Atheismus & Religiosität

- beide Kapitel im Ganzen ernst nehmen (die Konsequenzen könnten blutig werden)
- bei beiden Kapiteln im Ganzen überlegen, wie man die heute deuten sollte
- einzelne Verse rauspicken und nur diese für wahr halten (in meinen Augen die unredlichste Variante)

Letzteres ist wahrscheinlich das häufigste unter Christen meiner Erfahrung nach. Kein Mensch schert sich noch um die Nahrungsgebote oder Rituale, aber die alttestamentliche Sexualmoral ist immernoch heilig.
Egal welche Wahl man vornimmt, in jedem Fall muss man mit dem Problem leben das zu irgendeinem Zeitpunkt Gott diese Grausamkeiten wirklich verordnet hat. Da steht Gott natürlich nicht gut da. Und auch die christliche Interpretation, dass Jesus uns vom Gesetz befreit hat, löst dieses Dilemma nicht.

Die vierte Alternative, die göttliche Inspiration (in diesen Fällen) in Frage zu stellen, ist natürlich für Gläubige schwierig, öffnet sie doch das Einfallstor für den Atheismus.
 
Das hat mit Deutung aber nichts zutun. Das ist ja keine moderne Kunst, die man verschieden interpretieren könnte. Das ist eben auch das Problem, wann immer die Rede davon ist, dass es eben Geschichten wären, die man interpretieren müsste. Diese ganzen religiösen Texte enthalten sowas natürlich auch aber eben nicht nur, ein wichtiges Element sind die Anleitungen zum Leben, welche glasklar formuliert sind. Da gibt es nichts dran zu deuten, sobald man sie nicht mehr befolgt, befolgt man nicht mehr die Gebote der jeweiligen Religion und schafft etwas neues. Das ist auch gar kein Problem, da religiöse Texte halt alle von Menschen geschrieben und in der Geschichte desöfteren umgeschrieben oder erweitert wurden, es wäre eigentlich nur konsequent.
 
Ich bin so ne Mischung aus Agnostiker und Eso. Das heißt, ich weiß nicht ob es sowas wie einen Gott (oder mehrere) gibt und denke auch nicht drüber nach, dafür glaube ich z.B. dass ich Indigo-Kind bin und an sowas wie Magie. Früher war ich Christ, bin aber vom Glauben abgefallen.^^

Meiner Meinung nach sollen alle glauben und ausleben, was sie wollen, solange sie nicht nerven und niemandem damit schaden.

Mit "nerven" meine ich u.a. Bekehrungsversuche, etwa durch Missionare die penetrant an fremdem Haustüren klingeln und mich mit der Bibel vollabern, religiöse Indoktrination in Schulen, aber auch alles andere.

Das wichtigste ist aber, dass keine Unbeteiligten auf irgendeine Weise zu schaden kommen. Damit beziehe ich mich ausdrücklich auf Glaubenskriege wie die Kreuzzüge im Auftrag der Katholischen Kirche, und Anschläge durch religiöse Fanatiker (Al-Quaida und IS z.B.) wie 9/11.

Außerdem toleriere ich Rassismus, Sexismus, Gewalt etc. natürlich auch nicht, egal, wenn dies Bestandteil einer Religion ist, denn Menschenrechte gehen vor. Menschenopfer, Hexenverbrennungen, Unterdrückung von Frauen, Intoleranz gegen andere Kulturen, Inquisition etc. sind unter keinen Umständen akzeptabel. Sekten finde ich ebenfalls fragwürdig, aber wenn die Leute freiwillig alles glauben was ihnen erzählt wird und 2/3 ihres Geldes an die Sekte abgeben... bitteschön.

Atheisten sind mir persönlich übrigens egal, solange wie auch sonst nicht anfangen, sich arrogant für intelligenter und was besseres zu halten weil sie "ja an die Wissenschaft glauben" und nicht so wie der Typ der mehrere Menschem umgebracht hat, weil er extremer Atheist ist, gewalttätig werden.
 
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dafür glaube ich z.B. dass ich Indigo-Kind bin

Du glaubst das wirklich? Man, man erstaunlich was es alles so an Gedankenstrukten gibt.

solange wie auch sonst nicht anfangen, sich arrogant für intelligenter und was besseres zu halten weil sie "ja an die Wissenschaft glauben"

Ich würde das eher unverständnis nennen. Für Atheisten ist es schlichtweg absurd an irgendwas zu glauben, das nicht für jeden wahrnehmbar und/oder reproduzierbar ist. Wissenschaft ist auch kein Glaube, sondern das Ergebnis dessen, was der Mensch über seine Umwelt erfasst hat. Natürlich steht jedem frei Forschungsergebnisse zu widerlegen, aber wie gesagt es muss auch für andere Menschen nachvollziehbar sein.
Und nein ich halte mich weder für intelligenter noch für was besseres. Ich erkenne sogar an, dass der Glaube manchen Menschen wirklich helfen kann . Solange andere davon nicht behelligt werden, wüsste ich nicht was dagegen spräche.

Ich möchte euch einfach mal die 10 Angebote von Michael Schmidt-Salomon verlinken.
Das sind in etwa auch meine Grundsätze nach denen ich zumindest versuche zu leben.
Wichtig ist vorallem das Vorwort:
Diese "Zehn Angebote“ wurden von keinem Gott erlassen und sind auch nicht in Stein gemeißelt. Jedem Einzelnen ist es überlassen, diese Angebote angstfrei und rational zu überprüfen, sie anzunehmen, zu modifizieren oder gänzlich zu verwerfen.

Das ist in der traditionellen Kirche nicht so ohne weiteres möglich. Natürlich kann man das trotzdem machen, aber offiziell bricht man dann Regeln und es gibt bestimmt Gemeinden in denen man mindestens schief angeguckt wird.
 
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Ich möchte euch einfach mal die 10 Angebote von Michael Schmidt-Salomon verlinken.

Drei Anmerkungen:
- Angebote, die jeder für sich annehmen oder verwerfen darf(!), können keine Regeln für ein gemeinsames Miteinander beschreiben. Regeln sind nämlich einzuhalten bzw. mit Sanktionen belegt. Somit kann das Werk keine Grundlage für eine Gesellschaft sein.
- Stellenweise kann ich den Punkten zustimmen, aber
- es ist mir zu "oben herab" gegenüber allen, die was anderes denken wollen (wobei das ja laut Einleitung okay ist ...) und macht sich stellenweise auch über Gläubige jeder Art lustig. Das finde ich extrem schade. Es scheint, als dürfe man was anderes glauben/denken als der Autor, sofern man das gleiche glaubt / denkt ...
 
es ist mir zu "oben herab" gegenüber allen, die was anderes denken wollen (wobei das ja laut Einleitung okay ist ...) und macht sich stellenweise auch über Gläubige jeder Art lustig. Das finde ich extrem schade. Es scheint, als dürfe man was anderes glauben/denken als der Autor, sofern man das gleiche glaubt / denkt ...
Das kann ich nur unterschreiben.
Zumal ich auch einen Widerspruch zwischen dem ersten und dem zweiten "Angebot" sehe, wenn der Autor im ersten Angebot mit dem Satzteil
„Göttern“ (die bei genauerer Betrachtung nichts weiter als naive Primatenhirn-Konstruktionen sind)
impliziert, dass Gläubige auf dem Niveau von Affen seien, danach aber im zweiten Angebot Respekt gegenüber den Mitmenschen einfordert.
Zudem habe ich persönlich ein Problem damit, dass einerseits die Existenz eines Gottes (oder mehrerer Götter) kategorisch ausgeschlossen wird, andererseits aber dann ein Angebot
Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher!
lautet. Das wirkt dann doch ziemlich heuchlerisch.

EDIT:
Zumal ich persönlich auch finde, dass die Verbotsformulierungen zu weich sind bzw. zu viele Lücken aufweisen. "Du sollst nicht töten!" ist eindeutig und leicht verständlich, "Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!" kann als Freibrief interpretiert werden, Andersdenkende auszuschalten, wenn man nur lange genug nach einer Begründung sucht..
 
Angebote, die jeder für sich annehmen oder verwerfen darf(!), können keine Regeln für ein gemeinsames Miteinander beschreiben. Regeln sind nämlich einzuhalten bzw. mit Sanktionen belegt. Somit kann das Werk keine Grundlage für eine Gesellschaft sein.
Das soll auch keine Grundlage für eine Gesellschaft sein, sondern nur eine Alternative zum Konzept der 10 Gebote aufzeigen soll. Letztere dürfen eben nicht hinterfragt geschweige denn modifiziert werden und sie funktionieren traditionel nur mit der Androhung von Strafen (in der Hölle).

Die Bezeichnung Primaten-Hirn sollte man nicht als Beleidigung oder Herabsetzung auffassen, denn als Vertreter des evolutionären Humanismus sind für ihn alle Menschen gleich und der Mensch ist im Grunde ein Zwischenergebnis der Evolution genauso wie jedes andere Tier.

"Du sollst nicht töten!" ist eindeutig und leicht verständlich,

Und trotzdem wird/wurde im Namen des Christentums gemordet. Es sind eben Angebote und wenn du es lieber eindeutigt magst, dann steht es dir frei so danach zu leben.



Zudem habe ich persönlich ein Problem damit, dass einerseits die Existenz eines Gottes (oder mehrerer Götter) kategorisch ausgeschlossen wird, andererseits aber dann ein Angebot.....
lautet. Das wirkt dann doch ziemlich heuchlerisch.

Ich bin mal so frei und zitire mal das ganze Angebot

7. Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Was uns heute als richtig erscheint, kann schon morgen überholt sein! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.

D.h. nicht, dass man eigentlich nicht (über Gott z.B) bescheid weiß, sondern er befürwortet eine ständige Selbstüberprüfung, indem man ständig offen für Gegenpositionen ist. Damit soll ein Dogmatismus, wie er von vielen Religiösen praktiziert vermieden werden.
 
Das soll auch keine Grundlage für eine Gesellschaft sein, sondern nur eine Alternative zum Konzept der 10 Gebote aufzeigen soll. Letztere dürfen eben nicht hinterfragt geschweige denn modifiziert werden und sie funktionieren traditionel nur mit der Androhung von Strafen (in der Hölle).

Das die Hölle in den zehn Geboten erwähnt werden, muss ich wohl überlesen haben.

Und nochmal: fast alle Regeln funktionieren gleich - sie sind eben nicht einfach so änderbar und es gibt (mehr oder weniger starke) Sanktionen zu den Regeln.
Darin unterscheiden sich die zehn Gebote auch nicht von den Forumsregeln hier im Forum. Ein Forum, wo jeder User seine eigenen Regeln machen darf, überlebt nicht lange.

Die zehn Gebote waren erstmal nur für Israel - einem aus der Sklaverei befreiten Volk, dass bis zu dem Zeitpunkt noch kein eigenes Regelwerk hatte. Und natürlich wurden auch sie modifiziert - die Bergpredigt z.B. greift die Gebote auf und interpretiert sie teilweise.
 
Die zehn Gebote waren erstmal nur für Israel
Und natürlich wurden auch sie modifiziert - die Bergpredigt z.B. greift die Gebote auf und interpretiert sie teilweise.

Entschuldige, aber das ist für mich ein Taschenspielertrick der christlichen Theologie. Denn anders als das Judentum hat das Christentum einen Absolutheitsanspruch der die gesamte Menscheit umfasst. Es entwickelte recht schnell von einer jüdischen Sekte zu einem "Judentum 2.0" mit dem Anspruch die Welt zu missionieren / "zu Jüngern zu machen" (egal ob diese Jünger vorher Juden oder Heiden waren). Damit werden die Gesetze die nur für Israel gedacht waren für jeden verbindlich, wenn auch vielleicht nur als Richtschnur für den Glauben. Jesus selbst sagt, dass kein Jota des Gesetzes vergehen soll. Daher empfinde ich die Unterscheidung von altem Bund und neuem Bund bei Kritik an AT-Grausamkeiten als eine Ausweichtaktik.
Man kann kein Argument jüdischer Theologie benutzen (die Thora gilt nur für das Volk Israel) um das Christentum zu verteidigen.


Und nochmal: fast alle Regeln funktionieren gleich - sie sind eben nicht einfach so änderbar und es gibt (mehr oder weniger starke) Sanktionen zu den Regeln.
Darin unterscheiden sich die zehn Gebote auch nicht von den Forumsregeln hier im Forum. Ein Forum, wo jeder User seine eigenen Regeln machen darf, überlebt nicht lange.

Der Unterschied ist aber, dass religiöse Regeln fast immer dogmatisch sind/werden.
Hier im Forum oder in der Politk können wir auf die Administratoren oder Regierung zugehen, wenn uns etwas nicht passt und gerade in der Demokratie werden Regeln nach Mehrheit formuliert, geändert oder abgeschafft.
 
Das die Hölle in den zehn Geboten erwähnt werden, muss ich wohl überlesen haben.
Deuteroninium 5, Vers 6 bis 22 nach der überarbeiteten Übersetzung Luthers 1912

6 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus dem Diensthause. (2. Mose 20.1) 7 Du sollst keine andern Götter haben vor mir. (5. Mose 11.16) (5. Mose 11.28) 8 Du sollst dir kein Bildnis machen, keinerlei Gleichnis, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, noch des, das im Wasser unter der Erde ist. (5. Mose 27.15) 9 Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Missetat der Väter heimsucht über die Kinder ins dritte und vierte Glied, die mich hassen; 10 und Barmherzigkeit erzeige in viel tausend, die mich lieben und meine Gebote halten.
11 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
12 Den Sabbattag sollst du halten, daß du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. 13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. 14 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Ochse noch dein Esel noch all dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist, auf daß dein Knecht und deine Magd ruhe wie du. 15 Denn du sollst gedenken, daß du auch Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort ausgeführt hat mit einer mächtigen Hand und mit ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, daß du den Sabbattag halten sollst. (5. Mose 15.15) (5. Mose 16.12) (5. Mose 24.18)
16 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf daß du lange lebest und daß dir's wohl gehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
17 Du sollst nicht töten.
18 Du sollst nicht ehebrechen.
19 Du sollst nicht stehlen.
20 Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 21 Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochsen, Esel noch alles, was sein ist. (5. Mose 4.33)
22 Das sind die Worte, die der HERR redete zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, aus dem Feuer und der Wolke und dem Dunkel, mit großer Stimme, und tat nichts dazu und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
22 Das sind die Worte, die der HERR redete zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, aus dem Feuer und der Wolke und dem Dunkel, mit großer Stimme, und tat nichts dazu und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
Mose als Mittler zwischen Gott und Israel
23 Da ihr aber die Stimme aus der Finsternis hörtet und den Berg mit Feuer brennen saht, tratet ihr zu mir, alle Obersten unter euren Stämmen und eure Ältesten,
24 und spracht: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns lassen sehen sein Herrlichkeit und seine Majestät; und wir haben sein Stimme aus dem Feuer gehört. Heutigestages haben wir gesehen, daß Gott mit Menschen redet, und sie lebendig bleiben.
25 Und nun, warum sollen wir sterben, daß uns dies große Feuer verzehre? Wenn wir des HERRN, unsers Gottes, Stimme weiter hören, so müssen wir sterben.
 
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Da übrigens auch derletzt jemand im Politik Thrad gesagt hat dass das Töten nicht zum Christentum gehören würde, hier noch ein Auszug aus dem zweitem Buch Mose, 32 Kapitel, es geht um den Sündenfall wegen des Goldenen Kalbs das die Israeliten gebaut haben.

nach Luther (1912) schrieb:
2. Mose - Kapitel 32
Das Volk macht sich ein goldenes Kalb
1 Als aber das Volk sah, daß Mose vom Berg zu kommen verzog, sammelte es sich um Aaron und sprach zu ihm: Auf, mache uns Götter, die uns vorangehen! Denn wir wissen nicht, was diesem Manne Mose widerfahren ist, der uns aus Ägypten geführt hat. 2 Aaron sprach zu ihnen: Reißet die goldenen Ohrringe ab, die an den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringet sie zu mir! 3 Da riß alles Volk seine goldenen Ohrringe ab, welche an ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aaron. 4 Und er nahm sie von ihren Händen und bildete es mit dem Meißel und machte ein gegossenes Kalb. Da sprachen sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägypten geführt haben! (1. Könige 12.28) (Psalm 106.19-20) (Apostelgeschichte 7.41) 5 Als Aaron solches sah, baute er einen Altar vor demselben und ließ ausrufen und sprach: Morgen ist ein Fest für den HERRN! 6 Da standen sie am Morgen früh auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer; darnach setzte sich das Volk nieder, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um zu spielen. (1. Korinther 10.7)
Die Strafe für den Abfall
15 Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die waren beschrieben auf beiden Seiten. 16 Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben. (2. Mose 31.18) 17 Da nun Josua hörte des Volks Geschrei, daß sie jauchzten, sprach er zu Mose: Es ist ein Geschrei im Lager wie im Streit. 18 Er antwortete: Es ist nicht ein Geschrei gegeneinander derer, die obliegen und unterliegen, sondern ich höre ein Geschrei eines Singetanzes.
19 Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge 20 und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und zerschmelzte es mit Feuer und zermalmte es zu Pulver und stäubte es aufs Wasser und gab's den Kindern Israel zu trinken 21 und sprach zu Aaron: Was hat dir das Volk getan, daß du eine so große Sünde über sie gebracht hast? 22 Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn nicht ergrimmen. Du weißt, daß dies Volk böse ist. 23 Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns her gehen; denn wir wissen nicht, wie es diesem Manne Mose geht, der uns aus Ägyptenland geführt hat. 24 Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiß es ab und gebe es mir. Und ich warf's ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden.
25 Da nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war (denn Aaron hatte sie zuchtlos gemacht, zum Geschwätz bei ihren Widersachern), 26 trat er an das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi. 27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten. 28 Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages vom Volk dreitausend Mann. 29 Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände dem HERRN, ein jeglicher an seinem Sohn und Bruder, daß heute über euch der Segen gegeben werde. (2. Mose 28.41) (4. Mose 3.6-10) (5. Mose 33.8-11)
Die Demütigung des Volkes
30 Des Morgens sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich hinaufsteigen zu dem HERRN, ob ich vielleicht eure Sünde versöhnen möge. 31 Als nun Mose wieder zum HERRN kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich goldene Götter gemacht. 32 Nun vergib ihnen ihre Sünde; wo nicht, so tilge mich auch aus deinem Buch, das du geschrieben hast. (Psalm 69.29) (Daniel 12.1) (Lukas 10.20) (Römer 9.3)
33 Der HERR sprach zu Mose: Was? Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt. 34 So gehe nun hin und führe das Volk, dahin ich dir gesagt habe. Siehe, mein Engel soll vor dir her gehen. Ich werde ihre Sünde wohl heimsuchen, wenn meine Zeit kommt heimzusuchen. (2. Mose 33.2) (2. Mose 33.12) (2. Mose 33.14) 35 Also strafte der HERR das Volk, daß sie das Kalb hatten gemacht, welches Aaron gemacht hatte.
http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/2_mose/32/#1


Speziell Vers 27f ist hier sehr interessant Formuliert

27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten. 28 Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages vom Volk dreitausend Mann.
Die gottestreuen Kinder Levi werden hier also zum Genozid an ihrem eigenem Volk aufgefordert und begehen ihn auch an 3000 Leuten. Sprich, wer die zehn Gebote bricht, wozu auch der Nichtglaube oder Andersglaube gehört, soll mit dem Tode bestraft werden. Was anderes sagt diese Stelle nicht aus. Und wenn man noch die Formulierung der zehn Gebote (siehe meinen letzten Beitrag) berücksichtigt, dann wird Gott selbst noch die Kinder und Enkelkinder des Sünders bestrafen.

Aber die Genaue Art der Bestrafung findet sich in 5. Mose 28 Vers 15 - 68, nach Luther (1912)

58 Wo du nicht wirst halten, daß du tust alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben sind, daß du fürchtest diesen herrlichen und schrecklichen Namen, den HERRN, deinen Gott, 59 so wird der HERR erschrecklich mit dir umgehen, mit Plagen auf dich und deinen Samen, mit großen und langwierigen Plagen, mit bösen und langwierigen Krankheiten, 60 und wird dir zuwenden alle Seuchen Ägyptens, davor du dich fürchtest, und sie werden dir anhangen; (5. Mose 28.27) 61 dazu alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht geschrieben sind in dem Buch dieses Gesetzes, wird der HERR über dich kommen lassen, bis du vertilgt werdest.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn man noch die Formulierung der zehn Gebote (siehe meinen letzten Beitrag) berücksichtigt, dann wird Gott selbst noch die Kinder und Enkelkinder des Sünders bestrafen.

An der Stelle wirst du leider polemisch und unsauber. Du beziehst dich auf Vers 9 und beschwerst dich darüber. Vers 10 scheinst du zu ignorieren - dabei ist er quasi die Umkehrung von Vers 9. Denn die Heimsuchung geht vier Generationen weit, die Barmherzigkeit tausend Generationen weit ...

Wer sich über Vers 9 aufregt, sollte sich als über Vers 10 auch aufregen ...

9 Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Missetat der Väter heimsucht über die Kinder ins dritte und vierte Glied, die mich hassen; 10 und Barmherzigkeit erzeige in viel tausend, die mich lieben und meine Gebote halten.

<<Themenwechsel>>

23 Da ihr aber die Stimme aus der Finsternis hörtet und den Berg mit Feuer brennen saht, tratet ihr zu mir, alle Obersten unter euren Stämmen und eure Ältesten,
24 und spracht: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns lassen sehen sein Herrlichkeit und seine Majestät; und wir haben sein Stimme aus dem Feuer gehört. Heutigestages haben wir gesehen, daß Gott mit Menschen redet, und sie lebendig bleiben.
25 Und nun, warum sollen wir sterben, daß uns dies große Feuer verzehre? Wenn wir des HERRN, unsers Gottes, Stimme weiter hören, so müssen wir sterben.
(Hervorhebungen in rot durch mich)

Dieses große Feuer ist in Vers 25 gemeint - nicht die Hölle, sondern der Berg, der von Feuer umgeben war (so sagt die Überlieferung).

<<Themenwechsel>>

Entschuldige, aber das ist für mich ein Taschenspielertrick der christlichen Theologie. Denn anders als das Judentum hat das Christentum einen Absolutheitsanspruch der die gesamte Menscheit umfasst. Es entwickelte recht schnell von einer jüdischen Sekte zu einem "Judentum 2.0" mit dem Anspruch die Welt zu missionieren / "zu Jüngern zu machen" (egal ob diese Jünger vorher Juden oder Heiden waren). Damit werden die Gesetze die nur für Israel gedacht waren für jeden verbindlich, wenn auch vielleicht nur als Richtschnur für den Glauben. Jesus selbst sagt, dass kein Jota des Gesetzes vergehen soll. Daher empfinde ich die Unterscheidung von altem Bund und neuem Bund bei Kritik an AT-Grausamkeiten als eine Ausweichtaktik.
Man kann kein Argument jüdischer Theologie benutzen (die Thora gilt nur für das Volk Israel) um das Christentum zu verteidigen.

Ja und nein. Natürlich ist das Judentum erst mal für Israel - allerdings auch da immer schon mit einem gewissen Anspruch für die ganze Welt (Abraham soll ein "Segen sein für alle Völker")

Und ja, Jesus sagt in Mt 5,18, dass kein Jota vergehen soll. Doch der Schreiber des Hebräerbriefes schreibt in Hebräer 7 eben durchaus (Verse 11+12), dass sich einiges ändert. Von daher ist bei einigen Geboten tatsächlich die Frage, ob sie noch für Christen gelten.

Natürlich sind die meisten Theologen der Meinung, dass die 10 Gebote auch für Christen Gültigkeit haben. Sie wurden ja auch (fast) alle in der Bergpredigt aufgegriffen und von Jesus in dieser interpretiert (bzw. verschärft).

Aber was z.B. definitiv weggefallen ist, ist die Opferung diverser Tiere, die im alten Bund üblich war.
 
Wer sich über Vers 9 aufregt, sollte sich als über Vers 10 auch aufregen ...
Ehrlich gesagt ja, beides ist nicht fair. Ein gerechter Gott sollte jeden Menschen individuell behandeln und nicht nach dem was einer seiner Vorfahren getan oder nicht getan hat. Generell hat es Jahwe mit übertriebenen Strafen und Belohnungen die in keinem verhältniss zu den Taten stehen.

Dieses große Feuer ist in Vers 25 gemeint - nicht die Hölle, sondern der Berg, der von Feuer umgeben war (so sagt die Überlieferung).
Auch interessant das unser Herrgott aus dem Feuer zu uns spricht und uns so seine obersten Gebote mitteilt und wir falls wir mal seine Stimme hören sollten, wir dann des Todes eben in dieser Feuersbrunst sind. Impliziert ja auch das der Herrgott seit Moses tagen nicht mehr zu uns direkt gesprochen hat. Und wenn, dann hat er einen Mittler wie einen Engel oder Propheten gebraucht. Beziehungsweise hat Gott es dem Engel gesagt, der Engel dem Propheten und der Prophet dann uns.

Außerdem wundert es mich das du gar nicht auf 2.Moses 32, Vers 27 eingegangen bist. Da wird das Töten über 3000 Leute damit gerechtfertigt da sie einen Götzen angefertigt haben, noch bevor sie überhaupt die 10 Gebote empfangen haben und damit gegen das erste und zweite Gebot verstoßen, dies rechtfertigt einen verstoß gegen das Gebot du sollst nicht töten. Was übrigens im Gegensatz zu den ersten 4 doch recht marginal formuliert ist.
So wie es formuliert ist, wird doch eigentlich sämtliches töten verboten. Trotzdem finden sich viele Stellen in denen es doch gestattet ist, wie etwa als Strafe für den Bruch mit eben diesen 10. Doch wie sieht es mit Notwehr oder Kriegen aus? Auch alles verboten, oder?
Was ist mit Du sollst nicht stehlen? Keine genauere Definition? Was ist wenn man in einer Notlage ist und sich etwas zu essen stiehlt?
 
So wie es formuliert ist, wird doch eigentlich sämtliches töten verboten. Trotzdem finden sich viele Stellen in denen es doch gestattet ist, wie etwa als Strafe für den Bruch mit eben diesen 10. Doch wie sieht es mit Notwehr oder Kriegen aus? Auch alles verboten, oder?

Die geläufige Formulierung verdanken wir Luther. Meines Wissens nach entspricht das hebräische Original eher einem "Du sollst nicht morden".
Was Krieg, Exekutionen usw. natürlich unberührt lässt.
 
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