Aber die katholische Kirche stemmt sich schon seit Jahrhunderten gegen Reformen und die größte und wichtigste Reform konnte nur dur die Aufspaltung der Katholischen Kirche stattfinden was schon viel über die katholische Kirche sagt.
Die letzten größeren Reformen fanden im Zuge des 2.Vatikanischen Konzils statt. Das war in den 60ern des letzten Jahrhunderts.
Da halte ich es für etwas blauäugig mit ein paar schildern und protest rufen die katholische Kirche ändern zu wollen.
Da müsstest du schon selbst zum Papst werden um dass zu ändern aber da du eine Frau bist wird das heutzutage ziemlich schwer.
Machst du dich gerade über die "Maria 2.0" Initiative lustig?
Wenn ja, kannst du dir deine Häme wirklich sonst wohin stecken. Diese Frauen machen nämlich deutlich mehr als nur Schilder hochhalten und Protest rufen. Sie engagieren sich für die Zukunft einer Kirche, die ihnen am Herzen liegt, deren Strukturen sie aber untragbar finden. Und unabhängig davon, ob der Vatikan jemals auf diese Forderungen eingehen wird, verdient dieser Einsatz meines Erachtens Anerkennung.
Nein aber dass bekommst du niemals raus. Rechtspopulistische Gruppen werden niemals aufhören die konservativen Seiten der Religion zu Missbrauchen.
Also soll man einfach gar nichts machen, oder wie?
Die Stärkung und Reform der Kirche aber auch nicht. Es wird immer geschehen und ist in Grunde genommen einfach nur ein macht Instrument für Interessengruppen.
Wenn weniger gläubige Menschen in Ungarn leben würden würde Urban auch nicht so viele damit ansprechen und die Religion wäre für Urban kein nützliches Werkzeug mehr.
Mit "gläubig" im Sinne einer ausgeprägten Autoritätsgläubigkeit magst du recht haben. Die Religiosität dieser Menschen spielt aber eine eher untergeordnete Rolle. Was in Ungarn letztlich so erfolgreich war, ist die Sakralisierung der Politik.
@Vanillezucker
Ein solcher Wandel würde aber keinen wesentlichen Einfluss auf die sinkenden Mitgliederzahlen der Katholiken in Deutschland haben. Entscheidend für die Mitgliederzahlen ist letztlich das Vorhandensein eines entsprechenden Glaubens oder eben ein Nichtvorhandensein.
Die Protest-Austritte vieler gläubiger Katholiken, die ihrer Kirche nur deshalb den Rücken zukehren, weil sie deren Machtmissbrauch für unvereinbar mit ihren (auch) religiösen Überzeugungen halten, spricht da aber eine etwas andere Sprache.
Naja. Was du als rechtspopulistischen Missbrauch einer Religion nach der kommunistischen Zwangspause siehst, das sehe ich eher als den Kobraeffekt nach der kommunistischen Zwangspause.
Macht das irgendeinen Unterschied?
Du gehst halt von der etwas utopischen Annahme aus, dass eine Gesellschaft nur ein gewisses Maß an sozialer Gerechtigkeit und Fortschritt erreicht haben muss, damit sich das Religionsproblem (irgendwann) von selbst erledigt.
Ich denke aber, dass sich die Gläubigkeit der Menschen nicht einfach in Luft auflöst, sobald es ihnen materiell an nichts mehr fehlt, sondern dass sie bestenfalls eine Wandlung erfährt, so wie sie sich in sämtliche Normensystemen einer modernen Gesellschaft niederschlägt.
Dass aber auch Fortschritt und Aufklärung nicht davor schützen, dass sich Menschen irgendwelchen Ideologien verschreiben, die ihnen einfache Antworten auf komplexe Fragen liefern, zeigt ein Blick auf die Politiklandschaft des Westens, in der Populismus unterschiedlichster Ausprägungen nach wie vor erschreckend viele Anhänger generiert.