Abtreibung

Sehr schwieriges Thema

Im Gegensatz zu den meisten weiblichen Userinnen hier,stand ich wirklich schon mal vor diesem Problem.
Ich hatte gerade meine Schule beendet und ich wurde schwanger,trotz Verhütung.Der Vater wollte das Kind nicht und ich stand alleine da.Keine Ausbildung,kein Job und ich wohnte noch zuhause.
Selbstverständlich dachte ich an Abtreibung.Und ich war mir eigentlich auch sicher,daß ich es tun würde.Als ich erfuhr,daß ich schwanger bin,klappte ich erstmal zusammen und meine Welt gleich mit.
Aber es dauerte nicht lange und ich entschied mich,daß Kind zu behalten.Mit oder ohne Vater.Das Gespräch bei Pro Familia half mir bei dieser Entscheidung.Und die Vorstellung,daß wenn ich mal an einen Spielplatz vorbeikomme und dann zusammenbreche,weil ich mich frage,wie mein Kind vielleicht aussehen würde und wie alt es ist.

Für mich wäre es die falsche Entscheidung gewesen,wenn ich abgetrieben hätte.Normalerweise gibt es immer einen Weg.Schlimmer finde ich es,wenn eine Frau ihr Kind zur Welt bringt und es dann umbringt.Dann hätte sie doch eher abtreiben sollen.
Ich bin der Meinung,es sollte der Frau selbst überlassen sein,wie sie sich entscheidet.
 
ja, ich weiss vllt nicht, wie´s is schwanger zu sein, und das leben auf dem weg ist und all das...du hast echt eine erfahrung hinter dir und eine entscheidung getroffen die ich zutiefst respektiere.

es gibt hilfe, so wie bei dir, das ist wirklich eine lösung...ansonsten gibt es die babyklappe etc etc...
 
@Adamska: Und wie willst du das Regeln. Beratung bei Donum Vitae: "Aha, schwanger trotz Verhütung. War das ihre Schuld oder nicht?"

@Ewok: Du sagst mir 15 Jährigen geht kaum gut... stimmt aber nur bedingt. Ab 16 fällt man nicht mehr unter die Gruppe der Risikoschwangerschaften (jedenfalls bei natürlichem Schwangerschaftsverlauf). Das ganze geht soweit, dass du auch als 15-Jährige z.T. schon nichtmehr in eine Risikoschwangerschaftsgruppe reinfällst (auch wenn da die Bedingungen härter sind)

@Alpha: Woher nimmst du die Behauptung das die meisten Behinderungen durch Fehler bei der Geburt zustande kommen. Nach meinen Informationen, tritt sowas wenn häufig bei Steißgeburten und Frühgeburten (unter der 32 SSW) auf.
Mit dem heutigen medizinischen Fortschritt (und der Tatsache das der Trend leider doch recht stark zur Sectio geht), sind so weit ich weiß grade in den letzten Jahren die Zahl der während der Geburt auftretenden Behinderungen stark zurückgegangen.
Vorallem da die Auflagen verdammt streng sind, was Nicht-Krankenhaus-Entbindungen angeht.
Allein schon eine Schwangerschaftsdiabetis ist ein Hindernis eine (Geburts-)Hausentbindung zu machen.

@Topic:

Sicher, ich könnte das Kind bekommen... und dann? Wer kümmert sich drum? Meines Erachtens ist es nach ausfühlichen Beratungen (in Deutschland nur von ProFamilia und Donum Vitae durchgeführt) durchaus in ordnung abzutreiben...
 
Ynee schrieb:
@Alpha: Woher nimmst du die Behauptung das die meisten Behinderungen durch Fehler bei der Geburt zustande kommen. Nach meinen Informationen, tritt sowas wenn häufig bei Steißgeburten und Frühgeburten (unter der 32 SSW) auf.
Mit dem heutigen medizinischen Fortschritt (und der Tatsache das der Trend leider doch recht stark zur Sectio geht), sind so weit ich weiß grade in den letzten Jahren die Zahl der während der Geburt auftretenden Behinderungen stark zurückgegangen.
Vorallem da die Auflagen verdammt streng sind, was Nicht-Krankenhaus-Entbindungen angeht.
Allein schon eine Schwangerschaftsdiabetis ist ein Hindernis eine (Geburts-)Hausentbindung zu machen.

ich bin Zivi bei einer Schule für Geistigbhinderte - die meisten Kinder hatten einen Sauerstoffmangel bei der Geburt.

Ob das alles Frühchen sind, weiß ich nich - sicher einige, aber alle?
 
alpha7 schrieb:
Falsch - es IST im Körper der Frau, es wird von der Frau versorgt - aber es ist ein eigenständiger Organismus (mit eigener DNA), der "nur" über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden ist.

Mei ... wieso is jetzt meine Meinung falsch, nur weil sie nicht mit Deiner übereinstimmt? Ich sehe ein Kind bis zur Geburt als Teil des Körpers der Frau, die es austrägt. Punkt. Genauso wie ein AIDS-Kranker irgendwann das Virus (dass ja auch ne andere DNA bzw garkeine) als Teil des Körpers. Tattoos werden als Teil des Körpers gesehen, Narben, Krebs alles (und nein, ich vergleiche Kinder NICHT mit Krebs :rolleyes: )... Wieso kann ich nicht der Meinung sein, dass mein Kind bis zur Geburt (und von einem gewissen Standpunkt aus gesehen auch danach) ein Teil von mir ist? Dass diese Meinung biologisch und medizinisch begründet ist habe ich nie behauptet...

@Jedihammer und In Utero Goddess: Ich meine, dass der Papst Verhütung erlaubt hat, denn nun kriegen Jugendliche in Polen endlich auch nen Zuschuss zur Pille... Meine ich, bin mir aber da nicht mehr 100 %ig sicher.
 
Furia Lynn schrieb:
...

@Jedihammer und In Utero Goddess: Ich meine, dass der Papst Verhütung erlaubt hat, denn nun kriegen Jugendliche in Polen endlich auch nen Zuschuss zur Pille... Meine ich, bin mir aber da nicht mehr 100 %ig sicher.

Im Leben hat der Papst das nicht "erlaubt".

Und,ein Kind mit einem Virus zu vergleichen,naja,ich weiß nicht.
 
Furia Lynn schrieb:
Mei ... wieso is jetzt meine Meinung falsch, nur weil sie nicht mit Deiner übereinstimmt? Ich sehe ein Kind bis zur Geburt als Teil des Körpers der Frau, die es austrägt. Punkt. Genauso wie ein AIDS-Kranker irgendwann das Virus (dass ja auch ne andere DNA bzw garkeine) als Teil des Körpers. Tattoos werden als Teil des Körpers gesehen, Narben, Krebs alles (und nein, ich vergleiche Kinder NICHT mit Krebs :rolleyes: )... Wieso kann ich nicht der Meinung sein, dass mein Kind bis zur Geburt (und von einem gewissen Standpunkt aus gesehen auch danach) ein Teil von mir ist? Dass diese Meinung biologisch und medizinisch begründet ist habe ich nie behauptet...

deine Meinung widerspricht aber den Fakten - von daher kann ich sehr wohl sagen, dass sie falsch ist.

Wenn eine Ampel rot ist, kann ich zwar die Meinung haben, sie sei gelb -> das Ding bleibt rot.
 
Wie gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich habe gehört, dass das mit der Pille in Polen doch über Zuschüsse und so gehen sollte und das hätten sie nie ohne die "Zustimmung" der Kirche getan.

Und zu dem Vergleich ... Ich hab's noch x-tra dazugeschrieben, dass ich Kinder mit NICHTS vergleiche... Ich wollte nur darlegen, dass man "Dinge", die eigentlich nicht zum Körper gehören (laut Alpha fallen ja auch Kinder darunter) eben doch als Teil des Körpers ansehen KANN. Je nach der Meinung desjenigen, der die Aussage tätigt. Ich hoffe das hat jetzt jeder verstanden...

EDIT: Fakt ist aber auch, dass Mütter eine besondere Bindung zu ihren Kindern aufbauen, instinktiv wissen, wenn es ihrem Kind schlecht geht, wenn's krank ist, auch wenn die Mutter das Kind nicht sieht. Das geht normalerweise nicht, wenn das Kind einfach nur ein "Fremdkörper" ist. Außerdem ist das mit der eigenen DNA nicht so ganz richtig, denn zB die Mitochondirale DNA ist fast komplett von der Mutter, denn nur Frauen vererben mitochondirale DNA weiter...
 
Zuletzt bearbeitet:
dem herren sei dank, wird dieser staat nicht durch irgendeine religion oder vom volk gefuehrt. da sind mir die korrupten politiker um einiges lieber. solch schwachsinnigen sprueche zu hoeren wie: wer pimpern kann, der soll das auch verantworten koennen oder kann man ansonsten zur adoption freigeben ist doch wirklich zum kotzen.

schonmal daran gedacht, das die "waisenkinder" meist eine echt laecherliche zukunft vor sich haben. oder ein paar das ihren spass haben wollte, dann ist die alte schwanger, abtreiben geht nicht. also gut behalten wir das kind, wir koennen zwar nicht fuer das kind sorgen aber scheiss drauf. mit genug liebe, braucht man nix zu futtern. oder soll das kind in 12jahren drogen auf der strasse verticken...schwachsinn.

oder hat sich mal einer vorgestellt was mit sonem kind sein kann, wenns erfaehrt das sein vater ein verdammter vergewaltiger war?

man man man
 
Furia Lynn schrieb:
Mei ... wieso is jetzt meine Meinung falsch, nur weil sie nicht mit Deiner übereinstimmt? Ich sehe ein Kind bis zur Geburt als Teil des Körpers der Frau, die es austrägt. Punkt. Genauso wie ein AIDS-Kranker irgendwann das Virus (dass ja auch ne andere DNA bzw garkeine) als Teil des Körpers. Tattoos werden als Teil des Körpers gesehen, Narben, Krebs alles (und nein, ich vergleiche Kinder NICHT mit Krebs :rolleyes: )

Furia Lynn schrieb:
Und zu dem Vergleich ... Ich hab's noch x-tra dazugeschrieben, dass ich Kinder mit NICHTS vergleiche... Ich wollte nur darlegen, dass man "Dinge", die eigentlich nicht zum Körper gehören (laut Alpha fallen ja auch Kinder darunter) eben doch als Teil des Körpers ansehen KANN. Je nach der Meinung desjenigen, der die Aussage tätigt. Ich hoffe das hat jetzt jeder verstanden...


ich frag mich allen Ernstes, welcher Aids-Kranker je den Virus als Teil seines Körpers sieht? Oder welcher Krebskranke?

Nur weil etwas am/im Körper ist, wird es nicht zu einem Teil des Körpers!

Schließlich haben z.b. Patienten mit einem "neuen" Herzen doch oft das Gefühl, das Herz gehöre eben nicht zu ihnen.

Furia Lynn schrieb:
EDIT: Fakt ist aber auch, dass Mütter eine besondere Bindung zu ihren Kindern aufbauen, instinktiv wissen, wenn es ihrem Kind schlecht geht, wenn's krank ist, auch wenn die Mutter das Kind nicht sieht. Das geht normalerweise nicht, wenn das Kind einfach nur ein "Fremdkörper" ist. Außerdem ist das mit der eigenen DNA nicht so ganz richtig, denn zB die Mitochondirale DNA ist fast komplett von der Mutter, denn nur Frauen vererben mitochondirale DNA weiter...

sie ist aber nicht identisch - und somit ist das Kind eine eigene Lebensform!

EDIT:

JimmyBond schrieb:
schonmal daran gedacht, das die "waisenkinder" meist eine echt laecherliche zukunft vor sich haben.

Waisenkinder sind Kinder, die keine Eltern mehr haben.
Wir reden aber von zur Adoption freigegebenen Kinder - und diese können eine gute Zukunft vor sich haben (habe drei adoptierte Kinder im Bekanntenkreis)


JimmyBond schrieb:
oder hat sich mal einer vorgestellt was mit sonem kind sein kann, wenns erfaehrt das sein vater ein verdammter vergewaltiger war?

nein, dass kann keiner - es ist unklar, ob das Kind seinen Erzeuger haßt oder nicht.
Dennoch wird es weiterhin die Mutter lieben, soviel ist sicher.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
nein, dass kann keiner - es ist unklar, ob das Kind seinen Erzeuger haßt oder nicht.

solange das kind spaeter selber nicht am rummorden und vergewaltigen ist, dann finde ich ist es schon klar.

Dennoch wird es weiterhin die Mutter lieben, soviel ist sicher.

genau DAS ist das was unklar ist

Waisenkinder sind Kinder, die keine Eltern mehr haben. Wir reden aber von zur Adoption freigegebenen Kinder - und diese können eine gute Zukunft vor sich haben (habe drei adoptierte Kinder im Bekanntenkreis)

es gab einen grund wieso ich dieses wort in anfuehrungszeichen gesetzt habe.
klar koennen die eine gute zukunft haben ... die kinder von adolf hitler koennen in israel auch eine gute zukunft haben, muessen aber nicht.
 
An alle Abtreibungsbefürworter: Viel Spaß

http://www.meinbaby.info/abtreibung/ab.html

Es ist übrigens wirklich so, dass mehr Kinder schwerstbehindert sind, weil man sie zum Teufel komm raus als Frühchen durchs Leben bringt - daneben sterben die "normalen" Behinderungen aus, weil die Kinder nach ner Frühdiagnose abgetrieben werden.

Die Entscheidung ob Abtreibung oder nicht muss jede Frau mit sich selbst ausmachen. Ich könnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Aber wenn jemand abtreibt dann doch bitte so früh wie möglich und nicht so spät wie in den Bildern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Adolf Hitler hatte keine Kinder.

ach ne wirklich?! mein satz diente einzig und allein als beispiel, falls dir das entgangen ist.

@valinor,

hast du schonmal ein neu geborenes baby aus einem muelleimer gefischt? also komm mir nicht mit solchen dummen fotos hier an.
 
JimmyBond schrieb:
solange das kind spaeter selber nicht am rummorden und vergewaltigen ist, dann finde ich ist es schon klar.

Muss es nich

Kinder verkraften viel - auch viel Mist von ihren Eltern.

Ich behaupte nicht, dass es den Erzeuger lieben wird!

Aber das es ihn unbedingt hassen muss....


JimmyBond schrieb:
genau DAS ist das was unklar ist

ist es das?

JimmyBond schrieb:
es gab einen grund wieso ich dieses wort in anfuehrungszeichen gesetzt habe.
klar koennen die eine gute zukunft haben ... die kinder von adolf hitler koennen in israel auch eine gute zukunft haben, muessen aber nicht.
JimmyBond schrieb:
ach ne wirklich?! mein satz diente einzig und allein als beispiel, falls dir das entgangen ist.

ich glaub, da spar ich mir den Kommentar....

JimmyBond schrieb:
@valinor,

hast du schonmal ein neu geborenes baby aus einem muelleimer gefischt? also komm mir nicht mit solchen dummen fotos hier an.

Hast du dich schon mal (nur einmal) mit den Folgen einer Abtreibung beschäftigt?


Ein Großteil der Frauen haben nachher verschiedenste Probleme (über Weinkrämpfe über Unfruchtbarkeit zu Depression).

Und wenn man schon Wesen zum Tode verurteilt, sollte man Manns (oder Frau) genug sein, sich sie wenigstens mal anzusehen.
 
JimmyBond schrieb:
@valinor,

hast du schonmal ein neu geborenes baby aus einem muelleimer gefischt? also komm mir nicht mit solchen dummen fotos hier an.

Nope, aber die Hälfte meines Freundeskreises würde das Licht der Welt heutztage nur noch in so einem Zustand erblicken. Alles eine Errungenschaft der Medizin.
 
Ich finde, dies hier ist so eine Sache die man nicht so einfach pauschalisieren kann.
Die Entscheidung pro / contra Abtreibung sollten nur die Eltern treffen können.

Wenn die Eltern abtreiben wollen, soll der Staat das nicht verbieten können, denn dazu hat er meiner Meinung nach nicht das Recht.

Umgekehrt darf der Staat eine Geburt nicht verbieten, selbst wenn das Kind aller Vorraussicht nach schwerstbehindert sein wird.

Diese Entscheidung sollten wirklich nur die Eltern treffen können - und zwar beide zusammen.

Eine Ausnahme sehe ich wie bei meinen Vorpostern bei Kindern aus Vergewaltigungen. Es ist das Recht der Frau, diese Kinder abzutreiben.
 
Eigentlich ist die Frage nach falsch oder richtig bei einer Abtreibung gar nicht so schwierig. Es hängt an der Frage, ob das Kind im Mutterleib genau so Mensch ist wie jeder geborene, oder eben nicht. Und da ist sich die Wissenschaft schon seit langer Zeit einig: Das ungeborene Kind ist Mensch vom Zeitpunkt der Befruchtung an. Nur kurz ein paar Stichworte dazu: Das ungeborene Kind gehört zur Spezies Mensch, lebt und ist ganz offensichtlich ein und dasselbe "Ding", in- und außerhalb des Mutterleibes. Es wächst und entwickelt sich, aber es kommt von der Mutter (außer hoffentlich viel Liebe und der Versorgung mit Nährstoffen) nichts Wesentliches mehr hinzu (Nein, damit würdige ich die Mutter in keiner Weise herab. Meine Aussage entspricht lediglich den Fakten.) Das Kind hat sein eigenes genetisches Profil und kann auch eine andere Blutgruppe haben als die Mutter.

Es gibt außerdem keinen anderen Zeitpunkt als die Befruchtung, den man sinnvollerweise als Start des Lebens dieses einen Menschen betrachten kann. Vorher existieren nur getrennte Ei- und Samenzellen, jeder spätere Zeitpunkt (Beginn des Herzschlags, Ausbildung des Gehirns, Extrakorporale Lebensfähigkeit etc.) ist nicht haltbar, weil er zu fundamentalen Widersprüchen mit unserem sonstigen Verständnis von "Menschsein" führt. Falls das nicht geglaubt wird, kann ich das gerne ausführen.

Das Kind ist auch kein Teil des Körpers der Frau. Das ist auch keine Ansichtssache, zumindest nicht, sofern diese Aussage irgendeine ethische oder rechtliche Bedeutung haben soll. Sechs oder sieben Monate alte Kinder können schon ganz gut (bei intensiver medizinischer Betreuung) außerhalb des Mutterleibes überleben. Macht es da Sinn, acht Monate alte Kinder im Mutterleib als weniger schützenswert zu betrachten, als jüngere Kinder außerhalb? Und seit der Erzeugung von Menschen in der Retorte, die dann später in die Gebärmutter eingepflanzt werden, sollte sich die Auffassung "Teil des Körpers der Frau" eigentlich erledigt haben.

Langer Rede kurzer Sinn: Bei einer logischen Betrachtung dessen, was wir über das ungeborene Kind wissen, kann man eigentlich zu keinem anderen Schluss kommen, als dass das Kind im Mutterleib ein Mensch ist wie du und ich, dem dementsprechend natürlich auch die gleichen Rechte zustehen.

Bei einer Abtreibung wird dieser Mensch getötet. Dies könnte logischerweise nur in einem von zwei Fällen gerechtfertigt sein:

I. Falls man in einem vergleichbaren Fall auch bei einem geborenen Menschen zum Schluss kommen würde, dass man ihn töten dürfte.

Hierzu fällt mir absolut nichts ein. Notwehr kann wohl nicht zum Tragen kommen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es andere Menschen gibt, die weniger Bedenken als ich hätten, auch Geborene umzubringen, z.B. im Bereich der Euthanasie/Sterbehilfe. Wer meint, es sei zulässig, jemanden ohne dessen Einwilligung umzubringen, weil er Wachkoma liegt, geistig behindert sei, kein lebenswertes Leben vor sich habe, zu viele Kosten verursacht o.ä., der kann diese Denke natürlich auch auf das ungeborene Kind übertragen. Aber mir graust dabei. Das ist genau die "Kultur des Todes", die der Papst völlig zu Recht in unserer modernen Welt anprangert.

II. Falls irgendwie ein Recht auf Entfernung des Kindes aus dem Körper der Mutter abzuleiten ist.

Hierzu fallen mir in der Tat zwei Fälle ein:

1.: Bei einer Vergewaltigung, da hier die Mutter niemals auch nur implizit ihr Einverständnis dazu gegeben hat, ihren Körper zu benutzen, dem Kind nicht, und dem Vergewaltiger erst recht nicht. Allerdings sollte man mE auch in solchen Fällen den betroffenen Müttern so gut wie möglich helfen, das Kind auszutragen und es entweder doch selbst anzunehmen oder zur Adoption freizugeben. Dem erlittenen massiven Unrecht noch die (zwar rechtmäßige) Tötung eines Menschen dranzuhängen, wird wohl häufig mehr Wunden aufreißen, als schließen. Teilweise gibt es auch psychologische Untersuchungen, die in diese Richtung hindeuten.

2.: Bei einer schweren Bedrohung für Leben oder Gesundheit der Mutter, die anders als durch Abtreibung nicht mehr abgewendet werden kann.

Und da wären wir. Ich weiß, dass sich meine Argumentation recht unterkühlt anhört, aber ich möchte wirklich jeden und jede, dem/der jetzt spontan viele Gründe einfallen, wann eine Abtreibung doch o.k. ist, fragen, ob es in einem vergleichbaren Fall auch o.k. wäre, einen geborenen Menschen zu töten. Wer darauf mit "nein" antwortet, muss schlüssig nachweisen, warum das ungeborene Kind weniger wert ist oder weniger Rechte haben soll, als der geborene Mensch.

Zum Abschluss möchte ich noch einige Irrtümer hinsichtlich der Rechtslage in Deutschland ausräumen, da hier einige völlig irre Ansichten herumgeistern.

1. Abtreibung ist in Deutschland prinzipiell verboten ab der Einnistung des Kindes in die Gebärmutter (ca. 2. Schwangerschaftswoche). (Terminus: Rechtswidrig)
2. Praktisch jegliche Konsequenzen, die mit einer rechtswidrigen Handlung verknüpft sind, sind aber in Deutschland per Gesetz aufgehoben: Verträge über Abtreibungen (zwischen Arzt und Patientin) sind gültig, obwohl die Abtreibung rechtswidrig ist. Notwehr von dritten zu Gunsten des Kindes ist nicht erlaubt, obwohl Abtreibung rechtswidrig ist. Die Kosten werden ggf. von den Krankenkassen vorgeschossen und vom Sozialamt erstattet, obwohl die Abtreibung rechtswidrig ist. uswusf.
Der Gesetzgeber hat sich selten mit einer Regelung so blamiert wie mit dieser. Um den Anschein des "Verbotes" aufrecht zu erhalten, werden Abtreibungen als rechtswidrig bezeichnet, aber in jeder praktischen Konsequenz erlaubt.
3. Eine Abtreibung ist dann straffrei, aber nachwievor rechtswidrig, wenn sich die Schwangere hat beraten lassen, die Abtreibung ein Arzt vornimmt und das Kind nicht älter als zwölf Wochen ab der Befruchtung ist. Einen expliziten Grund für die Abtreibung braucht es nicht zu geben.
4. Eine Abtreibung ist erlaubt, also rechtmäßig, wenn eine Indikation (Grund) zur Abtreibung vorliegt. Eine Beratung ist in diesen Fällen nicht nötig. Dafür hat der Gesetzgeber zwei Fälle genannt:
a) Bei einer Vergewaltigung ist eine Abtreibung bis zur zwölften Woche erlaubt.
b) Bei einer Gefährdung der physischen oder psychischen Gesundheit der Mutter ist eine Abtreibung bis zur Geburt erlaubt.

Punkt 4b) ist ein echter, fetter Riesen-Skandal, den aber fast niemand kennt und den Leute nicht glauben wollen, selbst wenn man es ihnen sagt.
Die gesundheitliche Gefahr für die Mutter muss in keiner Weise gravierend oder schwerwiegend sein.
Schlimmer noch ist, dass der Gesetzgeber in der Begründung zum Gesetz explizit gesagt hat, dass eine zu erwartende Behinderung des Kindes als Grund für eine medizinische Indikation ausreicht, und zwar, weil die Mutter durch das möglicherweise behinderte Kind später psychisch belastet ist. Da reicht jede beliebige Behinderung, selbst eine vermutete Hasenscharte, und schon ist Abtreibung bis zum neunten Monat, bis zum Einsetzen der Wehen in Deutschland nicht nur straffrei, sondern rechtmäßig.
Ich übertreibe nicht, das ist so. Auch wenn ihr's nicht glauben wollt.

Besonders fies daran ist, dass Kinder so kurz vor der Geburt nicht mehr durch Absaugung oder Zerstückelung abgetrieben werden können. Man versucht dann statt dessen meistens, Fehlgeburten einzuleiten. Immer wieder kommt es vor, dass diese Kinder dann ihre eigene Abtreibung überleben, was für das Krankenhaus sehr peinsam ist. Kurz nach dem Erlass des neuen §218 war es gängige Praxis, das Kind einfach liegen zu lassen, bis es tot ist. Dann schlug jedoch der Fall des kleinen Tim (sog. "Oldenburger Baby") Wellen in der Presse, da Tim sich auch nach zehn Stunden noch weigerte zu sterben, und das Krankenhaus endlich die Behandlung von Tim einleitete. Tim lebt heute bei Pflegeeltern und ist natürlich gerade durch das lange Liegenlassen erst so richtig schön behindert.
Um Fälle wie Tim zu vermeiden, versucht man angeblich inzwischen sogar, die Kinder vor der Abtreibung via Giftspritze o.ä. zu töten, damit sie ja nicht lebend aus der Abtreibungsprozedur rauskommen. "Angeblich" ist die Sache deswegen, weil die Krankenhäuser, die Spätabtreibungen vornehmen, absolut keine Informationen raus lassen und die Politik bewusst weghört und wegsieht. Deswegen kann man über die Zahl solcher Spätabtreibungen in Deutschland auch nur spekulieren, einige Tausend werden es aber mindestens sein, jedenfalls deutlich mehr als die amtliche Statistik angibt.

Ich hoffe, ein wenig zur Aufklärung der verwirrenden Rechtslage beigetragen zu haben.
 
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