Bastion

[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus, Darth Ignavius (NPC); in der Nähe: Marava und Shera (NPCs); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Saphenus musterte den Sith, der vor ihm stand und dessen wirrer Blick versuchte einen Punkt zu finden, den er fixieren konnte, ganz genau. Einerseits aus ehrlichem Interesse, war er dieser Rasse schließlich noch nie begegnet, andererseits irritierte ihn die Aura des Sith. Mal schien sie stärker zu werden und mal schwächer, die Macht durchdrang ihn und durchdrang ihn wieder nicht. Es schien fast so als hätte er keine bewusste Kontrolle über sie. Etwas, das natürlich unmöglich sein konnte, wie Saphenus beschloss. Er versuchte sein neutrales Gesicht aufrecht zu erhalten doch er merkte wie ihm langsam die Gesichtszüge vor Ungeduld entglitten. Die Sekunden vergingen und formten sich zu Minuten während der Angesprochene nicht reagierte. Saphenus richtete seinen Blick kurz über seine Schulter und ließ ihn über die Menge streifen, dann kam er wieder auf dem Sith zu liegen. Noch immer kein Anzeichen dafür, dass der Gouverneur beschlossen hatte zu kommen. Mehr und mehr bekam der Zabrak das Gefühl, dass die gesamte Unterhaltung Zeitverschwendung war und er den Fremden niemals hätte ansprechen sollen. Er sah sich bestätigt als der Sith überspring sich vorzustellen und stattdessen lieber hinterfragte wer der Zabrak denn war, als könnte er es nicht glauben, dass er keinen weiteren Titel trug, der wichtig genug war um ihn jedem Fremden mitzuteilen. Saphenus zwang sich zu einem Lächeln. Der Mann wollte ihn provozieren? Er würde nicht darauf eingehen.

„Nun, ich denke nicht, dass ich es nötig habe mit Titeln oder Auszeichnungen anzugeben. Ich stehe über derartigen…“,


er stockte als er bemerkte wie der Blick des Sith unstet durch den Saal wanderte, fast ebenso wie es sein eigener es zuvor getan hatte. Hörte ihm dieser Mann überhaupt zu? Groll regte sich in ihm, doch noch war es zu früh einfach umzudrehen und zu gehen. Er wollte wissen mit wem er es hier zu tun hatte. Schließlich vollzog der Sith eine sichtbare Veränderung, legte ein heuchlerisches Lächeln auf und drückte den Rücken durch. Anscheinend versuchte er Saphenus zu überragen, der musste schmunzeln. Er selbst stand gebeugt und massierte seinen Oberschenkel ohne Anstalten zu machen den Fremden nachzuahmen. Sollte der doch dieses primitive Spiel spielen. Dann blieb ihm der Atem weg. Einem Faustschlag in die Magengrube gleich musste er sich zusammenreißen nicht das Auge weit zu öffnen und ein Keuchen von sich zu geben. Das hier sollte der Gouverneur von Korriban sein? Das durfte nicht wahr sein. Doch im Brustton der Überzeugung und voller Selbstbewusstsein stellte sich der Sith als Darth Ignavius vor, Herrscher über den Geburtsort der Sith und selbsternannten Entdecker und Hüter all seiner Geheimnisse. Saphenus wusste nicht wie er reagieren sollte. Sollte er über den offensichtlichen Witz lachen oder sprach der Sith die Wahrheit? Um Zeit zu schinden und seine Überraschung zu überdecken nahm er einen Schluck seines Bieres. Er konnte in den Worten des Mannes keine Lüge spüren, andererseits schien sich die Macht was ihn anging sowieso komisch zu verhalten. Ob es daran lag, dass er betrunken war, entglitt ihm deswegen die Kontrolle über die dunkle Seite? Er bestritt zwar zu betrunken zu sein, doch seine Gestik und Mimik verrieten ihn. Noch immer unschlüssig wie er sich verhalten sollte glitt sein Blick suchend nach Janus. Er hoffte Blickkontakt aufbauen zu können, der Graf würde wissen ob es sich hier tatsächlich um den echten Gouverneur handelte. Zwar widerstrebte es Saphenus den Krieger jetzt schon zu zuholen, doch er hatte keine Wahl. Bis dahin würde er das Spiel zumindest mitspielen.


„Der Gouverneur von Korriban?“,


wiederholte Saphenus nun gespielt ehrfürchtig.


„Es ist mir eine außerordentliche Ehre, Euch kennen zu lernen. Ihr werdet verstehen, die Anwesenheit der…Elite des Imperiums…“,


Saphenus legte extra viel Ironie in diese Bezeichnung,


„…ist schwer zu ertragen ohne etwas zu trinken. Ihr selbst scheint Euch an den exquisiten Getränken unseres Gastgebers gütlich getan zu haben. Ich kann es verstehen, wir wollen doch dafür sorgen, dass seine Geldbörse kleiner wird während wir uns bedienen.“


Er zeigte seine Zähne und lächelte. Der Zweifel nagte stark an ihm. Ignavius schien derart überzeugt davon der Gouverneur zu sein, dass Saphenus begann es zu glauben obwohl er es nicht glauben wollte. Das konnte nicht sein, ein betrunkener Nichtsnutz herrschte über einen der wichtigsten Planeten ihrer Geschichte? Wie war das möglich? Es sollte ein Sith sein, der die Welt um sich herum kontrollierte, der bewusst handelte und genau überlegte was er tat. Besonnen und mit der dunklen Seite vertraut. Nicht…so! Saphenus sah zu wie sich Ignavius‘ Blick auf sein Glas richtete, dann zu jemandem in der Menge und schließlich wieder zu dem Glas, Er roch daran und verzog das Gesicht. Ich habe dem Säufer wohl das falsche Getränk gebracht, dachte sich Saphenus trocken und ignorierte es als es den Anschein machte der selbsternannte Gouverneur wolle ihm das Getränk ins Gesicht schütten. Schließlich schien Ignavius Interesse an ihm zu zeigen, misstrauisch kniff er sein Auge zusammen. Woher der plötzliche Sinneswandel?


„Nun, Gouverneur…“,


Saphenus betonte das Wort in der nur allzu vertraute Weise die einen darüber rätseln ließ ob er sich lustig machte oder es ernst meinte,


„…ich entschuldige mich erstmal dafür, dass Euch der Drink nicht zu schmecken scheint. Ich hätte gedacht unser Gastgeber würde mehr Wert darauf legen seine Gäste angemessen zu versorgen. Ich überlasse es gerne Euch den Kellner zu bestrafen. Er hätte doch wissen müssen um wen es sich hier handelt.“


Er legte eine kurze Kunstpause ein.


„Was mich angeht: Die Menge widert mich an. Sie geben sich kultiviert und großzügig, suhlen sich in ihrer Illusion von Macht und wissen doch nichts. Wir beide aber wissen, dass nur die dunkle Seite wahre Macht verleiht. Wenn man so will bin ich hier um mir mein eigenes Bild zu verschaffen, von dem Orden, von Bastion. Da kam ich um dieses Event leider nicht drumherum. Was Sturn angeht, ich kannte ihn nicht, zumindest nicht bisher. Wenn man einmal von den unzähligen Auftritten im HoloNet absieht.“


Saphenus zwinkerte dem Sith verstehend zu, so schwierig das mit einem Auge auch war.


„Aber Ihr habt recht, ich passe wirklich nicht hierher und würde es vorziehen im Orden unter unseresgleichen zu sein. Was mich zu der Frage bringt und ich bin einfach mal so dreist und stelle sie, was sucht Ihr hier? Ich hätte nicht gedacht, dass Bastion es wert ist Korriban zu verlassen, immerhin der Geburtsort der Sith. Was führt Euch in die Nähe dieser Speichellecker und Ignoranten, die mit ihren eigenen Credits erstickt gehören?“


Geduldig wartete er auf eine Antwort.


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus, Darth Ignavius (NPC); in der Nähe: Marava und Shera (NPCs); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael
 
---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - alleine am Rand stehed - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens mit Saphenus im Gespräch. Ansonsten nur Schleimer und Kopf-in-den-Wolken-Adlige, Emorkömmlinge und anderes Beamtengesocks, Ignoranten und Bettler in Anzügen][---

Ignavius war begeistert. Schleimer und Arschkriecher konnte er nicht ausstehen, jene die seine Nähe suchten um etwas von seinem Glanz abzubekommen auch nicht, doch er tolerierte sie, da er sie ja dann doch irgendwie verstand. Aber dieser Saphenus war keiner von denen. Die Art wie er sprach, wie er Dinge betonte und sich auf das berief was Ignavius schon gesagt hatte, all das deutete auf echte Bewunderung hin. Schließlich war das Kopieren von etwas doch auch eine Art von Bewunderung. Das bedeutete dann zwar auch das dieser Zabrak nicht sonderlich kreativ war, doch auch darüber konnte der Gouverneur hinwegsehen. Hier hatte er jemanden vor sich mit dem man sich tatsächlich unterhalten konnte. Er machte sogar einen so guten Eindruck, das Ignavius sich nicht einmal die Mühe machte ihn mit seiner Macht zu sondieren. Dieser Mann log sowieso nicht, das erkannte er sofort. Seine Charakterkenntnis konnte schließlich durch nichts beeinträchtigt werden. Da konnte er noch so viel trinken. Ein Bewunderer also, fürwahr. Und das an so einem elendigen Ort mit solch ärmlichen Gästen und Gastgeber. Ignavius entspannte sich ein wenig, verlor dabei aber nicht seine gönnerhafte Mimik. Schließlich durfte er seinen Fan nicht das Gefühl geben sie stünden auf der selben Ebene. Sie mochten beide Sith Warrior sein und auf eine erstaunliche Art und Weise das selbe denken, aber dieser Saphenus war ja nun wirklich noch so weit von seiner Größe entfernt, das er allein wegen dieses Gedankens lächeln musste. Also, Haltung bewahren.
Ignavius nickte und zeigte seine erstaunlich weißen Zähne, Zähne die sicherlich deutlich schlimmer ausgesehen hätte, hätte sich der Gouverneur selber drum kümmern müssen. Aber ein Mann wie er hatte natürlich für so ziemlich alles einen Diener. Nur heute nicht, wie ihm in diesem Augenblick einfiel. Warum hatte er sie nochmal nicht mit auf die Gala genommen? Er konnte sich nicht mehr dran erinnern...


„Es ist doch beruhigend zu wissen, dass nicht alle Sith auf Bastion derart eitel und hochnäsig sind wie dieser Sturn. Ihr habt einen guten Geschmack und beweist Reife und Intelligenz indem ihr euch lieber mit mir als mit den anderen Gästen unterhaltet.“


Ignavius ließ seinen Blick erneut schweifen und versuchte sich daran zu erinnern ob es irgendwo eine Sitzgelegenheit gab. Er war die Gala bereits einmal abgeschritten und hatte alles mehr oder weniger interessiert angeschaut, doch wirklich im Gedächtnis hängen geblieben war nichts. Doch selbst wenn, es musste doch irgendwo einen Tisch oder eine Bank geben auf die man sich setzen konnte! Da der Sith aber nach wie vor Probleme mit seiner Tiefenschärfe und einem sicheren Stand hatte – letzteres Handicap war auch der Grund für sein Bedürfnis nach einem bequemen Sessel -, konnte er beim besten Willen nichts entdecken. Da ein Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban, aber nicht so einfach aufgab, deutete er einfach spontan in die Richtung eines Ausgangs. Der wer weiß wohin führte.

„Lasst uns ein paar Schritte gehen und währenddessen erzähle ich Euch wieso auch ich auf dieser Gala verweile.“

Oh, sehr guter Einfall, lobte er sich selber und selbst der Umstand, dass er Saphenus beim umdrehen den rechten Ellenbogen in die Seite rammte – wenn auch nicht sonderlich hart -, hielt ihn nicht davon sich würdevoll zu geben. Beide Hände um das Glas mit dem gepanschten Alkohol geschlossen und an den dick- ähm, MÄCHTIGEN Bauch gedrückt, stolzierte er los und wartete nicht auf Saphenus. Ein Fan wie dieser würde ihm ohnehin sofort folgen um keines seiner folgenden Worte zu verpassen. Wenn Darth Ignavius, Gouverneur und Herrscher von Korriban und seinen Geheimnissen etwas zu sagen hatte, hörte man ihm besser zu. Und tat es auch, war man kein verblendeter, ignoranter adliger Schleimer oder eine Beamtenhure war.

„Die arroganten Lords des Ordens sind der Meinung Korriban sei tot, sei verlassen von der dunklen Seite und nicht länger Hort von unermesslichen Geheimnissen und Macht. Sie glauben er wäre es nicht wert ihn weiter zu erforschen, weiter nach Artefakten, Holocronen und Waffen zu suchen. Doch ich kann euch versichern, sie irren sich! Ich habe in den letzten Jahren eigenhändig Dutzende davon geborgen und viel mehr warten darauf gefunden zu werden. Doch so viel Zeit ich auch darauf verwende, am Ende bin ich allein auf meinem Posten. Niemand sonst war bisher in der Lage mich zu unterstützen und die Trottel an der Spitze des Ordens wollen mir weder Mittel, noch Personal zur Verfügung stellen.“

Da Ignavius nicht annähernd so schnell und verständlich reden wie er denken konnte, waren sie schon bei der Hälfte seines kleinen Monologes am Durchgang angekommen, durchschritten diesen und sahen sich plötzlich eine Art Hof gegenüber. Da er die Sitzbank als erstes erblickte, verschwamm der Rest und jedes noch so markante Detail verschwand im Nebel. Er setzte sich, das Glas immer noch vor dem Bauch und sah so lange stur nach vorne bis auch Saphenus Platz genommen hatte.


„Die Kammern von Korriban sind nach wie vor gefüllt, doch ein Sith allein hat gar nicht genug Zeit und Macht sie innerhalb eines Lebens zu bergen. Die Fallen, die Geister und Bestien, die verwinkelten Gänge und Räume, all das kostet Zeit. Doch egal was ich den Oberen des Ordens auch sage, da passiert nichts! Nichts. Gar nichts! Als würde ich mit Kindern reden. Völlig zwecklos.“


Ignavius schüttelte den Kopf, doch weder in seiner Stimme, noch in seinem Gesicht war die Art von Resignation zu erkennen die ihn in Wirklichkeit erfasst hatte. Er bezweifelte das er auf Bastion irgendwelche Unterstützer fand, egal was er für Artefakte vorlegen konnte. Nun, zugegeben, in den letzten beiden Jahren war es mit seiner Ausbeute nicht allzu berauschend gewesen, weshalb er auch dieses mal ohne neue Holocrone und andere Schätze angekommen war, doch um dem Zabrak die Lage zu erläutern, reichte es ja ihm nur den groben Rahmen seiner Situation zu erklären. Auf schnöde Details achteten doch eh nur jene, die sonst nichts besseres zu tun hatten. Außerdem war er ja sowieso viel zu beschäftigt gewesen die maulende Soldatentruppe, die Flotte im Orbit und die nicht weniger nörgelnden Siedler zu beschwichtigen. Sie schienen aus irgend einem Grund zu glauben, dass es eine Strafe sei dort zu sein. Und das obwohl es doch ganz offensichtlich ein Privileg war. Nicht nur auf Korriban zu sein, sondern auch noch unter seiner Führung. Mit jeder weiteren Stunde auf Bastion, in der Nähe dieser sogenannten Sith in ihrem lächerlichen Tempel, wurde doch klarer das er der einzig richtige für diese Aufgabe war. Wie konnte es auch anders sein, sie waren keine Sith, sie waren Menschen, Zabrak, Twi'lek, Rodianer und noch zig andere Rassen. Auf einen reinblütigen Sith kamen über hundert minderwertige Abkömmlinge schwächlicher Spezies. Keiner von ihnen konnte die Großartigkeit der dunklen Seite zur Gänze erfassen, begreifen und einsetzen. Und das an der Spitze des Sith Ordens kein Sith, sondern ein Irgendwas saß, machte es nur noch schlimmer. Wie hatte er nur jemals glauben können, dass er von solchen Abschaum Unterstützung bekommen würde? War er zu betrunken oder nicht betrunken genug gewesen um so etwas glauben zu können? Aber wie dem auch sei. Er tat es nicht länger. Nein, das war vorbei. Korriban mochte auf seine Karriere im Orden bezogen eine Sackgasse sein, doch im Punkto Machtgewinn würde er sie alle überflügeln!

Die frische Luft schien Ignavius gut zu tun, denn plötzlich lichten sich Nebelschleier um seinen Verstand und seine Macht erwachte ein Stück weit. Sein Hass auf die hiesigen Sith brodelte unter der Oberfläche und kleine Vulkane, nicht größer als Poren in der Haut, verströmten seine Wut wie Gas. Er knirschte sogar kurz mit den Zähnen, wurde durch das Geräusch aber quasi wachgerüttelt und hatte sich danach sofort wieder unter Kontrolle. Der Herrscher von Korriban würde sich nicht wegen diesen Bastarden vergessen, würde nicht die Kontrolle verlieren. Sein Kopf fuhr etwas zu ruppig herum und er starrte Saphenus nun mit komplett offenen und das erste mal an diesem Abend, glühenden Sith Augen an. Sein gesamtes Gesicht schien durch die entfachte dunkle Seite verjüngt worden zu sein.


„Sagt mir, Saphenus, wusstet ihr davon? Wie es hier oder im Orden abläuft? Bekommen die Schüler und Krieger es heutzutage überhaupt noch mit wie ihnen von den Oberen die Macht und das Wissen auf solch eklatante Weise vorenthalten wird? Ach, was für eine Frage, natürlich tun sie das. Ich nehme an euer Meister war oder ist da auch nicht anders, wie? Ihr sitzt hier auf Bastion fest und ahnt nicht einmal auf welchen Geheimnissen ich auf Korriban sitze.“


Nicht ganz zufällig hob Ignavius seine rechte Hand, an dessen Ringfinger ein goldener Ring steckte. In diesen eingefasst war ein schwarzer Stein, der, sobald er ihn Richtung Saphenus hielt, sich rot färbte, aber sofort wieder schwarz wurde als er die Hand zurück zog.

„Auf Korriban, an meiner Seite, könnten so manche Sith wahre Macht erfahren, doch keiner hört zu. Sie glauben es gäbe alles nötige im Orden, sie glauben ihre machthungrigen Meister würden schon ihre Geheimnisse mit ihnen teilen. Als ob! Ich allein bin so gnädig und gewähre solches Wissen. Nicht umsonst, natürlich, doch ich mache es immerhin möglich.“

Er warf wieder einen Blick auf sein Glas, schürzte die Lippen und war doch noch versucht das Zeug zu trinken. Doch das Gespräch mit diesem Saphenus hatte eine ähnliche Wirkung wie das Pseudo-Al in seinen Händen, weshalb er der Versuchung am Ende doch noch widerstehen konnte. Er widerstand ihr, stellte das Glas aber trotzdem nicht ab...

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens mit Saphenus im Gespräch. Ansonsten nur Schleimer und Kopf-in-den-Wolken-Adlige, Emorkömmlinge und anderes Beamtengesocks, Ignoranten und Bettler in Anzügen][---
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Saphenus, Marava und Shera (NSC), Yui (getarnt als Frau), Wilks und Dante (NSC),Chronor Tallax, Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, vor dem Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael, Lord Forrester und Lord Warrington, Zoey, Sane

Zufrieden registrierte Janus, wie sich die angespannte Situation mit den beiden cirresischen Diplomaten schließlich doch noch lösen ließ, ohne dass die Lage eskalierte. Warrington und sein Begleiter schienen erkannt zu haben, dass sie hier auf verlorenem Posten standen und sich unmöglich durchsetzen konnten, was die wechselseitige Abneigung zwischen den beiden Lords und Steven nur noch mehr zu verstärken schien. Wer erlitt schon gerne eine Niederlage und fügte sich?

Zur Wahrung der Fassade wurde dem Grafen schlussendlich doch ein Gastgeschenk überreicht, ein aufwändig verarbeitetes, mit vielen Verzierungen versehenes goldbeschlagenes Schwert, das laut Warrington eine eindrucksvolle Geschichte besaß. Geschichte hin oder her, der Sicherheitsdienst hatte die Waffe trotzdem beschlagnahmt und übergab sie erst jetzt nach gründlicher Prüfung auf Gift oder andere Tricks dem blassen Sith-Krieger, der das Geschenk mit der angemessenen Wertschätzung betrachtete und sich höflich bedankte.


„Ein überaus schönes Geschenk, Lord Warrington. Es ist mir eine Ehre, es anzunehmen.“

Die Qualität der Materialien und die Verarbeitung konnten sich in der Tat sehen lassen und so nickte der Sith-Krieger huldvoll, als sich die beiden Diplomaten schließlich verabschieden, nicht ohne eine letzte Spitze gegen den ungeliebten Thronfolger. Janus lächelte dünn und verkniff sich ein leises Lachen. Was für ein Minenfeld die internen Angelegenheiten von Cirrus doch waren.

Umso erfreulicher war das Auftauchen von Zoey, die sich unverfänglich mit ihm über das Wetter unterhielt. Janus entging nicht, dass der Padawan des Barons versucht hatte, sie abzupassen, und nun bat er sie um ein Autogramm. Echtes Interesse an der Arbeit und Persönlichkeit der Brünetten oder steckte mehr dahinter? Nun, für den Moment war dies von geringerer Bedeutung.


„Gewiss wird er nicht der letzte Gast sein, der Sie um ein Autogramm bittet, Dr. Livana. Es scheint, Sie haben eine nicht kleine Fangemeinde hier auf Bastion und auch auf anderen Welten.“

Meinte Janus amüsiert und schenkte der Autorin ein schmales Lächeln. Er wollte gerade noch etwas sagen, als er in der Macht Maravas Präsenz spürte, die sich rasch näherte und sich aufgeregt anfühlte. Hatte die Jüngerin etwa zu vermelden, dass der verräterische Scriptor gefasst worden war? Nein, das Hochgefühl des Triumphes fehlte, die menschliche Frau mit dem kurzen braunen Haar wirkte eher beunruhigt. Als sie sich der Gruppe näherte, nickte sie ihm knapp zu.

„Entschuldigt mich bitte einen Augenblick.“

Erklärte der Graf und begab sich zu Marava, die gleich zum Punkt kam.

„Mylord, Ihr wolltet informiert werden, sobald der Gouverneur von Korriban, Darth Ignavius, die Gala betritt. Er ist hier. Die Jünger haben ihn beim Gespräch mit Lord Saphenus beobachtet. Und dem Genuss von Alkohol, dem er offenbar sehr zugetan ist.“

Fügte die schlanke Jüngerin trocken hinzu. Janus strich sich nachdenklich übers Kinn. Warum war der Gouverneur hier? Sein Ruf war nicht gerade der eines Mannes, der sich für die Politik auf Bastion oder die Ränkespiele im Tempel interessierte. Aber es musste einen Grund geben, und es war umso wichtiger herauszufinden, was das was, nun da Saphenus sich im Gespräch mit dem Gouverneur befand.

„Ausgezeichnet, Marava. Noch etwas?“

Die Jüngerin schüttelte leicht den Kopf.

„Noch keine Neuigkeiten, was den Verräter und seine Helferin angeht.“

Für eine Sekunde kam Ärger in Janus auf, doch er beruhigte sich rasch.

„Nun gut. Behaltet die Situation weiter im Auge und meldet Euch, sobald es Neuigkeiten gibt.“

Mit einer Handbewegung entließ der Graf seine Dienerin und kehrte zu der Gruppe vor dem Lagerraum zurück. Dort angekommen bemerkte, wie jemand in seine Richtung sah. Es war Saphenus, in ein Gespräch verwickelt mit einem wohlbeleibten reinblütigen Sith, dessen rote Haut ihn aus der Masse hervorstechen ließ. Die Beschreibung passte exakt auf den Gouverneur von Korriban, ebenso die Gegenwart alkoholischer Getränke. Das war also Darth Ignavius.

Ruhig beobachtete Janus das Geschehen eine Weile, er hatte nicht vor, gleich loszustürmen, so etwas war unter seiner Würde. Doch als die beiden anderen Sith sich in Bewegung setzten und schließlich in Richtung Innenhof verschwanden, hielt der Graf es für angemessen, sich die Sache persönlich anzusehen. Mit einem höflichen Lächeln wandte er sich an die kleine Gruppe, die sich um ihn versammelt hatte.


„Da wir gerade vom Wetter sprechen, wäre es mir ein Vergnügen, Ihnen allen den Innenhof des Gebäudes zu zeigen. Die frische Luft dort ist gewiss eine Wohltat.“

Als Gastgeber mit einer gewissen Autorität ausgestattet setzte sich Janus an der Spitze der Gruppe in Bewegung und führte sie durch den Durchgang in den Innenhof, in einiger Entfernung entdeckte er Saphenus und Ignavius, der es sich auf einer Bank bequem gemacht hatte.

„Bitte, genießen Sie die Umgebung. Die Bäume in diesem Innenhof können mit Fug und Recht ebenfalls als Kunstwerke angesehen werden. Einige von ihnen sind hunderte von Jahren alt und sehr selten, sie benötigen ganz spezielle Pflege, damit ihre Schönheit nicht vergeht.“

Der blasse Graf machte eine kurze Pause und bot dann Zoey seinen Arm an, er wollte den Zabrak etwas überraschen und sehen, wie er auf die Autorin reagierte, und umgekehrt. Vielleicht würde ihm das verraten, was sie zuvor besprochen hatten. In Begleitung der Brünetten näherte sich der elegant gekleidete Aristokrat in würdevoller Haltung den anderen Sith und ließ seine ganze Macht und Stärke wirken, ein höfliches, erhabenes Lächeln auf dem Gesicht, seine Stimme charmant und doch voller Stahl, als er dem reinblütigen Sith gegenübertrat.

„Ah, Lord Ignavius. Ich kam nicht umhin, Eure Ankunft zu bemerken und wollte Euch gerne persönlich begrüßen. Es ist mir eine große Ehre, den Gouverneur von Korriban auf meiner Gala zu sehen.“

Respektvoll neigte Janus leicht den Kopf, seine grünen Augen funkelten in goldenem Schein.

„Lord Saphenus ist mir zuvorgekommen, wie es scheint. Gewiss ein Resultat seines besonderen Interesses an der Geschichte der Sith.“

Fügte Janus hinzu und warf dem Zabrak mit einem schmalen Lächeln einen kurzen Blick zu.

Der Graf war gespannt, wie der reinblütige Sith reagieren würde. Die anderen Mitglieder der kleinen Gesprächsrunde waren nicht weit entfernt, auch sie würden sich gewiss noch an dem Gespräch beteiligen, doch Janus wollte unbedingt der erste sein und so herausfinden, wie der Gouverneur tickte und ob er etwas beachten musste.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Saphenus, Zoey, Janus, Darth Ignavius (NSC), alle anderen, die ihm gefolgt sind, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus, Darth Ignavius (NPC); in der Nähe: Marava und Shera (NPCs); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael

Ignavius‘ Zähne blitzten weiß und gepflegt zwischen den Lippen hervor. Sie passten nicht zu dem ungepflegten Körper des Sith, dessen Bauch sich dick unter dem Gewand spannte. Saphenus hielt ein freundliches Lächeln aufrecht als er förmlich mitansehen konnte wie der Verstand des Möchtegerngouverneurs gegen den Alkohol ankämpfte. Wie Gift floss der Stoff durch die Arterien und Venen und trübte die Sinne. Mit einem Mal schien das tarisianische Bier in der Hand des Zabrak nicht mehr zu schmecken, er musste sich regelrecht dazu zwingen einen Schluck zu nehmen. Der Gedanke auf Alkohol zu verzichten um niemals der Gefahr ausgesetzt zu sein derart die Kontrolle über sich und die Macht zu verlieren, schien ihm plötzlich sehr reizvoll. Dennoch, das Glas war nur fast voll und er wusste er würde sich einen abwertenden Blick einfangen sollte er es zur Seite stellen. So klammerte sich als seine Hand darum, wenigstens war sie beschäftigt, während er darauf wartete, dass Ignavius auf seine Fragen antwortete. Als der endlich das Wort ergriff wurde Saphenus klar, dass er auf der richtigen Schiene war und einen wunden Punkt getroffen hatte. Dem Sith, so unwürdig er auch seiner Stelle war, teilte zumindest die Abneigung des Zabrak gegen all die Reichen und Schönen, die Schnösel und Schleimer, die Arroganten und Wichtigtuer. Hier waren sie sich einig, Saphenus konnte sich gut vorstellen, dass Ignavius die Sith als Krone der Schöpfung sah. Was dieser jedoch mit dem Grafen zu tun hatte, das ging über seinen Horizont hinaus. Waren sich die beiden schon einmal über den Weg gelaufen? Bevor der Sith aber fortfuhr wanderte sein Blick abermals durch die Halle, jetzt anscheinend auf der Suche nach etwas. Sein Körper wankte und Saphenus lächelte bei der Vorstellung ihn auf den Boden fallen zu sehen. Das wäre amüsant. So aber deutete Ignavius schließlich in einer ausgeholten Geste, die knapper und präziser hätte ausfallen können, auf den Ausgang und schlug vor ein paar Schritte zu gehen. Saphenus hätte fast das Gesicht verzogen und auf sein Bein gedeutet, doch unbeeindruckt setzte sich der Gouverneur in Bewegung. Saphenus spürte dessen Ellenbogen während einer weiteren unnötig viel Raum einnehmenden Drehung in seiner Seite, ächzte auf und bemühte sich auf den Beinen zu halten. Zorn kam ihn ihm auf und in letzter Sekunde riss er seine Hand zurück bevor ein Machtstoß dafür sorgte, dass der Gouverneur oder wer auch immer tatsächlich war, zum Gespött der Leute wurde. Rasch zwang er seine Mimik wieder unter seine Kontrolle und schickte sich an Ignavius zu folgen. Sein Bein schmerzte bei jedem Schritt und nun schien Alkohol doch wieder eine gute Idee zu sein. Der Schluck Bier, den er nahm, schmeckte nach gar nichts. Schnell holte er ihn, der Sith lief genau so langsam wie er redete und konzentrierte sich darauf seinen Worten zu lauschen. Dieses Mal schien es sogar interessant zu werden, sprach er doch von Korriban und seiner Arbeit dort. Oberflächlich zwar, ohne ins Detail zu gehen, doch es war ein Anfang. Saphenus schockierte die Vorstellung, dass die Mächtigen des Ordens ihre Wurzeln vergessen hätten und sich nicht mehr um Korriban kümmerten. Zwar vermutete er, dass Ignavius dazu tendierte zu übertreiben, doch ein Funken Wahrheit musste in seinen Worten liegen.

„Das betrübt sich zu hören. Bisher habe ich geglaubt man könnte sich auf die Erfahrung der Lords und des Imperators verlassen. Dass sie aber Korriban in die Vergessenheit schicken und die Geschichte und den Glanz unseres Ordens opfern wollen ist….beunruhigend.“,


antwortete Saphenus mit einer Spur echten Sorge während sie einen Hof erreichten, der Ignavius das bot was er gesucht hatte: eine Sitzgelegenheit. Mit einem plötzlichen Tunnelblick eilte er mit einer wippenden Wampe los und setzte sich. Nur sprach er dann kein Wort mehr sodass sich Saphenus fragte ob seine Worte überhaupt angekommen waren. Verunsichert stand er da, hielt es dann aber für das Beste sich einfach neben den Gouverneur zu setzen.


„Ich darf doch, Gouverneur?“,


fragte er obwohl deutlich sein sollte, dass es eine rhetorische Frage war. Noch immer grübelte der Zabrak darüber mit wem er es zu tun hatte. Auch wenn er es nicht glauben wollte, es schien ihm immer wahrscheinlicher zu werden, dass es sich hier tatsächlich um den Gouverneur Korribans handelte. Oder doch um einen Doppelgänger? Oder einen Vertreter, der sich übernahm und durch den Alkohol auf die Idee gebracht wurde den Gouverneur zu spielen? Vielleicht tauchte jeden Moment der richtige Verwalter auf und klärte die Situation. Bis dahin würde Saphenus mitspielen.


Nur scheinbar neutral erklärte Ignavius wie viele Schätze der staubige Planet noch barg und wie ihm nur die Mittel fehlten um nach ihnen zu suchen. Sollte das wirklich zutreffen, Saphenus würde es nicht verstehen können. Wie konnte man dieses Wissen vergessen, hinter sich lassen und wegwerfen als hätte es keine Bedeutung? Es musste doch jedem so wie ihm gehen, brennend darauf dorthin zu reisen und sich der dunklen Seite hinzugeben, sich an ihr zu laben und sie sich zu eigen machen.


„Ich kann es kaum glauben, der Orden muss doch erkennen wie wichtig Korriban ist!“,


murmelte Saphenus mehr zu sich selbst als zu Ignavius. Dessen Verstand schien plötzlich klarer zu werden, zum ersten Mal machte er seine Augen vollständig auf und sah den Zabrak an. Instinktiv wappnete sich Saphenus in der Macht und verstärkte seinen Schild. Augenblicklich spürte er den Zorn und die Macht, die von dem Sith ausgingen, fühlte, dass neben ihm ein wahrer Krieger des Ordens saß. Er hatte den Mann unterschätzt, er durfte ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sein Körper verspannte sich etwas als er den Blick stur erwiderte.


„Ich bin noch nicht lange auf Bastion.“,


fing Saphenus an und überlegte fieberhaft wie viel er dem Gouverneur anvertrauen konnte.


„Meine Ausbildung fand überwiegend fernab der Zivilisation ab und ich bin dankbar dafür. Vielleicht wäre ich ansonsten jetzt schon in diesem Morast aus Dekadenz und Überheblichkeit versunken und hätte mich den Fliegen angeschlossen, die um die Scheiße kreisen. Ein Abend hier und ich habe genug für den Rest meines Lebens.“


Er sprach so, dass ein Außenstehender durchaus hätte denken können, dass er Ignavius‘ eigene Arroganz damit verteufelte, doch andererseits deutete er mit einer kleinen Geste auf die Gedächtnishalle. Dabei wurde sein eigener Ring deutlich, dessen Diamant ebenfalls in verschiedenen Farben funkeln konnte.


„Mein Meister ist ein Fürst der Sith. Er verspricht mir Macht und Einfluss im Gegenzug für Treue und Loyalität. Man könnte meinen er gehört in die Riege der Leute, die Ihr anprangert, Gouverneur.“


Kurz wanderten seine Gedanken zu Hybris‘ Besuch früher an diesem Abend und die gleiche Mischung von eben aus Wut und Verzweiflung ergriff von ihm Besitz. Doch er schob das Thema beiseite, es hatte im Moment keinen Platz in seinem Kopf. Er folgte Ignavius‘ Blick auf das Schnapsglas, dessen Inhalt er noch immer nicht angemessen zu finden schien. Saphenus dachte einen Moment nach. Der letzte Satz des Sith schien schon fast ein Angebot gewesen zu sein obwohl es durchaus möglich war, dass er ihn einfach nur daher gesagt hatte. Immerhin war der Einfluss des Alkohols nicht zu verleugnen. Er entschied sich es zu versuchen, was konnte er schon verlieren? Vorsichtig sagte er:


„Nehmen wir einmal an es gäbe einen wissbegierigen Sith, der die Schönheit und Anmut Korribans noch zu schätzen wissen würde. Nehmen wir an, dieser Sith würde sich an Euch wenden und auf Eure Erfahrung und Weisheit vertrauen. Was wäre der Preis, den er zahlen müsste?“


Bewusst ließ Saphenus offen um wen es sich handelte, auch wenn jeder bei Verstand es sofort bemerken würde. Zudem war der Konjunktiv in jedem Satz durchaus gewollt. Mit einem Mal kam Unruhe auf und zerstörte die fast idyllische Umgebung. Säuerlich beobachtete Saphenus das Grüppchen, das sich ihnen näherte und erkannte schließlich Janus und Zoey unter ihnen. Verärgert über das Auftauchen des Grafen schaute er ihn mit einem zusammengekniffenen Auge an, versuchte dann aber sich zu entspannen. Er stand nicht auf als sich Janus näherte, die Archäologin galant eingehakt. Zumindest ihr Anblick hellte seine Stimmung auf als er an Hybris‘ Auftrag dachte. Wie sehr sich ihr Leben doch bald verändern würde. Er genoss es schon jetzt die Macht zu spüren, die er über sie haben würde und das Leid zu fühlen, dass sie empfinden würde. Er warf ihr einen eindringlichen Blick zu und sah dann zu dem Rest der Gruppe hinüber. Sie waren ihm unbekannt, mit einem Schulterzucken tat er ihre Anwesenheit ab auch wenn er nicht wusste was er davon halten sollte.


„Es wäre doch eine Schande wenn wir die Gelegenheit verpasst hätten mit dem Gouverneur von Korriban zu sprechen. Das hätten wir uns niemals verzeihen können.“,


begann er übertrieben theatralisch und deutete auf Ignavius.


„Ich hoffe nur Ihr preist nicht den hochprozentigen Fusel an, der hier ausgeschenkt wird. Er ist eines Mannes wie es Ignavius ist nicht würdig.“,


fügte er hinzu und lächelte während sein Blick kurz zu dem vollen Glas wanderte, das Ignavius umklammerte.


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Hof mit Sitzmöglichkeiten] - Saphenus; Darth Ignavius (NPC); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael
 
---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens mit Saphenus im Gespräch. Ansonsten nur Schleimer und Kopf-in-den-Wolken-Adlige, Emorkömmlinge und anderes Beamtengesocks, Ignoranten und Bettler in Anzügen][---

Wie er es sich gedacht hatte. Die Obrigkeit des Ordens verschwieg all das, was auf Korriban nach wie vor zu finden war. Jünger wurden selbstredend eh nie über irgendwas informiert das nicht ihren Auftrag betraf, Schüler ebenso wenig, denn sie sollten halt nur dienen, trainieren und die Grundlagen studieren. Kein Meister würde seine Zeit darauf verwenden diesen ungeschliffenen Tölpeln irgendwas über höhere Künste und Geheimnisse zu verraten. Doch ein Sith Anwärter oder eben Apprentice musste doch neugierig sein oder nicht? Er musste seinen Meister doch anschauen, sehen was der so alles vollbrachte und sich dann fragen, wie dieser dorthin gekommen war. Ignavius war zumindest so gewesen. Anfangs hatte er seinen inzwischen längst toten Meister Löcher in den Bauch gefragt und sofern er betrunken genug gewesen war, hatte er auch Erfolg damit gehabt. Doch von dem wirklich interessanten Zeug hatte auch dieser keine Ahnung gehabt, war er doch selber nur ein Warrior gewesen. Einer der wie Ignavius heute selber gerne getrunken hatte. Und außerdem zwei Ehen, mehrere Affären, Geliebte und höchstwahrscheinlich auch Sexsklavinnen sein eigen hatte nennen können. Er war ziemlich umtriebig gewesen, hatte die Frauen schlecht behandelt und keine Hehl daraus gemacht, dass er selbst seine Ehefrauen quasi jede Nacht betrogen hatte. Manchmal sogar in ihre Gegenwart. Doch was hätten sie auch schon groß tun können? Vor dem gewalttätigen und für seine Rachsucht bekannten Sith fliehen? Unmöglich, auch wenn es einige versucht und dafür gestorben waren. Ihn ermorden? Hatte man ebenfalls versucht und war doch gescheitert. Im Endeffekt war er dann nicht von seinen Bettgefährtinnen oder Alkohol, sondern von seinem Schüler ermordet worden. Ignavius war einfach eines Tages in das Schlafgemach seines schlafenden Meister spaziert, hatte sein Lichtschwert gezogen, ihm den Griff an den Kopf gedrückt und die Waffe aktiviert. Einfach so, ohne jede Gegenwehr, ohne ein weiteres Gespräch, ohne Ruhm und Ehre, weder für ihn, noch für Ignavius. Der ebenfalls reinblütige Sith war damals derart erbärmlich gestorben, das sein Schüler sich um einen echten Kampf betrogen gefühlt hatte. Er war bis zur Betätigung des Aktivators davon ausgegangen, dass sein Meister ihn selbst schlafend und mit deutlich mehr als zwei Promille im Blut würde aufhalten können. Dieses Gefühl hatte Ignavius dann dazu verleitet alle noch lebenden Frauen seines Meisters umzubringen, wobei er sich pervers viel Zeit dabei gelassen und jede einzelne hatte betteln lassen. Damals war er noch wahrhaft grausam gewesen, heute weniger, dafür war er aber machthungriger geworden.

Saphenus hatte also nichts davon gewusst und war sogar erschrocken darüber. Ignavius hatte dem Kind die Augen geöffnet, doch es fühlte sich irgendwie nicht wie ein Sieg an. Nur wie eine Bestätigung für etwas das offensichtlich war, für etwas das man nicht bestätigen musste.
Danach sprach der Zabrak dann aber erneut über Dinge die Ignavius gerne hörte. Es tat einfach mal gut einen Bewunderer zu haben, der ihn nicht nur wegen seiner Position und seiner Verdienste, sondern wegen seiner Gedanken bewunderte. Das wiederum fühlte sich wie ein Sieg an und der Sith genoss es ein paar sehr lang wirkende Sekunden lang.
Dann erzählte Saphenus jedoch von seinem Meister, der wohl ein Sith Lord sein sollte. Und ihm was anbot? Für Loyalität und Treue gab es Macht und Einfluss? Weder war dieser Meister völlig bescheuert und lebte in einer Realität fern aller Logik und Rationalität oder dieser Saphenus war noch blöder als er verbraucht aussah. Es gab unter den Sith keine Loyalität, keine Treue und wer etwas haben wollte, musste stets einen noch höheren Preis dafür zahlen. Weder log dieser Meister oder Saphenus, aber wie auch immer es tatsächlich aussah, dieser Sith Lord war nicht ganz normal. Passenderweise war es sein Schüler auch nicht, wenn auch auf andere Weise. Wie hatte so ein Trottel einen solchen Schüler ausbilden und ihn nicht zu einem Abbild von Sturn machen können? Irgendwas passte nicht an dieser Geschichte. Oder bildete sich Ignavius das nur ein? Hin und wieder schienen seine Sinne Aussetzer zu haben, doch verpasst hatte er doch nichts oder? Ein kurzer Seitenblick zu dem Zabrak und er wusste immer noch nicht mehr. Sei es drum, dachte er sich verärgert und konzentrierte sich wieder auf die Worte seines Gesprächspartners.

Angebissen, dachte Ignavius mit kaum verhohlenem Stolz, als Saphenus ihm wenig subtil danach fragte was er tun musste um ihn auf Korriban helfen zu dürfen. Natürlich war er darauf angesprungen. Ignavius hatte viel von seinem Meister gelernt, unter anderem auch selbst bei einem hohem Blutalkoholspiegel klar denken zu können. Und dafür hatte er nur eine Leber opfern müssen, die er aber ohnehin sofort wieder durch eine geklonte ersetzt bekommen hatte. Alles weitere, wie zum Beispiel seine nahezu legendären Überredungskünste, hatte er sich danach selber angeeignet. Schließlich hatte er den Posten auf Korriban nicht einfach geschenkt bekommen!

Ignavius legte sich gerade die passenden Worte für eine Antwort zurecht, da spürte er am Rande seines sehr eng gefassten Wahrnehmungsbereiches die Aura einer äußerst hassenswerten Person.
Sein Hass auf Sturn presste den Alkohol förmlich aus seinen Adern und ließ seine Sicht so klar werden als wäre er nüchtern. Die sich gerade wieder verschleiernden Sith Augen erstrahlten erneut im orange-goldenen Glanz und seine eigene Aura wuchs um ein vielfaches an. Als würden sich selbst die Auren beider Warrior gegenseitig ankeifen und die von Saphenus dabei zwischen sich zerquetschen.
Er drehte seinen Kopf übertrieben langsam in Janus Sturns Richtung, hob ihn ebenso lächerlich langsam an und verzog dann das Gesicht zu einer verachtenden Grimasse. Darth Ignavius, Gouverneur und Herrscher von Korriban, würde sich niemals auf solch eine Gesprächsebene begeben. Würde er es zulassen das dieser Graf ihn derart in die Tiefe zog, er könnte gegen diese Ignoranz und Selbstherrlichkeit gar nicht bestehen. Und er gab es auch gerne zu das er dem Gastgeber in diesem Punkt deutlich unterlegen war.

Weder Saphenus, noch Ignavius standen auf. Letzterer ließ die beiden anderen Sith erst ausreden, dann sprach er selber an Sturn gewandt und jedes Wort triefte vor Verachtung und Ablehnung.


„Ihr könnt Euch eure Scheinheiligkeit und pseudo-freundlichen Phrasen sparen, Sturn. Hätte ich Lust gehabt mich mit Euch und euresgleichen zu unterhalten, dann hätte ich das getan, anstatt mich hierher zurück zu ziehen und mich mit wenigstens einem vernunftbegabten Wesen zu unterhalten. Ich bin auf der Gala um mich ein letztes mal davon zu überzeugen, das Sith wie ihr für den Niedergang des Ordens verantwortlich seid. Für den Orden, für die Sith an sich und für das Imperium mit Sicherheit auch. Wegen euch aristokratischen Karikaturen geht der Orden vor die Kath-Hunde, verfallen die wahren Heiligtümer der dunklen Seite und all ihre Geheimnisse. Ihr macht mich krank Sturn, doch selbst die Minderwertigkeit eurer angebotenen Speisen und Getränke rechtfertigen es nicht sie in den Mund zu nehmen und euch damit zu bespucken. Selbst Kotze wäre dafür noch zu schade.“


Inzwischen war Ignavius doch aufgestanden und hatte sich vor Sturn aufgebaut. Und dieser erbärmliche Scheißkerl war dann doch tatsächlich auch noch größer als er! Warum im Namen des verfluchten Imperators konnte sich Körpergröße nicht an die Großartigkeit der Persönlichkeit in dem Körper anpassen? Warum war er ständig gezwungen zu solch Abschaum aufschauen zu müssen?
Am Ende war die Körpergröße aber doch nur eine Randnotiz. Es war offensichtlich das der spindeldürre Graf kein echter Gegner war. Alles nur Show, alles nur Schauspiel. Hinter dem blassen, für menschliche Verhältnisse gut aussehendem Gesicht lag nichts weiter als ein minder intelligenter und an Kreativität mangelnder Geist. Plus Benimmregeln, aber das machte es nur schlimmer.


„Bildet euch nicht ein irgendwas erreicht zu haben, Sturn. Ihr seid von wahrer Größe und Macht so weit entfernt wie Bastion vom Kern. Sobald ihr einen kleinen Fehler macht, werden euch eure Bewunderer und sogenannten Freunde fallen lassen. Euer Status begründet sich doch nur auf die Duldung jener Schleimer und Geldgeber. Sobald sie das Interesse verlieren seid ihr wieder ein Niemand, der sich weder auf Talent, noch auf irgendwelche Taten berufen kann.“


Noch ein letzter feindseliger Blick und er sah Saphenus kurz an. Der saß immer noch, erwiderte nun aber den Blick. Da Ignavius fiel zu wütend war um noch halbwegs gut mit seinen Machtsinnen umgehen zu können, hatte er keinen blassen Schimmer was der Zabrak von all dem hielt. Aber er war mit Sicherheit auf seiner Seite!


„Ohne euren einzigen interessanten Gast, Lord Saphenus, wäre ich längst nicht mehr hier. Und ich für meinen Teil habe auch keine Lust mehr auch nur euer Gesicht ansehen zu müssen. Aber falls ihr noch irgendwas geistreiches zu sagen habt, irgendwas nicht falsches und hinter eurem Schauspiel verborgenes, dann raus damit. Ich bin gespannt wie ein Lackaffe wie ihr auf Kritik reagiert. Ich nehme an ihr ohrfeigt dafür nachher eure liebreizende Begleiterin und weint euch danach auch noch an ihrer Schulter aus. Oder bevorzugt ihr lieber Männer? Vielleicht ja euren Schüler? Wo ist der überhaupt?“


Ignavius tat so als würde er nach dem Twi'lek suchen, grinste Janus danach aber nur noch überheblich an. Adlige wie Sturn konnten doch gar nicht mit Kritik umgehen. Jetzt mochte er seine Worte parieren und ihn seinerseits beleidigen, doch tief in seinem Inneren tobe gerade der kleine putzige Janus in seinem Zimmer und riss seinen Püppchen die Arme und Beine aus. Was für ein böser, böser Ignavius das doch war. Wie gemein und frech.
Der Alkohol schien aus der Blutbahn des Gouverneurs vertrieben worden zu sein, doch seine Streitlust war gerade erst erwacht...

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens mit Saphenus und Janus Sturn im Gespräch. Im Arm von Sturn eingehakt die hübsche, aber leider zu dürre Archäologin und in der Nähe unwichtige Nebencharaktere][---
 
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Deutlich waren in der Macht Feindseligkeit und Ablehnung zu spüren, als sich Janus und seine charmante Begleiterin zu dem Gouverneur von Korriban und Saphenus begaben, der Zabrak erhob sich nicht, sondern starrte ihn nur mit seinem zusammengekniffenen einen Auge an, konzentrierte sich dann kurz auf die Autorin an der Seite des Grafen und meinte dann betont dramatisch, dass es eine Schande wäre, die Gelegenheit zum Gespräch mit dem reinblütigen Sith, der über Korriban herrschte, zu verpassen, dann zeigte er auf Ignavius und fügte spitz hinzu, dass er nicht hoffte, dass der schlanke Halbechani die Getränke auf der Gala anpreisen wollte, diese seien eines Mannes wie dem Gouverneur nicht würdig.

Der Graf ignorierte diese Unbotmäßigkeit und lächelte lediglich vielsagend, als er einen Blick auf das Glas des Gouverneurs warf.


„Ich überlasse das Urteil über die Qualität der Getränke ganz unserem ehrenwerten Gast.“

Erwiderte Janus spitz. Es war nicht zu übersehen, dass Ignavius trotz aller scheinbaren Geringschätzung für diese Getränke ihnen reichlich zugeneigt war, es schien zu stimmen, was man sich über den Gouverneur erzählte. Was für ein erbärmlicher Anblick. Und dieser Mann herrschte im Namen des Imperators und der Sith über Korriban, den Ursprungsort ihres Ordens? Die Macht schien einen bissigen Sinn für Ironie zu haben, entschied der blasse Aristokrat.

Doch seine vornehme Geringschätzung war nichts im Vergleich zu dem blanken Hass und Verachtung, die ihm von Seiten des reinblütigen Sith entgegenschlug, dessen Augen intensiv in goldenem Glanz leuchteten und dessen Aura von Aggressivität und Zorn erfüllt war, in der Macht tobte eine Art Ringkampf, unterstrichen von dem von Verachtung triefenden Gesichtsausdruck von Ignavius, auch seine Stimme war voller Ablehnung und Zorn.

Dann setzte der Sith-Gouverneur auch schon zu einer wütenden Tirade an und verkündete giftig, dass sich Janus seine Freundlichkeiten sparen konnte und er nicht vor gehabt hatte, mit ihm zu sprechen, er war war hier, um sich davon zu überzeugen, dass Sith wie der Graf für den Machtverlust des Ordens und des Imperiums verantwortlich waren und wegen ihnen die wahren Heiligtümer und das Wissen des Ordens verfallen würde, laut eigener Aussage würde der Gouverneur ihm am liebsten ins Gesicht spucken.

Blanker Hass wallte in Janus auf und er war versucht, die Hand auszustrecken und dem Säufer das Genick zu brechen, doch er beherrschte sich, sein Lächeln blieb an Ort und Stelle und wurde kühl und spöttisch, passend zu seiner ruhigen, erhabenen Stimme, ganz so, als wäre der Gouverneur bloß ein lästiges Insekt, das versuchte ihn zu stechen.


„Tatsächlich? Wie interessant. Dabei erzählt man sich doch, dass es Eure Unfähigkeit und Ignoranz sei, wegen der Korriban verfällt und die Geburtsstätte der Sith mehr einer brachliegenden Müllhalde gleicht. Ein Eindruck, den ich bei meinem letzten Besuch nur allzu deutlich erlebte.“

Gab der Graf kühl zurück, in einem Tonfall, der fast schon gelangweilt klang. Auch als der reinblütige Sith sich vor ihm aufbaute, blieb Janus ruhig, nicht zuletzt, weil diese Aktion aufgrund der geringeren Körpergröße von Ignavius reichlich lächerlich wirkte.

„Vorsicht, Gouverneur. Ihr schwankt etwas. Die Schuld des billigen Fusel, nehme ich an?“

Kommentierte Janus trocken und schaffte es, den Titel wie eine Beleidigung klingen zu lassen. Ignavius setzte seine verbalen Attacken fort und meinte, dass Janus weder Macht noch Talent besaß und nur dank der Duldung von Schleimern und Geldgebern existieren konnte. Der Graf reagierte mit einem leisen Lachen, seine grünen Augen funkelten.

„Wie schön, dass Ihr von Duldung sprecht. Es ist ein Rätsel, wie der Imperator jemanden wie Euch auf Korriban dulden kann. Doch vielleicht liegt gerade in Euer Armseligkeit die Antwort. Jemand wie Ihr kann unmöglich die Geheimnisse des Tals der Sith ergründen und wahres Wissen erwerben. Wissen, das die Machtbalace im Orden und seine Herrschaft gefährden könnte. Ein kluger Schachzug unseres Imperators.“

Auch die restlichen Beleidigungen ließ Janus mehr oder weniger an sich abprallen.

„Es scheint, als hätte der Alkohol den ohnehin geringen Rest Eures Verstandes vernebelt. Genießt Euer Getränk, Gouverneur. Schon bald werden sich die Dinge auf Korriban ändern, und Eure Existenz wird nicht einmal eine Fußnote in der Geschichte des Ordens wert sein.“

Mit einem kühlen Lächeln blickte der Graf dem anderen Sith in die Augen, ein spöttisches Funkeln in ihnen. Sollte der Gouverneur ruhig versuchen, ihn anzugreifen oder seine Tirade fortzusetzen.

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[ Weltraum | Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hybris' Trainingsraum ] Darth Aethernitas

Viele Exekutoren waren aufgeblasene Ärsche. Nicht in Persona, da die Dunkle Seite dafür viel zu sehr am Körper zehrte, sondern im Geiste. Sie hielten sich für etwas Besseres als alle die unter ihnen standen. Krieger waren kaum eines Blickes würdig und Jünger oder Apprentice existierten erst garnicht erst. Diesem Denken konnte Aethernitas nichts abgewinnen. Sicher, er war etwas Besseres als Krieger und Konsorten, doch bereitete es dennoch Vergnügen sie wahrzunehmen und unschöne Dinge mit ihnen zu veranstalten. Das konnte von grausamen Streichen bis hin zu brutaler psychischer Folter reichen, von denen die betreffenden Subjekte sich nie vollständig erholen würden.

Während er auf entweder Hybris‘ Rückkehr oder die der beiden Apprentice wartete, überlegte er, was sein Vorgehen in beiden Fällen sein würde. Im Falle der Rückkehr ersteren, würde er vermutlich direkt zur Sache kommen, die Nachricht des Zirkels bezüglich gedankenlosen Umgangs mit Ressourcen überbringen und wieder verschwinden. Falls Sharoh und Rake die ersten wären…er hatte da schon einige Ideen. Aethernitas wusste, dass Rake einst eine Drohne der Alchemisten gewesen war. Das bot deutliche Angriffsfläche für psychische Manipulation, doch das eigentliche Rätsel bisher war der Trandoshaner.

Er war noch zu kurz im Tempel, als dass es möglich gewesen wäre ein psychisches Profil anzufertigen. Aethernitas hatte keine Ahnung wovor sich das Echsenwesen fürchtete und wie er dessen Leben zu einem potentiellen Alptraum machen konnte. Der einzige Anhaltspunkt war die ausgeprägte Kultur…doch das wäre plump. Naja vielleicht fiel ihm ja später noch etwas ein.

Es waren tatsächlich die beiden Schüler die zuerst den Raum betraten. Stumm kicherte Aethernitas, als jähe Wut in dem Feeorin aufflammte, die sich jedoch nicht auf die Illusion, sondern auf seinen Trainingspartner richtete. Vermutlich hatte dieser ihm erzählt, dass Hybris gegangen war und Rake fühlte sich nun betrogen. Dann begann auch schon das Training und dem kleinen Exekutor kam eine lustige kleine Idee.

Konzentriert begann er die beiden zu sondieren. Nicht offensiv und plump, wie es vermutlich die meisten getan hätten, sondern unauffällig. Die meisten auch nur ansatzweise ausgebildeten Wesen spürten es wenn man sie direkt anstarrte, also tat er genau das nicht. Er richtete seinen Machtsinn auf eine Stelle neben ihnen und betrachtete sie somit aus dem metaphorischen Augenwinkel. Es verriet zwar nicht alles über eine Persönlichkeit, wie beispielsweise genaue Gedanken, sowie Wünsche und Ängste, doch es war genug. Alles was er brauchte war ein allgemeines Gefühl für die Persönlichkeiten.

Rake war, wie er prognostiziert hatte. Nicht mit besonders viel Intelligenz gesegnet war der Feeorin eher ein Mann fürs Grobe, sehr gefühlsgelenkt und daher sehr stark im beginnenden Umgang mit der Macht. Zwar war er stärker als Sharoh, aber diesem dennoch unterlegen. Der Trandoshaner brachte einen Grad der Intelligenz mit, den Aethernitas bei ihm nicht vermutet hätte. Natürlich, er hatte deutlich weniger Ausbildung genossen, aber da er potenziell eine ähnliche Naturgewalt war wie Rake… Das hier musste der wahre Schüler von beiden sein. Rake konnte höchstens zum geistlosen Haudrauf hergezogen werden.

Der kleine Exekutor grinste. Seine Idee war ausführbar und Rake war so gesehen der ideale Kandidat dafür. Grade wollte er beginnen, da spürte er, wie eine Nachricht auf seinem Comlink ankam. Ein Blick darauf setzte ihn darüber in Kenntnis, dass Hybris tatsächlich befördert worden und grade zu den Archiven des Imperators unterwegs war. Befriedigt nickte er. Also hatte er es tatsächlich richtig vorhergesagt.

Feine Fäden aus konzentrierter Macht schossen aus Aethernitas grünen Schläfen und peitschten lautlos auf Rake zu, der sich noch immer im harten Training mit dem Trandoshaner befand. Ein weniger subtiler Sith hätte vermutlich nun einfach den kümmerlichen Machtschild des Schülers durchbrochen, doch nicht er. Sanft schmiegten die Fäden sich daran und begannen sanft tastend eine Schwachstelle zu suchen, in die einer von ihnen sich auch gleich hineinlegte. Langsam erhöhte der Exekutor den Druck, immer darauf bedacht nicht aufzufallen. Es wurde nur eine einzige Stelle belastet, grade mal von der Größe einer Nadelspitze. Es war ein langwieriges Vorgehen, das mehrere Minuten in Anspruch nahm, doch schließlich öffnete sich ein mikroskopisches Loch in der Verteidigung des Feeorin. Wäre der Schild stärker gewesen, hätte es deutlich länger gedauert. Es konnte Wochen dauern den Schild eines Kriegers zu infiltrieren und Monate und vielleicht Jahre um auf diese Weise an einen Ordenshohen heranzukommen. In den meisten Fällen lohnte es den Aufwand einfach nicht, vor allem da man die meiste Zeit mit dem Ziel in einem Raum sein musste.

Durch die Größe des Lochs noch schmaler geworden, schoss einer der Fäden durch die Bresche und auf den Kopf des Trainierenden zu, wo er sich wie ein Miniaturblutegel festsetzte. Aethernitas konnte nun die Wut des Wesens vor ihm schmecken. Es ging tatsächlich um eine vermeintliche Lüge Sharohs ihrem Meister betreffend. Sanft durchdrang der Faden Fleisch und Schädeldecke und legte sich um die Hirnwindungen des Feeorin. Da war sie. Die Überzeugung, dass es sich bei der im Raum knienden Illusion um den echten Hybris handelte. Subtil begann der Faden den Bereich zu massieren und dieses Wissen zu verstärken. Richtig angestellt würde man den Eingriff hinterher nicht mehr feststellen können. Es wurde ja nichts verändert. Die Überzeugung war da…sie wurde lediglich verstärkt, auf ein Maß gefüttert, das auf ein Level mit fanatischer, religiöser Gewissheit gestellt werden konnte.

Der Eingriff war nichts Dauerhaftes. Er würde sich im Nichts verlieren, doch das würde ein wenig dauern. Bis dahin war er ein kleiner Streich dem echten Hybris gegenüber. Was gibt es Schöneres als Zweifel im Hirn seines treuesten Dieners ob man überhaupt real ist? Befriedigt zog sich Aethernitas schließlich zurück und zog seine Fäden aus konzentrierter Macht komplett ein. Auf seinem grünen Gesicht lag ein breites Grinsen. Es waren die kleinen Dinge im Leben die glücklich machten; wie gesagt er war nicht wie andere Exekutoren.

Endlich öffnete sich die Tür des Trainingsraumes und der Mann der Stunde stand auf der Schwelle. Doch im gleichen Moment flog Sharoh nach einem wohlgezielten Machtstoß seines Trainingspartners durch den Raum, wurde aber schon von seinem Meister aufgefangen und auf Rake zurückgeworfen.

Hybris wandte sich an Aethernitas und verlangte eine Erklärung für dessen Handeln. Es war keine aggressive Geste zu erkennen, doch der kleine Exekutor hatte lange genug im Orden gelebt um eine Drohung zu erkennen wenn er eine sah. Huldvoll ließ er die Illusion aufstehen, blieb selber jedoch auf dem Boden sitzen. Man konnte ihn ohnehin nicht sehen oder in der Macht wahrnehmen, warum sich also die Mühe machen.

„Der Zirkel der Inquisitoren euch grüßt, Lord Hybris

Aethernitas betonte das Wort ‚Lord‘ besonders. Seine Stimme klang wie eine exakte Kopie der Hybris‘ und hätte bis auf die veränderte Grammatik nicht von ihrem Original unterschieden werden können.

„Euch unsere Aufwartung zu machen eine Ehre uns ist. Aufgenommen nur wenige werden in den erlauchten Kreis unseres Herrschers. Nicht zu stören wir hoffen?“

Aethernitas war sich im Klaren darüber, dass eine Nichtbeantwortung der simplen Frage des Lords diesen verärgern würde. Doch er war sich sicher, dass die Nennung des Zirkels und sein Auftreten generell, Hybris genug Respekt einflößen würde, um nicht etwas Unbedachtes zu tun. Die ganze Szene war eigentlich eine Machtdemonstration.

[ Weltraum | Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hybris' Trainingsraum ] Darth Aethernitas, Hybris, Sharoh, sowie Rake
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh, Rake (NPC) , unbekannter Illusionskünstler (NPC) und Darth Hybris]

Ein Inquisitor, natürlich. Allzu lange hatten sie sich ja nicht Zeit gelassen und dann sogleich jemanden geschickt der mehr war als nur ein simpel gestrickter Folterknecht. Die Illusionskunst war ziemlich gut, sogar so gut, das Hybris sich beinahe vollständig offenbaren müsste um genug Macht für die Auflösung der Kunst zusammen zu bekommen. Doch das war es wohl kaum wert. Rake war zwar auf eine Weise irritiert, dass der Lord ihn nicht mehr aus dem Fokus seines dritten Auge ließ, doch ansonsten war Hybris nicht sonderlich verärgert. Er hatte ja mit dem Auftauchen der Inquisition gerechnet. Das wie, wann und wo spielte doch am Ende keine Rolle mehr. Nur seine Reaktion auf die Anwesenheit des vermeintlichen Executors.
Da er sich also gegen eine direkte Machtdemonstration entschieden hatte, war er auch nicht weiter gewillt sich mit dem Mann zu unterhalten. Außerdem mochte er Inquisitoren schon allein aus Prinzip nicht. Allein die Tatsache das sie schon wussten das er Lord war bewies das man sich nicht mit ihnen abgeben sollte. Jedes seiner Worte würde bis auf den unbedeutendsten Buchstaben hin durchleuchtet werden. Er musste also vorsichtig mit dem sein was er sagte. Gefühlt sogar vorsichtiger als beim Imperator selbst.

„Ich verspüre nicht das Bedürfnis mich mit euch zu unterhalten, Inquisitor. Falls ihr wegen eures niederen Dieners gekommen seid: Er hat sich zwischen mich und meinen Schüler gestellt und ist selbst nach mehrmaliger Aufforderung, sich zu entfernen, geblieben. Falls ihr also wegen eines selbstmordgefährdeten Anwärters gekommen und ein Gespräch oder gar den Konflikt sucht, könnt ihr gleich wieder gehen. Es wird keinen Kampf oder eine Diskussion geben.“

Der Imperator wollte ebenso das Ende der Konflikte zwischen den Zirkeln wie Hybris selber. Er würde den Inquisitor also nicht angreifen oder einen Kampf überhaupt zulassen. Stattdessen warf er ihn lieber raus.

„Und nun verschwindet. Ich werde mich noch früh genug mit eurem Zirkel beschäftigen, doch dann werde ich mit eurem Zirkelmeister und nicht mit einem einfachen Inquisitor reden.“

Hybris machte eine „ihr seid entlassen“ Geste und drehte sich danach um. Doch noch während er das tat, ließ er ein wenig seine Muskeln spielen und übte Druck auf den gesamten Bereich um die Illusion herum auf. Die Luft selber schien zu ächzen, doch Hybris Macht tat nicht das was er eigentlich damit bezweckt hatte. Die Illusion blieb intakt. Sie reagierte zwar auf die neue Situation, doch Hybris war schon zu erfahren als das er nicht gemerkt hätte das da was nicht stimmt. Was genau blieb ihm aber verborgen, denn der Inquisitor war wahrlich ein Meister in seinem Fach. Ohne übertriebene Machtanwendung würde er den Typen wohl nicht aus der Reserve locken können. Da er jetzt aber schon einmal angefangen hatte, musste er natürlich auch noch etwas sagen.

„Und lasst Euch nicht noch einmal einfallen mich zu kopieren. Es wäre doch bedauerlich, zumindest für euch, wenn ihr wegen solcher kleinen Tricks auf ewig mein Gast sein würdet.“

Er spielte natürlich auf sein Seelenschwert an, das nun, da er dem Illusionisten den Rücken zugewandt hatte, deutlich zu sehen war. Die scheinbar von Rost zerfressene Runenklingen schien inaktiv zu sein, doch ein jeder Machtnutzer der sich auf sie konzentrierte, würde spüren das da etwas unnatürliches auf Hybris Rücken hing. Und für den Fall das der Inquisitor schon mit alten Sith Waffen zu tun gehabt hatte, würde ihm der Unterschied gar nicht mehr entgehen können.
Die einfachste Methode um jemanden, egal wie mächtig und bekannt dieser war, zu zeigen das man ihn weder fürchtete, noch Beachtung schenkte, war es ihm den Rücken zuzuwenden. Außerdem konnte man somit laufende Gespräche beenden. Echt praktisch. Und so einfach umzusetzen. Hybris ging gemessenen Schrittes auf seine beiden Schüler zu. Die hatten inzwischen natürlich auch kapiert wer der echte Hybris war, doch Rake schien immer noch verwirrt zu sein. Also noch mehr als es angebracht gewesen wäre.

Ohne sich die Mühe zu machen ihn danach zu fragen, drang der Sith Lord einfach in den Geist seines Schülers ein und sah nach was da gerade schief lief. Die Wut des Feeorin war mehr oder weniger verraucht, seine Kraftreserven noch vorhanden, die wenigen Verletzungen nicht erwähnenswert, auch wenn seine gebrochenen Finger der rechten Hand behandelt werden mussten. Seine Verwirrung schien mehr oder weniger aus dem Nichts zu kommen, denn einerseits hatte er erkannt wer hier der echte Meister war, andererseits aber glaubte irgendwas in ihm immer noch das der Illusionist der richtige war, sodass er sozusagen von beiden widersprüchlichen Gedanken gelähmt wurde. Rake war aus Hybris Sicht zwar weit davon entfernt als intelligent zu gelten, doch dieser Zustand war merkwürdig. Und da selbst er, Darth Hybris, den Ursprung und Grund dieser irrationalen Störung nicht feststellen konnte, konnte er eigentlich nur davon ausgehen das der Inquisitor dahinter steckte. Andererseits bedeutet das aber auch, dass der Executor dann über wirklich sehr beeindruckende Fähigkeiten im Bereich der geistigen Manipulation verfügte. Konnte er ihn dann noch einfach so gehen lassen? Sich als er selber auszugeben war zwar dreist und wäre er nicht der, der er ist, Hybris hätte ihn dafür getötet, doch am Ende war es ein kindischer Zaubertrick. Zweifelsohne konnte man damit viel Schaden anrichten ohne eigentlich irgendwen angreifen zu müssen – was auch der Grund war weshalb Hybris die Inquisitoren und all ihre kleinen miesen Tricks hasste -, doch im Augenblick sah er darüber hinweg. Falls er aber einfach so in den Köpfen seiner Schüler herumgestochert hatte, musste er ihn dafür eigentlich abstrafen. Das konnte er aber nicht, denn dafür fehlten die Beweise und damit eine plausible Rechtfertigung. Mal davon abgesehen das er immer noch keinen Krieg mit den Inquisitoren anzetteln wollte. Schon gar nicht nachdem er nur wenige Stunden zuvor vom Imperator persönlich den Auftrag erhalten hatte, so etwas endgültig zu beenden. Er musste ihn also laufen lassen? Wohl oder übel. Aber nicht für immer, schwor sich Hybris. Den Zirkel der Inquisitoren würde er gleich nach dem der Alchemisten säubern lassen bzw. selber säubern...

„Ignoriert ihn. Rake, du wirst dich auf die Krankenstation begeben, dort vollständig heilen lassen und dich dann zur Domäne der Herrschenden begeben. Bring in meinem Namen in Erfahrung wann die nächste Ratssitzung stattfinden wird.“

Da ihm der Inquisitor immer noch im Nacken saß, hätte Hybris das Gespräch am liebsten wie bei Saphenus privatisiert, doch das war natürlich zwecklos. Sie würden eh rausbekommen was Rake tun sollte, also wozu der Aufwand.
Der Feeorin schien einen Augenblick lang tatsächlich abzuwägen ob er dem Befehl folge leisten sollte, als er dann aber direkt in die Augen seines echten Meister starrte, schien er zumindest teilweise zur Besinnung zu kommen und bestätigte den Befehl unterwürfig. Ohne sonst noch irgendwen zu beachten, stürmte der Apprentice hinaus und Hybris sah Sharoh an. Der hatte sich gegen den hasserfüllten Rake zur Wehr setzen müssen und schien relativ gut damit klar gekommen zu sein. Ein Lob oder Anerkennung würde es natürlich trotzdem nicht geben.

„Wir machen weiter wo wir aufgehört haben. Zeig was du bisher geschafft hast.“

Der Trandoshaner war auch angeschlagen und eine gewisse Erschöpfung hatte seinen Körper befallen. Doch nachdem Hybris jetzt schon zum zweiten mal in der Ausbildung unterbrochen worden war, wollte er die verlorene Zeit wieder aufholen. Wobei er die Störung des Imperators eher als Segen, denn als Fluch betrachtete. Aber eine Unterbrechung blieb eine Unterbrechung. Hybris kotzte es sowieso schon an, dass er seinen neuen Schülern immer wieder alles beibringen und sich damit zwangsläufig wiederholen musste, da konnte und wollte er nicht auch noch von jedem dahergelaufenen Sith unterbrochen werden.

Während er darauf wartete das Sharoh sich in Position brachte und die nötige Konzentration aufbrachte, kehrten Hybris Gedanken zu Saphenus zurück. Genauer gesagt zu dessen Reaktion auf seine Worte und die Injektionspistole. Der Zabrak schien immer noch zu glauben, dass Hybris ihn an sich gekettet hatte und ihn nach wie vor Dinge diktierte oder Befehle gab. Zweifelsohne war das nützlich wenn es um tumbe Diener ging, doch von dem intelligenten und wissbegierigen Sith wollte er etwas anderes. Und er war bereit dafür zu zahlen.
Wie konnte er auch erwarten das Saphenus an seiner Seite blieb und freiwillig für ihn arbeitete, wenn er dem Mann nicht gab was er wollte. Es ging ja nicht darum das er ihn quasi wie einen Söldner behandelte, sondern einen Partner brauchte um gewisse Pläne umsetzen zu können. Es gab nun mal keine echte Loyalität, also musste er Saphenus in eine Position manövrieren, in der dieser glaubte, es sei der sinnvollste und vor allem schnellste Weg zu eigener Macht und Wissen. Also gab er ihn ein Mittel zur Entfernung seines Siegels. Dafür brauchte er nur nach Korriban gehen, sich in eine der Grabkammern begeben und sich dort für wenige Minuten der dunklen Seite ergeben. Diese würde alle seine Barrieren niederreißen und ihm die Macht des Imperators in die Hände spielen. Natürlich würde er gleichzeitig zum Sklaven der dunklen Seite werden und Amok laufen, doch da halfen die Nebenwirkungen des Elixiers beziehungsweise der Schutzmechanismus des Siegels. Anstatt dann nämlich wie ein Tier zu wüten, würde sein Geist und Körper derart aus dem Gleichgewicht gebracht werden, das kein Geist oder eine sonstige Entität in der Lage wäre irgendwas mit ihm anzustellen. Und die Macht sowieso nicht. Da stellte sich nur noch die Frage ob Saphenus das wusste. Hatte Hybris ihn während der Ausbildung ebenfalls kurzzeitig seine vollständige Macht offenbart? Genau so wie bei seinen jetzigen drei Schülern? Er konnte sich nicht mehr dran erinnern.

Aber selbst wenn nicht, Saphenus ist clever genug um von alleine darauf zu kommen.

Also das Elixier und dann natürlich das geheime Wissen der Domäne der Herrschenden. Wenn ihn das nicht ködern würde, was dann? Noch hatte Hybris zwar keine Ahnung was genau er dem Warrior zeigen würde, doch das würde sich schon ergeben, da war er sich sicher. Bis die beiden sich nämlich wieder treffen würde, wäre er längst Zirkelgroßmeister der Alchemisten, Rake und Sharoh womöglich bereits mit der Ausbildung durch – Kerberos stand für Hybris im Moment auf keiner seiner To-do-Listen – und Saphenus seinerseits vielleicht auch mit Korriban fertig. Was auch immer er da geplant haben mochte.
Wie dem auch sei. Saphenus würde an seiner Seite sein oder sterben. Hybris hatte ihn nicht ausgebildet, Geheimnisse offenbart und ihm nutzbringende Wege aufgezeigt, nur um dann von seinem ehemaligen Schüler zurückgewiesen zu werden. Dessen war sich der Zabrak mit Sicherheit bewusst. Hm, Hybris hatte ihm also doch Ketten angelegt. Kann ja mal passieren...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh, vielleicht noch der unbekannte Illusionskünstler (NPC) und Darth Hybris]
 
Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), verteilt auf den Rest der Gala Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif


Erfreulicherweise wurde auf ihr Wettergeschwafel eingegangen. Natürlich war es der charmante Gastgeber Sturn! Allerdings bemerkte Zoey aus dem Augenwinkel heraus, dass der neben ihr stehende Voth, sein Schüler, einen komischen Blick nach oben zur Kuppel lenkte, durch die die Nacht ihren dunklen Charme warf. Er fand ihr ausgesuchtes Gesprächsthema wohl nicht gerade geschickt gewählt?! Weil es Nacht war?!

“Selbst die Nächte sind dort überall nicht so mild wie hier!”

Nicht, das der Schüler sie für dumm hielt! Doch schon stand Warringtons Schüler vor ihr. Er wollte ein Autogramm auf seine Eintrittskarte. Zoey starrte ihn ein wenig verblüfft an. Was sollte die Show? Er war doch kein Fan von ihr! Ausgehorcht hatten sie sie! Merkwürdige verworrene Nachrichten wurden ihr von dem Gespann überbracht! Doch nun sprach der Graf, dass dies wohl nicht das letzte Autogramm wäre, welches sie geben würde und machte ihr damit ein Kompliment und dies verunsicherte Zoey nun doch. Irgendein Puzzleteil fehlte ihr hier!

“Wenn Sie einen Stift für mich hätten, mache ich nichts lieber als das.”,

säuselte sie. Er zückte einen Stift und Zoey kritzelte ihre Unterschrift darauf. Sie hatte extra dafür geübt, damit ihre Autogramme gut aussahen. Zoey war so perfektionistisch!

In dem Moment kam die Frau (Marava)mit dem kurzen Haarschnitt im hellblauen Kleid, die sie vom Empfang kannte und nahm Graf Sturn kurz zur Seite und beide hatten etwas zu flüstern. Um was es wohl ging? Zoey war von Natur aus neugierig. Sie musste andauernd zu den Beiden hinstarren, konnte aber leider keine Lippen ablesen. Wie schade! Als sie fertig waren, wollte Graf Sturn ihnen den Innenhof zeigen. Alle liefen Sturn hinterher, wie Schüler ihrem Lehrer. Auf dem Innenhof angekommen, verwies Sturn auf die seltenen Bäume. Zoey schenkte ihnen kaum eines Blickes, denn ihr Blick wanderte zu Lord Saphenus. Er saß auf einer Bank mit einem Rothäutigen! Ein reinrassiger Sith? Hatte Saphenus ihr gerade diesen Blick zugeworfen? Zoey wurde flau im Magen. Plötzlich bot ihr der Graf seinen Arm an und Zoey nahm ihn und hakte sich ein, weil sie erstens nicht ahnte, was er vor hatte und andererseits, wer hätte den Arm des Grafen ausgeschlagen?! Das war wie freiwilliger Zwang! Er führte sie ausgerechnet zu Saphenus und diesem dicken speckigen Typen neben ihm, speckig nicht in Bezug auf dick, was er wie erwähnt natürlich war, sondern unangemessen gekleidet, etwas schmuddelig! Doch Zoey kümmerte der Rothäutige weniger! Dieser Saphenus! Seine Anwesenheit ließ ihren Puls ansteigen! Beide blieben entgegen aller Etikette und ohne ein klein wenig Anstand zu zeigen, respektlos sitzen.

Doch dann horchte Zoey auf. Das war Lord Ignavius, der Gouverneur von Korriban! Lord Saphenus schenkte ihr jetzt einen eindeutigen eindringlichen Blick, der Zoey einen eisigen Schauer den Rücken herunter laufen ließ. Aber, Lord Saphenus schien auch Graf Sturn gegenüber komisch gestimmt zu sein und der Andere erst recht. Hatten beide hier über Sturn bis eben gehetzt und sich gegenseitig aufgewiegelt? Es schien so! Obwohl hier wirklich alles vom Feinsten war und nur edle und ausgesuchte Speisen und Getränke auf dem Programm standen, wurde hier an den Drinks herum genörgelt. Doch, dies war nur der Auftakt! Dieser Gouverneur, der eigentlich interessant für Zoey schien, sprühte nur so vor Zorn und Hass und seine Augen waren total sithisch! Unruhe machte sich in Zoey breit. Was war das denn jetzt?! Er meinte doch tatsächlich verächtlich, dass er sich mit Sturn nicht unterhalten wollte! Die feine Art war dies ja gerade nicht! Er stand jetzt auch noch auf und plusterte sich vor Sturn auf wie ein Gorakgockel! Zu allem Unglück stand Zoey genau daneben und schaute verängstigt von Einem zum Anderen! Doch Sturn war nicht nur mächtig, sondern auch weise! Er ließ sich nicht aus der Fassung bringen und blieb besonnen! Die Art vom Gouverneur war schon unerhört und schamlos! Der Graf war schließlich der Gastgeber! Was suchte dann dieser Fettsack hier auf der Gala?! Wollte sich nicht mit ihm unterhalten!? Kaum zu fassen! Der Gouverneur stellte Lord Saphenus als vernunftbegabter als Sturn dar und als etwas besseres! Das war starker Tobak! Er war ein höchst unangenehmer Typ und provozierend und streitsüchtig! Der war doch besoffen! Zoey bekam es mit der Angst zu tun! Sith, die sich stritten und sich womöglich angreifen würden?! Das wäre schrecklich und sie dazwischen?! Ganz schlecht! Zoey sah erschrocken und besorgt drein! Sturn wurde von ihm jetzt beschuldigt! Zoey konnte sich das nicht vorstellen! Es hatte weder Hand noch Fuß, was er sprach! Janus Sturn war sehr auf Kulturgüter und deren Sicherstellung erpicht! Er hatte sich Thearterra angetan, um Sithartefakte zu bergen und war ein Kunstfanatiker und hatte Sinn für alles Schöne. Sturn war viel zu klug! Unweigerlich musste Zoey mit dem Kopf schütteln. Sie sagte aber nichts, weil sie dies für das Klügste hielt.

Jetzt wurde er ausfallend! Auch das noch! Er sprach davon, dass er ihm ins Gesicht spucken könnte, aber selbst Kotze zu schade wäre! Zoey ging einen halben Schritt zur Seite. Vorsichtshalber! Ob sie sich auf die Toilette verziehen sollte? Es könnte hier gleich ungemütlich werden! Aber, Sturn blieb ruhig! Seine Stimme klang dennoch gefährlich und seine Worte waren schneidend! Korriban eine Müllhalde! Wegen ihm, dem Gouverneur! Zoey versuchte sich Korriban vorzustellen! Sie hatte Fotos und Bilder mit Pyramiden im Kopf.

Doch nun legte der Gouverneur nach und machte Sturn richtig nieder! Er hätte nichts erreicht! Keine Taten! Kein Talent! Zoey war das unangenehm! Ihr kam der Gedanke, dass sich Sturn vor ihr doch hoffentlich nicht schämen würde?

Sturn erwiderte prompt und machte ihn auf seinen Alkoholgenuss, der ja wohl übermäßig gewesen war, aufmerksam und seinen Titel sprach er so aus, dass man deutlich heraus hören konnte, was Sturn von ihm hielt. Nun, bei Zoey war er von der ersten Sekunde durch gefallen! Unter dem Gouverneur von Korriban hatte sie sich jemand anders vorgestellt! Jemanden, dem man mit Achtung entgegen treten würde! Nicht so einen wie Lord Ignavius!

Doch nun wurde es noch besser! Jetzt meinte er, er wollte Sturn nicht länger sehen und hoffentlich würde Sturn das Alles nicht hinterher an ihr auslassen!


“Ich darf doch wohl bitten! Graf Sturn ist ein Gentleman!”,

rutschte es Zoey dann doch heraus! Obwohl Sturn tatsächlich mehrere Gesichter hatte! Aber, diese Unverschämtheit konnte sie nicht dulden! Allerdings biss sie sich gleich auf ihre Unterlippe! Sie sollte sich lieber nicht einmischen! Graf Sturn konnte alles eh gut alleine regeln und er war meisterhaft darin. Doch dann verstand Zoey etwas nicht! Wieso war es ein kluger Schachzug des Imperators, dass er Gouverneur war, wo er so offensichtlich versagte? Zoey lauschte weiter den Worten des Grafen und verstand plötzlich! Sie war gerade Zeugin eines Planes geworden! Das war nicht gut! Zeuge von etwas dermaßen Großem zu sein, war ganz und gar nicht gut! Zoey bekam richtig Muffensausen! Und Magengrummeln! Sie hatte das doch richtig verstanden?


Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, Innenhof, an der Bank: Dr. Zoey Liviana, Lord Saphenus, Graf Janus Sturn und Lord Ignavius (NPC)
 
[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Raumhafen / Shuttle / Lounge ] Sikarius und Adria

„Ja, sind wir“

Bestätigte Sikarius Adrias simple Frage mit einer simplen Antwort und schwang sich von seinem Platz, wobei er achtlos seinen Stuhl umwarf. Endlich ging es nachhause! Ohne ihrer frischen Kleidung auch nur einen Seitenblick zuzuwerfen, ging er voran und öffnete die Ausstiegsluke des Schiffes mit nur einem Gedanken. Draußen war es bereits dunkel und der Sternenhimmel Bastions breitete sich über ihnen aus. Der Raumhafen war mäßig belebt und niemand anwesend, der den Sith auf Anhieb genug gestört hätte, um ihn einfach so umzubringen.

Wie kommen wir zum Tempel?

Taxistände

Da ist dann auch sicher ein Taxifahrer drin

Ja

Darf ich…

Ja du darfst und jetzt hör auf zu nerven. Ich habe Kopfschmerzen.

Tatsächlich waren am Rand der Szenerie Taxistände aufgebaut, an denen cremefarbene Speeder darauf warteten Touristen und grade angekommene Gäste zu ihren Zielen zu geleiten. Direkt auf sie zu ging er mit zügigen Schritten, das Mädchen im Schlepptau. Resolut riss er eine Tür auf und setzte sich auf den Beifahrersitz.

„Sithtempel“

Sagte er kurz angebunden und bedeutete dem jungen, blonden Menschen auf Adria zu warten, die nun ebenfalls dazu stieg. Langsam zog das schwebende Gefährt aus der Parklücke auf dem Taxistand und brauste los. Der Taxifahrer hatte nicht wirklich die Möglichkeit sie viel weiter zu fahren. In voller Fahrt Griff Sikarius mit der Macht hinaus und schnippte dem Mann so heftig gegen die Schläfe, dass der bewusstlos zur Seite kippte. Ohne zu zögern packte er selbst das Lenkrad und ließ ihn auf die Rückbank gleiten, wo Adria ihn mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck in Empfang nahm, doch der Mörder war grade nicht in der Stimmung ihr lange Erklärungen zu liefern.

Mit heulenden Repulsoren gab
Sikarius Gas und der Speeder wurde noch schneller, als er ohnehin gefahren war. Man muss dazu sagen, dass der Mörder ungefähr so viel Empathie in seinen Fahrstil legte, wie er im Großen und Ganzen der Welt entgegenbrachte, was am Ende des Tages im Fahrstil des größten Arschlochs in der Stadt kulminierte. Sikarius zählte nicht, doch er war sich sicher wenigstens zwei Hauskatzen in den Zement gestampft und mindestens ein anderes Haustier verkrüppelt zu haben. Aber abseits eines morbiden Grinsens zeigte er demgegenüber keine Reaktion.

Erst als er sich ein weiteres Mal in seinem Leben auf dem Arthiousboulevard wiederfand, wo er zum ersten Mal den Imperator gesehen hatte, gönnte er dem Verkehr wieder mehr Aufmerksamkeit als dieser eigentlich bedurfte. Irgendwo unter ihnen zog ein hell erleuchtetes Gebäude vorbei, um das eine Menge Trubel zu sein schien. Vielleicht irgendeine Großveranstaltung oder Party? Gelangweilt winkte er ab, wobei er das Lenkrad nur kurz losließ. Für maximal zehn Sekunden, also halb so wild…plötzlich erschien ein Vogel wie aus dem Nichts vor ihnen.
Sikarius grunzte irritiert auf, der Vogel kreischte – und dann plötzlich nicht mehr kreischte. Die Scheibenwischer wollten nicht so recht und kamen auch nicht so recht gegen das fette Federvieh an, das da mitten auf der Windschutzscheibe klebte.

Inzwischen nicht mehr ganz so gelangweilt pflückte
Sikarius den halb pürierten Ex-Vogel vom Transparistahl, pfefferte ihn zur Seite und zielte dabei auf ein dunkles Viereck mitten in dem riesigen Partygebäude, das vermutlich irgendeinen Innenhof darstellte. Ironischerweise traf er sogar…zumindest sagte das die ballistische Kurve die er voraussah. Im besten Fall freute sich jetzt jemand über einen neuen Hut, oder beklagte sein Schicksal von einem halbflüssigen Federball das Genick bekommen zu haben. Irgendwie hoffte Sikarius auf Letzteres, wobei er den Ausgang der Aktion vermutlich nie erfahren würde…

Der Rest des Weges zum Tempel verlief vergleichsweise ereignislos. Die einzige Vögel auf die sie trafen schafften es knapp auszuweichen, auch wenn
Sikarius sich ab dem zweiten dabei erwischte sie mit Absicht rammen zu wollen…aber man konnte ja nicht alles haben. Mit einem leisen Klicken und dem Zischen eines vergewaltigten Motors setzte der Speeder schließlich am Fuße der riesigen Treppe zum Tempel auf.


„Wir sind zuhause, Schwesterherz!“

Grinste er Adria zu, die irgendwie grün aber dennoch ungebrochen Enthusiastisch aussah. Als wäre es das Normalste der Welt nahm Sikarius den noch immer bewusstlosen Taxifahrer auf die Schulter und begann den langen Aufstieg. Er wusste nicht wie lang es letztenendes gedauert hatte, doch schließlich trat er endlich wieder vor das große Eingangsportal, aus dem er vor so vielen Wochen geflohen war. Wie auch damals standen einige Jünger dort, die alle Eintretenden zu kontrollieren hatten. Alle wirkten relativ übermüdet und gelangweilt. Offenbar war hier oben im Dunkeln eher tote Hose. Umso wacher wurden sie, als sie die die zwei laufenden und eine hängende Gestalt wahrnahmen, die auf sie zukamen. Irgendwer zückte ein Gesichtserkennungswerkzeug und scannte die Neuankömmlinge.

„Willkommen, Leto Fel. Wer sind deine Begleiter?“

Fragte der Typ, ein bulliger Skakoaner, zwar mit einem freundlich aber nicht besonders höflichen Tonfall. Unwillkürlich verzog Sikarius das Gesicht und sah den machtsensitiven Nichtmenschen mit einem Ausdruck noch größerer Geringschätzung an.

„Was juckt‘s dich, Toasterfresse?!“

Spuckte er zurück und erntete ein teils wütendes, teils schockiertes Zischen von den anderen Jüngern. Der Skakoaner wirkte einen Moment auf dem falschen Fuß erwischt, dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf.

„Vorsicht, Leto Fel. Du bist zwar als Schüler eingetragen, aber niemand hält seine Hand über dich.“

„Sehe ich aus, als würde mich das interessieren, du stahllutschender Exogorth?!“

Giftete er zurück und war einen Moment versucht dem Typen einfach seine hässliche Maske vom Gesicht zu reißen, besann sich dann jedoch eines Besseren. Darth Aethernitas und ein paar Monate der Folter hatten genug Eindruck hinterlassen, alsdass er nicht einfach so vor dem Portal des Sithtempels einen Mord beging. Der Skakoaner schien es jedoch unbedingt provozieren zu wollen, denn ein drohendes Knurren entrang sich seiner Kehle und sein Energiestab begann knisternd zu leuchten.

„WAS GEHT HIER VOR?!“

Tönte plötzlich eine laute Stimme über den Platz und alle Anwesenden wandten sich zu dem großgewachsenen Menschen um, der mit wehenden Roben aus dem Portal trat.

Ein Mensch. Immerhin einer den wir respektieren können.

„Dieser hirnverrostete Nichtmenschenabschaum will mich und die beiden hier nicht durchlassen!“

Gab Sikarius deutlich weniger aggressiv als vorher zurück, verschränkte jedoch den Arm vor der Brust. Er meinte sich daran erinnern zu können, dass der Mensch Darth Victorious hieß und hier den Tordienst schmiss, doch was kümmerte ihn das.

„Sofern sie eigetragen, oder machtsensitiv sind, können sie nach einer Überprüfung durch“

Gab Victorious kühl zurück und stellte sich locker hin, die rechte unauffällig an seinen Gürtel gelegt

„Das hier ist Adria Guldur. Natürlich ist sie machtsensitiv. Der Typ hier…keine Ahnung wer das ist.“

„Ist er machtsensitiv?“

„Wenn er dann durchkann…“

„Willst du mich verarschen? Entweder du hört mit der Scheiße auf und gehst mit dem Mädchen durch oder du fliegst hochkant die Treppe runter“

Machen wir den Typen alle! Wir sind auch Krieger!

Spinnst du?! Hier sind jede Menge Jünger!

Na und? Mehr Spaß.

Denk an den Kerker

Na gut…

Einen Moment war Fel ernsthaft versucht es darauf ankommen zu lassen, gegen Victorious anzutreten, entschied sich dann jedoch dagegen. Der olle Taxifahrer war es dann doch nicht wert irgendwie… Mit beleidigtem Gesichtsausdruck wandte er sich stattdessen an Adria.

„Nimm du ihn erstmal und such uns ne Wohnung außerhalb des Tempels. Ich komme gleich nach, muss nur schnell noch ein paar Sachen erledigen. Kontaktier mich, du hast ja meine Comnummer“

Fast beiläufig ließ er den Menschen von seiner Schulter gleiten und übergab ihn an Adria. Er war schon wieder halb durch das Portal, als sie sich mit etwas (relevanten) zu Wort meldete.

„Wie du hast meine Commnummer nicht? Was fällt dir ein? Naja hier hast du sie“

Kurz notierte er sie auf ein Stück Filmsi, dass er in seiner Tasche gefunden hatte und ließ es dann zu ihr hinüberschweben. Noch einmal nickte er ihr zu und ging dann endgültig durch das Portal, ließ die Waffenkontrollen über sich ergehen und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier.

[ Weltraum / Bastion-System / Bastion / Center / Sithtempel ] Sikarius
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, , Saphenus, Yui (getarnt als Frau), Sane alias Krayne, in der Nähe: Chronor Tallax, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, im Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Die zwei cirresischen Diplomaten fühlten sich - sowohl in der Macht als auch optisch - sichtbar unwohl. Besonders Lord Warringtons Antipathie gegenüber dem Baron war deutlich zu spüren und zwischen ihnen herrschte eine mehr als eisige Atmosphäre.
Doch die Diplomaten hatten noch ein Ass im Ärmel, wie es schien. Entgegen Voths Erwartungen und höchstwahrscheinlich auch derer
Crants tauchte kurze Zeit später ein Sicherheitsmann auf, der Janus doch noch ein Gastgeschenk überreichte, welches offenbar zuvor beschlagnahmt worden war. Es handelte sich um ein wunderschön gefertigtes goldenes Schwert, das im Licht der zahllosen Lampen der Halle hell glänzte und funkelte. Es wahr wahrlich ein kostbares und seltenes Stück, das erkannte sogar Voth mit seinem eher mangelnhaften Verständnis für Kunst und wertvolle Gegenstände.

Die Angelegenheit schien damit vollends erledigt. Jedoch kam Voth nicht umhin, die Gesichtsausdrücke beider Seiten zu bemerken; eingeschnappt und enttäuscht bei dem Baron von Cirrus, lächelnd und leicht hochnäsig wirkend bei den Diplomaten. Voth dachte sich seinen Teil über diese Beziehungen auf Cirrus und schloss die Angelegenheit für sich ab.

Einen Augenblick später bat
Janus kurz um Entschuldigung. Voth freute sich, dass er auch ohne Hinsehen mehr oder weniger sicher gewusst hatte, dass Marava, die dunkelhaarige Jüngerin, der Grund dafür gewesen war. Als Voth sich zu ihr umwandte, war ihr Gesichtsausdruck leicht beunruhigt. Um was es wohl ging? Marava sprach etwas zu leise, sodass der Twi'lek sie nicht wirklich verstehen konnte, lediglich ein besonders betontes Wort, "Ignavius", kam bei ihm an.

Janus kehrte von der kurzen Unterbrechung zurück und schlug vor, den Innenhof des Gebäudes zu zeigen. Bisher hatte Voth gar nicht gewusst, dass diese Halle überhaupt einen Innenhof hatte, aber das erklärte auch die Funktion des breiten Durchgangs am anderen Ende des Saals, durch den hin und wieder Gäste verschwanden und erschienen. Janus ging voraus und die Gruppe folgte ihm in kleinem Abstand. Voth folgte kurz hinter seinem Meister. Er war es gewohnt, dem Grafen hinterherzulaufen, doch machte ihm dieser Umstand keineswegs etwas aus, würde er als fester Punkt in Janus' Radius schließlich weiter aufsteigen und mächtiger werden.

Im Innenhof angekommen, ließ Voth sich bereitwillig von seinem Meister über die Bäume aufklären, die dort wuchsen. Scheinbar waren auch sie eine Kostbarkeit wie alles andere in der Halle. Doch der Twi'lek vergaß die Bäume recht schnell, als er einige Meter entfernt eine bekannte Präsenz spürte, wenn auch nur leicht. Tatsächlich saß dort Lord
Saphenus auf einer Bank, neben ihm ein leicht schmerbäuchiger Mann mit roter Haut. Ein reinblütiger Sith, wie Voth kurz darauf erkannte. Auch von ihm ging eine gewisse Präsenz in der Macht aus, wie er inzwischen schon ziemlich klar wahrnehmen konnte. Ebenfalls ein Krieger der Sith?

Janus lud die Gruppe ein, die Umgebung zu genießen, bevor er Dr. Liviana seinen Arm anbot und sich allmählich in Richtung der beiden Sitzenden begab. Voth überlegte kurz, ob er ebenfalls folgen sollte, entschied sich dann recht schnell auch dafür. Zum einen war er Janus' Schüler und damit irgendwie auch ein Teil seines Auftretens, außerdem wollte er wissen, wer der fremde Sith war.
Vor der Bank sprach Janus den Fremden mit 'Lord
Ignavius' an. Dann war er es also gewesen, über den Marava gesprochen hatte. Kurz darauf erfuhr Voth auch, welche Rolle er spielte. Es handelte sich bei dem Rothäutigen um niemand geringeren als den Gouverneur von Korriban!

Voth erwartete, dass bei ihm irgendeine Form von Aufregung einsetzen würde, doch dies blieb aus. Vermutlich deswegen, weil er sich unter dem Herrscher der Geburtswelt der Sith etwas mehr vorgestellt hatte als einen etwas dicklichen, unpassend gekleideten Mann wie diesen. Spontan hatte er das Bild eines hochgewachsenen Gentemans im Kopf, mit vornehmer Kleidung und makellosem Benehmen; etwas, das der Sith, der noch immer saß, nicht annähernd entsprach. Aber nun ja, der erste Eindruck trügte vielleicht ja auch.

Leicht lächelnd fügte
Janus hinzu, dass Saphenus ihm offenbar zuvorgekommen war und begründete dies mehr oder weniger scherzhaft an dessen sicherem Interesse an der Geschichte der Sith. Tatsächlich glaubte Voth an so etwas ähnliches, hatte der Zabrak sich doch als sehr angetan von Korriban gezeigt.
Lord
Saphenus warf zuerst einen schwer zu deutenden Blick auf die eingehakten Arme von Janus und Zoey und verkündete dann, dass es doch eine Schande gewesen wäre, den Gouverneur nicht zu begrüßen. Anschließend sprach er noch von irgendwelchem hochprozentigen Fusel. Den Satz verstand Voth nicht ganz, aber es kümmerte ihn wenig.

Mindestens vier Augenpaare ruhten auf dem Gouverneur, als er zu sprechen begann. Dabei blieb er - anders als Voth es erwartet hätte - allerdings sitzen und erhob sich nicht, um
Janus zu begrüßen, ebenso wie Lord Saphenus.

Tatsächlich begrüßte er den Grafen aber auch gar nicht. Ganz offensichtlich war der Sith morgens mindestens fünfmal mit dem falschen Fuß aufgestanden, denn sofort begann er damit,
Janus aufzutragen, sich doch die 'Scheinheiligkeit und pseudo-freundlichen Phrasen' zu sparen. So hatte er sich nach eigener Aussage absichtlich von ihm zurückgezogen, um nicht mit ihm zu sprechen. Voths Augen wurden immer größer, während der beleibte Sith fortfuhr, Janus Beleidigungen und Anschuldigungen entgegenzuwerfen, die in keinem Zusammenhang mit irgendetwas standen, das bisher passiert war. Zum Schluss seiner Hasstirade bemerkte er sogar, dass sogar die Getränke auf der Gala zu billig waren, um den Grafen damit zu bespucken und selbst Erbrochenes diesen Zweck nicht wert wäre.

Inwzischen war der Sith aufgestanden und baute sich vor
Janus auf. Doch obwohl er so aufrecht stand, wie es ihm in seiner Situation möglich war - Voth vermutete, dass er schon einiges von dem 'billigen Fusel' intus hatte - war der hellhaarige Graf noch immer ein ganzes Stück größer und Voth musste sich fast schon ein Grinsen verkneifen, als ihn die Situation an das Bild eines kleinen Tieres dachte, dass versuchte, eine zu hoch gehaltene Leckerei zu erreichen. Doch sofort zwang Voth sich zu größerer Konzentration und etwas mehr Respekt, Gefühle waren verräterisch. Doch war es wirklich schwer, für diesen Kerl, der stehend noch dicker aussah und offenbar nicht ansatzweise zu einer sachlichen Unterhaltung in der Lage war, auch nur das kleinste Bisschen Respekt aufzubringen, Gouverneurstitel hin oder her.

Während
Janus makellos artikuliert und kein bisschen ausfallend, darum umso kühler, konterte und dem Gouverneur Unfähigkeit und Ignoranz vorwarf, tastete Voth die Situation mit seinen Machtsinnen ab. Die Abneigung und der Hass des Grafen waren zu spüren, doch eingedämmt und kontrolliert. Anders als bei dem rothäutigen Sith. Seine Antipathie flog Janus in Form von Worten (und bei besonders betonten Phrasen auch Speichel) merkbar entgegen. Die Aura des Sith wirkte dabei keineswegs so kühl und ausgeglichen wie die von Janus, sondern irgendwie instabil. Die Stimmung glich der aufgeladenen Atmosphäre direkt vor einem Gewitter, kurz bevor zahlreiche Blitze losbrachen und einschlugen. Voth hoffte, dass es dazu nicht kommen würde.

Das Wortgefecht zwischen den beiden Sith ging weiter. Der Gouverneur brachte immer weitere Anschuldigungen und Vorwürfe sowie Beleidigungen hervor, bezeichnete den Grafen sogar als vollkommen talent- und tatenlos, während
Janus diese in ihrer Gesamtheit entweder konterte oder eiskalt abprallen ließ, sodass Voths ursprüngliches Empfinden, eingreifen und etwas zu Janus' Verteidigung sagen zu müssen, abflaute. Doch als der vollschlanke Sith das Wort auf Voth als den Schüler des Grafen brachte und sich in schwer deutbarem Tonfall danach erkundigte, wo er überhaupt sei, beschloss Voth, sich wenigstens irgendwie bemerkbar zu machen. Dennoch verstand er diese Frage, wo Janus' Schüler sei, nicht ganz. War es als Beleidigung gemeint, mit dem Hintergedanken, dass Voth so schwach und somit unauffällig sei? Gingen dem Gouverneur die Argumente aus und suchte er deswegen nach etwas, worauf er ablenken konnte? Oder war er schlicht und einfach so betrunken, dass er es nicht schaffte, mehr als eine Person zugleich wahrzunehmen und er hatte Voth tatsächlich nicht gesehen?
Der Twi'lek schob es auf letzteres und trat schließlich einen kleinen Schritt hinter seinem Meister hervor und räusperte sich so, dass man auf ihn aufmerksam wurde, aber nicht wusste, ob das Räuspern auch diesem Zweck gedient hatte. Als er nun näher an Darth
Ignavius stand, stellte Voth innerlich triumphierend fest, dass auch er ein bisschen größer war als der Gouverneur. Der Unterschied war nicht so groß wie bei Janus, doch es reichte, um ein wenig herablassend zu wirken. Voth wusste, dass er so nicht wirken sollte, aber der Eindruck hätte ja theoretisch auch nur durch seine Größe entstehen können, nicht durch seine Mimik oder Gestik...

Ignavius hatte aber nicht nur von Voth, sondern auch von Zoey gesprochen, und das nicht auf nette Art und Weise, sodass die Autorin ebenfalls aktiv wurde und dem Sith ihre Entrüstung entgegenbrachte, mit dem Einwand, dass Janus ein Gentleman sei. Voth konnte dem nur zustimmen und blickte den ach so tollen Gouverneur von Korriban kalt an. Zum Schluss brachte Janus ihm noch eine kaum verhohlene Drohung entgegen und bemerkte, dass sich dir Dinge auf Korriban ändern würden.

Voth atmete einmal tief durch. Es schien zu einer kleineren Pause in der Begegnung zwischen
Janus und Ignavius gekommen zu sein, denn letzterer schien erst einmal nach Worten suchen zu müssen. Doch was passierte als nächstes? Und welche Rolle spielte Saphenus in diesem Konflikt überhaupt?


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Saphenus, Zoey, Janus, Voth, Darth Ignavius (NSC), alle anderen, die ihm gefolgt sind, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui
 
[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Hof mit Sitzmöglichkeiten] - Saphenus; Darth Ignavius (NPC); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael

Seufzend bemerkte Saphenus, dass das Auftauchen von Janus samt seinem Gefolge die Laune des angeblichen Gouverneurs getrübt hatte um es gelinde auszudrücken. Sofort schienen sich Ignavius‘ Gedanken auf den Grafen zu stürzen, seine Aura triefte vor Hass und Abscheu. Woher er rührte konnte Saphenus nicht sagen, doch er glaubte es hatte einfach etwas damit zu tun, dass Janus Teil des imperialen Establishments war und genau das verkörperte, was Ignavius an den Sith und dem Imperium hasste. Dennoch, eine Antwort auf seine ganz subtil gestellte Frage wäre schön gewesen, hatte ihm die Aussicht auf Wissen von Korriban doch neugierig gemacht. Sei’s drum, dachte er sich und wandte seine Aufmerksamkeit der Situation zu, die sich anzukündigen schien. Die Auren beider Sith-Krieger duellierten sich ohne dass schon ein Wort gesprochen worden wäre und Saphenus fühlte sich dazwischen gefangen. Doch es war kein schlechtes Gefühl, vielmehr genoss er die Aussicht mit einem inneren Lächeln. Janus und er waren Verbündete, doch das musste niemand wissen. Es war Teil ihrer Abmachung, dass sie im Geheimen zusammen an ihren Zielen arbeiteten, also musste er ihm nicht in der Öffentlichkeit in den Arsch kriechen. Der Graf überging Saphenus‘ Bemerkung und merkte lediglich an, dass er es Ignavius überließ sich eine Meinung über die dargebotenen Getränke zu bilden. Doch das schien den Sith nicht zu beruhigen. Noch immer erhob sich Ignavius nicht und holte stattdessen zu einem Rundumschlag aus. Ohne eine Begrüßung, ohne einleitende Worte beleidigte er den Grafen, dass er nicht dessen gesamte Familie samt Vorfahren verfluchte wunderte den Zabrak. Grinsend nahm er jedoch zur Kenntnis, dass Ignavius von seiner Person wohl nicht abgeneigt zu sein schien. Es würde ihm nützlich sein sollte sich der Gouverneur doch noch als der Echte herausstellen. Was Saphenus nicht hoffte, denn dann mangelte es ihm offensichtlich an der Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und Diplomatie. Woran der Alkoholpegel seines Blutes nicht ganz unschuldig war, fügte er hinzu. Ruhig konterte Janus damit, dass es wohl Ignavius‘ Schuld sei in welchem Zustand Korriban im Moment war. Ein Kommentar bei dem Saphenus die Ohren spitzen musste. Provozierte der Graf den Gouverneur nur oder lag etwas Wahres in seiner Aussage? Misstrauisch kniff er das Auge zusammen. Darüber war in ihrem Gespräch an der Kristallformation kein Wort gefallen. Unschlüssig sah der Zabrak zwischen den beiden Sith hin und her, beide standen sich nun gegenüber und starrten einander in den Boden. Sie ergaben ein komisches Bild und Saphenus riss sich zusammen nicht darüber zu schmunzeln. Auch wenn es vermutlich lustig wäre, er wollte keinen öffentlichen Kampf riskieren. Nicht wenn er nicht hinterher zwischen den Stühlen gefangen sein wollte. Vorerst setzte sich die Kette aus gegenseitigen Anschuldigungen weiter fort, beide warfen dem Anderen an den Kopf Schuld an dem desolaten Zustand des staubigen Planeten zu sein. Sie begaben sich immer mehr auf eine persönliche Ebene, Ignavius warf Janus vor vom anderen Ufer zu sein, der erwiderte mit einer vielsagenden Bemerkung, dass Ignavius nicht mehr lange seinen Posten innehaben würde. Was ging in dem Kopf des Grafen vor? Sein Lächeln sprach Bände, Saphenus erinnerte sich das gleiche Lächeln gesehen zu haben als sie über ihre verräterischen Pläne gesprochen hatten. Sein Blick wanderte von einem zum anderen während sich seine Gedanken darum kreisten wie er am besten reagieren konnte. Er musste zugeben, dass er ein persönliches Gespräch unter vier Augen mit dem Gouverneur weiterhin bevorzugt hätte, die Ankunft des Grafen hatte ruiniert worauf er hingearbeitet hatte. Nun würde er darauf warten müssen, dass sich der Gouverneur beruhigte, wenn er das überhaupt noch an diesem Abend tat. Darauf konnte und wollte sich der Zabrak nicht verlassen. Am einfachsten wäre es, wenn nun der echte Gouverneur in den Hof käme und die ganze Scharade auflösen würde. Doch ein hoffnungsvoller Blick in Richtung des Einganges wurde enttäuscht, sie waren unter sich. Hinzu kam, dass Saphenus die restlichen Begleiter des Grafen nicht einschätzen konnte. Lediglich ein leises Glucksen entfuhr ihm als Zoey erbost darauf hinwies, dass Janus ein Gentleman sei. Was hatte es nur mit der Beziehung zwischen beiden auf sich? Er warf der Archäologin einen langen, intensiven Blick zu und schaute dann wieder zu den Streithähnen. Ignavius‘ Augen funkelten vor Zorn und Hass, es schien als würde er den Grafen am liebsten in der Luft zerreißen. Eine schöne Vorstellung wenn Saphenus nicht auf dessen Unterstützung angewiesen wäre.

„Ich dachte immer Sith würden subtil gegeneinander kämpfen, Intrigen schmieden und lächeln während hinter’m Rücken die Lichtschwerter glühen.“,


bemerkte Saphenus mit einem Anflug von Humor.


„Schön zu sehen, dass ihr bereit seid euch direkt die Köpfe einzuschlagen. Das macht sehr viel Arbeit überflüssig. Doch ich schlage einen anderen Zeitpunkt dafür vor. Unsere liebe Dr. Liviana möchte bestimmt nur ungern Blut auf ihrem Kleid haben, so eitel wie sie ist. Auch wenn rote Tupfer bestimmt gut dazu passen.“


Noch einmal sah er sie an.


„Einen Vorschlag zur Güte:“,


begann Saphenus und deutete gönnerhaft auf den Gouverneur.


„Es wäre doch ein Anfang, dass Lord Sturn seinen Gästen den Zugriff auf seine hochwertigen Getränke erlaubt. Er möchte bestimmt wissen, dass wir gut versorgt sind mit Dingen, die uns schmecken und deswegen sind wir doch hier: es wäre eine Schande wenn wir das Budget für Getränke und Essen nicht ausreizen würden.“


Er grinste breit und zeigte seine Zähne. Der Graf war wohlhabend, ihn dürfte es nicht kümmern ob eine Flasche teuren Schnapses verschwand. Zumal er kein ehrliches Interesse daran hatte Geld für die Kriegsversehrten zu sammeln. Das alles war nur ein Vorwand.


„Ich glaube wir stimmen doch alle überein, dass wir lieber unsere Gesellschaft genießen statt uns den Heuchlern und Schleimern drinnen auszusetzen. Es sei denn wir vergiften dabei ihr Essen und sehen zu wie sie elendig krepieren. Aber dieser Spaß ist uns heute wohl nicht vergönnt.“


Jetzt wandte er sich ganz eindeutig an den Gouverneur.


„Bitte, Gouverneur, setzen Sie sich wieder. Ich würde mich freuen unser Gespräch fortsetzen zu können, ich interessiere mich sehr dafür wie der Orden Korriban zugrunde richtet.“


Dann drehte er sich zu Janus um.


„Lord Sturn, wir wollen doch keinen Zwischenfall riskieren. Es wäre doch zu schade, wenn der Anlass dieser Gala dadurch getrübt wird, zumal es ein gefundenes Fressen für die Medien wäre.“


Unauffällig näherte sich dem Grafen und schirmte ihn vom Gouverneur ab. Er senkte seine Stimme und flüsterte für die anderen nicht hörbar:


„Willst du mir wirklich erzählen, dass dieser betrunkene Besoffene der amtierende Gouverneur ist? Dieser unfähige, alkoholdurchseuchte Sith? Das kann nicht wahr sein, der muss nur so tun! Hast du gewusst, dass er so unfähig und seines Amtes unwürdig ist?“


Sein Ton wurde zum Ende hin schärfer, dann schaute er vielsagend zu Ignavius. Bitte Janus, sag mir, dass das nicht wahr ist, dachte Saphenus und hoffte inständig.


[Bastion | Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Hof mit Sitzmöglichkeiten] - Saphenus; Darth Ignavius (NPC); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Sane; Steven und Michael
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Innenhof| Saphenus, Zoey, Janus, Darth Ignavius (NSC), Voth, alle anderen, die ihm gefolgt sind, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Yui

Janus besaß Übung darin, die Contenance zu wahren und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, schließlich war er der Spross einer bedeutenden Familie und gute Manieren waren im im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt worden. Und nicht zuletzt hatte seine Meisterin Kira Guldur gehießen, gegen deren kapriziöses Temperament der angetrunkene Sith-Gouverneur reichlich harmlos wirkte und mehr einem wütenden Ewok glich, der versuchte einen Krayt-Drachen zu attackieren.

Nichtsdestotrotz war die Situation überaus angespannt, die Luft knisterte förmlich und jeden Moment konnte die Eskalation kommen. Ignavius war betrunken und wirkte nicht wie ein sonderlich guter Kämpfer, und der Graf hatte seinen Schüler und, wenn dies nötig sein sollte, genügend Jünger, um den reinblütigen Sith unter einem Berg aus Leichen zu begraben. Einzig Saphenus war in dieser Gleichung ein unbekannter Faktor, noch war nicht klar, wie sich der einäugige Zabrak verhalten würde.

Umso aufschlussreicher war seine Reaktion auf Zoey gewesen, die offenbar das Glück oder Pech hatte, die Aufmerksamkeit des Sith-Kriegers geweckt zu haben. Angesichts seines Interesses an Korriban nahm Janus an, dass die Absichten des Zabraks dabei den Fähigkeiten der Archäologin galten und nicht ihr als Person. Hoffte Saphenus, sich Schätze und Artefakte auf der alten Heimatwelt der Sith zu sichern, und hatte deshalb das Gespräch mit dem Gouverneur gesucht?

Zufrieden registrierte der blasse Aristokrat, wie sein Schüler an seine Seite trat, Voth ließ sich nicht verunsichern und zeigte keine Furcht, was Janus umgehend lobte und er lächelte Ignavius selbstsicher zu.


„Darf ich vorstellen: Mein Schüler, Voth Terrix. Schon jetzt mehr Sith, als Ihr es je hoffen könntet zu sein.“

Der Graf erfuhr zusätzliche Unterstützung, diesmal von Zoey, die sich entrüstet zeigte und betonte, dass Janus ein Gentleman war, was ihr ein Lächeln von dem Halbechani und einen neugierigen, bohrenden Blick von Saphenus einbrachte, während Ignavius schlicht wütend mit funkelnden Augen auf den anderen Sith-Krieger starrte und so wirkte, als würde er jeden losstürmen wollen. Angesichts der Trunkenheit und dem stattlichen Gewicht des reinblütigen Sith gewiss ein unterhaltsamer Versuch, doch legte es Janus nicht auf einen Kampf an, er war nicht auf schlechte Presse für seine Gala erpicht.

Überraschenderweise trat nun Saphenus auf den Plan und brachte eine humorvolle Bemerkung vor, die sich auf die wenig subtile Konfrontation bezog und er entlockte Janus damit ein leises Lachen.


„Ich glaube, diese Phase haben wir bereits hinter uns. Ich muss zugeben, diese offene Feindseligkeit ist geradezu erfrischend direkt und unverblümt. Wenn auch wenig elegant.“

Meinte der Graf trocken und hörte dann interessiert zu, als der Zabrak den Vorschlag äußerte, den Kampf zu verschieben und dass Janus den Gästen den Zugriff auf die hochwertigen Getränke gestatten sollte und selbst die angespannte Lage hier besser war, als sich mit den Gästen in der Halle beschäftigen zu müssen. Der Einäugige fuhr an den Gouverneur gewandt fort und bat diesen, sich wieder zu setzen und zu berichten, wie der Orden Korriban hatte verkommen lassen. Spöttisch wölbte Janus eine Augenbraue.

„Diese Geschichte dürfe uns alle interessieren. Allein schon wegen des...kreativen Narratives.“

Nun an den Grafen gewandt meinte Saphenus, dass es wohl besser war, keinen Zwischenfall zu riskieren. Janus nickte ihm knapp zu, dann trat der Zabrak an ihn heran und verlangte mit kaum hörbarer Stimme zu erfahren, ob der armselige Säufer wirklich der Gouverneur von Korriban war. Der schlanke Fastmensch senkte seine Stimme ebenfalls und kühle Verachtung lag in seinen Worten.

„Es ist noch widerwärtiger, wenn es man aus der Nähe sehen muss, nicht wahr? Ich habe Berichte und Gerüchte gehört, die von seiner Inkompetenz und Schwäche erzählen, und ich muss sagen, die Realität übertrifft meine kühnsten Erwartungen. Wenn diese Situation für den Orden nicht so beschämend wäre, würde sie eine exzellente Vorlage für einen bitteren Witz liefern.“

Janus trat einen Schritt zurück und lächelte dem Einäugigen zu, dann fixierte er den Gouverneur. Seine Stimme nahm nun den Tonfall von öliger, wohl kalkulierter Höflichkeit an.

„Ich fürchte, wir haben auf dem falschen Fuß angefangen. Erlaubt mir, Euch ein Versöhnungsgeschenk zu überreichen, das Euren...Interessen entgegenkommt.“

Der Graf erteilte in der Macht eine mentale Anweisung und kurze Zeit später tauchte ein Jünger auf, der eine wertvoll aussehende und reich verzierte Flasche besten Schnapses von Naboo bei sich trug und dem Gouverneur feierlich übergab.

„Ein Naboo´scher Brandschnaps, erzeugt aus den besten Zutaten und in sorgfältiger Handarbeit. Ein Getränk der höchsten Klasse, wie Dr. Liviana sicher gerne bestätigen wird.“

In Janus kam der verführerische Gedanke auf, den Flaschenhals abzubrechen und dem dreisten Gouverneur damit die Kehle durchzuschneiden, doch solch plebejische Aktionen waren unter seiner Würde. Vielleicht würde Ignavius ihm ja den Gefallen tun und an dem teuren und seltenen Schnaps ersticken. Wäre das nicht zu schön?

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---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - auf eine Art Innenhof - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens mit Saphenus und Janus Sturn im Gespräch. Im Arm von Sturn eingehakt die hübsche, aber leider zu dürre Archäologin und in der Nähe Sturns Schüler Voth und unwichtige Nebencharaktere][---

Sturns Reaktion war vorherzusehen gewesen. Wie ein Kind, das niemals seine Fehler eingestehen konnte, schob der Graf selbstverständlich alle Schuld auf ihn, den Gouverneur von Korriban. Es hätte ihn nicht einmal gewundert, würde der Aristokrat selbst dann alles abstreiten, hätte das gesamte Universum ihn dabei gesehen. Es wäre gefährlich gewesen sich zu tief in die Gedankenwelt eines solchen Schnösels zu begeben, doch Ignavius war sich todsicher, dass der Mann an einem Hirnschlag starb, sollte er irgendwelche Fehler zugeben. Vermutlich ein durch die Muttermilch aufgenommener Schutzmechanismus. Er leugnete sein Versagen oder einfaches Nichtstun dann nicht nur, nein, er wagte es sogar ihn dafür verantwortlich zu machen. Als ob seit seinem Amtsantritt auf Korriban nicht ALLES besser geworden war! Was er seit dem alles geborgen hatte! Und er hatte den Weg für weitere Grabungen geebnet und dabei sogar die Lebensqualität seiner Untergebenen signifikant verbessert. Und das bei sinkendem Budget! Und dieser Lackaffe von Graf wagte es dann dennoch IHN irgendetwas vorzuwerfen?! Oh wie er ihn am liebsten den Hals umdrehen wollte! Doch dann würde er selbstverständlich genau das tun, von dem alle glaubten das er es tun würde. Oh ja, seht da, den kühlen und beherrschten Grafen, der sich mit seinen aristokratisch artikulierten Sprüchen gegen den heißblütigen und aggressiven Sith Gouverneur zur wehr setzte! Doch ein Darth Ignavius würde einen solchen Schwächling nicht verhauen oder gar töten. Als ob ein Mann seiner Größe es nötig hatte auf Kakerlaken zu treten! Nein. Er ließ seiner Wut nur freien Lauf, denn das brauchte er im Moment. Sonst würde er tatsächlich noch etwas dummes tun und zum Beispiel dieser hübschen dürren Archäologin das Genick brechen. Was erlaubte sich diese Schlampe überhaupt?

Ignavius Blick zuckte kurz zu ihr herüber, bohrte sich in ihre Augen und es lag ihm schon ein wenig schmeichelhafter Spruch auf den Lippen, da unterbrach ausgerechnet Saphenus ihn. Seine ersten Worte trafen den falschen Nerv, denn plötzlich zerbrach etwas in dem Gouverneur, etwas das er kurz zuvor noch dem Zabrak hatte überreichen wollen. Der Sith merkte gar nicht wie er deshalb unbewusst mit den Zähnen knirschte und seine aufgebaute Macht zum Teil von Janus weg zu Saphenus lenkte. Es war so als hätte er sich in die Richtung des Zabrak gedreht, ganz so als wolle er schneller reagieren können, sollte er auch ihn angreifen müssen. Dann sprach er aber weiter, redete von dem was Sturn bisher zurückgehalten hatte, da dieser wohl zu geizig gewesen sei. Das mochte zu dem Affen passen, doch im Augenblick hatte Ignavius keinen Nerv für solcherlei Zeitvertreib. Wem würde es auch nicht den Appetit auf alles rauben, wenn er mit einem Adligen wie dieser Sturn reden oder auch nur anschauen musste. Das Gerede über die Gäste im Inneren vergrößerte nur den Riss zwischen Ignavius und Saphenus. Ersterer hatte langsam das Gefühl, dass der Iridonianer nicht so ehrlich war wie er bisher angenommen hatte. Die Art wie er mit Sturn redete, machte den Gouverneur misstrauisch. Ein Darth Ignavius war selbst bei seinem jetzigen Zustand nicht völlig blind und da er sich vollständig der Macht geöffnet hatte, bemerkte er nun plötzlich Dinge, die ihm bisher verborgen geblieben waren. Wer genau war dieser Saphenus eigentlich? Der Schüler eines Sith Fürsten? Der konnte doch kein harmloser Bewunderer sein!
All das ging Ignavius durch den Kopf, während er dabei zusehen musste wie die beiden miteinander tuschelten. Sturn, wie auch die anderen Anwesenden, unterschätzten ihn selbstverständlich. Glaubten, er könne nicht mehr klar denken, nur weil er ihrer Ansicht nach zu viel getrunken hatte.


Ich habe euch nur noch nicht in Stücke gerissen, weil es unter meiner Würde ist Insekten zu zertreten. Nichts weiter!


Ignavius blinzelte kurz und ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen. Liviana war ein Stück zur Seite, der Schüler des Grafen, Voth Irgendwer, dafür vorgetreten. Sie alle waren Würmer, nichts weiter. Der Twi'lek sollte ihm überlegen sein? Nur eine kindische Stichelei, die davon ablenken sollte wie schlecht der Apprentice ausgebildet worden war. Dafür konnte dieser nichts, denn sein Meister war ein unfähiger Adliger ohne Talent, aber das änderte auch nichts daran das Ignavius ihn mit einer Handbewegung köpfen konnte. Und dann diese Archäologin erst! Was bildete sich diese … diese … Frau ein! Von der Evolution gerade mal mit genug Hirn ausgestattet, dass sie sich in einem einzigen Fachgebiet halbwegs behaupten konnte, war sie Welten von Ignavius Genie und Wissen entfernt. Und weil sie eben so beschränkt war, hatte sie natürlich gleich den Fehler gemacht und das vorlaute Mundwerk aufgemacht! Frauen waren dazu da um zuzuhören, nicht um zu reden! Aber was sollte man auch anderes von Menschen im Allgemeinen, und Frauen im speziellen erwarten...

Stur wie er nun mal war, war Ignavius stehengeblieben und hatte sich nicht wie Saphenus vorgeschlagen hatte, gesetzt. Stattdessen starrte er den Grafen weiterhin an und wartete auf eine passende Gelegenheit um diesem den Rest zu geben. Es war zwar quasi unmöglich gegen Ignavius anzureden, sprich, wenn er redete, schwiegen alle anderen, doch war sein Zorn gerade zu mächtig, als das er gleichzeitig schnell, messerscharf und über alle anderen hinweg reden und sich gleichzeitig zurückhalten konnte. Bei irgendwas würde er es übertreiben, das musste er sich leider eingestehen, und das würde dann nur dafür sorgen das der Graf verstummen und abziehen würde. Es wäre dann jene Art von Sieg, den Ignavius eigentlich genoss, doch dann hätte er ja keine Zielscheibe mehr, auf die er seine Hasspfeile abfeuern konnte. Nein, zu schnell durfte er Sturn nicht gehen lassen! Nicht wenn er noch so nüchtern war wie jetzt...

Glück gehabt, Bürschen.

Es war ein gutes Gefühl den Gegner jederzeit mit Leichtigkeit besiegen, aber noch weiter mit ihm spielen zu können. Es gab einen jenes Überlegenheitsgefühl, welches Ignavius jeden Tag verspürte, von dem er aber nie genug bekommen konnte. Es wurde einfach nie langweilig, doch er hatte es sich ja auch verdient. Ihm hatte man nichts geschenkt, nichts für Kleingeld hinterher geworfen. Hart erarbeitet hatte er sich alles, doch so etwas kannte Sturn nicht und deshalb würde er Ignavius auch niemals verstehen. Und niemals über ihn triumphieren. Sich dessen nach wie vor bewusst, machte der Gouverneur einen halben Schritt zurück und zur Seite – Zuschauer würden glauben er wollte damit seinen schwankenden Körper vorm Sturz bewahren, doch das war selbstverständlich Blödsinn -, und wollte dann endlich zum Konter ansetzen. Erneut unterbrach man ihn aber schon bevor er beginnen konnte. Immer dieses unsägliche Timing!
Saphenus zog sich ein Stück weit zurück und Sturn plapperte wieder drauf los. Sein Geschwafel war beinahe unerträglich. Wieso redete der so, wenn ohnehin jeder wusste was er meinte? Was er dachte und glaubte? Immer diese Kopf-in-den-Wolken-Adlige! Furchtbar! Zum in den Fresse treten!

Und dann überreichte er ihm auch noch eine Flasche Brandschnaps von Naboo. Und nicht irgendwelchen, sondern DEM Brandschnaps von Naboo! Schon auf den ersten Blick konnte Ignavius erkennen das der Mann nicht log. Er könnte sogar aus dem Stehgreif erzählen woher diese Flasche genau kam, wer sie mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit destilliert, wo sie abgefüllt und wer sie schließlich verkauft hatte. Der Schnaps war derart exklusiv, das es niemanden schwer fallen dürfte sich die wenigen Leute zu merken, die damit zu tun hatten. Und zwar inklusive der Lieferanten. Hatte er bisher gedacht. Doch wieso besaß dieser Sturn eine Flasche davon? Oder gar mehrere? Ignavius Gaumen meldete gerade sein Besitzrecht an, doch das Hirn weigerte sich noch. Er wusste wie köstlich der Schnaps war, denn auch ihm war mal vor drei Jahren eine solche in die Hände gefallen. Genauer gesagt hatte er sie aus den vor Blut nur so triefenden glitschigen Pranken eines unvorstellbar hässlichen Rodianers klauben müssen, doch das hatte den Geschmack in keinster weise beeinträchtigt. Ursprünglich hatte er mindestens ein halbes Jahr daran eine Freude haben wollen, doch schon nach zwei Nächten war sie leer und sein Gewissen schwer belastet gewesen. Das Zeug war einfach … einfach … er fand nicht einmal die richtigen Worte dafür. Aber im Hier und Jetzt empfand er beim Anblick des Schnapses vor allem Hass. Auf Sturn versteht sich. Tief in seinem Inneren schrie eine gequälte Seele, er solle die Flasche doch einfach am Schädel des Grafen zerschmettern, doch diese war schon lange nicht mehr der tonangebende Part seines Selbst. Also nahm er die Flasche stattdessen entgegen, zwang sich dazu sie nicht anzuschauen und fragte sich nur einen kurzen Augenblick, wo er denn das Glas mit dem gepanschten Al gelassen hatte. In den Händen hielt er es nicht mehr und der Boden war noch sauber. Doch es blieb keine Zeit dafür, denn jetzt musste er eine passende Antwort geben. Und keiner … keiner … nein!

Plötzlich, quasi aus dem Nichts, meldete Ignavius Machtsinn etwas das sich von hinten, nein, eigentlich von hinten und oben näherte. Ohne sich umzudrehen wechselte er die Flasche von der rechten in die linke Hand, wobei er sie auch dann noch fest an seinen Bauch drückte, streckte dann die Rechte aus und entlud einen Teil seines Zorn in Form eines konzentrierten Machtstoßes. Das ungewöhnliche Geschoss wurde mitten in der Luft getroffen und nicht einfach weggeschleudert, wie er es eigentlich geplant hatte, sondern in Millionen Stücke gerissen. Es gab ein kurzes fleischiges Plop und plötzlich regnete es Blut, Knochensplitter, Gedärm und andere Körperflüssigkeiten. Alles in so kleine Stücke zerfetzt, dass man das Gefühl hatte es würde regnen. Da Ignavius nicht riskieren wollte, dass der Schnaps auch nur irgendwas abbekam, schützte er sich mit der Macht und spürte im selben Augenblick auch das alle anderen Machtnutzer ähnliches taten oder zumindest zurück- oder auswichen. Lediglich die Archäologin, welche zu nah an den anderen gestanden hatte, bekam den roten Regen ins Gesicht. Interessanterweise ausschließlich ins Gesicht. Weder Kleid, noch Haare wurden getroffen. Glück im Unglück. Oder so.


„Aha. So etwas landet also auf eurer Gala, Sturn. Das wundert mich kaum und obwohl es angemessen wäre, euch dafür diese Flasche ins Gesicht zu werfen, verläuft es sich hier genau so wie bei Kotze. Der Schnaps wäre zu schade dafür. Ich pfeife auf euer Getue und eure geheuchelte Versöhnung! Lord Saphenus, eure Bemühungen hinsichtlich einer Schlichtung sind Zeitverschwendung und so langsam habe ich das Gefühl, ihr seid eher daran interessiert Euch mit dem Gastgeber abzugeben als euch mit mir zu unterhalten. Sei es drum.“


Ignavius drehte sich nach rechts zur Sitzbank um, ging zu ihr, setzte sich und war schon dabei die Flasche zu öffnen, als er doch noch einmal etwas sagte:

„Eure Gala ist lächerlich, ihr und euer Schüler ein schlechter Scherz und eine Schande für jeden der sich Sith nennt, doch nun verschwindet gefälligst und kümmert euch um eure blutige kleine Archäologin.“

Ignavius zögerte noch kurz, denn das erstmalige Öffnen der Flasche war für ihn ein nahezu magischer oder heiliger Moment. Den wollte er nicht durch die Anwesenheit von Sturn ruinieren.

„Es sei denn ihr wollt euch mit mir duellieren. Falls ihr glaubt, dass ich euch hier nicht alles ruinieren könnte, nur weil ich heute Abend schon etwas getrunken habe, dann könnt ihr es gerne versuchen. Und nun verschwindet endlich. Ihr ruiniert gerade meinen Abend, Graf von was weiß ich.“

Moment mal. Er hatte die Flasche doch gar nicht geöffnet oder? Und wieso hielt er plötzlich ein gefülltes Glas in der rechten Hand, die offene Flasche links von sich und roch das atemberaubende Aroma des Schnapses? Ein paar Sekunden lang war Ignavius tatsächlich irritiert, doch dann zuckte er innerlich mit den Schultern. Kleinere Blackouts waren schon okay. Hauptsache Sturn verschwand endlich oder hatte etwas zu sagen, dass es wert wäre ihm zuzuhören. Genau. Als ob. Und als nächstes ... nein, die waren schon vom Himmel gefallen ... egal. Der Graf war so kreativ wie der Schleim in Zoey Livianas Gesicht. Der würde abziehen. Und das vermutlich mit seinem neuen Freund Saphenus. Ohne es zu wollen war Ignavius dann doch betrübt darüber. Es hatte ihn ehrlich gefreut auf Bastion einen Bewunderer anzutreffen, einen der ihn verstand. Aber in einer Jauchegrube fand man halt selten einen Edelstein. Das musste Ignavius wohl akzeptieren...

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Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, Innenhof: Saphenus, Janus, Voth, Ignavius und Zoey, die hübscheste und klügste Archäologin der gesamten Galaxie


Zoey´s Worte zu Janus, aber irgendwie auch zu ihrer eigenen Verteidigung, die an den Gouverneur gerichtet waren, brachten Zoey wieder einen langen intensiven durchdringenden Blick von Lord Saphenus ein. Und, nicht nur das! Er hatte auch leise dabei geglugst. Unwillkürlich trafen sich ihre Blicke dabei kurz. Allerdings war es Zoey gleich dermaßen unangenehm, dass Zoey den Blick abwenden musste. Ihr Blick wanderte stattdessen wieder zu dem Gouverneur, diesem Fettwanst, hin, aber dennoch spürte sie weiterhin ziemlich lange Lord Saphenus` Blick auf sich ruhen, was in ihr Unruhe erzeugte und das nicht zu knapp. Zu gerne hätte sie gewusst, was er gerade dachte! Sein Blick war ihr unangenehm hoch Zehn! Doch auch vom Gouverneur erntete sie auf Grund ihrer Worte nicht gerade einen wohl gemeinten Blick! Dafür erntete sie den vom Grafen. Er konnte so charmant sein! Sie fand ihn heute umwerfend!

Und schon wandte Zoey Lord Saphenus wieder ihren Blick zu, weil er das Wort ergriff. Er tat belustigt über das Streitgespräch und die offenkundigen Anfeindungen seitens des Gouverneurs. Nun, an dem war nichts auszusetzen, aber…!Und schon fiel auch ihr Name! Er meinte, dass sie wohl sicherlich nur ungerne Blut befleckt sein würde. Offensichtlich befürchtete auch er einen Kampf zwischen Sturn und dem Gouverneur. So weit, so gut! Sie vernahm Sturnˋs leises bedrohliches Lachen. Er fand die Art des Gouverneurs erfrischend direkt und einfach, gelinde gesagt, wenig elegant. Aber, Saphenus fügte auch hinzu, dass sie eitel wäre. Das brachte die temperamentvolle Archäologin und Autorin sofort auf die Palme!


“Eitel? Ja, heute habe ich mich angemessen gekleidet, wie es sich für so ein Ereignis in diesem wundervollen Ambiente geziemt, aber bei meinen Ausgrabungen, robbe ich auch durch Staub und Dreck, durch tiefen Schnee und Treibsand, hangele mich über glühende Lava und über tiefe Schluchten und Gletscher und überquere instabile Brücken, was Graf Sturn Ihnen ganz bestimmt bestätigen wird!”

Sie hielt inne. Ihr wurde bewusst, dass sie etwas ausgeplaudert hatte, ohne zu wissen, ob es dem Grafen recht war. Fast lauernd sah Lord Saphenus sie an. Was sollte das?!

Von Saphenus kam nun ein schlichtender Vorschlag. Das war direkt verblüffend und für Zoey etwas unerwartet. Zoey war gespannt, ob der Graf darauf eingehen würde. Man wollte den Gouverneur mit teurem Fusel aus des Grafens Sammlung besänftigen. Lord Saphenus meinte, hier draußen, in diesem Kreis, wäre man unter sich, ohne diese reichen Schleimer und Schnösel, die allen scheinbar unangenehm waren. Ihr Verdienst war es lediglich Tochter oder Sohn zu sein und zu erben! Nun, Zoey hielt von denen auch nicht viel! Er spaßte und witzelte böse, dass jene nur interessant wären, wenn man denen ihr Essen vergiften würde und man sich dann an ihrem Anblick amüsieren und ergötzen könnte, was aber heute nicht die Möglichkeit wäre. Hah, Zoey musste sich auf die Zunge beißen, dachte an die fette Frau und die delikate Frucht auf dem Buffet. Lord Saphenus zeigte mal wieder seine boshafte Ader!


Saphenus stellte dann kurz darauf eine ziemlich direkte Frage an den Gouverneur und zeigte deutliches Interesse an seiner Arbeit und Funktion. Es ging darum, wie es wohl kam, dass der Sithorden Korriban zu Grunde richtete? Nun, diese Anschuldigung war mehrfach seitens des Gouverneurs gefallen. Auch Sturn war interessiert, wo er dessen stark beschuldigt worden war, angeblich besonderen Anteil daran zu haben. Saphenus bat den Gouverneur wieder Platz zu nehmen, was dieser aber demonstrativ nicht tat und Saphenus wandte sich an Sturn und wies nochmal direkt und unverblümt darauf hin, dass eine Eskalation auf der Gala ungünstige Presse hervorrufen würde. Es lag dennoch immer noch etwas wie ein Gewitter in der Luft! Saphenus ging plötzlich sehr nah an den Grafen heran und flüsterte ihm ungeniert etwas zu, was auch Zoey nicht verstehen konnte, obwohl sie immer noch eingehakt beim Grafen war. Sein Gesichtsausdruck war angewidert dabei. Saphenus stand ausdrücklich auf der Seite des Grafen. Das war irgendwie beruhigend, fand Zoey. Obwohl Zoey als republikanische Zivilistin eigentlich außen vor stand, hatte sie sich innerlich längst auf Seiten des Grafen positioniert! Unbewusst war man immer für irgend eine Seite und ergriff Partei! Der Gouverneur hatte wohl kaum Anhänger auf der Gala! Nun wandte sich Sturn nach dem Getuschel mit Saphenus wieder an den Gouverneur und seine Stimme war plötzlich nicht mehr eisig und schneidend, wenn auch ruhig, sondern heuchlerisch und gekünstelt wohlwollend. Gut zu wissen, wie dies aus seinem Munde so klang, dachte sich Zoey. Seine Worte zu ihr waren anders wohlwollend gewesen! Ehrlicher! Sturn meinte, dass sie auf dem falschen Fuß angefangen hätten und überreichte ihm ein plötzlich wie hergezaubertes Versöhnungsgeschenk, wie er es nannte und ließ sich dabei in der Tat nicht lumpen. Da das hochprozentige Getränk aus Naboo stammte, sollte Zoey bestätigen, dass es sich um ein delikates exklusives Getränk handelte. Das machte Zoey gerne, auch wenn sie den Schnaps selber nie gekostet hatte. 80 Prozent Alkohol! Sie würde sich doch nicht die Kehle verätzen wollen, aber so ein Säufer wie der Gouverneur war längst abgehärtet und merkte doch nichts mehr!

"Dem kann ich nur zustimmen! Die Flasche stammt aus einem traditionellen altehrwürdigen Familienunternehmen und der Tropfen ist edel und kostbar!",

und fast unbezahlbar, dachte sich Zoey und dachte darüber nach, was man von dem Geld, die diese Flasche Alk kostete, alles hätte kaufen können! Einen Mittelklasse-Gleiter zum Beispiel!

Doch der Gouverneur von Korriban, unfassbar, dass er so einen Posten hatte, war nicht dankbar und versöhnlich, sondern geriet stattdessen so richtig in Fahrt! Am liebsten hätte er die Flasche auf Sturnˋs Kopf zerschlagen und ihm alles in sein Gesicht gekippt, fand aber selbst dafür das Getränk dann doch zu kostbar. Was für ein ekelhafter Typ! Dabei hätte sich Zoey gerne mit einem vernünftigen Gouverneur von Korriban über die Ausgrabungen, die Funde, die Bedingungen vor Ort, die Gefahren und Fallen, unterhalten, doch dieser Widerling war ein Säufer und nur auf Konfrontation aus! So aggressiv! So primitiv!


Dann passierte aus dem Nichts heraus etwas Entsetzliches! Die Archäologin wusste überhaupt nicht, was mit ihr geschah. So schnell, so unerwartet! So eine Sauerei! Ihr flog etwas Klebriges, etwas Nasses, ins Gesicht! Sie konnte gerade noch die Augen schließen! War das etwa der Fusel gewesen! Hatte er ihr das Gesöff etwa ins Gesicht geschleudert, statt dem Grafen, praktisch an seiner statt?! Doch es roch nicht nach Alkohol! Es roch nach Blut?! Was war geschehen?!

"Iiiiihgitt!",

entwich es Zoey schrill kreischend! Ihre Hand fasste sich ins Gesicht und sie war rot! Auch auf dem Boden hatten sich überall fiese blutige Lachen gebildet! Was war das?! Was war geschehen?!

"Iiih!",

entfuhr es ihr gleich nochmals! Ekelhaft! Unfassbar! Wieso sah nur sie so aus?! Fassungslos schaute Zoey auf Janus. Endlich setzte sich der Alkoholiker und war im Begriff die Flasche zu öffnen, um sie gleich killen zu können. Doch, dann hielt er inne und setzte seine Tirade fort. Er wollte keine Versöhnung und Janus sollte sich lieber um sie kümmern! Irgendwie hatte Zoey auch Hilfe gerade nötig, denn sie stand etwas neben sich. Sie war plötzlich Blut besudelt und niemand sonst! Wo kam das her?! Von wem war das?! Sie musste auf die Nasszellen! Dringend! Sie zog zitternd ein Taschentuch aus ihrer kleinen Handtasche, damit ihr nichts vom Kinn auf ihr Kleid tropfen konnte und hielt es sich darunter und tupfte schon mal hier und da!

"Entschuldigen Sie mich meine Herren, ich muss sofort eine Nasszelle aufsuchen!",

sagte sie wie betäubt. Sie drehte sich um, doch ihr wurde bewusst, dass sie mit so einem Blut besudeltem Gesicht durch den halben Saal, ungeschützt vor den Blicken der Anwesenden, müsste, um dorthin zu gelangen.

"Man wird mich so sehen!",

stellte sie monoton fest. Sie wollte weder selber auf diese Art in der Presse erscheinen, noch lag es ihr fern, den Grafen und seine Gala zu kompromittieren. Sie wollte ihn nicht zum Feind. Als Freund gefiel er ihr eindeutig besser! Ihr Blick blieb hektisch an einem elegant geschwungenen und verzierten Minispringbrunnen hängen und Zoey eilte die vier Meter dorthin. Schnell machte sie ihr Taschentuch nass, ergriff mit spitzen Fingern ihren Handspiegel, der sich in ihrer Tasche befand und rieb sich das Schlimmste aus dem Gesicht. Sie musste unweigerlich dabei weinen! Das war schlimmer, als bisher alles, was auf dieser Gala einschließlich Hybrisˋ passiert war! Wie sie aussah! Eine Tragödie! Ihr Aussehen, ihr Aushängeschild! Diese Schmach! Alle schauten, zumindest die im Innenhof! Sie schämte sich und war zutiefst verunsichert! Dieser Ekel dabei! Warum gerade sie?! Sie verstand nicht!? Sie begriff nicht!? Es war entsetzlich! Ob Lord Saphenus etwas damit zu tun hatte? Er sprach vorhin von Blutspritzern auf ihrem Kleid und wie unschön dies sein würde und dass sie so eitel wäre! Er hatte diese sadistische Ader! Allerdings könnte es auch dieser Alkoholiker-Sith-Gouverneur gewesen sein! Diese verfluchten Dreckschweine!

Als es dann einigermaßen ging, lief sie zügig quer durch den Innenhof und in Richtung Nasszellen. Dabei sah sie die ganze Zeit nach unten, damit ihr keiner ins Gesicht schauen konnte. Am liebsten hätte sie sich einen Sack über den Kopf gezogen! Dort angekommen, reinigte sie sich richtig von dem blutigen Dreck und schleuderte sich großzügig mit beiden Händen Wasser ins Gesicht. Dann schminkte sie sich frisch. Sie ließ sich Zeit dabei. Sie musste das Alles erstmal verdauen. Erst dieses Angegifte! Und dann besonders das mit dem Blut! Sie heulte vor sich hin! Das war zuviel des "Guten"!



Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, Damen-Nasszelle an den Waschbecken: Zoey
 
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[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Lernenden | Großer Trainingsraum ] Sharoh, Rake, Hybris (Aethernitas) und der echte Hybris

Abrupt wurde Sharoh von einer bekannten Präsenz gepackt und zurück geschleudert. Wie zu erwarten war hatte Hybris ihn aufgefangen, bevor er gegen ihn flog und ihn zurück dahin befördert wo er hingehörte, zu seinem Trainingspartner. Rake macht einige humpelnde Schritte zur Seite, bevor der massige Trandoshaner rumpelnd auf den Trainingsmatten landete. Es würden nicht viel mehr als blaue Flecke von dieser Aktion bleiben, jedoch wunderte sich, warum Rake nicht schon längst zu einem Hieb angesetzt hatte. Nein anstatt weiter die Wut des Feeorin zu spüren, spürte er jetzt ausgeprägte Verwunderung. Sharoh sprang auf seine Beine und aktivierte erneut das Trainingslichtschwert, dass während des Aufpralls aus seiner Hand gerollt war. Was er erblickte war aber noch beunruhigender als ein Anwärter, der ihm ein Lichtschwert über den Schädel ziehen wollte. Nein plötzlich standen Zwei exakt gleich aussehende Hybrisse voreinander. Er deaktivierte sein Lichtschwert und setzte sich erst einmal in einen Schneider Sitz, da er wohl keinen weiteren Angriff von Rake zu erwarten hatte. Auch eine Frage in Richtung des Feeorins würde wohl nichts bringen, es schien als wäre er noch deutlich verwirrter als er selbst. Nun erhob der neu eingetroffene Hybris das Wort. Seine Stimme, wie er sie kannte , geschwängert von offensichtlicher Missbilligung, fragte was das Begehr des ersteren Hybris war. Anstatt in normalem Basic zu Antworten, sprach derjenige Hybris, der bereits im Raum gewesen war, extrem verdreht und mit falscher Grammatik. Jedoch immer noch mit der unverkennbaren Stimme des Executors. Executors ? Er hatte Hybris gerade mit Lord angesprochen. Die Literatur über die Ränge innerhalb des Ordens sowie der einzelnen Zirkel hatte Sharoh besonders verschlungen. Er erinnerte sich, dass Lord der höchste Titel unterhalb des Imperators war. Was auch teils erklären würde, warum dieser Hybris abgeholt hatte.

Auch teilte die wahrscheinliche Hybris Kopie mit, dass der Zirkel der Inquisition. Inquisition ? Folterknechte und Feiglinge. Das sind sie. Der Trandoshaner hatte sich schon schnell eine Meinung gebildet, nachdem er die Texte über die verschiedenen Zirkel gelesen hatte. Und wenn dieser Schauermann da vorne wirklich ein Inquisitor war, bestätigte er nur genau das, was er von diesem "verlängerten Arm des Imperators" hielt. Nichts zusammengefasst. Noch weniger als vom Zirkel der Assassinen. Nun waren Gerissenheit und Tücke in der Trandoshanischen Kultur durch die Jagdbesessenheit nichts schlechtes. Doch hatte Sharoh persönlich für so etwas nichts übrig. Hatte man ein Problem so brachte man es vor. Und wenn es nötig war nutzte man dazu Gewalt. Dieses rumgeplänkel war nichts außer Mummenschanz. Was hatte dieser Inquisitor da vorne nun bewiesen ? Nun er konnte wohl andere Personen kopieren, was sehr toll ist. Nur hätte Hybris ihn nun in Stücke reißen wollen so hätte er es wohl gekonnt. Jedoch entschied sich sein Meister dagegen. Hybris entschied sich für den diplomatischen Weg, nun mehr oder minder diplomatisch. Relativ grob wies er seine Kopie zu gehen, worauf dieser aber nicht reagierte. Sogar eine kleine Demonstration der Macht des , wie es schien, Sith Lord blieb dieser einfach stehen. Noch eine weitere Drohung ausgesprochen und der Meister widmete sich wieder seinen Schülern. Kurz nachdem Hybris die Aufmerksamkeit auf seine Schüler lenkte verschwand der zweite Hybris als wäre er nie dagewesen, ohne Ton, und ohne einen Schritt zu tun . Beeindruckend waren diese Fertigkeiten ja ohne Frage. Jedoch hatte der Reptiloid schon so das grobe Gefühl, er würde irgentwann mit dieser Bande von besseren imperialen Polizisten in schwarzer Robe auf Kriegsfuß stehen. Aber das war nun nicht wichtig. Nun wurde Rake erneut in die Krankenstation geschickt. Wer hatte etwas anderes erwartet, mit gebrochenen Fingern und einem gerade erst geschienten Bein trainierte es sich nicht besonders effektiv.

Diesmal schätzte Sharoh sein Glück. Er wusste mit Sicherheit, einen längeren Kampf mit seinem Mitschüler hätte er nicht unbeschadet überstanden. Ein Glück nur, dass der Feeorin so unglaublich arrogant war sich erst einmal "aufzuwärmen" bevor er sich mit voller Kraft Sharoh widmete. Wäre es soweit gekommen. Nun er wollte gar nicht darüber nachdenken. Bevor Rake jedoch den Raum verließ zischte Sharoh ihm zu:

"Nenn mich nicht noch einmal einen Lügner."

Zwar war lügen eines der elementarsten Werkzeuge der Manipulation seiner Umwelt, so hasste er nichts mehr als ein solcher betitelt zu werden. Meist war der Trandoshaner einfach viel zu direkt um zu lügen. Dass in diesem Satz eine stumme Drohung mitschwang war nicht zu übersehen und die Blicke der beiden trafen sich Hass erfüllt. Sharoh konnte sich sein Grinsen nicht vom Gesicht wischen ein angenehmer Schauer rann über seinen Rücken. Rivalität das Blut in den Adern eines jeden Schwertkämpfers, der mehr werden wollte als irgentein Amateur. Immer wieder hatte er sich eingeredet, Kerberos wäre interessanter gewesen und das obwohl erst einige Stunden seitdem vergangen waren. Doch würde der Feeorin viel Spaß einbringen. Sehr wahrscheinlich auch viele Schmerzen und Verlust, aber solange Sharoh schlussendlich an dem idiotischen Anwärter vorbeizog war es das alles Wert. Und die Zeit war auf seiner Seite, beide Brüche würde brauchen um zu verheilen. Und wenn er Rake eventuell weitere Male provozierte, eventuell könnte er ihm noch mehr Gewichte in den Weg werfen. Leider gab es im Sith Tempel Bacta in Unmengen, weshalb wohl trotzdem nicht so viel Zeit sein würde, die Rake für eine vernünftige Heilung brauchen würde. Wie auch immer. Jetzt gab es erst einmal das Training fortzuführen. Die Erschöpfung saß inzwischen tief. Jedoch war es noch nicht Zeit zum Ausruhen. Der Reptiloid hatte keine Ahnung wie viele Stunden Training er heute schon hinter sich hatte. Aber ausgeruht wurde, wenn Meister Hybris sagte, dass ausgeruht wurde. Nun sollte er Hybris seine Fortschritte im Punkto Machtsprung bzw. Machtgeschwindigkeit zeigen. Also sammelte er erneut seine Konzentration und sprang mit einem leichten Hüpfer ab. Diesmal funktionierte es beim ersten Versuch, jedoch sah es immer noch eher wie ein verkrüppelter Seevogel aus, der gerade versuchte nicht abzustürzen. Auch die Landung konnte er abfedern, jedoch landete er nicht gerade angenehm und musste sich abrollen um sich nicht etwas zu verrenken. Er wiederholte das ganze um wieder eine gewisse Routine zu erreichen wie er es vorher geschafft hatte. Und ja es wurde ein wenig besser. Er ruderte mit den Armen, jedoch landete er fast ohne mit seinen eigenen Muskeln abfedern zu müssen und nahm den Ratschlag des Lords wahr ein wenig seine Muskulatur mittels der Macht zu entlasten.

" Zur Machtgeschwindigkeit bin ich noch nicht gekommen. Ich hatte Rake gefragt, ob er mir es demonstrieren kann, da ihr bisher nur den Machtsprung vorgeführt hatte, aber er empfand es als wichtiger seine Überlegenheit zu demonstrieren, indem er sich die Hand bricht."

Bei diversen Coruscanti in den unteren Ebenen hätte wohl der Ausruf "Shots Fired" gepasst. Sharoh hatte schon eine grobe Idee, wie die Geschwindigkeit funktionieren würde, er müsste wohl einfach das, was er bis jetzt vertikal gemacht hatte horizontal anwenden. Jedoch wollte er sich nicht selbst quer durch den Raum schießen. Also ging er auf Nummer sicher und fragte noch einmal nach.

[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Lernenden | Großer Trainingsraum ] Sharoh, Hybris
 
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Orbit von Bastion, Landeanflug, Shuttle: Darth Sikarius und Adria


Von Fel kam zu ihrer frischen, sauberen und vor allem von der Größe passenden Kleidung keine Regung, was Adria leicht schmollend bemerken musste. Sie war längst in einem Alter angekommen, wo ihr Äußeres eine hohe Priorität einnahm! Und bisher hatte sie nur viel zu kleine oder zu große Klamotten getragen, damit sie überhaupt etwas an hatte. Obendrein fand sie sich unglaublich schick! Er meinte kurz und bündig, dass sie angekommen seien. Bastion, ihre Heimat! Hier gehörte sie hin! Hier war sie geboren worden und hier hatte sie gewohnt, ehe sie auf dem bescheuerten Dschungelplaneten abgestürzt waren. Und, irgendwas spürte sie auch. Sie fühlte sich so kraftvoll, so erfrischt und so von dem Planeten angezogen! Adria fühlte sich richtig gut! Voller Elan ging sie von Bord. Es war kühle Nacht oder später Abend, wie man es nahm! Ihr Ziel war klar! Der Sith-Tempel! Sie erinnerte sich an seine angenehme erfrischende Kühle und Dunkelheit. Nicht so ein gleißendes Sonnenlicht wie auf den Lichtungen von Noe und diese erbarmungslose Hitze! Das war ja nicht zum Aushalten gewesen! Überall diese Gotteshäuser mit Gemälden von Damon! Es war so furchtbar dort! Fel war auch mit Schwung und Elan dabei und lief voran. Adria lief ihm, so schnell sie konnte, hinterher.

Sie liefen zu einem Haltepunkt für Taxigleiter. Fel gab dort ihr Ziel, den Tempel, einem der Fahrer an und schon saß er vorne neben ihm. Adria beeilte sich und rutschte auf den Rücksitz. Sie hätte ja auch lieber vorne gesessen! Aber, na ja! Die Fahrt begann und das Sith-Mädchen staunte erneut. Sie hatte Bastion so kurz vor ihrer Abreise erlebt, auch im Dunkeln. Mit all`der Werbung und Beleuchtung! Da war sie erst fünf Jahre alt gewesen oder war sie sechs?! Das war mit dem Altern immer so rasch passiert! Hier auf Bastion sah man Leute, die herum wuselten, Gleiter, Hochhäuser, Straßenschluchten! So anders als dieser elende Dschungel! Und das gleich beginnend hinterm Raumhafen! Sie hatte es Fel zu verdanken, dass sie endlich hier zurück waren. Sollte doch ihre verdammte Mutter Kira auf Noe verrotten! Und dieser Klugscheißer Billy mit!


Doch kaum einige Meter vom Taxistand weg, übernahm Fel das Steuer und platzierte den bewusstlosen blonden jungen Fahrer, der eigentlich ganz süß aussah, wie Adria fand, zu ihr hinter auf die Rückbank. Was hatte Fel mit ihm angestellt? Adria, die sich etwas mittig gesetzt hatte, um vorne mit durch die Frontscheibe schauen zu können, war etwas perplex, rutschte schnell zur Seite und hiefte den jungen Mann neben sich richtig hin. Sein Kopf kippte zur Seite und er lag an der Scheibe. Warum wollte Fel unbedingt selber fahren?

“Wolltest du unbedingt Gleiter fahren? Macht das spaß?”,

doch eine Antwort bekam sie nicht, sondern Fel gab kräftig Gas und sie hatten mächtig Speed drauf! Adria staunte nur und genoss es mit Begeisterung! Endlich erlebte sie mal etwas! Fel überfuhr so manches Pelziges! Hm, was sollte es!? Wen störte es?! Dann fuhren sie eine breite imposante Straße entlang. Ein Schild zeigte den Namen an. Adria las Arthious-Boulevard. Dies hatte was! Staunend betrachtete die Sechszehnjährige alles! Unten erschien ein hell erleuchtetes Gebäude. Dort schien eine Party zu sein!

Meister, schau mal dort unten!”,

entfuhr es ihr begeistert. Solche Möglichkeiten versprach Bastion! Schick ausgehen! Das war ein Traum für ein sechzehnjähriges Mädchen! Etwas Hübsches anziehen, alle Blicke auf sich ziehen, Komplimente hören und die ganze Nacht durchtanzen!

Doch dann klebte plötzlich ein blutiges plattes Federvieh vorne an der Windschutzscheibe! Verdammt, es nahm ihr die Sicht! Die Scheibenwischer versuchten ihr bestes, aber es war nicht genug! Endlich fiel das Vieh hinunter! Fel hatte sich selbst darum bemüht. Eklige Angelegenheit! Und, alles war jetzt so verschmiert! Angewidert versuchte Adria dort durch zu schauen! Sie sah doch lieber durch saubere Scheiben! Und Fel`s Fahrstil wurde immer schlimmer! War das normal? Ihr wurde ein wenig schlecht dabei!

Dann hielten sie an der Treppe des Tempels! Endlich waren sie da. Hätte die Fahrt länger gedauert, hätte sie sich womöglich übergeben müssen. Imposant lag das Gebäude vor ihnen! Fel meinte nun, dass sie zu Hause wären.


“Ja!”

Ein Kloß steckte ihr plötzlich im Hals! Vor kurzem schien dieses Ziel noch so unerreichbar! Jetzt waren sie angekommen! Sie hatten es geschafft! Adria war emotional ergriffen! Hier wartete auf sie Rettung! Zumindest hoffte sie das!

“Wir haben es geschafft!”

Auf ihren Meister war Verlass! Sie machten sich an den Aufstieg. Leichtfüßig erklomm Adria beschwingt die Stufen. Ihr Meister hatte den bewusstlosen Fahrer über die Schulter geworfen und nahm ihn mit. Warum? Das wusste Adria auch nicht, hatte aber auch keine Ambitionen das zu erfragen.

Sie hielten vor dem gigantischen Eingangsportal und vor irgendwelchen Wachen. Man erkannte ihren Meister. Man nannte ihn bei seinem alten Namen.


"Er heißt jetzt Darth Sikarius!",

verkündete Adria laut. Es wirkte vielleicht etwas dummfrech. Wahrendessen nannte Fel jene Toasterfressen, weil sie sich erkundigt hatten, wer seine Begleiter wären. Adria wollte gerade ihren Namen ausplaudern, hielt dann aber inne, weil sie nicht wusste, ob diese erfahren durften, wer sie war? Der Taxifahrer war ja schnurzegal, auch wenn er ziemlich süß aussah, und Adria beobachtete weiter, was hier abging. Da Fel ein bisschen unfreundlich war, wurde der eine Wächter auch etwas sauer. Wie konnte man so empfindlich sein?! Sein Energiestab leuchtete auf und erinnerte Adria an die verfluchten Sklavenfänger auf Noe. Außerdem knurrte er bedenklich! Adria ließ ihre Hand schon zur Tasche gleiten, wusste sie dort ihr Messer drin. Doch dann erschien ein Sith. Seine schwarze Robe hatte etwas erhabendes. Seine Stimme war Respekt einflößend. Er fragte, was hier los wäre. Fel wurde sogar zahm! Adria machte schnell ein artiges Gesicht. Ihr Meister meinte, dass sie nicht durch dürften. Fel nannte nun ihren Namen und das sie selbstverständlich machtsensitiv wäre. Das bedeutete, dass sie wohl rein dürfte, aber der olle Taxifahrer nicht. Das passte Fel ganz und gar nicht. Das konnte Adria sehen, als er sich ihr zu wandte. Jetzt sollte sie den Taxifahrer nehmen?! Hatte sie sich gerade verhört?! Und mit ihm oder wegen ihm draußen bleiben?! Adria entglitten ihre Gesichtszüge. Aber völlig! Die Enttäuschung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben! Sie hatte sich so gefreut, wieder in den Tempel zu können und jetzt ging ihr Meister alleine hinein!? Ohne sie! Das war so gemein! Was wollte Fel denn bloß mit dem blöden Taxifahrer? Wieso war er so wichtig? Am liebsten hätte sie Fel alles entgegen geschleudert und hätte ihm mal erzählt, was sie von seiner Idee so hielt! Doch sie hatte sofort das Tischgespräch vor Augen, was sie an Bord von Damons Shuttle auf dem Flug hierher, geführt hatten, als sie seine Schülerin wurde und alle Alarmglocken schrillten und hielten sie davon ab, auszuflippen. Er hatte ihren Gehorsam gefordert! Eindeutig und unmissverständlich! Sonst wäre er nicht mehr ihr Bruder! Sie wusste, wie er zu Anderen war! Adria wollte schließlich von ihm lernen und erwartete, dass er ihr weiter helfen würde, dass ihr Fluch mit dem Altern endgültig aus der Welt geräumt werden würde. Zähneknirschend vernahm sie seine Anweisungen, eine Wohnung zu suchen. Sie hätte kotzen können, aber nickte brav. Nicht auszudenken, wie er reagieren könnte, wenn sie ihn hier vor den Anderen bloß stellen würde!? Er fuhr fort, dass sie ihn kontaktieren sollte, wenn sie eine Wohnung gefunden hätte. Sie hätte ja seine Com-Nummer!? So? Zeitgleich landete der schwere Kerl über ihrer schmalen Schulter.

"Deine Com-Nummer?",

sprach sie so aus, dass sie das Ende so richtig hoch sagte und lang zog und eindeutig war, dass sie sie natürlich nicht hatte. Sie konnten froh sein, dass sie diese Geräte auf Damons Schiff gefunden hatten. Damon hatte irgendwie alles!

Er schrieb sie ihr schnell noch auf. Adria konnte ihn gerade nicht besonders gut leiden! Wegen ihm sollte sie draußen bleiben! Doch sie fragte lieber nicht nach, warum sie den Taxifahrer nehmen und eine Wohnung suchen sollte. Sie wollte ihn später ausfragen! Hätte er sich ihr gleich vor den Anderen erklären wollen, hätte er dies sicherlich längst getan. Bereits im Eingang verschwunden, ließ er ihr die Nummer aus Filmsi herüber schweben. Adria ergriff sie und er verschwand im Tempel. Ziemlich perplex stand nun Adria mit ihrem Talent da. So ein verdammter Arsch! Sie drehte sich um und verdrehte erstmal die Augen und verzog ihr Gesicht zu einer Fresse, während sie die Stufen wieder herunter stieg! Man war der Fahrer schwer! Und sie kochte innerlich vor Wut! Sie warf den Taxifahrer keuchend auf die Rückbank und setzte sich in den Gleiter und ließ einen emotional Wut geschwängerten Schrei ab. Laut und anhaltend! Fast tierisch! Es kotzte sie alles an! Verdammt! Eine Wohnung suchen?! Wie? Wo?

Ok, sie würde den Gleiter nutzen. Sie schaute nach, ob es hier auch einen Autopiloten wie im Shuttle gab, denn schließlich konnte sie keinen Gleiter fahren! Es gab einen und Adria entspannte sich. Hm, ein Ziel eingeben? Arthious-Boulevard! Sie wollte natürlich dort leben, wo es am schönsten war! Da, wo die Glitzerwelt war und das Leben pulsierte! Außerdem kannte sie keine andere Adresse! Nummer? Sie dachte sich eine aus. 678. Der Gleiter setzte sich in Bewegung und ordnete sich ohne Umschweife reibungslos ins Verkehrsleitsystem ein. Fasziniert nahm das Adria erleichtert zur Kenntnis. Das Gefährt fuhr mit ihr an einem riesigen Einkaufscenter vorbei, in dem sie wohl damals mit ihrer Mutter gewesen war, nachdem jene sie aus dem Labor abgeholt hatte. Sie passierte ein luxuriöses Hotel mit dem selben Namen wie der Boulevard. Arthious musste ein großer Mann gewesen sein!? Sie stocherte in ihrem Gedächtnis herum! Stand nicht im Sachkundebuch, dass er mal der Imperator gewesen war?

Sie hielt in der Nähe des hell beleuchteten Gebäudes, auf dem wohl ein Fest oder Empfang stattfand, genau vor der angegebenen Nummer. Ein megahohes Hochhaus! Adria stieg aus und hiefte den blöden, viel zu schweren Taxifahrer hinaus. Irgendwie, indem sie sich bückte und eine halbe Verenkung machte, warf sie sich ihn wieder über die Schulter. Etwas unsicher wurde sie beim Portier. Sie wurde natürlich abgefangen. Der kleine Dicke fragte sie:

"Wohin in der Nacht? "

Vor allem mit einem Typen über der Schulter!


"Ich bringe nur den Sohn von Frau, ähm..., in die 14.Etage, nach Hause, weil er zu tief ins Glas geschaut hat."

Was besseres war ihr nicht eingefallen, aber dieses Szenario kannte sie aus den Filmen, die sie im Labor mit Darth Bor gesehen hatte, denn ihre Erfahrungen waren auf Grund der Lebenszeitkürze gering. Sie lächelte lieblich und unschuldig und der Dicke meinte gemütlich:

"Ah, von Frau Ninett Summer, der alleinstehenden Mutter! Diese Jugend von heute!"

Er schüttelte mit dem Kopf. Adria nickte nur. Der freundliche Vierzigjährige half ihr und drückte schon mal den Fahrstuhlknopf. 14. Etage. Adria stieg ein. Der Portier winkte noch vergnügt und sie zurück bis die Tür sich schloss und der Fahrstuhl losfuhr. Wie sollte jetzt aber Adria die Wohnung von den Summers einnehmen? Sie sah auf die Klingelschilder und klingelte bei den Summers. Immerhin hatte sie ja Erfahrungen bei Sylvia gesammelt. Eine freundliche Fünfzigjährige öffnete einen Spalt zu dieser späten Stunde. Eine Kette hing dennoch davor.

"Entschuldigen Sie, Frau Summer! Er ist ein Freund von ihrem Sohn! Wir waren ganz in der Nähe. Es geht ihm gar nicht gut! Ich dachte, ich bringe ihn hier her und wir rufen seine Eltern oder einen Krankenwagen an. Mein Comgerät habe ich vorgestern verloren und gerade jetzt hätte ich es dringend gebrauchen können! Dürfen wir bitte herein kommen? Vielleicht darf ich ihn auf ihrem Sofa ablegen, denn er ist verdammt schwer! Ist ihr Sohn da?"

"Nein, mein Sohn ist auch noch unterwegs, es ist eben Wochenende, aber komm` rein und gehˋ durch und lege ihn auf der grünen Coach ab! "

Und, Adria war drinnen! Sie warf den Taxifahrer auf besagter Coach ab. Die Mutter stand schnell daneben und beugte sich über den Jungen. Und, Adria griff in ihre Umhängetasche und hielt ihr dann auch schon von hinten das Messer an die Kehle. Gut, dass sie es eingesteckt hatte! Eiskalt und eindringlich sagte sie:

“So, ich höre keinen Mucks! Ihnen passiert dann auch nichts. Jetzt zeigen Sie mir, wo ihr Klebeband liegt!”

Die Filme bei Bor waren sehr lehrreich gewesen! Schulfernsehen, gewissermaßen! Die Summer zitterte und jammerte leise und ging zur Flurkommode, zog sie auf und zeigte darauf. Adria ergriff die Klebebandrolle! Ihr Meister sollte stolz auf sie sein können! Sie nahm die Olle und fesselte sie auf dem Küchenstuhl und vor ihren Mund bekam sie natürlich auch einen Klebestreifen! Sie hätte sie auch töten können, aber vielleicht konnte sie so gut kochen und backen wie Sylvia damals?! Adria genoss ihre Angst und ihre Macht über sie! Spaß machte es übrigens auch! Die Alte hatte Todesangst! Ihr Atem ging hektisch! Doch, kurz bevor sie ihr den Mund zuklebte, winselte jene leise:

“Bitte tun Sie meiner Tochter nichts!”

“Ach, wenn sie so brav ist, wie Sie sind, passiert ihr nichts!”

Eine Tochter war also noch zu Hause. Aha! Adria öffnete den ersten Raum. Das schien das Schlafzimmer von Ninett zu sein. Im nächsten Zimmer war auch keiner. Der Einrichtung und der herum liegenden Klamotten nach zu urteilen, gehörte das ihrem Sohn. Jener war ja noch unterwegs! Im nächsten Zimmer befand sich die geräumige Wohnstube, in der der Taxifahrer schlief. Immer noch? Was hatte Fel bloß mit ihm gemacht?

Dann öffnete Adria das Zimmer, indem ein etwa gleichaltriges Mädchen schlief. Sie hatte blonde lange Haare, blond wie ihre Mutter, nur das die Mutter kurze Locken hatte. Adria ging hin, stand erst ein Weilchen da und beobachtete sie und klebte ihr dann den Mund zu, ehe sie aufwachte. Hah!? Erschrocken und total verängstigt, wusste das Mädchen gar nicht, was los war, als sie zu sich kam! Daher schaute sie auch zusätzlich irritiert drein. Es war, als könnte Adria ihren erhöhten Herzschlag spüren. Adria zerrte das verwöhnte Balg barfuss in die Küche und fesselte auch sie an einem Küchenstuhl. Sie hasste Mädchen, denen es so gut ging, die in einem gepflegten Heim groß geworden waren, umsorgt von einer liebenden Mutter! Alles, was sie nie gehabt hatte! Und, jene hatte Jahre bis jetzt gehabt, nicht nur Tage wie Adria!

Sie strahlte! Sie ging Raum für Raum ab. Die Wohnung war wunderbar und der Ausblick klasse! Die Einrichtung zeigte, dass die Familie gut betucht war!

Adria ging in das Zimmer, der nun gefesselten geknebelten Tochter. Das Zimmer war ein Traum! So was hätte Adria gerne gehabt! Adria nahm das Zimmer als ihres ein! Die Möbel waren weiß und sonst alles pink. Die Gardinen, der Teppich, die Bettwäsche, die Kissen! Ein Mädchenzimmer! Alles so verspielt und lieblich! Adria schaute sich bestimmt eine Stunde alle Sachen genau an: ihre Klamotten, ihren Schmuck, ihre Kosmetik, ihre Deko, ihr Tagebuch! Letzteres blätterte sie erstmal nur durch! Das musste sie genauer durchlesen! Da stand etwas von einem Jungen und wie sehr sie ihn liebte! Höchst interessante Lektüre! Und, überall Fotos! Das waren wohl ihre Freundinnen! In diesem Zimmer würde jetzt jedenfalls Adria wohnen! Prima!

Adria zückte ihr Com-Gerät und gab die Nummer von Fel ein. Es gab auch andere gespeicherte Nummern: von Mausi, Stubsi und Mietze. Wen hatte Damon hiermit nur kontaktiert?!


Dann schrieb sie.

Textnachricht an Darth Sikarius:


Klasse Wohnung auf dem Arthious-Boulevard 678, 14. Etage bei Ninett Summers (alleinstehende Mutter). Ich nehme jetzt ein Duft-Schaumbad! Adria

Textnachricht Ende

Doch, ehe sie ins Bad ging, fesselte sie vorsichtshalber lieber auch, den immer noch bewusstlosen Taxifahrer und hiefte ihn auch auf einen Küchenstuhl rund um den Küchentisch. Irgendwie sah das lustig aus!

Dann legte sie sich in die Wanne. War das schön! Der ganze Schaum! Das war ihr erstes Bad überhaupt, an was sie sich erinnern konnte! Sie war Fel nicht mehr böse! Hier gefiel es ihr sehr gut! Sie beschloss danach mal in den Frostschrank zu schauen. Ob sie Eis hatten?



Bastion, Center, Arthious-Boulevard 678, in Summer`s Appartement im 14. Stock mit Blick auf die Arthious-Gedächtnishalle, im Bad in der Wanne: Adria, nebenan in der Küche drei Gefesselte: Ninett Summer und ihre 16-jähr. Tochter (Name nicht erfragt), der Taxifahrer (Name unbekannt)(NPCs)
 
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[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh und Darth Hybris]

Sharohs Vorstellung war vermutlich alles was dieser noch fertig bringen konnte. Es wirkte leicht lächerlich wie der bullige Trandoshaner mit den Armen wedelte, doch Hybris besaß ohnehin keinen nennenswerten Humor, also sagte er nichts dazu. Als er dann aber hörte, was sein Schüler zu sagen hatte, reagierte er dann doch. Seine rechte Hand, die eben noch hinter seinem Rücken in der Nähe seines Schwertes geruht hatte, kam hervor und vollführte eine sparsame Geste. Sharoh Kopf neigte sich nach hinten und gleichzeitig zur Seite, sodass der Trandoshaner seinen Meister nur noch mit dem linken Auge anstarren konnte. Noch konnte er aber atmen.

„Und du, der sich für den klügeren hältst, bist nur allzu gerne darauf eingegangen. Hast dich auf einen Kampf mit einem deutlich stärkeren Gegner eingelassen. Ich würde eure Rivalität selbst dann nicht übersehen können, würde ich die Macht nicht besitzen. Sie nützt euch, nutzt mir, also werde ich sie nicht unterbinden. Zumindest so lange nicht, bis sie eure Ausbildung verzögert. Knochen zu brechen verzögert sie aber ganz offensichtlich.“

Nun blieb Sharoh die Luft doch noch weg und Hybris war einen Augenblick lang versucht sich an dem Trandoshaner abzureagieren. Eigentlich wollte er dem Inquisitor – der inzwischen verschwunden war – Schmerzen zufügen oder töten, doch das konnte er nicht. Dafür aber seine Schüler foltern, war auch nicht die Lösung. Deshalb dauerte der Würgegriff nur ein paar Sekunden, war aber intensiv genug gewesen um in Sharoh die instinktive Todesangst zu wecken. Die dunkle Seite vermochte eben auch selbst zuvor als gesichert geltende Vorstellungen ins Wanken zu bringen. Hybris würde seine Schüler wegen so etwas vielleicht bestrafen, aber nicht umbringen. Das hatte Sharoh mit Sicherheit gedacht. Doch wenn ein Sith Lord sich nicht in der Macht verbarg und wütend war, wurden seine tatsächlichen Absichten leicht durch die stets vorhandenen Aggressionen verschleiert. Irgendwer sollte sterben. Immer. Doch was dem Trandoshaner auch immer durch den Kopf gegangen war, als er schließlich auf den Knien landete und sich der Lord abwandte, war die Todesangst verflogen und sein Verstand konnte wieder arbeiten.


„Selbstverständlich wird auch Rake dafür zur Verantwortung gezogen werden, da brauchst du keinen Gedanken dran verschwenden.“


Nach rund fünf Metern drehte er sich wider um. Das Thema war für Hybris damit erledigt.

„Wir gehen jetzt noch die Machtgeschwindigkeit durch und danach darfst du dich wie Rake ausruhen.“

Hybris wartete bis der Trandoshaner bereit war und erklärte dann erst einmal die Theorie.


„Wir du dir sicherlich schon gedacht hast, funktioniert die Technik ähnlich wie der Machtsprung. Da mit Macht-Geschwindigkeit nicht ausschließlich das schnelle bewältigen von längeren Strecken gemeint ist, sondern auch deine allgemeine Geschwindigkeit während der Zweikämpfe oder wenn es darum geht, wie schnell du auf Gefahren reagieren kannst, ist das Thema dann doch etwas komplexer. Im Grunde musst du aber die selbe Hürden überwinden wie bei dem Sprung.“


Der Blick des Sith Lords wanderte über den Boden vor sich. Gut. Und für Sharoh plötzlich, ganz so als hätte sich sein Meister gerade teleportiert, stand der nun direkt vor ihm.


„Du brauchst nur einmal blinzeln und schon habe ich die paar Meter überbrückt. Und weil ich die fortgeschrittene Form genutzt habe, spürst du nichts. Du hingegen wirst dich mit dem Luftwiderstand abmühen müssen, doch vorerst kannst du nur wenig dagegen tun. Das heißt nichts anderes als das du ständig Luft vor dich her schiebst die dich abbremst, deine Bewegungen ungenau machen und dich zusätzlich Macht kosten wird, willst du dein Tempo beibehalten. Das ist auf so engem Raum aber vernachlässigbar, behalte es aber dennoch im Hinterkopf.“


Hybris deutete auf den Boden.

„Und noch etwas darfst du unter keinen Umständen vergessen, willst du dich so schnell bewegen wie ich eben. Du wirst dich schneller bewegen als du es mit den Machtsinnen erfassen und dann reagieren könntest. Sollte sich auf dem Weg also ein Hindernis befinden, und sei es nur etwas das so hoch ist wie deine Klauenfüße, wirst du diese daran zerschmettert können. Die Macht wird dich nicht automatisch darüber hinweg tragen. Du wirst nach wie vor selber darauf achten müssen wohin du trittst, also nutze diese Fähigkeiten bei längeren Strecken mit Bedacht. Sei nie schneller unterwegs als deine Reflexe dich retten können. Möglich ist es für dich schon jetzt. Das gehört also in die selbe Kategorie wie dein Einsatz der dunklen Seite und dein zu schwacher Schutz dagegen.“

Er ging wieder zurück, drehte sich erneut um und streckte die Arme aus. Sharoh verstand was er tun sollte und fokussierte seine Machtsinne auf Hybris Körper. Dieser leitete daraufhin Macht in seine Extremitäten, wobei er dieses mal darauf achtete sich nicht damit einzuhüllen, sondern sie wirklich nur wie Tentakeln in die Muskeln eindringen zu lassen. Diesen Zustand hielt er eine halbe Minute lang aufrecht, dann schien die Macht wie ein Nebel aus den Poren herauszuquellen und sich wie ein Art Wolke um die Arme und Beine zu legen. Dann, ebenfalls gut durch die Macht sichtbar, spannte der Sith seine Ober- und Unterarmmuskulatur an und schlug dann einmalig zu. Und dann nochmals, und dann wieder und wieder, wobei er seinen restlichen Körper gar nicht bewegte. Erst nach rund dreißig Schlägen, die alle unterschiedlich ausgeführt worden waren, kreierte er ein Szenario und bewegte sich so, als würde er massivem Blasterbeschuss ausweichen. Es wirkte bei Hybris nicht annähernd so geschmeidig wie bei einem Lichtschwertmeister, doch die Art wie er sich bewegte, war nichtsdestotrotz übermenschlich. Nicht nur was die Geschwindigkeit, sondern auch die Belastbarkeit der Muskeln, Knochen und Sehnen betraf. Ganze fünf Minuten lang ließ er sich Zeit, dann beendete er die Übung von einer Sekunde zur anderen und stellte sich wieder normal hin. Er schwitzte natürlich nicht, denn dazu war er physisch gar nicht in der Lage, doch auch ansonsten gab es keinerlei Anzeichen für Erschöpfung. Zumindest nicht für Sharoh, denn Hybris hatte alles aus der Macht herausgezogen und hatte deshalb nur seine Machtreserven angezapft. Was er immer tun musste, wollte er so kämpfen. Ob nun Kampfsportlermuskulatur hin oder her, sie konnte ihm wohl kaum helfen. Was er seinem Schüler auch sogleich erklärte.

„Du wirst deine körperlichen Grenzen recht schnell erreichen, solltest du dich nur mit der Macht beschleunigen. Du musst deinen Körper auch entlasten, was aber natürlich stärker an deinen Reserven zehren wird. Willst du einen mehr als zehnminütigen Kampf in solch einer Geschwindigkeit führen, wirst du dich mit der „Perfektionierten Körperbeherrschung“ beschäftigen müssen. Doch dafür hast du später genug Zeit. Im Augenblick lerne wie du deinen Körper vor den extremen Belastungen schützen und gleichzeitig koordiniert angreifen kannst. Die Technik, die dich schnell von A nach B bringt, ist im Vergleich dazu Kindergarten-Niveau. Und nun erhebe dich und greif mich an. Aber erst einmal nur mit deinen Armen und Beinen. Und halte dich nicht zurück, lasse dich nicht frustrieren. Du wirst mich nicht treffen können. Je nachdem wie nah du mir aber kommst, könnte ich mich überreden lassen dir weitere Kniffe beizubringen.“

Hybris nahm die Hände wieder hinter den Rücken und umklammerte dann das Schwert mit ihnen.

„Das gilt übrigens immer. Schaffst du es mich positiv zu überraschen, bin ich gewillt dich Dinge zu lehren, für die ich ansonsten keine Zeit opfern würde. Fang an.“

Wohin mochte Sharohs Weg ihn wohl führen? Irgendwie konnte Hybris ihn noch nicht so ganz einordnen. Er mochte intelligenter sein als Rake, doch seine Aktion mit dem Zweikampf vorhin sprach dagegen. Wenn er in der Lage war seinen Gegner richtig einzuschätzen, warum seinem Rivalen denn einen solchen Sieg schenken? Hatte er etwa geglaubt den Feeorin mit einer gebrochenen Hand aufhalten zu können? Oder sonstigen Verletzungen? Er hatte den Kampf zwischen ihm und Hybris gesehen, er wusste was der andere Apprentice konnte. War der Trandoshaner etwa so überheblich? Hatte er geglaubt doch siegen oder lange genug durchhalten zu können, um Hybris einschreiten zu lassen? Ziemlich viele Vermutungen und keine gefiel dem Sith Lord. Falls seine auserwählten Jäger wegen so etwas wie Stolz oder Ehrgefühl nicht in der Lage waren so zu funktionieren wie sie es sollten, würde er sie nicht brauchen. Ja, genau das musste Sharoh noch tun. Sich beweisen. Und zwar in irgendeiner Form. Was machte ihn zu einem besseren Schüler als Rake? Warum sollte Hybris ihn mehr Zeit mit ihm gewähren als dem Feeorin? Oder warum sollte er ihn nicht einfach in eine Drohne umwandeln? Sobald er Zirkelgroßmeister war, stand diese Option definitiv mit auf dem Zettel. Also, Sharoh, beweise das du es wert bist eine eigene Persönlichkeit zu haben...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh und Darth Hybris]
 
[ Weltraum | Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hybris' Trainingsraum ] Darth Aethernitas, Hybris, Sharoh, sowie Rake

Auf die meisten Erwiderungen die Darth Hybris ihm hätte entgegenwerfen können wäre Aethernitas vorbereitet gewesen. Obwohl er rangtechnisch unter dem Fürsten stand hätte er diesem sicherlich einen harten Kampf geliefert, der es ihm vermutlich sogar erlaubt hätte zu entkommen und das nächste Mal mit entweder größerer Schlagkraft, oder mit echter Raffinesse wiederzukehren. Doch was Hybris dann sagte, erwischte ihn tatsächlich auf dem falschen Fuß.

Platt sagte er, dass es keine Diskussion über den von ihm unbrauchbar gemachten Zirkelwächter geben würde, da er dazu einfach nicht das Bedürfnis verspüre darüber zu reden. Der Wächter habe Anweisungen nicht befolgt und sich somit sein Schicksal selbst zuzuschreiben. Der kleine Exekutor war so perplex, dass ihm auf Anhieb keine clevere Erwiderung einfiel und so saß er einen Momentan regungslos da, während ihm die Galle überkochen zu drohte.

Doch der Fürst setzte noch einen drauf. Kalt wies er Aethernitas zu verschwinden und stellte klar, dass er sich das nächste Mal direkt mit dem Zirkelmeister und nicht irgendeinem Inquisitor zu unterhalten gedachte. Die Geringschätzige Geste, die er daraufhin vollführte war die Krönung. Der kleine Exekutor stärkte seinen Machtschild um wirklich keinen einzigen Funken Wut nach außen dringen zu lassen. Hätte man seine Augen sehen können, man hätte glauben mögen sie sprühten echtes Feuer. Dieser Hybris würde sich noch wundern. Niemand warf einfach so einen Inquisitor aus dem Raum, am allerwenigsten ein zorniges kleines Bündel perversen Sadismus und ausgeklügelten Intrigen.

Den Hinweis nicht noch einmal derartige Spielchen mit Illusionen zu versuchen nahm er fast garnicht mehr wahr. Er würde sich ja ohnehin nicht daran halten. Der Fürst wandte sich als wäre nichts gewesen seinen Schülern zu und Aethernitas ließ seine Illusion fallen, natürlich um gleich die nächste zu erschaffen. Unsichtbarkeit war weit weniger eindrucksvoll als ausgewachsene Alptraumbestien oder Kopien von Personen, doch deutlich schwerer aufrechtzuerhalten. Gut dass er sie nur kurz brauchte.

Gemessen ging er zur Tür, während er die Geräusche seiner Schritte schlicht und einfach aus seinem Machtschild hinaus ließ. Der kleine Exekutor zog ein Stück Filmsi aus der Tasche und schrieb in geschwungener Schrift eine Mitteilung an Hybris. Der genaue Wortlaut ist irrelevant, wichtig ist nur, dass sie besagte, dass der Zirkel noch immer den Jünger Kerberos beanspruchte und die Beschädigung eines Wächters daran nichts ändern würde. Schließlich befestigte er die Notiz mit einem schwachen Machtsigel an der Tür.

Nachdem das auch erledigt war, wandte Aethernitas sich endlich zum Gehen. Er wollte nicht die Tür nehmen, da die Bewegung auffällig gewesen wäre, also sprang er in einen Lüftungsschacht, der knapp unter der Decke in den Raum ragte. Klein genug war er ja immerhin. Immernoch nach außen hin kein Geräusch verursachend kletterte er hindurch und war einige Minuten später schließlich wieder in den Katakomben angekommen. Kurz summte das Comlink in seiner Hand und setzte ihn darüber in Kenntnis, dass seine Anweisungen bezüglich Kerberos grade in die Tat umgesetzt wurden. Der Dathomiri wurde just in diesem Moment aus der Krankenstation abtransportiert. Aethernitas grinste böse. Der Junge würde die Unverschämtheit seines nun ehemaligen Meisters gleich noch zu spüren bekommen. Er wollte ihn keineswegs als potentiellen Schüler oder Anwärter auf das Wächteramt. Er brauchte grade nur grade einen metaphorischen Boxsack um sich abzureagieren…

[ Weltraum | Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Katakomben ] Darth Aethernitas
 
[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Lernenden | Großer Trainingsraum ] Sharoh, Hybris

Als aller erstes ging Hybris nun auf das kleine aber feine Kommentar ein, dass Sharoh gegenüber Rake verkündet hatte. Druck übte sich auf seinen Kopf und Hals Region aus und zwang ihn leicht zur Seite zu schauen, sodass nur ein Auge den Sith Lord fokussieren konnte. Mahnende Worte folgten. Zwar machte Hybris deutlich, dass er die Rivalitäten zwischen seinen Schülern nicht unterbinden würde, nein er befürwortete das ganze bis zu einem gewissen Punkt. Mit einem steigenden Druck auf den Hals setzte er jedoch hinzu, dass eine Verzögerung der Ausbildung nicht zu tolerieren sei. Einige Sekunden hielt Hybris ihn so fest, Sharoh blieb die Luft Weg. Er redete sich ein, dass das nur eine Strafe sei und Hybris hätte nichts davon ihn umzubringen. Jedoch war hier mit Vernunft nicht viel anzustellen. Als würde er einen Strick, der sich um seinen Hals legte wegziehen wollen griff er verzweifelt mit beiden Händen an die Stellen wo der Druck ausgeübt wurde. Natürlich ohne Wirkung. Todesangst umhüllte den Trandoshaner und die Vernunft rückte immer und immer mehr in den Hintergrund. Nun versuchte er sich mit der Macht dagegen zu stemmen, aber es war als würde er gegen eine Massive Felswand rennen. Endlich löste sein Meister den Griff. Sharoh ging kurz in die Knie und rang keuchend nach Luft. Er hatte recht behalten. Trotzdem war das Ganze ein Erlebnis, dass er ungerne wiederholen würde. Also riss er sich zusammen und stemmte sich wieder auf die Beine.

Ein schmales Grinsen zauberte sich auf seine Lippen, als Hybris noch hinzufügte, dass ebenfalls Rake sein Fett weg bekommen würde. Darüber war er besonders froh. In der Situation, die Rake ihm gestellt hatte, war Deeskalation seinerseits so gut wie unmöglich gewesen. Also hatte er keinerlei Wahl gehabt, außer sein bestes zu geben und auf die Arroganz des Feeorin zu hoffen. Insgesamt ging Sharoh davon aus, dass die einzige Möglichkeit einen wütenden Feeorin davon abzuhalten seiner Wut nachzugehen eine Machtdemonstration war. Es war nicht vorherzusehen gewesen, dass dort ein falscher Hybris saß. Hätte da ihr richtiger Meister meditiert er hätte wohl eingegriffen sollte etwas zukünftiges Training beeinflussen. Insgesamt war die komplette Situation ein einziges Chaos gewesen und Sharoh war sich sicher den einzig möglichen Weg gewählt zu haben, der nicht dazu geführt hatte seinen Stolz aufzugeben und Rake dazu anzuflehen ihm nicht diverse Knochen zu brechen. Pah bis es dazu kommt müsste schon einiges passieren. Sharoh hoffte, dass Hybris sich ein wenig an Rake abreagieren würde. Dass ihm dieser Mummenschanz mit dem Inquisitor gegen den Strich hatte man ihm nicht ansehen können, doch welches Lebewesen würde nicht innerlich schmoren, wenn man so verspottet wurde. Leider war ihr Meister viel zu vorsichtig und er würde dem Feeorin wohl nichts langfristiges antun, aber immerhin würde ein weiterer Vollkontakt mit dem Mitanwärter außerhalb des Trainings wohl nicht stattfinden.

Der Sith Lord kündigte an, dass nach dieser Übung das Training für den heutigen Tag vorbei wäre. Nun Sharoh würde wohl noch einige Zeit damit verbringen die heutigen Techniken in der Literatur nachzuarbeiten und einige interessante Dinge nachzuschlagen, jedoch körperliche Übungen würden wohl nicht mehr folgen. Seine Muskeln waren geschunden und sein Kopf pulsierte vor lauter Konzentration die er heute immer wieder aufbringen musste. Eine angenehme Dusche und ein gutes Abendessen würden dagegen steuern, jedoch würde er wohl morgen Muskelkater haben. Ein nötiges Übel. Wie sich Sharoh bereits gedacht hatte ähnelten sich der Machtsprung und die Machtgeschwindigkeit.
Das wird einiges erleichtern. Um ehrlich zu sein fehlte dem Trandoshaner einfach die Energie um am heutigen Tage noch eine weitere Technik in ihren vollen Zügen zu lernen, aber wenn das quasi nur eine Umwandlung einer bereits halbwegs verinnerlichten Technik war so würden die Energiereserven noch ausreichen. Wie aus dem nichts tauchte Hybris genau vor ihm auf, kurz nachdem er mit den theorethischen Grundlagen geendet hatte. Dabei erklärte er, dass in der simplen Technik, die nun folgen würde der Luftwiderstand ein großes Problem darstellt. Sharoh grübelte kurz wie man den Luftwiderstand mit der Macht ausschalten könnte, jedoch fiel im nichts in dieser Richtung ein. Wenn man sich mit der Macht umgeben kann und die Schwerkraft ausschaltet funktioniert das dann auch mit dem Luftwiderstand ? Man leitet aktiv die Luft um sich herum ? Wahrscheinlich viel zu kompliziert. Das Wissen über die Macht war noch sehr beschränkt, also stellte er solcherlei Fragestellungen auf spätere Trainingseinheiten.

Nun ging Hybris auf die Gefahren dieser Technik ein. Die Macht würde Sharoh nicht über Stock ein Stein laufen lassen, er müsste selber ausweichen und außerdem wäre es nötig die Muskeln und Gelenke bei solcherlei Geschwindigkeiten mittels der Macht zu entlasten. Dabei führte er dem Trandoshaner, der bereits die Machtsinne ausgestreckt hatte, die ganze Technik mit einigen Hieben und Stichen vor. Deutlich langsamer als der Sprung, sodass es auch verständlich war natürlich. Interessant war auch die Erwähnung einer weiterführenden Technik, die eine solche Geschwindigkeit länger aufrechterhalten können würde. Perfektionierte Körperbeherrschung. das musste sich Sharoh merken. Sollte er besser werden wollen als Rake wäre das wohl elementar. Denn seine physische Ausdauer war zwar sehr gut, jedoch nicht bei weitem nicht so gut einem Machtnutzer zu übertrumpfen. Nun war Sharoh selbst am Zug. Hybris legte die Hände an das brachiale Schwert an seinem Rücken, welches in der Macht eine beängstigende Aura von sich gab und forderte Sharoh auf sich nicht bei den Hieben zurückzuhalten. Bevor der Reptiloid jedoch damit begann auf seinen Meister einzuschlagen wollte er erst einmal ein Gefühl für die Technik bekommen. Also aktivierte Sharoh das Lichtschwert, machte einige Schritte zurück und versuchte die Technik seines Meisters zu kopieren. Die ersten paar Hiebe verstrichen, ohne das die Macht dazu beitrug, wie auch beim Machtsprung, jedoch explodierte der vierte Hieb in einer unmenschlichen Geschwindigkeit. Sharoh hatte einen Hieb von unten nach oben vollführt und nicht richtig abbremsen können also flog der Griff in hohem Bogen gegen die Decke und flog wieder hinab vor seine Füße. Einige Flüche entrannen seinem Mund und er versuchte es erneut. Das schonen der Muskulatur war das schwierigste an der Geschichte, jedoch war er nun halbwegs warm mit der Technik. Soweit, dass er nun den ungeduldig wartenden Hybris nicht mehr auf die Folter spannen wollte.

Da fiel ihm auf, dass Hybris immer noch nicht sein Schwert gezogen hatte. Sharoh hatte erwartet, er sollte zwar mit vollem Körpereinsatz kämpfen, jedoch auch mit dem Schwert. Also steckte er das Lichtschwert wieder weg und begab sich mit erhobenen Fäusten in Position. Und da zuckte der erste Hieb schnell wie ein Blitz, schneller als er je einen Hieb ohne die Macht vollführt hatte und und zischte an seinem Meister vorbei. Ja der Luftwiderstand war sehr störend, jedoch war bereits diese Geschwindigkeit nur ganz knapp kontrollierbar für den frisch gebackenen Anwärter also machte er sich darüber keine Gedanken. Das größte Problem bestand zunächst in der Synchronisation zwischen der neu erlangten Geschwindigkeit und der Beinarbeit. Die Hiebe prasselten auf Hybris hinab aber Sharoh bemerkte immer wieder wie seine Beine zu langsam für seine Arme wurden. Also konzentrierte sich der Trandoshaner erneut und machte zunächst einen Sprung nach hinten. Nicht besonders hoch, er wandte also genau das an, was er vorhin so betitelt hatte. Eine Änderung in die horizontale Richtung. Und es funktionierte. Er hüpfte Blitz schnell einige Meter zurück und konnte sogar dabei seine Beine entlasten. Mit einem zufriedenen Grinsen sprang er erneut nach vorn vollführte jedoch nun einen Sprungtritt. Es war nicht möglich jederlei Belastung der Arme und Beine auszustellen also nagte die Übung langsam an der Ausdauer des Echsenmenschen. Jedoch würde er nicht aufhören, bis er die Arme nicht mehr heben konnte. Diese Technik war mehr als er sich jemals hätte wünschen können. Noch schneller, noch stärker als zuvor schlug er zu. Die Konturen des Trandoshaners verschwammen als er sich immer und immer mehr in eine Trance schlug. Ein Außenstehender hätte wohl nur einen sandfarbenen Schemen der immer und immer wieder Hiebe und Tritte austeilte. Immer und immer schneller wurde er, bis Schlussendlich sein Bein vor Anstrengung nachgab und er durch die extreme Geschwindigkeit einige Meter über die Matten rutschte. Keuchend stemmte sich Sharoh auf. Seine Arme brannten unglaublich sein Bein hatte einen Krampf und sein Kopf fühlte sich an als hätte er einen Vorschlaghammer dagegen bekommen. Kurz massierte er den Krampf heraus, zog sich zu einer Bank und trank einen Schluck.

"Noch nicht gut genug !"

Murmelte er. Hybris schien das registriert zu haben und blieb einfach genau dort stehen. Sharoh erhob erneut die Klauen besetzten Hände und der Tanz begann von neuem. Desto mehr der Trandoshaner sich erneut rein steigerte, desto weniger spürte er die Schmerzen in seinen Gliedern und in seinem Kopf. Die Macht pulsierte immer stärker und stärker durch seine Arme und Beine und das Gewitter aus Extremitäten wurde nicht weniger. Er wollte einfach die Verteidigung des Lords knacken er wollte es so sehr ! Es war unmöglich trotz des Zorns den er in seine Hiebe steckte trotz dieser Geschwindigkeit. Was hatte er auch erwartet ? Er würde dem Mann vor ihm noch nicht einmal ein Haar krümmen können, würde im Koma liegen. Seine Angriffe wurden langsamer und immer langsamer. Und Sharoh keuchte wie jemand, der Kilometer um sein Leben gerannt war. Er war nicht zufrieden. Trotzdem ließ er sich auf die Knie fallen und blickte zu dem Lord auf. Seine Arme klatschten laut als sie vor Erschöpfung auf die Matte schlugen und er fragte keuchend:

"Gut . . . Genug ?"

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