Genau so ist es, und deshalb sollte man vom Durchschnittsbürger eigentlich erwarten können, dass er Bärlauch kennt. Auch, weil man heute durch keinen Lebensmittel-Laden streifen kann, ohne auf das eine oder andere Produkt zu treffen, dass saisongerecht mit Bärlauch angereichert ist.
z.B. an der Käsetheke wo es ein halbes dutzend Halbhart- und Weichkäse gibt, die mit Bärlauch verfeinert wurden. Selbst Raclette-Käse kann man inzwischen mit Bärlauch haben.
Aber auch unter den Teigwaren findet man neue Sorten mit Bärlauch. Ebenso unter den Saucen. Wie hier schon richtig angetönt wurde, ist der Bärlauch vor Jahren auch in der Gastronomie wiederentdeckt worden. Wer schon mal ein Schnitzel oder Spargeln mit Bärlauch gegessen hat, wird seine Freude daran gefunden haben.
Völlig aus der Luft gegriffen sind die Behauptungen, dass Bärlauch nirgends mehr wächst. Wahr ist, dass man ihn immer noch in rauhen Mengen an Waldlichtungen, in der Nähe von Gewässern finden kann. Allerdings braucht es ein geübtes Auge, um ihn von anderen, ähnlich aussehenden Gewächsen zu unterscheiden. Etwa mit der Maiblume oder der Herbstzeitlose, die aber - wie der Name schon sagt, in einer anderen Jahreszeit wächst. Aussserdem sollte man Bärlauch nur ganz jung pflücken. Wenn er zu blühen beginnt, entwickelt er Giftstoffe, auf die einige Leute allergisch reagieren.
Ich kann Bärlauch jedem empfehlen, der gerne Kräuter mag und den die leichte Knoblauchnote nicht stört. Ein Käsefondue mit Bärlauch ist ein echter Genuss. Aber auch zu Spargel mundet er köstlich. Knoblauchbrot mit Bärlauch ist ebenfalls eine feine Sache. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind gefüllte Kalbstbrust, Pastetchen, Maultaschen, Omlette, Frankfurter Grüne Sauce, oder im Pesto, wie das von Dyesce schon angekündigt wurde. Spaghettis an Bärlauchsauce ist mal eine interessante Alternative zu Bolognese oder Napoli. Aber auch auf der Pizza braucht man Bärlauch nicht zu scheuen.
Bärlauch ist ein wirklich faszinierender Küchenhelfer. Seine Verwendungsmöglichkeit ist schier grenzenlos. Und gerade, weil er saisonal beschränkt ist, lohnt es wirklich, ihn dieser Tage mal zu kosten, auch, weil er, im Gegensatz zum Knoblauch, keinen lästigen Geruch im Mund hinterlässt.
Gruss, Bea