Allgemeine Geschichte

Für mich ist Marx der Mensch,der das größte Leid aller Zeiten über die Menschheit gebracht hat.
Er ist der geistige Vater für den Mord an mind. 100 0000 Menschen.
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Bezugnehmend auf die nachfolgenden Antworten lässt sich genauso polemisch antworten: "Der Erfinder der Monarchie [Religion, X-beliebiges einsetzen] ist der Mensch, der das größte Leid aller Zeiten über die Menschheit gebracht". Man darf nicht anfangen, irgendwelche Schriften als Ausrede für irgendwelche Taten zu nehmen (ebenso bei der Bibel etc). Verantwortlich ist schon derjenige / diejenigen selbst, die sich entschieden haben, Leid über irgendwen zu bringen. In der Vergangenheit und Gegenwart wurden und werden immer wieder Schriften, Ideologien, Religionen, Leitkulturen usw usf als Basis oder Ausrede für Verbrechen herangezogen. Ich stelle mir gerade Stalin in einem fiktiven Prozess vor und überspitze das hier mal: "Du ne sorry Herr Richtermann, aber Marx hat das alles geschrieben, der ist schuld - ich kann da nix für.", was ist das denn für eine Argumentation.

Der Mensch (Marx) war ein Philosoph und Theoretiker. Da kann man ja genauso gut "argumentieren", Hegel ist der Urgroßvater dieser Verbrechen, da Marx seine Schriften mitunter von der Philosophie Hegels abgeleitet hat. Ein anderes Beispiel ist hier die Inquisition und die Religion bzw. die damit einhergehende Glaubens- und Wertegemeinschaft. Viele halten heutzutage die sogenannten "christlichen Werte" hoch. Unter dem Deckmantel dieser Werte wurden und werden (!) aber fürchterliche Verbrechen und Säuberungen herrschender Kasten vorgenommen. Deswegen sind diese Werte (oder was wir darunter verstehen) jedoch nicht per se schlecht.
 
Das ist mE auch mehr ein politisches Programm als ein philosophischer Text. Von daher: Ja natürlich, da muss man differenzieren.

Das ist dann auch der Unterschied zwischen Marx Idee, der Bibel und Mein Kampf.
Bei der idee von Marx und "liebe deinen nächsten wie dich selbst", war die Grundidee wunderbar und für ihre zeiten revolutionär. Angefangen schief zu laufen hat es erst lange nach dem der Ideengeber gestorben ist.
Im Gegensatz zu "Mein Kampf". Da war die Idee schon mörderisch.
 
Ich habe Jedihammers Aussage geliked, auch wenn Sie natürlich sehr knapp und plakativ* ist.

Marx' Verdienst ist sicher, dass er damalige Produktionsprozesse kritisch und umfassend analysiert hat. Doch waren seine Zukunftsprognosen und Schlussfolgerungen, die er z.B. in "Das Kapital" aufstellte, sehr wackelig. So hat er weder demokratische Bewegungen noch Sozialgesetze vorausgesehen. Der Kapitalismus ist nicht zusammengebrochen, schon gar nicht in den Ländern, die sich eine demokratische Ordnung geben konnten.

Dass der Herr Marx ein fragwürdiger Zeitgenosse war, der mit der Arbeiterschaft nichts zu tun hatte (außer sein Dienstmädchen zu schwängern), nichts arbeitete aber von Engels' Kapitalistengeld wie bürgerlicher Adel in Saus und Braus lebte, hat mit seinem Werk nichts zu tun, dient aber als Blaupause für den typischen Salon-Bolschewisten.

Es sind vielmehr die Umsetzungen seiner Ideen, die jahrzehntelanges Leid für Millionen von Menschen hervorgebracht hat. Und nein, Stalin & Co. haben den Sozialismus nicht falsch verstanden, wie so oft behauptet wird. Sie haben ihn vielmehr konsequent angewandt. Die Hungersnöte in China, repressive Systeme oder die Berliner Mauer, sind letztendlich direkte Folgen der sozialistischen Idee. Diese Idee negiert Besitzstreben, Individualität und Andersartigkeit. Sie geht davon aus, dass alle Menschen gleiche Bedürfnisse haben, was man letztendlich nur durch Zwang und Umerziehung erreichen kann. Deshalb ist für mich der von Marx ersonnene Kommunismus/Sozialismus mit einer demokratischen Gesellschaft null vereinbar. Eine sozialistische Gesellschaft MUSS in die Diktatur führen, und die Geschichte hat gezeigt, dass genau das auch immer passiert ist. Auswüchse, dass in Nord-Korea nur wenige ausgewählte Haarschnitte erlaubt sind, sind natürlich extrem, für mich aber ganz klar Exzesse einer Gesellschaftsordnung, die individuelle Freiheit als Gefahr ansehen muss.

* Hämmerchen: Ich hoffe, du verzeihst mir diese Aussage.
 
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Deshalb ist für mich der von Marx ersonnene Kommunismus/Sozialismus mit einer demokratischen Gesellschaft null vereinbar. Eine sozialistische Gesellschaft MUSS in die Diktatur führen, und die Geschichte hat gezeigt, dass genau das auch immer passiert ist.

Das liegt übrigens daran, dass dieser Gesellschaftsform alle wirtschaftlichen Kontrollmechanismen einfach fehlen und man im Grunde einen Blinden zur Auswahl von Wandfarben in den Baumarkt schickt. Es ist da echt kein Wunder, dass die VR China sich schon vor langer Zeit von der Planwirtschaft verabschiedet hat und stattdessen zu einer autoritären Marktwirtschaft wurde.
 
Für mich ist Marx der Mensch,der das größte Leid aller Zeiten über die Menschheit gebracht hat.

Was ist mit Adam Smith oder Milton Friedman? Oder die Bibel?

Ich denke eher das jeder etwas in Marxidee rein interpretiert hat, weil sie eben kaum was verstanden haben.
marx war halt Philosph, kein Politiker.

Das stimmt.
Was man wissen muss ist folgendes: Die historische Realität die, dass Marx eine Arbeiterschaft vor Augen hatte, die trotz harter und langer Arbeit immer im Elend lebte. Dabei verdienten Arbeiter gerade genug um zu überleben. In Familien mussten oft Frau und Kinder auch arbeiten gehen. Wir reden hier von Kindern in Vollzeitjobs. Darüber hinaus gab es keine soziale Absicherung. Wer also krank wurde, verdiente nichts. Es gab auch keine Arbeitslosenversicherung, Rente usw.. Arbeitsschutz oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung natürlich auch nicht.
Kurz gesagt, wer Arbeit hatte konnte im Elend überleben und wer aus welchen Gründen auch immer nicht mehr arbeiten konnte fiel ins nichts.
Auf der anderen Seite waren die Arbeitsgeber, die gut lebten. An Wohlstand mangelte es wahrlich nicht.
Marx hat recht gut analysiert, wie die Wirtschaft damals funktionierte. Auf heute ist es nur bedingt übertragbar.

Jetzt sagt @Jedihammer vielleicht, okay den Arbeitern ging es schlecht, aber sie hätten sich ihrem Schicksal fügen sollen und darauf hoffen, dass die herrschenden Eliten ihnen politisch helfen. Verzeihung mir, wenn ich das so direkt sage, aber die Vorstellung ist naiv. Menschen halten widrige Umstände wie diese nicht ewig aus, sondern wehren sich irgendwann.
Die damaligen Auseinandersetzungen waren hart. Da wurden dann Streiks auch gerne mal unter Gewehrfeuer beendet. Da hatte der Begriff ArbeitsKAMPF noch Bedeutung...
Letztlich hat ja selbst die Regierung Bismarck eingelenkt und die Situation von Arbeitern ein wenig verbessert.

In dieser historischen Situation ist Marx von der Notwendigkeit einer Revolution ausgegangen, was ich durchaus nachvollziehbar finde, da er Dinge wie Tarifverhandlungen, Sozialstaat usw. nicht auf dem Schirm haben konnte.
Er sah als einzige Aufgabe im Staat, dass dieser die kapitalistische Ordnung aufrecht erhält, was damals schon faktisch nicht richtig ar. Damals hat der Staat mehr Aufgaben wahrgenommen und heute sowieso.
Weil er aber dachte der Staat hätte nur diese eine Aufgabe, wäre dieser überflüssig geworden nach der Auflösung der besitzenden Klasse. Das ist natürlich Unsinn. Danach sollte dann das kommen, was allgemein als Kommunismus bezeichnet wird, aber noch nirgendwo existiert hat. Den Teil hat er aber nie ausbuchstabiert, sodass man darüber spekulieren muss.

Und nein, Stalin & Co. haben den Sozialismus nicht falsch verstanden, wie so oft behauptet wird. Sie haben ihn vielmehr konsequent angewandt. Die Hungersnöte in China, repressive Systeme oder die Berliner Mauer, sind letztendlich Folgen einer sozialistischen Idee.

Zunächst mal sozialistische Ideen als solche sind längst teil der Politik geworden. Erbschaftssteuer, Streikrecht uvm. enstammen aus der Ecke und ich wage mal zu behaupten, dass wir nicht in einer von dir beschriebenen Diktatur leben.
Hat Marx sich sowas wie die Sowjetunion vorgestellt oder gewünscht? Ich würde sagen nein und zwar wegen des detemermistischen Geschichtsverständnis von Marx. Er dachte, dass nachdem Menschen als Sklaven, Leibeigne und Proletarier beherrscht und ausgebeutet wurden sie sich befreien von Unterdrückung. Ob das auf Staaten wie China oder Russland zutraf darf man bezweifeln und ich denke nicht, dass Marx das im Sinn hatte.
Auch einen Führerkult wie um Stalin oder Mao hätte vielleicht kritisch gesehen.

Auswüchse, dass in Nord-Korea nur wenige ausgewählte Haarschnitte erlaubt sind, sind natürlich extrem, für mich aber ganz klar Exzesse einer Gesellschaftsordnung

Nordkorea ist eine ekelhafte Diktatur, aber Frisuren werden dort nicht staatlich vorgeschrieben.


Ingesamt ist Marx Schaffen auch deshalb bedeutend, weil auch viele andere Denker seine Ideen aufgegriffen haben und sie weiterentwickelt und kritisiert haben. Max Weber ist da z.B. einer.
Politisch ist es natürlich auch vielfach aufgegriffen worden, wobei sich schnell die Konfliktlinie bildete an der Frage wie man die Veränderung herbeiführen möchte. In Deutschland hat sich mit der SPD der Teil durchgesetzt, der die Veränderung innerhalb des bestehenden Staates, im Idealfall einer Demokratie, durchsetzen wollte. Dabei ist man im Grunde von der "reinen Lehre" von Marx abgewichen.
Natürlich wurden die Ideen vielfach ür die eigenen Zwecke umgedeutet oder erweitert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst mal sozialistische Ideen als solche sind längst teil der Politik geworden. Erbschaftssteuer, Streikrecht uvm. enstammen aus der Ecke und ich wage mal zu behaupten, dass wir nicht in einer von dir beschriebenen Diktatur leben.
Bitte drehe meine Aussagen nicht fahrlässig um: Ich sprach von Systemen, die sich komplett der sozialistischen idee verschrieben haben. Sozialpolitische Maßnahmen in einer demokratischen Gesellschaft führen natürlich nicht zur Diktatur.
Nordkorea ist eine ekelhafte Demokratie, aber Frisuren werden dort nicht staatlich vorgeschrieben.
https://www.stern.de/politik/ausland/nordkorea-kims-28-frisuren-menue-3658092.html
 
Bitte drehe meine Aussagen nicht fahrlässig um: Ich sprach von Systemen, die sich komplett der sozialistischen idee verschrieben haben. Sozialpolitische Maßnahmen in einer demokratischen Gesellschaft führen natürlich nicht zur Diktatur.

Habe ich so auch verstanden.

https://bildblog.de/55610/am-undercut-herbeigezogen/
Das mit den Frisuren ist eine Zeitungsente.

Ist aber im Grunde auch egal, weil selbst ohne einen solchen Zwang ist es ja eine menschenverachtende Diktatur.
 
Hätte ich nicht unbedingt erwartet, dass ich mit meiner Frage eine derart umfängliche Debatte lostreten würde ^^

Nachdem ich das Werk vollständig gelesen habe, sehe ich die Sache so: Zunächst ist es denke ich wichtig, das Ganze zeitgenössisch zu betrachten. Wenn man etwas von unterdrückten Arbeitern liest, die gerade mal so mit ihrem Verdienst um die Runden kommen, keine Zeit für Familie oder dergleichen finden, und das mit heutigen Augen sieht, könnte man sich natürlich fragen "Was zum Henker labert der?" Aber das 19. Jahrhundert war mit Industrialisierung, Klassenunterschieden zwischen Bourgeois und Proletariat etc. eben eine ganz andere Zeit, in der seine Kritik und damit verbunden die dargestellte Notwendigkeit, etwas an den Umständen zu ändern, sicher alles andere als unberechtigt war.

Ich verstehe nach Lektüre des Werks nun aber auch besser, warum Marx' Lehren und Ideologien häufig mit revolutionärem Extremismus in Verbindung gebracht werden. Sicher stimmt es, wenn man sagt, dass nicht er persönlich Schuld am Tod vieler Menschen ist, sondern die, die seine Ideen im Nachhinein entsprechend radikal umgesetzt haben. Allerdings sollte man denke ich nicht unter den Tisch fallen lassen, dass bereits das Werk selbst einen radikalen Ton vorgegeben hat - in nicht wenigen Stellen ruft Marx ganz direkt und unverblümt immerhin zu einer gewaltsamen Beseitigung der Bourgeoisie auf.

Insofern sehe ich das relativ differenziert, denke ich. Die grundsätzliche Idee und die angesprochenen Probleme - ja, absolut nachvollziehbar. Die konkreten Anweisungen zur Umsetzung sind aber denke ich schon kritisch zu betrachten.
 
Hätte ich nicht unbedingt erwartet, dass ich mit meiner Frage eine derart umfängliche Debatte lostreten würde ^^

Nachdem ich das Werk vollständig gelesen habe, sehe ich die Sache so: Zunächst ist es denke ich wichtig, das Ganze zeitgenössisch zu betrachten. Wenn man etwas von unterdrückten Arbeitern liest, die gerade mal so mit ihrem Verdienst um die Runden kommen, keine Zeit für Familie oder dergleichen finden, und das mit heutigen Augen sieht, könnte man sich natürlich fragen "Was zum Henker labert der?"

Ich finde deine Worte erinnern mich erschreckend an viele Menschen die ich kenne die nur gerade so um die Runde kommen, keine Zeit für die Familie finden, 2 oder 3 Jobs haben die alle so mies gezahlt werden das sie nicht mal in die Nähe meines Gehaltskommen, was sogar noch - zumindest im Monat (am Ende des Jahres gibt es eine beteilung des Unternehmensgewinn, früher war es reine provision,, und damit stress und angst was zurückzuzahlen müssen pur) - unter meinem liegt, und ich komm auch nicht im Monat auf den Druchschnitt der Gehälter in Deutschland um mir zumindest einen Rentenpunkt dazu zuverdienen.

Ich denke viel von dem was Marx schrieb, kritisierte hat heute wieder sehr viel mehr Gründe gelesen zu werden als zur Zeit vor der Wende.
Warum die Wende? Weil es den Sieg unseres Systems gegen den bösen Russen darstellt und seitdem der Kapitalismus gnadenlos herrscht und bestimmt.

Deutschland, um es zu veranschaulichen, war damals eine art schaufenster-staat, wir hatten wirtschaftlich etwas einmaliges. Hohe Löhne, niedrige Preise um den Sozen im Osten zu zeigen "schaut! Kapitalismus funktioniert, jedem hier gehts gut". Nachdem wir keinen Grund mehr für dieses schaufenster hatten haben wir den laden gestürmt, zertrümmert und auf den resten etwas aufgebaut was zur spaltung von arm und reich geführt hat.

Daher finde ich marx gerade in der heutigen Zeit mit seiner Kritik am kapitalismus mehr als nur lesenswert.
 
Ich finde deine Worte erinnern mich erschreckend an viele Menschen die ich kenne die nur gerade so um die Runde kommen, keine Zeit für die Familie finden, 2 oder 3 Jobs haben die alle so mies gezahlt werden das sie nicht mal in die Nähe meines Gehaltskommen, was sogar noch - zumindest im Monat (am Ende des Jahres gibt es eine beteilung des Unternehmensgewinn, früher war es reine provision,, und damit stress und angst was zurückzuzahlen müssen pur) - unter meinem liegt, und ich komm auch nicht im Monat auf den Druchschnitt der Gehälter in Deutschland um mir zumindest einen Rentenpunkt dazu zuverdienen.

Ich denke viel von dem was Marx schrieb, kritisierte hat heute wieder sehr viel mehr Gründe gelesen zu werden als zur Zeit vor der Wende.
Warum die Wende? Weil es den Sieg unseres Systems gegen den bösen Russen darstellt und seitdem der Kapitalismus gnadenlos herrscht und bestimmt.

Deutschland, um es zu veranschaulichen, war damals eine art schaufenster-staat, wir hatten wirtschaftlich etwas einmaliges. Hohe Löhne, niedrige Preise um den Sozen im Osten zu zeigen "schaut! Kapitalismus funktioniert, jedem hier gehts gut". Nachdem wir keinen Grund mehr für dieses schaufenster hatten haben wir den laden gestürmt, zertrümmert und auf den resten etwas aufgebaut was zur spaltung von arm und reich geführt hat.

Daher finde ich marx gerade in der heutigen Zeit mit seiner Kritik am kapitalismus mehr als nur lesenswert.

Bitte nicht falsch verstehen, ich wollte nur darauf hinaus, dass es heute vielleicht nicht mehr so die Norm ist, wie zu Marx' Zeiten (die meisten Leute, die ich kenne, können von dem, was sie verdienen, jedenfalls gut leben und auch eine Familie ernähren), es gibt heute jedoch selbstverständlich noch genug Menschen, auf die das leider zutrifft - ich sehe daher, dass ich meine Aussage etwas zu allgemein formuliert habe.
 
Bitte nicht falsch verstehen, ich wollte nur darauf hinaus, dass es heute vielleicht nicht mehr so die Norm ist, wie zu Marx' Zeiten (die meisten Leute, die ich kenne, können von dem, was sie verdienen, jedenfalls gut leben und auch eine Familie ernähren), es gibt heute jedoch selbstverständlich noch genug Menschen, auf die das leider zutrifft - ich sehe daher, dass ich meine Aussage etwas zu allgemein formuliert habe.

Du war gar kein Vorwurf, auch keine blöde Art dich vorzuführen.
Ich hab mich nur dran erinnert gefühlt wie sehr sich die Zeiten zwar verändert haben, aber im gewissen rahmen dennoch gleich geblieben sind.
Natürlich haben, die meisten von uns, keinen 12 Stunden Tag mehr - oder mehr.
Natürlich hat sich unser Sozialsystem etabliert, eben so wie die Arbeitnehmerrechte. Das sind alles errungenschaften die nötig waren, die richtig waren - die wichtig für die gesellschaft waren.
In soweit hast du vollkommen recht das sich die lage für uns arbeitnehmer gebessert hat - und auf der anderen seite ist es einfach das selbe geblieben, zu wenig geld, zu wenig soziale sicherheit, zu wenig zeit für die familie, angst vor der zeit die kommen wird wenn man nicht mehr arbeiten kann.

ich bekomm ja öfter mal vorgeworfen ich wär ein böser linker - geht nicht an dich - sondern allgemein gesehen.
Ich bin für soziale gerechtigkeit, ich hab defintiv ein problem mit obrigkeiten und damit das man mir meinen stand mitteilt und ich dort bitte zu verbleiben habe.
Ich mag die demokratie und ich mag das sie jedem von uns - zumindest in der theorie - die möglichkeit gibt aus eigener kraft vom bauernkind zum akademiker zu werden... wenn deine eltern reiche bauern sind.

Ich will keinen Revolution, ich will keine diktatur, egal ob vermeindlich kommunistisch, oder nationalistisch, oder nationalsozialistisch.
Ich bin Saarländer, Europäer und irgendwann mal deutscher - und immer Mensch. (zum deutsch sein komm ich sehr selten, ich lach zu gern dafür)
Ich bin ein tierischer fan von unserem Grundgesetz.

Wir alle reden immer über die politik, über die geschichte, aber wisst ihr: wir haben uns noch nie gegenseitig gefragt wie wir uns eigentlich diesen Staat vorstellen, wie wir uns die welt vorstellen.
Gut die Welt wär gerade weit gegriffen.
Aber in meinem deutschland sind alle gleich. Wir müssen uns keine Sorge machen wegen der Rente, wir verdienen gut genug um davon leben zu können. die gesellschaft ist progressiv und man kann im rahmen des Grundgesetzes tun und lassen was man will.
Der Staat ist sozial, es gibt keine studiengebühren, keine zweiklassen medizin. Das man wegen seiner Religion oder Hautfarbe um sein Leben fürchten muss gehört der vergangenheit an.

Wir haben viel von dem erreicht was ich mir vorstelle, aber eben nicht alles.

und um mal meinen rabenschwarzen humor aufblitzen zu lassen:

Und gehts so weiter in deutschland gründe ich die SUP:
Die SaarländischeUnabhängigkeitsPartei und als antimilitanter milianter schwarz humoriger teil (in anlehnung an Die Partei) noch die SAF
Die Saarländsche Armee Fraktion
(Muss man nicht witzig finden, aber die SAF würde mit urpils und schwenkern umsich werfen und leute damit bier und essen geben, im saarland reicht das um gewählt zu werden)
 
ich hab defintiv ein problem mit obrigkeiten und damit das man mir meinen stand mitteilt und ich dort bitte zu verbleiben habe.

Kann es sein, dass wir uns während der französischen Revolution mal über den Weg gelaufen sind? :D

Nein, ich sehe das in weiten Teilen ähnlich wie du, weshalb ich jetzt nicht im Detail auf alles eingehe. Aber zu oben genanntem Zitat fällt mir eine weitere Verständnisfrage meinerseits ein, gerne an die Allgemeinheit der Kundigen hier gerichtet:

Ich weiß mit eigentlich vorrangig politischen, aber auch geschichtlich natürlich relevanten Begriffen wie Kommunismus, Sozialismus etc. natürlich etwas anzufangen, befasse mich momentan aber genauer damit. Und beim Kommunismus bin ich auf die Aussage gestoßen, dass er ja eine klassen-, aber auch eine herrschaftslose Gesellschaft anstrebt. Wie kommt es dann, ganz dumm gefragt, dass Staaten, welche kommunistisch geprägt und ausgerichtet waren oder sind, Staatsoberhäupter und Regierungschefs hatten oder haben? Widerspricht sich das nicht eigentlich?
 
Kann es sein, dass wir uns während der französischen Revolution mal über den Weg gelaufen sind? :D

Möglich wärs. xD

Ich bin ja nicht für Gewalt, aber ich kann verstehen was man damals mit dem Klerus und dem Adel angestellt hat.
Wenn du ein Volk hungern lässt greift es eben zu solchen Maßnahmen.

Ist quasi eine Vorstufe zum Kommunismus... Nennt sich dann Sozialismus. Kommunismus wird als globaler Ansatz theoretisiert.

Schon. Aber unter herrschaftsloser Gesellschaft versteh ich immer erst mal Anarchie. Wobei man dort klar stellen sollte das Anarchie ohne Herrschaft bedeutet, nicht ohne Regeln. Was natürlich aufgrund der menschlichen Natur nicht machbar ist.

Kommunismus habe ich nie als eine herrschaftslose Gesellschaft verstanden. In meiner Vorstellung eher eine Art Demokratie in der die persönlichen Rechte und Freiheiten respektiert werden, und in der wirtschaftsgüter allgemeingut sind und nicht dem Chef gehören.
Das dies mit dem was gelebt wurde nichts zu tun hat weiß ich. Wär ja auch zu schön...
 
Die Hungersnöte in China, repressive Systeme oder die Berliner Mauer, sind letztendlich direkte Folgen der sozialistischen Idee. Diese Idee negiert Besitzstreben, Individualität und Andersartigkeit.
Hat denn Marx tatsächlich gesagt, dass ein Mensch durch Gewalt jeglicher Individualität beraubt oder getötet werden muss? Kannst du diese Aussage mal zitieren oder die Stelle angeben, wo er das sagt?

Sie geht davon aus, dass alle Menschen gleiche Bedürfnisse haben, was man letztendlich nur durch Zwang und Umerziehung erreichen kann. Deshalb ist für mich der von Marx ersonnene Kommunismus/Sozialismus mit einer demokratischen Gesellschaft null vereinbar.
Die Gesetze heute existierender Demokratien kann man doch auch nur durch Zwang und Umerziehung umsetzen und genau das tut man ja auch. Unsere Gesetze gelten für alle Menschen, ob der einzelne es will oder nicht. Wer das individuelle Bedürfnis hat, auf der Straße die Höchstgeschwindigkeit zu übertreten oder betrunken zu fahren, wird dazu gezwungen, ein Strafgeld zu zahlen, ins Gefängnis zu gehen oder seinen Führerschein abzugeben. Und das Ziel dieser Maßnahmen ist, ihn umzuerziehen, zu jemandem, der sich an die Gesetze hält.
Meinst du also, dass wir keine Demokratie sind und man in einer Demokratie ohne solchen Zwang auskommen sollte oder wie ist das zu verstehen?

Schon. Aber unter herrschaftsloser Gesellschaft versteh ich immer erst mal Anarchie. Wobei man dort klar stellen sollte das Anarchie ohne Herrschaft bedeutet, nicht ohne Regeln. Was natürlich aufgrund der menschlichen Natur nicht machbar ist.
"Regeln ohne Herrschaft" scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein. Regeln muss ja irgendjemand festlegen (ob nun ein einzelner oder das ganze Volk). Und dann müssen sich die Menschen an diese Regeln halten, denn sonst wären es keine Regeln, sondern nur Vorschläge. Das Aufstellen von Regeln ist also eine Form von Herrschaft. Oder definierst du "Regel" oder "Herrschaft" anders?
 
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