Wie der Auserwählte die Prophezeiung erfüllt ist eigentlich weniger wichtig, als die Tatsache, dass er sie erfüllt. Und das Schicksal, das Universum oder was auch immer, hat Anakin genau an den Punkt geführt, wo er nur die Wahl hatte, seinen Sohn sterben zu lassen und damit für alle Zeit an der Seite von Palpatine als Schoßhund zu existieren, oder Palpatine umzubringen und damit die Prophezeiung zu erfüllen. Er hat sich für letzteres entschieden und aus ist der Film.
Und wie Minza schon schrieb, innerhalb der Fiktion, müssen sich die Charaktere nicht sicher darüber sein. Der "allwissende" Erzähler und seine Zuschauer bekommen aber alle Fakten präsentiert. Anakin wird von der Macht geschaffen, Palpatine tötet alle seine Widersacher und schwingt sich zur Unsterblichkeit auf, um ewig der mächtigste Nutzer der Macht zu sein, die Jedi sind ausgelöscht und nur einer stoppt ihn wirklich, kurz vor dem Triumph, eben der von der Macht geschaffene Auserwählte. Was sonst hätte passieren können, wurde in diesem einen Moment abgeschnitten, denn die Prophezeiung hat sich erfüllt und der Auserwählte seine Mission beendet. Ob er nun ein Gegengewicht hätte werden können, oder nicht, ist unwichtig. Als Zuschauer sehen wir, was tatsächlich innerhalb der Fiktion passierte und somit dort "real" ablief. Alles was du dir als Eventualitäten ausmalen magst, fällt nur noch in den Bereich Fanfiction und Infinities.
Als Zufall würde ich es bezeichnen, wenn Sith und Jedi genau im Geichgewicht wären. Auch stolpere ich über die im Text enthaltene Rechnung, daß 20.000 Jedi weniger Macht nutzen sollen als EIN dunkler Machtnexus. Und zu alledem soll vor diesem einen dunklen Machtnexus ein Gleichgewicht geherrscht haben - also dann wenn 20.000 Jedi ohne Gegenpol die Macht nutzen. Kommt dir das rein rechnerisch nicht wenigstens ein bischen eigenartig vor - trotz deines unerschütterlichen Glaubens an die 6 Filme?
Und wenn die Jedi solch Kinder des Lichtes sind, wieso bezeichnen sie sich dann nicht als "Hüter des Lichtes", denn als Hüter der Galaxis. In der Glaxis gibt es mehr Dunkelheit als Licht.
Diese 20.000 Jedi versuchen nicht der Macht ein Schnippchen zu Schlagen und unsterblich zu werden, sie haben auch nicht alle anderen Machtnutzer versucht konsequent auszulöschen und sie nutzen die Macht weit weniges exzessiv und selbstgefällig, als es Sith für gewöhnlich tun. Das ist es ja, worum sich SW dreht, Sith sind diejenigen, welche die Macht missbrauchen und Palpatine ist derjenige, der es am exzessivsten und meisten tut, und vor allem, der vor hat das für alle Zeit zu tun. Der vor hat ein Universum zu beherrschen, in dem er irgendwann die Macht völlig in seinen Händen hält, der Typ will Gott spielen oder gar werden und niemand konnte ihn aufhalten, nicht einmal die Jedi, sie wurden von ihm vernichtet.
Die Macht scheint eher eine Art Pendel, die mal in die eine und andere Richtung schwingt, aber sie schwingt immer weiter. Nur Palpatine hatte die Absicht das Pendel auf die Dunkle Seite zu bringen und dort für alle Zeit stehen zu lassen und keiner konnte ihn stoppen (
nicht einmal 20.000 Jedi, erst recht nicht die Normalsterblichen). Also musste die Macht selbst einen Champion für diese Aufgabe schicken. Und das sagen mir hier nicht nur die Filme, sondern auch das EU, in welchem mal Sith, mal die Republik die Oberhand haben. Der Unterschied zu Palpatine war nur der entscheidende Fakt, dass keiner davon jemals für alle Zeit die Oberhand gewinnen konnte. Stets war es irgendwann den Jedi, oder eben den Sith, oder jemand anderes, möglich das Pendel wieder in die andere Richtung schwingen zu lassen und die Herrschaft der einen Seite zu beenden. Als Palpatine, wie man im Film zu sehen bekommt, das Geheimnis der Unsterblichkeit in Händen hält, dann noch die Jedi auslöscht und die Herrschaft der GFFA an sich reißt, wird deutlich gemacht, hier läuft irgendwas anders ab, als zuvor. Es gab niemals zuvor einen Unsterblichen in SW.