Tagespolitik allgemein

Oder man geht als User einfach mal in sich und überlegt, ob man Beiträge auch weniger provokant formulieren kann bzw. ob man wegen jedem Beitrag, von dem man provoziert wird, gleich den Melde-Button drücken muss.

So was ähnliches habe ich mir auch bei der fürchterlich dämlichen Büttenrede von der Kramp-Karrenbauer gedacht.

Meine Gedanken dazu kurz zusammengefasst:
Erstens soll man am Karneval mit Konventionen brechen. AKK lässt dagegen nur den konservativen BlaBla ab und haut gegen Minderheiten. :crazy
Zweitens sind die Reaktionen darauf auch echt albern. Wer hat denn allen ernstes erwartet, dass da plötzlich was anderes, als der ideologische Rückwärtsgang zurück in die 60ger bei der CDU rauskommen könnte? :crazy :crazy
 
So was ähnliches habe ich mir auch bei der fürchterlich dämlichen Büttenrede von der Kramp-Karrenbauer gedacht.

Meine Gedanken dazu kurz zusammengefasst:
Erstens soll man am Karneval mit Konventionen brechen. AKK lässt dagegen nur den konservativen BlaBla ab und haut gegen Minderheiten. :crazy

Wobei man erwähnen sollte das Karneval ja eigentlich in seiner Tradition nach oben treten sollte und immer eine Abrechnung von Volk über die Herrschenden war.
Sollte man AKK nochmal erklären...

Zweitens sind die Reaktionen darauf auch echt albern. Wer hat denn allen ernstes erwartet, dass da plötzlich was anderes, als der ideologische Rückwärtsgang zurück in die 60ger bei der CDU rauskommen könnte? :crazy :crazy

Sehs mal so: Zumindest kann man SPD und CDU - gesellschaftspolitisch - dann wieder unterscheiden. Vielleicht ist es ja ein Anfang und die SPD besinnt sich auf ihre sozial-demokratischen Werte zurück und setzt diese mal um.
 
Ich finde die Arbeit der Moderatoren hier sehr gut. Auch Ben ist mir in dieser Rolle eigentlich immer positiv aufgefallen.
Aber die Art der "Bestrafung " fand ich nicht in Ordnung. Wenn einzelne Personen hier in irgendeiner Weise negativ auffallen, sollten diese auch angesprochen werden. Einen ganzen Thread für Monate zu schließen fand ich nicht toll.
Das ist meine Meinung dazu. ;-)
 
Sehs mal so: Zumindest kann man SPD und CDU - gesellschaftspolitisch - dann wieder unterscheiden. Vielleicht ist es ja ein Anfang und die SPD besinnt sich auf ihre sozial-demokratischen Werte zurück und setzt diese mal um.

Dem könnte man wohl entgegen halten, dass das Lösen praktischer Probleme viel wichtiger ist, als die spirituelle Selbstfindung, die allen Wählern einen erleuchteten Pfad aufzeigt. Ich möchte da nur nach UK zeigen, wo sich Konservative und Sozialdemokraten in felsenfeste Stellungen hinein manövriert haben. Es sind jetzt nur noch zweieinhalb Wochen zu einem Ziel, das immer noch keiner kennt.

Eventuell muss man sich ganz einfach mal der Realität stellen, dass die Konzepte der Sozialdemokratie und des Konservativismus als jeweils einzelne Hauptrichtung einer Regierung nicht länger praktikabel sind. Drei von den vier letzten Regierungen waren hierzulande nämlich große Koalitionen und das Land ist trotzdem noch nicht in Chaos, Armut und Krankheit versunken.
 
Eventuell muss man sich ganz einfach mal der Realität stellen, dass die Konzepte der Sozialdemokratie und des Konservativismus als jeweils einzelne Hauptrichtung einer Regierung nicht länger praktikabel sind. Drei von den vier letzten Regierungen waren hierzulande nämlich große Koalitionen und das Land ist trotzdem noch nicht in Chaos, Armut und Krankheit versunken.
Liegt vielleicht auch daran, dass sich die beiden "Volksparteien" zusehends von diesen Konzepten entfernt haben. Oder macht die SPD neuerdings wieder sozialdemokratische Politik?
 
Dem könnte man wohl entgegen halten, dass das Lösen praktischer Probleme viel wichtiger ist, als die spirituelle Selbstfindung, die allen Wählern einen erleuchteten Pfad aufzeigt. Ich möchte da nur nach UK zeigen, wo sich Konservative und Sozialdemokraten in felsenfeste Stellungen hinein manövriert haben. Es sind jetzt nur noch zweieinhalb Wochen zu einem Ziel, das immer noch keiner kennt.

Eventuell muss man sich ganz einfach mal der Realität stellen, dass die Konzepte der Sozialdemokratie und des Konservativismus als jeweils einzelne Hauptrichtung einer Regierung nicht länger praktikabel sind. Drei von den vier letzten Regierungen waren hierzulande nämlich große Koalitionen und das Land ist trotzdem noch nicht in Chaos, Armut und Krankheit versunken.

Ich stimme dir grundsätzlich zu das man die praktischen Dinge über die der Ideologie stellen sollte. Nur wenn dem so wären bräuchten wir keine Parteien mehr weil alle das fordern was logisch, vernünftig und menschilch wäre.
Nur funktioniert leider so weder der Mensch noch die Politik.
Menschlich wäre es z.b. jedem einen Lohn, eine Rente zu gewähren von der man Leben kann. Wir wissen beide das, sobald das einer vorschlägt, ein Lindner aus der Ecke springt und sagt "Ja aber..."

Dazu kommt das man parteien unterscheiden können will. Die Hautpvorwürfe sind ja immer das man die SPD und CDU nicht mehr unterscheiden können, das die CDU politisch nach Links gerückt wäre. MÜssen wir nicht drauf eingehen, wir haben beide oft genug aufgezählt das dem nicht so ist, wenn man die Fakten ruhig betrachtet.
Das Gefühl ist aber ein anderes und das zu ändern müsste die SPD eben tatsächlich wieder mehr Sozen-Politik machen und die CDU muss sich wieder klarer Konservativ präsentieren. Was wenn du mich fragst totaler Schwachsinn ist: ich persönlich finde die CDU die unsere Gesellschaft etwas offener gestaltet ganz angenehm (Wählen würde ich sie wegen ihren Wirtschafts- und Sozialkonzepten dennoch nicht.) Daher finde ich es persönlich Schade das sie sich wieder auf ihre "alte Wert" rückentwickelt.
Aber wie es scheint ist das so gewollt, vom Volk. Die meisten die ich zu dem Thema höre sind froh das man CDU und SPD wieder etwas unterscheiden kann. Na ja abgesehen vom Gesellschaftskonzept seh ich da keine unterschiede und damals auch nicht viele.

Das Problem ist und bleibt einfach die Ideologie. England ist ein schönes beispiel und nach der Abstimmung ein noch besseres. Da wird aus reiner Ideologie etwas abgelehnt bzw. befürwortet ohne Rücksicht auf Verluste. Bei uns ist das nicht anders, nur der Maßstab ist ein wenig kleiner. Wäre schön wenn Politik nur auf Vernunft, Menschlichkeit und Logik basieren würde. Aber es ist leider nicht so :/
 
Ich finde Icebbär hat mit seinen Einwand recht, auch Politikern sollte es gelingen realistisch und pragmatisch ihrer Arbeit nachzugehen. Wie auch bei zig Bürgern auch....

Mir geht das ideologische Gesabbel zunehmend auf den Detz und ich denke da bin ich nicht allein.
 
Ich finde Icebbär hat mit seinen Einwand recht, auch Politikern sollte es gelingen realistisch und pragmatisch ihrer Arbeit nachzugehen. Wie auch bei zig Bürgern auch....

Mir geht das ideologische Gesabbel zunehmend auf den Detz und ich denke da bin ich nicht allein.

Bist du auch nicht, mir gehts da nicht anders. Ich hoffe hab mich in meinem Post nicht missverständlich ausgedrückt.
Die einzige Partei die mir einfällt und dies so handhabt ist die "Partei der Humanisten" und die kennt kaum wer.
Die kommen aber ziemlich nahe an das ran was ich mir für die Politik wünsche.
 
Das Problem ist und bleibt einfach die Ideologie. England ist ein schönes beispiel und nach der Abstimmung ein noch besseres. Da wird aus reiner Ideologie etwas abgelehnt bzw. befürwortet ohne Rücksicht auf Verluste. Bei uns ist das nicht anders, nur der Maßstab ist ein wenig kleiner. Wäre schön wenn Politik nur auf Vernunft, Menschlichkeit und Logik basieren würde. Aber es ist leider nicht so :/


In GB kommt es mir im Moment so vor als lehne man jedes Übereinkommen mit der EU nur um des Ablehnens Willen ab.
Allerdings fürchte ich daß GB wieder Mal eine Extrawurst gebraten bekommt und man von Seiten der EU weiter nachgeben wird.
 
In GB kommt es mir im Moment so vor als lehne man jedes Übereinkommen mit der EU nur um des Ablehnens Willen ab.
Allerdings fürchte ich daß GB wieder Mal eine Extrawurst gebraten bekommt und man von Seiten der EU weiter nachgeben wird.

Ich denke das GB dieses mal keine Extrawurst bekommt.
Die EU will es GB ja so schwer wie möglich machen um abzuschrecken, um zu zeigen welchen Folgen und welcher Hick-Hack ensteht. Würden sie jetzt eine Extrawurst dazugeben wäre die Abschreckung komplett um sonst gewesen.
Von daher glaub ich nicht das sie das tun.
 
Ich denke das GB dieses mal keine Extrawurst bekommt.
Die EU will es GB ja so schwer wie möglich machen um abzuschrecken, um zu zeigen welchen Folgen und welcher Hick-Hack ensteht. Würden sie jetzt eine Extrawurst dazugeben wäre die Abschreckung komplett um sonst gewesen.
Von daher glaub ich nicht das sie das tun.


Ich bin alt genug um mich noch gut an die Iron lady und ihren berühmten Spruch "i want my money back" zu erinnern.:D;)

Wie wir alle wissen hat sie ihr Geld bekommen. Und auch danach hat man GB immer und immer wieder Extrawürste gebraten.
Zwar ist May keine Iron Lady, aber
auch jetzt schon werden ja in der EU und auch in der UNION Stimmen nach Verschiebung und Nachverhandlungen laut.
Ich hoffe Du behälst Recht. Alleine fehlt mir der Glaube.
 
Wobei ein Aufschieben allein jetzt noch kein Nachgeben der EU wäre, sie müssten es eben nur mit einer Forderung verknüpfen. Neuverhandeln ohne Grund nur damit die UK nochmal 6+x Monate Aufschub bekommt wäre Schwachsinn. Sie müssten halt einfach nur mal den Arsch in der Hose haben um ein neues Referendum zu verlangen, dazu brauchen sie laut gesetzt mindestens 10 Wochen, auch wenn 22 Wochen dafür realistischer sind. Aber dieses ständige hin und her und auf Zeit Spielen geht einem einfach nur noch auf die Nerven.
Aber Momentan ist das eben doch ziemlich unwahrscheinlich und wenn sie jetzt gegen einen No-Deal Brexit Stimmen, und die EU Neuverhandlungen weiterhin verweigert, dann müssen sie zwangsweise einen Rückzieher von Artikel 50 machen. Dann gibt es keinen Brexit und dann wird es generelle Neuwahlen geben. Und dann geht das Spiel von vorne los jenachdem was dann dabei raus kommt.

Mich wundert ja das sich die Queen das schon so lange ansieht und nicht schon das Parlament aufgelöst hat. Weil im Interesse des Königreichs kann diese nicht vorhandene Beschlussfähigkeit der Regierung ja nicht sein. Aber die Frau halt halt Geduld und ein solches Handeln entspricht eben nicht ihrem Wesen.
 
Wozu denn nun ein neues Referendum? Es dreht sich im Parlament nicht um "brexit / kein brexit" sondern um welche Art von Brexit. Da hat Frau May versucht ein Kompromiss zwischen beiden Lagern zu erreichen. Auch wenn dieser jedoch gescheitert sein mag, ist der gesamte Prozess insgesamt ein positives Beispiel wie Demokratie in einem Parlament funktioniert. Noch dazu ist auch ein "No-Deal Brexit" nicht Ende der Welt. Im verhandelten Brexitdeal steht eben auch "nur" grob gesagt, was verhandelt werden muss und welche Regelungen bis zum Tag X gelten..

Ich bin gespannt, wie es jetzt in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht.

Ich muss dazu sagen, dass ich die Berichterstattung dazu in Deutschland sehr hm.. plakativ und oberflächlich halte.
Ich kann jeden nur empfehlen auch ausländische Medien zu lesen um sich ein differenziertes Meinungsbild zu machen. Politico.eu ist da zB zu nennen.
 
Auch wenn dieser jedoch gescheitert sein mag, ist der gesamte Prozess insgesamt ein positives Beispiel wie Demokratie in einem Parlament funktioniert.

Ich kann da nicht viel Positives erkennen, ehrlich gesagt. Tories und Labour zerbröseln gerade, die DUP hält ganz Nordirland in Geiselhaft, die Brexiteers hängen immer noch irgendwelchen Hirngespinsten nach, der Generalstaatsanwalt mischt sich ungefragt in die Debatte ein und Jeremy Corbyn hat schlichtweg nichts anderes im Kopf als Neuwahlen, weil er irgendwie immer noch zu denken scheint, dass er dann demnächst in die Downing Street ziehen darf.
 
Wozu denn nun ein neues Referendum? Es dreht sich im Parlament nicht um "brexit / kein brexit" sondern um welche Art von Brexit. Da hat Frau May versucht ein Kompromiss zwischen beiden Lagern zu erreichen.
Es gibt immer noch ein großes gar kein Brexit Lager, welche Mays Deal ebenfalls abgelehnt haben, sogar aus der eigenen Partei. Und einige Brexitiers die eben genau das wollen, einen No Deal, warum auch immer. Es gibt es auch ein Brexit lager das einen Deal mit der EU will, aber nur dann wenn es dann besser als vor dem Brexit ist. Es gibt also mindestens 4 Fraktionen die man unmöglich zusammen bringen kann, und nur eine davon Mays Deal überhaupt wollte, und deshalb war es von Anfang an zum scheitern verurteilt.
Das war vor ein paar Tagen sogar ziemlich lustig als ihr Deal zum zweiten mal (eigentlich das dritte) abgelehnt wurde und May total heißer ihre Rede gehalten hat und wie dann viele Angefangen haben Yeah zu rufen, als sie überhaupt nur zweites Refferendum gesagt hat und dann die andere Seite dann auf einmal What? NO! Buuuh. Total verrückt.
Deshalb das einzige was man jetzt noch tun kann ist ein zweites Referendum ob das Volk überhaupt noch einen Brexit will. Am besten sogar mit einer zweiten Frage welche Art Brexit den bevorzugt wird. So ist jedenfalls meine Meinung, da das Parlament in dieser Angelegenheit viel zu gespalten ist um einen Beschluss fällen zu können.
 
Ich kann da nicht viel Positives erkennen, ehrlich gesagt. Tories und Labour zerbröseln gerade, die DUP hält ganz Nordirland in Geiselhaft, die Brexiteers hängen immer noch irgendwelchen Hirngespinsten nach, der Generalstaatsanwalt mischt sich ungefragt in die Debatte ein und Jeremy Corbyn hat schlichtweg nichts anderes im Kopf als Neuwahlen, weil er irgendwie immer noch zu denken scheint, dass er dann demnächst in die Downing Street ziehen darf.

Danke für deinen Diskussionsbeitrag. Ich sehe die Fakten insgesamt vmtl sehr ähnlich wie du, interpretiere sie anscheinend anders. Ich würde nämlich nicht so weit gehen und sagen das Tories und Labour gerade zerbröseln. Ich sehe es eher so, dass die Abgeordneten ungeachtet vom Fraktionszwang (Der soll jetzt aufgehoben werden, wobei die MPs doch bisher eh alle so stimmen wie sie wollen :verwirrt:..) von ihrem Stimmrecht gebrauch machen sowie eigene Akzente in Form von Anträgen und Meinungsäußerungen setzen. Das dabei auch legale Mittel wie Partei bzw. Fraktionsaustritt dazukommen ist aus Sicht der Parteien extrem ungünstig, aber eben auch mE ein legitimes Mittel um seinen Standpunkt zu vertreten.

Zudem sehe ich nicht, das Nordirland von irgendwem in Geiselhaft genommen wurde. Da muss ich polemisch nachfragen, was denn die unmittelbaren Auswirkungen dieser Geiselhaft auf die Bevölkerung sind?

Zu den Brexiteers: @Mad Blacklord hat ja in seinen Nachfolgebeitrag schon von den unterschiedlichen Gruppen gesprochen. Gerade was den Backstop angeht, war es ja faszinierend, dass sowohl die Mehrzahl der MP als auch die EU ganz andere Lösungen favorisierten, Frau May sich dann aber doch für die ungünstigste Variante entschieden (Ungünstig, weil dadurch keine Seite zufrieden gestellt wird).

Was ich mit meiner Aussage zur Demokratie ausdrücken will, ist, dass obwohl hier viele unterschiedliche Interessen in einer kritischen Situation aufeinandertreffen, die Prinzipien der Demokratie: Debatten (Im Parlament und außerhalb), Anträge, parlamentarische Prozesse Nachverhandlungen usw usf (weitestgehend) eingehalten werden. *Wie* wir dann das Auftreten der einzelnen Gruppen und Personen (Corbyn, May, Johnson usw) subjektiv bewerten, steht dann mE auf einem anderen Blatt. Siehe dazu dann auch das Video von icebär

Deshalb das einzige was man jetzt noch tun kann ist ein zweites Referendum ob das Volk überhaupt noch einen Brexit will. Am besten sogar mit einer zweiten Frage welche Art Brexit den bevorzugt wird. So ist jedenfalls meine Meinung, da das Parlament in dieser Angelegenheit viel zu gespalten ist um einen Beschluss fällen zu können.
Mit einem zweiten Referendum habe ich da meine Probleme, da es aus Regierungs- und Parlamentssicht ein definitives Scheitern bedeutet. Falls man nicht um ein Referendum umhinkommt, würde ich lediglich die von dir skizzierte zweite Frage favorisieren, welche Art denn der Brexit sein soll.

@icebär Für einen Außenstehenden ist das ein sehr amüsantes Video bzw. Dialog - aber das gibt den Medien mE nicht die Art und Weise der Berichterstattung vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb das einzige was man jetzt noch tun kann ist ein zweites Referendum ob das Volk überhaupt noch einen Brexit will. Am besten sogar mit einer zweiten Frage welche Art Brexit den bevorzugt wird. So ist jedenfalls meine Meinung, da das Parlament in dieser Angelegenheit viel zu gespalten ist um einen Beschluss fällen zu können.
Sehe ich auch so. Das Volk hat es eingebrockt, das Volk soll es auslöffeln. Da sieht man mal wieder, wie wichtig Aufklärung und Information ist. Man kann eine einfache Frage stellen: Brexit: Ja?/Nein?, aber die möglichen komplexen Folgen waren, vermute ich mal, vielen Briten so nicht klar. Allein, dass eine absolute Mehrheit genügte um einen so folgenschweren Schritt zu tun hat mich verwundert. Sollte es zu einem zweiten Referendum kommen, hoffe ich, dass man hier eine 2/3-Mehrheit als mögliches Ergebnis an einen Austritt bzw. einen Verbleib knüpft, obwohl dieses Wahlergebnis mMn eher utopisch ist.
 
Ich würde nämlich nicht so weit gehen und sagen das Tories und Labour gerade zerbröseln.

Ich hätte nichts dagegen, wenn du Recht behältst, aber so wie es momentan aussieht, sehe ich nicht, dass die beiden Parteien in einem guten Zustand aus dem ganzen Desaster hervorgehen werden. Die Independent Group hat inzwischen 20+ Mitglieder, Corbyn giert förmlich nach Neuwahlen, während die Mehrheit seiner Partei ein zweites Referendum will und Teresa May wurde gestern Abend düpiert, als in der ersten Abstimmung ein No Deal-Brexit nur mit vier Stimmen Mehrheit abgelehnt wurde.

Zudem sehe ich nicht, das Nordirland von irgendwem in Geiselhaft genommen wurde. Da muss ich polemisch nachfragen, was denn die unmittelbaren Auswirkungen dieser Geiselhaft auf die Bevölkerung sind?

May regiert seit ihrem Neuwahlflop praktisch nur mit Duldung der DUP, die sich politisch nicht allzu sehr von Ukip unterscheidet. Damit kommt zehn (!) Abgeordneten, die eine völlig gegensätzliche Ansicht zum Brexit vertreten als die Mehrheit der Nordiren, eine völlig unverhältnismäßig große Rolle im House of Commons zu.

Was ich mit meiner Aussage zur Demokratie ausdrücken will, ist, dass obwohl hier viele unterschiedliche Interessen in einer kritischen Situation aufeinandertreffen, die Prinzipien der Demokratie: Debatten (Im Parlament und außerhalb), Anträge, Nachverhandlungen usw usf eingehalten werden. *Wie* wir dann das Auftreten der einzelnen Gruppen und Personen (Corbyn, May, Johnson usw) subjektiv bewerten, steht dann mE auf einem anderen Blatt.

Grundsätzlich ist es natürlich schon so, dass das alles keine Vorgänge sind, die jetzt für sich 'ne Katastrophe darstellen. Unter dem Gesichtspunkt kann ich deine Aussage auch nachvollziehen. Problematisch ist aber schon alleine, dass das Mitbestimmungsrecht des Parlaments ja überhaupt erst vor dem höchsten britischen Gericht erstritten werden musste - und wenn ich mich richtig erinnere, dann war das keine Politikerin, die das durchgebracht hat.
 
Wegen der Irland Frage, da sind EU und UK sich eben auch ausgutem Grund uneinig. Generell wollen die wenigstens eine harte Grenze zwischen den beiden Staaten der Insel, aber die UK will eben auch nicht das Nord Irland mit einem Fuss in der EU bleibt und man dann die Grenze zwischen Groß Britannien und Irland zieht. In sofern versteht sich das da ein Interessenkonflikt ist unter dem Irland leiden muss. Deshalb wäre ein No Deal Brexit auch die dümmste Möglichkeit für Nord Irland und würde wahrscheinlich auch dazu führen das Irland dann aus der UK austreten will, und sich dann mit der Republik vereinigt oder ein separater Staat wird, der dann auch wieder Teil der EU wäre. Und das will die UK ganz sicher nicht, weil dann ist UK=GB, und wenn dann Schottland auch wieder gehen will, ist UK= England + Walles. deshalb hat dieser ganze Brexit eben ziemliches Selbstzerstörungspotenzial.

Hier nochmal kurz und knackig zusammengefasst.

 
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