Tagespolitik allgemein

Zumal ich mir auch die Frage Stelle, was "Entnazifizierung" bedeuten soll. Wer entscheidet hier wer Nazi ist? Und woran wird das fest gemacht?

Das gehört fest zum Narrativ der neuen Rechten und zwar nicht nur in Russland, sondern überall: Vorgebliche Distanzierung vom Nationalsozialismus und stattdessen anderen Gruppierungen eine konstruierte Nähe zum Nationalsozialismus vorwerfen.

Da kommen dann unter anderem auch so ganz besonders beknackte Stilblüten raus, wie jüdische Nazis, allen voran natürlich Wolodymyr Selenskyj.

Dieses Verhalten gehört eindeutig in die Propaganda-Ecke und ist geprägt durch Fake-News, ständige Wiederholungen und eben auch systematisches Gaslighting.
 
Hier kommt meistens noch hinzu, dass es schon allein deshalb problematisch sei, Waffen zu liefern, weil man so dafür sorge, dass es auch in Deutschland Krieg gebe.
Das hat den für mich fadesten Beigeschmack, da es egoistischer kaum klingen kann. Wir dürfen uns nicht einmischen, damit uns nichts passiert!

Putin wird wohl kaum so weit gehen, einen NATO-Staat anzugreifen, und wenn, dann wird ihm hoffentlich jemand von seinen Schranzen in den Arm fallen.

Und dieses "Verhandeln" Argument begreife ich auch nicht, da Russland Forderungen hat, von denen es nicht einen mm abweicht. Zumal ich mir auch die Frage Stelle, was "Entnazifizierung" bedeuten soll. Wer entscheidet hier wer Nazi ist? Und woran wird das fest gemacht? Im Falle von Putin heißt das vermutlich: Alle, die was gegen ihn haben

In Russland kommt noch hinzu, dass der Kampf gegen "Nazis" die sowjetische Folklore bedient. Der Sieg über Hitler-Deutschland gilt (zurecht) bis heute als die größte Leistung, die die Sowjetunion je vollbracht hat, und dies ist bis heute im kollektiven Gedächtnis der Russen sehr präsent, und wird bis heute von Russland, als größtem Nachfolgestaat der UdSSR, in hohem Maße propagandistisch ausgeschlachtet.
Feinde Russlands als "Nazis" zu bezeichnen, gegen die es zu kämpfen gilt verfängt daher noch immer bei großen Teilen der Bevölkerung, obwohl Russland unter Putin heute seinerseits stark faschistoide Züge trägt.

C.
 
@Solide Kuh Ich denke, dass das mit dem, was du schreibst, deswegen alleine da stehst, weil du zwar auf der einen Seite Kritik übst, auf der anderen aber nicht schreibst, was du glaubst, was anders laufen sollte bzw. in dem Fall, wie man der Ukraine helfen könnte.
Ich hatte ein ähnliches Gespräch mit Freunden und Kolleg:innen und ich habe, weitaus weniger emotional gesagt, dass ich Waffenlieferungen schwierig finde und denke, das man schon vorher hätte etwas tun müssen.
Ja, hätte man vielleicht. Aber vorher ist vorher. Und meine Gegenüber fragten mich: Aber was sollen wir jetzt tun?
Wie willst du mit einem Diktator sprechen und deeskalieren? Und jetzt sieh das nicht als Strohmann Argumente, es sind bedeutsame Fragen und am Ende wäre ein "Weiß ich auch nicht", nämlich einfach nicht weiterführend und auf seine Art auch sehr anstrengend.

Ich finde es auch schwierig, dass Aufrüsten jetzt wieder ein großes Thema wird uns gleichzeitig glaube ich, dass wir einander helfen müssen - auch sich zu verteidigen. Und so sehr ich Gespräche und Diplomatie auch liebe, ein Krieg ist kein Kampf, bei dem ein Ringrichter "Stop" ruft und dann aufgehört wird.

Edit: und wenn du bei dem Beispiel mit Pädagogik bleibst, muss ich dir leider sagen, dass auch sie ihre Grenzen hat und pädagogische Gespräche auch nicht in allen Situationen zum gewünschten Ziel führen. Nicht umsonst gibt's es Dutzende Ratgeber zur Erziehung. Was bei A klappt, klappt vielleicht auch bei B, aber überhaupt nicht bei C.

Pazifismus bedeutet nicht immer vollkommen Gewaltlosigkeit.
Es bedarf keiner siebzigseitig ausgearbeiteten Alternativkonzepte, um sich als Pazifist (der seinen Pazifismus auch ernst nimmt; ist heute selten geworden, ich weiß) gegen die Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete auszusprechen. Diese "Wenn du keinen besseren Vorschlag hast, dann halt die Fresse"-Attitüde geht mir gehörig auf den Geist und ist absolut nonproduktiv und kindisch.

Davon abgesehen finde ich jegliche humanitäre Hilfe in der Ukraine, z.B. durchs DRK oder Spendenaktionen, absolut unterstützenswert und richtig. Nur bei den Waffen hört es halt auf.

Ich bin übrigens ein Gegner jeglicher Waffenlieferungen, da ist der Ukrainekrieg keine Ausnahme. Meiner Ansicht nach sollte Deutschland an niemanden Mordmaschinerie verkaufen. Dass das utopisch ist, ist mir bewusst, weil wir in Deutschland eben eine unglaublich große Waffenlobby und -industrie haben, die Geld verdienen möchte und auch in der Politik bestens vernetzt ist, wie man an Strack-Zimmermann und Hofreiter wunderbar erkennen kann. Aber das ist ja alles nur "verschwörungstheoretisches Geraune über den 'militärisch-industriellen Komplex'". Frag mal @Janus Sturn, der kann dir das erklären. :p

Dann gibt es da noch so etwas, dass sich "Diplomatie" nennt, damit kennen sich die Menschen, die uns regieren, in der Regel allerdings nicht so aus, wie sie gerade wieder einmal glorreich unter Beweis stellen. Wie man diplomatisch vorgehen könnte, habe ich in einem meiner vorherigen Posts bereits angedeutet. Auch wenn man weiß, dass beide Seiten zu Verhandlungen in keinster Weise bereit sind, sollte man als außenstehender Dritter trotzdem alles dafür tun, um einen Dialog wieder möglich zu machen. Da bringt es nichts, in Stahlhelm und Tarnjacke die Front zu besuchen, sich in den Europarat zu setzen und vom "Krieg gegen Russland" zu schwadronieren oder einmal in sechs Monaten mit Putin zu telefonieren, da muss mehr kommen. Aber ich sehe seitens der Ampel keine Bereitschaft dazu, ganz im Gegenteil: Es wird zum Krieg getrommelt, auf allen Kanälen, und Politikerinnen und Politiker schwelgen bereits in Tagträumen von Putins Sturz und Russlands absoluter Totalkapitulation. Der Irrsinn macht Schule.

Wir sind nicht die Schutzherren der Ukraine, spielen uns aber zu diesen auf. Die Diskussion hat sich viel zu sehr emotionalisiert. Dass man wegen diesem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg wütend ist, ist verständlich. Aber man darf diese Wut nicht zum Hauptfaktor seiner Reaktion darauf machen, sondern müsste besonnen und mit Vorsicht vorgehen.
1. Vereinnahmung der Opferrolle. Nicht die Ukrainer, die ermordet, vertrieben, vergewaltigt und ausgeplündert werden und ihrer Heimat beraubt werden sollen, sind das "wahre" Opfer des völlig ungerechtfertigten russischen Eroberungskrieges, sondern Pazifisten und "Pazifisten" im sicheren Deutschland, die voller Weltschmerz auf das Geschehen blicken. Diese leiden gar ungeheuer, weil sie sich nun tatsächlich Kritik und Gegenargumente anhören müssen und vor Augen geführt bekommen, dass Gewaltlosigkeit im Angesicht des Bösen nicht das Gute beschützt, sondern dem Bösen den Sieg ermöglicht.

2. Verschwörungstheoretische Geraune über den "militärisch-industriellen Komplex", der angeblich im Hintergrund die Fäden zieht. Angesichts der Art und Weise, wie gerade die Bundesregierung mit solchen Themen umgeht, kann ich darüber nur müde lächeln. Rheinmetall, KMW, Heckler & Koch und Co. träumen nachts davon, auch nur ansatzweise so viel Einfluss und Lobby wie die Autoindustrie zu haben. Ihre Produkte verkauft die Rüstungsindustrie auch ganz ohne "Kriegstreiberei" und die Entscheidung zum Krieg fiel in Moskau und nur dort.

3. Leere Phrasen über das Verhandeln um des Verhandelns willen. Erstens wird ohnehin ständig kommuniziert und nach Möglichkeiten zur Beendigung des Konflikts gesucht, zweitens lässt sich mit der Russischen Föderation, die jedes Abkommen mit der Ukraine gebrochen hat und keinerlei Anstalten macht, ein verlässlicher Vertragspartner zu sein, nicht verhandeln. Gerade kürzlich hat Lawrow wieder verkündet, dass selbst die Existenz einer neutralen Ukraine für Moskau nicht akzeptabel ist. Der Staat soll zerschlagen und in ein von Moskau kontrolliertes "Kleinrussland" verwandelt werden, nichts weniger.

4. Völlige Verkennung der Tatsache, dass die Ukraine sich mit militärischen Mitteln schon seit 2014 erfolgreich dagegen verteidigt, vernichtet zu werden, und mit ausreichender Unterstützung sehr wohl in der Lage ist und sein wird, die russische Fähigkeit und Willen zur Kriegsführung zu brechen und damit weitere Angriffe auf sich abzuwenden.

5. Hysterische Warnungen vor einem angeblichen "Militarismus". Wenn dieser daran besteht, dass die deutsche Gesellschaft darüber nachdenkt, dass man sich und seine Verbündeten und Partner gegen Angriffe verteidigen sollte und dafür die Mittel notwendig sind und bereitgestellt werden müssen, ist das so weit von Militarismus entfernt wie Putin von einem netten Kerl. Der Wunsch, sich verteidigen zu können, ist kein Militarismus - es ist infam, so etwas zu unterstellen. Respekt und Anerkennung für die Bundeswehr ist ebenfalls kein Militarismus. Ich gebe Dir eine kurze Definitionshilfe: Militarismus bedeutet das Primat des militärischen gegenüber der Politik und die Ausrichtung der ganzen Gesellschaft auf Krieg. Klingelt da was? Ja, genau, einfach mal Richtung Moskau schauen.

6. Arrogante Aufforderungen an von Vernichtung bedrohte Menschen, sich doch gefälligst brav und unterwürfig in ihr "Schicksal" zu fügen und sich umbringen und unterdrücken zu lassen, damit "Frieden" werde. Hau solche Sätze mal gegenüber Polen oder Überlebenden der Shoa heraus - nein, lass das lieber, dann hättest Du zumindest ein bisschen Anstand.

7. Diffamierung der deutschen Sicherheitspolitik, die nach internationalem und nationalem Recht (unter anderem Urteile des Bundesverfassungsgerichts) legal und moralisch gerechtfertigt ist. Im Chaos des zerfallenden Jugoslawiens wurde noch mehr Völkermord als er ohnehin schon stattgefunden hatte verhindert und in Afghanistan mit einem Mandat der UN auf einen brutalen Angriff auf einen Verbündeten reagiert.

8. Ganz ehrlich, mich widert dieses moralinsaure Anbiedern gegenüber dem Diktator und Kriegsverbrecher Putin einfach nur an. Ich teile pazifistische Positionen nicht, respektiere sie aber, wenn sie genuin sind und beachten, wer tatsächlich für Krieg und Leiden verantwortlich ist.
Bei dem, was die Kanonenfreunde hier so schreiben, sollte man sich mal ernsthaft fragen, wer hier eigentlich "moralinsaures" Gesabbel verbreitet. Dass hier zum Krieg getrommelt wird und es alle toll finden, weil sie vom Tagesschau-, FAZ- und Spiegel-Sprech (Link) bereits so gehirngewaschen sind, dass ihnen das autonome Nachdenken ganz offenkundig schwerfällt, das widert mich an. Dass man nichtmal mehr auf der Hand liegende Tatsachen ansprechen und sich gegen die Lieferung deutscher Waffen aussprechen kann, ohne als "Putinversteher" oder "Russlandanbiederer" zu gelten, das widert mich an. Dass man keine Diskussion mehr normal führen kann, ohne direkt abgestempelt zu werden von irgendwelchen dahergelaufenen Moral- und Sittenwächtern, die es auf Anhieb natürlich immer besser wissen, das widert mich an. Dass man von morgens bis abends nur noch über die Schuldfrage(n) diskutiert, mit'm Finger andauernd auf andere zeigt (sowohl in der Innen- und Außenpolitik als auch im gesellschaftlichen Diskurs) und an konstruktiven Lösungsvorschlägen fernab von Panzer-Transporten nicht mehr interessiert ist, das widert mich an. Dass einfach nachgeplappert wird, was die Mächtigen dazu sagen, das widert mich an. Kurzum: Ihr ekelt mich alle ziemlich an, mit euren erhobenen Zeigefingern und eurem hohlen, bellizistischen, aus "moralinsauren" Worthülsen bestehenden Geblubber. Genießt euer wohlfeiles Spiel mit dem Feuer und freut euch über die in euren Köpfen zurechtgelegte ethische Überlegenheit, solange ihr noch könnt, denn bald wird nämlich auch hier mobilgemacht, wenn das so weiter geht. Aber das ist ja nur hysterisches Verschwörungsgelaber! :p Oder? Sogar die Baerbock hat ja jetzt im Europarat verkündet, dass wir einen "Krieg gegen Russland führen" (Link). Dürfte den meisten von euch hier ja mächtig gefallen, diese indirekte Kriegserklärung. Beifall, bitte!! Wie sagte Padmé Amidala doch so schön: "... with thunderous applause".

Wir leben offensichtlich in Zeiten paradigmatischer Verwechslungen. "Krieg führen" heißt mittlerweile "auf Frieden hinarbeiten" und "schwere Waffen liefern" bedeutet mittlerweile "Deeskalation". Da unter solchen semantischen Voraussetzungen eine zielführende Diskussion absolut unmöglich wird, und der Diskurs übers Thema mittlerweile sowieso dermaßen emotionalisiert ist, dass eine sachliche Debatte darüber fast zum Unding geworden ist, klinke ich mich hier aus; das ist mir zu anstrengend, mir hier von Waffenlieferungsbefürwortern und Bundeswehrfetischisten den vermeintlichen moralischen Bankrott diagnostizieren zu lassen. Deshalb will ich euch bei eurer Kontemplation über eure moralis(tis)chen Überlegenheit und eurem "Wir sind die guten"-Circle-Jerk auf Realschul-Ethikunterrichts-Niveau wirklich nicht länger im Wege stehen. Erzählt euch weiter gegenseitig, wie unglaublich toll, wichtig und richtig das ist, schweres Gerüst gegene eine Weltmacht in Kriegsgebiete zu liefern, die direkt nebenan liegen. So kann man sich mal wieder richtig solidarisch fühlen, ohne selbst einen Finger krumm machen zu müssen. Das liegt in Deutschland ja gerade voll im Trend, neben der wieder salonfähig gewordenen, teilweise sogar wieder ins Ethnologische driftenden Russophobie (Link).

Zum Abschluss nur nochmal 'n Link zu 'nem Interview mit dem Ex-Militärberater Angela Merkels in der Zeitschrift EMMA (eine der wenigen deutschen Großpublikationen, die noch Vernunft in Sachen Ukrainekrieg wahren), das meines Erachtens nach absolut lesenwert ist und zu einem Großteil meine Meinung widerspiegelt. Vielleicht gibts hier ja doch den ein oder anderen, dem die Kriegstreiber-Suppe à la Strack-Zimmermann (Link) auch schon aus den Ohren herauskommt und der noch einigermaßen klar denken kann und interessiert ist.

Und zum allerletzten Schluss: Stempelt mich von mir aus, wie ihr wollt, nennt mich 'nen "Neurechten", 'nen "Putinapologeten", 'nen "Lumpenpazifisten" oder rotzt sonst irgendeine hanebüchene, an den Haaren herbeigezogene und völlig unfundierte Definition über mich ins Internet, wie's euch lustig ist, aber seht bitte davon ab, mir PNs zu schicken, ich antworte euch sowieso nicht und werde zukünftig auch nicht mehr mit Kriegslustigen diskutieren. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu schade. Wollte nur mal auschecken, ob es hier auf'm Board noch Leute gibt, die meine Meinung teilen, aber wen wundert es, dass es nicht so ist? Es heißt ja immerhin immer noch "Star Wars" und nicht "Star Peace"...

 
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ich antworte euch sowieso nicht und werde zukünftig auch nicht mehr mit Kriegslustigen diskutieren.

Wieso 'nicht mehr'? Es muss mir entgangen sein, dass du hier ernsthafte Diskussionsbereitschaft signalisiert hast.

Es scheint eher so zu sein, als wärest du von deinen eigenen Worten ziemlich besoffen und meinst, deine unbelegte Grütze ins Netz blasen zu müssen.
 
Wieso 'nicht mehr'? Es muss mir entgangen sein, dass du hier ernsthafte Diskussionsbereitschaft signalisiert hast.

Es scheint eher so zu sein, als wärest du von deinen eigenen Worten ziemlich besoffen und meinst, deine unbelegte Grütze ins Netz blasen zu müssen.
Na, da antworte ich jetzt doch nochmal gerne drauf. "Unbelegte Grütze"? Welche Belege fehlen dir? Lass es mich gerne wissen.

Ganz davon abgesehen diskutiere ich hier ganz normal. Ich bin immer auf Postings von anderen eingegangen. Natürlich lange nicht auf alle, aber das ist auch schwierig bei dem furiosen Gegenwind, der mir hier auf meine "empörenden Beiträge" entgegenweht.

Nur, weil dir meine Meinung nicht passt, ist das noch lange kein Grund, mir die Diskussionsbereitschaft abzusprechen. Und wenn dir mein Stil nicht gefällt, sei ruhig davon überzeugt, dass ich "von meinen eigenen Worten ziemlich besoffen" sei. Ich gebe mir lediglich Mühe beim Schreiben, um meine Ansichten relativ konzise darstellen zu können, auch unter Pseudonym im Star Wars-Forum. Wenn du darauf keine Lust hast, ist das nicht mein Bier. :zuck:
 
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Wollte nur mal auschecken, ob es hier auf'm Board noch Leute gibt, die meine Meinung teilen, aber wen wundert es, dass es nicht so ist? Es heißt ja immerhin immer noch "Star Wars" und nicht "Star Peace"...
Japp, und als Star Wars Fan sollte man damit vertraut sein das Idealismus sicherlich gut und schön ist, aber sicherlich nicht das Imperium verhindern konnte, oder es gar mit Diplomatie zurück zu schlagen war. Padme konnte als Senatorin mit Ihrer Friedenspolitik während der Klonkriege praktisch nichts ausrichten, und Griff als Ihr Volk von der Handelsföderation attackiert wurde selbst zu Waffen.
Das Imperium wollte nur Macht erhalt, und hat als Regime die Bevölkerung unterdrücken um den Frieden zu wahren. Unabhängige Regierungen wurden erobert egal ob sie sich militärisch zur wehr setzten oder nicht. Da gab es nur zwei Möglichkeiten Unterwerfung oder Untergang.
Erst als die Rebellion Fuß faste und militärisch gegen das Imperium vor ging konnte der Imperator gestürzt werden. Es gibt nämlich in der Tat Ziele für die es sich zu kämpfen lohnt.

Und das sage ich als Jemand der eigentlich auch im Grunde pazifistisch veranlagt ist und nicht den Kampf sucht. Mir währe es auch am liebsten Deutschland wäre kein Waffenexporteuer und das stehende Heere eben nicht mehr notwendig sind. Aber mit Despoten wie Putin, Kim Jong Un und Organisationen wie den Taliban sieht unsere Welt halt leider anders aus. Der Diplomatie sind eben leider gewisse Grenzen gesetzt.
Und ja der zweite Irakkrieg war falsch, ebenso der Kampf in Afghanistan und viele Andere Kriege die USA und andere NATO Partner gemeinsam geführt haben. Ich war so froh als endlich die Truppen aus Afghanistan abgezogen werden sollten, und erschüttert danach die schnell die Taliban dieses Land erobert haben und daraus einen Islamischen Staat machen, ohne Demokratie oder Frauenrechte oder Menschenrechte im allgemeinem. Es ist eine Schande.
Ebenso haben wir seit zwölf Jahren Bürgerkrieg in Syrien, wo es schlicht keine "guten" zu geben scheint, höchstens Verbündete die man dann Friedenskämpfer nennt, während die Gegner als Terroristen bezeichnet werden. Das klingt zynisch, aber die Welt ist halt leider keine pazifistische Utopie.
 
Du hast die User, die der Ukraine Verteidigungsmittel zusprechen, gerade als Kriegslustige abgestempelt und angekündigt, nicht mehr mit ihnen zu diskutieren. Wie deckt sich das mit der gerade von dir hervorgehobenen Diskussionsbereitschaft?
Man warf mir vor, von Anfang an nicht an einer Diskussion interessiert gewesen zu sein. Wie du allerdings lesen kannst, antworte ich seit einigen Tagen mehr oder minder kontinuierlich auf einzelne Beiträge und beteilige mich. Da ich über die momentane öffentliche Meinung zu dieser ganzen Thematik sehr frustriert bin, nehme ich mir immer wieder vor, mich damit einfach nicht mehr zu beschäftigen und darüber mit anderen zu diskutieren. Ich gestehe ein, dass mir das nicht immer ganz gelingt.
Hast du selbst schon im allerersten Satz am Dienstag gemacht (den du vor ner Minute rauseditiert hast, du kleiner Schlingel). Die Moderation ist dir sicherlich dabei behilflich, diesen wieder herzustellen. :kaw:
Klaro, wieso nicht? Mein Edit bezog sich lediglich auf Stilfragen, die mir nicht gefallen haben und ich habe hier nie irgendwem den Willen zur Diskussionsbereitschaft abgesprochen, auch nicht im einen Satz längeren Ursprungspost. Damit hast du angefangen.
Das klingt zynisch, aber die Welt ist halt leider keine pazifistische Utopie.
Und sie wird auch nie eine werden, weil Politiker reaktionär und aggressiv handeln und die Bevölkerung dies händeklatschend befürwortet. Weil die Welt keine pazifistische Utopie ist, muss ich sie noch schlimmer machen, indem ich Waffen produziere und sie in Kriegsgebiete liefere?
 
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Man warf mir vor, von Anfang an nicht an einer Diskussion interessiert gewesen zu sein.

Bist du ja auch immer noch nicht. Du versuchst gerade, dich mit mir zu streiten, weswegen du auch deine großspurige Ankündigung, hier nicht mehr zu reagieren, nicht mal eine Stunde lang aufrecht erhalten konntest. Zum Ukrainekonflikt hast du heute in der Sache noch nix hier abgesondert, was auch nur ansatzweise erkennen ließe, dass du auf die hier geäußerte Kritik eingehen würdest. Ist ziemlich armselig, weißt du aber auch.
 
Da unter solchen semantischen Voraussetzungen eine zielführende Diskussion absolut unmöglich wird, und der Diskurs übers Thema mittlerweile sowieso dermaßen emotionalisiert ist, dass eine sachliche Debatte darüber fast zum Unding geworden ist, klinke ich mich hier aus

Das ist hier kein Flughafen, also gibt es keinen Grund, den Abflug anzukündigen. :zuck:

C.
 
Bist du ja auch immer noch nicht. Du versuchst gerade, dich mit mir zu streiten, weswegen du auch deine großspurige Ankündigung, hier nicht mehr zu reagieren, nicht mal eine Stunde lang aufrecht erhalten konntest. Zum Ukrainekonflikt hast du heute in der Sache noch nix hier abgesondert, was auch nur ansatzweise erkennen ließe, dass du auf die hier geäußerte Kritik eingehen würdest. Ist ziemlich armselig, weißt du aber auch.
Armselig finde ich eher, wie du partou nicht bereit ist, auf den Inhalt meines Postings einzugehen und mir im gleichen Atemzug vorwirfst, nicht diskussionsbereit zu sein. Da oben steht meine Antwort auf zwei Postings von jeweils zwei Usern, es steht dir frei, darauf einzugehen, oder nicht. Wieso geht es jetzt hier um meine vermeintlich nicht vorhandene Diskussionsbereitschaft? Ich diskutiere doch jetzt gerade in diesem Moment mit dir.
Das ist hier kein Flughafen, also gibt es keinen Grund, den Abflug anzukündigen. :zuck:
Alte Marotte von mir. Damit versuche ich wahrscheinlich nur irgendwie, mich selber davon abzuhalten, mich so zu stressen, aber es gelingt mir leider nicht immer. Hast schon recht, sollte ich mir abgewöhnen, wirkt auch irgendwie kindisch und eingeschnappt.
 
Nö. Du willst hier nicht diskutieren. Ist angekommen. Und wenn man dir genau das bescheinigt, machst du hier den Edgelord-9000.
Okay. Dann will ich eben nicht diskutieren. Habe ich trotzdem deine Erlaubnis, noch auf Postings zu antworten, obwohl ich in einem mal geschrieben habe, dass ich aus der Diskussion austrete?
@Solide Kuh Bisher sieht das für mich eher aus als suchst du Leute die dich für deine Meinung beklatschen anstatt einen echten Diskurs.
Nein, ich tue lediglich meine Meinung über die jetzige Situation der Lage kund. Dass die nicht alle beklatschen, ist mir ja bewusst. Ich bin ja nicht nur hier auf weiter Flur mit meiner Meinung.

Es schockiert und enttäuscht mich eben zum Teil, dass es hier echt niemanden im Thread gibt, der sich konkret gegen Waffenlieferungen ausspricht. Es bestätigt meiner Ansicht nach aber auch das, was ich bereits schrieb: Dass die Gesellschaft momentan in eine sehr fragwürdige, latent militaristische Richtung abdriftet. Das geht mit der Befürwortung von sowas meiner Meinung nach eben schon los.
 
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Mich würde immer noch interessieren, wie man diesen Konflikt deiner Meinung nach beheben könnte. Ohne, dass das angegriffene Land weiter leiden muss... Diplomatie zieht ja nicht und Gebiets- und Bevölkerungseinbußen wären auf mehreren Ebenen fatal. Wie?
Obwohl man die (widerrechtliche) Annexion der Krim als Beispiel hat, dass bei Putin eine pazifistische Apeacement-Politik nicht funktioniert, werden die die Leute, die undefiniert von "Verhandlungen" sprechen, keine richtige Antwort geben können.

Grüße,
Aiden
 
Mich würde immer noch interessieren, wie man diesen Konflikt deiner Meinung nach beheben könnte. Ohne, dass das angegriffene Land weiter leiden muss... Diplomatie zieht ja nicht und Gebiets- und Bevölkerungseinbußen wären auf mehreren Ebenen fatal. Wie?
Man müsste das Gespräch mit der Ukraine und Russland suchen, und durch international abgestimmte diplomatische Arbeit versuchen, beide wieder an einen Tisch zu bringen. Wie man das genau bewerkstelligt, kann ich dir nicht sagen, weil ich kein Diplomat bin. Dafür haben wir ja die von uns an die Spitze gewählten politischen Vertreter, die sich momentan allerdings lieber die Front persönlich anschauen oder im Europarat im Namen Deutschlands Russland rhetorisch den Krieg erklären, anstatt Gespräche zu suchen.

Man sollte weiterhin humanitäre Hilfe leisten, indem man beispielsweise das DRK in die Ukraine schickt. Das wird ja gottseidank schon getan, ließe sich aber bestimmt noch intensivieren. Auch zivile und private Spendenaktionen sind klasse und helfen notleidenden Ukrainern vor Ort. Man muss geflohene Ukrainer in Deutschland aufnehmen und ihnen helfen, insbesondere von staatlicher Seite. Das sind alles Dinge, die man momentan tun kann. Keine Waffen zu liefern bedeutet nicht, dass man gar nichts tut.

Ich stelle mal die Gegenfrage in den Raum: Wie stellt ihr euch denn den Fortgang dieses schrecklichen Krieges vor? Werden jetzt immer mehr Waffen geliefert und dann irgendwann im Oktober/November hat man die Russen so nah an ihren eigenen Grenzen, dass Putin den Kampf einfach aufgibt, und der lässt sich das gefallen? Glaubt ihr wirklich, dass Putin eine solche Niederlage einfach hinnehmen würde? Für mich ist das eine Utopie und eine sehr naive Sicht der Dinge, so traurig das auch ist. Der Mann ist sehr alt, körperlich vielleicht, geistig auf jeden Fall stark beeinträchtigt und hat wenig bis nichts mehr zu verlieren. Der lässt sich nicht aus der Ukraine bomben, schon gar nicht von NATO-Gerüst. Der wird alles tun, dass das nicht passiert, auch wenn es den wirtschaftlichen und sozialen Zustand Russlands und noch weitere tausende Menschenleben kostet.

Auf Biegen und brechen jetzt möglichst schnell diesen Krieg gewinnen zu wollen, indem man jetzt regelmäßig schwere Waffen in die Ukraine liefert, ist im Gegensatz zu den von mir oben aufgeführten Aktionen kein Mittel, um die Eskalation zu stoppen und den Krieg zu verkürzen, sondern das genaue Gegenteil. Wenn man jetzt weiter Waffen liefert, führt man nichts weiter als einen Abnutzungskrieg. So sieht das z.B. auch Erich Vad, der ehemalige militärpolitische Berater Angela Merkels (und der ist nun wahrlich kein Pazifist):
Und was, wenn auch der Leopard geliefert wird?
Dann stellt sich erneut die Frage, was mit den Lieferungen der Panzer überhaupt passieren soll. Um die Krim oder den Donbass zu übernehmen, reichen die Marder und Leoparden nicht aus. In der Ostkukraine, im Raum Bachmut, sind die Russen eindeutig auf dem Vormarsch. Sie werden wahrscheinlich den Donbass in Kürze vollständig erobert haben. Man muss sich nur allein die numerische Überlegenheit der Russen gegenüber der Ukraine vor Augen führen. Russland kann bis zu zwei Millionen Reservisten mobil machen. Da kann der Westen 100 Marder und 100 Leoparden hinschicken, sie ändern an der militärischen Gesamtlage nichts. Und die alles entscheidende Frage ist doch, wie man einen derartigen Konflikt mit einer kriegerischen Nuklearmacht - wohlbemerkt der stärksten Nuklearmacht der Welt! - durchstehen will, ohne in einen Dritten Weltkrieg zu gehen. Und genau das geht hier in Deutschland in die Köpfe der Politiker und der Journalisten nicht hinein!

Erich Vad: Was sind die Kriegsziele?
Vad äußert im Interview noch weitere Ideen, wie man besser vorgehen könnte. Er meint sogar, dass er Waffenlieferungen per se nicht schlecht findet, es aber viel vorsichtiger und in langsameren Schritten vonstatten gehen solle. Wenn selbst schon hochrangige Militärberater warnen...

Welche Alternativen fallen dir/euch denn zu den Waffenlieferungen ein? Gar keine? Ist das wirklich das einzige Mittel, was uns jetzt noch bleibt, oder nicht doch einfach eine gefährliche Entscheidung unseres Bundeskanzlers? Scholz hat die Regierungserklärung zum Leopard-Entschluss übrigens geskippt und nichtmal im Bundestag zur Diskussion gestellt, sondern sie einfach direkt per Presse bekanntgegeben (siehe hier). Es ist ein an Autoritarismus grenzender Wahnsinn, der hier vonstatten geht, und niemanden kümmert es. :zuck:
Obwohl man die (widerrechtliche) Annexion der Krim als Beispiel hat, dass bei Putin eine pazifistische Apeacement-Politik nicht funktioniert, werden die die Leute, die undefiniert von "Verhandlungen" sprechen, keine richtige Antwort geben können.

Grüße,
Aiden
Das bedeutet, man muss eine nonpazifistische Kriegspolitik betreiben? Die funktioniert besser?
 
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