Bespin

[Hyperraum nach Bespin, ISD II Accuser, Kommandobrücke]- Captain Nereus Kratas, Lt. Perioma, Lt. Gadon, Crew

"Wir werden in Kürze nahe Bespin aus dem Hyperraum treten, Sir", meldete Lieutenant Gadon mit einer Stimme, die deutlich machte, dass er schon seit halben Ewigkeiten solche Meldungen gemacht hatte, immer nur mit anderen Planeten oder Systemen... Zudem war die Laune des Lieutenants etwas getrübt, was Nereus nur damit verbinden konnte, dass sein Name nicht auf der Liste der urlaubsberechtigten Crewmitglieder zu finden war. Nun, das war Nereus' Name auch nicht. Aber Nereus war der Captain.

"Verstanden, Lieutenant. Sie Beide haben in meiner Abwesenheit die Brücke. Überwachen Sie die Materialverladungen und achten Sie auf die korrekte Einhaltung der Urlaubszeiten. Ich muss wohl nicht betonen, dass ich keinen Zwischenfall in Cloud City mit einem Crewmitglied der Accuser haben will, oder?"

"Nein, Sir. Die Crew der Accuser weiß bestens, wie sie sich im Landurlaub zu verhalten hat", erwiderte Gadon gepresst, als ginge ihm dieser Hinweis an die persönliche Ehre. Ein kurzer, milde überraschter Blick seines Kommandanten erfasste ihn, ehe Nereus es mit einem Achselzucken abtat und sich aus seinem auf die Dauer unbequemen Kommandosessel erhob. Nicht zu früh.

"Hyperraumaustritt... jetzt!"

Die Accuser stieß in das Bespin-System, doch dieses Mal näher am Planeten als zu ihrem Besuch davor. Der kleine Verband der Verteidigungschiffe und einiger Passagierkreuzer, darunter einem, der fast die Größe eines imperialen Sternzerstörers erreichte, begrüßte sie beim faszinierenden Gasplaneten.
Nereus nickte seinen zwei Offizieren noch einmal zu, bevor er sich mittels eines Turbolifts zum Hangar aufmachte.

Dort herrschte indes reger Betrieb. Gereizte Unteroffiziere prüften die Urlaubsgenehmigungen einiger Mannschaftsdienstgrade, die sich vor den eigentlich für Sturmtruppen bestimmten Transportern drängten. Trotz der großen Anzahl der Wartenden, unter ihnen viele TIE-Piloten und dienstfreie Kanoniere, ging alles diszipliniert zu, wie man es von einem imperialen Schiff erwarten konnte. In einer ruhigeren Ecke des Hangars indes wartete Nereus' persönliches Shuttle, wie immer einsatzbereit und wie immer bewacht von zwei Sturmtrupplern, die sich allerdings auf eine knappe Geste ihres Captains hin entfernten. Der Kommandant der Accuser ging nicht davon aus, in Cloud Coity Leibwächter zu benötigen. Ehrlich gesagt wären sie für gewisse Eventualiäten sogar lästig...

"Wohin darf ich Sie bringen, Captain?", begrüßte der Pilot des Kommandantenshuttles ihn streng formell in Habachtstellung, ehe Nereus ihn mit einem Nicken erlöste.

"Nach Cloud City, obere Tourismuslevels... irgendwo dort dürften für das Militär vorbehaltene Landeplattformen sein", antwortete Nereus.

"Bestätigt, habe ich auf meinem Schirm... Bitte setzen Sie sich hin, Sir."

Nereus tat, wie ihm geheißen, und das Shuttle hob langsam ab, um den Hangar des Sternzerstörers zu verlassen und in der Freiheit des Raumes seine eleganten Flügel herunterzuklappen. Dann brüllten die Triebwerke auf und ein Beschleunigungsschub ging durch das kleine Raumschiff. Bespin näherte sich ihnen.

"Wir sind bei der Raumverkehrskontrolle vorgemerkt, Captain", erläuterte der Pilot. "Selbstverständlich hat ein Offizier seiner imperialen Majestät Vorrang."

Nereus nickte. Das waren die kleinen Vorteile des Offiziersseins... in der dienstfreien Zeit konnte man den Respekt der lokalen Behörden vor der geballten Macht des Imperiums ausführlich genießen. Allerdings hatte der Captain schon oft gehört, dass manche Offiziere diesen Respekt aufs verabscheuenswürdigste missbraucht hatten...
Das Shuttle trat in die Atmosphäre des unruhigen Gasplaneten ein. Vollkommenm in Anspruch genommen von dem Anblick, der sich ihm bisher noch nie geboten hatte, sah Nereus aus dem Fenster. in der Ferne konnte er einzele Tibannagas-Raffinerien erkennen, die ihrer Arbeit nachgingen und das Imperium mit diesem kostbaren Rohstoff versorgten. Und dann war da Cloud City...

"Beeindruckend, nicht wahr?", fragte der Pilot ehrfürchtig.

Nereus war schon auf Coruscant und Bastion gewesen, war in Sichtweite der gigantischen Werften von Fondor aufgewachsen... aber so ein Gebilde wie Cloud City war auch für ihn etwas besonderes. Majestätisch schwebte die Stadt dort über der lebensfeindlichen Gasoberfläche des Planeten, in ihrer Form einer nach unten gestülpter Schüssel gleichend, die sich in einem langen Stiel nach unten fortsetzte. Auf der flachen Spitze Cloud Cities erkannte man die Silhouetten riesiger Gebäude, von denwen Nereus wusste, dass einige von ihnen zu den besten Hotels der Galaxis gehörten. Die Stadt in den Wolken zog mit ihrem ganz besonderem Flair jedes Jahr riesige Zahlen von Touristen an...

"Vorbereiten zum Landeanflug...", störte die rauhe Stimme des bisher schweigsamen Co-Piloten die Erhabenheit des Moments, und das Shuttle sank tiefer, auf die Stadt in den Wolken zu. Der erfahrene Pilot hatte schnell die in Frage kommende Plattform gefunden und landete das Shuttle, bevor er sich von seinm Kommandanten verabschiedete.
Als Nereus ausstieg, bemerkte er säuerlich, das zwei in marineblaue Uniformen gekleidete Soldaten mit ebensolchen Mützen und ein Lieutennt in imperialer Uniform angetreten waren. Dieser salutierte auch sogleich vor dem Kommandanten der Accuser.

"Willkommen auf Bespin, Captain... Kratas, richtig? Ich bin nur hier, um Sie darauf hinzuweisen, dass Gastoffiziere angehalten werden, sich an die Regeln betreffend des Verhaltens hier zu hal..."

"Weisen Sie mich nicht auf die Etikette hin, Lieuteanmant", fiel Nereus ihm kühl ins Wort.

"Ein Kommandant eines imperialen Sternzerstörers weiß so etwas im Schlaf..."

"Natürlich, Sir...", bereitwillig machten der Lieutenant und die zwei Soldaten, oder Polizisten, Platz. Nereus trat durch einen Tunnel hinaus in eine der belebten Fußgängerzonen Cloud Cities und sah sich um... Wohin nun?

[Bespin, Cloud City, Fußgängerzone]- Nereus, Passanten
 
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-Orbit um Bespin, im Shuttle-


Während der Flugzeit schlief die junge Captain ein wenig, auch wenn sie mehrmals über ihr Tun nachdachte. Eigentlich ein Wahnsinn, eine verrückte Idee oder auch Lebensmüde konnte man ihr Unterfangen nennen. Eigentlich ganz tpyisch für sie aber in dem Fall doch etwas übertrieben. Doch nun konnte sie nicht mehr zurück, sie befand sich schon im Orbit von Bespin. Vor ihr ragte ein ISD, die Accuser, wie Eryell sehen konnte. Also befand sich der Flottenoffizier schon auf Bespin. Da fiel ihr auf einmal etwas ein, sie hatte Jal keine Nachricht geschickt. Das muss ich schnell nachholen. Schnell tippte sie eine Nachricht und schickte sie auch gleich ab.

-Private, nicht Rückvollziehbare Commnachricht an Jal-

Leider können wir uns heute nicht sehen, musste unerwartet auf eine Mission aufbrechen. Sicher verstehst Du auch, daß ich Dir keine Einzelheiten nennen kann. Werde ein paar Tage nicht anwesend sein und kann verstehen, daß Du bald wieder aufbrechen musst. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Deine Eryell

-Commnachricht Ende-

Seufzend lehnte sich die junge Captain zurück. Es tat ihr weh, sie liebte ihn. Also was tat sie hier eigentlich? Diese Frage konnte wie immer keiner beantworten aber vielleicht fand sie hier Antworten. Die Landeerlaubnis bekam sie ohne Probleme, man wies ihr auch einen Platz zum landen zu. Dort landete sie auch und stieg dann aus dem Shuttle. Ich brauch ein Hotel...Kaum gedacht, stieg sie in ein Schwebetaxi und fuhr zu einem Hotel, ein etwas besseres. Das dort auch imperiale Flottenmitglieder zu Gast waren, konnte man sehen und auch nicht vermeiden. Doch sie verhielt sich unauffällig. An der Rezeption bekam sie ein Zimmer, mehr eine Suite, doch das störte die junge Captain nicht, hauptsache überhaupt eine Unterkunft. Das Zimmer sah sehr komfortable aus, wie das ganze Hotel. Und wie finde ich jetzt diesen Offizier? Gute Frage aber wie immer keine Antwort. Vom Balkon aus, konnte Eryell einen Pool entdecken. Genau das richtige für den Anfang, dann kann ich immer noch zum suchen anfangen. Das tat sie auch, sie zog ihre Sachen aus, ihren Bikini an, der ihren wohlgeformten Körper gut zeigte. Einen Bademantel darüber und mit einem Liegehandtuch bewaffnet, ging sie zum Pool runter. Das Handtuch legte sie auf einen Liegestuhl, den Bademantel zog sie aus und sprang in den Pool. Eine angenehme Temperatur, genau richtig. In diesen Moment war es ihr egal, ob es hier von Imperialen wimmelte, die Entspannung machte alles wett.


-Bespin, Hotel, im Pool-
 
[Bespin, Cloud City, Fußgängerzone]- Nereus, Passanten

Ein kurzer Blick über die vorbeischlendernden Passanten verriet Nereus, dass imperiale Uniformen hier durchaus nicht unüblich waren, die örtlichen Sicherheitskräfte jedoch trugen allesamt dieselben blauen Uniformen wie die zwei Soldaten, die ihn empfangen hatten. Dominant allerdings waren exklusive, hochmodische Gewänder, orientiert an den Modeszenen Coruscants und auch Bastions, also in deutlich imperialer Tradition gehalten. Hier mussten die Reichen Wirtschaftsbosse des Imperiums und ihre besser verdienenden Angestellten jede Möglichkeit finden, ihr Geld zu verprassen. Nereus war sich sicher, dass sein Sold niemals solch astronomische Höhen würde annehmen können- nicht einmal Großadmiral Needa verdiente so viel Geld. Allerdings wurden der Flotte auf besetzten Planeten schon immer gewisse Sonderkonditionen eingeräumt. Als Captain konnte er sie nun voll in Anspruch nehmen...
Nach einiger Zeit müßigen Schlenderns durch die breite Straße, an deren Seiten sich die prunkvollsten Hotels und Bars emportürmten, gelangte der Captain an einen Hotelkomplex, der seinem Geschmack in seiner Bauweise am meisten entsprach. Stilvoll, aber nicht vergleichbar mit dem verschwenderischen Aspekten des Hotels auf Bastion, in dem Screed residiert hatte. Hier waren verstärkt imperiale Uniformen zu erkennen, die sich allerdings logischerweise niemals unter dem Rang eines Lieutenant-Commanders bewegten. Das Hotel trug seiner Bauweise auch in seinem Namen, "Grand Bespin", ein Stück weit Rechnung, da es sich auf eine angenehme Weise an den Baustil Cloud Cities anpasste, anstatt durch kontrastierende Formen auffallen zu wollen, wie es andere Etablissements taten. Ein blauuniformierter Wachposten vor dem Eingang zur Lobby des Hotels salutierte gewohnheitsgemäß, als Nereus ihn passierte. Dieses Hotel schien in der Tat des öfteren von Militärangehörigen in Anspruch genommen zu werden... sehr zum Leidwesen anderer Geste, die jedem Uniformträger kritische und argwöhnische Blicke hinterherwarfen und offenbar kein bißchen bereit waren einzusehen, dass all ihr Reichtum ohne die schützende Hand der imperialen Flotte nichts wert war. Nereus seufzte. Menschen wie Raistlin waren ihm wirklich näher als diese Blutsauger...
Hinter der Lobby, in einer Halle getragen von eleganten Säulen aus edelstem Marmor, befand sich die Hotelbar, neben der sich sofort der mit klarem Wasser gefüllte Hotelpool befand, der sogar von einigen Lebewesen, zumeist Menschen, benutzt wurde. Die Tische ringsum waren mit bunt gemischten Gruppen besetzt, die sich an den zahlreichen dargebotenen Getränken gütlich taten. Nereus dachte nach. Diese Tische sahen zu einladend aus, außerdem würden der Landurlaub und die Verladeaktionen noch lange genug dauern... warum also nich einen kleinen Drink nehmen? Entschlossen holte sich der Captain, dessen Rangabzeichen genügten, um jegliche Fragen zu zerstreuen, ein adäquates Gesöff und sicherte sich einen vom Überblick her exzellenten Platz. Nachdenklich spielte er an seinm aus der Brusttasche ragenden Rangzylinder, als er der Halle einer kleinen Musterung unterzog. Kurzzeitig verharrte sein Blick, als ihm seine Augen, wie es schien, einen Streich gespielt hatten... oder doch nicht? Nein, nach einem kurzen, prüfenden Blick fand er das Gesicht nicht wieder. Sachte schüttelte er den Kopf. War es schon so bedenklich, dass er plötzlich Raistlins Gesicht sah...?

[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Gäste, (Eryell)
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, beim/im Pool-


Ein paar Schwimmrunden machte die junge Captain im Pool. Zum Glück konnte sie den ganzen Pool ausnutzen, denn viele Leute lagen in ihren Liegen, anstatt das sie sich im Pool erfrischten. Doch so ganz entspannt schien sie nicht, ihre Augen wanderten oft herum. Schließlich befand sie sich nicht gerade auf Heimatsgebiet. Doch sie musste zugeben, es gefiel ihr hier. Der Pool aus Marmor, auch der Weg herum, das Hotel sehr nobel und auch das Personal, besser gesagt die Droiden, hervorragend. Sie kannte solche Umgebungen von ihren Eltern aber sie mochte diese Atmosphäre nie und grenzte sich schnell ab von den ganzen Gehabe. Nachdem sie einige Runden geschwommen hatte, stieg sie aus dem Wasser heraus, nahm ihr Handtuch und tropfte sich ein wenig ab. Ihr tailenlanges dunkles Haar mit den bläulichen Strähnen, kam als nasser sehr gut zur Geltung, wie auch ihr Körper. Sie merkte es deutlich, denn einige Männer sahen sie komisch an. Eryell mochte dies gar nicht, nahm ihren Bademantel und zog ihn an. Um den Blick auszuweichen, nahm sie ihr Handtuch und ging wieder ins Hotel. Ihr Weg führte sie bei der Bar vorbei. Ruhig ging sie weiter, bis ihre Augen bei jemanden stehenblieben.

"Nereus..."

Haucht die junge Captain insich hinein. Konnte es tatsächlich Zufall sein, daß sie sich ausgerechnet hier trafen? Sie hoffte nur, daß er keinen Alarm oder so schlug, sie könnte sich nicht mal richtig wehren, wie auch, im Bikini und Bademantel? Tief durchatmet ging sie weiter, bis sie einen Schritt vor ihm stehenblieb und ihn mit ihren grün leuchtenden Augen ansah. Man könnte sogar meinen, sie lächelte ihn an.


-Bespin, Hotel, bei der Bar mit Nereus-
 
[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell, Gäste

Der klebrige Drink von der Bar rann dem Captain angenehm war durch die Kehle, als er sich auszureden versuchte, dass er eben Captain Raistlin im Hotelpool erblickt hatte... so waghalsig konnte noch nicht einmal die Interimschefin des republikanischen Geheimdienstes sein. Gerade stellte er sein Glas ab, erfreut, sich überzeugt zu haben, als eine subtile Veränderung eintrat. Eine der wenigen im Pool schwimmenden Personen hatte diesen verlassen und machte sich nun zurück ins Hotel auf, verfolgt von den Blicken der anwesenden Männer. Die Gestalt, die ob dieser Unverfrorenheit ihren Bademantel anlegte, kam nun in die Bar, wahrscheinlich, um zur Lobby zu gelangen. Nereus verschlug es den Atmen, als ihn die Erkenntnis traf, dass seine Augen kurz zuvor perfekt funktioniert hatten... der Körperbau, die schwarzen, durch blaue Strähnen angenehm exotisch wirkenden Haare, die glitzernden grünen Augen- alles war wie damals, auf Bastion, in dem Lagerhaus, nur dass dieses Mal keiner der Beiden eine waffe auf den anderen gerichtet hielt und mit seiner Erschießung drohte. Nein, Eryell Raistlin war unbewaffnet... und hatte sich freiwillig auf eine imperiale Welt begeben. Warum? Etwa nur, weil er es angedeutet hatte...? Und war dieses angedeutete Lächeln spöttischer Natur oder so gemeint, wie er es auch interpretierte? Peinlich berührt bemerkte er, dass sie nun schon eine Weile nass da stand und er noch kein einziges Wort gesagt hatte...

"Sie sind also gekommen...", sagte er leise, bemüht um einen kühlen, gefassten Tonfall. Es misslang ihm. Man konnte nur zu deutlich sein Ungleichgewicht, dass sie in ihm ausgelöst hatte, heraushören.

"Ich habe ehrlich gesagt nicht daran geglaubt."

Sein Blick huschte kurz durch den Raum. Die Aussicht, hier ein Mitglied der Crew der Accuser anzutreffen war zwar gering, aber...
Er erhob sich, bemüht darum, ihr betörendes Aussehen weitestgehend zu ignorieren.

"Aber vielleicht sollten Sie erstmal etwas, äh... trockenes anziehen?"

Während seines kurzen Rundumblickes hatte er sehr wohl die mißgünstigen Blicke bemerkt, mit denen einige Anwesende ihn seit Raistlin vor ihn getreten war bedachten. Er konnte es ihnen ehrlich gesagt nicht verübeln...

[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell, Gäste
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, bei der Bar mit Nereus-


Es dauerte etwas länger, bis der Flottenoffizier mit ihr sprach. Die Zeit nutzte sie und musterte ihn. Er wirkte überrascht, vielleicht hätte er ihr nicht zugetraut, daß sie nach Bespin kam. Eigentlich wußte sie ja immer noch nicht, was sie hier tat und warum sie doch hergekommen war. Als er endlich den Mund aufmachte, wirkte er unsicher.

"Dachte auch nicht, daß ich so Lebensmüde sein werde aber sie sehen ja, ich bin nun da."

Eryell wirkte in dieser Phase ruhig, eigentlich sollte sie beunruhigt sein aber sie behielt Ruhe, schließlich durfte sie sich nichts anmerken lassen.

"Sie haben recht, ich sollte mir etwas anziehen. Ich komme gleich."

Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie in ihr Zimmer, um sich etwas anderen anzuziehen. Zum Glück hatte sie daran gedacht, zivilere Kleidung einzupacken, vor allem der Gegend entsprechend. Aus ihrer Tasche nahm sie ein langes Kleid heraus. Es lag eng auf der Haut und betonte ihren wohlgeformten Körper. Der Stoff seidig, dunkelblau, auf den beiden Beinseiten jeweils ein Schlitz, damit man besser gehen konnte und die Beine auch sehen konnte. Zwei Träger halten das ärmelose Kleid. Im Spiegel sah sie sich skeptisch an, doch es passte genau zur Umgebung hier. Die Leute alle nobel gekleidet und da konnte sie nicht mit einer Lederhose auftauchen. Die Haare band sie zu einen Zopf zusammen und steckte es dann hoch. Sie sah richtig weiblich aus, eine Seltenheit, daß sie so etwas anzog aber was tat man nicht alles für eine Tarnung. Bevor sie ging, zog sie noch hohe Schuhe an, erst dann verließ sie ihr Zimmer und ging wieder hinunter zur Bar. Dort saß immer noch der Flottenoffizier.

"So...ich denke, so kann man sich hier sehen lassen oder was meint ihr?"


-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Bar mit Nereus-
 
[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell, Gäste

Mit dem Hinweis, sich umziehen zu wollen, verschwand Raistlin wieder und gab Nereus damit die Möglichkeit, tief durchzuatmen. Er sah ernsthafte Schwierigkeiten auf sich zukommen, denn seine Verwirrung war noch weiter gewachsen. Die Absurdität dieser Szene alleine genügte, dass die die Interimschefin des Republikgeheimdienstes in Badekleidung vor einem Captain der imperialen Flotte stand- und davonkam. Fast hätte er an einen Traum gedacht, wenn sie nicht in diesem Moment zurückgekehrt wäre- gekleidet in eines der anziehendsten Kleider, das Nereus je gesehen hatte. Der blaue Stoff korrespondierte faszinierend mit ihrem Haar, das Kleid insgesamt betonte ihre Figur auf eine Art und Weise, die jeden Mann im Raume zu mindestens einer kleinen Peinlichkeit hinriß. Nereus verstand nicht viel davon, aber eines wusste er- sie sah umwerfend aus. Der letzte Rest seiner Selbstbeherrschung konnte ihn davon abhalten, den Mund aufzusperren wie ein unzivilisiertes Kind. Ihre unschuldig anmutende Frage, ob sie nun passend gekleidet sei, ließ ihn dann aber vollkommen ins Wanken geraten.

"Ja... ich schätze, so geht es...", brachte er hervor, sichtlich darum bemüht, sich bewusst zu machen, dass er mit einer hochrangigen Offizierin des Feindes sprach. Wenn das nur nicht so schwer wäre...

"Ich sehe also, dass sdie vergangenen Ereignisse Ihnen nicht zu sehr geschadet haben", stellte er dann fest, beschämt darüber, auf Bastion derart grob gewesen zu sein. Beschämt? Sie war eingedrungen, verdammt...

"Ich muss zugeben, dass... mich das erleichtert." Panik stieg in ihm auf. Wo war seine übliche Redegewandtheit geblieben? Mit welchen hohlen Phrasen gab er sich ab?

"Allerdings ist es hier zu gefährlich", flüsterte er dann. "Jederzeit könnte ein Mitglied meiner Crew hier auftauchen..."

Er sah sie ernst an. Immerhin war es auch möglich, dass der imperiale Geheimdienst schon auf seinen Fersen war...

[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell, Gäste
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Bar mit Nereus-


Ruhig stand sie vor ihm und merkte wieder, daß er etwas verwirrt wirkte. Es schien so, als hätte sie ihn aus der Fassung gebracht. Die junge Captain fühlte sich etwas geschmeichelt, denn sie konnte sich nur vorstellen, daß ihr Kleid ihm gefiel. Nicht nur ihn so wie es schien, auch andere Personen im Raum sahen sie komisch an. Doch sie wollte sich nicht aus der Fassung bringen lassen. Sie nahm neben dem Flottenoffizier Platz und tat so, als wäre sie seine Verabredung. Also lächelte sie ihn auch freundlich an, doch das Lächeln war ehrlich gemeint. Aber wenn sie es sich so genauer überlegte, würde sie im Erdboden versinken, wegrennen oder hätte gar nicht herkommen sollen. Doch dafür war es viel zu spät, ausserdem fand sie seine Gesellschaft angenehm.

"Ich muss sagen, ihr beschämt mich und ich kann nicht verleugnen, daß ich froh bin, daß ihr Euere letzte Mission überlebt habt."

Was red ich denn da? Er ist der Feind, da kann ich mich doch nicht freuen oder kann ich das doch? Eryell hatte so langsam das Gefühl, als lege ihr etwas an ihm. Etwas anderes konnte sie sich nicht für ihr Handeln erklären. Seine Worte bestätigten ihr so einiges, sie schien ihm auch nicht egal zu sein.

"Ich habe keine Angst aber um Euch mach ich mir Sorgen. Ihr könnt mehr in Gefahr sein als ich. Vielleicht sollten wir einen anderen Platz zum reden suchen oder ist es Euch lieber, daß ich wieder gehe?"

Flüsterte sie ihm zu, dabei sah sie ihn gefasst an. Es war viel zu spät für ein entfliehen. Ausserdem wollte sie wissen, was es mit ihm aufsich hat, warum sie an ihn dachte, warum kam sie hierher... ?


-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Bar mit Nereus-
 
[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell, Gäste

Als sie bekundete, erfreut über sein Fortleben nach der kurzen Auseinandersetzung bei Muunilist zu sein, erstarrte er fast. Nicht nur, dass er bedauerte, zu grob gewesen zu sein, als sie in imperiales Territorium eingedrungen war- was sie momentan streng gesagt ebenfalls tat-, nein, auch sie schien sich etwas aus dem Leben eines Feindes, eines Faktors, der eigentlich eliminiert werden sollte, zu machen. Ihr bezauberndes Lächeln indes schien zwar vorrangig nur zur Tarnung zu dienen, um eventuellen neugierigen weiszumachen, dass sie hier verabredet waren, aber irgendetwas an den Nunancen sagte dem Captain, dass mehr dahinter steckte als blosse Fassade... und diese Tatsache verstärkte nur seine Unsicherheit.

"Ich... ich danke Euch...", antwortete er lapidar, wofür er sich ohrfeigen gekonnt hätte. Dann kam sie auf seine Zweifel bezüglich der Sicherheit dieses Ortes zu sprechen und stellte in Aussicht, verschwinden zu können, was ihm allerdings zu seinem Befremden größtes Unbehagen bereitete.

"An einem anderen Platz wären wir sicher nicht so vielen neugierigen Augen ausgesetzt", bestätigte er flüsternd, wobei sein Blick stets wachsam blieb. Eine leere Geste, immerhin musste Raistlin viel besser darauf geschult sein, verdeckte Ermittler von harmlosen Zivilisten zu unterscheiden. Viel beunruhigender allerdings war die unüberhörbare Sorge, die sie um ihn zu haben schien. Er sah sie fragend an. Sie hatte sich umgezogen, also musste sie wohl eine Unterkunft im Hotel gefunden haben.

[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell, Gäste
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Bar mit Nereus-


Ja warum das ganze? Immer wieder stellte sie sich die Frage aber immer mehr kam sie zur Ansicht, daß es keine Antwort gab, zumindest jetzt noch nicht. Ihre Augen wandern recht oft durch die Umgebung, schließlich musste sie immer auf der Hut sein aber bis jetzt konnte sie nichts verdächtiges entdecken. Vielleicht würde man nicht rechnen, daß sich eine NRlerin in feindliches Gebiet begeben würde.

"Ihr braucht mir nicht zu danken, ich meine es ernst aber nun kommt, gehen wir an einen anderen Ort."

Freundlich lächelte die junge Captain. Sie erhob sich von ihren Stuhl, wartete bis der Flottenoffizier sich auch erhob und ging mit ihm aus der Bar. Erst am Gang wagte Eryell wieder zu sprechen.

"Es gibt momentan nur einen Ort, wo wir in Ruhe reden können, meine Suite. Keine Sorge, bin mit falschen Namen gereist."

Dies erwähnte sie nur, um Nereus zu beruhigen, falls Zweifel auftauchen sollten. Im Grunde hatte sie recht, die Suite ist ein guter Ort um zu reden. Nur worüber sollten sie reden? Bekam sie von ihm die Antworten? Sie wußte es einfach nicht und musste es herausbekommen. Sie ging mit ihm den Gang entlang, stiegen in den Lift und fuhren damit in die dritte Etage, wo die Suite ist. Erst als die Tür hinter Ihnen zuging, öffnete sie wieder den Mund.

"So...wir sind da."


-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-
 
[Bespin, Cloud City, Hotel, Bar am Pool]- Nereus, Eryell

Widerstandslos folgte Nereus Raistlin zu ihrer im dritten Stock des Prunkbaus gelegenen Suite. Dort angekommen kam er nicht umhin, einen kurzen Blick schweifen zu lassen. Die Suite war elegant und geschmackvoll eingerichtet und musste sündhaft teuer sein, was ihn zu der Frage veranlasste, wohher sie das Geld nahm... er bezweifelte, dass die Republik für all dies aufkam und damit indirekt die Wirtschaft des Imperiums finanzierte. Als sie sich kurz zu Wort meldete, drehte er sich nach der kurzen Musterung zu ihr um. Obwohl er nun gewappnet war, konnte er nicht umhin, sich zu einem unbeteiligtem Gesichtsausdruck zwingen zu müssen. Ihr seidenes Kleid glänzte geheimnisvoll im Licht der Suite, ebenso wie ihr schwarzes Haar, welches mit seinen blauen Strähnen über ihre Schultern und ihren Rücken fiel... Ein Teil von ihm indes meldete sich, wollte wissen, was er hier machte. Er hatte Zeit, aber was stellte er gerade mit dieser an? Worüber wollte er mit Raistlin... mit Eryell eigentlich sprechen? Hatte er es überhaupt gewusst, als er törrichterweise die Nachricht an sie versandt hatte? Er bemühte sich um eine ruhige Atmung, ehe er, gezwungen selbstbewusst, das Wort ergriff.

"Ich... ich wollte Euch nur einmal erneut meinen Respekt dafür aussprechen, trotz aller... Widrigkeiten hierher nach Bespin gekommen zu sein. Auch wenn ich glaube, dass es wohl zum Teil eine Dienstreise ist..."

Ja, genau, das musste es sein. Sie war hier, um ihn über irgendetwas auszuquetschen, dafür zu sorgen, dass er das Imperium verriet und ihn dann fallenzulassen wie einen verglühten Blaster. Aber nur ein kleiner Teil von ihm war davon überzeugt, dass es wirklich so war...

"Es... es fällt mir schwer das zu sagen, aber seit Bastion habe ich viel und intensiv über die Vorfälle in der Lagerhalle nachgedacht." Er schwieg kurz, als wollte er sich sammeln...

"Euer Entkommen hat meiner Reputation sehr geschadet... gleichwohl war ich darüber... erleichtert, weil ich weiß, wie der imperiale Geheimdienst mit Gefangenen zu verfahren pflegt. Und Euch diesem ausgesetzt zu sehen hätte ich... nicht ertragen."

Sein Blick irrte in der Suite umher, bemüht, einen Beruhigung spendenden Fixpunkt zu finden. Aber da war keiner, da war nur sie...

"Euch nun hier wiederzusehen, nimmt einige Last von mir, die ich mir nicht erklären kann... ebensowenig wie ich die Beweggründe für die Nachrichten an Euch erklären kann."

Er schüttelte den Kopf.

"Aber ich glaube, um dies zu ergründen seid Ihr gar nicht hier, oder? Was kann eine republikanische Geheimdienstlerin von einem imperialen Kommandanten anderes wollen, als Informationen?"

Er zwang sich, ihr in ihre grünen Augen zu sehen, mehr fragend als anklagend. Fast so, als wünschte er sich, dass sie es abstreiten würde... denn wenn sie das nicht tat, wüsste er, was er zu tun hatte. Denn Informationen über das Imperium würde sie von ihm nicht bekommen. Niemals.

[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus, Eryell
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-


Ihr Blick ruhte auf den Flottenoffizier. Durch das helle Licht, konnte sie nun mehr erkennen, ihn auch genauer ansehen. Er hatte ebenso grüne Augen wie sie selbst aber sie schienen etwas dünkler als ihre. Im Grunde sah er annehmbar aus, nicht so attraktiv wie Jal aber dennoch hatte er etwas ansich, daß sie faszinierte. Als er sprach, diesmal schien seine Schiene fester zu sein. Seine Worte brachten Eryell etwas aus der Fassung, sie konnte es kaum hören was er von sich gab. Er hatte sich tatsächlich Gedanken über sie gemacht, trotz daß er sich in Gefahr begab. Da fing ihr Herz etwas schneller zu schlagen an. Ein imperialer Captain machte sich Gedanken um sie. Da musste sie an einen anderen Captain denken. Schon einmal hatte sie sich in einen Captain verliebt, allerdings nur von kurzer Dauer, denn man erfuhr es. Es kostete ihn wahrscheinlich seine Karriere aber da wußte sie nicht, sie hatte es nie erfahren. Und jetzt diese Sache hier. Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als er erwähnte, daß sie wegen Informationen hier sei, doch da musste sie energisch den Kopf schütteln.

"Das ist nicht wahr...ich bin nicht wegen Informationen hier...ich will nicht Deine ...Euere Karriere auf den Spiel setzen, das liegt mir fern."

Diesmal hatte sie sich nicht unter Kontrolle, die junge Captain bebte fast aber mehr vor Verzweiflung.

"Ich bin nur wegen Ihnen hier aber fragen sie nicht warum....das auf Bastion, die Blicke, ich kann sie nicht vergessen...ich frage mich auch fast jede Minute, warum ich hier bin aber nun bin ich mir sicher, wegen Euch...."

Nun war sie sich sicher, einzig wegen ihm hatte sie die Gefahr aufsich genommen. Seufzend setzte sie sich auf das Bett, ihr Haupt hielt sie gesenkt und sah zum Boden hinunter.


-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-
 
[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus, Eryell

Anscheinend nahm sie seine Vermutung, dass sie auf Informationen aus war, mehr als heftig, denn sie schüttelte nachdrücklich den Kopf und kleidete die Verneinung dieses Vorhabens in ebenso energische Worte. Nereus war versucht, ihr zu glauben, weswegen er beschämt seinen Kopf senkte. Natürlich, es war auch vollkommen abwegig- die Infomationen, über die ein einzelner Kommandant verfügen konnte, lohnten diesen ganzen Aufwand bei Weitem nicht.

"Verzeiht...", stieß er hervor, doch sie schien noch nicht fertig. Nun erfuhr er, dass ihr Hiersein fast ebenso diffuse Gründe hatte wie seines. Und das ihre Verwirrung der seinen in nichts nachstand.

Mit gesenktem Kopf saß sie nun auf dem ausladenden Bett der Suite und schien sich ebenso unsicher zu sein wie Nereus, was zu tun war. Nur dass ihre Lage ungleich schlechter war. Eine knappe Geste von ihm, und die Karriere der Eryell Raistlin würde vor einem Folterdroiden des Imperiums ändern. Er schauderte. Solch eine Handlung durfte er nicht einmal in Erwägung ziehen...

"Uns... uns scheint es da ähnlich zu gehen", meinte er dann nach einem hilflosen Schulterzucken. Sie in ihrer resignierten Pose dort sitzen zu sehen machte es ihm nicht unbedingt leichter.

Zögernd trat er näher, nach Worten suchend, die die Konfusion lösen konnten. Leicht fiel es ihm nicht, ihr nun in ihrer momentanen Position nach unten hängendes Haar schienen seinen Blick geradezu zu fesseln. Als er kurz schräg rechts vor ihr stand, stoppte er.

"Und genau deswegen bin ich trotz der Gefahr, der ich mich aussetze, froh darüber, Dei... Eure Nachricht erwidert und Bespin als Zielhafen auserkoren zu haben." Er suchte ihren Blick.

"Auch wenn uns der Grund nicht einzuleuchten scheint..."

Innerlich formte sich bei ihm jedoch sehr wohl ein Grund. Jetzt, wo Eryell dort saß, konnte er erkennen, was ihm die Verwirrungen seit Bastion bereitet hatte. Er hatte es seit diesem Zeitpunkt verleugnen wollen, doch irgendwie fühlte er sich zu ihr, einer Feindin, hingezogen...

[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus, Eryell
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-


Immer noch sah die junge Captain zum Boden. Kaum fähig den Captain in die Augen anzusehen oder überhaupt einen Blick auf ihn zu werfen. Sie konnte es gar nicht fassen, daß der Grund ihres Hierseins er sein könnte. Sie hatte doch jemanden den sie liebte oder bildete sie sich nur etwas ein? War sie so naiv, leichtsinnig, verwirrt, daß sie mit jemanden die Nacht verbrachte, ihre Unschuld hergab und es eigentlich nicht wollte, weil sie jemanden Anderen wollte? Nun wurde sie noch verwirrter, sie verwirrte sich selbst mit all den Fragen, ohne Antworten. Nereus ging es wohl auch nicht anders, warum hätte er sonst auf ihre Nachrichten geantwortet. Auch die Inhalten sprachen Bände, sein Verhalten sprach Bände, also warum zweifelte sie dann?

"Es ist alles so kompliziert...das darf nicht sein. Euere Karriere...niemand und schon gar nicht ich, habe das Recht sie zu ruinieren."

Ich kann einfach nicht, es war falsch her zu kommen, was habe ich mir erwartet, daß er mich in den Armen nimmt und dann sagt, alles wird gut?

"Das Beste ist, ich werde meine Sachen nehmen und den Planeten verlassen...es war dumm, daß ich Euch in Gefahr gebracht habe und das ich überhaupt hergekommen bin."

Die Worte richtete sie zwar zum Flottenoffizier aber ihr Blick hang immer noch zum Boden.


-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-
 
[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus, Eryell

Etwas betäubt sah Nereus die immer noch mit gesenktem Kopf auf dem Bett sitzende Eryell an, die soeben mit ihren Worten seine Verwirrung in pure Verzweiflung hatte umschlagen lassen. Wenn sie Bespin jetzt verließ, dass war ihm auf irgendeine Art bewusst, würde es schlimm für ihn sein. Er hatte sie einmal entkommen lassen, dieses Mal hatte er das nicht vor- allerdings auf eine andere Weise als auf Bastion. Schon erhob sie sich, als wenn sie ihren Drohungen nun Taten folgen lassen wollte... Rasch, aber vorsichtig, hielt er sie am Handgelenk fest.

"Nein, es war keineswegs dumm, hierherzukommen...", sagte er, als er sicher war, Ihr Gehör zu haben.

"Es mag sein, dass Ihr... dass Du mich in Gefahr gebracht hast von der ersten Nachricht an, die die Accuser erreicht hat..."

Zu gut erinnerte er sich an seine Bestürzung und Verwirrung, doch jetzt, da er ihr in die Augen sah, schien das alles einen Sinn zu machen. Er trat einen Schritt näher und sie wich nicht zurück.

"Aber es war nicht dumm..."

Während er nur noch Zentimeter von ihrem hübschen Gesicht entfernt war, schienen in ihm sämtliche Alarmglocken zu schrillen, die krampfhaft versuchten, die Kontrolle über ihn zurückzugewinnen und ihn so handeln zu lassen, wie es sich für einen ehrenwerten Offizier des Imperiums, dessen Uniform und Abzeichen er trug, gehörte. Doch sie versagten kläglich...

"Denn jetzt ergibt alles einen Sinn, Eryell..."

Letzte Äußerung war nur mehr ein Hauch, der zwischen ihnen hing, bevor seine Hände ihren Hinterkopf umschlossen und er sie seinen Gefühlen endgültig nachgebend einfach küsste...

[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus, Eryell
 
-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-


Erst nachdem sie sprach, stand sie auf aber ihr Blick wich den Seinigen aus. Sie konnte ihn einfach nicht ansehen, es tat ihr richtig weh. Es wurde ihr auch bewußt, daß sie sich den falschen Mann hingab, eigentlich hätte es der Captain sein sollen und nicht der IGDler aber nun war es zu spät. Die junge Captain hätte es früher wissen sollen, daß ihre Zuneigung eigentlich den Captain galten, auch wenn sie Sympathie für den IGDler empfand. Zu viel Verwirrung gingen in ihren Gedanken vor, da musste sie einfach weg. Ausserdem brachte sie ihn sonst in Gefahr und das wollte sie nicht, schon einmal hatte sie die Karriere von jemanden ruiniert. Sie ging zur ihrer Tasche, um sie zu nehmen, doch da spürte sie einen leichten Druck auf ihr Handgelenk. Nereus hielt sie am Handgelenk fest. Leeren Blickes, sah sie ihn an und hörte auch seinen Worten zu. Er kam auch immer näher, sie kaum fähig sich zu bewegen. Nur ihr Körper zitterte leicht, aus Verzweiflung, Verwirrung und sicher noch einiges.

"Sinn...des gibt es nicht..."

Konnte Eryell noch von sich geben, bevor sie einen leichten Druck auf ihren Hinterkopf spürte und warme Lippen auf die Ihre spürte. In diesen Moment spürte sie so etwas wie eine innere Befreiung, eine Erlösung. Ihre Hände umschlangen den Körper von Nereus und ihre Lippen presste sie sanft auf die Seinigen. Ihr wurde ganz warm, ihr Herz schlug höher und im Bauch kribbelte es. Erst nach einiger Zeit, lösten sich ihre Lippen voneinander. Die junge Captain konnte ihn nur warmen Blickes ansehen, unfähig etwas von sich zu geben, sie wußte auch nicht, was sie eigentlich sagen sollte.


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[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus + Eryell

Eine schreckliche Sekunde dachte er, einen furchtbaren Fehler gemacht zu haben. Doch dann schlang Eryell ihre Arme um ihn und erwiderte die flammende Berührung ihrer Lippen, worauf eine Woge unbeschreiblichen Glückes sich über Nereus ergießen zu schien. Das Gefühl ihrer unwahrscheinlich weichen Lippen nahm ihn vollkommen in Beschlag, und die Mahnungen im Hintergrund verstummten fast vollständig. Die Situation, den Raum vollkommen vergessend fuhr er mit einer der auf ihrem Hinterkopf liegenden Hand durch ihre wunderschönen Haare, um dann vorsichtig über ihre ebene Wange zu streicheln.
Dann ließen die beiden voneinander ab, und eine tiefe Stille trat ein. Einen Moment lang sah er ihr einfach nur in die grün leuchtenden Augen, deren Blick eine Wärme angenommen hatte, die jeden noch so kostbaren Edelstein des Universums hätte alt aussehen lassen. All seine Gedanken schienen momentan nur um sie zu kreisen, doch immer noch gab es da dieses bohrende Gefühl, Verrat zu begehen... Hochverrat. Und mit diesem Kuss hatte er nicht nur sich selbst, sondern auch sie mit hineingezogen...

"Ich... es tut mir Leid...", brachte er leise hervor, bevor er rasch den Blick senkte. Er durfte sie nicht zu lange ansehen, durfte sich nicht in ihrer endlosen Schönheit verlieren... er kannte doch seine Pflichten.

"Ich... ich hätte das nicht tun dürfen... verzeih mir..."

Im selben Moment jedoch fragte er sich, warum er das sagte. Noch nie zuvor war er so erfüllt gewesen, so glücklich... und da sie ihn nicht abgewiesen hatte, musste es ihr ähnlich gehen. Sein Innerstes schrie danach, es nicht so enden zu lassen, doch sein kühler Verstand gab nicht nach... Ruckartig wandte er sich ab, stoßweise schwer atmend, und stand einfach nur da, nicht wissend, was er nun tun sollte... obwohl er eigentlich genau wusste, was er wollte.

[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus + Eryell
 
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Noch vor kurzem wich sie seinen Blicken aus, doch jetzt konnte sie den Blick von seinen grünen Augen nicht mehr lassen. Ihre Arme umschlangen immer noch seinen Körper. Irgendwie stand die Zeit still, keiner sprach etwas oder keine bewegte sich. Zweifel hatte die junge Captain keine mehr, alles hatte sich in Luft aufgelöst. Es zählte nur mehr er und sie. Der Erste der die Stille brach, war Nereus. Aus seinen Worten konnte sie Zweifel erkennen, es tat ihn auch leid. Er wandte sich auch ab von ihr und diesmal starrte er auf den Boden, auch sein Atem dürfte schwer sein. Sie konnte ein leises Keuchen hören. Nun verstand sie die Welt nicht mehr. Auf der anderen Seite konnte sie sehr wohl verstehen, warum und wieso. Tief durchatmend, machte sie ein paar Schritte auf ihn zu, bis sie knapp hinter ihm stand. Ihre rechte Hand legte sie auf seine Rücken und strich sanft darüber.

"Wenn sich einer entschuldigen muss, dann ich. Schließlich bin ich hierher gekommen. Es tut mir leid...man sollte nicht immer seinen Herzen folgen..."

Seufzend lehnte sie sich an seinen Rücken, ihre Arme strichen sanft über seinen Körper. Eryell wollte ihn gar nicht mehr loslassen aber so wie es aussah, hatte dies keine Zukunft. Sie beschloss auch in diesen Moment, daß sie den IGDler auch mitteilen musste, daß zwischen Ihnen nichts sein wird. Wenn nicht der Flottenoffizier, dann wollte sie keinen mehr haben. Wieder seufzend, ließ sie vom Captain ab, sah ihn noch eine kurze Zeit an und ging dann zu ihrer Tasche.


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[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus + Eryell

Eine Weile stand er, von einer mysteriösen Lähmung befallen, einfach in der Suite und konnte zu seinem Befremden keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Schließlich spürte er, wie sich ihre Hand zärtlich auf seine Schulter legte und vorsichtig über seinen Rücken strich.

"Wenn sich einer entschuldigen muss, dann ich. Schließlich bin ich hierher gekommen. Es tut mir leid...man sollte nicht immer seinen Herzen folgen...", hörte er sie wie durch eine Wand aus Watte sagen, bevor sie sich ganz an ihn zu lehnen schien. Beruhigend fühlte er ihren warmen Atem in seinem Nacken, nahm wahr, wie ihre Hände über seinen Körper glitten. Ein tiefer Seufzer von ihr war zu hören, als sie ihn losließ und er somit ihrer beruhigenden Wärme beraubt wurde. Langsam drehte er sich um, als wollte er sich, bevor sie ihr Anliegen in die Tat umsetzte, noch einmal mit ihrem wunderschönen Anblick quälen... was ihm durchaus gelang. Sein Herz verkrampfte sich, als sie nach ihrer Tasche griff und damit den finalen, unwiderruflichen Schritt zu machen. Ein wahrer Proteststurm schien sich in ihm zu regen, trieb ihn dazu, sie jetzt nicht gehen zu lassen- doch wie sollte das funktionieren? Seine Augen spiegelten nur zu deutlich seinen Schmerz wieder, als er versuchte, sich zu einer Entscheidung durchzuringen.
Schließlich setzte er sich in Bewegung trat hinter sie.

"Eryell, wenn du jetzt gehst, hilft es nichts mehr...", meinte er flüsternd, während seine Hände sich auf ihre weichen Schultern legten.

"Für mich scheint es zu spät... wenn du jetzt einfach verschwindest und wir uns niemals wieder sehen, werde ich nie mehr glücklich sein können... das ist mir gerade klar geworden..."

Er schmiegte sich an sie und fuhr mit seinen Lippen vorsichtig an ihrem Nacken entlang. Der unverwechselbare Duft ihrer herabhängenden Haare wurde ihm dabei mehr gewahr als zuvor und ließ ihn kurz die Augen schließen, um ihn ganz in sich aufzunehmen...

"Vergib mir meine Schwäche... ich kann nicht anders..."

Sanft aber nachdrücklich drehte er sie zu sich um, damit er ihr direkt in die Augen sehen, aus ihnen lesen konnte.

"Bitte geh' nicht..."

Diese leise geäußerte Bitte glich fast schon einem Flehen. Unentwegt sah er ihr in die Augen, versuchte, zu ergründen, ob sie ihn verstand... Doch das Hämmern seines eigenen Herzens schien so etwas momentan unmöglich zu machen.

[Bespin, Cloud City, Suite]- Nereus + Eryell
 
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Wortlos nahm sie ihre Tasche in die Hand. Es tat ihr im Herzen weh, doch sie mußte gehen. Bevor noch mehr Leiden auftauchten. Eigentlich sagte ihr Innerstes, sie solle bleiben und kämpfen aber diesmal hörte sie nicht auf ihr Innerstes. Die junge Captain hatte schon genug gewagt, nicht nur sie, auch der Flottenoffizier. Sie könnte es schon eher verheimlichen aber bei ihm sah alles anders aus. Beisammen konnten sie ja sowieso nicht sein, beide hatten Pflichten und besonders sie, denn der Major lag immer noch im Koma. Sonst hatte keiner die Qualifikationen. Ausserdem hatte es keinen Sinn, gleich alles hin zu hauen und blind zu handeln. Man musste sehen, ob die Beiden für einander bestimmt sind oder nicht aber soweit kam es nicht. So ruhig es ging, ging sie zu Tür, ihr Blick starr zur Tür gerichtet, um ja nicht seinen Blicken zu verfallen. Doch sie kam nicht weit. Die junge Captain hörte zuerst ein Flüstern, dann spürte sie einen warmen Körper an sich und wenige Sekunden später, spürte sie warme weiche Lippen auf ihren Nacken. Eryell fühlte eine Gänsehaut durch ihren Körper laufen, ihr Atem ganz schwer. Langsam ließ sie die Tasche los, die auf den Boden fiel. Ihr ganzer Körper fing heftig zu zittern an aber nicht fähig sich zu bewegen, nicht mal, als er vor ihr stand und ihr tief in die Augen sah. Seine Worte fast ein flehen.

"Ich...Du...ich will Dich nicht verlieren, ich brauche Dich..."

Sonst so ihrer Sprache so mächtig, stotterte sie ein paar Worte von sich. Immer noch zitterte Eryell vor sich hin, ihr Herz schlug immer schneller und vor allem lauter. Sie konnte nicht mehr lang Herr über sich selbst sein. Ihre Hand strich zärtlich für sein Gesicht, sein Haar und über seinen Körper. Die ersten Tränen rannten ihr die Wange herunter, vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht aus Glück, man konnte es nicht genau sagen. Langsam kam ihr Gesicht näher zu dem Seinigen, ihre Lippen suchten die Seinigen, um sie darauf zu pressen. Auch ihre Augen schloß sie, um den folgenden Kuss, gänzlich zu genießen.


-Bespin, Cloud City, Hotel, in der Suite mit Nereus-
 
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