Nun ja, warum sollten sie denken, dass es die NR ist?
Ich würde mal sagen, dass in einem Krieg, der vorrangig aus zwei Parteien besteht und eine Partei von jemandem angegriffen wird, der die gleichen Schiffstypen benutzt, wie die andere Partei, es doch relativ nahe liegen könnte, dass dieser jemand zur anderen Partei gehört. Außerdem bin ich mir gar nicht sicher, dass alle Schiffe der Neuen Repulbik wirklich Insignien auf dem Rumpf haben. Es gab ja auch keine Insignien beim Imperium, oder auch nicht in der Alten Republik an den Kriegsschiffen. Es scheint also zumindest nicht üblich zu sein, dass Schiffe derart gekennzeichnet sind. Was die IDs angeht, so weiß ich das nicht. Ich hab mir das immer so vorgestellt, dass die ID den Schiffstyp und sowas verrät, aber nicht unbedingt die Zugehörigkeit. Aber da mag ich mich durchaus irren.
Kapitel 17
Mara macht sich auf den Weg, eine Lieferung für Karrde zum neuen Treffpunkt zu bringen, wobei sie allerdings vom Imperium abgefangen wird. Als letzten Notanker nutzt sie einen alten Code aus den Tagen als Hand des Imperators um zwar nicht gefangen genommen zu werden, dennoch aber an Bord des Sternzerstörers genommen zu werden. Zu allem Überfluss wird sie auch noch zu Thrawn gebracht, was zwar ihre eigene Idee war, aber sicherlich eher aus der Not heraus und zu Gunsten ihrer Tarnung geschehen ist, als as wirklich freien Stücken. Zumal das Gespräch mit Thrawn auch nicht sonderlich gut verläuft für sie. Wieder einmal ist an diesem Gespräch auch klar zweierlei über Thrawn zu erkennen: 1. Er ist ein sehr cleverer Admiral, der auch schon die kleinsten Widersprüche zum Anlass nimmt, näher nachzubohren bzw. Verdacht zu schöpfen. 2. Er ist sich, trotz aller Kultiviertheit, seiner Machtposition sehr bewusst und weder scheut er sich davor, seine Macht kompromisslos einzusetzen, noch andere seine Überlegenheit spüren zu lassen, wenn er den Eindruck hat, dass ihm das einen Vorteil bringt. Mara kann sich nur so aus der Affaire ziehen, indem sie die Katana-Flotte als Köder für Thrawn nimmt und ihm suggeriert, dass sie Karrde dazu bringen kann, den Standort der Flotte Thrawn zu verraten.
Kapitel 18
Leia ist noch immer auf Honoghr und versucht die Noghri davon zu überzeugen, dass das Imperium kein Freund der Noghri ist. Das funktioniert allerdings eher leidlich. Stattdessen kommen sie auf die Wiederaufbereitung des Bodens zu sprechen und Leia rechnet schnell nach, dass selbst bei normaler Arbeitsgeschwindigkeit die entsprechenden Droiden den Boden schon längst hätten gereinigt haben müssen. Dies lässt sie dazu veranlassen Chewie darum zu bitten, sich diese Droiden mal genauer anzuschauen.
Wenn ich mich recht erinnere, dann wird diese Untersuchung noch etwas ausgesprochen Interessantes zu Tage fördern.
Han und Lando werden in der Zwischenzeit von Niles Ferrier noch einmal nach Ilic gelockt, indem er ihnen eine Nachricht zukommen lässt, die angeblich von Luke stammen soll. Nach einem kurzen Geplänkel zwischen Han, Lando und Niles, fliegen die beiden erstgenannten wieder los. Es ist relativ offensichtlich, dass Niles sie nur angelockt hat, um Thrawns Auftrag auszuführen ihm die Katana Flotte zu besorgen.
Kapitel 19
Mara macht sich auf den Weg zurück zu Karrde, wenngleich sie dabei ein latent schlechtes Gefühl hat. Gerade als sie landet und wenige Worte der Begrüßung mit Karrde gewechselt hat, greift das Imperium an. Wurde Mara in Kapitel 17 noch versprochen, dass sie 8 Tage Zeit hätte, um Karrde zu überzeugen, Thrawn die Katana-Flotte zu überantworten, wird sie nun vor vollendete Tatsachen gestellt und selbst von Thrawn verraten. Interessant hierbei ist, dass sie sich weniger über den Verrat an ihr ärgert, als vielmehr an der Tatsache, dass sie davon ausgehen muss, dass Karrde nun glaubt, sie hätte ihn verkauft. Meines Erachtens macht das sehr deutlich, wieviel Loyalität Mara bedeutet und dass es ihr auch wichtig ist, dass andere Menschen das wissen, dass sie loyal ist. Karrdes Reaktion auf diesen vermeintlichen Verrat ist dabei ebenso vielsagend. Anstatt vor Wut zu schäumen und Mara die Pest an den Hals zu wünschen, bedauert er, eine so gute Mitarbeiterin verloren zu haben und vorallem, dass er es nicht eher bemerkt hat. Karrde scheint also ein Mensch zu sein, der die Fehler erst bei sich sucht, anstatt anderen Vorhaltungen zu machen. Das lässt vermutlich aber auch darauf schließen, dass er hart gegen sich selbst ist und vermutlich schwer ertragen kann, viel Verantwortung abzugeben. Was ja auch durchaus dadurch gestützt wird, dass so ziemlich jede Entscheidung von Karrde abgesegnet wird und selbst seine besten Mitarbeiter eher als eine Art Ratgeber fungieren anstatt eigene Befugnisse zu bekommen.
Mara schäumt dann beim nächsten Aufeinandertreffen mit Thrawn vor Wut und verliert das erste Mal ihre Fassung und versucht Thrawn zu attackieren. Sie wird von Rukh sofort aufgehalten und kann sich nicht mehr bewegen und versucht tatsächlich in dieser Possition Thrawn mit der Macht zu erwürgen, was aufgrund ihrer derzeitigen Machtschwäche nicht einmal im Ansatz gelingt. Nachdem die erste Wut verraucht ist, übernimmt aber wieder ihre rationale Seite die Führung und sorgt dafür, dass sie Thrawn vordergründig Treue schwört. Hintergürndig jedoch versuch sie Karrde aus der Nummer herauszuboxen, da sie, wieder einmal als Beweis ihrer Loyalität, nicht möchte, dass Karrde ihren Fehler ausbaden soll. Sie hackt sich mit einem alten Code aus der Zeit als Hand in das System des Sternzerstörers, um herauszufinden, wo Karrde genau festgehalten wird. Dann macht sie sich auf, die einzige Person zu suchen, die ihr vermutlich aus dieser misslichen Lagen heraushelfen kann.
Kapitel 20 und 21
Dieser Jemand ist natürlich Luke. Er selbst ist gerade in der "Ausbildung" bei C'baoth und muss wieder einmal einen Streit schlichten. Seine Lösung des Streits findet aber bei C'baoth keinen besonderen Anklang. Seiner Meinung nach hätte Luke die Macht einsetzen müssen, um sich in die Gedanken der streitenden Parteien reinzuzwingen und so herauszubekommen, wer von den beiden im Recht ist und wer nicht. Luke erscheint das als nicht verhältnismäßig, ja, sogar falsch auf so direkte Art in die Privatssphäre eines Menschen einzudringen. Ich stimme ihm da auch vollkommen zu. Selbst wenn Jedi die Möglichkeit dazu haben, so ist es zwingend notwendig, dass sie davon Abstand nehmen, ihre Macht so einzusetzen. Letzten Endes können Jedi nur verlieren, wenn Menschen den Eindruck gewinnen, dass ihre ureigensten Gedanken nicht mehr allein ihnen gehören, sondern sie unfreiwillig mit einem Jedi teilen müssen. C'baoths Weltsicht ist so elitär, dass er davon ausgeht, dass jeder, der keinen Zugang zur Macht hat, automatisch kaum besser ist als ein Insekt. Er versucht diese Weltsicht auch Luke aufzudrängen, aber er spürt sehr deutlich, insbesondere aus den eigenen Erfahrungen heraus, dass diese Weltsicht bestenfalls unvollständig, schlechtestenfalls gefährlich ist. Dennoch bricht Luke an dieser Stelle noch nicht mit seinem neuen Meister, sondern gibt sich weiterhin Mühe von seinem neuen Meister zu lernen. Als kleine Nebenbemerkung: Ich bin etwas überrascht, dass Meister hier als Master belassen wurde, was ja eigentlich aus den Filmen heraus unnötig erscheint.
Mara erreicht Jomark und versucht, Luke zu erreichen. Dies gestaltet sich deutlich schwieriger als gedacht, da C'baoth verhindern will, dass Luke wieder Jomark verlässt und er davon ausgeht, dass Mara genau das mit ihm vorhat. Hier zeigt sich auch, dass Lukes "Wattegfühl im Kopf" tatsächlich von C'baoth induziert wurde, da er einen sehr ähnlichen Trick bei Mara anwendet, um sie einzuschläfern und so zum Absturz zu bringen. Erst als sie in den Einflussbereichs des Ysalamiri eintritt verschwindet die Müdigkeit wie von Zauberhand und sie ist in der Lage, wenn auch sehr riskant, zu landen.
Sie trifft auf C'baoth und wird unmittelbar an Palpatine erinnert, was für sich genommen schon viel über C'baoth aussagt. Eine Sache hat mich allerdings gewundert an diesem Aufeinandertreffen. C'baoth sagt sehr deutlich, dass er Mara jederzeit töten könnte, wenn er wollte, obwohl er ja spüren muss, dass sie einen Ysalamiri dabei hat. Dennoch scheint er sehr zuversichtlich zu sein, sie umbringen zu können. Da frage ich mich jedoch, wieso er es nicht tut. Menschenleben erscheinen ihm ja nicht sonderlich viel wert zu sein. Vielleicht hindert ihn die Aussicht darauf daran, dass Mara für ihn ebenfalls eine Schülerin sein könnte. Vielleicht möchte er auch nur nicht vor Luke so offensichtlich böse sein. Doch wenn man bedenkt, wie wahnsinnig er ist und welch ungesunde Fixierung er auf Luke hat (auch dadurch begründet, dass er die Hände an Leias Kinder legen will), so erscheint es mir ein wenig seltsam, dass er Mara einfach gewähren lässt, wenn er doch die Möglichkeit hätte, sie daran zu hindern. Denn ich gehe jetzt einfach mal stillschweigend davon aus, dass wenn er Mara jederzeit töten könnte, könnte er sie wohl auch einfach vertreiben.
Die Situation eskaliert, als Luke sich ebenfalls dazugesellt und er nun überzeugt ist, dass C'baoth nicht mehr alle Latten am Zaun hat. In dem kurzen Kampf gibt es zwei Dinge, die ich besonders interessant fand:
1. Lukes Lichtwschwert blockt Machtblitze. Jaja, ich weiß, das ist nach der PT keine große Überraschung mehr, aber damals war das ja ein Novum. Die Idee hat George Lucas offensichtlich sogar so gut gefallen, dass er es in seiner PT übernommen hat. Ich meine mal ein Interview mit Zahn gelesen zu haben, in dem er sagte, es sei ihm einfach logisch vorgekommen, dass ein Lichtschwert, welches für die Jedi zur Verteidigung da ist, eine so offensive Machttechnik wie Machtblitz abblocken kann. Vielleicht hat ja jemand sogar eine Referenz zu dieser Aussage? Ich finde es auf jeden Fall einen guten Einfall, weil es auch zeigt, wie sehr Luke gewachsen ist. Scchmeißt er beim Imperator noch sein Lichtschwert weg, wohl auch, weil er gar nicht weiß, dass es sowas wie Machtblitze gibt, behält er es nun und setzt es souverän ein, um diesem mächtigen Angriff Paroli zu bieten.
2. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber meines Erachtens zeigt die Szene, wie C'baoth mit Mara umgeht eindeutig, dass Machtblitze selbst aus Macht bestehen (was immer das genau heißen mag). Mara ist die gesamte Zeit von dem Ysalamiri geschützt, das heißt, direkte Machteinwirkung ist nicht möglich. Dennoch trifft sie der von C'baoth durch die Macht geworfene Stein am Handgelenk. Das ist auch plausibel, weil ich es ebenfalls so interpretieren würde, dass so ein Steinschuss so funktioniert, dass er von der Macht beschleunigt wird, aber fliegen tut er durch physikalische Gegebenheiten. Die Machtblitze hingegen verschwinden da im Nichts, wo sie auf den Radius vom Ysalamiri treffen. Das wirft Fragen auf: Wenn die Machtblitze aus Macht bestehen, könnte man dann als Machtnutzer die Machtblitze eines anderen manipulieren? Yoda hat ja gezeigt, dass man die Machtblitze durchaus absorbieren und reflektieren kann, aber könnte man die Machtblitze auch in einem BOgen um sich herum verbiegen? So oder so, ich fand die Szene mit den dreien großartig und sie hat mir viel Spaß gemacht, sie zu lesen.
Der Abschluss hat mir dabei fast am besten Gefallen: Mara stählt sich innerlich für die langatmige Diskussion mit Luke, wieso er ihr helfen müsse, Karrde zu retten. Doch Luke willigt einfach sofort ein, Karrde aus der Klemme zu befreien. Mich erinnert diese Szene einfach so sehr an die beiden im späteren EU, wenn Mara Luke noch als Farmboy bezeichnet. Luke hat sein Herz am rechten Fleck und scheut sich nicht davor, sich in Schwierigkeiten zu bringen um Menschen zu helfen. Mara hingegen ist von dieser Art der Hilfsbereitschaft einfach überfordert. Ich mag die beiden einfach.
Noch eine Sache zum Traum von Mara, der ihr vom Imperator eingeimpft wurde. Ich finde es interessant, dass der Imperator selbst im Tod noch manipulativ ist. Er hätte Mara ja auch einen einfachen Rachebefehl einimpfen können, aber stattdessen zeigt er ihr eine Realität, die stark verfälscht ist und die Luke selbst als einen aktiven Teilnehmer im Untergang vom Imperator darstellt. Ebenso habe ich mich gefragt, wie dieser Tötungsimpuls bei Mara genau funktioniert. Auf der einen Seite scheint sie ja diesen Drang durchaus haben, andererseits kontrolliert sie diesen Impuls seit wir sie kennengelernt haben, was die Frage aufwirft, wie ausgeprägt er eigentlich ist. Ich stelle es mir ein bisschen so vor, wie das schlechte Gewissen, was man hat, wenn man gewisse Aufgaben nicht erledigt, von denen man aber weiß, dass man sie machen müsste. Oder wie muss man sich diesen Drang Luke zu töten vorstellen?