiche zurückgeblieben wäre und das mit Iouna zusammen. Aber er hatte überlebt, mit Iouna. Iouna, Torryns Schülerin und Gefährtin. Ein Anker und ein Garant für das Fortbestehen und damit nicht nur seiner eigenen Existenz, denn es gab da noch jemanden, den Schatten, das Flüstern, die Entität des Dunklen und die andere Seite seines Ichs.Tier. Ein Psychiater hätte Tier nur als Ausgeburt einer dissoziativen Störung von Torryns Bewusstsein diagnostiziert, aber es war mehr, und es war präsent. Immer. Immer bereit.


Endlich war Torryn an der Klappe angekommen, wo verschiedene Energieleitungen zusammenliefen. Er schloss die Augen und legte seine rechte Handfläche auf die Klappe. Seine visuelle Wahrnehmung verließ die normale Ebene der menschlichen Sinne und tauchte ein in das Geflecht der Macht. Er besah sich kurz selbst und die Hülle, die ihn umgab, das schattenhafte, dunkle Fell, mit dem er verschmolzen war. Tier hatte sein eigenes Bewusstsein und Torryn spürte, wie es ihn beobachtete. Es war zufrieden. Das war gut.


***
An ihrer Seite war ich gewesen, hatte sie begleitet, als ein Teil von ihnen. Sie, das Weibchen, konnte mich auch sehen, mich wahrnehmen, wenn ich mich zeigte und von Torryn, meinem Wirt, separierte. Seit er sich auf mein Drängen hin, mit ihr vereinigt hatte, war ein Teil von mir nun auch in ihr. Meine Kontrolle war ab diesem Zeitpunkt perfekt gewesen. Einer Paarung stand nichts mehr im Weg, aber vorher mussten sie noch wachsen in der Macht und ich konnte warten. Zeit war nur gebunden an meinen Wirt, aber er war noch jung und stark und die Macht konnte sein Leben sogar noch verlängern. All dieses Wissen um das Dunkle musste sich langsam seinen Weg in ihn bahnen, dann konnte ich noch mehr davon zehren. Er war auf einem guten Weg dahin. Mit ihr zusammen. Sie als seine Schülerin und sie als mein Instrument der Kontrolle und als Vehikel des Weiterbestehens. Ich war zufrieden und beobachtete weiter durch seine Augen. Genüsslich sog ich das Dunkel in mich auf, labte mich daran, als er begann, über seinen ehemaligen Meister zu sinnieren und dabei Emotionen in sich erzeugte, die den Weg zur dunklen Seite ebneten. Für mich eine Köstlichkeit.

***



Es fühlte sich wie das pulsierende Leben in einem biologischen Organismus an. Blut, das durch die Adern floss. Rein und voller Energie. Die Energieleitungen waren sauber und absolut funktionstüchtig. Man hatte gute Arbeit geleistet, als man die neuen Schildsysteme und Waffenfunktionen in die „Silver Spear“ integriert hatte. Keine Rückstände. Torryn nahm seine Handfläche zurück von der Klappe und ließ sich über das Wartungssystem einen weiteren Knotenpunkt in der Energieverteilung anzeigen. Der Verkauf des übrigen Glitterylls damals auf Tatooine hatte ihnen so viel Credits eingebracht von denen es sich gut leben ließ und von denen sich hochwertige Ersatzteile und Modifikationen kaufen ließen. An Reichtum konnte man sich gewöhnen.


Fast im gleichen Moment, wie ihn EsNine etwas über das Commlink mitteilte, fühlte Torryn die Präsenz von Iouna im Hangar.
„Sir! Miss Iouna kommt zum Schiff“, tönte es aus dem Commlink. Torryn zwängte sich zurück aus dem Schacht. Hier war alles in Ordnung. Tier wurde aktiv. Es spürte genau wie er die Nähe seiner Schülerin, der Gefährtin.



[Bastion – Sith Orden – Hangar – „Silver Spear“ – Torryn (Tier), EsNine, Iouna]
 
[Bastion – Sith Orden - Iounas Quartier - Iouna]

Bastion. Seit hundertundein Tagen oder Monaten Bastion. Irgendein Wochentag. Eine halbe Stunde nach der täglichen Trainingseinheit. Iouna Lethe lehnte in ihrer Sitzschale, Füße hoch auf der kleinen Tischplatte, die ihr zugleich als ein Schreibtisch, eine Ablagefläche und als Esstisch diente. Alles in diesem Zimmer war irgendwie klein und mehrfunktionell. Iouna blickte auf den Rand der billigen Einbauregale, in denen die Türe provisorisch eingebaut wurden, um aus Platznot den Zweck eines Schrankes zu erfüllen. Ein Papierkorb voll von Cafdosen und verbrauchter Speicherkarten. Zu ihrer Linken eine aufgeklappte Liegefläche, die sie meistens als Ablage für die getragene Kleidung benutzte. Die sie aber abends, wenn sie nicht bei Torryn schlief, einfach auf den Boden warf. Kein Bett. Kein Schrank. Keine Habseligkeiten. Kurz streifte ihr Blick eine winzige Lithographie eines Ur-Siths, die neben dem hohen aber schmalen Fenster hing. Auch sie gehörte ihr nicht und sie wusste nicht darauf abgebildet war, das interessierte sie nicht.


Der Wunsch bald weiter zu ziehen, erlaubte ihr nicht, sich in ihrem Quartier heimisch zu fühlen. Es war nicht ihr Zuhause. Es durfte nicht werden. Spätestens wenn sie die Ausbildung zum Warrior beendete, würde sie das Quartier, dann Bastion, verlassen. Bis dahin würde sie nichts tun, um das Quartier wohnlicher zu gestalten. Es lag nicht am Mangel an Credits. Davon hatten sie genug, Torryn und sie. Für dieses Vermögen, das sie damals für Glitteryll auf Tatooine bekamen, könnten sie beide in Luxus-Appartements wohnen. Das wollten sie aber nicht. Die Credits waren besser zu investieren. Und wenn es nur nach ihr ginge, wäre sie schon längst abgereist. Nichts mehr hielt sie hier. Inzwischen strebte sich einfach alles in ihr dagegen, hier zu sein. Rastlosigkeit.
Ungeduld, weil die Ausbildung noch nicht zu Ende war. Weil die Prüfung noch nicht mal bevorstand. Weil sie es endlich hinter sich bringen wollte. Und die Abreise verzögerte sich seltsam. Sie steckten hier fest. Es wollten einfach keine Aufträge kommen. Diese vagen Umstände, die Ungewissheit ertrug sie ganz schlecht.


Missmutig betrachtete sie ihren rechten Fuß, dessen Gelenke kalt und steril glänzten. Lautlos wie eingeölt glitten die künstlichen Gelenke aneinander, als sie den großen Zeh bewegte. Tief aufatmend lehnte sie den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Viel zu oft und jedes Mal viel zu lange hatte sie auf das Bein gestarrt. Ja, auch dessen war sie sich überdrüssig. Unendliche Tage, Wochen auf der Krankenstation. Liegend, sitzend, wieder liegend. Die Behandlung zehrte an ihr, die Genesung dauerte lange, so lange bis sie das Gefühl hatte, jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben. Sie würde sich an diese Zeit, an diesen boshaften Traum nicht mehr erinnern wollen. Aber sie erinnerte sich. Erinnerte, wie sie jeden Morgen aufgewacht und sich in dem gleichen Alptraum wieder gefunden hatte. Sie hätte schreien können, um sich schlagen, doch der Alptraum würde nicht verschwinden. Aus diesem dunklen Alptraum fand sie nicht mehr heraus. Seitdem roch es auf Bastion für sie nur noch nach der Krankenstation. Nach Medikamenten. Nach purer Chemie, Infusionen, Spritzen, Blut, Körperflüssigkeiten, allem, was dazu gehört. Keine Erinnerung dagegen, wann und warum sie eines Tages aufhörte traurig zu sein, sich ununterbrochen zu fragen, wo denn ihr Bein geblieben, wohin das Stück Fleisch weggebracht, wer es entsorgt hatte. Den Verlust nicht mehr zu betrauern. Nicht mehr wütend sein, nicht auf sich selbst, weil sie durch Leichtsinn und Übermut einen folgenschweren Fehler beging. Nicht auf Torryn, der ihr das letztendlich angetan hatte. Nur noch ab und an im Trainingsraum ertappte sie sich dabei, wie sie eher unwillkürlich als bewusst, den sauberen Raum nach den Spuren des Kampfes durchsuchte. Nach ihrem eigenen Blut, das an dem besagten Tag, in jede Ritze geflossen war.


Iouna öffnete die Augen und ließ die Beine behutsam herunter. Der Boden fühlte sich ungewöhnlich kühl an. Schwermut legte sich auf ihrer Brust und das gefiel ihr nicht. Sie setzte sich aufrecht und langte in die Hosentasche, zog ihr Komlink heraus und drückte den Aktivierungsknopf. Keine Nachrichten, auch von Torryn nicht. Stattdessen blinkte das blaugrüne Signal der Kantine eindringlich wie Alarm. In den Holonews lief schon wieder Benifizgale-Werbung. Eine Nahaufnahme vom Gesicht des Grafen Janus Sturn des Mitglieds der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste und imperialer Kultur. Direkt unter seinem Kinn eine Laufschrift, die zum Spenden für die corellianische Veteranen aufrief. Betrachtete sie das Porträt des Sith-Kriegers aus der Ferne oder aus den Augenwinkeln, zeigte sich ihr eine freundliche Miene mit nach oben gezogenen Mundwinkeln. Konzentrierte sie sich hingegen auf die Lippen, verschwand dieser Eindruck. Es wirkte so, als würde Janus Sturn gleichzeitig lächeln und nicht lächeln. Selsam. Einfach Wegklicken ließ sich der Mist auch nicht. Iouna musste den Komlink geradezu bezwingen, um das Holonews-Programm zu beenden, den Modus zu wechseln. Sie rief ‚das heutige Menü‘ auf und wartete gespannt auf die Ergebnisse. Ihr Magen knurrte, sie war hungrig. Bantha Steak, Mugrueben-Eintopf und Crêpes Malreaux. Jetzt genau das richtige. Sie knipste den Komlink aus und ließ ihn in der Hosentasche wieder verschwinden. Dann stand sie auf, warf ihre Robe um die Schulter und verließ eilig das Quartier. Sie zog die Luft tief in die Lungen und genoss die vibrierende Dunkle Macht, die sie umgab. Und es schien ihr, sie müsse gar nicht mehr in diese Macht greifen, um Torryn aufzuspüren, sie wusste sofort, dass er im Raumschiffhangar war. Sie beschleunigte den Schritt, denn gleich würden sie gemeinsam in die Kantine gehen.

[Bastion – Sith Orden – auf dem Weg zum Hangar - Iouna]
 
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Bastion - Sith-Tempel - Aricas Turm - Arica in ihren Räumen und Nik davor

Die Tatsache ein neues Spielzeug zu besitzen lies Arica's Stimmung auf einem Hoch bleiben, auch als sie die Rückkehr jener dunklen Präsenz spürte, die wie eine stickige Decke über ihr lag sobald sich dieser elende Noghri-Schrott-Hybride in ihrer Nähe befand. Leider war er ihr über! Sie hatte einfach den Moment verpasst in dem sie ihn noch hätte beseitigen können und jetzt war er der Imperator. Der Einzige vor dem sie ihr Knie neigen musste auch wenn es ihr nicht passte.
Argh! Sie wurde wütend wenn sie nur daran dachte, aus diesem Grund schob sie den Gedanken bei Seite, zumal sie in naher Zukunft nicht in seine Nähe musste.
Sie setzte sich an ihren Tisch und zu allererst bestellte sie einen bestimmten Künstler seiner Zunft zu sich, weil sie mit Nik nachher noch etwas vor hatte. Dann, leicht in sich hinein grinsend wandte sie sich dem Tagesgeschäft zu, erledigte etwas Korrespondenz, las einige Berichte ihrer vielen Informaten, von denen nur ein geringer Teil wusste, das er für sie arbeitete und sah sich dann einige Holonachrichten an.
Dr. Leon hatte ein Buch heraus gebracht und lies sich in den Medien feiern aber da Arica auch die eigentlich gesperrten Kanäle der republikfreundlichen Sender heran kam, sah sie auch die ungeschönte Version der Geschichte.
” …ein guter Sith ist ein toter Sith”
Arica knurrte kurz und beschloss diese These mit der impertinenten Doktorin zu bereden sobald sie sie wieder in die Finger bekam.
Oder sollte sie arrangieren das ein anderer sie in die Finger bekam?
DarthHybris. Leon hatte ihn erwähnt und Arica hatte auch eine Weile geglaubt er währen den Widrigkeiten Thearterra zum Opfer gefallen. Neuere Berichte die sie vorhin überflogen hatte, erklärten aber auch, dass er wieder auf Bastion weilte und dies wiedersprach grundlegend der These, er wäre Kriegswyrmfutter geworden.
Nun gut, es gab andere Dinge als sich über die kleine Archäologin zu ärgern und so rief Arica die nächsten Nachrichten auf und schmunzelte gleich darauf.
Sturn hatte dazu beigetragen Sernpidal ins Imperium zu holen.
Sie zweifelte keinen Moment an den Nachrichten. Die Silberzunge konnte Tauntauns Eis verkaufen
Und genau das machte ihn gefährlich. Aber auch interessant und amüsant.
Die weiteren Nachrichten waren kaum der Rede wert bis auf eine Übertragung aus Coruscant. Keine imperiale aber trotzdem interessant.
War Blade, der verdammte Jedirat Lucas und... und irgendein weiblicher Tentakelkopf standen im Bild. Doch nicht die Personen waren es nein die Nachricht zog Aricas Aufmerksamkeit in ihren Bann.
Eine Seuche!
Anscheinend hoch virulent denn nicht ohne Grund beschränkte man die Reisemöglichkeiten auf einer Welt wie Coruscant. Moment, vorhin war da ein Bericht, denn sie bei Seite gelegt hatte um ihn später zu lesen. Jetzt zog sie in hervor und überflog die Worte. Interessant!
Ein leiser Piepton erinnerte sie daran, dass Nik bald wieder aufkreuzen würde und sie entfernte alle interessanten Unterlagen von ihrem Schreibtisch, erhob sich, legte ihre Kleidung ab und gönnte sich noch schnell eine erholsame Dusche.
Sie war fast fertig und drehte gerade die Dusche wieder ab als sie fühlte das sich jemand näherte.
Nik!
Grinsend und eher aus theatralischer Gewohnheit als aus Notwendigkeit, mit einer knappen Handbewegung, sorgte sie dafür, das sich ihre Türe öffnete.

»Hallo? Ist da wer?«
Was glaubte er? Wer, außer ihr, würde ihm hier antworten?
Sie hörte ihn in den vorderen Bereich ihres riesigen Wohnraumes schlurfen. Ja, das würden sie auch üben müssen. Auf Dauer konnte ihr Diener nicht wie ein Gungan in der Kristallhöhle herumtappern.
Doch noch meldete sie sich nicht sondern wartete einen Moment bis er weit genug im Raum war und einen kurzen Blick durch die offene Tür zur Nasszelle werfen konnte. Dann verlies sie die Dusche und ging hinüber in ihren Schlafraum mit dem anschließenden Kleiderschrank. Schnell umschloss ein frischer Hosenanzug ihren Körper, dann erst trat sie in den großen Hauptraum und sah Nik erst einmal gar nicht direkt an.


Hat jemand gesagt, du sollst eintreten?

Fragte sie ohne einen Anflug von erkennbarer Emotion in ihrer Stimme, lies ihn einen Moment zappel , grinste dann aber und wechselte überganslos das Thema.

Und, gefällt dir dein neues Leben?

Sie musterte ihn von oben bis unten.

An der Passform müssen wir aber noch arbeiten.

Unerwähnt lies sie, wie sie gedachte dies zu tun. Ob sie die Kleidung modifizieren würde oder an Nick etwas ändern.
Und dann, als würde ihr gerade etwas einfallen, hob sie kurz ihre Hand als Achtungszeichen, holte knapp hörbar Luft und sah Nik direkt in die Augen.


Und da wäre noch etwas!

Wie schon zuvor öffnete sich die Eingangstüre und der überaus pünktliche Fachmann, den Arica vorhin gerufen hatte, stand im Türrahmen und da er ihre Spielchen bereits kannte, wartete auf den kleinsten Wink von ihr, näher zu treten.

Weißt du Nik, ich mag es nicht wenn Andere mit meinen Sachen spielen!

Eine kurze drohende Pause folgte, dann, wiedereimal wie von Geisterhand gepackt, landete Nik bäuchlings und mit weit ausgestreckten Armen auf Arica's Schreibtisch während der noch bis eben in der Tür stehende den Raum betrat.

Was wünscht ihr dieses Mal Lady Kolar?
Ein Brandmal? Cutting? Vielleicht etwas Größeres?
Transplantation? Amputation? Oder etwas Invasiveres?


Arica grinste breit ! Der gerade mit seinem tiefen Bariton gesprochen hatte, kannte nicht nur ihre Spielchen, er wusste wie schnell aus dem was er gesagt hatte auch Ernst werden konnte. Doch heute hatte sie ihm bereits mitgeteilt was geschehen würde und die Worte die er an sie gerichtet hatte waren einzig für Nik's Ohren gedacht.

Hm, ich würde sagen der Arm!

Erklärte sie knapp, während Nik's rechter Arm noch mehr ausgestreckt wurde ohne das irgendwer sagte was genau mit ihm geschehen würde.
Dann räumte ihr Handlanger klappernd und klirrend einige Utensilien, außerhalb von Nik's Sichtbereich, heraus.
Ein Surren, das unteranderem auch von einer Knochensäge stammen konnte, erklang mit einem Mal direkt neben Nik's Ohr.


Genieße es Kleiner.

Raunte die raue Männerstimme. Dann senkte sich die Tattoonadel in Nik's Arm.

Bastion - Sith-Tempel - Aricas Räume - mit Nik
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Saphenus, Zoey, Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, alle anderen, die ihm gefolgt sind, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Die Situation stand auf Messers Schneide, und jederzeit konnte die kaum verborgene Aggression und wechselseitige Abneigung in offene Gewalt umschlagen, etwas, das Janus lieber vermeiden wollte. Zum einen hätte dies der Gala und damit ihm geschadet, zum anderen wollte er sich mit einer so armseligen Kreatur wie dem Gouverneur nicht die Finger schmutzig machen. Ignavius war die Sorte Rivale, die man mit einer vergifteten Frucht ausschalte und genüsslich zusah, wie er verzweifelt nach Luft rang und schließlich starb. Dieser Gedanke zauberte ein schmales Lächeln auf das blasse Gesicht des Grafen. So oder so, der Sith-Gouverneur hatte sich auf der Liste derer, die ihm im Weg waren, einen Platz ganz oben verdient, und so etwas war ungesund. Sehr ungesund.

Eine weitere Feindschaft bahnte sich an, als Saphenus Zoey als eitel bezeichnete und damit eine empörte Reaktion bei der hübschen Archäologin verursachte, die prompt auf ihre zahlreichen gefährlichen Abenteuer verwies und den Grafen als Zeugen dafür nannte. Nun, dies stimmte in der Tat, auch wenn die Brünette wohl wirklich recht stolz auf sich und ihre Eigenschaften war. Was Janus ihr allerdings nie unter die Nase reiben würde, zudem fand er diese Einstellung durchaus reizvoll.


„Dr. Liviana weiß sich der Umgebung anzupassen. Etwas, das dem ein oder anderen deutlich schwerer fällt.“

Meinte der sportliche Halbechani schließlich und lächelte dabei. Saphenus wirkte ehrlich schockiert, als der Graf ihm versicherte, dass Ignavius wirklich der Gouverneur von Korriban war, der Zabrak lächelte grimmig und erklärte, dass sie darüber noch sprechen würde.

„Das sollten wir.“

Erwiderte Janus leise, seine grünen Augen in goldenes Funkeln getaucht. Zoey meldete sich auf seine Bitte zu Wort, die Autorin tat ihm den Gefallen und bestätigte den Wert des Naboo´schen Schnapses, den der Gouverneur nun in seinen gierigen Händen hielt. Der Graf verkniff sich ein spöttisches Lachen. Ignavius mochte ihn verachten, doch seine Getränke nahm er gerne und in rauen Mengen. Die Versuchung war groß, eine entsprechende Bemerkung zu machen, doch plötzlich spürte er in der Macht etwas. Es kam näher und Janus blickte in seine Richtung. Ein Stein?

Ein kleines Objekt kam angeflogen, das auf die Distanz nicht wirklich zu identifizieren war, doch kurz bevor es von einem Machtstoß des Sith-Gouverneurs in tausend blutige Stücke zerrissen wurde, erkannte Janus es als eine Art Vogel und er schützte sich instinktiv mit der Macht und dehnte diesen Schutz auch auf seinen Schüler aus. Da er ursprünglich einen Angriff befürchtet hatte, hatte er sich auf sich selbst und Voth konzentriert und so wurde nur Zoey von den Resten getroffen, ihr Gesicht blutrot verfärbt.

Entsprechend heftig fiel die Reaktion der Autorin aus, angeekelt schrie sie auf. Die Reaktionen der beiden anderen anwesenden Sith waren bezeichnend. Ignavius höhnte und spottete und schlug jeglichen Versuch der Versöhnung aus, und Saphenus...lachte. Lachte so laut und heftig, dass man es im ganzen Innenhof hören konnte. Zoey reagierte entsprechend und bat mit zitternder Stimme um Entschuldigung und verschwand dann in Richtung Nasszellen. Janus musste zugeben, dass die Situation wirklich eine gewisse Komik aufwies, und nur seine Erziehung und sein Fokus auf die Außenwirkung verhinderten, dass er lächelte. Schließlich wollte er es sich mit der Archäologin nicht verscherzen.


„Ich bitte um Entschuldigung für diesen unschöne Zwischenfall. Seien Sie versichert, dass ich alles tun werde, um den Abend zu retten und Sie vor weiteren...Unbotmäßigkeiten zu schützen.“

Flüsterte Janus ihr beim Gehen unauffällig zu und schickte in der Macht das Gefühl von Sicherheit und Beruhigung. Vielleicht ließ sich dieser Zwischenfall zu seinem Vorteil nutzen, um die Brünette noch mehr für sich einzunehmen und sich gut zu präsentieren. Wem ihre Sympathien galten, war nun sicherlich umso klarer. Nachdem die Archäologin gegangen war, richtete der Graf seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden anderen Sith-Krieger. Ignavius sorgte nicht für eine Überraschung, der reinblütige Sith äußerte weitere Beleidigungen, forderte zum Kampf heraus und verlangte schließlich, dass der Graf verschwinden sollte, da er seinen Abend ruiniere.

„Ich überlasse Euch ganz Euer großen Leidenschaft, Gouverneur. Macht nicht zu viel Lärm, wenn Ihr umkippt. Könnte die Vögel aufschrecken, und man sagt, sie sind um diese Jahreszeit sehr hungrig.“

Janus lächelte spöttisch. Nun meldete sich auch Saphenus zu Wort, der Zabrak schmeichelte dem Gouverneur und stellte sich verbal auf dessen Seite, wohl ein taktisches Manöver, um dessen Vertrauen zu gewinnen, dann entschuldigte sich der Einäugige und meinte grinsend, er wolle sich nun um Zoey kümmern. Der Graf reagierte mit einem kühlen Lächeln und nickte ihm kaum merklich zu.

„Dr. Liviana wird sich über diese Zuwendung gewiss sehr freuen.“

Kurz sah der weißhaarige Fastmensch dem anderen Sith nach, dann drehte er sich um und würdigte den Gouverneur keines Blickes, begleitet von Voth entfernte er sich einige Schritte außer Hörweite zur anderen Seite des Hofs und nickte dem Twi´lek dann knapp zu, seine Stimme ruhig und voller Autorität und Stärke.

„Wie Ihr nun sehr anschaulich an einem lebenden Exemplar erkennen könnt, hat auch der Sith-Orden sein Kontingent an Versagern und Narren. Ignavius hätte ein nützlicher Verbündeter sein können, wenn er und die Umstände anders wären. Doch stattdessen ist er eine Belastung. Was meint Ihr, mein Schüler...wie geht man mit einer solchen Belastung um?“

Das wölfische Lächeln des Sith-Kriegers, dessen weiße Zähne in der Nacht wie Dolche aufblitzten, ließ erahnen, wohin seine Überlegungen gingen. Doch war er neugierig, was sein Schüler zu sagen hatte, Voth musste lernen, eigene Problemlösungen zu entwickeln, indem er sich konkret damit befasste. Der Graf warf noch einen Seitenblick zu Iriye, die sich angesichts der alten Bäume wohl in diesem Innenhof sicher wohl fühlte. Was die Vahla wohl zu all diesen Dingen zu sagen hatte? Auch ihre Meinung war ihm willkommen.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, Iriye, weiter weg: Zoey, Saphenus, Steven, Michael, Sane, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
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---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens , Janus Sturn und sein Schüler Voth ansonsten nur unwichtige stumme Nebencharaktere][---

Stirnrunzelnd saß Ignavius auf seiner gepolsterten Bank und starrte einen Augenblick lang einfach nur stur nach vorne. Dieser Saphenus! Also echt! Für einen Augenblick hatte er noch an ihm gezweifelt, doch inzwischen war die Sache wieder klar. Natürlich musste sich der Warrior mit dem Grafen gut stellen. Im Gegensatz zu ihm war er schließlich weder Gouverneur von Korriban, Herrscher über seinen eigenen Planeten, ein so hervorragender Archäologe und auch ansonsten mit nicht allzu viel ausgestattet worden. Aber dafür konnte er ja nichts. Er war nicht einmal halb so alt wie er, hatte durch seinen bekloppten Meister gelitten und musste nun von Grund auf neu anfangen. Nicht das ihn diese Sache weniger verachtenswert erscheinen ließ, doch Ignavius konnte dank seiner Milde und Nachsichtigkeit darüber hinwegsehen. Saphenus, das Juwel, war in eine Jauchegrube gefallen. Und von sich aus konnte er sich nicht mehr befreien. Wer, wenn nicht Ignavius musste sich also seiner annehmen? Er musste ihn herausfischen, so widerlich das auch war und ihn dann wieder blitzblank putzen. Und da nur er allein die Weitsicht besaß und eine derartige Selbstlosigkeit an den Tag legen konnte, musste er es persönlich machen. Saphenus war vom Weg abgekommen, doch willig, also würde Darth Ignavius ihn nicht fallen lassen. Nein, das war eines Mannes seiner Größe nicht angemessen. Es reichte nicht über Sith wie den Grafen zu stehen, indem man intelligenter war, über mehr Macht, Einfluss und Wissen verfügte, nein, man musste auch zeigen, dass man sehr viel reifer und sozialer war. Sturn würde den Zabrak selbstverständlich unten halten wollen. Der Einäugige sah nicht besonders gut aus und sein Bein machte die Sache auch nicht besser. Doch während der Adlige den jungen Mann deshalb nur als niederen Knecht halten würde, war Ignavius bereit über alles Äußerliche hinwegzusehen und ihn so zu nehmen wie er war. Na ja, fast. Die unpassenden Angewohnheiten mussten ihm wie bei einem Kind ausgetrieben werden. Aber auch das würde der Warrior gerne tun. Denn er war ja eben wie er war.


Ich darf keine Dankbarkeit erwarten. Er ist in der Hinsicht wie ein Kind. Erst Jahre später wird er mir danken können, denn erst dann wird er verstehen was er mir alles verdankt. Aber das ist okay. Ich hatte nie Kinder, es wäre also so als ob.


Ignavius erhob sich doch wieder, von dieser Idee regelrecht nüchtern geschüttelt, musste dann aber feststellen, dass irgend ein Trottel auf der Gala an den in der Nähe platzierten Gravitationsprojektoren herumspielte. Oder war es allgemein die Schwerkraft von Bastion? Was es auch war, ständig neigte sich sein Körper nach links oder rechts und er musste das mit weniger eleganten Ausfallschritten kompensieren. Nur eines blieb absolut sicher: Die Unversehrtheit seines Schnapses. Die Flasche in der Linken, das – Ignavius warf einen Blick auf seine rechte Hand – nun leere Glas in der Rechten, näherte er sich Sturn. Er hatte durchaus mitbekommen, dass sich der Lackaffe und sein rothäutiger Apprentice zurückgezogen hatten und nun irgendwas besprachen. Doch wenn Ignavius Saphenus retten konnte, konnte er das vielleicht auch bei dem Twi'lek schaffen.
Weiter den Gravitationsanomalien ausweichend oder sie kompensierend, schritt der Gouverneur annähernd geschickt zu den beiden hinüber. Da er nach wie vor eine pulsierende Fackel der Finsternis in der Macht darstellte, konnte man ihn natürlich weder übersehen, noch überhören, noch in der Macht nicht wahrnehmen. Und doch schien er wie aus dem Nichts gekommen zu sein, denn als der Sith seine nun leere rechte Pranke auf die Schulter des viel zu dürren Twi'lek krachen ließ, zuckte der zusammen. Och wie süß. Noch so jung und unerfahren!
Falls irgendwer was sagte, so konnte Ignavius es im Augenblick eh nicht hören. Er hatte irgend so ein merkwürdiges Rauschen in den Ohren, was mit absoluter Sicherheit auf Sturn zurückzuführen war. Als die Schwerkraft dann wieder umschlug und Ignavius gezwungen war sich regelrecht in die Schulter des Apprentice festzukrallen, warf er Janus doch noch einen vernichtenden Blick zu. Vermutlich vernichtend, denn irgendwie war alles verschwommen.

„Welcher Schwachkopf kommt denn auf die Idee Gravitationsprojektoren auf einer Gala aufzustellen! Lassen sie den Scheiß endlich sein.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, sah er wieder den Twi'lek an. Wie war noch gleich sein Name gewesen? Vozz? Voss? Vosz? Nein, Vott! Genau.

„Also, Vott, hört mir gut zu. Euer Meister...“

Er unterbrach sich selber, als ein Teil des im Magen angesammelten Gases nach oben hin entwich. Selbstverständlich drehte er sich, da er kein lächerlicher Graf war, nicht in die leere Richtung, sondern zu Sturn um. Gefühlte zwei Sekunden lang ließ er nur marginal unterdrückt Dampf ab, dann wischte er sich mit dem rechten Handrücken über den Mund und sprach weiter.


„Euer Meister kann euch nicht lehren wie man echte Gefahren übersteht! Vielleicht noch die Grundlagen, damit ihr besonders elegant neben ihm her gehen könnt, die richtigen Leute richtig anschaut und euch auch sonst nicht daneben benehmt. Aber eine echte Sith Ausbildung? Hier auf Bastion? Pah! Als ob!"


Der bleiche menschliche Warrior sah inzwischen wieder scharf aus, doch irgendwie war Ignavius enttäuscht. Wieso wirkten seine Sticheleien nie bei diesem Affen? Oder konnte er seine wahren Gefühle wirklich so gut vor ihm verbergen? Nein, unmöglich. Der war wirklich ein Eisklotz. Und damit ein noch unwürdigerer Sith!

„Würdet ihr nach Korriban kommen, Vonn, äh … Voss .. ach, ist ja auch egal. Würdet ihr mit mir kommen, ich könnte euch zwar keine Ausbildung bieten, denn, na ja, ihr wisst schon, ich habe keine Zeit für so etwas. Aber ihr würdet deutlich mehr lernen als hier, würdet echtes Wissen erlangen und auch anwenden können. Ich herrsche bereits seit Jahren über Korriban. Was ich in der Zeit alles hab ans Tageslicht holen können! Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.“

Und wieder diese blöde Schwerkraft. Er kippte ein wenig vorn über und war deshalb plötzlich ganz nah am linken Ohr von dem Apprentice.

„Und ihr könntet all das studieren. Ohne Gegenleistung. Es wäre eine Investition in die Zukunft des Ordens.“

Ignavius rappelte sich wieder auf – wobei er sogar die Macht nutzen musste – und strahlte den Twi'lek dann an, als wäre er gerade stolzer Vater geworden.

„Überlegt es Euch Vo-sowieso. Euren richtigen Namen könnt ihr mir dann ja auch nennen. Einen, der nichts mit diesem Sturn zu tun hat. irgenwas mit Darth. Ach, Sturn, ihr habt doch nichts dagegen wenn einer eurer Diener geht, oder? Soweit ich euch richtig einschätze, stehen Adlige ohnehin auf Inzucht. Damit fremdes, verunreinigtes Blut ihren Stammbaum nicht gefährdet. Haha.“

Ignavius fand das tatsächlich äußerst witzig und lachte deshalb mit seiner basslastigen Stimme. Währenddessen drehte er sich um, kompensierte erneut Schwerkraftschwankungen und setzte sich dann wieder auf die Sitzbank. Hm. Die Flasche war zur Hälfte geleert. Wann hatte er denn das geschafft?

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens , Janus Sturn und sein Schüler Voth ansonsten nur unwichtige stumme Nebencharaktere][---
 
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Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Saphenus bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC)

Der Zabrak dachte darüber nach, was er nun tun sollte, das konnte man ihm ansehen. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, aufgehalten zu werden. Sobald man sich den Sith entgegenstellte, waren sie immer so überrascht. Sane hatte ähnliches schon auf Coruscant und Thearterra beobachten können. Letzten Endes versuchten sie es immer mit dem Kopf durch die Wand. Saphenus schien sich überraschenderweise für eine andere Taktik zu entscheiden: Er versuchte den angeblichen Sicherheitsmann für dumm zu verkaufen. Überhebliche Brut! Der Einäugige erklärte Sane mit einem falschen Lächeln, dass er die Nasszelle für eine Unisextoilette hielt. Anscheinend hatte der Sith noch nicht bemerkt, dass der bärtige Soldat fast immer in der Nähe von Zoey gewesen war und genau wusste, wer Saphenus war und was er tat. Immerhin hatte die Archäologin genau berichtet, was der Zabrak mit ihr besprochen hatte. Von ihm kam auch die tolle Idee mit Korriban. Allein für diesen Vorschlag hätte Sane große Lust, dem Typen ins Gesicht zu schießen. Doch er beherrschte sich, ging nicht auf die Finte von Saphenus ein und wich auch nicht zurück, als dieser einen Schritt auf ihn zu machte.

Als der Sith erkannte, dass der Sicherheitsmann in der blauen Uniform sich nicht so einfach einschüchtern ließ, setzte er einen ernsten Gesichtsausdruck auf und machte einen weiteren Schritt nach vorne. Wollte er sich einfach an Sane vorbeidrücken? Langsam gewann der Infiltrator den Eindruck, dass Saphenus nicht wie andere Sith war. Oder er war noch relativ neu in der Branche. Das könnte auch erklären, dass der Zabrak nun einen gewissen Sinn für Humor bewies. Der Hüter der Nasszellen? Wieso zum Teufel sollte man einen Türsteher für die Nasszellen der Damen abstellen? Wobei, wenn jeder einfach so da rein marschierte, egal ob Männlein oder Weiblein, wäre ein Sicherheitsdienst vielleicht doch angebracht. Aber das war nicht Sanes Problem.

Währenddessen rätselte Saphenus weiter über die Identität des Infiltrator. Ob er wohl von Janus angestellt worden war oder doch eher nur ein Fan war, der Zoey nachstellte. Na der hat gut reden, war er es doch, der die junge Frau verfolgte, sogar bis zur Damennasszelle. Hörte der Sith sich eigentlich reden? Sane waren die Sith lieber, die das mysteriöse und schweigsame bevorzugten. Zion war da ein ganz großer gewesen, bis Sane ihn ins Meer geschmissen hatte. Liebend gerne hätte der Sicherheitsmann den Zabrak über seine falsche Identität aufgeklärt, doch der ließ ihn nicht einmal zu Wort kommen, weswegen der Soldat weiterhin in Ausgangsposition verharrte und den Blickkontakt hielt. Deswegen bemerkte er auch, dass Einauge sich kurz umschaute. Kam vielleicht jetzt der Angriff? Sane war vorbereitet. Er kannte die Schwachstelle des Siths, auf die er sich konzentrieren würde. Wenn nichts half, würde er im Zuge eines Konters seinen DL-44 ziehen und kurzen Prozess machen. Zwar hatte er keine Machtkräfte, aber er würde dem Sith einen Kampf bieten, den er nicht erwartet hätte.

Doch Saphenus beließ es zunächst bei einer Drohung. Er konnte sich den Weg auch mit Gewalt bahnen. Gerne konnte er es versuchen. Als der Sith mit einer Kopfbewegung auf sein Lichtschwert hinwies, ahmte Sane die Bewegung nach und verwies auf seinen schweren Blaster. Seine Hand wanderte allerdings nicht dort hin. Er war im unbewaffneten Nahkampf ausgebildet und musste dies in dieser Situation nutzen, wenn es denn so weit käme. Der Blaster war sein Backup. Doch dann brach der Zabrak in Gelächter aus. Was war das nur für ein komischer Vogel? Wieder wechselte er die Taktik und versuchte es diesmal mit Erklärungen. Er war ein Fan, ein Gönner der sie nach Korriban einlud und für den blutigen Vorfall von eben entschuldigen wollte. Dann geschah etwas.

Sane hatte schon viel mit Machtnutzern zu tun gehabt, angefangen mit Coruscant, über Corellia bis hin zu Thearterra und Lianna. Er hatte die Macht in vielen Formen erlebt und konnte mittlerweile erkennen, wenn jemand sie benutzte. Aus diesem Grund wurde er stutzig, als er plötzlich versucht war, dem Wunsch von Saphenus nachzukommen und beiseite zu treten. Das Verlangen danach wurde größer und stärker, als wäre er Tage in der Wüste gewesen und sich einen Krug Wasser wünschen. Dieses verlangen war nicht normal.

"Mein Name ist Krayne, ich gehöre zu Dr. Livianas Sicherheitspersonal. Dementsprechend können Sie sich vermutlich denken, dass ich von Ihrer vorangegangenen "Unterhaltung" erfahren habe."

Sane ließ eine kurze Pause, um dem Sith die Möglichkeit zu geben zu erkennen, dass der Sicherheitsmann vor ihm ein ganzes Stück besser informiert war, als er gedacht hatte. Doch damit Saphenus sich weiterhin überlegen fühlte, fuhr Sane fort ohne die versuchte Machtmanipulation zu erwähnen.

"Ich werde mit Ihnen nach Dr. Liviana sehen. Nach Ihnen."

Sane trat beiseite und beobachtete die Reaktion des Zabrak.

Bastion/ Center/ Darth Arthious Gedächtnishalle/ Sane, Zoey, Saphenus bei den Nasszellen, abseits: Steven, Michael, Janus, Voth, Kevora, Saphenus, Chronor, Edgar, Yui, Ignavius (NPC)
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Damen-Nasszelle] - Saphenus Zoey Liviana; Sane; in der Ferne: Darth Ignavius (NPC); Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Steven und Michael

Saphenus‘ Grinsen breiter als der Fremde das Verhalten des Zabrak spiegelte und unmissverständlich auf den Blaster wies, den er bei sich trug. Er unterdrückte ein verächtliches Schnauben. Eine unzivilisierte Waffe, bemerkte er in Gedanken während er den Mann noch einmal ganz genau musterte. Schweigsam ließ dieser über sich ergehen was aus Saphenus‘ Mund kam, er ignorierte die Provokationen und subtilen Beleidigungen. Ohne sich zu rühren stand er weiterhin wie ein Fels in der Brandung und versperrte den Weg in die Nasszelle. Man musste ihm zugestehen, dass er sich nicht einschüchtern ließ. Während er schärfer nachdachte wurde Saphenus klar, dass es sich hier nicht um einen Fan handelte und wohl auch um keinen Stalker. Es sei denn eben jener hätte soeben die Archäologin mit seiner Schusswaffe in seine Gewalt gebracht, was bei der Anwesenheit der Sturmtruppen und Sith einem Selbstmordversuch gleichkommen würde. Geduldig hörte Saphenus zu wie der Unbekannte sein Schweigen brach und sich mit dem Namen Krayne vorstelle. Das Grinsen des Zabrak wurde breiter als er erfuhr, dass Zoey ein Sicherheitsteam mit nach Bastion gebracht hatte, das auf sie aufpassen sollte. Hatte sie etwa mit Schwierigkeiten gerechnet? Ohne es nach außen zu zeigen ärgerte er sich darüber, dass ihm das nicht früher aufgefallen war. Krayne musste sich schon den ganzen Abend in der Nähe der Doktorin aufgehalten haben, er sah nicht so aus als würde er sie leichtfertig aus den Augen verlieren. Umso interessanter war es, dass er trotzdem einen einsamen Tanz mit Zoey gehabt hatte während ihm nun der Weg zu einem weiteren, privaten Gespräch versperrt wurde. Saphenus musste vorsichtiger sein um sorgfältiger seine nächsten Schritte planen. Noch mehr Ärger staute sich in ihm zusammen als Krayne darauf hinwies, dass er dennoch von der Unterhaltung wusste, in der das Angebot über Korriban gefallen war. Unmerklich wollten sich seine Hände zu Fäusten ballen, doch er entspannte sich.

„Nun, Mr. Krayne. Sie wären wohl ein außerordentlicher schlechter Bodyguard wenn sie nicht davon wüssten.“,


bemerkte Saphenus spitz und wechselte zum förmlichen Sie. Zumindest um den Schein zu wahren würde er ab jetzt höflich bleiben, es sei denn natürlich er wurde provoziert oder herausgefordert.


„Aber es ist beruhigend zu wissen, dass nicht nur Lord Sturn an der Sicherheit unserer geschätzten Archäologin interessiert ist. Sie müssen wissen, die anwesenden Sturmsoldaten haben sich unter sein Kommando gestellt, ebenso hat der Graf noch eigenes Sicherheitspersonal, das für Ordnung sorgt. Ich denke Dr. Liviana ist hier bestens aufgehoben, also entspannen Sie sich. Niemand möchte ihr etwas Böses.“


Zumindest noch nicht, fügte er in Gedanken hinzu und versuchte zu erahnen ob sich Krayne durch die subtile Erwähnung der Sturmtruppen bedroht wurde. Wenn er seinen Blaster ziehen würde, hätte er nicht nur vier Sith und deren Jünger gegen sich sondern auch noch die Elitesoldaten des Imperiums. Das würde ein spannender Kampf werden. Fast enttäuscht musste Saphenus dann mitansehen wie Krayne zur Seite trat und bemerkte, dass er ihm zwar eine Unterhaltung gestattete, aber mit hineinkommen würde.


„Zu freundlich.“,


erwiderte der Sith mit einer spöttischen Verbeugung.


„Ich wusste doch, dass Sie dem Anblick von Zoey im Bad nicht widerstehen können. Auch wenn Sie sie als ihr Bodyguard wohl schon in viel verfänglicheren Situationen gesehen haben.“


Einäugig zwinkerte er ihm zu, streckte dann die Hand nach der Tür aus und öffnete sie. Schnell humpelte er in die Nasszelle. Zuerst war er versucht den unliebsamen Wachmann mit einem Machtstoß auszusperren, doch dann überlegte er es sich anders. Es würde jetzt noch lustiger werden, selbst in Anwesenheit ihres Beschützers würde sich Zoey sicher sein, dass ihr Schicksal feststand und sie nichts dagegen machen konnte. Die Archäologin stand am Waschbecken, Tränen rollten über ihre Wange, sie schluchzte leise. Saphenus sog dieses Bild in sich auf und warf Krayne ein breites Lächeln zu. Bis auf sie drei war niemand sonst hier.


„Passen Sie auf, dass uns niemand stört? Das wäre nett.“,


wies er Krayne an und näherte sich dann Zoey. Er spürte ihre Zorn und ihre Frustration über diese Peinlichkeit. Sofort war er versucht wieder loszulachen als er ihren Gesichtsausdruck vor Augen sah als ihr das Blut entgegenspritzte, doch er hielt sich zurück. Zumindest für den Moment. Er streckte seine Sinne nach ihr aus und fühlte die merkwürdige Aura, die sie umgab. Als wäre sie nicht immer machtbegabt gewesen. Zweifellos aber war sie schon mit der dunklen Seite in Berührung gekommen, der Abdruck war deutlich zu sehen. Saphenus legte seinen Kopf schief und starrte die Archäologin durchdringend an während er einfach nur den Anblick genoss. Nach Sekunden ergriff er das Wort.


„Ich muss mich entschuldigen, meine liebe Dr. Liviana. Es war unangebracht zu lachen.“


Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein leises Glucksen entwich.


„Sie müssen verstehen, aus meiner Perspektive hätten Sie ebenso reagiert. Der Anblick war herrlich. Doch es lag mir fern Sie zu verletzen. Ich hoffe unsere gemeinsamen….Pläne sind dadurch nicht beeinträchtigt worden.“


Er trat noch einen Schritt näher, die Arme hinter seinem Rücken verschränkt. Es war nichts weiter als eine Geste um Krayne zu zeigen, dass er der Archäologin kein Haar krümmen wollte. Tief schaute er ihr in ihre Augen.


„Um ganz ehrlich zu sein brenne ich darauf zu erfahren wie Sie sich entschieden haben. Noch immer steht mein Angebot, Sie mit mir unter meinem Schutz nach Korriban zu nehmen. Stellen Sie sich vor welche Geheimnisse dort warten, wie viel Sie lernen könnten und wie viel es zu publizieren gäbe. Sie könnten Ihren Ruhm vervielfachen. Es gibt nicht viele Republikaner, die von sich behaupten können die Geburtsstätte der Sith besucht zu haben.“


Genüsslich arbeitete Saphenus darauf hin der Archäologin zu offenbaren von wem er an diesem Abend besucht worden war und welchen Auftrag er erhalten hatte. Doch zunächst war ehrlich daran interessiert wofür sich Zoey entschied ohne alle Fakten zu kennen.


„Zumal Sie dort sicher wären vor unserem gemeinsamen…Freund. Ansonsten wird er immer in Ihrer Nähe sein, so wie heute auch. Lassen Sie sich nicht von Ignavius abschrecken, er ist ein Relikt und wird nicht mehr lange von Bedeutung sein. Ich kann ihren Zorn spüren, ihre Frustration über das, was eben geschehen ist. Korriban wird Ihnen ein Ventil dafür liefern, dessen bin ich mir sicher.“


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Damen-Nasszelle] - Saphenus Zoey Liviana; Sane; in der Ferne: Darth Ignavius (NPC); Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Steven und Michael
 
Bastion, Center, Arthious-Boulevard 678, in Summer`s Appartement im 14. Stock, in der Wanne: Adria, nebenan in der Küche drei Gefesselte: Ninette Summer und ihre 16-jähr. Tochter, der Taxifahrer (NPCs)


Kaum war Adria in der Wanne, meldete sich Fel. Er störte im unpassendsten Moment! Sie lehnte sich wieder gemütlich zurück und pustete eine Seifenblase von ihrem Finger weg. Das Millablütenschaumbad war großartig. Es schäumte wie verrückt und der Duft war betörend. Wieso sagte er, dass sie sich etwas anziehen sollte?! Er sollte sich mal nicht so haben!

“Noch nie eine nackte junge Frau gesehen, du Hans?!”

Adria machte noch keine Anstalten, jetzt schon das Bad zu verlassen, sondern rutschte einfach tiefer! Der Schaum bedeckte ihre prächtigen kleinen Rundungen.

Belustigt nahm Adria zur Kenntnis, dass Fel sie nicht richtig anschaute und immer weg sah. Sie grinste unverschämt. Fel war auch soooo süß! Er war so verlegen! Oooh!

Jetzt fragte er, warum sie ausgerechnet hier untergekommen war. Verblüfft sah Adria auf! Was, war er etwa nicht zufrieden mit ihr?


“Sag mal, hier ist doch nun wirklich alles schick! Was hast du denn hier zu meckern und auszusetzen, Bruderherz?! Du wolltest doch eine Wohnung außerhalb des Tempels! Nun beschwer` dich nicht! Wir sind etwas besonderes und verdienen nur das Beste! Denkst du, ich schlafe in einer Gartenlaube?! Unverschämtheit! Erst darf ich nicht mit in den Tempel, verflucht nochmal, und dann wird sich hier noch beschwert! So eine schicke Wohnung! Und was heißt hier Hotel!? Wieso durfte ich eigentlich nicht mit in den Tempel? Was sollte das?!”

Dann kam gleich die Nachfrage zum Taxifahrer? Was hatte er mit dem bloß?

“Der Taxifahrer? Ist der neuerdings wichtiger als ich? ! Ich gehe gleich hin und schneide ihm seinen hübschen Hals auf! Natürlich ist er hier! Abgebuckelt habe ich mich mit ihm! Ich wiege 48 kg und der wesentlich mehr! Was für Überwachungskameras?! Wovon sprichst du überhaupt, verdammt nochmal!? Du kannst mich mal!”

Was Fel für blöde Fragen stellen konnte!? Total nervig! An Überwachungskameras hatte sie nicht gedacht! In Wohnhäusern?! Hallo!?

“Das hättest du mir sagen sollen! Das habe ich nicht gewusst! In Wohnhäusern! Mit keiner Silbe habe ich daran gedacht!”

Sie zog ein betrübtes Gesicht. Eigentlich hatte sie auf ein großes Lob gehofft und nun musste sie sich anhören, dass sie bitte nächstesmal mehr nach-und mitdenken sollte. Hm, dann war sie wohl mit dem Taxifahrer an ihnen vorbei gelaufen! Hoffentlich hatte sie gut ausgesehen!?

Was, Fel wollte Leichen heraus schaffen?

“Leichen?”

Was plante Fel nur?

“Ich ahnte nichts von deinen Plänen!”,

verteidigte sie sich. Mit Leichen konnten sie im Hochhaus etliche antreffen, allein bei der Fahrstuhlfahrt nach unten und dann der Portier!

“Hier gibt es einen Portier! Meinst du, wir sollten wieder ausziehen? Soll ich wieder raus?”

Doch ihr Meister meinte, dass sie es nicht müsste oder es unklug wäre, was Adria aufatmen ließ, doch dafür war es mit dem Bad nehmen und anderen Annehmlichkeiten vorbei! Die Arbeit rief! Es musste dann alles diese Nacht durchgezogen werden! Was auch immer!? Adria stöhnte!

“Na schön!”

Sie schmollte dennoch und sah mit ihrem Schmollmund noch niedlicher aus! Zu ihrer Verteidigung fügte sie hinzu:

“Ich war aber beim Portier besonders raffiniert! Ich erzählte ihm, dass ich den Sohn, von Frau...ähm, aus der 14. Etage nach Hause brächte, da er zu tief ins Glas geschaut hätte! Der Rest war ein Selbstläufer! Der Portier glaubte, dass ich die Summer meinte!”

Adria lächelte stolz und da ihr wieder die Standpauke einfiel, die sie gerade über sich ergehen lassen musste, sagte sie noch dazu:

“Ich dachte, du würdest dich freuen, wie ich das alles gelöst habe! Ich finde, ich habe das nicht verdient, nur ausgeschimpft zu werden. Ich habe mir solche Mühe gegeben! Das war mächtig viel und schwierig!”

Leider reagierte er darauf nicht, nahm weder etwas zurück, noch gab es eine kleine Anerkennung hinterher. Aber, sie durfte noch zu Ende baden. Allerdings badete sie nach dem Gespräch nicht mehr lange, denn sie wollte doch noch gerne ein Eis essen und vor dem riesigen Holofernseher auf der Coach herum lümmeln! Gedacht, getan. Adria stieg aus der Wanne, trocknete sich ab, zog sich wieder an, fand tatsächlich leckeres Jumas-Stiel-Wassereis im Frostschrank, holte sich das Tagebuch der kleinen blonden gefesselten Bitch, ging nochmal zu ihr und sagte ihr gehässig:

“Schau mal, was ich jetzt lesen werde!”,

wedelte mit dem Tagebuch demonstrativ vor ihrer Nase herum und schlug es ihr einmal klatschend höchst befriedigt um die Ohren, machte dann in der Wohnstube den Fernsehen an und während jener dudelte, kuschelte sich Adria gemütlich auf der Coach herum, schleckerte ihr Eis und las das spannende Tagebuch. Doch schon, nach nicht mal gefühlten fünf Minuten, in Wahrheit waren es schon anderthalb Stunden, war der Spaß vorbei! Sie horchte auf. Es klopfte laut! Wo kam das her? Waren ihre Gefangenen dabei, sich zu befreien? Schnell lief sie, um nach zu sehen. Doch, was sahen ihre Augen?! Ihr Meister hatte elegant vorm Fenster mit seinem Gleiter gehalten! Adria staunte nicht schlecht und öffnete rasch das Fenster:

“Herein!”,

Cooler Auftritt, dachte sie anerkennend. Damit hatte sie nicht gerechnet. Fast zeitgleich schloss es an der Wohnungstür!

"Das muss der Sohn sein!"


Bastion, Center, Arthious-Boulevard 678, in Summer`s Appartement im 14. Stock, in der Küche: Adria und Darth Sikarius, drei Gefesselte: Ninette Summer und ihre 16-jähr. Tochter, der Taxifahrer (NPCs) und an der Eingangstür: der Sohn
 
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NSC-Post

- Ravik Makalov, Jünger und Leiter des Sicherheitsdiensts -


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Korridore| Ravik (NSC), Sorak (NSC), zwei Jünger

Ein Hauch von kühlem Überlegenheitsgefühl spiegelte sich in Raviks grauen Augen, als Sergeant Kevora seine Funknachricht bestätigte. Sturmtruppen. Sie hielten sich für die Elite der Streitkräfte des Imperiums, bildeten sich ein, ihre weiße Rüstung würde sie zu etwas machen, einem Symbol der Stärke und Furcht für die Feinde des Imperators. Die Masken und ihr Auftreten mochten vielleicht irgendwelche frische Milizen auf Randplaneten und die verschüchterten, von Nichtmenschen kommandierten „Soldaten“ der Neuen Republik beeindrucken, doch den ehemaligen Armeeoffizier ließen sie kalt.

Die Armee machte den selben Job, nur ohne großes Tamtam und Glanz und Gloria. Mochten sich die Sturmtruppen auch im Ruhm des Erfolges sonnen, schlussendlich waren es die Männer und Frauen der Armee, die diese Erfolge mit ihrer Zähigkeit, ihrem Schweiß und ihrem Blut erst möglich gemacht hatten. Verächtlich kräuselten sich die Lippen des kräftigen blonden Jüngers mit dem kurzen Haar. Diese Operation würde zeigen, dass selbst eine Truppe von Jüngern besser war als eine Einheit Sturmtruppen, wenn sie denn von einem ehemaligen Offizier der Armee geführt wurde.

Noch vernichtender fiel Raviks Urteil über die lokalen Polizeikräfte aus. Die Sicherheit und Ruhe hier auf Bastion hatte diese Leute weich und selbstsicher gemacht, sie waren kaum mehr als glorifizierte Verkehrspolizisten. Der Jünger ging jede Wette ein, dass er mit zwanzig guten Männern das zehnfache an diesen Schwächlingen bekämpfen konnte. Für die Jagd auf den Verräter waren sie wohl mehr eine Belastung als eine Hilfe, doch konnte er sie leider nicht einfach auf den Mond schießen. Zumindest noch nicht.


„Die Polizisten werden keine große Hilfe sein. Schon gar nicht gegen einen ehemaligen Jünger.“

Gab Sarok zu bedenken, der dunkelhaarige Jünger trottete gehorsam neben Ravik einher, seinen Datenblock wie eine Waffe umklammert. Ravik wollte gerade etwas sagen, als sein Comlink knackte und sich Yularen stotternd zu Wort meldete. Was? Der Scriptor war an der Bar? Der Jünger unterdrückte einen Fluch, schließlich war er in den Korridoren, weit weg vom Geschehen. Nein, das durfte nicht sein, dass andere den Erfolg einheimsen würden!

„Verstanden, Detective. Ich patrouilliere gerade die Korridore. Sergeant Kevora, ich brauche unbedingt eine visuelle Bestätigung, bevor ich den Zugriff anordnen kann!“

Sollten sich die Sturmtruppen doch nützlich machen.

„Bewegung!“

Herrschte Ravik seinen Adjutanten und seine beiden Wächter an und machte sich auf den Weg in Richtung Halle, während er angespannt auf eine Meldung wartete. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, meldete sich Kevora. Es war nicht Tlalloy. Ravik vermied es, sich eine gewisse Erleichterung anmerken zu lassen. Das fehlte gerade noch, dass ausgerechnet die inkompetenten Polizisten und arroganten Sturmtruppler dank blindem Glück über den Verräter stolperten.

Mit einem Handzeichen gab er seinen Belgeitern zu verstehen, dass sie anhalten sollten, dann sprach er ins Comlink, seine Stimme kühl und mit kaum verborgener Geringschätzung.


„Bestätigt, Sergeant. Passen Sie bloß auf, dass Sie den Verräter nicht vorwarnen, ihr Sturmtruppen seid nicht gerade für Eure Subtilität bekannt. Und Sie, Detective, reißen sich gefälligst zusammen und legen sich schleunigst ein bisschen Rückgrat zu. Vermasseln Sie es nicht! Makalov Ende.“

Mit einem Schnauben schloss Ravik die Verbindung.

„Verdammte Amateure.“

Murmelte er und setzte sich wieder in Richtung Korridore in Bewegung. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, öffnete er wieder eine Verbindung zu seinen Jagdtrupps.

„Alle Einheiten, hier Makalov. Statusbericht?“

Nach und nach kamen die Meldungen rein, niemand hatte eine Spur von dem Verräter gefunden. Frustriert knirschte Ravik mit den Zähnen.

„Verdoppelt Eure Bemühungen! Ich will, dass ihr diesen Sohn einer Schutta findet, und zwar schnell!“

Befahl der Jünger und wechselte den Kanal.

„Sergeant Kevora, Ihre Männer sollten lieber einen Zahn zulegen. Tlalloy scheint nicht den in den Korridoren zu sein, und auch die Lagerräume sind sauber. Er MUSS in der Halle sein. Sie und der Detective sollten besser bald Resultate liefern. Bei den Sturmtruppen mag man Versagen tolerieren, und für die Polizei gehört es zum Programm, aber ich bin anders ausgebildet worden. Also, Ergebnisse, Gentlemen!“

Es tat gut, zumindest einen Teil seines Ärgers auf die beiden abwälzen zu können. Gebannt starrte er auf die holographische Karte an seinem Handgelenk, die den Grundriss des Gebäudes zeigte.

„Wo bist du?“

Flüsterte Ravik und seine grauen Augen starrten voller Tatendrang auf die Karte. Er würde den Verräter finden. Er musste.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Ravik (NSC), Sorak (NSC), zwei Jünger
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Geheime Bibliothek - Darth Hybris]

Nach fast fünf Stunden in der Bibliothek sah Hybris das erste mal auf den Chronometer an der Wand vor sich. Inzwischen kannte er sich hier recht gut aus, hatte den Universalübersetzer – welcher nicht ans Holonet oder sonstige Datenbanken angeschlossen war – gefunden und sich in die abgelegenste Ecke, welche er hatte finden könne, zurückgezogen. Und bisher hatte ihn auch niemand gestört oder war laut genug gewesen um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Von mehrere Regalen umgeben, sodass nur ein schmaler Zugang blieb, konnte er hier ganz für sich alleine sein. Der Sessel indem er saß war bequem. Beinahe schon zu bequem, denn er spürte recht schnell das Verlangen sich einfach mal zurückzulehnen und der Müdigkeit nachzugeben. Doch noch wollte er nicht in die Tiefschlaftrance versinken. In der würde er nämlich das bis dahin gesammelte Wissen verinnerlichen und besser abspeichern können, weshalb er noch mindestens vier weitere Stunden weiter machen musste. Also zwang er sich vornübergebeugt zu sitzen, die Ellenbogen auf den dann doch recht harten Tisch abgelegt und mit dem Kopf über eine Schriftrolle nach der anderen. Der Universalübersetzer, den der Sith Lord einfach nur die betreffenden Schriftzeilen einscannen lassen musste, sodass dieser sie in Basic lesen, aber auch hören konnte, hatte er meist in der rechten Hand. Deshalb war es nie wirklich still bei ihm, denn die monotone Droidenstimme war ja immer an seiner Seite. Man hatte immerhin soweit vorausgedacht, das man ihm eine Tonlage verpasst hatte, der man wirklich über Stunden hinweg zuhören konnte.
Links von ihm gab es ein wirklich sehr nützliches Werkzeug. Ein tragbares Stück Hardware, dessen Namen Hybris nicht kannte und wo er sich auch nicht die Mühe machte nachzuschauen, war eine interaktive Version eines Holoprojektors. Und sie war auf so ziemlich alles einstellbar. Es gab sogar Kategorien, weshalb Hybris nur Alchemie eingeben musste und somit schon vor Ort mit Hilfe der Hologramme und wirklich sehr detailliert arbeitenden Programmen Träne zusammenmischen konnte. Und da es nur ein Hologramm war, gab es von jeder Zutat so viel er wollte, ging etwas schief, explodierte nichts oder machte den Arbeitstisch unbrauchbar. Um das Hologramm so lebensecht wie möglich darzustellen, hatte er das Gerät an das Netzwerk des Ordens anbinden müssen. Deshalb konnte man, sofern einen das interessierte, zurückverfolgen was er hier tat, doch im Endeffekt war das bedeutungslos. Er war Alchemist, also würde sich wohl keiner wunder wieso er dies und das ausprobierte. Und er probierte aus. Ziemlich viel sogar. Da er sich ja keine Gedanken um Ressourcenverschwendung machen brauchte, hielt er sich auch nicht zurück und arbeitete nach dem Kredo: Nicht lange überlegen, sondern einfach ausprobieren. Er versaute lieber dreißig Mischungen als sich zehn Minuten lang den Kopf darüber zu zerbrechen wie er es besser machen konnte. Er war ja nach wie vor ein blutiger Anfänger, also wozu die Mühe. Das wie bekam er auch so mit. Grundlagen fand er in den Schriftrollen eh nicht, dafür waren sie auf einem viel zu hohem Niveau. Deshalb brachte er sich diese durch unzählige Experimente selber bei, zog seine Schlüsse, interpretierte. Ein vielleicht nicht unbedingt nötiger, aber durchaus interessanter Fakt am Rande: Man konnte berechnen lassen wie viele Credits man gerade verbrannt hatte. Oder eben in einem einzelnen Elixier stecken konnten. Hybris war immerhin schon bei einem mittleren sechsstelligen Betrag angekommen, wobei hauptsächlich eines der Antigifte ihm die Statistik verhagelt hatte. Und genau das tat er auch hauptsächlich. Antidot herstellen. Auch wenn er selber keinerlei Interesse hatte selbst Gifte einzusetzen – darauf war seine Art zu kämpfen bisher nicht angewiesen gewesen, warum also jetzt -, doch dagegen zur Wehr setzen können musste er sich. Poth würde ihm so einiges von dem Zeug entgegen schleudern. Ob nun flüssig, gasförmig, auf Klingen oder anderen Geschossen. Irgendwas würde da kommen und es würde ihn mit Sicherheit weder lähmen oder sofort töten sollen. Und etwas zu entwickeln, das gegen ein Toxin wirkt, welches einen innerhalb von Sekunden töten kann, nun, das war weder einfach noch billig zu haben. Und Hybris hatte es immer noch nicht geschafft.

Ganze fünf Stunden und er wusste wie man sich gegen langsam wirkende Lähmung, langsam wirkende Gifte, nur auf bestimmte Regionen des Nervensystems wirkende, nur auf Muskeln oder Atmung wirkende Gifte und noch gegen zig andere, zum Teil auch tödliche Gifte wappnen konnte. Er hatte sie wohlgemerkt noch nicht wirklich hergestellt, doch immerhin wusste er was zu tun war, würde er erst einmal hier raus kommen. Dafür musste er nur noch zwei Antidote herstellen können. Leider die schwierigsten, denn um sie herzustellen, brauchte er so ziemlich das gesammelte Wissen der Sith Alchemie oder der Künste des Assassinen-Zirkels. Es war nicht gesichert das Poth eben jenes Gift einsetzte, welches Hybris in der geheimen Bibliothek entdeckt hatte, doch wieso nicht? Wäre er ein Giftmischer, er würde es definitiv tun und es auch definitiv gegen einen Sith Lord einsetzen. Aber selbst für das stärkste Gift schien es ein Gegengift zu geben.
Die Nebenwirkungen des Antidote waren jedoch weniger erfreulich. Beziehungsweise sogar derart belastend, das er es sich nicht prophylaktisch verabreichen, sondern erst bei einer Vergiftung einnehmen konnte. Dafür würde er seinen Körper während der gesamten Zeit des Kampfes überwachen müssen. Und natürlich versuchen es gar nicht erst dazu kommen zu lassen. Auch deshalb würde er mit Schutzmaske und anderen Hilfsmitteln aufkreuzen. Er nahm den Kampf nicht auf die leichte Schulter, so sicher er sich dennoch war ihn gewinnen zu können.
Und es waren auch noch zwei völlig verschiedene Antidote die er herstellen musste. Eines gegen den Tod und das andere gegen Lähmung. Beide würden mit Hilfe von Sith Alchemie hergestellt und deshalb auch auf der Macht-Ebene arbeiten. Methoden, um sich gegen normale, weltliche Gifte zu schützen oder den Körper davon zu reinigen, würden dort nicht wirken. Keine Jedi-Heilung, kein Lebensentzug, keine Tiefschlaftrance. Nicht einmal seine eigene Methode zur Regeneration würde weiterhelfen. Dafür wirkte das Gift zu schnell auf zu viele Bereiche seines Körpers. Inklusive Gehirn, weshalb ihn nach der Vergiftung nur Sekunden blieben um sich das Gegenmittel zu verabreichen. Auch dafür würde er eine Apparatur konstruieren und an seinen Hinterkopf oder Hals, aber auch an Brust und Rücken, Unterleib und Extremitäten befestigen müssen. Würde er im Fuß eine Verletzung davontragen und dort würde auch das Gift eindringen und er würde sich das Antidote nur am Hals injizieren, alles unterhalb seiner Gürtellinie wäre schon verloren bevor das Gegenmittel wirken konnte. Und das war nur eine Gefahr. Dank der umfassenden Lektüre über Sith Alchemie wusste Hybris inzwischen auch wie man Drohnen, die eigentlich Sith Spawn hießen, herstellen konnte. Er hatte schon von diesen dunklen, nicht selten untoten Kreaturen gehört. Doch das man sie mit Sith Alchemie erschaffen konnte war ihm völlig neu. Er war eindeutig nicht lange genug innerhalb der Alchemisten-Pyramide unterwegs gewesen.

Er versuchte es eine weitere halbe Stunde und gab dann schließlich auf. Bei simpleren Giften konnte er einfach so durch herumprobieren erfolgreich sein, doch hier nicht. Ihm fehlte irgendeine Information, irgend ein Fitzelchen Wissen um weiter kommen zu können. Und die Bibliothek war groß. Und was es erst immer dauerte die Texte zu übersetzen! Wäre er der Sprache mächtig, er hätte doppelt so viel Zeit für die eigentlichen Experimente gehabt. Frustriert über sein mangelndes Alchemie-Wissen, lehnte er sich zurück, schloss die Augen und ließ seine Gedanken für ein paar Minuten einfach nur treiben. Er dachte an nichts bestimmtes, vergaß einmal seine Ängste, Hoffnungen und Wünsche. Die Macht erreichte ihn nicht, Geräusche und besondere Bilder auch nicht. Er glaubte dadurch eine Eingebung zu bekommen, als würde irgend ein Gedanke diesen stillen Moment ausnutzen und aus seiner Versenkung gekrochen kommen. Doch die Minuten vergingen ohne jeden Geistesblitz. Ihm fehlte schlicht das Wissen um an diesem Punkt weiter zu kommen.
Selbst wenn die nächste Sitzung schon morgen oder gar heute wäre, ich kann nicht länger warten. Er hat den Schüler des Imperators töten wollen und bereitete sich vermutlich auf einen Angriff vor. Und nun, so ganz plötzlich, taucht ein unbekannter Verbündeter des Imperators auf, wird zum Sith Lord ernannt und … dann nichts mehr. Er ahnt doch mit Sicherheit schon etwas...

Hybris beugte sich wieder vor, nahm die Schriftrolle und packte sie auf den Stapel rechts oben auf dem Tisch. Er würde sich das fehlende Wissen nicht innerhalb von wenigen Stunden oder auch nur einem Tag aneignen können, also konzentrierter er sich lieber auf etwas praktischeres, etwas das er relativ schnell umsetzen und ebenfalls gegen Poth einsetzen konnte.
Innerhalb von zehn Minuten hatte er sich ein Buch herausgesucht und saß damit nun wieder am Tisch. Es wirkte alt, doch als er den Umschlag näher untersuchte, bemerkte er, dass er gar nicht aus Leder oder dergleichen bestand, sondern irgendwas künstliches war. Auch die Seiten, die sich wie Papier anfühlten, waren in Wirklichkeit irgendwas anderes. Kaum wollte er seine Seite testweise einreißen, verbog sich der Stoff wie Filmsiplast. Unnütze Spielerei, dachte er dabei und machte sich lieber daran sich näher mit seiner Technik, der Materiemanipulation, zu beschäftigen. Er war zwar der Meinung alles nötigt darüber zu wissen, doch es konnte ja nicht schaden...

Was ihm geboten wurde, war aber vor allem ein neuer Blickwinkel. Er sah ja alles als Wissenschaftler. Für ihn hatte die Macht nichts mystisches, nichts unerklärliches an sich. Er musste zum Teil Theorien aufstellen, die er in seiner jetzigen fleischlichen Form nicht würde beweisen können, die aber zumindest aus seiner Sicht Sinn ergaben. In den Schriftrollen und Büchern der Sith, in ihren Holocronen und anderen Texten gab es weniger wissenschaftliche, als viel mehr philosophische oder gar religiöse Ansätze. Und der Witz war, sie funktionierten genau so gut wie Hybris Herangehensweise. Die Macht war eines der wenigen, nun, er würde nicht sagen Wunder, doch bleiben wir mal dabei, Wunder der Natur sein, wo Wissenschaft und Fiktion tatsächlich gleich gut funktionierte. Er selber ging analytisch vor, durchdachte bis ins kleinste Detail wie was funktionierte und wie er was und wann tun musste, sodass er Machtblitze verschießen oder seine Schilde aufbauen konnte. Ein rein mit Gefühl und Instinkt arbeitender Machtnutzer konnte es aber genau so gut, eben nur anders. Deshalb entsprach das, was er in dem Buch laß, der Wahrheit, es war nur eben ein völlig anderer Blickwinkel. Und es fiel ihm spürbar schwer sie so hinzunehmen. Die Wortwahl, die Behauptungen, die schwammige Erklärungen. Für ihn war das alles zu ungenau, zu arm an Details. Und dabei gingen die Schreiber noch nicht einmal sparsam mit Worten um. Es wurde viel geschrieben um wenig auszusagen. Sie kamen einfach viel zu spät auf den Punkt, hatten ihre Texte aber so aufgebaut, das man nichts überspringen oder nur überfliegen konnte. Abbildungen, zugegebenermaßen recht kreativ und kunstvoll gestaltet, unterbrachen die ansonsten zu phantastischen Texte immer wieder, schafften es am Ende aber auch nicht Hybris Gunst zu gewinnen. Wie konnte man nur so ein Buch verfassen und dann solch einen Erzählstil haben? War das etwa kein Fachbuch, kein gesammeltes Wissen über diese Technik? Wie konnte man nur so ewig lange an der eigentlichen Thematik vorbei reden? Und die Krönung der ganzen Zeitverschwendung war dann natürlich das fehlende Inhaltsverzeichnis und ein Glossar. Was es da alles für Eigennamen, Fachbegriffe und Wörter aus anderen Sprachen gab. Manche konnte der Universalübersetzer eben auch nur entziffern, wenn der Kontext stimmte. Das war in manchen Sprachen nun mal so, da gab es zig verschiedene Bedeutungen für ein Wort. Und sie mussten sich nicht mal ähneln, sodass man wenigstens noch hätte interpretieren konnte...

Irgendwann, nachdem Hybris etwa ein Drittel durchforstet hatte – aber, wohlgemerkt, nicht wirklich alles durchgelesen hatte -, klappte er das Buch zu, warf noch einen flüchtigen Blick auf den Autor und verfluchte den Mann oder die Frau oder das Mischwesen dahinter, weigerte sich aber den Namen auch nur gedanklich auszusprechen. Wer so einen Mist ablieferte, gehörte erschossen. Sofern dieser Autor, der ein geschlechtsloses Pseudonym verwendet hatte, es aber nicht irgendwie geschafft hatte über eintausendfünfhundert Jahre alt zu werden, kam Hybris zu spät. Aber, und das gab ihm wenigstens ein winzig kleines Gefühl von Sieg, es war nicht ganz umsonst gewesen. Zumindest zwei neue Kniffe hatte er sich anlesen können und würde sie bei nächster Gelegenheit auch sogleich ausprobieren. Dafür brauchte er nur wen oder etwas, bei dem er fast die komplette Oberflächenstruktur verändern konnte. Und ein paar Opfer die ihn die dafür nötige Macht lieferten.
Ob er es wagen sollte eine der Drohnen soweit zu modifizieren, das sie gegen Lichtschwerter und körperlich wirkende Macht immun wurden? Ähnlich wie die Tar Wächter auf der Götterschmiede? Vielleicht sollte er es an A ausprobieren. Wäre er tatsächlich erfolgreich, er selber wäre wohl sein nächster Kandidat dafür.
Die Vorbereitungen dafür dauern aber zu lange und selbst wenn die nicht, das Ritual an sich schon. Das kann ich nicht vor dem Kampf mit Poth durchziehen, ging es Hybris durch den Kopf und er lehnte sich dabei wieder zurück. Sein Blick fiel erneut auf den Chronometer und er entschied sich spontan für die Tiefschlaftrance. Seine Schüler würden bald eintreffen und falls möglich wollte er sie abfangen, bevor sie auch nur die Chance erhielten in diese Domäne eindringen zu können. Er würde ihren Tod hinnehmen müssen, sollten sie die Wächter durch Neugier dazu zwingen. Sharoh war vermutlich clever genug, doch bei Rake war er sich nicht ganz so sicher. Und falls der Trandoshaner eine für Hybris nützliche Zukunft besaß, würde er auch Rake dafür opfern, aber nicht einfach nur so aus Fahrlässigkeit. Wenn der Feeorin schon für Hybris Ziele sterben musste, dann doch bitte wenn er es für richtig hielt und den geeigneten Zeitpunkt festgelegt hatte.

Hybris hätte genauso gut auch in der Bibliothek in die Tiefschlaftrance gehen können, doch da es auf dieser Ebene sogar extra Meditationsräume für die Sith Lords gab, begab er sich lieber zu einem davon. Zuvor räumte er aber noch den Tisch auf. Schriftrollen und das Buch landeten wieder an ihrem Platz, der Universalübersetzer in Hybris linker Innentasche und den tragbaren Holoprojektor nahm er einfach in die Hand. Das Ding würde er erst aus der Hand geben, wenn er diese Domäne wieder verließ. Und die Speicher davor löschen. Oder nein, wahrscheinlich lieber gleich zerstören. Danach begab er sich zu der Kammer ganz links vom Eingang der Bibliothek aus gesehen, schloss die schwere schwarze Tür hinter sich – beziehungsweise verriegelte sie, denn sie öffnete und schloss sich von allein – und setzte sich dann, nachdem er alle Gegenstände von seinem Körper entfernt hatte, in die Mitte der Kammer. Sie war hauptsächlich in rot und schwarz gehalten, Boden, Wände und Decke wahrscheinlich nur aus dem teuersten Marmor gefertigt. Hybris hatte kein Auge für so was, weshalb er es auch nicht wirklich beachtete. Wichtig war nur das, was sich unter den Platten und in den roten Energieströmen dazwischen befand. Es war anfangs nur subtil, doch als Hybris sich in die Trance begab, merkte er wie der Raum seine Kräfte verstärkte und bündelte. Nicht so, dass er jetzt mächtiger wurde, sondern viel mehr so, als würde plötzlich alles einfacher von der Hand gehen. Eine Art von Ruhe erfasste seinen Geist, wie er sie in letzter Zeit – also in den letzten Monaten – nur selten hatte verspüren dürfen. Die dunkle Seite war auch an diesem Ort stark, womöglich sogar stärker als sonst wo im Orden, doch es fühlte sich nicht so an als würde sie gegen ihn angehen wollen. Sie schien hier nicht wie ein schleichend wirkendes Gift zu funktionieren. Und das war durchaus mal eine angenehme Erfahrung. Vor allem für jemanden, der wusste das die dunklen Energie in diesem Tempel keine Macht gaben, ohne sich dafür etwas nehmen zu wollen. Doch jetzt, wenigstens innerhalb dieser Mauern, schien sie auf eine Art und Weise besänftigt worden zu sein, dass Hybris sich tatsächlich entspannen und doch gleichzeitig auf die Macht zugreifen konnte.
Und während er in der Tiefschlaftrance verweilte, verging die Stunde wie im Flug...

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Kühl und distanziert betrachtete Voth den wenige Schritte vor ihm stehenden Sith. Diese Bezeichnung mochte zwar auf seine Spezies passen und vielleicht hatte er auch eine Art Machtbegabung, doch ansonsten beschämte er dieses Wort schon fast. Im Vergleich zu anderen Sith war er in Voths Augen eine Schande für den Orden. Selbst Lord Saphenus, den er am heutigen Abend als eher etwas kauzig kennengelernt hatte, hatte genug Anstand, sich nicht komplett volllaufen zu lassen. Der Zabrak war trotz seiner manchmal sehr ungewohnten Art eindeutig jemand, den man respektieren konnte.

Voth glaubte, es sich sogar einigermaßen leisten zu können, den Gouverneur nicht unbedingt mit der Unterwürfigkeit zu behandeln, die bei anderen, mächtigeren Sith eventuell angebracht wäre, wusste er doch, dass mindestens
Janus genauso empfand. Nicht zuletzt hatte Voths Selbstbewusstsein einen gewaltigen Schub erfahren, als sein Meister ihn als schon jetzt mehr Sith als der Gouverneur bezeichnet hatte. Obwohl das vermutlich nicht allzu schwer war...

Der Konflikt zwischen
Janus und Darth Ignavius hatte sich wieder etwas abgekühlt, unter anderem aufgrund von Saphenus' Vorschlag, dem Gouverneur zur Versöhnung eine Flasche teuren Schnapses zu übergeben. Der tatsächliche Schnaps konnte sich dann auch tatsächlich sehen lassen. Zwar kannte Voth diesen Brandschnaps von Naboo nicht, doch ließ sich allein an der reich verzierten und aufwendig verkorkten Flasche erahnen, dass dies ein teurer Tropfen war. Dementsprechend war Ignavius erst einmal still, Voth glaubte erkennen zu können, dass seine Augen noch glasiger wurden als ohnehin schon. War das eine Freudenträne?

Auf einmal wandte der Gouverneur sich um und streckte die Hand aus. Gerade noch konnte Voth den Gegenstand sehen, der von irgendwoher angeflogen kam, als er einfach platzte. Geistesgegenwärtig hob Voth die Arme, um sich vor dem Blut und den Gewebefetzen, aus denen der Gegenstand offenkundig bestanden hatte, zu schützen.
Er wartete einen Moment, dann senkte er die Arme wieder. Alle vier, wie Voth spontan feststellte, hatte er aus Reflex auch sein zweites Armpaar benutzt. Es kümmerte ihn mittlerweile wenig. Doch überrascht bemerkte er, dass kein Zipfel seiner Kleidung oder Haut durch das platzende Lebewesen besudelt worden war, stattdessen war es über den Boden vor ihm verteilt. Scheinbar war es eine Art Vogel gewesen, der da sein Leben gelassen hatte, denn hier und dort lag eine Feder auf dem Boden.

Voth schaute sich um. Auch die anderen Sith schienen nichts abbekommen zu haben, weder
Janus noch Ignavius und Saphenus. Zoey allerdings... war nicht ganz unbefleckt geblieben. Ihr Gesicht zierten eine ganze Menge an roten Spritzern, auf ihrer Stirn klebte sogar ein Fleischrest, glaubte Voth zu erkennen.

Die Reaktion der Archäologin war entsprechend. Einen Moment schien sie wie erstarrt, dann stieß sie mehrere Schreie aus und versuchte, sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Schreiend starrte sie auf ihre Hand, die nun auch rot war. Noch immer schreiend sprintete sie schließlich zu einem der Brunnen im Innenhof und wischte sich schreiend mit einem Taschentuch das Gesicht ab. Im Anschluss schien sie es - zugegebenermaßen verständlicherweise - eilig zu haben, eine der Nasszellen zu erreichen.

Die ganze Zeit über, seit der Vogel explodiert war, hatte Lord
Saphenus lauthals gelacht, sodass es von den Wänden des Hofes widerhallte. Voth musste eingestehen, dass eine verzweifelte, ausrastende Archäologin schon irgendwie auf eine bestimmte Art und Weise witzig war, auch wenn er niemals einen derartigen Ausbruch von Lachen zeigen würde, und so schmunzelte Voth still vor sich hin.

Der Gouverneur schien mittlerweile ganz seiner großen Liebe hingewandt zu sein und hatte bereits ein ganzes Stück der Schnapsflasche geleert. Lord
Saphenus entfernte sich kurz nach der Autorin, mit dem Vorwand, nach ihr sehen zu wollen. Wobei, Voth glaubte nicht, dass das ein Vorwand, vielmehr die Wahrheit war, allerdings war er sich nicht so sicher, ob Zoey so damit einverstanden war, dass Saphenus nach ihr sehen wollte. Naja, wie auch immer.

Janus entfernte sich und ließ den Sith mit seiner Flasche allein auf der Bank sitzen und Voth folgte. Er wollte sich nicht unbedingt länger als nötig in der Nähe des Gouverneurs aufhalten.

Schließlich sprach Janus ihn auf Ignavius an und Voth stimmte ihm bei dem, was er sagte, vollkommen zu. Er empfand den Gouverneur noch immer als unwürdig, überhaupt den Titel "Sith", geschweige denn "Darth", zu tragen. Das einzige, wozu er gut wäre, wäre vermutlich eine Rolle als eine Art Antivorbild, spiegelte er doch genau das wider, was nicht aus einem Sith werden sollte.
Tatsächlich wäre der Gouverneur der Geburtswelt der Sith wohl ein nützlicher Verbündeter gewesen, wäre es nicht Ignavius. Janus' Bezeichnung einer Belastung war durchaus treffend. Doch wie ging man nun mit einer solchen Belastung um? Voth überlegte kurz, bevor er antwortete, doch er erkannte bereits an dem Lächeln seines Meisters, in welche Richtung dieser dachte.

"Nun ja, eine Möglichkeit wäre, ein solch störendes Hindernis einfach zu ignorieren. Leute wie -" Voth warf einen kurzen Seitenblick auf den Sith, der sich augenscheinlich gerade im Koma bedand, "Ignavius können nicht wirklich viel ausrichten, denke ich, auch wenn sie es wollten. Sie sind also ziemlich ungefährlich."

Voth wusste aber, dass es nicht das war, worauf Janus hinauswollte, so ergänzte er sein Statement.

"Da dieses Exemplar einer Belastung hier -" Bei diesen Worten konnte Voth sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen, "aber eine direkte Gefahr für den Orden darstellt - immerhin würde er es vermutlich zustande bekommen, Korriban und seinen Ruf komplett zu ruinieren - sollte man solche Belastungen am besten... entfernen. Allerdings vielleicht nicht unbedingt in einem offenen Konflikt. Da selbst der unfähigste Gouverneur eines Planeten irgendwie in der Öffentlichkeit steht, müsste man zu unauffälligeren Mitteln greifen. Das nie aufgeklärte Attentat eines unbekannten Täters vielleicht? Oder abe-"

Die Worte blieben Voth im Hals stecken, als irgendetwas von jetzt auf gleich seine Schulter brach, so fühlte es sich jedenfalls im ersten Moment an. Voth zuckte massiv zusammen, bevor er erkannte, dass es sich bei dem Besitzer der Hand, die sich da an ihm festkrallte, um den Gouverneur handelte.
Panik durchfuhr Voth im ersten Moment. Hatte
Ignavius etwas von ihrem Gespräch mit angehört? War er hergekommen, weil er Voth von weiter weg verstanden hatte? Hatte er zu laut gesprochen?

Ein paar Augenblicke später schalt er sich jedoch einen Angsthasen. Selbst wenn der Gouverneur neben ihm gestanden hätte, der Alkoholpegel hätte seinen Teil dazu beigetragen, um ihn taub zu machen. Auch trug er zum mangelnden Gleichgewicht des Sith bei, wie Voths Schulter empört feststellte, als die fleischigen Finger
Ignavius' sich hineinbohrten.

Es war dem Twi'lek mehr als unangenehm, den Gouverneur so nah an sich zu haben. Er konnte die Ausdünstungen dieses Fettsacks riechen und rümpfte leicht angewidert die Nase, während er versuchte, seine Schulter langsam aus dem Schraubstockgriff zu lösen, der sie umklammert hielt. Erfolglos.
Der Gouverneur faselte etwas von Gravitationsprojektoren auf der Gala. Suchte er etwa nach einer Erklärung für sein fehlendes Gleichgewicht? Nun, da musste er nur in seine linke Hand schauen.

Ignavius wandte nun den Kopf direkt in Voths Richtung und sprach ihn an. Naja, er sprach einen gewissen Vott an, aber er war sich recht sicher, dass er damit gemeint war. Voth sah starr geradeaus, während er einen Satz mit "Euer Meister" begann, dann allerdings innehielt um einen massiven Rülpser auszustoßen. Natürlich direkt neben Voths Ohr.

Resigniert warf er einen vielsagenden Blick zu
Janus und gab dem Gouverneur noch einen zweiten Versuch, Worte in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Tatsächlich schaffte er es einigermaßen und warf Janus vor, ihm keine richtige Ausbildung zukommen lassen zu können, abgesehen von Manieren und Benehmen. Voth hatte sogleich eine freche Antwort auf der Zunge, die hauptsächlich daraus bestand dass er augenscheinlich weder eine vernünftige Ausbildung noch Benimmunterricht genossen hatte und dem Sith vermutlich eher weniger gefallen würde, doch Ignavius schob schnell genug einen weiteren Satz nach, sodass Voth nicht mehr antworten konnte, was vermutlich besser so war.
Stattdessen ließ er sich von dem korpulenten Gouverneur neben ihm erzählen, welches Wissen er sich auf Korriban aneignen könnte, auch wenn
Ignavius selbst keine Zeit für eine Ausbildung hätte. Er beschrieb es sogar als Investition in die Zukunft des Ordens, Korriban und seine Geheimnisse zu studieren. Voth nahm diese Ansichten erst einmal in sich auf und wartete, bis Ignavius fertig war. Nach einer Bemerkung gegenüber Sturn, über deren Komik sich trotz Lachen des Gouverneurs streiten ließ, legte er sich schließlich seine Worte zurecht und formulierte eine Antwort.


"Nun, Lord Ignavius, zuerst einmal: Mein Name ist, wie bereits erwähnt, Voth Terrix. Auch bin ich zum momentanen Zeitpunkt des Tragens eines Titels, wie er Sith-Kriegern und mächtigeren Persönlichkeiten des Ordens vorbehalten ist, ebenso unbefugt wie einige andere es wohl ebenfalls sein sollten."

Dabei sah er dem Gouverneur, der den Seitenhieb vermutlich sowieso nicht verstanden hatte - Eitelkeit und Alkohol hemmten den Verstand oft - direkt ins Gesicht und machte eine kleine Pause, bevor er fortfuhr.

"Darüber hinaus... Ich bin mir sicher, Korriban bietet große Geheimnisse und Wissen, dennoch braucht es den richtigen Umgang damit. Hunderte Funde antiker Relikte helfen nicht ansatzweise, wenn ihre Geheimnisse und ihr Wert an die falsche Person gelangen, die dies weder wertzuschätzen noch anzuwenden weiß, Gouverneur. Dies kommt einer Entwertung, ja, einer Verschwendung der Schätze und Reichtümer Korribans gleich.
Und nur unter der Anleitung eines kompetenten Lehrers kann auch der Schüler gedeihen, und dazu braucht es nicht einmal unbedingt das Wissen Korribans."


Wieder machte Voth eine Pause. Er war die ganze Zeit höflich und ruhig geblieben. Irgendwie hatte er im Gespräch mit Ignavius schon wieder das Bild eines Haustieres im Kopf. Ein Haustier, dem man die bösesten Schimpfwörter erzählen konnte, wenn man es nur in einem ruhigen Ton tat, da es ohnehin nicht verstand...

"Zu guter Letzt: Ihr spracht von einer Investition in die Zukunft des Ordens. Ich denke, Korriban und der Orden der Sith sind eng miteinander verknüpft. Aus dem Wissen der Jahrtausende Weisheiten für die Zukunft schöpfen, so ist es doch, nicht wahr? Doch, was geschieht mit dem Orden der Sith, wenn diese Quelle von Wissen versiegt, beispielsweise weil man nicht mit ihr umzugehen weiß oder weil man Korribans Geheimnisse, das, was der Planet den Sith erzählen will, ins Leere laufen lässt? Ich stimme euch zu, Lord Ignavius, dass Korriban mit der Zukunft des Ordens und jedes einzelnen Sith zusammenhängt, doch wenn die Kompetenz fehlt, die Geheimnisse dieses altehrwürdigen Planeten zu nutzen und Korriban langsam verrottet, dann sehe ich für die Zukunft des Ordens ziemlich dunkel. Natürlich kann ich, als bescheidener Schüler, mich irren. Ihr wisst es selbstverständlich besser; was meint ihr dazu?"

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Soo, ich glaube, Voth hat sich hier mal etwas weiter aus dem Fenster gewagt als unbedingt nötig :D Gestaltet das Gespräch vielleicht aber auch ein kleines Stück interessanter :p
 
Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, Damen-Nasszelle an den Waschbecken: Zoey


Zoey konnte sich kaum beruhigen. Diese Schmach, gerade, wo ihr doch eine Menge daran lag, wie ihr Auftreten in der Öffentlichkeit war und wie sie sich präsentierte! Es war etwas Anderes, ob man während einer Mission besudelt und beschmutzt wurde oder auf einer Gala, für die man sich extra heraus geputzt und aufgehübscht hatte und die Presse allgegenwärtig war! Dann dieses laute unverschämte und unverfrorene Lachen dieses Zabrakˋs! Er steckte eindeutig dahinter! Er hatte das Auslachen nicht einmal heimlich gemacht! Janus war hingegen ganz anders! Auch, wenn er vorhin ihre Bemerkung zu Thearterra nicht eindeutig bestätigt hatte und man seine Bemerkung auch zweideutig verstehen konnte. Sie passte sich auch gut auf der Gala den Gegebenheiten an! Das stimmte sogar! Sie mogelte sich lebend durch die ganze Sache durch, auch wenn sie gerade ausgesehen hatte, als hätte man ihr einen Trog Schweineblut ins Gesicht gekippt! Sie konnte es immer noch nicht fassen! Scheinbar musste man bei Sith auf alles Mögliche gefasst sein! Janus hatte wenigstens nicht gelacht oder gelallt, sondern sich entschuldigt und wollte den Abend retten und sie vor weiteren Unannehmlichkeiten bewahren! Sie glaubte ihm nicht! Er konnte sie nicht vor Saphenus und Hybris schützen, nicht einmal vor blutigem Matsch samt Aderresten und Fleischmus! War das eklig gewesen, was sie sich abwischen musste! Ihm war ja nichts passiert! Aber, ihr! Hauptsache Janus sah noch piekfein aus! Sie war bei ihm eingehakt gewesen?! Dabei hatte sie so viel Wert auf ihr Aussehen gelegt und dafür weder Zeit noch Geld oder Mühe gescheut! Aber, der Graf schwamm ja in der Kohle! Sie musste sich alles hart erarbeiten und dafür sparen. Und, wann war sie in der letzten Zeit mal schön ausgegangen?! Und, nun war sie einmal schick weg und dann passierte ihr alles Mögliche! Wieder rieb sie sich eine Träne weg, während sie versuchte, sich neu zu schminken, was natürlich ein schwieriges Unterfangen war, wenn man heulte, wenn nicht fast unmöglich, aber sie hatte dafür viel Geschick und Zoey hatte es besonders drauf trotz der Tränen!

Doch plötzlich hielt Zoey erschrocken inne! Nicht einmal auf der Damen-Nasszelle war man vor ihm sicher! Saphenus stand plötzlich vor ihr. Ihr stockte der Atem. Entgeistert starrte sie ihn an und stellte leicht beruhigt fest, dass Sane mit dabei war, aber völlig konnte sie das nicht beruhigen. Sane erhielt von Saphenus eine Anweisung! Er sollte acht geben, dass sie niemand stören würde! Augenblicklich fielen Zoey die Worte der Rothaarigen (Yui)ein, die sie schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte, die meinte, sie solle auch Sane nicht vertrauen! Deutlich irritiert und verunsichert warf sie ihm einen Blick zu. Zoey verstand überhaupt nichts mehr!

Eine gefühlt unendlich lange Zeit musterte der Sithlord sie nun wieder mit eindringlichem Blick! Zoey fühlte ihren Puls hochschnellen! Sie hatte Angst vor ihm! Richtig große Angst! Sie konnte kaum atmen! Endlich begann er zu sprechen! Man hörte und staunte, er entschuldigte sich tatsächlich bei ihr und doch war es nicht mehr wert wie eine daher gesagte Floskel! Er lachte dabei immer noch und Zoey war Felsen fest davon überzeigt, dass er dahinter steckte! Wut schnellte in ihr hoch! Am liebsten hätte sie ihm entgegen geschleudert, dass sie wüsste, dass er es gewesen war, der ihr das angetan hatte, um sich daran zu ergötzen, um sie zu demütigen, zu beschämen, zu erniedrigen und zu blamieren! Doch sie zügelte sich leicht, ganz ging es nicht und sie erinnerte sich, dass sie selbst seinem verdammt boshaften Meister die Stirn geboten hatte, weil sie nun mal war, wie sie war und daher kam nun aus ihrem Mund:


"Sparen Sie sich das, Lord Saphenus! Ich verzichte darauf! Ich hätte nie so wie sie reagiert! Dazu bin ich zu gut erzogen worden! Sie denken, dass ich hier auf der Gala nichts zu suchen habe! Ich gehöre nicht zu Ihresgleichen! Ich bin Nichtmachtnutzerin und komme obendrein nicht aus dem Imperium! Ich bin nicht einmal besonders reich! Ich bin Archäologin! Nicht mehr und nicht weniger!"

Trotzig sah sie ihn, nach ihrer spitzen bissigen Bemerkung, an. Sie bemerkte selber nicht, wie sich vor Wut ihre Augen, zum ersten Mal überhaupt, leicht sithisch verfärbten und ihren grün-braunen Augen in der Farbe des Waldes in einen gelblichen Schimmer hüllten.

Doch nun trat er noch einen Schritt näher an sie heran. Das hatte sie davon! Es wirkte schon mächtig bedrohlich, wie er nun so nahe über sie gebeugt stand, denn sie war viel kleiner als er und wie er sie eindringlich mit seinem einen Auge durchbohrte. Es war, als könne er tief in ihre Seele schauen und jeder Gedanke lag fein ausgebreitet vor ihm! Sie erschauderte und zitterte vor Angst. Dennoch versuchte sie tapfer zu sein! Sie hielt seinem Blick stand und schaute zu ihm hoch! Es lag ihr fern, klein bei zu geben! Auch wenn sich eine kleine Träne dabei vor Anstrengung und Angst in jedem ihrer inneren Augenwinkel bildete und ihre Augen zusätzlich glitzern ließen, als hätte sie Diamanten in den Augenwinkeln.


Doch Saphenus wollte, nein forderte, nun ihre Antwort zu seinem Angebot und unterstrich nochmal alle Vorzüge. Sie fand Korriban verlockend, auch wenn der Gouverneur einen Schatten darauf warf, war er doch wirklich missraten und enttäuschend und die Frage stand im Raum, ob es Korriban nicht auch wäre?! Und überhaupt! Lieber würde sie von Janus einfach mit einem Budget dahin entsandt werden, doch scheinbar ging es ohne Sith nicht, besonders bei diversen Fallen! Aber ausgerechnet so ein Sadist und vor Sarkasmus triefender Sith wie Saphenus!? Sie erinnerte sich daran, wie Hybris das gigantische Schild aufbauen musste, sie überˋm Lavafluss hängend abpflückte und zu sich levitierte oder wie Arica auf der Brücke oder besser gesagt Steg, über dem Geysir gegen den Roboter kämpfte, wie Arica und Janus sich dem Wampa widmeten und und und...!

Und dann war da Hybris, dieses kranke abartige Scheusal! Ihr Blick fiel auf Saphenus` Bein und die Frage, wer es ihm angetan hatte, lag ihr auf der Zunge. Doch sie schwieg beharrlich dazu. Auch wenn die Neugierde an ihr nagte! Sie könnte wetten, es war Hybris gewesen! Und, er hatte recht, was die Geheimnisse dort betraf, die dort noch verborgen vor sich hin schlummerten und warteten, von ihnen entdeckt zu werden! Und, sie wäre eine der ersten Republikanerinnen, wenn nicht die Erste überhaupt, die Korriban betreten würde! Sie würde zu einer der größten Persönlichkeiten ihrer Zeit werden! Eine, die man galaxieweit bewundern würde! Konnte sie da "nein" sagen?! Wäre das nicht ausgesprochen dumm!? So ehrgeizig, wie sie war?! Er holte scheinbar Luft und fuhr fort. Er erwähnte nochmal die Bedrohung durch Hybris und brachte selber Ignavius ins Spiel und äußerte sich vernichtend offen über ihn. Es war, als hätte er ihre Gedanken gelesen! Er machte keinen Hehl daraus, dass seine Tage als Gouverneur gezählt waren. Die Frage stand im Raum, ob man sie als Mitwisserin am Leben ließ, würde sie sich zu einer Abfuhr hinreißen lassen?! Der Graf hatte sie auch nicht vor dem Blut ins Gesicht retten können oder wollen. Außerdem schien er mit Saphenus gemeinsam an einem Strang zu ziehen! Der Graf würgte sie schon mal fast zu Tode! Selbst ihm würde Zoey dies zu trauen! Zoey holte tief Luft, ehe sie antwortete und einen Pakt mit dem Teufel schloss!

"Ich werde mit nach Korriban kommen! Ich bin gewillt Ihnen zu helfen, die verborgenen Schätze, angefüllt mit Wissen vergangener Tage, zu finden und zu bergen! Meine Sehnsucht und kühnsten Träume hießen immer Korriban und waren bis heute unerreichbar für mich! Angesichts meiner Lage, wäre ich dumm, das Schöne nicht mit dem Nützlichen zu verbinden! Ich nehme Sie beim Wort, dass sie mich vor Hybris dort und vor allen Gefahren dort vor Ort auf Korriban beschützen werden und ich danach ein Buch über meine Erlebnisse schreiben und veröffentlichen kann. Dafür werde ich Ihnen loyal zur Seite stehen und die Fundstücke gehören natürlich Ihnen, auch wenn ich mich persönlich über ein kleines Geschenk mal freuen würde!"

Ernst sah sie ihn an. Sie besaß bisher nicht ein einziges Artefakt und hatte schon so viele aus dem Feuer geholt! Sie standen entweder im Jedi-Tempel oder im Museum auf Naboo!


Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, Damen-Nasszelle: Zoey, Saphenus und Sane
 
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Das Lächeln auf Janus´ blassem Gesicht wurde eine Spur breiter und der goldene Glanz in seinen grünen Augen flammte kurz auf, als er daran dachte, wie der den lästigen Gouverneur am Besten aus dem Weg räumen konnte. Dass Ignavius beseitigt werden musste, stand für ihn bereits fest. Voth brachte die Möglichkeit ins Spiel, den Trinker schlicht zu ignorieren, doch erkannte der Twi´lek rasch, dass dies nicht das war, worauf sein Meister hinauswollte.

„Unterschätzt nicht den Schaden, den ein Narr in einer bedeutsamen Position verursachen kann. Es ist besser, Bedrohungen zu eliminieren, solange sie noch klein sind.“

Riet der Graf seinem Schüler. Ignavius mochte im Moment mehr ein Ärgernis als eine Bedrohung sein, doch das konnte sich ändern. Der wohlbeleibte Sith musste nur Glück haben und über ein wertvolles, mächtiges Artefakt stolpern, oder er konnte sich mit anderen Feinden des schlanken Halbechani verbünden und ihnen auf Korriban Hilfe und einen Stützpunkt gewähren. Nicht zuletzt bestand auch die Gefahr, dass der Gouverneur anderweitig Probleme verursachte und das Image des Grafen in den Schmutz zog. Nein, es war besser, diese Belastung zu beseitigen.

Zufrieden stellte Janus fest, dass sein Schüler in die selbe Richtung dachte, mit einem verschmitzten Grinsen verwies Voth auf die Gefahr für die Reputation des Ordens und Korribans und riet dazu, den Gouverneur nicht offen zu bekämpfen, sondern im Verborgenen zu agieren. Der Graf nickte zustimmend.


„Zum richtigen Zeitpunkt, auf die richtige Weise.“

Seine Gedanken wandten sich der konkreten Ausführung zu. Ein über Mittelsmänner angeheuerter Attentäter? Oder vielleicht ein Sprengstoffanschlag, der zudem die Möglichkeit bot, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und diese Angriffe auf Mitglieder des Ordens einer Gruppe unterzuschieben, die Janus schwächen wollte. Möglicherweise ließ sich etwas mit der KOMENOR arrangieren, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Der Gedanke, dass der Gouverneur als Märtyrer zumindest doch noch zu etwas gut sein würde, amüsierte den Sith-Krieger sehr.

Doch bevor sich der elegant gekleidete Fastmensch weiter damit beschäftigen konnte, machte der Gouverneur ihm einen Strich durch die Rechnung und kam angetorkelt, legte seine massive Pranke auf Voths Schulter und brachte eine wirre „Erklärung“ für sein Schwanken vor, bei der Janus nur eine Augenbraue hochziehen konnte. Gravitationsprojektoren, natürlich. Eigentlich schade, dass dem nicht wirklich so war, dann hätte er den lästigen Narren direkt in den Himmel über Center schießen können. Die Landung wäre gewiss...spektakulär verlaufen.

Unter Aufbringung all seiner Ruhe und Würde verfolgte Janus, wie Ignavius, dessen Körpergeräusche und -gerüche ausreichten, um einen ausgewachsenen Rancor zu betäuben, weitere lallende Vorwürfe ausstieß und Voth, den er mit falschen Namen ansprach, anbot, ihm die Geheimnisse Korribans zu vermitteln. Der Graf ignorierte die Beleidigungen und lächelte bloß spöttisch.


„Was für ein großzügiges Angebot. Wer würde sich die solche Chance entgehen lassen wollen, dieses Wissen zu erwerben, bevor es im Dunstkreis des Alkohols verschwindet?“

Der Sarkasmus des Sith-Kriegers war giftig genug, um sich durch Durastahl fressen zu können. Seine Laune besserte sich, als Voth in ruhigem und höflichen Ton widersprach, ihn korrigierte und subtil darauf anspielte, dass es gerade die Inkompetenz des Gouverneurs war, die den Erwerb von Wissen und den richtigen Umgang damit verhinderte und Korribans Potential vergeudete. Zustimmend und wohlwollend nickte Janus seinem Schüler zu, ein schmales Lächeln auf den Lippen.

„Die Zukunft der Sith wird an vielen Orten entschieden werden. Nicht nur auf Korriban, und ganz sicher nicht von Euch, Gouverneur.“

Meinte der Graf kryptisch und lachte leise. Er hätte nie gedacht, aber im Vergleich zu dem reinblütigen Sith war seine ehemalige Meisterin Kira geradezu angenehm gewesen, sein ursprüngliches Urteil musste der Graf revidieren. Wo waren nur die Sith, mit denen man vernünftig zusammenarbeiten konnte? Saphenus war einer davon, mit gewissen Einschränkungen natürlich, und Janus hatte die Kooperation mit Arica auf Theatherra wohlwollend in Erinnerung behalten. Und nicht zuletzt war da sein Schüler. Es wurde Zeit, diese Allianzen zu stärken und wiederzubeleben, wenn es nötig war.

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