- Bakura - Ortsrand - Villa - Innenhof - Mit Exodus -
Dankbar für das offensichtliche Ende ihre augenblicklichen Übung deaktivierte Valara ihr Lichtschwert und schaltete den Trainingsdroiden ab.
Es liegt nicht unbedingt in meinem Interesse, weiterzumachen.
Erwiderte sie, ließ sich in einen der tiefen Gartensessel fallen und fächelte sich mit der Hand Luft zu. Sie empfand sowieso Langeweile gegenüber allem, das auch nur im entferntesten mit dem Lichtschwert zu tun hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie nicht unbedingt begabt in diesen Dingen war. Die letzten Stunden und Tage mit Exodus auf Bakura waren anstrengend gewesen. Er hatte sie hart ran genommen, was das Training anging und sie war beinahe jeden Abend erschöpft in ihr Bett und augenblicklich in tiefen Schlaf gefallen. Sie hatten den Lichtschwertkampf geübt, Auren erspüren, Levitation... all solche Dinge und noch einige mehr und es war nicht einzig die körperliche Anstrengung gewesen, die ihr die Kräfte geraubt hatten. Die Macht anzuwenden war ein berauschendes Gefühl. Es verlieh Valara das Gefühl von Kontrolle und Gewalt in einer Welt voller Chaos - auch wenn sie sich das Chaos nur einbildete, um sich selbst vor ihren eigenen Augen besser zu fühlen und sich einreden zu können, dass sie großartiges vollbrachte, wenn sie wieder Ordnung herstellte. Die Galaxis brauchte sie... sie und ihre Machtfähigkeiten. Ja, genau so war es. Sie hatte viel gelernt und war nicht mehr bloß eine schöne Frau... sie war eine schöne Frau mit herausragenden Fähigkeiten und Möglichkeiten. Das machte einen großen Unterschied aus.
Ich benötige einen kühlenden Umschlag für meine Stirn.
Valara langte über den Tisch und läutete mit der kleinen vergoldeten Glocke - eine altmodische Methode, um Dienstboten kommen zu lassen, doch äußerst effektiv und vor allem stilvoll. Sogleich kam auch eines der jungen Mädchen herbei gelaufen, die das Haus in Ordnung hielten und der Köchin zur Hand gingen.
Ah, du... wie war noch gleich Dein Name?
Valara hob überlegend eine Augenbraue. Es waren nur wenige Angestellte in der Villa beschäftigt, damit Exodus und sie weitestgehend ungestört blieben, doch sie hatte sich in der Zeit, in der sie nun schon hier waren, noch immer keinen einzigen Namen gemerkt. Ungeduldig winkte sie ab.
Ach, ist ja auch eigentlich egal! Einen kühlenden Umschlag... ich benötige einen kühlenden Umschlag für meine Stirn. Schnell, schnell!
"Pet, Mylady. Jawohl, ich werde mich sofort darum kümmern."
Pet? Wie bitte?
"Mein Name, Mylady. Ich heiße Pet."
Das Mädchen knickste.
Jaja, wie auch immer! Sieh zu, dass du fort kommst und vergiss meinen Umschlag nicht!
Unsicher nickend huschte Pet davon. Valara lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie konnte eine Massage gebrauchen...oder noch ein paar andere Dinge, die ihr in dieser tristen Abgeschiedenheit schon viel zu lange fehlten. Wie hielt Exodus das bloß aus? So ganz ohne seine Arica... Valara spitzte die Lippen. Sie fragte sich, wann er ihre Reise für beendet erklären würde. Die Villa und ihr spezielles Ambiente waren schön, gar keine Frage... doch ihr fehlte der Trubel einer Stadt... Geschäfte, Einkaufsmeilen...Nachtclubs. Dieses öde Leben hier war nichts für sie. Sie sehnte sich nach Abwechslung.
Ein paar Minuten später kehrte Pet zurück, mit einem feuchten Waschlappen auf einem kleinen Tablett.
"Soll ich ihn auflegen, Mylady?"
Fragte sie ergeben. Valara nickte, legte auch ihren Kopf zurück und ließ sich den kühlenden Umschlag auf die Stirn legen. Ahhh, das tat gut. Sie atmete tief ein und aus und blinzelte dann, von einem plötzlich Drang gepackt, mit dem linken Auge. Das Dienstmädchen hatte gerade wieder das Tablett aufgenommen und wandte sich in Richtung Haus ab. Hier gelieben...
Valara packte sie schnell und begierig. Ihr Griff war kalt, ihre Gedanken durchstechend. Sie wollte einen kurzen Moment in ihren Kopf eindringen...uhhh, in den Verstand eines Dienstmädchens? War sie noch bei Sinnen? Aber es tat gut... es war ein gutes Gefühl. Ein Gefühl der Überlegenheit. Wie erstarrt stand Pet vor der Seitentür des Hauses, die vom Hof aus in einen schmalen Korridor führte, das Tablett vor ihren Körper gepresst. Aber sie sollte sich umdrehen... und sie tat es. Sie war mittelgroß, hatte glattes, kupferfarbenes Haar und einen schlanken Körper. Zufrieden verzog Valara die Lippen und öffnete ihre Augen nun vollständig. Zeit für ein bisschen Spaß! Sie hob ihre Beine an, legte ihre Füße in bequemer Position auf der Kante des Gartentisches ab und schlug die Beine übereinander.
Na, was meinst du, Exodus...
Sie lächelte und schob sich den kalten Umschlag, der nun auf einmal von keinerlei Interesse mehr war, aus der Stirn.
Lassen wir sie ein bisschen tanzen?
Mittlerweile fiel es ihr auch nicht mehr besonders schwer, leichte Unterhaltungen zu führen, während sie den Verstand eines anderen Wesens unter Kontrollie hielt - zumindest nicht, so lange sie ihre eigenen Gedanken sprechen konnte und nicht gezwungen war, auf komplizierte Fragen zu antworten. Exodus hatte es mit ihr trainiert, ihre Konzentration, ihre Fähigkeit, sich nicht ablenken zu lassen... und all solchen Kram eben. Die Dienstboten im Haus fürchteten den Sith-Executer und seine Schülerin, doch sie wagten auch nicht, sich gegen die Arbeit bei ihnen zu weigern, da sie das Geld benötigten. Nun, das war Pech, oder wie sagte man? Vergnügt biss Valara sich auf die Lippe und überlegte sich wie es wäre, das Mädchen tatsächlich tanzen zu lassen. Eine wundervolle Idee... das würde sie glatt von ihren tristen Gedanken fehlender Amüsements ablenken. Vielleicht würde es sogar Exodus gefallen. Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Nein, das glaubte sie eigentlich nicht. Er hatte ja doch nur seine Arica im Kopf. Wie seltsam veranlagte musste man sein, um sich auf einen einzigen Körper festzulegen? Sie würe es wohl nie verstehen.
Auf Valaras Kommando legte Pet das Tablett bei Seite. Die Bewegung von Valaras Opfern waren nicht mehr hölzern oder steif, sondern flüssig und durchgehend. Nur dann und wann unterlief ihr ein Fehler und ihre Wünsche und Befehle kamen nicht bei ihren Versuchspersonen an. Das lag an ihrem Übermut, wie sie glaubte. Sie musste sich stets beherrschen, langsam und konzentriert vorzugehen und vor allem, alles der Reihe nach zu tun...
Zwei Schritte und Pets Hüften kreisten. Valara verzog den Mund zu einem selbstzufriedenen Lächeln. Aber sie konnte auch mehr. Sie nahm die Macht vollkommen in sich auf, denn sie gehörte ihr und sie gehorchte ihr. Was Valara wollte, das geschah so. Augenblicklich lag Pets Verstand in ihrer Hand. Ihre Gedanken waren durchscheinend für die Dark Side Adept, die ihr alles bittersüß zuhauchen konnte, wonach sie dürstete. Lasziv wanderte Pets Hand an den Rock ihres schwarzen Dienstbotenkleides. Langsam schob sie ihn höher.
Na... was hälst du davon, Cousin? Die perfekte Nachmittagsgeschäftigung, wenn man des Trainierens überdrüssig wird, meinst du nicht? Wieso sollte man auch nicht... Training mit Vergnügen verbinden?
Sie lachte leise und hob fragend eine Augenbraue, ohne jedoch den Blick von ihrem Zielobjekt zu wenden. Ohhh, sie liebte es, andere zu beherrschen! Wie hatte sie nur ihr ganzes Leben lang ohne dieses verlockende Gefühl leben können? Es war beinahe unvorstellbar. Pet gehörte ihr. Sie tat alles, was Valara wollte. Es war so einfach. Sie hatte sie sich einfach zu Willen gemacht... ein Fingerschnippen... und sie war die Größte.
Als nächstes stieg Pet auf den Stuhl und vom Stuhl auf den Tisch. Ihre Finger fanden den Verschluss ihres Rockes, zogen ihn auf... und ließen ihn zu Boden fallen. Was es wohl für ein Gefühl war, nach der totalen Kontrolle wieder man selbst zu sein? Ach, die arme Pet... sie würde nicht wissen, was sie getan hatte, würde völlig perplex vor einem Haufen Kleidung stehen, der zu ihren Füßen lag. Ts, ts, ts... das war aber auch wirklich ungehörig, die arme Kleine so zum Narren zu halten.
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